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rühme su schützen. Die Flammen hatten an Brennmaterial und Vorräten schon so reiche Nahrung gefunden, daß eZ mehrstündiger angestrengter Löscharbeit bedurfte, um des großen Brandes um 4 Uhr Herr zu werden. Die Aufräumung war um 7 Uhr noch nicht beendet. Der Schaden ist natürlich recht erheblich und besonders durch die Vernichtung von Sterilisierungsapparaten und Maschinen. die nicht so schnell ersetzt werden können. Lebensmittel sind zum Glück nur in ganz geringem Umfange verbrannt. Der Feuerwehr gelang es, die großen Vorräte bis aus einen kleinen Teil zu bergen und zu schützen. Der Betrieb wird in Treptow   fortgesetzt und soll auch in Lichtenberg   bald wieder aufgenommen werden. Zur Entdeckung eines großen Hchlcruestes führte die Verhaftung der Treibriemendiebe Döhring und Genossen. Die Ermittelungen ergaben, daß die Diebe Beziehungen zu einem Schuhmacher Weiß in der Kreutzigerstr. 11 unterhielten. Als die Beamten dort nun den Laden und die anderen Räume durchsuchten, entdeckten sie unter dem Bett eine Klappe, die über einem Zugang zum Keller lag. Dieser war von unten an bis zur obersten Stufe vollgepfropft mit 122 größeren und kleineren Stoffballen, Hemdenwch, Kleidersatin und Futterstoffen. Außerdem fand man eine Menge Treibriemen. die zwar schon zerschnitten, aber noch nicht verarbeitet waren. Weiß wurde ebenfalls verhaftet, das ganze Lager beschlagnahmt und nach dem Polizeipräsidium gebracht. Die weiteren Ermittelungen ergaben, daß das Lager einem großen Geschäft in der Klosterstraße gehörte. Fuhrwerksdiebe hatten diesem einen voll beladenen Wagen von der Straße weg gestohlen und die Ladung eiligst zu dem Hehler in den Keller gebracht. Die große Beute, die jetzt dem Bestohlenen wieder zugestellt werden konnte, war gegen 10 Wv M. wert. Der Münzendiebpahl im Museum für Völkerkunde scheint seiner Aufklärung entgegenzugehen. Am Mittwoch voriger Woche erschien in einer bekannten Münzhandlung in der Wilhelmstraße ein junger, feingekleideter Mann und bot einen kleinen Posten asiatischer Münzen an, die er sowohl wie sein Vater durch Vertretungen in Asien   erworben hatten. Es waren 17 siamesische Münzen, die auch jetzt noch in Kurs sind. Da die Angaben des jungen Mannes glaubwürdig erschienen, so trug das Geschäft kein Bedenken, den Kauf abzuschließen. Erst als der Diebstahl bekannt wurde, konnte festgestellt werden, daß die 17 Geldstücke zu den gestohlenen Münzen gehörten. Von dem Täter hat man noch keine Spur. Eine Selbstmörderin festgestellt. Die Persönlichkeit einer Lebens- müden, deren Leiche vor einigen Tagen aus dem Neuköllner   Schiff- sahrtskanal an der Wildenbruchbrücke gelandet worden ist. konnte jetzt ermittelt werden. Die Tote ist die 17jährige Kontoristin Erna Naß aus der Schlesischen Straße 12 in Berlin  . Sie ist durch eine unheilbare Krankheit zu dem Selbstmord getrieben worden, den sie in der Nacht zum 6. d. M. ausgeführt hat, indem sie sich am Elsen- sieg in den Kanal stürzte.
Bus den Gemeinden. Erbsen- und Bohnenverkauf in Charlottenburg  . Der Verkauf auf Abschnitt 2 der Charlottenburger   Nahrungs- mittelkarte findet von Freitag, den 14., bis zum Sonnabend, den 22. Juli, statt._ Städtische Schulzahnklinik Charlottenbnrg. In der Zeit vom 1. April bis zum 30. Juni d. I. wurde die städtische Schulzahnklinik in Charlottenburg   von 20S8 Kindern, und zwar von 1029 Knaben und 1069 Mädchen, aufgesucht. ES wurden 1314 Zähne gefüllt, 1460 gezogen und bei 286 der Nerv getötet.
