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Gewerkschaftliches.

Teuerungszulagen für Lehrlinge.

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Beschlüsse, auf einem solchen Grunde aufgebaut, müßten schlimmer wirken, als alles, was voraufgegangen.

Gegen einen Kriegsparteitag.

Dazu käme dann die Verbitterung bei den Genossen, die an der Vorbereitung des Parteitages nicht teilnehmen könnten. Man sage Genossin 3ie, die wegen eines schweren Nierenleidens nicht, daß sie ja befriedigt würden durch einen Parteitag sofort nach zur Kur in Wildungen   weilt, teilt uns mit, daß sie, als sie von dem Kriege, der selbstverständlich die Legitimation habe, aufzuheben einer Genossin die Nachricht erhielt, daß der Partei- Ausschuß oder abzuändern, was der vorige beschlossen. Damit trifft man den einberufen sei und über die Abhaltung eines Parteitages be­Kern der Sache nicht. Auch die Beschlüsse eines Rumpfparteitages raten solle, sofort an den Genossen Ebert geschrieben, ihre würden politisches Gewicht haben und somit die Genossen draußen Bedenken geltend gemacht und Protest gegen die Einberufung in Mitleidenschaft ziehen. Es wäre nicht zu vermeiden, daß der Spruch einer solchen Tagung auf die internationalen Beziehungen eines Kriegsparteitages erhoben habe. Sie habe die Bitte würde. Man bleibe uns auch mit dem Einwurf vom Leibe, daß Kenntnis zu geben. Nachdem ihr dann der Artikel des Ge­und damit auf Krieg und Frieden von erheblichem Einfluß sein ausgesprochen, dem Ausschuß von dem Inhalt des Briefes einem Parteitage fein plausibler Grund mehr entgegengesetzt wer- nossen Braun zu Gesicht gekommen sei, und sie die darin ent­den könne, nachdem 3. B. in Groß- Berlin Wahlen stattgefunden haltenen Ansichten gelesen habe, halte sie es für ihre Pflicht, haben, ohne daß die im Felde stehenden Genossen Einfluß auf sie den Brief zu veröffentlichen, um ihre schwerwiegenden Be­nehmen konnten. So wichtig die Parteibewegung von Groß- Perlin denken weiteren Kreisen zugänglich zu machen. Wir lassen den iſt, ſo iſt ſie nicht die deutſche. Dort find organisatorische Wahlen Brief folgen: borgenommen worden, und zwar unter Zustimmung der übergroßen Zahl der Mitglieder wohl auch der im Felde. Hier auf dem Parteitage würden politische Wahlen vorgenommen werden in des Wortes weittragendster Bedeutung, abgesehen von dem übrigen Be= ratungsstoff. Dieselben Organisationen übrigens, die so energisch gegen das Tun der Berliner   wettern, werden es ihnen nun doch nicht nachmachen wollen? Das würde ein merkwürdiges Licht auf die Motive ihres jeweiligen Handelns werfen."

