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Belgischer Bericht. In der letzten Nacht machten die Deutschen einen Angrisfsversuch auf unsere Vorposten in der Gegend von Oud-Stuyvekenskerke, wurden jedoch vollkommen zu ruckgeschlagen. Heute führten unsere Batterien aller Kaliber in der Gegend von Helsas ein Zerstürungsfeuer gegen Arbeiten des Feindes aus. der schwach erwiderte. Die englische Melüung. London , IS. Juli.<W. T. B.j Amtlicher Bericht aus dem britischen Hauptquartier. An der britischen Front geht alles gut von Statten. An einer Stelle drängten wir den Feind nach seinem dritten Verteidigungssystem zurück, da« mehr als vier Meilen hinter der ursprünglich ersten Laufgraben� linie bei Fricourt und Mametz liegt. Während der letzten 24 Stun­den machten wir mehr als 2000 Gefangen«, worunter sich ein Neginientskommandeur der dritten Gardedivision befand. Die Zahl der seit Beginn der Schlacht gemachten Gefangenen ist jetzt auf über 10 000 gestiegen. Große Mengen Kriegsmaterial sind in unsere Hände gefallen. London , IS. Juli.(W. T. B.) Amtlicher Bericht von 7 Uhr 30 Minuten abends. Die Briten rückten gegen Pozieres und Martinpuich vor. Die Südafrikaner nahmen den Wald von Delville. Kavallerie operierte zum erstenmal seit Beginn des Krieges; Abteilungen der Gardedragoner und der Tekhanreitcrei griffen den Feind an, töteten 10 Mann und nah- men 34 gefangen. London , 15. Juli. (SB. T. 35.) Britischer Bericht vom 15. Juli, 10 Uhr 50 Minuten abends. Der heftige den ganzen Tag über anhaltende Kampf bei Pozieres und Guillemont im Abschnitt der deutschen zweiten Linie führte zu weiteren wichtigen britischen Erfolgen. Di« Briten eroberten zwei Wälder, drangen in die deutsche dritte Linie nördlich von Bozen « tin-le-Grand ein und erreichten die nächste Umgebung von Pozieres. Wir nahmen den ganzen Wald von Delville, östlich von Lon- gueval, trotz verzioeifelten Widerstandes, wiesen einen heftigen Gegenangriff mit schweren Verlusten für den Feind zurück und faßten Fuß im Faureuxwald, wo wir die dritte deutsche Linie durchbrachen. Eine Schwadron Gardedragoner lieferte in dieser Gegend ein erfolgreiches Gefecht gegen eine feindliche Abteilung. ES war das seit 1014 die erste Gelegenheit zu einem Kavallerie- kämpf. Wir eroberten das ganze Wäldchen von Bazentin-le- Petit, das sich wesllich von dem Torfe diese« Namens befindet, uno schlugen zwei Gegenangriffe ab. Unter den hier gemachten Ge- mngenen befindet sich der Kommandant und der ganze Stab eines bayerischen Regiments. Oestlich von O villers vordringend, bahn- ten wir uns einen Weg bis zur Peripherie von Pozieres. Die Flugzeuge wurden während der letzten 48 Stunden sehr durch das ungünstige Wetter behindert. Den ganzen 14. Juli stiegen die Wolken selten höher als 500 Fuß. Trotzdem wurde viel wertvolle Arbeit verrichtet. Bei einem unserer Bombenüberfälle wurde ein feindlicher Zug zum Entgleisen gebracht. Wir zerstörten in den letzten 24 Stunden drei Fokkermaschinen, drei Doppeldecker sowie ein Flugzeug mit zwei Motoren und zwangen ein Fokkerflugzeug in beschädigtem Zustande zu landen. Alle unsere Maschinen sind wohlbehalten zurückgekehrt.

