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r. 197. 33. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Für einen Kriegsparteitag.

Wir erhalten folgende Buschrift:

Werte Kollegen!

Die Erörterungen über den Kriegsparteitag veranlassen zu einigen Bemerkungen. Einem Menschen, der jenseits aller Per­fonalien die Dinge aus ihren sachlichen Bedingungen zu beob­achten und zu begreifen bemüht ist, fällt es schwer, die Stellung­nahme der verschiedenen Parteirichtungen zu dieser Frage zu verstehen.

Ich würde es nicht verwunderlich finden, wenn die sogenannte Parteimehrheit und der Parteivorstand sich mit allen Mitteln gegen die Ginberufung eines Kriegsparteitags wehren würden. Denn Mehrheit und Vorstand können unter feinen Umständen bei folchem Unternehmen gewinnen. Das zeigt eine ebenso einfache wie zwingende Ueberlegung. Würde die bisher herrschende In­stanzenrichtnug auf dem Parteitag eine Mehrheit gewinnen, so wäre das für niemanden eine Deckung, für niemanden Rechtferti­gung und Entlastung, es würde aber auch für niemanden die demo­fratische Pflicht zur Unterwerfung unter Mehrheitsbeschlüsse, bei den gegenwärtigen Verhältnissen, als gegeben erscheinen lassen. Umgekehrt: würde sich eine Mehrheit gegen die jeßige Erekutive der Parteipolitik finden, so wäre das eine geradezu zermalmende Niederlage der Instanzenmehrheit, aus der jeder die notwendigen demokratischen Konsequenzen zu ziehen hätte, wer in der Partei fürderhin zu bleiben wünschte. Dieser ausschlaggebende Unter­schied der Wirkungen möglicher Parteitagsbeschlüsse geht aus der von Grund aus verschiedenen Rechtslage unserer Ordnungsgruppe und unserer Parteiopposition hervor( um die unsicheren Ausdrücke Mehrheit und Minderheit zu vermeiden). Der ersteren werden teine wesentlichen Schwierigkeiten in der Entfaltung ihrer Bro­paganda burch Belagerungszustand und Zensur bereitet. Sin­gegen ist die Opposition, wie immer gewisse Ordnungsorgane eine solche Behauptung zu verhöhnen und zu bestreiten lieben, in ihrer Bewegungsfreiheit vollständig gehemmt; ja die schlimmste Hem­mung besteht gerade in dem Schein ihrer Bewegungsfreiheit. Die Zensur läßt teine uneingeschränkte Diskussion der Kriegsprobleme der Presse zu; das beeinträchtigt nicht die Ordnungsblätter, die dieser vielleicht unerwünschten Freiheit nicht bedürfen, lähmt aber völlig die Opposition, und dann am empfindlichsten, wenn sie Scheinbar ihre Sache zu verteidigen imstande ist. Auch wo in Ber­fammlungen die Vertreter der verschiedenen Richtungen mitein­ander diskutieren, war die Freiheit der Argumente für die Oppo­sition immer nur verstümmelt.

können.

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Donnerstag, 20. Juli 1916.

Das Hamburger Echo" schreibt:

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Der

seinen Willen ausspricht, ohne irgend welche Baghaftigkeit vor un­angenehmen persönlichen Folgen. Das tragisch stählende Wort Es kann sich einzig und allein darum Handeln, organi eines französischen   Offiziers: Wir sind heute alle nur Tote auf fatorische Angelegenheiten zu regeln, in der Not­Urlaub" muß für die Parteitagsdelegierten in dem Sinne be- wehr gegen bewußte und unbewußte Parteizer­gerrschend sein, daß sie ohne Menschenfurcht aussprechen, was ist, störer. Die Aufgabe fann nur sein, der Anarchie, die von einer und bekennen, was sie zu tun gedenken. Gin mit solchem Geist er- Anzahl von Personen erzeugt und gefördert wird, einen Damm ent­füllter Parteitag wird über Parteiorganisation und Partei hinaus gegenzusetzen. Und diese organisatorischen Angelegenheiten können auf das ganze deutsche Volt und jenseits der Grenzen wirken. fehr wohl erörtert werden. Das hindert der Kriegszustand nicht. und er kann wesentlich dazu beitragen, daß wir uns nicht mehr Wenigstens haben wir nicht bemerkt, daß sich die Blätter irgendeiner bloß mit dem leeren Protest begnügen müssen, durch den wir Ver- der Oppositionsgruppen in ihrem Kampf gegen die sozialdemokra­antwortlichkeiten ablehnen, sondern daß wir den Einfluß ge- tische Reichstagsfraktion, gegen den Parteivorstand, gegen die In­winnen, die Verantwortung für die Durchsetzung einer positiven stanzen", gegen mißliebige Personen irgendeine Beschränkung auf= aktiven sozialdemokratischen Politik übernehmen zu erlegt hätten oder hätten auferlegen lassen ganz abgesehen von der Flugschriftenliteratur. Die Einschränkung lag ganz auf der Darum sollte die Opposition sich für die Einberufung anderen Seite, und sie war veranlaßt durch die Sorge um die Partei, die man nicht zum Gespött der Gegner machen wollte. eines Kriegsparteitags erklären! München  , 18. Juli 1916. Kurt Gisner. Alles aber hat seine Grenze. The daß den Verantwortungslosen schließlich die Arbeit von fünfzig Jahren des Aufbaues zur Zer= störung überlassen wird, muß die Entscheidung der Partei selbst ge­Genosse Eisner geht in seinen Auffassungen von zwei Voraus- fordert werden. Ein Not- Parteitag soll zeigen, was die febungen aus, die unserer Ueberzeugung nach nicht vorliegen. Er arteigenossen wollen. Daß sie nicht alle ihre Stimme betont gleich uns, daß angesichts der Eigenartigkeit des Kriegs- abgeben fönnen, daß die Hälfte von ihnen nicht mitwirken kann, ist parteitags für die Minderheit feinerlei moralische und demofra- schlimm. Aber wenigstens fönnen wir dafür sorgen, daß diese, wenn tische Verpflichtung bestehe, sich etwaigen Beschlüssen des Partet sie zurüdfommen, noch eine Partei vorfinden, und nicht ein Chaos, tages zu unterwerfen. Eisner scheint dabei nur zu übersehen, in dem noch einige Diskussions- und Resolutionsklubs umher­Die Mannheimer Bolts stim me" tommt zu folgender daß diese Erwägungen, weshalb der Parteitag der moralischen und quielen." demokratischen Befugnis entbehre, der Minderheit die Diktatur Stellungnahme: Die Erörterung natürlich nicht die Entscheidung seiner Beschlüsse aufzuerlegen, wahrscheinlich für die Mehrheit als völlig belanglos erscheinen und für sie feinen Hinderungsgrund be- Frage, ob noch in diesem Spätjahr ein Parteitag zustande kommen deuten würden, die Beschlüsse dennoch mit allen Mitteln durchzu- soll, um zu den die Partei zurzeit bewegenden großen Frage Stel­drücken. Dadurch würde aber, wie wir ausführlich nachgewiejen lung zu nehmen, wird vorläufig im Parteiausschuß erfolgen. Die haben, die Gefahr der Spaltung der Partei heraufbeschtvoren. Nachricht darüber hat die radikale Presse sofort zu einem scharfen dikt der obersten Parteiinstanz über die Kriegspolitik der Oppo­Diese Spaltung aber wollen wir, soweit es an uns liegt, vermeiden. Protest auf den Damm gerufen, in dem die Angst vor dem Ver­um sie aber zu vermeiden, ist es notwendig, eine Situation zu verfition deutlich zum Ausdrud fommt. Die Bekämpfung eines hindern, die