jede Kombination von Mächten mit einer überlegenen Flotte fönnte in einem zukünftigen Kriege Deutschland in die Enge treiben, auch wenn seine Armeen siegreich in die feindlichen Hauptstädte einzögen. Noch nie in der Geschichte ist ein neuer werts voller Rechtsgrundsatz durch einen Notenwechsel oder durch Konferenzen am grünen Tische geschaffen worden, sondern nur dadurch, daß harte Schläge den Unrechttuer belehrten, daß sein un berechtigter Anspruch nicht mehr aufrecht zu erhalten war. Fast immer muß das bestehende Recht, das nur ein versteinertes Gewaltrecht ist, gewaltsam zertrümmert werden, um dem neuen besseren Recht freie Bahn zu schaffen."
Genuß ungeeignet geworden waren. Um die verdorbenen Eier wenigstens noch indirekt der menschlichen Ernährung nuzbar zu machen, wurden sie sehr vernünftiger Weise durch öffentliche Anzeige als Schweinefutter ausgeboten. Die übrigen 10 000 Gier sind zum normalen Preise von 23 Pf. das Stück zum Verkauf gekommen."
Der Nachrichtendienst" knüpft an diese Darstellung( er selbst nennt es" Klarstellung") nachstehende Mahnung an die Presse:
dem Essener Parteitag nur unter der Voraussetzung für die KriegsIredite stimmte, daß in der in Aussicht genommenen Erflärung klar zum Ausdruck gelange, daß wir dafür stimmten, weil es sich nach Behauptung der Regierung um Abwehr einer zaristischen Invasion handele, daß wir das Vaterland aber nicht für, sondern gegen die bürgerliche Klasse verteidigen. Am 4. Auguſt wurde eine Debatte über die von der Kommission vorgelegte ErKlärung, die solchen Passus nicht enthielt, abgelehnt, und nur gestattet, Abänderungsanträge zu stellen. Ich stellte u. a. einen solchen, der die Erklärung verlangte, daß wir die Kriegstreiber und VerDarin liegt die von uns oft unterstrichene Erkenntnis, fümmerer der Boltsrechte in Deutschland nicht minder daß selbst die weitgehendsten, realen Garantien" Deutschland bekämpfen, wie die in Rußland . Dieser Antrag wurde nicht das Maß wirtschaftlicher Selbstversorgung geben können, abgelehnt. Darauf lehnte ich es ab, für die Erklärung das durch die Verwirklichung der konservativen Kriegsziel- innern, ist in diesem Falle völlig unangebracht. Bei den ver forderungen angeblich erreicht werden soll.
der Kommission zu stimmen. In Anlehnung an eine Sachdarstellung des Parteivorstandes macht ferner Genofe Lensch eine den Sachverhalt auf den Kopf stellende Anspielung über mein Verhalten am 2. September 1914 auf dem Oberkommando. Die von Lensch in Anführungszeichen gebrachten Worte habe ich in Bes Kämpfung des kapitalistischen Hurrapatriotismus und nach einer Darlegung gebraucht, daß die Sozialdemokratie von ihrer Weltanschauung aus den proletarischen Patriotismus im Gegensatz zum kapitalistischen Patriotismus verteidige und übe. Weitere Darlegungen über den Vorgang am 2. September find unter den heutigen Umständen mir leider nicht möglich. ( z)
Politische Uebersicht.
Kolonialreich oder Festland.
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Der neue Friedensbund.
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,, Es scheint dringend erforderlich, daß die Zeitungen derartige Notizen nicht aufnehmen, ohne vorher gewissenhaft die Vorgänge nachgeprüft zu haben, es werden sonst ohne alle Ursache Beunruhigungen ins Publikum getragen, die jeder Grundlage ent behren."