gingen zum Gegenangriff über und gewannen etwas Gelände, in dem sie sich sofort einrichteten. Wiederholte örtliche Versuche des Feindes, südlich deS Dorfes Skrobowa vorwärts zu kommen, scheiter- ten ebenfalls in unserem Feuer. Nordwest front: Südöstlich von Riga wurde ein deutscher Angriff gegen den Abschnitt Sprjanze(15 Kilometer) nordwestlich Pulkarn durch unser Artillerie-, Infanterie, und Handgranaten- feuer zum Stehen gebracht. Kaukasus : Die Offensive unserer Truppen westlich des Raumes von Erzerum ist in erfolgreichem Fortschreiten, eine Reihe türkischer Stellungen wurde genommen. Unsere Truppen stehen in einer Entfernung von 15 Werst von Baiburt. Tie tapferen Fuß- kosaken-Abteilungen aus den Kontingenten Kuban und Terek unter dem Befehl de? Generals Kruten machten erneut erbebliche Fort- schritte. Südwestlich Müsch entwickelt sich der Kampf, trotz er- bitterten Widerstandes der Türken, zu unserem Vorteil. Petersburg, 10. Juli. (W.T.B.) Amtlicher russischer Abendbericht vom 15. Juli: Kaukasus: Im Räume von Erzindjan machten unsere Truppen im Laufe der Angriffe gegen die Höhe südlich vom Ma- makhawn 18 türkische Offiziere und ungefähr 100 Soldaten zu Ge- fangenen und nahmen ein Maschinengewehr. Die Kuban-Kosaken schnitten auf der Verfolgung der Türken einen Teil des 49. Regi- ments ab, das sich auf dem Rückzüge befand, und nahmen ihm nach kurzem Handgemenge Gefangene ab. darunter den Regiments- kommandeur mit seinem Adjutanten. 20 Offiziere und 232 Soldaten ergaben sich, außerdem fielen uns ein Maschinengewehr, der Unter stab des Regiments, Proviant und Patronen in die Hände. Sül> westlich der Stadt Müsch warfen wir die Türken aus allen ihren gut ausgebauten Stellungen heraus. Eine ottomanische Division, die kürzlich aus Thrazien an der Kaukasusfront angekommen war, verließ ihr Zeltlager und ging weiter auf den östlichen Teil des Euphrat in Richtung auf Diarbekr zurück.

Der rutsche Kriegsbericht. Petersburg, 16. Juli. (W. T. B.) Amtlicher Nach- mittagsbericht von Donnabend. W e st f r o n t: In der Stacht zum 14. Juli gingen die Deutschen unter dem starken Feuerschutz ihrer Artillerie gegen unsere Draht- Hindernisse im Räume des Dorfes Ljubanitschi(9 Kilometer nördlich Zirin) am Serwetsch, einem Nebenfluß des Njemen, vor. Der An­griff brach jedoch in unserem Artillerie- und Jnfanteriefeuer zu- sammen. Am 14. Juli beschossen die Deutschen tagsüber unsere Stellungen östlich Gorodischtsche nordöstlich Baranowitschi heftig mit Artillerie. Ein darauffolgender Angriff bei Skrobowa wurde mit schweren Verlusten für den Feind durch unser Feuer abgeschlagen. Etwas später griff der Feind unter seinem fortdauernden Artillerie- feuer in dichten Sturmkolonnen weiter nördlich Skrobowa an, er mußte aber ebenfalls in unserem Feuer zurück. Nachdem die Sturmtruppen wieder aufgefüllt waren, trugen die Deutschen bei demselben Torfe erneut den Angriff vor. Unsere Truppen trieben den Gegner durch Infanterie, und Maschinengewehrfeuer zurück,

Melüung üer italienischen Heeresleitung. Rom , 15. Juli. (W. TB.) Amtlicher Bericht. In der Gegend des Etschlales heftige Artillerietätigkeit und Zusammen stöße von Jnfanterieabteilungen. Am oberen Posinabach glückte es am Abend de? 13. Juli unseren Truppen, nachdem sie den er- bitterten Widerstand des Feindes und die Schwierigkeiten des Ge- ländes überwunden hatten, sich sehr starker Stellungen südlich des Corno del Coaston und östlich des Col Borcola zu bemächtigen. In der Nacht führte der Gegner eine Reche von heftigen Gegenangriffen aus, er wurde aber jedesmal mit