in ihren Konsequenzen mit der größten Wahrscheinlich- Kriegsparteitages erfolgt dabei teilweise mit Gründen, die wir auf feit zur Spaltung führen müßte. jener Seite ganz und gar vermißt haben, als Groß- Berlin, ent­Weiterhin betrachtet Genosse Eisner den Parteitag als ein gegen allen bisher im Kriege geübten Gepflogenheiten, zu Vor­Mittel, um die Massen der Partei für jene Sriegspolitik au ge- standswahlen und sonstigen einschneidenden organisatorischen Maß­winnen, die die Minderheit oder, um seinen Ausdruck zu gebrauchen, nahmen schritt. Davon abgesehen, scheinen uns aber gegen den die Parteiopposition für notwendig hält. Als ein derartiges Mittel Striegsparteitag eine Reihe gewichtiger Gründe zu sprechen, die uns zum mindesten beranlassen erscheint ihm eine Aufklärung der Massen, wie sie bisher leider solche hochpolitischer, weit über die Grenze des Reiches hinaus nicht möglich war. Aber von einer solchen Aufklärung könnte boch sollten, die Frage sehr ernst und eingehend zu prüfen. Im Parte­nur dann die Rede sein, wenn die Darlegungen der Opposition in ausschuß fann das ja nur so nebenher geschehen; die Partei­Bei den Delegiertenwahlen wird in den meisten Kreisen diese breitester Ausführlichkeit und völlig unentſtellt und unverfälscht der organisationen sollten bei dieser wichtigen Frage nicht über­verschiedenartige Lage der Anhänger ber einen oder der anderen Oeffentlich feit unterbreitet werden würden. Sicherlich, gangen werden, und für alle Fälle wäre Vorsorge zu treffen, daß Meinung zu ungunsten der Opposition wirken. Unterliegt somit darin stimmen wir mit Eisner überein, würde fein überzeugungs- die endgültige Entscheidung in allen taktischen bei den Delegiertenwahlen die Opposition, jo bleibt in allen Fällen treuer Vertreter der Minderheit sich scheuen, seine Meinung un- grundsätzlichen Streitfragen, die der Weltkrieg in unserer Partei die Vermutung einer durch äußere Umstände behinderten Auf- umwunden in aller Oeffentlichkeit auszusprechen, so verabscheuungs- Meinung der Millionen unserer Anhänger zur aufgeworfen hat, einem Barteitag vorbehalten bleibt, auf dem die flärung bestehen, die die schließliche Entscheidung der solchermaßen nicht genügend unterrichteten Parteigenoffen als zufällig und nicht würdig er auch entſtellte, aus dem Zusammenhang geriffene Bitate Geltung tommen fönnte, bie jest braußen im bindend entwerten muß. Der Matel dieser Herkunft der Dele- empfinden müßte, da es ja bei dem gegenwärtigen Zustande der Felde ihre harte Soldatenpflicht tun. gierten lastet dann natürlich verstärkt auf dem Parteitag und feine Pressefreiheit ausgeschlossen ist, einer solchen Zitiermethode durch formelle Berufung auf die demokratische Pflicht der Unterwerfung Darlegungen des wirklich Gesagten entgegenzutreten. Aber die unter Mehrheitsbeschlüsse würde einen denkenden und gewiffen Möglichkeit einer forretten und ausführlichen Berichterstattung über haften Parteigenoffen zur Verwechslung von Belagerungszustand die Verhandlungen des Parteitages halten wir nach Lage der Dinge und Demokratie verführen; Demokratie ohne unbegrenzte Freiheit für völlig ausgeschlossen. Darum scheidet auch dieser Beweggrund der Selbstbestimmung ist ein Widersinn, ein Unding. Anders steht es mit den Mandaten der Oppositionsdelegierten; für eine andere Stellungnahme gegenüber dem Parteitag, als wir die sind durchaus vollwichtig, da sie ja trop der für ihre Sache sie eingenommen, für uns von vornherein aus. ungünstigen militärischen Staatsgewalt( oder auch: verstaatlichten Militärgemalt) gewonnen worden sind. Die Mandate der durch die gegenwärtigen Verhältnisse gewaltsam, wenn auch wider deren Willen, von außen begünstigten Fraktionsmehrheit und Bartei­vorstandsanhänger find mithin von vornherein odios und halten feiner wirklichen damokratischen Prüfung stand. Singegen sählen die Oppositionsmandate moralisch und demokratisch doppelt und dreifach, selbst wenn man über ihre sachliche Bedeutung eine un­günstige Meinung hegen sollte.

