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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die törichten Jungfrauen.

Törichter als die Jungfrauen, von denen das biblische Gleichnis berichtet, haben Frauen gehandelt, die von der Schlichtungs­tommission der Schneider abgewiesen werden mußten. Der Schneider­verband hatte als Vertreter einer Anzahl Arbeiterinnen gegen einen Unternehmer auf Nachzahlung von 45 000 M. geklagt, welche Summe ihm auch zugesprochen worden ist. Nachträglich kamen nun einige Frauen, die auch Geld haben wollten. Mitgeklagt hatten sie nicht, weil sie es mit dem Unternehmer nicht verderben wollten und hofften, noch weiterhin von ihm Arbeit zu erhalten. Im Januar versuchte der Schneiderverband nochmals, sie in die Klage miteinzubeziehen, aber alle Mühe war vergebens, denn die Frauen hofften immer noch auf Arbeit und ließen sich ihren schönen Anteil entgehen. Als es aus der Arbeit trotzdem nichts wurde, wollten sie nun ebenfalls noch Geld einklagen. Sie mußten aber abgewiesen werden, weil sie ihre Klage zu spät anhängig gemacht hatten. Diese Taube auf dem Dache war ihnen lieber als der Sperling in der Hand; jetzt haben sie das Nachsehen und können nur sich selbst einen Vorwurf machen, niemand anders. Das ist die Geschichte von den törichten Jungfrauen, deren Moral nicht allzuschwer zu erraten iſt: Kümmert Euch um die Tarife, kümmert Euch vor allem um Eure zuständige Berufs­Tarife, fümmert Euch vor allem um Eure zuständige Berufs­organisation, dann seid Ihr vor Schaden bewahrt. Die schlechtesten Kaufleute sind immer jene Arbeiter, die einige Groschen Verbands­beitragsparen" und Hunderte von Mark dafür einbüßen. Es muß immer wieder gesagt werden, daß kein Geld zinsbringender an­gelegt werden kann, als in Verbandsbeiträgen. Wer nach dieser Er­tenntnis handelt, hat es nie zu bereuen.

Die am 12. Juni 1916 tagende Generalversammlung der Izur Teilnahme an der Konferenz, wie Genoffe Merrheim in seinem Verwaltungsstelle Leipzig   protestiert aufs schärfste gegen die Brief an den italienischen Genossen Borgho darlegte, nur dank politische Tätigkeit der Generalfommission. Die Generalversamm den unsauberen Machenschaften Jouhaur' und Konsorten gegen lung ist nach wie vor der Auffassung, daß die politischen Fragen den Willen einer starken Opposition zustande tam, ferner, daß die ausschließlich der sozialpolitischen nicht durch die Gewert- italienische Gewerkschaftszentrale mit der Konferenz in Leeds   wie schaften, sondern durch die Partei erledigt werden müssen. Ins- mit den dort anwesenden Delegierten" nichts zu tun hat und sie besondere protestieren die Versammelten gegen die Verbreitung

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des Flugblattes: Die Gewerkschaften und die Politik des aufs schärfste desavouierte, so ist man wohl berechtigt, den inneren 4. August. Wert der erwähnten Konferenz sehr in Zweifel zu ziehen. Bei

Der erste Teil dieser Resolution wurde einstimmig, der zweite Teil gegen 11 Stimmen angenommen.

