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Möglichen und Nützlichen bei den Friedensverhandlungen| Meldung des Großen Hauptquartiers.

zersplittern dürfen."

In diesem Artikel, auf den wir noch eingehend zurück­kommen werden, bekennt sich der Reichskanzler ausdrücklich zu den in seinen früheren Reden aufgestellten Kriegsziel­forderungen. Wenn die Notiz der Norddeutschen" die bel­gische Frage nicht ausdrücklich berührt, so ist der Satz doch flar genug, in welchem der Reichskanzler davon spricht, daß die Einfallstore fremdem Einfluß entzogen werden sollen". Noch deutlicher als in seinen Reden wird der Kanzler jetzt in seiner Sprache über Rußland , dem gegenüber er ausdrücklich eine andere, fürzere Grenze beim Friedensschluß durch­setzen will. Auch über die übrigen, von anderer Seite aufge­stellten Forderungen äußert er sich nicht, wie er es nennt, aus ,, sentimentalen" Gründen zurückhaltend, sondern, well die realpolitische Einschätzung der Kriegslage ihm in seiner Kriegszielpolitik( der Kunst des Möglichen") davon ab­

hält.

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Die gestrige Note der Norddeutschen Allg. Zeitung", die von

Amtlich. Großes Hauptquartier, 8. Juli 1916.( 2. 2. B.)

Weftlicher Kriegsschauplah.

Beiderseits der Somme hat der Heldenmut und die Ausdauer unserer Truppen den Gegnern einen Tag voller Enttäuschungen bereitet. Die zahlreichen, immer wieder nen einsetzenden Angriffe wurden blutig abgewiesen. Die inzahl der gefallenen Engländer vor dem Abschnitt Ovillers- Coutalmaison- Bazentin- le- Grand und der Frau­zosen vor der Front Biaches- Soyecourt geben Zeugnis von der Masse der zum Angriff eingesetzten feindlichen Kräfte, sowie von der verherenden Wirkung unseres Artillerie, Maschinengewehr- und Infanteriefeners.

Rechts der Maas opfert der Feind fortgesetzt seine Leute in starken vergeblichen Anstürmen gegen unsere

dom Bolfé Vertrauen zur Reichskanzlerpolitik berlangte, erfährt Steilungen auf der Höhe Kalte Erde"; er hat keinen

von der gesamten bürgerlichen Bresse feineswegs eine freundliche Aufnahme. Die liberale Presse schweigt allerdings vorläufig noch; um so entschiedener ist die Zurückweisung der Note durch die rechts­stehenden Blätter. Nach der oben abgedruckten neuen Kund­gebung des Kanzlers wird die liberale Presse sicher zufriedengestellt sein; die rechtsstehenden Parteien werden allerdings auch jetzt noch einige Zurückhaltung üben.

Die Kreuzztg." schrieb zu der ersten Auslassung der Nord­deutschen":

Wie uns das in letzter Zeit so oft bei amtlichen und halbamt­lichen Rundgebungen begegnet ist, geht auch diese von der Fiktion aus, als sei Vertrauen eine Sache, die willkürlich gegeben oder verweigert werden könne, etwa wie eine Zahlung oder Steuer­leistung. Vertrauen ist aber eine Sache der Ueberzeugung und des Gefühls. Dieses sozusagen blinde Vertrauen haben ganze Völker einzelnen Männern immer nur nach überragenden Grfolgen geschenkt. Der Reichskanzler glaubt sie aus ele­mentarster politischer Klugheit" verweigern zu müssen und verlangt das persönliche blinde Vertrauen. Aber unsere Gegner kehren sich an die elementarste politische Klugheit" des Kanzlers nicht, sondern haben ihre Kriegsziele oft genug vor aller Welt ausgesprochen. Sie haben sich dabei der Kriegslage jeweilig etivas anschmiegen müssen, und wir konnten dann mit Genugtuung feststellen, daß sie bescheidener geworden seien. Aber haben sie trotzdem mit ihren Reden und Kund­gebungen ihren Zweck nicht erreicht? Haben sie nicht den Kriegs­und Siegeswillen ihrer Völker lebendig er halten, trotz einer militärischen und wirtschaftlichen Lage, wie sie 3. B. auf den Völkern Italiens , Rußlands und auch Frankreichs Tastet? Vergleichen wir damit unsere Lage in militärischer, finanzieller und wirtschaftlicher Hinsicht, so haben wir keinen Anlaß, mit dem Kriegs- und Siegeswillen unseres Volkes so durchaus zu­frieden zu sein. Sollte elementarste politische Klugheit" uns da nicht eine andere Haltung empfehlen?"