Danach halten wir noch immer den Kriegsparteitag für eine Schädigung der Partei, die wir, was an uns liegt, mit aller Energie zu verhüten trachten müssen. Wir müssen jede Verantwortung für alles, was ein entgegengesetter Beschluß des Bartelausschusses nach sich ziehen würde, ablehnen.

Die Parteipresse zur Einberufung eines Kriegsparteitages.

Aus denselben Gründen ist übrigens auch der Vergleich eines Ariegsparteitags mit den Berliner   Organisationswahlen finnlos. Ueberall, wo trotz der äußeren Hindernisse, sich überwältigende Die Chemnizer Boltsstimme" fommt in einem Ent­Mehrheiten der Parteigenossen zur Opposition bekennen, wohnt weber- oder" gezeichneten Artikel zu folgenden Betrachtungen im den Parteibeschlüssen mit Recht bindende Kraft bei, und es ist nicht Anschluß an die Wahlen in Berlin   und Leipzig  : der mindeste Anlaß, die demokratische Bewegungsfreiheit auch wäh­" Entweder wir nehmen jest vorbehaltlich rend des Krieges in der Aenderung ihrer Leitungen und Führer- späterer Richtigstellung Entscheidungen ſchaften zu verfümmern. Ueberall, wo die" Ordnungspar- Meuwahlen vor; dann aber nicht nur in einzelnen teiler" sich behaupten, ist ihr inneres Recht, eben wegen ihrer Be günstigung und der minderen Betätigungsfreiheit der anderen, ber­Bächtig und bleibt jede Berufung, daß sie die mehreren feien, zweifelhaft.

wirkender Art

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auch

und

Die Straßburger Freie Presse" äußert: Gegen die Abhaltung eines Parteitages sprechen sich Leips. Boltsztg."," Elberfelder Freie Presse"," Borwärts" und noch einige eines Parteitages in jebiger Zeit awed- und wertlos ist. Wir Parteiblätter aus. Auch wir müssen gestehen, daß die Abhaltung haben von Anfang an im Parteistreit den Standpunkt vertreten, daß die Genossen im Felde auch ein Wort mitzureben haben und nicht, wenn sie zurückommen, vor vollendeten Tatachen stehen, an denen sie nichts oder herzlich wenig dann ändern können. Auch bei einem jest stattfindenden Parteitage wären die meisten Ge­nossen im Felde, die aktiv in der Agitation standen, ausgeschaltet. durch würde das Wirrwarr nur noch vergrößert. Der Parteitag, Der Parteitag hätte mit seinen Beschlüssen teine Autorität. Da­der den Parteistreit schlichten soll, muß bon bornherein über Autorität verfügen, die nachher nicht von der vechten oder linken Seite angezweifelt wird. Einen solchen Parteitag fann man jetzt nicht zusammenseßen, wo sogar in einzelnen Teilen des Reiches nicht einmal Delegiertenwahlen stattfinden tönnen.

Das rechtsstehende Sächsische Wolfsblatt"( 8 widau) bemerkt:

Was nun die Frage selbst betrifft, ob Kriegsparteitag ober nicht, so find wir nach wie vor der Meinung, daß von einem solchen riegsparteitag für die Partei nicht allzuviel zu erwarten wäre Ganz abgesehen davon, daß Tausende der besten Genossen unter Waffen stehen, also von jeder Beteiligung am inneren Barteileben Wahlkreisen und Bezirken, sondern auf der gan folchen Parteitages niemals das Gewicht haben, das ihnen zu1= bollständig ausgeschlossen sind, würden auch die Beschlüsse eines en Linie. Dann ist der Kriegsparteitag eine Not- tommen müßte. Wir verhehlen uns gewiß nicht, daß es eine ganze en digteit. Reihe von Parteifragen gibt, die nach ihrer Lösung geradezu Oder wir verzichten auf Neuwahlen und Festschreien. Aber wie sich nun einmal die Verhältnisse in der Partei Die Fraktionsmehrheit und der Parteivorstand wünschen, was legungen. Dann aber nicht nur auf den Barteitag, gestaltet haben, würde ein Barteitag, der unter dent Damokles­wir natürlich verstehen und billigen, für ihre Handlungsweise bie sondern auch auf die abscheuliche Maßregelungsschwert des Kriegszustandes seine Geschäfte besorgen muß, niemals Unterſtüßung der Maſſe der Parteigenossen; fie möchten zu dieſem feuche gegen Parteigen offen in ben einzelnen die gewünschte Lösung bringen können. Im Gegenteil, wir haben 3wed die wirklichen Anschauungsverhältnisse in den Parteiorgani wahlkreisen und Bezirken. Dann müssen die Dann müssen die geradezu die Befürchtung, daß ein solcher friegsmäßiger Parteitag fationen zahlenmäßig feststellen. Aber dieser berechtigte Wunsch alten Geseke   der Disziplin auf der ganzen Linie Sie Uneinigkeit in unseren Reihen nur noch verschärfen würde. kann durch einen Kriegsparteitag nimmermehr erfüllt werden. Eine wiederhergestellt werden. Deshalb bleibt nichts anderes übrig, als die Dinge laufen zu Mehrheit nüßt ihnen nichts, wie wir gezeigt haben, in die Minder­Was die Fraktionsmehrheit beschließt, ist dann Fraktionsbeschluß faffen, wie bisher, und der Stunde des Friedens entgegenzuharren, heit zu geraten, wäre für sie vernichtend. Deshalb müßte gerade was die Zentralinstanzen der Partei beschließen, muß von den die der Partei ihre volle Freiheit wiedergeben mird. die gegenwärtig herrschende Barteirichtung sich gegen den Ge- Bentralorganen bei allem Recht freier Kritik durch den einzelnen Ebenso ablehnend verhält sich die Brandenburger danken wehren, ein für sie so gefährliches Mittel anzuwenden. doch anerkannt und vertreten werden. Dann darf niemand für Bei- 8eitung": Würde ein Kriegsparteitag nur den 3wed haben, in der Partei- tragssperre oder Sonderorganisationen werben, ohne sich damit Wir müssen unsererseits ganz abgesehen von dem Fehlen wirrnis Ordnung zu schaffen, dem Vorstand und der alten Frat- außerhalb der Partei zu stellen. der großen Masse der Parteigenossen, die im Felde oder unter tion ein Vertrauensvotum zu erobern, so müßte auch die Oppo Jedenfalls ist der bisherige Zustand unerträglich, daß die Min- militärischem 3mang steht- bestreiten, daß eine freie Aussprache sition selbstverständlich ein so untaugliches, für die Barteieinheit derheit, wo sie ihrer Sache sicher zu sein glaubt, Entscheidungen her- aller Richtungen auf einem Striegsparteitag möglich ist. at man bedrohliches Unternehmen ablehnen. Aber es scheint mir, als ob es beigeführt und sonst die Entscheidungen für undemokratisch erklärt. doch eben erst der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft durch für die Parteiopposition zurzeit unendlich größere Aufgaben zu lösen Jedenfalls fann es nicht weitergehen, daß Leute, die für die Sper- Benfurmaßnahmen die Darlegung ihres Standpunktes berwehrt gibt, als die noch so bedeutsame innere Ordnung des sogenannten rung der Parteibeiträge agitieren und Sonderorganisationen über ganz zu schweigen bon den weiter links stehenden Parteigenoise. Parteichaos. Unsere elementare Aufgabe ist es vielmehr, dem ganz Deutschland   ins Leben rufen wollen, weiter in Parteiämtern um Biebknecht usw. Ist es denn überhaupt schon abgemacht, daß Proletariat den raschesten und stärksten Ginfluß belassen werden. Jedenfalls muß in Konflikten wie denen um den die Regierung einen Parteitag bedingungslos genehmigen wird? auf die Kriegspolitit au gewinnen. Parteiflarheit und Borwärts" oder zwischen dem Wahlverein Frankfurt   a. M. und dem Oder sollen dafür irgendwelche Garantien vom Parteivorstand Barteieinheit finden sich ganz von selbst wieder, wenn wir ein sogia- Bezirk Frankfurt   a. M. eine Entscheidung herbeigeführt werden. übernommen werden?! listisches und demokratisches Aktionsprogramm( das aber nicht nur Sonst hört die Partei als politische Einheit von selbst auf zu bestehen, Programm bleiben