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nacheinander und zu einem berfrühten Zeitpunkt, zu dem weder die Russen noch die Engländer zum Angriff bereit waren. Es ist daher ein trügerischer Schluß, wenn unsere Feinde heute behaupten, den Mittelmächten das Gesetz des Handelns durch ihre jezige Offensive vorzuschreiben. Sie ist sowohl hinsichtlich des Zeitpunktes des Beginns als auch der Art der Ausführung weniger ein Er­gebnis der freien Initiative unserer Feinde, als vielmehr ein Er­gebnis der Erfolge der Deutschen   vor Verdun   und der Desterreicher und Ungarn   in Tirol. Nicht die Ententemächte, sondern die Mittel­mächte sind mithin Herren der strategischen Lage, in ihrer Hand liegt daher auch nach wie vor die Initiative der Kriegführung.

Der französische   Tagesbericht.

Baris, 20. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Mittwoch nachmittag. Die Nacht war ruhig auf dem größten Teil der Front. Zwei deutsche Handstreiche gegen fleine Posten in der Gegend von Basschendaele( Belgien  ) und gegen Paissy( nördlich der Aisne  ) scheiterten in unserem Feuer. Auf dem rechten Maas­ufer hält der Artilleriekampf im Abschnitt von Fleury sehr lebhaft an. Die Franzosen hatten einige Fortschritte im Handgranatentampf bei Chapelle- Sainte- Fine zu verzeichnen.

Paris  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Mittwoch abend. Süblich der Somme ermöglichte uns eine fleine, von uns südlich Estrées durchgeführte Unternehmung, einige Schüßengräben zu nehmen und etwa 60 Gefangene zu machen. An der Front von Verdun   Beschießung unserer ersten und zweiten Linien im Abschnitt der Höhe 804. Lebhafte Artillerietätigkeit in dem Abschnitt von Fleury ohne Infanteriegefecht. In Eparges wurde ein Angriffsversuch auf einen unserer fleinen Bosten ab­geschlagen.

Flugwesen: Ein deutsches Flugzeug wurde durch das Feuer unserer Abwehrgeschütze in der Nähe von Braine östlich Soissons  zum Absturz gebracht; die Insassen wurden gefangen genommen.

Belgischer Bericht: Unsere Batterien aller Kaliber nahmen Heute das Zerstörungsfeuer auf die deutschen   Werke in der Gegend Boesinghe- Steenstraete wieder auf. Erkundungen durch unsere Truppen stellten die vollständige Zerstörung der feindlichen Arbeiten fest, die durch unser früheres Feuer nördlich Digmuide und bei Hetsas hervorgerufen worden war.

Die englische Meldung.

London  , 19. Juli.  ( W. T. B.) Amtlich. Haig berichtet: Nach sehr heftigen Angriffen der Deutschen   in sehr dichten Maffen auf unsere Stellungen östlich von Bazentin, die gestern nachmittag um 5 Uhr 30 Minuten begannen, wurde die ganze Nacht hindurch ge­fämpft. Es gelang dem Feinde, nachdem er sehr schwere Verluste erlitten hatte, mit Hilfe von bedeutenden Verstärkungen die Stellung im Walde von Delville zurückzuerobern und an der nördlichen Beripherie von Longueval festen Fuß zu fassen. Der Kampf um diesen Punkt ist noch immer heftig. Sonst brachen die feind­lichen Angriffe einschließlich dreier selbständiger Sturmangriffe auf den Bauernhof von Waterloo vollständig in unserem Feuer zu= sammen.

London  , 19. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht. Nörd. lich der Somme geht der schwere Kampf noch im Dorfe Longueval und im Delville- Gehölz weiter. An beiden Stellen haben wir zum größten Teil das in der vergangenen Nacht verlorene Gelände wieder­erobert. Heute nachmittag zerstreuten wir durch unser Feuer eine große deutiche Truppenmacht, die sich aus der Stichtung von Guillemot zum Angriff auf die Waterloo- Farm sammelte.

Die englischen Verluste.