Diese schulmeisterliche Art, die Presse an ihre Pflichten zu er
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Uns
worrenen Zuständen in unserer Lebensmittelversorgung ist die Presse geradezu verpflichtet, auf jeden Mißstand hinzuweisen, der sich irgendwo zeigt. Wenn ihr hin und wieder dabei ein Irrtum passiert, Die Berliner Neuesten Nachrichten" machen folgende Mitteilungen steht es jedem frei, ihn zu berichtigen. Wollte man aber verlangen, über den neugegründeten„ Deutschen Nationalausschuß": daß jeder einzelne Fall bis ins fleinste vor der Besprechung geprüft werden „ Außer dem Vorsitzenden, dem Fürsten Wedel, den beiden müsse, dann würde sich überhaupt die Unmöglichkeit herausstellen, auf gepolitisch radikalen" Geschäftsführern, den Herren Ulrich Rauscher und wisse Erscheinungen fritisch hinzuweisen. Wenn irgendwelche Beter Breuer, finden wir dabei Großindustrielle, die mit der Regierung Besserungen in der Lebensmittelversorgung erreicht wurden, dann biel zusammenarbeiten, wie Herrn Geheimrat v. Guilleaume. Das neben Oberbürgermeister, Geh. Kommerzienräte, Bankdirektoren. Ein ist dies zum großen Teil der Preſſe zu verdanken, die nach Möglichwenig ist auch die Wissenschaft vertreten. Vor allem aber der Erz. keit die Schäden aufgedeckt hat. An ihr liegt die Schuld nicht, daß berger Ronzern. Unter diesen Herren vor allem: Aug. Thyssen und noch so vieles zu bemängeln ist. Herr Riedemann, der Delgewaltige, der dem Zentrum so reich Der Nachrichtendienst" sagt, es werden ohne Ursache die Kasse füllt. Der offiziöse Zentrumsflügel ist also zur Stelle. Beunruhigungen in das Publikum hineingetragen". Das ist Manche sehen nicht ohne Bedauern auch den Generaldirektor in verschiedener Hinsicht falsch. Einmal wird die BeHeineken vom Norddeutschen Lloyd darin. Der Wortlaut des unruhigung nicht erst ins Publikum Publitum hineingetragen. Programms brauchte ihn freilich nicht zu schrecken; aber die politischen Hintergründe hätten ihn, falls er fie erkannte, abieits 3. B. gehen fast täglich Zeitungsausschnitte zu und die Einhalten können. Für unser Gefühl ist der Norddeutsche Lloyd eine sender weisen empört auf die Inserate hin, wo große Posten verDurch Jm Lag" tritt Professor Hans Delbrück für ein au felbständige Firma in einer( unseres Erachtens zur Unzeit auf- borbener Lebensmittel als Viehfutter angepriesen werden. gestellten) offiziösen Schuztruppe“. welchen Umstand das Verderben eingetreten ist, ist schließlich ganz großes deutsches Kolonialreich in Zentralafrika ein. Es ist Das Ueberraschendste ist indessen, daß als Geschäftsführer auch gleich. Das trifft auch auf den Fall zu, den der„ Nachrichtendienst" das eine Forderung, die von allen bürgerlichen Parteien ver- ein Mitglied der bekannten Odol - Firma, ein Leiter des Re- anführt. Wenn von 14 000 Eiern 4000 verderben, also fast ein treten wird. Insofern bedürfte der Artikel feiner besonderen flamebureaus des verstorbenen Geheimrats Lingner, zeichnet.... Drittel, dann ist das nicht nur auffällig, sondern auch wirklich beErwähnung. An dem Delbrückschen Artikel ist indessen hervor- Selbstverständlich hat jede jeweilige Regierung das Recht, ihre unruhigend. Warum die Eier verdorben sind, wird in der zuheben, daß er in Uebereinstimmung mit Gedankengängen politischen Auffassungen in der Nation zu vertreten. Wenn aber das des Staatssekretärs für Rolonialpolitit, Dr. Solf, den Nach- unter ihrer Mithilfe zustande gebrachte Werkzeug sich„ Nationalaus Klarstellung" auch nicht gesagt. Es ist dies auch gar kein Einzelweis zu führen