schweren Verlusten zurückge- warfen. In der Gegend von Tofana setzten wir unsere glänzenden Erfolge fort. Am gestrigen Tage überraschten und zerstreuten Alpiniabteilungen feindliche Kräfte, die sich in der Nachbarschaft von Castelletto verschanzt hatten und die in das Travenanzestal eingedrungen waren. Wir machten 86 Gefangene, darunter 2 Ofsi- ziere, nahmen 2 Geschütze, 2 Maschinengewehre, einen Bomben- Werfer und machten reiche Beute an Waffen und Munition. Feind- liche Artillerie warf einige Granaten auf Cortina d'Ampezzo . Zur Vergeltung beschossen wir den Bahnhof von Toblach mit großkali- brigen Geschützen und verursachten dabei Einstürze und Brände. Auf den übrigen Teilen der Front aussetzende Artillerietätigkeit. C a d o r n a. Die türkische �auptquartiersmelüung. Konstantinopcl, 16. Juli. (W. T. B.) Haupt- quartierbericht vom 16. Juli. An der I r a k f r o n t keine Veränderung. An der persischen Front östlich von Kermanschah hat sich noch nichts ereignet. Nachdem die russischen Trup- Pen erfahren hatten, daß sich unsere Abteilungen, die von unseren im Abschnitt von Bunneh operierenden Freiwilligen unterstützt wurden, sich von Sineh näherten, räumten sie Sineh und zogen sich unter Zurücklassung eines Teils ihrer Truppen südlich von diesem Orte mit ihrer Hauptmacht in der Richtung auf Hamdan zurück. Unsere Truppen vertrie- ben am 11. Juli feindliche Beobachtungstruppen, rückten über Sineh hinaus und verfolgten den Feind 15 Kilometer östlich von dieser Ortschaft.

An der Kaukasusfront auf dem rechten Flügel Scharmützel. Im Zentrum tragen die von uns besetzten neuen Stellungen zur für uns günstigen Entwickelung der Kämpfe bei. Auf dem linken Flügel örtliche Gewehrfeuer- gefechte ohne Bedeutung. Sonst ist nichts zu melden. Ein üeutsches Luftschiff über Konftantinopel. Konstantinopcl, 16. Juli. (W. T. 33.) Ein Schütte-Lanz kreiste Sonnabendnachmittag zwei Stunden über Konstantinopel . Die Bevölkerung folgte dem ungewohnten Schauspiel mit Staunen und Freude. Das Luftschiff war mit deutschen und türkischen Fahnen geschmückt. Ein österreichisches Dementi. Wien , 15. Juli. (W. T. B.) Aus dem Kriegspress e- quartier wird gemeldet: Der montenegrinische Gene- ralkonsul in London veröffentlichte einen Bericht, in dem behauptet wird, daß in Montenegro eine Aufruhr- bewcgung bestehe, die nach Nordalüanien übergegriffen habe, daß unsere Truppen die montenegrinischen Dörfer geräumt und sich aus Cetinje zurückgezogen hätten, wobei viele unserer Soldaten im Hinterhalte gefallen seien. Auch soll Skutari bedroht sein und man glaube, heißt es weiter in diesem Bericht, daß wir unsere Truppen aus Montenegro zur Verstärkung der Nordostfront herausgezogen hätten. Wir haben diesen durchfichtigen Lügennach- richten nur nochmals die Tatsache gegenüberzustellen, daß in Montenegro, wie sich jeder durch einen Besuch des Landes, dem kein Hindernis in den Weg gelegt wird, überzeugen kann, vollste Ruhe herrscht. Auch wurde aus Montenegro kein Mann an die Nord» ostfront abgeschoben. vom v-öoot-Kneg. London , 15. Juli. (W. T. B.) Wie Lloyds melden, soll der englische DampferAntigua " versenkt worden fein. Die FischdampferB e n a d e n" von Hartlepool und R e corder" von NortWields sind von Unterseebooten versenkt worden. Jhve Besatzungen wurden gerettet. London , 16. Juli. (W.T.B.)(Reuter.) Die englischen Dampfer M o p s a",S i l v i e",Exclesia" undA l t o" wurden v e r» senkt. U-DootDeutschlanö" enügültig als tzanüelsfchiff anerkannt. Washington, 15. Juli. (W. T. B.)