Nach allen Nachrichten müssen die Verluste der Engländer in den ersten Tagen der Offensive außerordentlich groß gewesen sein. Das bestätigen auch Briefe, die bei gefangenen Soldaten bom XVI. und XVII. Manch. R. vorgefunden wurden. Einige Stellen aus ihnen seien hier wiedergegeben:

... Ich denke, Du wirst von unserem ruhmvollen Angriff der deutschen   Linien am 1. und 2. Juli gehört haben; es war eine glänzende Leistung, aber wir haben teuer dafür bezahlen müssen. Ich bin unversehrt durchgekommen; aber es ist ein reines Wun­der, daß irgendeiner von uns heute noch am Leben ist. Niemals in meinem Leben war ich in einer solch wahrhaftigen Hölle.... Wir stürmten aus den Gräben um 8.30 am Sonnabend früh, und wir sind nicht sehr weit gekommen, als unsere Leute schon wie Regel" rechts und links fielen; was von uns übrig blieb, nahm die Stellung. Wir gruben uns ein, aber kaum war dies geschehen, als die Deutschen   begannen, uns in einer Weise zu beschießen, daß wir uns gegenseitig alle Viertelstunde auszu­graben hatten. Wir waren ganz erschöpft, als wir endlich gegen Abend abgelöst wurden. Ich will ähnliches in meinem ganzen Leben nicht mehr mitmachen; ich fann meinem guten Stern danken, daß ich noch am Leben bin."

Wir rückten ungefähr zwei Meilen über offenes Ge­lände unter einem Hagel von Geschossen vor; links und rechts fielen die Kameraden zu Tode getroffen oder schwer verwundet. Ich kann mich glücklich schäzen, daß ich lebend durchgekommen bin; ich bin der Ansicht, daß, je eher die Sache vorbei ist, desto besser. Ich will an teiner anderen Schlacht mehr teilnehmen..." .... Du wirst in den Zeitungen von der britischen Offensive gelesen haben. Ich werde es bis in meine Todesstunde nicht ver­geffen. Freitag nacht marschierten wir in die Gräben und war­teten auf die Zeit, bis das Kommando zum Sturm gegeben wurde. Man lachte und machte Wize darüber, wie man aus dem Graben heraus zum Angriff vorgehen würde; aber so mancher arme Kerl dachte nicht daran, daß es sein Tod sein würde. Wir kamen bis über den ersten deutschen   Graben hinaus, während ihre Geschütze uns die Hölle gaben. Hier verblieben wir für kurze Zeit, da das Artilleriefeuer zu schlimm war. Aber wir hatten Befehl, das Dorf unter allen Umständen zu nehmen, was uns auch gelang aber unter welchen Verlusten! Ich will Gleiches nicht mehr durchmachen; jeder, der anders spricht, ist ein citler Prahler oder er ist verrüdt...."

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Der Bericht der russischen Heeresleitung.

Petersburg, 20. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher russischer Bericht vom 19. Juli, na chmittags.

des

die

West front: Gestern morgen warfen vier feindliche Flugzeuge dreizehn Bomben auf Reval   ab. Jn den Rigaer Stellungen bauert der Artilleriekampf an. Am Miadziol See machte unsere Infanterie in gutem Zusammenwirken mit der Binnenflottille Leutnants Dischewski einen nächtlichen Ueberfall auf Deutschen  , der unter ihnen eine große Panit hervorrief. Südlich der Düna   bis zu den Binsfer Sümpfen war die Fliegertätigkeit des Feindes sehr rege. Am Stochod haben sich stellenweise Artillerie­tämpfe entwickelt. Nördlich des Sumpfes bei Dbzhr( 5,5 Stilometer nördlich Stobychwa) wurde ein feindlicher Angriffsversuch durch unser Feuer vereitelt.

Galizien  : Nach eingegangenen Meldungen ist der Pegel des Dnjesters infolge des Regens beinahe um 2, Meter gestiegen. Der Fluß hat alle Brückenunterstüßungen und die Fähren der Dester­reicher weggespült.

2inter Flügel: Jm Raume zwischen dem Czarny- und Bialy- Czeremosz südwestlich Ruth machte unsere Infanterie auf das Gebirge zu einige Fortschritte.

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, 20. Juli 1916.( 2. Z. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Zwischen dem Meere und der Ancre viel­fach lebhafte Feuertätigkeit und zahlreiche Patrouillen­unternehmungen. Mit erheblichen Kräften griffen die Engländer unsere Stellungen nördlich und westlich von Fromelles an; sie sind abgewiesen und wo es ihnen ein­zubringen gelang, durch Gegenstoß zurückgeworfen. Ueber 300 Gefangene, darunter eine Anzahl Offiziere, fielen in unsere Hand.