sucht, daß dieses Kolonialreich auch ohne voll- ichuz" nennt, wenn es im voraus für die teilweise beabsichtigte Frei- fall, über den man hinweggehen könnte. Haben wir doch erst kürz ständige Brechung der britischen Seeherrschaft zu halten sein voraus eine Versammlungsfreiheit erhält, die wurden, neun Zehntel verdorben waren. Auch hier ist ständige Brechung der britischen Seeherrschaft zu halten sein gabe von Kriegszielerörterungen organisiert wird, wenn es dafür im lich gehört, daß von den Kartoffeln, die für Neukölln geliefert wird. Wir haben keine Veranlassung, uns in den Streit zurzeit noch gar nicht Rechtens ist, sondern die erst gewünscht noch keine Aufklärung erfolgt, wen die Schuld trifft. Andere Klagen zwischen den Festlands- und Kolonialschwärmern zu mischen. wird, so bedeutet das nicht freie Bahn für alle“, nicht freies Wort betreffen Mehl. Große Mengen sollen infolge ungeeigneter Lagerung Wir finden es reichlich optimistisch, daß Professor Delbrück für für ein freies Volk". verdorben sein. Ist es schon in normalen Zeiten bedauerlich, daß die einen behauptet, England werde der irischen Frage und Am 1. August will der Nationalausschuß in Nahrungsmittel umfommen, so ist es in der jegigen Zeit noch viel der allgemeinen Wehrpflicht nicht gewachsen sein. Aber für 75 Städten Versammlungen abhalten. Hoffentlich eine noch gefährlichere Illusion halten wir es, wenn die kommen in diesen öffentlichen Bersammlungen, falls sie nicht in mehr zu beklagen, wenn dadurch der bestehende Mangel noch veranderen glauben, die Verwirklichung gewisser Forderungen Wahrheit geschlossen oder abgeschlossen sind, die unabhängigen größert wird. Es muß deshalb verlangt werden, daß unsere ganze Nationalen eindringlich zu Worte." Lebensmittelversorgung so organisiert wird, daß der menschlichen zur Verstärkung der europäischen Stellung Deutschlands " Die Verantwortung für diese Mitteilungen müssen wir dem Ernährung möglichst wenig verloren geht. Beim Publikum hat man durchsetzen zu können. freitonservativen Blatt überlassen. mit Ermahnungen nicht gespart, alle Nahrungsmittel voll auszu nugen. Mögen die berufenen Stellen prüfen, ob sie selbst nicht fchon oft genug in dieser Hinsicht versagt haben.
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wieder auftauchen.
Unglaubliche Vorschläge.
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Umgehung der Wucherverordnung.
Als die Verordnung zur Bekämpfung des Rettenhandels
Zur Erneuerung der Handelsverträge. Die konservative Kreuz- Zeitung " gibt einer Zuschrift aus der Schweiz Raum, in der als Gegenmaßnahme befaßte sich der Gesamtvorstand des„ Verbandes sächsischer Wie der„ Tägl. Rundschau" aus Dresden gemeldet wird, gegen den englischen Aushungerungstrieg" empfohlen wird, keine Lebensmittel nach Belgien , Nordfrankreich und Serbien Industrieller" in seiner legten Sigung mit der Frage der gelangen zu lassen. Die Regierung wird diesem ungeheuer- Erneuerung der Handelsverträge, die bekanntlich im nächsten Jahre angekündigt wurde, sprachen wir die Befürchtung aus, daß die lichen Vorschlage wohl niemals zustimmen; hat sie sich doch ablaufen. Außer verschiedenen feindlichen Staaten kommen Deſter- Warenspetulanten auch diese Schranken zu umgehen wissen würden. bereits gegen den Vorwurf gewehrt, daß sie nicht genügend reich- Ungarn , Bulgarien , Schweden , die Schweiz und Rumänien in Heute geht uns eine Notiz aus dem Bureau der Berliner HandelsDer Gesamtvorstand faßte folgenden Beschluß ein- fammer zu, die indirekt den Nachweis führt, daß