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Die Ausbildung sowohl wie die Entlohnung unserer ndwerkslehrlinge liegt vielfach im argen. So mancher ister denkt viel eher an den Nuzen, den er selbst aus der beitstätigkeit des Lehrlings ziehen kann, als an den, welchen dre Lehrling aus seiner des Meisters- Lehrtätigkeit ben sollte. Und wie mit der Ausbildung steht es mit der Entlohnung. In Erinnerung an die Zeit, wo der Lehrling och überall vom Meister Kost und Logis erhielt, nennt man die Entschädigung des Lehrlings noch immer das Kostgeld". Aber die Mittel, welche die Eltern für die Beköstigung der jungen Leute aufwenden müssen, die sich in einem Lehrver­hältnis befinden, sind schon seit Jahrzehnten weit über den Betrag des Kostgeldes" hinausgestiegen, und in der Kriegs­zeit mun gar übertreffen sie dasselbe um ein Mehrfaches. Wie der Grundstein" mitteilt, hat sich der Vorstand des Bauarbeiterverbandes gemeinsam mit dem Vorstand des Zimmerer  - und des christlichen Bauarbeiterverbandes um Er­höhung der Lehrlingslöhne an den Arbeitgeberbund für das Baugewerbe gewandt. In dem Schreiben des Bauarbeiter­verbandes war gesagt, daß er die Absicht habe, zu beantragen, Die Breslauer Volkswacht" äußert: daß die Lehrlingsfrage überhaupt einmal einer gründlichen Die Frage der Abhaltung eines Kriegsparteitages wird in der Aussprache zwischen den am Tarifvertrage beteiligten Orga- Parteipresse immer erregter besprochen. Die Minderheit von der nisationen unterzogen werde. Er glaube, daß Unternehmer Schrift und bei der Nichtvertretung der im Felde stehenden Ge­Linken bekämpft ihn, weil er unter der Beschränkung von Rede und und Arbeiter ein gemeinsames Interesse daran hätten, die noffen fein rechtes Spiegelbild der Parteimeinungen geben würde. Lehrlingsausbildung und alles, was damit zusammenhängt, Dieser Ansicht schließen wir uns an, Es liegt aber wahrhaftig fein in vernünftige Bahnen zu bringen. Er halte es für ausge- Anlaß vor, die Anhänger des Kriegsparteitages nun wie eine Art schlossen, daß dies einer Partei allein gelingen werde. Doch Verbrecher zu überfallen. Es kann doch auch im Kriege Situatio­könne dies der Zeit nach dem Kriege vorbehalten bleiben. nen geben, die einen Parteitag unabwendbar machen. Wir möchten Ganz dringlich sei aber eine Aufbesserung der Lehrlingslöhne. an die Leipziger Volkszeitung", bei der die Furcht vor dem Partei­Der Verbandsvorstand sprach den Wunsch aus, der Vorstand tag am lebhaftesten sich äußert, die Frage richten: was gedenkt sie vorzuschlagen, wenn der Gesamtvorstand der Sozial­des Arbeitgeberbundes möchte seinen Mitgliedern die Zah- demokratischen Partei sein Amt niederlegt, weil lung von Teuerungszulagen an die Lehrlinge emp- ihm die Weiterführung desselben durch die ge­fehlen. Als angemessen bezeichnete er die Erhöhung der radezu infamen Angriffe unmöglich scheint? Will Löhne vom 1. Juli an um 2 M. und vom 1. September an sie dann den neuen Vorstand lieber durch die Mehrheit der Reichs­um 3 M. wöchentlich. In dem Schreiben war noch darauf tagsfraktion oder des Parteiausschusses oder die Kontrollkommission hingewiesen, daß der harte Winter vor der Tür stehe und daß wählen lassen, und haben die überhaupt eine Befugnis dazu? Oder viele baugewerbliche Lehrlinge jezt mehr denn je die Stüßen will sie vielleicht von dem bisherigen Vorstand verlangen, daß er ihrer Mütter und ihrer jüngeren Geschwister seien. Auch weiter bleibt und die Geschäfte im Sinne der Minderheit gegen die Fraktion, gegen den Ausschuß, gegen die Mehrheit der wurde die Meinung ausgesprochen, daß bei einer Erhöhung Wahlkreise und der Parteiblätter und gegen seine eigene Weber­der Lehrlingslöhne um 3 M. wöchentlich der nötige Zufluß zeugung weiter führt? In einer solchen Situation könnte doch an Lehrlingen zum Gewerbe Ostern 1917 nicht wieder stocken mur ein Rotparteitag helfen. werde.

Auf diese Anregung ist folgende Antwort eingegangen: Berlin  , den 11. Juli 1916.

An den Deutschen Bauarbeiterverband usw.