Lebensmittelversorgung in Steglitz  . Die Gemeindeverwaltung von Steglitz  , das bekanntlich mit seinen 76 000 Einwohnern das größte Dorf in Preußen ist, ist be- müht, die Versorgung der Einwohner mit Lebensmitteln auch für die Zukunft sicher zu stellen, indem das Kämmereigut Ziethen hierzu in weitgehendstem Maße herangezogen wird. Auf dem Gute wird die Gemeindeverwaltung eine ausgedehnte Schweinezucht einrichten und auch die Mästerei von zunächst 1000 Gänsen betreiben, die im Herbst zu billigen Preisen an die Steglitzer   Bewohner abgegeben werden. Um besonders die Kinder und kranke Personen mit guter Milch versorgen zu können, sind 40 neue Milchkühe eingestellt worden. Auch die Ziegen- und Kaninchenzucht wird von der Gemeinde- Verwaltung gefördert._ Ferienspiele in Pankow  . Der Anregung in der letzten Gemeindevertretersitzung entsprechend, finden in diesem Jahre zum ersten Male für die Pankower   Schul  - jugend gemeinsame Ferienspiele unter Aufsicht und Leitung von Lehrern' und Lehrerinnen statt. Dieselben haben am Donnerstag dieser Woche ihren Anfang genommen und sollen an jedem Wochen- tage nachmittags von 3 bis 6 Uhr stattfinden. Für die Kinder der 6. und 6. Gemeindeschule sowie der 1. Hilfsschule ist hierzu der freie Platz an der Wilhelm-Kuhr-Straße, für die der 2. Gemeinde- schule der freie Platz an der Kissingenstraße und für die der 7. Gemeindeschule und 2. Hilfsschule der Tiroler Platz bestimmt. Die Mädchen der 3. Gemeindeschule und der 2. Hilfs- schule spielen auf dem Schulhof der 3. Gemeindeschule, alle übrigen Schülerinnen auf dem Schulhof der 1. Gemeindeschule. Neben diesen Äpielgelegenheiten für die Kinder sind auch Schülerwanderungen in Aussicht genommen, die sich in Anbetracht der ungünstigen Ver- Pfleglingsverhältnisse auf die Nachmittage beschränken sollen.
Gerichtszeitung. Verfaulte Blutwurst und verschimmelter Talg beim Hos- licferanten. ' Vor dem Potsdamer   Schöffengericht war der Hof- s ch l ä ch t e r m e i st e r Wilhelm Müller  , in der Linden- straße 12 zu Potsdam  , angeklagt, verdorbene Wurst und Talg in den Verkehr gebracht zu haben. Im April kaufte ein Frl. S. im Müllerschen Geschäft Talggrieben, die schon verschimmelt waren und ein widerliches Aussehen hatten. Am 2. Mai kaufte der Postschaffner Köhler 6 Pfund Blutwurst, um sie nach dem Felde zu schicken. Er bezahlte für das Pfund 1,60 M. Als er die Wurst näher musterte, fiel ihm der faulige Geruch auf. Die Wurst wurde zur Polizei gebracht und dann dem Kreisarzt vorgelegt, der ihre Beschlagnahme und Uebersendung an das Nahrungsmittelunter. suchungsamt veranlaßte. Dort stellte man fest, daß die Wurst faulig und gesundheitsschädlich war. Die gleiche Feststellung wurde bezüglich des Talgs getroffen mit dem Hinzufügen, er müsse uralt gewesen sein, denn sonst könnte sich kein Schimmel gebildet haben. Diese groben Verfehlungen ahndete der zuständige Amtsrichter durch S t r a f b e f ehl in Höhe von 6 0 Mark. Dagegen erhob der Beschuldigte Einspruch mit der Begründung, er sei nicht im Geschäft anwesend gewesen, habe genügende Vertretung und könne sich um den Kleinverkauf nicht kümmern, weil er rnit�dem Einkauf für seine Lieferungen beschäftigt sei. Das Schöffen- geeicht verwarf den Einspruch und verurteilte den Angeklagten zu 60 M. Geldstrafe. Es nahm von einer höheren Strafe ledig- lich deshalb Abstand, weil sich da? Geschäft sonst eines guten Rufes erfreue und der Angeklagte anscheinend nicht vorbestraft sei, sonst müßte durch eine strenge Strafe der Schlächter besonders in der heutigen Zeit gezwungen werden, die nötige Sorgfalt anzuwenden, daß nichts umkomme. Ein fahrlässiges Verschulden treffe den Angeklagten unbedingt, denn der Betrieb sei nicht so groß, daß er ihn nicht überschauen könne. Gerade jetzt, wo das Fleisch so knapp sei und zu so undenkbaren Preisen verkauft werde, sei das Ver- derben einer Ware ein großer Nachteil für die Volksernährung, wie er kaum gröber zu denken sei. Die Strafe ist erheblich billiger als die Wurst._ LeravD.ortiicher Redakteur:.