es nicht einmal für die Ernährung der Bevölkerung in den besetzten Gebieten Frage. Sorge trage. Aber es verdient doch festgehalten zu werden, strafbarer Handlungen bedarf, um die neue Verordnung in wesent stimmig: daß solche dem Völkerrecht und jedem menschlichen Empfinden " Der Verband Sächsischer Industrieller hält angesichts der durch lichen Teilen unwirksam zu machen. Nach der Verordnung unter Hohnsprechende Vorschläge in einer gewissen Presse immer ben Krieg völlig beränderten Verhältnisse die Schaffung eines liegt der Handel mit Lebensmitteln einer Erlaubnispflicht. Die neuen autonomen Bollfarifs als Grundlage für nicht unter diese Verordnung fallen würden, da in der bisherigen Handelskammer meint nun, daß mindestens einige Genußmittel die nach Beendigung des Krieges notwendigen Handelsvertrags Gesetzgebung stets die Begriffe Nahrungs- und Genußmittel üblich berhandlungen im Interesse der deutschen Industrie für dringend gewesen sind. Ebenso ist es der Handelskammer zweifelhaft, ob erforderlich. Bezüglich der notwendigen Uebergangsbestimmungen alle Futtermittel unter die Verordnung fallen würden, da der von der Kriegs- in die Friedenswirtschaft zum Schuße der Industrie Begriff enger ſei, als die Bahl der im Kriege gelegentlich als gegen eine Ueberflutung des deutschen Marktes mit ausländischen Futtermittel verwandten Erzeugnisse. Die Handelstammer fährt stoffknappheit verweist der Verband auf die Beschlüsse seiner legten burch die Verordnung in die Gesetzgebung neu eingeführte Begriff Waren in der Zeit der bei der deutschen Industrie Herrschenden Roh- dann fort: Hauptversammlung vom 27. Oftober 1915." Kettenhandel". Indem die Verordnung den Kettenhandel als ein Beispiel unlauterer Machenschaften anführt, läßt sie erkennen, daß der anständige und wirtschaftlich berechtigte Zwischenhandel nicht davon betroffen werden soll. Da jedoch damit zu rechnen ist, daß nicht alle Strafbehörden den Unterschied zwischen dem erlaubten Zwischenund dem verbotenen Kettenhandel zutreffend würdigen werden, hat die Handelskammer zu Berlin befürwortet, daß die Strafverfolgungsbehörden veranlaßt werden, vor Erhebung der Anklage wegen Ketten handels das Gutachten einer fachkundigen Stelle darüber einzuholen, ob Kettenhandel in Frage kommt."
In ihrem Eifer um die Anwendung weitgehender Gewalt maßregeln hat die„ Kreuz- Zeitung " es offenbar übersehen, daß die von ihr abgedruckte Zuschrift eine Stritit der tonservativen Kriegsziele enthält. In der 8uschrift heißt es nämlich u. a.:
erzwingen. Es darf nicht mehr erlaubt sein, daß ein Staat dem " Deutschland muß eine Aenderung des geltenden Völkerrechts anderen die Zufuhr von Lebensmitteln und Rohstoffen über See sperren darf. Deutschland wird stets ein dichtbevölkertes Land Die Einführung des autonomen( selbständigen) Bolltarifes würde sein, das von der Zufuhr von Lebensmitteln und industriellen einen allgemeinen 80 IItampf zwischen den beiden Mächtegruppen Rohstoffen im hohen Maße abhängig bleibt. Jede Macht und herbeiführen, d. h. also den Wirtschaftstrieg über den Friedensschluß hinaus verlängern. Wir halten die gegenseitige Bubilligung der Natur. Eisen haut auf unsere Grabenwunde. Wir duden uns nieder. Der arme K. mit seinem Kopfschuß liegt noch im Graben. Meistbegünstigungsklausel im Gegensatz zu den Wünschen der SchwerNur die Augen schimmern durch den schmalen Schlitz der Lider. industriellen gerade für eine der wichtigsten Friedensbedingungen. Die Brust arbeitet schwach.
An die Gewehre! Der Russe tommt!
Ausfuhrverbot für Goldwaren.