(Reuter.) Tas Staatsdepartement hat formell entschieden, daß die Deutschland " ein Handelsschiff sei. Der Rat im Staatsdepartement Polk hat erklärt, die Entscheidung schaffe keinen Präzedenzfall, zukünftige Fälle würden nach ihrer eigenen Beschaffenheit entschieden werden. Finanz- unü Munitionskonferenz üer Entente-Minister. London , 15. Juli. (W. T. B.) Das Pressebureau teilt mit: Der Schatzkanzler und die Finanzminister Frankreichs , Rußlands und Italiens hielten am Freitag und Sonnabend eine Reihe von Besprechungen ab und berieten sich auch gemeinsam mit den M u n i t i o n s- m i n i st e r n Großbritanniens und Frankreichs sowie den: russischen Generalstabschef über die finanziellen Abmachungen, die nötig sind, um den militärischen und anderen Erfordcr- nissen der verschiedenen Regierungen im gemeinsamen Jnter- esse der Alliierten gerecht zu werden. Ter Finanzsekretär des Schatzamtes, der Lord-Oberrichter von England und der Gouverneur der Bank von England nahmen ebenfalls an den Beratungen teil. Es wurde ein Abkommen betreffend die gemeinsamen Interessen der vier Mächte erreicht mit dem Ziel, ihre vereinten Abmachungen für Vorräte und Finanzen weiterhin zu koordinieren. Ferner wurden besondere Finanz- abkommen zwischen Frankreich und Italien geschlossen. Tie

von üer Westfront. Eindrücke und Erlebnisse. Auf der Suche. Das Schlimmste wäre überwunden. Die feindlichen Gra- nalen singen zwar noch ein vernehmlich Lied, aber die Zone, die sie sich als Ziel suchen, bleibt weiter und weiter zurück. Es ist nicht ganz leicht, sich in dem Gelände mit seinen vielen Hügeln, Wäldchen und Schluchten zurechtzufinden. Hier und da faßt der Blick einen Toten, der als müßte es so sein kaum auffallend auf dem schmutziggrauen Rasen liegt. Dort sperrt ein zerrissenes und zertretenes Drahtverhau den Weg, dahinter ein alter Graben. Helme, zerbrochene und zerschossene Gewehre, schmutziges Koppelzeug massenweise rings umher zerstreut, auch noch zahlreiche ungeboraene Tote� ein schauriger Anblick. Weiterl Dort in dem Wäldchen scheint eine Arttlleriestellung; busch- bedeckte Protzen oder was es für Gefährte sein mögen, lugen her- vor. Dort wird man den Weg weisen können. He, Kameraden! Ist hier jemand?! Kameraden!" Eine Stimme antwortet. Nicht lange, und eine Gestalt er- scheint zwischen den Bäumen.. .Wo geht es hier nach der Ferme?" Welcher Ferme?" Ja, wie sie heißt, weiß ich auch nicht. Der DivisionSstab ist dort, und unser Hauptverbandplay." Aha, ich kann mir schon denken. Da muht Du Dich link» balten. Dort hinten siehst Du so einen Hügel mit Bäumen drauf. Der gibt Dir die Richtung." Ist es noch weit?" Nicht so schlimm. Du wirst noch vor Dunkelheit hinkommen. Hast eins abgekriegt?" Es geht." Wie steht es denn vorne?" Davon weiß ich auch nicht viel. Im Dorf find wir gewesen, da haben sie mir mein Ding gebrannt. Aber rechts sollen sie nicht richtig vorwärts gekommen sein." So. Na, es wird schon werden. Gute Besserungl" Dank schön. Adjeus!" Wieder geht es Hügelauf, hügelab. Sieh da, von dort her- über kommt ein langer Zug frische Mannschaften, die im Schutz der Dämmerung vorgehen, um Lücken auszufüllen, Eni- krästete abzulösen. In raschem Tempo geht es vorwärts, immer einer hinter dem anderen. 'n Abend, Kameraden!" 'n Abend,'n Abend! Was ist denn vorne loS? Ist es wahr, daß wir zurückgegangen sind?" Ach wo! Solange ich vorne war, ist nichts zurückgegangen." So fliegt es hin und her. Je näher die Kuppe mit ihrem Baumbestand kommt, desto mehr erkennt das Sluge andere Kameraden, teils einzeln, teils kleine Trupps, die hier und dort auftauchen und dem gleichen Ziele zustreben.