«Ifrefc Wiejexp, xeuWn. güj fceg
MarkenfreieFlsH-BuWer-Wurst" vor GerW. Ein umfangreicher Nahrungsmittelfälschungsprozeß wegen Verkaufes der sogenannten markenfreienFisch- Butter-Wurst" beschäftigte das Leipziger Schöffen- g e r i ch t. Auf die Anzeige des Geh. Med.-Rats Dr. Krause in Leipzig  war gegen den dortigen Fleischermeister Heinrich Wilhelm Gustav Rudloff Anklage wegen Nahrungsmittelfälschung erhoben worden. R. gründete im Jahre 1915 in Dänemark   zusammen mit einem dänischen Fleischermeister eine Fleischwarenfabrik und vertrieb die dänischen Fabrikate, darunter auch die bekannte sogenannte marken- freieFisch-Butter-Wurst" in seinem Leipziger   Geschäft, das Pfund für 2,20 M., später für 2 M. Insgesamt wurden dort 130 Zentner abgesetzt. Die famoseFisch-Butter-Wurst" hatte einen chemischen Wassergehalt von über 70 Proz., der Gehalt an Butter war 7 Proz.; während nach den in den Läsen des Angeklagten ausgehängten Plakaten das Fabrikat nur aus Fisch, reiner dänischen Naturbutter. Vollmilch und Gewürz zusammengesetzt sein sollte. Die Wurst bestand aus 100 Teilen Seessichen, 10 Teilen Butter, 14 Teilen Vollmilch, 10 Teilen Weizenmehl, Salz und Gewürz. Auch hatte die chemische Untersuchung das Vorhandensein von Fischgräten und -schuppen in der Wurst festgestellt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu drei Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geld st rase. Die Höhe der Strafe sei gerechtfertigt, einmal, weil der Angeklagte sich einer groben Täuschung des Publi- kums schuldig gemacht habe, und dann, weil er schon mehrmals wegen Nahrungsmittelsälschung, zuletzt mit 3 Monaten Gefängnis und 600 Geldstrafe bestraft worden sei.
Ein teuerer Schnaps? Als Warnung für Gastwirte, verbotswidrig Schnaps zu verschänken, kann folgender Straffall dienen, der gestern vor der Berufungskammer des Landgerichts I   verhandelt wurde. Der Angeklagte, Schankwirt H ermann Wolf, hatte den Verdacht erregt, daß er in seinem Schanklokal trotz des be­stehenden Verbots fortgesetzt noch nach 9 Uhr abends Schnaps an feine Gäste verabfolge. Um der Sache auf den Grund zu gehen, wurde er eines Tages durch einen Kriminalbeamten auf die Probe gestellt. Diesem verkaufte er aus einer unter dem Laden- tisch stehenden Flasche ein GlaS Branntwein. Der Beamte be- hauptete, daß die Flüssigkeit zweifellos wie echter Korn-Brannt- wein geschmeckt habe, während der Angeklagte dies mit der Angabe bestritt, daß er sogenannten Sherry eingefchänkt habe. Das Schöffengericht folgte der Aussage des Beamten und ver- urteilte den Angeklagten, indem es annahm, daß er fortgesetzt gegen die betr. Verordnung verstoße, zu zwei Monaten Ge- f ä n g n i s. In der Berufungsinstanz folgte das Gericht zwar den Darlegungen des Justizrats Dr. S ch o e p s, daß nur der e i n e Anklagefall erwiesen sei, und nahm von einer Gefängnis. strafe Abstand, verurteilte aber den Angeklagten zu 760 Mark Geldstrafe, damit die Gastwirte eindringlich gewarnt werden, da solche Gefetze nicht zum Spaß gemacht werden.