Beiderseits der Somme sind schwere Kämpfe im Gange. Nördlich des Flusses wurden sie gestern durch starke englische   Angriffe gegen Longueval und das Gehölz Delville eingeleitet, in die der Gegner wieder eindrang; unserem Gegenangriff mußte er weichen; er hält noch Teile des Dorfes und des Gehölzes. Heute früh setzten auf der ganzen Front vom Foureaux- Wäldchen bis zur Somme englisch  - französische Angriffe ein; der erste starke Ansturm ist gebrochen.

Südlich des Flusses griffen die Franzosen nachmittags in der Gegend von Belloy zweimal vergeblich an und find heute in der Frühe im Abschnitt Estrées- Soyecourt bereits dreimal blutig abgewiesen; aus einem vor­springenden Graben bei Soyecourt wurden sie im Bajonnet­kampf geworfen.

Die Artillerien entfalten anf beiden Somme  - Uferu größte Kraft.

Auf Teilen der Champagnefront zeitweise lebhaftere Artilleriekämpfe. In den Argonnen   Minenwerferkämpfe, im Mansgebiet keine besonderen Ereignisse, auf der Combres­Höhe eine erfolgreiche deutsche Patrouillen- Unternehmung.

Bei Arras  , Peronne, Biaches und bei Vermand find feindliche Flugzeuge abgeschossen, zwei von ihnen durch die Leutnants Wintgens und Höhndorf. Dem Leutnant Höhndorf, der erst am 15. Juli, wie nach­träglich gemeldet wurde, einen französischen   Doppeldecker südöstlich von Peronne   abgeschossen hat, ist von Seiner Majestät dem Kaiser der Ordeu Pour le mérite   ver­liehen worden.

Deftlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg  .

Auch gestern hatte der Feind mit seinen am Nach­mittag wieder aufgenommenen Angriffen beiderseits der Straße Efau- Rekkau( südöstlich von Niga) keinerlei Er­folg; er hat nur seine großen Verluste noch erhöht.

Russische   Patrouillen und stärkere Aufklärungs­abteilungen find überall abgewiesen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern  .

Im Anschluß an lebhafte Handgranatenkämpfe in der Gegend von Skrobowa griffen die Russen an und wurden glatt akgewiesen.

Heeresgruppe des Generals v. Linsingen.

Im Stochod- Knie nördlich von Sokul unternahmen österreichisch- ungarische Truppen einen Vorstoß, warfen die Russen aus der vordersten Linie und kehrten planmäßig in ihre Stellung zurück.

Südwestlich von Luck haben deutsche Truppen die Stellung in die allgemeine Linie Tereszkowiec- Jelizarow wieder vorgeschoben.

Der Feind steigerte an der unteren Lipa und in Ge­gend von Werben sein Feuer.

Armee des Generals Grafen v. Bothmer Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Balkan  - Kriegsschauplah.

Unverändert.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht.

Wien  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Amtlich wird ver lautbart:

Russischer Kriegsschauplas.

In der Bukowina und nordöstlich des Prislop- Sattels feine Ereignisse von Belang. Bei Zabie und Tatarow hielt auch gefern die Kampftätigkeit in wechselnder Stärke an. An der galizischen Front nördlich des Dnjefter stellenweise Borposten gefechte. In Wolhynien   drängten deutsche Truppen den Feind westlich der von Zwiniacze nordwärts führenden Niederung zurück. Im Stochod- Knie südöstlich von Kaszowta überfielen öfter­reichisch- ungarische Abteilungen eine vorgeschobene Schanze der Russen. Italienischer Kriegsschauplas.

Die Gefechtstätigkeit war im allgemeinen gering; nur ein­zelne Abschnitte der Tiroler Ostfront und des Kärntner   Grenz­gebietes standen zeitweise unter lebhafterem Feuer der feindlichen Artillerie.

Südöstlicher Kriegsschauplah.

An der unteren Vojusa Geplänkel. Die Besatzung einer süd­dalmatinischen Insel schoß einen italienischen Flieger ab. Das Flugzeug ist verbrannt; die Insassen wurden gefangen.. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Ereignisse zur See.