Auf die gefälligen Zuschriften vom 7. Juli dieses Jahres betreffs Aufbesserung der Löhne der Lehrlinge teilen wir er gebenst mit, daß die Regelung des gesamten Lehrlingswesens ausschließlich Sache des Innungsverbandes Deutscher Bau­gewerksmeister ist. Wir haben Ihre Anträge daher an diesen Verband weitergegeben und bei dieser Gelegenheit eine mäßige Erhöhung der Lehrlingslöhne befürwortet.

Hochachtungsvoll

Der Vorstand des Deutschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe.

Der Vorsitzende: E. Behrens.

Der Grundstein" bemerkt dazu:

" Wir teilen die Auffassung, daß die Regelung des gesamten Lehrlingswesens Sache des Innungsverbandes Deutscher Bau­gewerksmeister sei, nicht. Sie ist nur so lange keine Sache des Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe, als sich dieser nicht darum bekümmern will. Auch die Förderung eines gedeihlichen Verhältnisses zwischen Meistern und Gesellen und die Fürsorge für den Arbeitsnachweis find ja nach§ 81a der Gewerbeordnung Sache der Jnnungen. Diese Bestimmung hat aber, als die Zeit gekommen war, die Arbeitgeberberbände keinen Augenblick davon abgehalten, durch Abschluß von Tarifverträgen ein gedeihliches Verhältnis zwischen Meistern und Gesellen" herzustellen, und noch weniger haben sich die Arbeitgeberverbände durch diese Be­stimmung davon abhalten laffen, alles aufzubieten, um die Arbeitsvermittlung selbst in die Hand zu bekommen. Die Rege­lung der Arbeitsverhältnisse ist mit der Beit ganz von selbst eine Sache geworden, die am besten von den Verbänden der Arbeiter und Arbeitgeber gemeinsam erledigt wird. Es scheint uns, als ob es nachgerade an der Zeit wäre, daß auch das Lehrlingswesen gemeinsam von den Organisationen geregelt wird, die heute die wirklichen Vertretungen der Arbeiter und Unternehmer sind. Indessen kommt es im vorliegenden Falle zurzeit nicht in erster Linie darauf an, wer auf Arbeitgeberseite dafür sorgt, daß die Lehrlingslöhne erhöht werden; die Hauptsache ist vielmehr, daß sie erhöht werden.

wird.

Ob der Innungsverband der gemeinsamen Anregung des Arbeitgeberbundes und der drei baugewerblichen Arbeiterverbände stattgeben wird, wissen wir noch nicht, sprechen aber die Hoffnung aus, daß auch er sich der Notwendigkeit einer Lohnerhöhung für die Lehrlinge nicht verschließen und daß er den Begriff der Mäßigkeit" nicht allzu ungünstig für die Lehrlinge auslegen Was hier über die Entlohnung der Lehrlinge im Bau­beruf gesagt und was für sie angestrebt wird, verdient Auf­merksamkeit in allen Berufen. Die Sorge, mit der viele Gewerkschafter jetzt auf die Gemeinschädlichkeit der billigen Frauenarbeit blicken, hat ganz gewiß ihre Berechtigung. Aber die noch billigere Lehrlingsarbeit ist genau so schädlich und ebenso der Beachtung wert. Deutsches Reich  .

Aber wir sind trotzdem heute noch gegen ihn, weil wir vom Parteivorstande verlangen, daß er auf seinem Plate bleibt und die Geschäfte im bisherigen Sinne weiter führt, und weil wir wohl annehmen können, daß er das auch tun wird und an eine Demission nicht denkt. Wir sind gegen den Parteitag, weil uns die meisten Vertretung der Kleinen Provinzkreise mangelhaft sein würde( was der oben genannten Gründe stichhaltig erscheinen, weil ferner die das richtige Bild auch verschieben würde) und weil wir den Ge­nossen im Felde, die ihr Leben und ihre Gesundheit täglich in Ge­dürfen, während sie uns vor dem Eindringen fremder Feinde be­fahr bringen, nicht das Schauspiel einer Balgerei bieten hüten."