Und in der Deutschen Tageszeitung" heißt es:

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" In dieser Halbamtlichen Auslassung wird Ursache und Wir= fung berivechselt. Die einige innere Stärke" wird nicht dadurch gefährdet, daß Klarheit über die Ziele des Kanalers verlangt, sondern dadurch. daß sie vorenthalten wird; und ebenso ist nicht ein blindes Vertrauen, wie es hier gefordert wird, Voraus­setzung der einigen inneren Stärke", sondern einige innere Stärke, ivie nur die Gewißheit sie gibt, daß der Friede einst unsere Opfer lohnen und unsere Zukunft wirksam sichern vird, ist die Vor­bedingung des Vertrauens.:

Die Note meint, jest, während vir noch nicht den endgültigen Sieg ertungen haben, sei es noch nicht an der Beit, Klarheit über die Kriegsziele zu fordern. Ja, wann denn? Kriegsziele und politische Kriegführung bedingen sich doch gegen= feitig, vor allem gerade bei der Frage, die soeben noch erst ein kompetenter Beurteiler wie Fürst Bülow als die entscheidende Kriegs­und Siegesfrage bezeichnet hat. Es wäre höchst bedenklich, dem deut­ schen Volke das" Fragen" verbieten und Schweigen auferlegen zu wollen, bis es feinen Zweck mehr hätte, zu reden. Die N.. 3." weist darauf hin, daß unser Volf in Waffen wie bah, im jetzt mit allen Kräften um den Sieg zu kämpfen hat: Aber gerade darum, weil wir nun schon fast zwei Jahre in einem so furchtbaren Kampfe stehen, ist es hohe Zeit, dem deutschen Volke Ziele zu zeigen, damit es weiß, wohin dieser noch nicht abzu­sehende Krieg uns führen soll.

Das, und nicht ein lähmendes Schweigen, ist die For­derung des Tages, deren Erfüllung nicht auf morgen oder über­morgen verschoben werden darf, wenn nicht Sorge und Zweifel noch wachsen sollen!"

Täglische Rundschau":

Gewiß fommt es auf das Heute an, aber doch nur um des Morgen und des Uebermorgen willen. Die wahre Forderung des Tages dünkt uns, der Nation endlich das durch den zer= störenden Druck auf die Geister seit den herrlichen Tagen des Kriegsbeginns in Verwirrung gebrachte Bewußtsein wiederzugeben, daß sie gewiß sein kann, nicht umsonst zu opfern, zu fämpfen, zu bluten und zu stegen, sondern für ei Ziel, das Opfer und Blut wert ist. Dieses Bewußtsein allein kann herrlich wie am ersten Tage diesem Krieg heute wieder Seele und Zuversicht geben. Das wäre eine Fordeurng des Tages, über den hinaus zu denken und zu sorgen in einer Zeit, da um die nationale Zukunft von Jahrhunderten gerungen wird, sich doch nur Säuglinge versagen dürfen."