Bus aller Welt. 78« Tote bei einem Explofionsunglück. DieBaseler Nachrichten" melden aus Mailand  : Auf Um- wegen wird jetzt bekannt, daß die in der italienischen Presse nur ganz kurz erwähnte Explosionskatastrophe von Spezis viele Hun­derte von Opfern gefordert hat. In Wirklichkeit ist nicht«in« Kiste Pulver, sondern eine große Munitionsfabrik in die Luft geflogen und von ihren 480 Arbeitern ist kein einziger am Leben geblieben. Außerdem sind aber noch zahlreiche andere Opfer zu beklagen. Am Strande bei Spezia badeten eine große Anzahl Kinder und Erwachsener. Von ihnen wurden mehr als 300 getötet, und drei Tage lang wurden diese armen Opfer der Katastrophe im Golf ans Land gespült. Die Beschreibung der Oertlichkeit läßt auf M u g g i a n o bei Spezia schließen, wo sich ebenso die Strandbäder wie Flottenarsenale befinden.
Unaufgeklärte Leichenfunde. Wie die Hamburger   Polizeibehörde mitteilt, ist am 18. Juni in einem Kieferngehölz an der Chaussee Bergedorf  -Geesthacht   tief ver- scharrt die stark verweste Leiche eines schmächtigen, schlanken Mannes im Alter von vielleicht dreißig Jahren gefunden worden. Nach dem ärztlichen Befunde muß die Leiche, die mehrere Verletzungen der Schädeldecke aufweist, schon mehrere Monate in der Erde gelegen haben. Papiere und Wertsachen find nicht gefunden worden, so daß ein Raubmord vorzuliegen scheint. Ueber die Persönlichkeit deS Toten ist noch nichts bekannt. Zu den in Ham- bürg als vermißt Gemeldeten gehört er nicht; wahrscheinlich hatte der Ermordete seinen Wohnsitz in einem anderen Orte. Der Mann war 1,76 Meter groß und hatte blonde? Haar; ein Schneidezahn im Unterkiefer und mehrere Backenzähne fehlen, ebenso die rechte Hand; eS ist aber mit der Möglichkeit zu rechnen, daß diese Fehler erst durch die Gewalttat enlstanden sind. Bekleidet war die Leiche mit kleinkariertem, dunklem Kammgarnanzug, weißleinenem Oberhemd, baumwollenem, weißem Trikotunterhemd mit bläulich gestreiftem Brusteinsatz, schwarzen Socken und schwarzen Knopfstiefeln. Sachdienliche Mitteilungen über die Person des Getöteten und des Täters werden unter Zusicherung einer hohen Belohnung an die Polizeibehörde in Hamburg  , zu Tagebuchnummer 4631/16. II. v 1, erbeten. Ein weiterer Leichenfund, der ebenfalls mit einem Verbrechen in Verbindung gebracht wird, ist auf dem Gut Liebenberg bei Herz- felde jNiederbarnim) gemacht worden. Dort fanden Arbeiter wenige Zentimeter unter dem Erdboden eine männliche Leiche, die auch schon stark verwest war und schwere Schädelverletzungen aufwies. Man vermutet, daß es sich um einen russischen Landarbeiter handelt, der vor anderthalb Jahren spurlos verschwand. Als Täter wird ein anderer russischer Landarbeiter verdächtigt, der mit dem Toten damals oft Streitigkeiten hatte. Dieser Mann verschwand vor einigen Wochen ebenfalls au» der dortigen Gegend und ist dann bei dem Versuch, die holländische Grenze zu überschreiten, fest- genommen worden._ Eine Mafsenklage gegen Landwirte wegen nnrichttger Bestandsangaben. Eine in der Grafschaft Camburg  (Kreis Saalfeld   i. Thür.) vorgenommene Untersuchung hat ergeben, daß eine große Anzahl Landwirte bei den Getreidebestandseinschätzungen zu niedrige An- gaben gemacht haben. Die Staatsanwallschaft in Rudolstadt   hat nunmehr die Anllageerhebung beschlossen, derzufolge sich nächste Woche 813 Landwirte vor dem Landgericht Rudolstadt   und dem Schöffengericht in Camburg   zu verantworten haben werden.