Dort ruft einer und winkt. .3VaS ist los?" Komm her, Kam'rad, kannst mir mal helfen. Mir haben die Kerls das eine Auge ausgeschossen. Bis Hierher ging eS ja trotz- dem. Wer nun flimmert es mir so verdammt auch immer vor dem zweiten. Ich seh' fast gar nichts mehr richtig. Faß mich cm. Dafür stütz ich Dich ein bißchen, wenn Du es nötig hast." Gerne. Da, gib Deine Hand. Ich brauche weiter keine Stütze." Hand in Hand wandern sie jetzt das letzte Stückchen Wegs. Langsam fällt der Abend. Aber da unten liegt auch schon am Kreuzungspunkt zweier Straßen, von zerschlissenen, zerschossenen Bäumen umragt, das halbzerstörte Gemäuer der Ferme. Fahrzeuge halten vor dem Tor, auf den Straßen. Menschen bewegen sich hin und her. Na, Kam'rad, wir sind da." Gott sei Dank. Ich Halts auch schon kaum noch aus. Wenn ich bloß niqt auf beiden Augen..." Hauptverbandplatz". Ein niedriger Keller, von dürftigen Lampen schwach erleucktet. In einer Art Vorraum bocken und stehen etwa ein Dutzend Ge- stalten umher. Ein Sonitälsunteroffizier fragt, notiert... In einem zweiten Raum waltet der Arzt. Einer nach dem anderen wird hineingerufen. Mit rascher Hand löst der Doktor oder einer seiner Helfer die blutdurchtränklen Notverbände, tupft die verschmutzten Wunden ab. schneidet Haare fort, arbeitet mit Pinzetten und Salben, legt Watte auf und verbindet... Eine fast lautlose, schnelle Arbeit. Ab und zu einAu", ein unterdrücktes Aechzen, ein paar beruhigende Worte, ein kurzer Befehl:Hallen Sie mal die Lampe höher!"Nicht zucken,«s tut nicht weh!" Eine dicke, nach Medikamenten riechende Luft erfüllt da« niedrige Gewölbe. E» kann einem ganz eigen zu Mut« werden. Jeder ist froh, derdrankommt", aber noch ftoher, wenn er wieder.rauskomml". Wen der Doktor verbunden hat, bekommt vom SanitätSunter- offizier noch eine Spritze. Dann stellt ihm ein anderer seinen .Frachtschein" aus: Weiß für denjenigen, der.marschfähig' ist. rot- gerändert dem, der nur noch das Prädikattransporlfähig" erhallen kann. Wie ein Orden wird dieser Zettel ins Knopfloch gehängt. Und der Weg zur Heimat wäre frei! Die Verwundeten-Sammelstelle. Dort unten da? Städtchen Schienenstränge qualmende Lokomotiven... Am Ziel l Am Ziel! Es war kein angenehmer Weg gewesen, von den Granaten- gefilden bis hierher zurück. Aber ungeduldiges Sehnen und Hoffen hatte die Strapazen leicht gemacht. Erst war's ein hübsches Stück zu Fuß gegangen, durch die frische Märznacht raschen Schrittes, um möglichst bald wenigstens aus dem