Der nationalliberale Deutsche Kurier" schrieb:

Diese Kundgebung trifft unseres Erachtens nicht dern Kern= punkt der Sache. Was sie fordert, ist blindes Ver­trauen in die Regierung, weil die Regierung derzeit nicht ing der Lage sei, über ihre Kriegsziele zu sprechen. Wir bezweifeln zunächst die Nnmöglichkeit einer solchen Aussprache. SD=

lange die Auslaffungen des Kanzlers so un bestimmt gehalten find, daß beide Gruppen alles aus diesen Darlegungen heraus­lesen können, solange kann er nicht erwarten, daß ihm das all­gemeine Vertrquen entgegengebracht wird, das er, wie ja von sei­nem Standpunkt aus auch verständlich ist, gern als Fundament für seine politische Tätigkeit haben möchte. Vorläufig stehen die wei­testen Kreise Deutschlands unter dem Eindruck, daß das Herz des Kanzlers der erstgenannten Richtung zuneigt und daß wir heute

jeitigt."

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Fußbreit Boden zu gewinnen vermocht. Mehrere hundert Gefangene fielen in unsere Hand. Schwächere Vorstöße gegen die hohe Batterie von Damloup" wurden leicht ab­gewiesen.

Die Artillerie- und Patrouillentätigkeit auf der übrigen Front war teilweise rege. Der Angriff etwa einer fran­ zösischen Kompagnie im Priesterwalde scheiterte.

Deftlicher Kriegsschauplak. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg

Bei Abwehr erneuter Angriffe füdlich des Narocz­Sees nahmen wir 2 Offiziere, 210 Mann gefangen und schlugen an anderen Stellen schwächere Vorstöße ab. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern .

Mit vollemi Mißerfolge endeten die seit gestern wieder­holten Anstrengungen starker russischer Kräfte gegen die Front von Zirin bis südöstlich von Goroditsche sowie beiderseits von Darowo. Die vor unseren Stellungen liegenden Toten zählen nach Tausenden, außerdem verlor der Gegner eine nennenswerte Zahl Gefangener. Nene Kämpfe find im Gange. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen Südwestlich von Luck haben wir einige Vorteile er­

rungen.

Armee des Generals Grafen v. Both mer Nordwestlich von Buczacz sind russische Angriffsunter­nehmungen erfolglos geblieben.

Balkan - Kriegsschauplak. Riled! Artilleriekämpfe zwischen Vardar und Dojran- See ohne besondere Bedeutung." Oberte Heeresreitung

Der österreichische Generalffabsbericht.

Wien , 8. Juli. ( W. T. B.) Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplas.

In der Bukowina haben unsere Truppen den Feind in dem Tal der oberen Moldawa geworfen.

Am oberen Pruth und südlich des Dnjestr war gestern die Kampftätigkeit gering. Westlich und nordwestlich von Buczacz scheiterten mit großer Heftigkeit geführte russische Angriffe. Süd­westlich von Luck wurden die feindlichen Linien abermals zurück­gedrängt.

Die aus dem Styr- Bogen nördlich von Kolki zurückgenommenen Streitkräfte haben die ihnen zugewiesenen Räume erreicht. Der Gegner drängte nur an einzelnen Stellen nach. Gegen die österreichisch- ungarischen und deutschen Truppen nordöstlich von Baranowitschi stürmte der Feind gestern abermals unter Auf­gebot großer Massen an. Alle Angriffe zerschellten. Unsere Siebenbürgischen Regimenter kämpften in völlig zerschossenen Stellungen und schlugen die Russen mehrfach im erbitterten Nah­tampf zurüd. Tausende von toten Ruffen bedeckten das Vorfeld. Italienischer Kriegsschauplas.

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An der Isonzofront dehnte fich der Geschützkampf auch auf den Görzer und Tolmeiner Brückenkopf aus. Gegen den Rücken von Monfalcone setzten die Italiener nachts nach starkem Ar­tilleriefeuer mehrere Angriffe an, die blutig abgeschlagen wurden. Südlich des Euganertales dauert der Angriff des italienischen zwanzigsten und zweiundzwanzigsten Korps gegen unsere Front zwischen der Cima Dieci und dem Monte Cebio fort. Diese-. sechs Jufanteriedivifionen und mehrere Alpinigruppen starken feindlichen Kräfte wurden auch gestern allenthalben unter schwersten Berluffen zurückgewiesen.