In der Nacht vom 14. auf den 15. wurden von unseren Torpedobooten in der mittleren Adria eiu italienische s Untersee boot, zwölf Stunden später in der südlichen Adria   ein Unterseeboot unbekannter Flagge ber= nichtet. Von beiden Bemannungen konnte uiemand gerettet werden; unsererseits feine Verluste. Am 19. früh über­flogen drei italienische Secflugzeuge das nördliche Infelgebiet und warfen einige Bomben auf Dertlichkeiten und gegen verankerte und fahrende Dampfer, ohne den geringsten Schaden auzurichten. Zwei Flugzeuge wurden zum Niedergehen gezwungen, davon das eine ganz unbeschädigt von einem Torpedoboot eingebracht. Die Insassen beider Flugzeuge, drei Offiziere und ein Unteroffizier, wurden unverwundet gefangen genommen.

Flottenkommando.

Rautasus: Der rechte Flügel der Kaukasusarmee gewann bei Djevizlik südlich Trapezunt, bei Baiburt und westlich davon er. heblich Gelände. Die feindlichen Nachhuien wurden überall ge­worfen. In den legten Tagen brachten unsere Kolonnen 85 türkische Offiziere, mehr als 1200 Soldaten, ein schweres Geschütz und fünf Maschinengewehre ein.

Petersburg, 20. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 19. Juli abends. Westfront und Kaukasus  : Die Lage ist unverändert.

Meldung der italienischen Heeresleitung.

Rom  , 19. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Kriegsbericht. Jm Ledertal und im Lagarinatal hielt die feindliche Artillerie unsere Stellungen unter heftigem Feuer. Unsere Batterien erwiderten energisch. Auf dem Pasubio griffen in der Nacht zum 18. starte feindliche Abteilungen unsere Linien an, wurden aber mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Im oberen Pofinatal begannen gestern nach Artillerievorbereitung unsere Truppen wieder ihre Angriffe auf die Abhänge des Corno del Coston. Die feindlichen Batterien, die während unserer Beschießung geschwiegen hatten, begannen darauf einen träftigen und schnellen Geschoßbagel. Unseren Infanterie­truppen gelang es jedoch, fich neuer Stellungen auf den unzugäng lichen und felsigen Abhängen des Gebirges zu bemächtigen. der übrigen Front Artillerietämpfe, die besonders lebhaft im oberen Boitetale, am Eingang zum Seferatal, wohin der Gegner neue Batterien schweren Kalibers gebracht hatte, und auf den Höhen west­lich von Görz waren. Ein feindlicher Flieger warf zwei Bomben auf Marostica  , wodurch es einige Opfer gab und leichter Schaden an gerichtet wurde. Cadorna.

Auf

Bericht des türkischen   Hauptquartiers. Konstantinopel  , 19. Juli.  ( W. T.B.) Hauptquartiers­

bericht.

Von der Jratfront teine neue Nachricht.

An der persischen Front östlich von Kermanschah  feine Veränderung. Die russischen Streitkräfte östlich von Sineh, die unsere Abteilungen angriffen, wurden berjagt und ließen eine große Anzahl Toter zurück. Im Kaukasus  machten auf dem rechten Flügel unsere vorgeschobenen Ab­teilungen erfolgreiche Ueberfälle auf den Feind. Im Zentrumt und auf dem linken Flügel feine Unternehmung von Be­deutung, abgesehen von Feuergefechten.

Von den übrigen Fronten ist nichts zu melden. Verhaftung ententefeindlicher griechischer Offiziere.

Paris  , 19. Juli.  ( W. T. B.) Die Agence Havas läßt sich aus Athen   melden: Das Amtsblatt" veröffentlicht als Abschluß der Vorgänge in Saloniti einen Erlaß, welcher vier Offiziere wegen Verstöße gegen die Standespflichten für ein Jahr vom Dienste enthebt und über fünf Reserveoffiziere je amei Monate Gefängnis berhängt. Die Presse drückt ihre Genugtuung über die Lösung aus. Im Laufe eines Ministerrates tauschten die Minister ihre Meinungen darüber aus und famen zu der Ansicht, daß diese Lösung die Beziehungen zu der Entente noch verbessern würde, welche schon im Begriff sind, in jeder Beziehung Herzlich zu werden. Nach dem Blatte Embros" sehen die Vier­verbandsmächte die Lage mit Wohlwollen und Vertrauen an; das läßt die Lösung aller noch schwebenden Fragen erhoffen.