Die Versammelten sprechen dem Kollegen Cohen als Mitglied alle dem bleibt freilich die Veranstaltung in Leeds  , wie wir sofort der Generalfommission ihre schärfste Mißbilligung aus. Die erklärten, eine bedauerliche Erscheinung, die nur geeig­Tätigkeit des Kollegen Cohen steht in trassem Gegensatz zur Auf- net ist, die Arbeiterbewegung zu einer Zeit, wo der internationale fassung der Mehrheit der Delegierten des Berliner   Verbandstages Gedanke sich wieder kräftiger zu regen beginnt, in feindliche Lager und damit im Widerspruch zur Auffassung der Mehrheit der orga- zu zerklüften. Aber ebenso wie wir die darauf hinzielenden Be­nisierten Metallarbeiter." strebungen in den anderen Ländern bedauern und berurteilen, wenden wir uns auch ganz entschieden gegen Heßereien wie in der Chemnizer Volksstimme", die ganz auf den Ton nationalistischer Ueberhebung eingestellt sind. Man mag den Beschluß der Mann­Ein Handbuch der deutschen Gewerkschaftskongresse, bearbeitet heimer Gewerkschaften, den wir als Anzeichen des stärkeren Her­Kaden u. Comp., Dresden  - A., Wettiner Platz 10/11. In annähernd freisen freudig begrüßen, zunächst noch als schwer durch­von Paul Barthel  , erscheint in nächster Zeit im Verlage von vortretens internationaler Gesinnung in unseren Gewerkschafts­100 alphabetisch geordneten Abschnitten werden alle auf den deutschen   führbar halten; man mag ihn sachlich kritisieren, wenn man mit Gewerkschaftskongressen erörterten, die Arbeiterbewegung im all ihm nicht einverstanden ist; man sollte sich aber hüten, jede Regung gemeinen und die Gewerkschaftsbewegung im beſonderen betreffenden einer selbständigen gewerkschaftlichen Initiative in der Richtung des Fragen hehandelt. Das Handbuch der Gewerkschaftskongresse bildet ein Gegenstück zu dem von Wilhelm Schröder bearbeiteten Handbuch Wiederaufbaues der Internationale mit Scharfmachereien zu be­gegnen, die nur geeignet sind, die Zerklüftung der Arbeiter­der Parteitage. bewegung   zu fördern und den Nationalisten in den gegnerischea Ländern Wasser auf die Mühlen zu leiten.

Ausland.

Bewegung italienischer Metallarbeiter.

Aus Industrie und Handel.

Die Internationale Gewerkschaftskorrespondenz" berichtet nach Metallurgico  ", dem Organ des italienischen   Metall­arbeiterverbandes, über größere Lohnbewegungen in Savona  , Weiterhin wurde eine Klage gegen einen Unternehmer M. be- Turin  , Brescia   und Livorno   und Vado Ligure  , die fast alle mit gonnen. Gegen ihn flagt der Schneiderverband im Auftrage von großer Befriedigung als günstig verlaufen erklärt werden. In Die Einzahlungen auf die vierte Kriegsanleihe belaufen sich auf einer großen Anzahl Arbeiterinnen. Es handelt sich um Reithosen, Savona   handelte es sich um Lohnerhöhungen von 18 bis 30 Broz. 10 454,5 Millionen Mark gleich 97,1 Proz. der gesamten gezeichneten bei denen 20 Pf. pro Stück zu wenig gezahlt wurde, wie Kunze treten durch den Genossen Scotti, hat beim industriellen Mobilisa- Darlehnstassen für die Zwecke der vierten Striegsanleihe bergegebenen und fache Ueberstundenberechnung. Die Arbeiterschaft, ver- Summe. Trotz der erheblichen Neueinzahlung haben die von den Der Beklagte meinte, daß er eigentlich noch von den Arbeite- tionskomitee zwar die wesentlichsten, aber nicht alle Punkte ihrer Darlehen in der Berichtswoche eine Abnahme um 47,9 auf rinnen Geld zu bekommen hätte, einen Beweis für diese Behauptung Forderungen durchgesezt, hofft aber, namentlich nach noch festerem 455 Millionen Mark erfahren. konnte er jedoch nicht erbringen. Die Werkgenossenschaft, für die er zusammenschluß aller Metallarbeiter in der Organisation, binnen gearbeitet hatte, wollte er nicht nennen, da er sich bei einer Ston- furzem auch den Rest der Forderungen durchzudrüden. Sie be­ventionalstrafe von 5000 M. habe verpflichten müssen, sie nicht zu Gehaltsklassen als der 5,50 Lire täglich Verdienenden. ziehen sich der Hauptsache nach um Lohnerhöhung auch der höheren

nachwies.

nennen.

in Betracht.

Gerichtszeitung.

Ein schlagfertiger Schuhmann.

In arger Weise ist der Schußmann Gustav Gra­mitky, der gestern unter der Anklage der Beleidigung und der 1. Strafkammer des Landgerichts I   stand, aus der Rolle der Mißhandlung eines Menschen mittels seines Säbels vor gefallen.