Bereich der Geschoffe zu kommen. Dann hatte ein Muinlions- wagen willkommene Fahrgelegenheit geboten. Zwar der Schädel mit seiner klaffenden Wunde halle mit hörbarem Brummen Prolest erhoben gegen das Geklacker und Geschüttel auf der zerfahrenen. löcherigen, hartgefrorenen Straße. Ach was! Je schneller, desto bestem_ mochte er brummen! Gegen Milternacht. als langsam ein dünnes Schneetreiben eingesetzt halte. Rast in einer Reserve- stellung; am frühen Morgen, nach reicher Versorgung mit Speise und Trank durch die teilnahmsvollen Kameraden, wieder weiter .Halloh. Kamerad!".Was ist?"Willst auffitzen?".Wohin?" .Na, da und da. Bis zur nächsten Verwundeten-Sammelstelle hast Du dann bloß noch'ne halbe Stunde." Ein leeres Aulo konnte es sich besser treffen?! Also hineingeklettert! Das ging nun wie ein Donnerwetter. Wenn nur dieser verflixte, zerlöcherte, harte Wege oder aber die Wunde am Schädel nicht gewesen wäre! Hei, wie der schwere Kasten auf diesen Löchern und Steinen herum« hovste und polterte. Man konnte sich mit beiden Händen fest- klammern und mußte doch noch jeden Augenblick ge- wärlig sein, bei den tollen Sprüngen herausgeschleudert zu werden; der Körper flog wieder und wieder meterhoch, und im Kopf Hub ein Summen und Brummen an. daß Gott erbarm'!..."Halloh. Kameraden I"WaS ist?* Ich werde wohl wieder'runter müssen."Warum?"Ich Halts nicht mehr aus. Es schüttelt zu sehr."»DaS ist der ver- fluchte Weg."Weiß wohl.".ES dauert aber nicht mehr lange, dann haben wir ihn hinter uns. Höchstens noch eine Viertel- stunde." Aber die Viertelstunde wurde zu einer halben und zu einer Dreiviertelstunde. Und als dann endlich derbessere" Weg erreicht war, da hopste der arme durchgerüttelte Krieger ja vielleicht nicht mehr meter«, aber doch immer noch in regelmäßigem Takte dreiviertel- meterhoch, und der Schädel verlangt« immer vernehmlicher«ine Aus- ladung. Indessen die guten Leute auf dem Kutschbock vorne wollten ihren Schutzbefohlenen durchaus nicht loslasien. Sie freuten sich so, einem Kameraden.helfen" zu können, und sie konnten sich so gut bei ihm nach diesem und jenem erkundigen, wa» sie gerne von.vorne" wissen wollten. Auch das freilich ein etwa? einseitiges Vergnügen diese Unterhaltung mit Aufwand aller Stimmittel, um das Geralter und Geknatter des Vehikels zu übertönen... Aber schließlich hatte das alle« ja auch seine gute Seite: e« ging tatsäch« lich wunderschön rasch vorwärts. Hauptsache! Also auSha hopp- la bat hoppla halten... So. Kamerad, hier biegen wir recht« ab. Du gehst die Straße entlang weiter. Wenn Du oben auf der Höhe bist, wirst Du das Nest schon sehen. Dann immer die Hauptstraße entlang, bis zur Kirckie. Dort reckits um die Ecke, über die Bahn hinüber, da wirst Du schon die Schilder von der Sammelstelle sehen." Runter von der Kutsche! Gott sei Dank!AdjeuS, Kameraden I Gute Heimkehr und Besserung!" Am Ziel also, am Ziel I Wie berrlich diese» Klumpchen schmutzig« grauer Dutzendhäuser heraufgegrüßt mit dem Bahnhof inmitten und den fauchenden Lokomotiven, den Boten der Heimat, in wenigen Stunden geht's gut wohl auch Führern zur Heimat!...