Verbote de? Pilz- und BeerenfammelnS werden von der.Freist Ztg." auch aus Pommern   berichtet. So befinden sich beispielS- weije in den letzten drei Ausgaben der.Kreiszeitung für den Regen- walder Kreis" Anzeigen, in denen daS Betreten der Wälder und das Beeren- und Pilzesuchen verbieten: Frau v. Podewils, Woitzel; die F o r st v e r w a I t u n g der F o r st e n Ruhnow und Win- n in gen, Stein-Teschendorf; die Forst Verwaltung der Höckenberger Forst; v. Alten; Prötzel  - Dübzow; die Forst Verwaltung d e S Kiefholzer Forstes. Es macht sich wunderschön, daß in einigen Zeitungen, die derartige An- zeigen veröffentlichen, im redaktionellen Teil die Bevölkerung immer noch zum Pilz- und Beerensammeln angespornt werden. Born nickt er und hinten pickt er. Auf eine originelle Idee ist, wie dasLanbaner Tageblatt" mitteilt, die RittergutSverwaltu ng von Königs- Lnfer-tlmteU veianw�! Th, Glocke. Berlin  , Krück u, Verlag iVorvärt«
Wartha gekommen. Sie erließ folgende Bekanntmachung:Vom 6. Juli an werden die für dieses Jahr gültigen Beeren- und Pilz  - scheine hier unentgeltlich abgegeben. Dieselben sind für alle der hiesigen Gutsherrschaft gehörigen Forstreviere gültig. Das Betreten des Waldes ohne Schein ist verboten und zieht Bestrafung nach sich. Jede Haushaltung kann bis zwei Scheine entnehmen. Der In- haber eines Scheines ist verpflichtet, fünf Liter gute Beeren und fünf Liter Einlegepilze kosten- los innerhalb zwei Wochen im Schlosse abzu- liefern." Da wären wir ja glücklicherweise wieder bei der mittelalterlichen Sitte derZehnten"-Ablieferung angelangt.
Beim Spielen mit einer Patrone schwer verunglückt ist am Donnerstag in Jüterbog   der 10 Jahre alte Knabe Otto Wenzel  . Der Knabe, dessen Vater im Felde steht und dessen Mutter in einer Fabrik arbeitet, hatte sich irgendwie eine Patrone verschafft und spielte damit, als er allein zu Hause war. Bei dem Versuch, das Pulver herauszukratzen, explodierte die Patrone. Dem Kleinen wurde die linke Hand und die Nasenspitze abgerissen und das linke Auge so schwer verletzt, daß es auslief. Auch am ganzen Gesicht furchtbar entstellt, lief der Verunglückte noch 300 Schritt weit nach dem Krankenhaus in Jüterbog   und brach dann vor der Tür zusammen. Nachdem ihm die Aerzte die erste Hilfe geleistet hatten, ließen sie ihn mit der Eisenbahn nach Berlin   in die Charit« bringen, wo er schwer daniederliegt. Eine bestialische Bluttat. Ein Einbrecher stieg in Fried- l a n d in di« Wohnung der Witwe eines Försters ein und machte sich an das Erbrechen der Türen und Behältnisse. Dabei gelangte er in einen von dem Dienstmädchen bewohnten Raum. Zwischen diesem und dem Einbrecher entspann sich ein Kampf auf Leben und Tod. In bestialischer Weise stach der Einbrecher mit einem Messer auf die Ueberfallene ein und ließ erst ab, als sein Opfer im Blute schwamm. Das Überfallene Mädchen wurde erst gefunden, als der Täter bereits entflohen war. Die Unglückliche hatte gegen vierzig Messerstiche und Wunden erlitten. Kohlenabstürze. Auf der Castelengo- und Hedwigswünschgrube in Hindenburg(O.