Verflucht, die Dinger haben auf dem Grabenrand gelegen Im Interesse der Stärkung des Goldvorrats unserer Reichsbank und sind vollständig versandet. Die Hände sind immer wieder ist es erwünscht, die Herstellung derjenigen Gold waren voll Sand. Taschentuch raus! Gewischt und geledt! Das Schloß einzuschränten, bei denen ein berhältnismäßig fleiner Fassonraus und abgewischt, jede Patrone einzeln raus und abgeleckt! und Arbeitswert einem großen Materialwert gegenübersteht. Da Mühsam die Kammern zu und abgeschossen! Gott sei Dank! Die diese schweren Goldwaren mit geringer Fasson in der Hauptsache Maschinengewehre sind intakt. Wie wildgewordene Nähmaschinen für das Ausland erzeugt werden, ist das Ziel zweckmäßig durch ein rasseln sie und wirken in der rasenden Geschwindigkeit manch Leichenhemd. Ein Granatstück haut vor mir in den Graben und überschüttet mich mit Dred. Erst nachträglich kommt mir die Gefahr zum Bewußtsein. Mit dem Gewehr beschäftigt, den Blic arf nach vorn gerichtet, dort in den stürmenden Klumpen hinein, bgißt man Welt und Umwelt. Da! Weiße Fehen! Gestreckte Arme! Stoppen! Gruppenweise kommen sie angelaufen. Einige schießen noch auf die Waffenlosen. Diese stußen, drängen nach rechts hinüber
in den Graben, der uns das Flankenfeuer gebracht hat. Stephan springt auf den Rand des Grabens und ruft:„ Panje putsch, putsch!" und auf Polnisch ruft er ihnen was zu. Stephan, willst Du runter! Da schießt noch so'n Schwein von der Flanke." Ach, Unsinn, laß schießen ah-" Er taumelt in den Graben zurüd, liegt schreit und preßt die Hände auf den Leib. Bauchschuß! Das Schreien geht in Wimmern über dann wird er ruhig. Zwei Stunden dauert die Apathie. „ Wasser!"
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" Setzt ihm die leere Feldflasche an! Bloß nischt zu trinken geben. Bauchschüsse soll man ruhig liegen lassen, nur die Wunde zuhalten und nicht rumschmeißen." Die Vorsicht war umsonst. Stephan richtet sich auf. ,, So, Kameraden, nun is aus. Ich sterbe." Sprach's und streckte sich aus. Der Heimatlose war in seine Heimat eingegangen.
Drei russische Angriffe abgeschlagen, so mancher von uns dahin. Drei Korporalschaftsführer hatte ich während der zwei Tage. In meinem kleinen Grabenstüd liegen zwei Tote und der fleine A. mit seinem Kopfschuß; wir hatten ihn noch nicht fortschaffen können.
" Weißt Du schon, Andreas ist gefallen. Kopfschuß, hat sich umgedreht und war tot."
O Gott! Wo liegt er denn?"
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Völlig der allgemeinen Umgrenzung entzieht sich der
Daraus ergibt sich, daß auch die neue Verordnung gegen den Kettenhandel allerlei Lücken läßt, durch die der preissteigernde Handel durchschlüpfen wird.
Abänderung des Margarinegeſehes.
Amtlich. Berlin , 13. Juli. ( W. T. B.) Nach§ 4 des Ausfuhrverbot zu erreichen. Ein solches hat der Bundesrat sogenannten Margarinegefeßes vom 15. Juni 1897 am 13. Juli für Waren erlassen, die ganz oder teilweise aus Gold hergestellt oder auf mechanischem Wege mit Gold belegt sind, soweit ist in Räumen, in denen Butter oder Butterschmalz gewerbs. fie nicht lediglich vergoldet find." Die Ausfuhr von Goldwaren mit mäßig hergestellt, aufbewahrt, verpackt oder feilgehalten wird, hoher Faison- dazu gehören auch schwere Goldwaren, die mit die Herstellung, Aufbewahrung, Verpackung oder das FeilEdelsteinen besetzt sind soll nicht unterbunden werden; die Aus- halten von Margarine oder Kunstspeisefett verboten. Gegenfuhrerlaubnis wird im Namen des Reichskanzlers von den Bor- wärtig werden Butter und Margarine in gleicher Weise öffentständen der Reichsbanknebenstellen Hanau und Schwäbisch Gmünd lich bewirtschaftet und vielfach auf die gleichen Fettkarten ab( für ihre Bezirke) und Pforzheim ( für das ganze Reichsgebiet) erteilt gegeben. Unter diesen Umständen ist der 3wang zu g trennter Feilhaltung und Abgabe mißlich, teilweise undurchführbar. Der Bundesrat hat deshalb durch Bekanntmachung vom 13. Juli d. J. die Landeszentralbehörden ermächtigt, Ausnahmen von der genannten Beſtimmung des Margarinegesebes zuzulassen.
werden.