Im Ortlergebiet scheiterte ein Angriff des Feindes gegen unsere Stellungen auf dem kleinen Eiskögele. Südöstlicher Kriegsschauplah.

Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

eine Politik erleben, deren Organe das Berliner Tageblatt" und Unsere gestrige Notiz über die Rede des Professors die" Frankfurter Zeitung " find. Das hat Mißtrauen er Brandenburg ist von einigen Blättern dahin ausgelegt wedt, und dieses Mißtrauen ist bis zur Stunde nicht beworden, als würde darin ein blindes Vertrauen für den Reichskanzler gefordert. Blindes Vertrauen fordert der , Deutsche Zeitung": Reichskanzler nicht, aber er befürchtet, daß ein für die Zu­" Wenn man weiß, daß der jeweilige Sangler entschlossen ist, funft unter Bedingungen vorbehaltenes Vertrauen in der aus dem Augenblick politisch herauszuholen das, was unbedingt notwendig für einen dauernden Frieden und was mit entschlossener Gegenwart neues Mißtrauen jät und vorhandenes vertieft, Kriegführung möglich ist, dann begnügen sich die geschichtlich und er glaubt, daß wir das in dieser ernsten Zeit nicht. gebildeten und nationalistisch führenden Streise selbstverständlich brauchen können, mit schweigendem Vertrauen und stiller Mitarbeit. Wo aber Nachdem man im ersten Halbjahr des Krieges den Reichs­die Klarheit und Gewißheit fehlt, muß man darum kanzler als Flau- und Schlappmacher hat hinstellen tämpfen und ringen, bevor es zu spät ist."

Selbst das Berliner Tageblatt" äußert sich dahin: Man wird auch vom abweichenden Standpunkt aus diesen Blättern zugeben müssen, daß die in der Norddeutschen Allgemei­nen Zeitung" veröffentlichte Auslaffung nicht gerade sehr inhaltreich war. Eine besondere Wirkung kann man sich von solchen Gefühlswendungen kaum versprechen."

Den Wünschen der Presse entsprechend hat sich ja der Kangler mun deutlich genug über seine Kriegsziele geäußert. Trotzdem hält er es für notwendig, in einer zweiten Sundgebung nochmals aus­drücklich zu betonen, daß er kein Flau- und Schlappmacher sei. Diese sweite Notiz der Norddeutschen" lautet:

wollen, in weiteren Verlauf zu unzähligen Malen, offen und versteckt den Verdacht geäußert und geweckt hat, als würde. nicht aus realen, sondern aus sentimentalen Gründen auf wirksame und entscheidende Kriegsmittel verzichtet, a Is fehle der entscheidende Wille zum Sieg, darf man sich jetzt nicht auf einen auf solche Weise hervorgerufenen Mangel an Vertrauen berufen und es so darstellen, als for derte der Reichskanzler gegenüber einem angeblich überall be­stehenden Mißtrauen volles Vertrauen. Diese Tendenz finden wir zu unserem Bedauern in einigen Kommentaren zu unserer gestrigen Notiz wieder."

Der französische Tagesbericht. 1.:15

Paris , 8. Juli. ( W.T.B.) Amtlicher Bericht von Freitag nachmittag. Auf beiden Seiten der Somme war die Nacht ruhig. Auf dem linken Maasufer während der Nacht zeitweilig Geschützfeuer. Auf dem rechten Maasufer gestaltete sich der Artilleriekampf sehr heftig in der Gegend des Werkes von Thiaumont und in den Ab­schnitten von Fleury und Chênois. Im Priesterwald versuchten die Deutschen gegen 8 Uhr abends einen fleinen Angriff und drangen in ein Grabenstück ein. Sie wurden sofort wieder hinausgeworfen. In demselben Abschnitt gelang den Franzosen ein Handstreich voll­ständig. Sie fäuberten durch Handgranaten die feindlichen Gräben in einer Ausdehnung von 200 Meter und brachten Gefangene zurück.