-Schl.) fanden nachts umfangreiche Kohlen- abstürze statt. Bisher wurden drei Leichen geborgen und mehrere Schwerverletzte herausgeholt. 150 Häufer eingeäschert. In der Ortschaft G r o j e tz.(Kreis Lublinitz) brannten, wie aus Breslau   gemeldet wird, 150 Gebäude ab. Die Brandursache ist auf einen fehlerhaften Schornstein zurück- zuführen._
Jugenüveranftaltungen. Schöneberg  . Jngendbildnngsverein. S o nn t a g. den 16. Juli: Fahrt nach Zehlendorf  . Treffvunkt:'1,7 Uhr am Kailer-Wilbelm-Platz. Mittwoch, den IS. Juli: Vortrag über»Märkische Volkssazen". An- sang 8 Uhr. Wilmersdorf  . Arbeiterjugend. Sonnabend und Sonntag: Nacht- und Tag-Wanderung nach Birkenwerder   Lehnitzsee Oranienburg  . Treffpunkt: Sonnabend, abends 7 Uhr. im Heim, Mannheimer Str. 61. Absahlt 8.46 Uhr vom Bahnhos Gesundbrunnen. Treffpunkt: Sonntag srüh 5 Uhr, Bahnhos Schmargendorf Abfahrt 6.17 Bahnhos Gesundbrunnen  . Kosten 1,60 M. Gäste willkommen.
Allgemeine Kranken- und Tierbekaise der Metallarbeiter zu Hamborg  (B. a. G.). Filiale Baumschulenweg. Den in Treptow   wohnenden Mitgliedern zur Kenntnis, daß am Sonnabend, den 16. Juli, abends von 8>/, 10 Uhr, im Lokal von Borch, Elsenstraße, Ecke Kiesholzstraße, kassiert wird.
Eingegangene Druckschristen. Von der«Reuen Zeit� ist soeben das 15. Hest vom 2. Band des 34. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir hervor: Die Juden im Weltkriege. Von Jakob Pistiner(Czernowitz). Elektrizitätsversorgungsmonopol? Von-etz. Die Kämpfe um Knapp- schaftsresormen. Von LinuS Scheibe(Bochum  ). Bon unserem Blldnngs- Wesen nach dem Kriege. Bon Richard Seidel(Berlin  ). Literarische Rundschau: Guftaous Myers, Geschichte der großen amerikanischen Ver- mögen. Von K. KautSlh. Dr. Siegmund Schilder, Entwicklungstendenzen der Weltwirtschaft. Von Lp. Anzeigen: Heinrich Schulz: Arbeiterkultur und Krieg. Wie wir unser Eisern Kreuz   erwarbeu. Bearbeitet von Freiherr F. von Dincklage- Campe. Hest 810. Erscheint in 20 Heften zu je 50 Pf. Bong u. Co., Berlin   W 57. Hilal. Türkische Monatsschrift, herausgegeben von St. T. Abdoullah. Vierteljährlich 1,60 M. Hanseatische Druck- und Verlagsanstalt. Hamburg  . Die Türken und wir»ach dem Kriege. Von E. Marrs. 80 Pf. Die wirtschaftliche Annäherung der Zentralmächte. Von Bela Rajnik. 80 Ps. C. Sl. Schwetschke u. Sohn, Berlin   W 57.