Ihm wurde vom Vertreter des Bekleidungsamts erklärt, daß er Die Arbeiter der Firma Westinghouse in Vado Ligure   über­die Genossenschaft nennen müsse, auch wenn er sich zu 50 000 m. reichten Ende November der Firma eine Denkschrift, die der Haupt­Strafe verpflichtet hätte. Nunmehr nannte der Beklagte die Werk- fache nach folgende Forderungen enthielt: 30 Proz. Lohnerhöhung genossenschaft in Frankfurt   a. D. als Auftraggeberin. Lohnbücher auf alle Löhne, die 4 Lire täglich nicht überschreiten. 25 Proz für Lohnarbeiter hat er nie geführt, sondern nur für Affordarbeiter. Buschlag für alle aus technischen Gründen nicht im Afford Ar­Ein Unternehmerbeisiger fagte ihm, er mache sich wohl seine eigenen von der 11. Arbeitsstunde an, 50 Proz. Zuschlag, Sonntagsarbeit beitenden, 25 Proz. Zuschlag für Nachtschicht, Ueberstunden, d. h. Gesetze, Lohnbücher seien für alle Arbeiter zu führen. Der Be 75 Proz. Zuschlag. Die Firma antwortete nur mit dem Vor­flagte meinte, ein Offizier sei in seinem Betriebe gewesen und habe schlag auf die im ersten Absatz genannten Löhne einen Zuschlag nichts beanstandet. Mit der Klärung der Angelegenheit wird sich von 10 Proz. zu zahlen. Die Organisation wandte sich an das Lokal des Gastwirts Kage   in der Weserstraße in Neukölln, der um Am Abend des 3. September erschien der Angeklagte in dem nunmehr vorerst eine Unterkommission befassen. industrielle Mobilisationskomitee und setzte nach längeren Ber  - 11 Uhr abends zu schließen hat, und gebot Feierabend. Ihm handlungen im Februar an Stelle der vorgeschlagenen 10 Proz. Zur Arbeitsnachweisfrage im Bildhauerberuf. einen Zuschlag von 20 Proz. durch, 15 Proz. für die nicht im wurde von der Wirtin bedeutet, daß es noch nicht ganz 11 Uhr sei Der Tarif gilt und sie selbst bereits Feierabend geboten habe. Als der Ange­Die Berliner   Bildhauer beschäftigten sich am Montag mit der Afford Arbeitenden, 35 Proz. für Nachtarbeit. Frage einer Arbeitsgemeinschaft, welche die bestehenden Verhältnisse mit rückwirkender Kraft vom 1. Januar 1916 ab solange der lagte die Straße wieder betreten hatte, schlug es erst 11 Uhr. Giner der Gäste des Lokals, der 52jährige Stereotypeur Stard, sanktionieren soll. In der Hauptsache handelt es sich um die Ein- Krieg andauert. In Brescia   klagen die Metallarbeiter über die Tätigkeit des war ihm auf die Straße gefolgt, er tippte ihm auf die Schulter und führung eines paritätischen Arbeitsnachweises. Zurzeit bestehen drei Nachweise nebeneinander, außerdem kommt das Inseratenwesen noch industriellen Mobilisationskomitees, das eine Waffe des Rückschritts machte ihn darauf aufmerksam, daß er sich in der Uhr geirrt Wie Miesbach   nun in einem Referat anführte, sei und keine Rücksicht auf die Arbeiterschutzgesetzgebung zu nehmen haben müsse. Der Angeklagte wies ihn aber unter lautem geht die Anregung zur Gründung einer solchen Arbeitsgemeinschaft scheine. Indessen wird anerkannt, daß verglichen mit der anfäng- Schimpfen zurück und schrie ihn an: Halt die Fr...., Du von den Prinzipalen aus. Mit diesen hat darum der Verbands- lichen Haltung eine entschiedene Wandlung zum Besseren einge- ausejunge! Ich irre mich überhaupt nicht und treten sei. Das Komitee, das früher nur einmal wöchentlich berbitte mir jede Ginmischung!" Als St. darauf er­vorstand bereits Verhandlungen gepflogen und die Versammlung tagte, später auf Drängen der Organisationen zwei- und dreimal sollte ihm das Mandat erteilen, damit die Sache erledigt werden einberufen wurde, ist von den Arbeitervertretern veranlaßt wor­den, nun in Bermanenz zu siben, wenigstens jederzeit sich zur In der Diskussion wurden von mehreren Rednern Bedenken und Verfügung für dringend zu erledigende Fälle zu halten. In acht Befürchtungen hinsichtlich der Folgen, die sich daraus ergeben könnten, Fällen sind in Brescia   Lohnbewegungen günstig verlaufen; es geäußert. Von Vorstandsseite wurde demgegenüber ausdrücklich be- handelte sich meist um geringfügige Lohnerhöhungen von 4 bis tont, daß die Arbeitsgemeinschaft tein Tarif sein solle, sondern nur höchstens 20 Proz. In Turin   haben im Lauf des Februar und ein loses Verhältnis, auch der paritätische Nachweis würde vorerst März vier größere Lohnbewegungen der Metallarbeiter statt­nur eine vorbereitende, keine definitipe Einrichtung sein. Die Kollegen gefunden. Es handelt sich in allen Fällen um staatlich kontrol­sollten nicht glauben, daß sie allein mißtrauisch seien, der Vor- lierte Betriebe. Die Lohnerhöhungen bewegten sich zwischen 10 stand sei es auch, er werde aber darauf achten, daß es nicht zum und 20 Proz. Die festgesetten Minimallöhne zwischen 30 und Schaden der Arbeiter ausschlage. Auch Miesbach   betonte in seinem 45 Cts. die Stunde. Schlußwort, daß ein solches Abkommen mit einem Tarifvertrag nicht zu vergleichen sei, es fehlten hierbei alle entscheidenden Merk­male eines solchen. Allerdings tönne man ein derartiges Verhältnis als Vorarbeit zu einem späteren Tarif betrachten. Uebrigens könnten ja die Verhandlungen auch noch refultatlos ausgehen. Zu nächst soll nur prinzipiell verhandelt werden. Zweck der Sache sei, die beruflichen Verhältnisse zu verbessern.