Deutsche Flieger warfen mehrere Bomben auf die offene Stadt Lure. Elf Personen wurden getötet und drei verwundet; mit Aus­nahme einer Militärperson, sämtlich Frauen und Kinder. Davon wurde für etwaige Vergeltungsmaßregeln Kenntnis genommen. Im Laufe des Tages warf ein französisches Geschwader wirksam vierzig Bomben auf den Eisenbahnknotenpunkt Ham- les- Moines, westlich von Charleville und hatte auf der Rückfahrt zahlreiche Kämpfe mit deut­ schen Flugzeugen, von denen zwei abgeschossen wurden, eins in der Gegend von Mézières und eins bei Lessincourt.

Paris , 8. Juli. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Frei tag abend. Im Laufe des Tages ist von beiden Seiten der Somme nichts zu melden, gewesen. Ein in der vergangenen Nacht auf einen unserer Schüßengräben bei Moulin- sous- Touvent zwischen Oise und Aisne unternommener Handstreich des Feindes ist voll= fommen gescheitert. Auf dem rechten Ufer der Maas ist der Kanipf im Laufe des Tages in der Gegend des Werkes von Thiaumont ziem­lich lebhaft gewesen. Die Deutschen unternahmen hintereinander mehrere Angriffe, denen Bombardeinents unserer Stellungen voran­gingen. Bei einem von diesen gelang es ihnen, in unseren vor­geschobenen Gräben Fuß zu fassen, aber unser gegen 2 Uhr nach­mittags unternommener Gegenangriff gestattete uns, unsere Linie vollständig wiederherzustellen, die sich an den unmittelbaren Zu­gängen zum Werk behauptet. Alle anderen Versuche des Feindes wurden durch das Feuer unserer Maschinengewehre zurückgewiesen. Sie haben ihn ernste Verluste gekostet. Der Artilleriekampf geht seht heftig im Abschnitt nördlich von Souville und in der Gegend von La Laufée weiter. Auf dem Rest der Front die übliche Kanonade. Belgischer Bericht: Im Laufe des Vormittags war der Artilleriekampf ziemlich lebhaft in der Gegend nahe bei Nieuport und östlich von Ramscapelle. Unser Feuer auf Driegrachten und Steenstraete wurde mit Erfolg fortgesetzt. De des Tages brach ein lebhafter Kampf mit Bomben in der Richtung auf Steenstra.le und Boesinghe aus.

Die englische Meldung.

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London , 7. Juli. ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus, Amtlicher Bericht des Generals Haig. Lezte Nacht be= schoß der Feind unsere neuen Stellungen bei Reinafrah bei Mon­ tauban und bei La Boiselle heftig. Er benutte an einigen Stellen Geschosse, die Tränen, in die Augen trieben. Oestlich von La Boiselle eroberten wir nach einemt heftigen, Kampf, in dem der Feind schwere Verluste erlitt, wieder einen Laufgraben, der sich über eine Front von 1000 Yards erstreckt. Wir haben uns jetzt dort endgültig fest­gesetzt. Südwestlich von Thiepval wurde ein entschlossener Angriff auf unsere Linie vollständig vereitelt. Am Morgett erneuerten wir bei Tagesänbrich in geivissent Abschnitten des Schlachtfeldes östlich von" Alberf unsere träffige Offensive. Die feindliche Artillerie war besonders tätig am Vorsprung von Loos und gegenüber von Hulluch. Unsere Artillerie beschoß feindliche Verbindungsgräben und Qutar­tiere an verschiedenen Stellen. Wir ließen gegenüber von Hulluch und Auchh zwei Minen springen. Zur gleichen Zeit richteten die Deutschen schwere Angriffe auf unsere neuen Gräben in der Höhe der Ancre und nördlich Fricourt. An der ganzen Front zwischen Ancre und Montauban wurde heftig gekämpft. Bis jetzt wurden mehrere wichtige taftische Erfolge seitens unserer Infanterie in der Nähe von Ovillers, La Boiselle und Contalmaison erzielt, aber nordwestlich bon. Thiepval gelang es dem Feinde, zeitweise 200-300 Yards ver­lorenen Bodens wieder zu gewinnen.