Hriefkasten üer Redaktion. r>e lurlslil»« Sprechstunde findet lllr«donnenten Lindenstr. 3, TV. Hot cechtS, parterre, am Montag bis Freitag von t bis 7 Nur, am Sonnabend von 3 tu 6 Uhr statt. Jeder für den B r t e s k a st e a bestimmten Anfrage ist«in Buchstab« und ein« gahl als Merkzeichen beizufügen. Brieflich« Antwort wird nicht erteilt. Anfragen, denen leine LbonnementSquitlung beigefügt ist, werden nicht beantwortet. Eilige Fragen trage man in der Sprechstunde bot. Bertrige, Schriftstücke und dergleichen bringe man in die Sprechstunde mit. Seppe! 101. k. Der Austritt aus der Landeskirche kann von Personen Über 14 Jahre alt vollzogen werden. 2. Nein. 3. An das zuständige Amisgericht mit dem Antrage aus Ansehung eines Termins zwecks Aus- trittserklärung aus der Landeskrrche. K. 57. Das kommt aus die Be- stimmungen deS Statuts an. Sie haben aber wahrscheinlich keinen An- spruch, da durch das Krankenkassennotgesetz die Leistungen der Krankeukaffen herabgesetzt sind. E. K. 14. Die nach dem Gesetz vorgeschriebene Be- dürftigkeit wird in diesem Falle verneint und deshalb keine Unterstützung gezahlt werden. Immerhin wäre zu empfehlen, einen Slntrag auf Unter- stützung zu stellen, vielleicht wird wenigstens die staatliche Unterstützung bewilligt. K. 113. Herzleiden; landsturmpflichtig. E. Sch. 200. Bei Ihrem angegebenen geringen Einkommen müßte Ihne» auch die kommunale Unterstützung bewilligt werden. Wenden Sie sich mit einer Beschwerde an das Militärbureau des Magistrats. A. S. 75. Nein. H. G. T. 12. 1. Slntrag aus Kapitaladfindung können Sie nur stellen, wenn Sie sich mit Hilfe deS Kavitals aus eigener-schölle ansässig machen oder vorhandenes Besitztum erhallen oder starken wollen. 2. Anspruch aus der Invalidenversicherung steht Ihnen nicht zu, da Sie nicht zu mindestens 66'/, Proz. erwersunsähig erachtet worden sind. H. 31. Das unter­liegt der Entscheidung deS Militärarztes. Wenn aber AnsteckungSgesahr nicht mehr vorhanden ist, kann Einziehung erfolgen. U. 44. Stach dieser Berufung aus den Lieferungsvertrag werden Sie gegen die Ab- lehnung Ihres Antrages nichts unternehmen können. K. 14. Die Kündigung ist nicht rechtsgültig, sie hätte müffen laut Vertrag an den Hauswirt gerichtet und am 27. Juni in dessen Besitz sein. Die Kündigung ist ihm aber erst am 28. Juni zugestellt worden. R. Berlin  . Im Bureau des Textikarbellerverbandes, Berlin   0. 27, Andreasstratze 17. Herta 5 und R. H. 818. In dieser Angelegenheit wenden Sie sich am besten an den Metallarbeiterverband, Linienstraße 83 85. M. S.   35. Ob darüber tarifliche Abmachungen bestehen, erfahren Sie beim Verband der Maler und Lackierer, Meichiorstr., 2s Part., Berlin   SO. 16. C. B. 7. Die Wirtin bat die Berechtigung, bei der Besichtigung der Wohnung zum Zwecke der Vermietung zugegen zu sein. M. B. 30. Wenn die Finna zur gütlichen Einigung der Sache nicht bereit ist, können Sie durch Klage beim Amtsgericht die Herauszahlung des Kaufgeldes er- wirken. G. I. 72. Da beiden Mietern die Kündigung fristgerecht zu- gestellt ist, müssen sie die Wohnung zum 1. Oktober räumen. A. B. 17. In der Sache selbst wird sich nichts tun lassen; es würde sich aber emp- fehle», mit Ihrem Anwalt nochmals Rücksprache zu nehmen. D. B. 7. Wenn die Ehe linderlos ist, gehören der überlebenden Ehefrau die Wirt- schastSgegenstande im voraus; Sie haben also überhaupt keinen Erb- anspruch. Balentin. Ein derartiger Stoff ist uns nicht bekannt. Garnisondienstverwendungssähig, Innendienst. Sie müffen erst die Erlaubnis vom Erfinder der Masse einholen. U. R. 7. Nein.
WetterauSsichten für da» mittlere Norddeutschland bis Sonnabend mittag. Zeitweise heiter, aber sehr veränderlich. Im Norden zahlreiche, im Süden mehr oereinzelle Regensälle. Strichweise Gewitter. Temperaturen meist wenig verändert.___ Suchdruckerei u, BerlagSanjtalt Paul Singer St öo Berlin   SW,