darf, sondern unmittelbar auszuführen ist) für und es tut jeder, was er will. Welcher Mensch mit fünf gesunden die gegenwärtige Weltfrisis aufstellen und ungefäumt mit seiner Sinnen fann dem Parteivorstand zumuten, ruhig zuzusehen, daß, Berwirklichung beginnen. Das ist die geschichtliche Rolle, die für die wie Wellmann und Eugen Ernst  , Böske und Theodor Fischer   hin Zukunft der Internationale wie des deutschen   Volkes der Partei ausgeworfen worden sind, auch weiter feine Anhänger verfolgt und opposition auferlegt ist, zumal der deutschen   Parteioppofition. vergewaltigt werden, während die wüfteste Bersplitterungsarbeit in Die Erfahrung hat gelehrt, daß der deutsche 3011. Da gilt kein Zögern und feine Bebentlichkeit mehr. Für die Förde- der Bartei- und Jugendbewegung heilig und unverleßlich sein soll?! ich u tz feineswegs, wie von seinen Freunden immer behauptet rung dieser weltgeschichtlichen Aufgabe aber scheint ein Striegs- Es ist höchste Zeit, die Minderheit vor die offene Wahl zu stellen, wurde, die deutsche Landwirtschaft instand gesetzt hat, die parteitag eine mögliche Stätte fruchtbarer Vorbereitung entschloffenen ob fie, bis die Genossen aus dem Felde zurückkehren, d. h. selbst im gesamte Bevölkerung ausreichend mit Nahrungsmitteln Handelns. günstigsten Falle noch auf mindestens anderthalb Jahre bis zur voll­Ich sehe dabei ſelbſtverständlich voraus, daß der Parteivor- endeten Demobilisierung die Parteidisziplin achten und von Maß- zu versehen. Diese Tatsache wird jetzt auch von der konser­stand, wenn er im Interesse der Aufklärung der weitesten Partei- regelungswahlen absehen will, oder ob sie den Kriegsparteitag un- bativen Presse anerkannt, die bei Beginn des Krieges noch) öffentlichkeit einen Parteitag einberufen sollte, sich vorher berge umgänglich macht. Der Parteivorstand ist es einfach das Gegenteil behauptete. Einsichtsvolle Nationalökonomen wiffert hat, daß dieser Zweck der Aufklärung auch erreicht werden einer Ehre schuldig, nicht länger seine Anhänger ziehen nun aus dieser Tatsache den Schluß, daß es notwendig tann durch die Oeffentlichkeit der Berhandlungen und Freiheit der im Lande schuslos ber Verfolgungswut ber Oppo- fei, die ganze Zollgefeßgebung einer gründlichen Neuorien Berichterstattung in der Presse. Ist aber diese Voraussetzung er- fition in den Wahlkreisen auszuliefern, in denen tierung" au unterziehen. Denn wenn die Bollgesetzgebung füllt, ohne die der Parteitag ja zur läppischen Posse werden würde, jene die Gewalt hat. nicht die erwartete Wirkung im Kriege erzielt hat, was habe bann wächst der Parteitag, von dem engeren organisatorischen Ob nachher die Minderheit die Beschlüsse des Kriegsparteitages es dann für einen Sinn, der Bevölkerung in langen Friedens. 8wed notwendig weit über sich hinaus, sofern die Opposition ihre anerkennt oder nicht, darüber mag fie sich mit ihrem Gewissen ver- zeiten durch diese Zölle höhere Preise aufzuzwingen! Die Stunde und ihre Pflicht recht versteht. Es wird dann schnell allen ständigen. Wir verkennen nicht, daß ohnedies die lange Dauer des konservativ- bündlerische Bresse wehrt sich natürlich gegen gleichgültig werden, ob der ober jener im Parteivorstand sist, oder entfeßlichen Kampfes und die schwere Lebensmittelnot der Opposition diesen Schluß. Sie redet vielmehr einer weiteren zu entscheiden, welches Maß politischer Weisheit der alten und der in reichstem Umfange zugute kommen und von ihr rücksichtslos aus­neuen Fraktion auzubilligen sei. genutzt werden. Aber die Politik des Gehenlaffens und Geschehen er auffezung der 8ölle das Wort, damit die Für die Delegierten gelten nicht die einschnürenden Rüd- laffens hat schon zu lange gedauert. Die deutsche Arbeiterklasse hat Rentabilität der Landwirtschaft so sehr gesteigert werde, day fichten, die ein Redakteur auf die Eristenz des ihm anvertrauten ein Recht darauf zu wissen, woran sie mit der Partei ist. Entweder der Anbau sämtlicher notwendigen Rohprodukte in Deutsch­Blattes, ein Organisationsleiter auf den Bestand seiner Organi  - die Opposition erfennt von jetzt ab freiwillig die schmählich ver- land möglich werde. So schreibt z. B. die Kreuz­fation nehmen muß, auf dem Parteitag wird von jedem Dele- lebten Parteipflichten wieder an, oder ein Kriegsparteitag muß die geitung": Wie lüden haft erscheint uns heute, wo jeder Tag neue gierten verlangt werden müssen und jeder bei der Wahl darauf ver- Entscheidung bringen. Entweder- oder! Ein Drittes gibt es nicht wichtige Erfahrungen bringt, dieser geltende 30!! tarif; pie pflichtet werden, daß er rücksichtslos feine Ueberzeugung und mehr!"

Politische Uebersicht.

Mehr Zollschuh!

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