könne.

klärte, daß der Ausdruck" Causejunge" doch auf einen 52jährigen Mann verfehlt sei, schlug ihm der Angeklagte ins Gesicht. Starc taumelte und kam zu Falle, wobei er, indem er sich an dem Angeklagten festhalten wollte, diesen mit zu Boden riß. Dann schlug der Angeklagte noch fünfmal mit dem Säbel auf den an der Erde liegenden Mann und brachte ihm eine Verwundung bei, indem ihm ein Hautlappen von der Schädeldecke abgelöst wurde. Der ganze Vorfall sammelte im Nu eine Anzahl Menschen an, die ihrer lauten Empörung über das Verhalten des Schußmanns Ausdruck gaben. Auch zwei des Weges kommende Unteroffiziere sprachen sich mißbilligend aus, ehe sie den Schau­plak verließen. Der Angeklagte fühlte sich durch einen der Unter­offiziere, der das Eiserne Kreuz   trug, beleidigt und eilte in die naheliegende Kaserne, um die Persönlichkeit des Unteroffiziers festzustellen. Bei dieser Gelegenheit stieß er schwere Belei­digungen gegen die Unteroffiziere aus, sprach von " Horde"," grünen Jungens"," ausejungen", von dem Hund mit dem Eisernen Kreuz  " usw. Der ver­Eine Vorständekonferenz der freien Gewerkschaften Mann- wundete Stard wurde inzwischen nach der Militärwache und von da nach Anlegung eines Notverbandes nach der Unfallstation ge= bracht. Er hat fünf Tage im Krankenhause zubringen

Aus der Partei.

Chemnißer Scharfmachereien.

Bei der Abstimmung über die Frage, ob der Vorstand prinzipiell heims, die am 12. Juli stattfand, beschloß nach einem Referat mit den Unternehmern in Verhandlungen zwecks Errichtung einer des Genossen Gustav Lehmann und nach ausgiebiger Aus­Arbeitsgemeinschaft und eines paritätischen Nachweises treten soll, sprache einstimmig: erhoben sich nur zwei Stimmen dagegen.

Ueber den Stand der Lohnbewegung in der Zigarrenbranche Groß- Berlins wurde in einer Branchenversammlung der Zigarren­macher und-macherinnen, sowie der Sortierer, am Montag Bericht erstattet. Nach den Beschlüssen der drei Tabakarbeiterverbände

des christlichen, des Hirsch- Dunckerschen und des Deutschen Tabafarbeiterverbandes war auch in Groß- Berlin die allge= meine Forderung einer 25 prozentigen Lohnerhöhung erhoben wor­den. Die Ortsverwaltung der Zahlstelle Berlin   des Deutschen Tabatarbeiterverbandes hat ein Anschreiben an die Zigarren­fabrikanten gerichtet. Auch waren die Arbeiter und Arbeiterinnen selber verpflichtet worden, vorstellig zu werden.