Sechs englische Fischerfahrzeuge versenkt.

Amtlich. Bertin, 20. Juli.  ( W. T. B.) Am 17. Juli wurden an der englischen Ostküste von unseren U- Booten sechs englische Fischerfahrzeuge versenkt.

Freilassung eines englischen Dampfers.

Berlin  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Die Freilassung des gestern von einem deutschen   Torpedoboot an der Südostküste Schwedens  aufgebrachten britischen Dampfers, Adams" ist, wie wir von zuständiger Seite erfahren, sofort angeordnet worden, nachdem sich herausgestellt hat, daß die Aufbringung des Schiffes inner­halb des schwedischen Hoheitsgebietes statt­gefunden hatte.

U- Boot- Debatte im Unterhaus.

London  , 19. Juli.  ( W. T. B.) Im Unterhause wünschte Wing zur Beruhigung der Bevölkerung an der nordöstlichen Küste, daß besondere Vorsichtsmaßregeln gegen Angriffe bon Untersee booten oder anderen Seestreitkräften getroffen würden, in Anbetracht dessen, daß der letzte Streifzug eines Ünteriee­bootes gegen den Abschnitt von Seaham  , wenn er auch misglückt sei, doch deutlich zeige, daß solche Angriffe möglich seien. Me Namara erwiderte namens der Admiralität: Es ist nicht mög lich, ein gelegentliches Ericheinen feindlicher Unterseeboote im Bereich der Küsten zu verhindern, doch ich fann die Versicherung geben, daß die bereits getroffenen und noch bevorstehenden Maß­regeln dagegen derart sind, daß sie ein Vorgehen dieser Art immer gefährlicher für Unterseeboote machen.

Zur Ausfahrt der Deutschland  ". Baltimore  , 18. Juli.  ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Die Deutschland  " lag am frühen Morgen noch immer am Pier, obwohl gestern abend alle Anzeichen dafür sprachen, daß fie bereit war, jeden Augenblid auszufahren. Ein Schleppdampfer liegt unter Dampf an der Seite des U- Boots; eine Barfasse, die im Hafen patrouillierte, versuchte Bartassen mit Journalisten dazu zu bewegen, sich zu entfernen. Es wurde den Journalisten bedentet, daß sie die Pläne des Unterseebootes störten.

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New York  , 19. Juli.  ( Funkspruch vom Vertreter des W. T. B.Y Affociated Preß berichtet aus Washington: Wenn die Nachricht von der Abfahrt des Handelstauchbootes" Deutschland  " als wertvolle militärische Nachricht für die Feinde Deutschlands   angesehen werden kann, werden die Bereinigten Staaten im Interesse ihrer Neutralität Schritte tun, um zu verhindern, daß eine solche Nachricht sie erreicht. Die Beamten des Staatsdepartements gaben zu verstehen, daß sie die Frage in Erwägung ziehen, wie die Neutralität der Regierung in der Angelegenheit zu schüßen ſei. In einem Leitartikel der " Evening Post" heißt es: Die Entscheidung der Marinesachver­ständigen, daß die" Deutschland  " ein Handelsschiff ist und nicht ohne weiteres in ein Kriegsschiff verwandelt werden kann, erledigt die von den Botschaftern der Alliierten aufgeworfenen Fragen. Daher hat von jetzt an die" Deutschland  " als Blockadebrecher zu gelten, der der Beschlagnahme unterliegt und auf einen Warnungsschuß Anspruch hat, wenn er durch ein feindliches Fahrzeug eingeholt wird. Mit dieser Entscheidung stimmt die öffentliche Meinung überein. Wir glauben auch, daß die Herstellung eines wöchentlichen Verkehrs durch Untersee­boote in Hinblick auf die englische Störung des amerikanischen   Post­verkehrs äußerst willkommen sein wird. Was für ein Recht z. B. hat England, zu sagen, daß keine deutsche Zeitungen unser Land erreichen sollen? Was für ein Recht hat es, alle amerikanischen   Zei­tungen an der Verbreitung in Deutschland   zu hindern? Was hofft die englische Admiralität wirklich zu erreichen, wenn es die Ameri faner am Besen deutscher Bläter hindert oder umgekehrt? Jedesmal, wenn sie so töricht handelt, verscherzt sie sich einfach in gleichem Maße die Sympathien der Amerikaner,