London , 7. Juli. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht. Trotz des hartnäckigen Widerstandes des Feindes drang unsere von der Artillerie gut unterstützte Infanterie in tapferster Weise vorwärts und eroberte am Morgen mehrere wichtige Punkte. Sie stürmte die ungeheuer starke Schanze Leipzig südlich von Thiepval und erzwang sich den Weg nach Ovillers, wo der Kampf in heftiger Weise weitergeht. Sie rückte in einer Frontbreite von 2000 Yards und einer Tiefe von 500 Yards östlich von La Boiselle vor. Wir vertrieben den Feind aus zwei Gehölzen und drei Linien Schüßengräben nördlich von Fricourt. Die Schanze Leipzig liegt an dem deutschen Vorsprung. Sie war vom Feinde in den letzten 20 Monaten mit äußerstem Ge­schick befestigt worden und wurde nach einem heftigen Bombardement gestürmt. Eine unserer Brigaden weiter südlich, die von Westen her angriff, erawang sich den Weg durch 500 Yards deutscher Schützen­gräbenfront hinein nach Ovillers. Die preußische Garde, die um 10 Uhr morgens östlich von Contalmaison ins Feuer geworfen wurde, machte verzweifelte Anstrengungen, ims zurückzuwerfen. Der An­griff brach aber in unserem Feuer zusammen. Der Feind zog sich infolgedessen nordwärts zurüd, wobei er 700 Gefangene zurüdließ. Unsere Infanterie stürmte mittags das Dorf Contalmaison. Es ivurde aber infolge eines fräftigen Gegenangriffs geräumt. Die Ber­luste des Feindes müssen heute sehr ernst gewesen sein. Eine große Zahl von Truppen mußte sich über offenes Feld zurückziehen un wurde von unserer Artillerie gefaßt. Das Dorf Bazentin le Petit wurde heftig beschossen, als es voller deutschen Reserven war. Ein gefangen genommener Offizier erklärte, daß sein Bataillon von einem Flugzeug von 300 Fuß Höhe herab aus einem Maschinengewehr be­schossen wurde, als es zum Schlachtfeld marschierte und in der Folge sei das gleiche Bataillon, von unseren weittragenden Geschüßen schwer beschossen worden. Ein starker Regen hat während des Tages den Boden aufgeweicht und die Schüßengräben überflutet, was die Schwierigkeiten für die Truppen erhöhte. Schwierigkeiten für die Truppen erhöhte.

Der russische Kriegsbericht.

Petersburg, 7. Juli. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vont Donnerstagabend.

West front: Die Zahl der Gefangenen, welche wir int Laufe der Kämpfe am 4. und 5. Juli westlich der Styr- Linie fluß­abwärts Kolki machten, beträgt über 300 Offizière, 7415 umber­wundete Soldaten, außerdem eine große Anzahl von Verwundeten; wir eroberten 6 Geschüße, 23 Maschinengewehre, einige Tausend Geivehre, 2 Scheinwerfer, 11 Bombenwerfer, 77 Munitionsvägen. Wir wiesen heftige deutsche Angriffe bei Gruziatyn ab. Am rechten Dniester- Ufer in der Gegend von Isakow und Kosmierzyn erbitterter Kampf. An vielen Stellen nördlich der Pinsker Sümpfe lebhaftes Artilleriefeuer auf beiden Seiten. Deftlich Baranowitschi machte der Feind einige erbitterte Gegenangriffe, die wir abwiesen. Der Gegner machte von Zeit zu Zeit Feuerüberfälle aus großen und fleinen Geschützen auf die Gegend des Dorfes Labush( 11 Milo­meter südöstlich von Baranowitschi ). Unter dem Schutze dieses