Nach dem von Börner in der Versammlung erstatteten Be­richt haben eine Reihe Firmen, die namhaft gemacht wurden, Lohn­erhöhungen zugestanden für Wickelmacher und Roller und auch für Sortierer. Auch eine Anzahl von Tariffirmen haben Zulagen bewilligt. Eine Anzahl anderer Fabrikanten haben bisher noch nicht geantwortet. Große Fabriken befinden sich, außer Juhl und Blauroc, nicht in Berlin  . Mit diesen großen Firmen wird dem­nächst verhandelt werden. Der Redner betonte, daß die Zigarren­arbeiter und-arbeiterinnen die derzeitige Situation, wo die Zigar­renmacher geradezu gesucht werden, lange nicht genug ausnuten. Es habe niemand etwas zu befürchten, wenn er wegen der Gr­höhung vorstellig werde. Am allerwenigsten ängstlich sein brauche man aber bei den Firmen, die für die Heeresverwaltung arbeiten. Denn diese Firmen seien von der Heeresverwaltung direkt an= gewiesen worden, sich mit den Arbeitern und Arbeiterinnen zu eini­gen. Die Forderungen seien aber überall zu stellen.

angenommen:

die

Bei der Generalfommission der freien Gewerkschaften zu beantragen, eines sofortige Einberufung internationalen Gewerkschaftstongresses in die Wege zu leiten, um eine Aussprache der sich bekämp­fenden Nationen herbeizuführen, sowie Mittel und Wege zu finden, um diesem furchtbaren menschenmordenden Kriege ein Ende zu machen."

Die Chemniter Volksstimme" begleitet diesen Be­schluß der Mannheimer   Gewerkschaften mit folgenden Worten:

müssen.

halten des Schußmanns ein ganz unbegreifliches gewesen; er habe Nach den Aussagen der vernommenen Zeugen sei das Ver­fich während des ganzen Erzesses höchst wütend und wie sinnlos gebärdet. Als Starcke schon am Boden lag, habe er dessen Kopf wiederholt auf die Bordschwelle aufgeschlagen und dann fünfmal mit dem Säbel auf ihn losgeschlagen; in fuer Wut habe er auch auf die Schußumfriedung eines Baumes mit dem Säbel geschlagen. Der Angeklagte, der selbst entschieden bes stritt, unter dem Einfluß des Alkohols gestanden zu haben, be­hauptete, daß er umdrängt und von Starck angegriffen und zu Die Antwort auf diesen gutgemeinten Vorschlag hat der Boden gerissen worden sei und sich in der Notwehr befunden englische   Gewerkschaftskongreß, an dem auch Vertreter der fran- habe. Der durch den Rechtsanwalt Dr. Schwindt geladene zösischen und italienischen Gewerkschaften teilnahmen, schon er- Polizeileutnant Schäfer stellte dem Angeklagten das Zeugnis eines Der Verteidiger ver­teilt, indem zum Zeichen, daß man mit den deutschen   Gewerk- sonst ruhigen und tüchtigen Beamten aus. schaften nichts zu tun haben wolle, beschlossen worden ist, zu wies auch darauf, daß in dem betreffenden Polizeibezirk schwierige fordern, daß das Internationale Gewerkschaftsbureau von Verhältnisse herrschen und der Polizeileutnant selbst schon einmal Deutschland   nach der Schweiz   verlegt werde. Wenn danach die in dem Lokal überfallen und verwundet worden sei. deutsche   Generalfommission bei den Engländern die Einberufung vernommenen Zeugen sich in Gegensatz zu der Darstellung des eines internationalen Gewerkschaftskongresses vorschlüge, würden Angeklagten setten, beantragte der Staatsanwalt gegen die englischen Arbeiter sie für verrückt halten. Es wird wirk- diesen 6 Monate und 2 Wochen Gefängnis und un­lich Zeit, daß man ganz allgemein in der deutschen   Arbeiterschaft fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter das Maß von Selbstgefühl und Würde empfindet, das auf die Dauer von 2 Jahren. Das Gericht erkannte absolut erforderlich ist, um in der Internationale respektiert zu auf 4 Monate und 1 Woche Gefängnis, indem es das werden.(!) Hundedemut(!) ist das allerletzte, womit die Vorgehen des Angeklagten für sehr brutal erklärte; denn als ein­deutsche Arbeiterschaft sich bei der ganzen französischen und eng- zige Entschuldigung könne dieser nur geltend machen, daß er erst lischen Arbeiterschaft die Achtung berschafft, auf die fie fraft ihrer zur Waffe gegriffen, als ihn eine größere Menschenmenge um­stand, doch habe er ja diese Ansammlung selbst verursacht. Leistungen Anspruch hat."

der alliierten Länder

in

Verwässerte Milch.