Der Karlsruher Volksfreund" schreibt im Anschluß an den Stampferschen Artikel:

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Wir stimmen den Ausführungen Stampfers im wesentlichen zu, insbesondere auch darin, daß der Minderheit kein kaudinisches Joch auferlegt wird. Bis jetzt ist uns auch nichts darüber bekannt geworden, daß Genossen der Mehrheit den Wunsch hegen, die Minderheit möge die Türe der Partei hinter sich zumachen. Die Parteispaltung muß, wenn irgend möglich, verhütet werden. Das bejagt aber nicht, daß auch denjenigen Elementen gegenüber Rüd­fichten genommen werden müßten, die in der Bewilligung der Kriegskredite einen Verrat an den sozialistischen   Prinzipien er­blicken. Mit den Anarchosozialisten gibt es teine Gemein­schaft mehr. Darüber muß man sich flar sein. Wenn jetzt der Parteivorstand und der Parteiausschuß sich dazu entschließen, einen Parteitag einzuberufen, so kann man das nur begrüßen. Hätte man ein Jahr früher sich zu diesem Entschluß aufgerafft, dann wäre es für die Partei besser gewesen. Der Hin weis darauf, daß die Mehrheit der Genossen im Felde steht, ist irre­führend. Gerade diesen Genossen sind es die Daheimgebliebenen schuldig, dafür zu sorgen, daß das Gebäude unserer Parteiorgani­fation nicht mutwillig zertrümmert wird. Selbstverständlich kann der Kriegsparteitag keine für die Politik der Partei bindende Be­schlüsse fassen. Er kann aber Vorkehrungen treffen, die es ver­hüten, daß gewissenlose Elemente Feuer unter das Dach der Parteiorganisation legen. Der Parteivorstand und Parteiausschuß würden unverantwortlich handeln, wenn sie die Dinge wie bisher einfach weiterlaufen ließen. Hier handelt es sich nicht um einen Gewaltstreich der Mehrheit gegen die Minderheit, sondern einfach um ein Gebot der Pflicht gegenüber unverantwortlichen Treibe­

reien."

Wildungen, den 17. Juli 1916. Werter Kollege Ebert! Gestern erhielt ich von Genossin B. die Mitteilung, daß in dieser Woche der Partei- Ausschuß tagt, der unter anderem auch über die Einberufung eines Parteitages gehört werden soll. Ist das richtig?

Als ich vor meiner Abreise nach hier im Bureau war und von den anwesenden Kollegen Abschied nahm, bat ich Dich- Kollege Müller war auch dabei, mir von wichtigen Vorkomm­nissen Mitteilung machen zu wollen und Ihr verspracht es zu tun. Trotzdem habe ich mit keiner Zeile Nachricht von der Einberufung des Ausschusses und der so überaus wichtigen Tagesordnung bekommen.

Ich bin in großer Sorge, Ihr könntet nach einem zustim­menden Votum des Ausschusses, noch während der Dauer des Krieges einen Parteitag einberufen. Das würde nach meiner felfenfesten Ueberzeugung ein Unglück für die Partei sein!

Bedenkt doch, wenn gegenwärtig ein Parteitag über die Bukunft unserer Bewegung, über die grundsätzliche Beurtei­lung der wichtigsten politischen Fragen und die parlamen tarische Taktik entscheiden soll, welche Empörung und nach­haltige Verbitterung diese Vorwegnahme der Entscheidung bei den Hunderttausenden unserer Genossen im Felde erzeugen müßte, deren Mitbestimmungsrecht glatt ausgeschaltet würde. Und nicht viel besser steht es um die Daheimgebliebenen, soweit sie der Opposition angehören; denen durch den Kriegs­zustand die Möglichkeit der klärenden Auseinandersetzung in der Presse und der freien Aussprache genommen ist. Nicht nur bei ihnen, sondern in der Oeffentlichkeit überhaupt, würde der Eindruck erweckt werden, daß von Euch absichtlich diese Zeit gewählt ist, um die Opposition zu erdrosseln. Sicherlich das schlimmste Odium, welches der Vorstand einer demokra­tischen Partei auf sich laden, der böseste Vorwurf, der ihm ge­macht werden kann.