Pflichtmäßige Leibesübungen an den Fortbildungsschulen hatte neben anderen Korporationen der Landesverband für Jugendpflege in Hamburg in einer Eingabe an den Senat gewünscht. Auf diese Eingabe wurde dem Landesverband die Antwort erteilt, daß der Senat beschlossen hat, die Erörterung der Angelegenheit bis nach Beendigung des Krieges auszusehen.
Landtagsabgeordneter Opis gestorben. Wie der„ Vogtländische Anzeiger" meldet, ist der Erste Vizepräsident der Zweiten Kammer des sächsischen Landtages und Vorsitzender der konservativen Frattion in Sachsen , Rechtsanwalt und Notar, Geheimer Hofrat Gottfried Opi auf Rittergut Treuen im Vogtland heute mittag im 70. Lebensjahre einem schweren Darmleiden erlegen.
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Das tägliche Brot.
Verdorbene Lebensmittel.
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Vor kurzem war in einigen Zeitungen Kritit an einem Inserat im Bochumer Anzeiger" geübt worden, worin mehrere tausend Eier als Schweinefutter" angeboten wurden. Einzelne Zeitungen hatten die Sache so dargestellt, als wenn die Wieder einer aus meiner Ausbildungszeit. Ein unverwüst- Eier durch übermäßig langes Lagern zu späteren Spekulationslicher, heiterer und angenehmer Kamerad. Du Pfifferling" war zwecken verdorben waren. Wie der offiziöse„ Nachrichtendienst für seine Anrede, womit er jeden abfertigte. Du Pfifferling, tannst Ernährungsfragen" jest mitteilt, hat das Striegsernährungsamt durch mir doch nich uff'n Arm nehmen( berkohlen)!" Beim Abziehen sofortige Nachprüfung folgenden Sachverhalt festgestellt: sah ich ihn auf dem Grabenrand liegen, die Müze auf dem Sinterkopf, ein kreisrundes Loch in der Stirn, so groß wie ein Murmel. Aus ihm entfloh das Leben eines Vaters zweier lieb= licher Kinder. ( z) E. D.
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Die Firma Cretschmar- Bochum hatte aus Rumänien zwei Waggons( 14 000 Stück) Eier über Wien eingeführt. Als die Eier zum Verkauf kommen sollten, stellte sich heraus, daß uns gefähr 4000 Stück verdorben und dadurch zum menschlichen
Preisbindung für Kunsthonig.
Der Reichszuderstelle steht das ausschließliche Recht der Regelung des Verkehrs mit Verbrauchszucker zu. Bezugsscheine für Buder zur Herstellung von Kunsthonig werden nur abgegeben, wenn sich die Erzeuger von Kunsthonig verpflichten, ihren Großhandelspreis so zu stellen, daß er den von der Reichszuckerſtelle festgesetzten Klein handelshöchstpreisen entspricht; sie sind außerdem verpflichtet, dem Kleinhandel einen Rabatt von 20 Proz., dem Großhandel einen weiteren Rabatt von 10 Proz. zu gewähren.
Folgende Höchstpreise dürfen vom Kleinhandel nicht überschritten werden: Für 12 Kilogramm Paket 55 Pf., für 1/2 Kilo gramm Gefäß 65 Pf., für 1 Kilogramm Gefäß 1,25 m., für 2 Kilogramm Gefäß 3 M., für 4 Kilogramm Gefäß( 5 Kilogramm Bruttogefäße für Postversand) 4,75 M., für 5 Kilogramm Gefäß 5 M., für 17,5 kilogramm Gefäß 16 M.
Einführung der Reichsfleischkarte.
Die Köln . 8tg." meldet aus Berlin : Zurzeit sind die Vor arbeiten für Einführung einer einheitlichen Regelung des Fleischberkehrs durch Einführung einer Reichsfleischkarte im Gange. The die Einführung erfolgen fann, muß aber das Ergebnis der Anfang September beginnenden Bestandsaufnahme abgewartet werden, aus der man allein Klarheit über das auch in den Privathaushaltungen vorhandene Fleisch gewinnen kann. Die Einführung der Reichsfleischkarte ist mit Sicherheit zu erwarten.