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Da die

Nach einer lebhaften Diskussion wurde folgende Resolution einer entschiedenen Zurüdweisung heraus. Zunächst ist zu Diese Aeußerungen der Chemnißer Volksstimme" fordern zu Bei dem Molkereibesizer Tiede, der 13 Mühe im Stalle zu Die Versammlung hat von dem Bericht Kenntnis genom- bemerken, daß das Chemnitzer Blatt von den Vorgängen, über die men und bedauert das geringe Entgegenkommen eines großen es schreibt, nur eine recht nebelhafte Vorstellung hat. stehen hat, war zweimal bei Revisionen Milch festgestellt worden, Teils der Fabrikanten. Die Versammlung erklärt erneut, daß So hat der englische   Gewerkschaftskongreß, der fürzlich die einen Wassergehalt bis zu 35 Proz. Hatte. Es wurde deshalb es den Fabrikanten unter den gegebenen Verhältnissen wohi stattfand, nichts mit dem angeführten Beschluß der Verlegung des gegen ihn Anklage wegen Bergehens gegen das Nahrungsmittel­Das Schöffengericht hielt eine solche möglich ist, den gestellten Lohnforderungen der Arbeiter voll und Internationalen Gewerkschaftsbureaus von Deutschland   nach der gese erhoben. ganz Rechnung zu tragen. Die Versammelten verpflichten sich, um so energischer überall dort, wo es bisher noch nicht geschehen Schweiz   zu tun. Dieser Beschluß wurde vielmehr gefaßt auf der Banscherei für so strafwürdig, daß es den Angeklagten zu fünf Monaten Gefängnis berurteilte und die Veröffentlichung ist, vorstellig zu werden. Desgleichen verpflichten sich die Kolle- Gewerkschaftskonferenz des Urteils auf Kosten des Angeklagten anordnete. In der Be= gen und Kolleginnen, die der Organisation noch fern stehen, sich Leeds  , die sowohl nach ihrer Zusammensetzung wie nach dem. rufungsinstanz machte der Verteidiger für den Angeklagten anzuschließen, um der Forderung größern Nachdruck zu ver- Charakter ihrer Verhandlungen einen recht problematischen zur Milderung der Strafe geltend, daß dieser schon 15 Jahre ein­schaffen." Charakter getragen hat. Neben der englischen   Gewerkschafts- wandfrei die Molkerei betreibe und in der fraglichen Zeit in der Deutsches Reich  . zentrale, der übrigens eine Reihe der bedeutendsten Gewerkschaften Ausübung der nötigen Kontrolle beschränkt gewesen sei, da seine nicht angeschlossen ist, waren dort vertreten: die französische beiden Söhne im Felde ständen. Die Strafkammer änderte kommission. Gewerkschaftszentrale und einige italienische Gewerkschaften die Strafe in 500 M. Geldstrafe um, beließ es aber bei der Die Leipziger   Metallarbeiter beschäftigten sich in einer start und Arbeiterkammern. Die anwesenden Belgier können wohl kaum Bekanntgabe des Urteils. besuchten Generalversammlung u. a. mit der Haltung der General- als die Delegierten der belgischen Organisationen betrachtet Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland tommission der Gewerkschaften Deutschlands   und nahmen folgende werden; die Russen fehlten gänzlich. Berücksichtigt man noch, daß Donnerstag mittag. Reitweise heiter, aber ziemlich fühl, veränderlich der von der französischen   Gewerkschaftszentrale gefaßte Beschluß und besonders östlich der Oder öfter leichte Regenfälle. Resolution an: Berantw, Redatt.: Alfred Bielepp. Neukölln. Insratenteil verantw. Th. Glode, Berlin  . Drudu. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsbl,

Die Leipziger   Metallarbeiter gegen die General­

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