Ein Sieg der Mehrheit unter diesen Umständen wäre ein Pyrrhussieg. Die inneren Kämpfe im Reich würden mit ver­stärkter Gewalt fortgesetzt und in einer Weise vergiftet werden, die gar nicht auszudenken ist.

Ja noch mehr! Ein Parteitag unter den gegenwärtigen Verhältnissen, wäre Sprengpulver für die Partei, er würde nimmermehr Klärung und Einigung, sondern größte Ver­wirrung und ev. die Spaltung bringen.

Euch aber würde man den guten Glauben, die Absicht ab­ſprechen, die Einigkeit gewollt und erstrebt zu haben und nicht nur der Schein sondern auch alle Argumente wären gegen Euch. Es ist doch die Aufgabe des Vorstandes, unbeschadet seiner eigenen grundsäglichen Stellungnahmen, bei allen politischen Partei- und Verwaltungsmaßnahmen, sich über die streiten­den Parteien zu stellen, um zusammenfassend und einigend wirken zu können. Diese Taktik, meine ich, muß jezt mehr denn je gelten. Und welche politischen Konsequenzen würde die Einberufung eines Kriegsparteitages haben? Nur eine sei hier erwähnt: Eine scharfe Waffe würde unseren politischen Geg­nern, den Feinden jeder weiteren Demokratisierung unseres öffentlichen Lebens geliefert, wenn der sozialdemokratische Parteivorstand, der über die Anerkennung und Durchführung der demokratischen Grundsäge in der eigenen Partei zu machen hat, diese selbst mit Füßen tritt; es würde die peinlichste St­tuation für die Fraktion sein, wenn bei einem Kampf um demokratische Rechte oder deren Erweiterung, sie von unseren Gegnern an dies undemokratische Verhalten der eigenen Parteileitung erinnert würde.

Und noch ein anderes: wenn bei den Debatten auf einem Parteitag Redner der Opposition im leidenschaftlichen Wort­fampf, im Eifer des Gefechtes" den Kriegszustand vergessen und Ausführungen machen, die sie unter den heutigen Verhältnissen auf die Anklagebank und ins Gefängnis führen, Euch würden diese Opfer aufs Schuldkonto gesetzt werden und das mit Recht!

Denn Ihr selbst habt vor einem Jahre auf diese Gefahren verwiesen; dies und anderes waren die Gründe, weswegen Ihr damals die Einberufung des Parteitages weit von Euch ge­wiesen habt, und heute ist es nicht besser, eher schlimmer. Wolltet Ihr wirklich für dies alles die Verantwortung tragen? berufung eines Parteitages vorzunehmen, so bilde ich mir Solltet Ihr jedoch bereits entschlossen sein, die Ein­natürlich nicht ein, Euch umstimmen zu können, ich hielt es aber für meine Pflicht, diese wichtigen Einwendungen hervor aber für meine Pflicht, diese wichtigen Einwendungen hervor. zuheben.

Und ich lege Gewicht darauf, für meine Personent­schieden Einspruch zu erheben gegen die Ab­haltung eines Parteitages während des Kriegszustandes.

Ablehnend verhält sich das Offenbacher Abendblatt": " Diese Wortführer der Minderheit haben sich jedes Rechts be­geben, gegen die Abhaltung eines Kriegsparteitages zu eifern. Trobem erwarten wir aber vom Parteiausschuß und vom Partei­rieges einberuft, aus Gründen des Parteifriedens und der vorstand, daß er keinen Parteitag während des Parteidemokratie, die für uns nicht Vorwand, sondern ernste Wünsche und Forderungen find. Selbst wenn der Kriegsparteitag nur dem Zwecke dienen sollte, Ordnung in die jebige Zerfahrenheit zu bringen, jo glauben wir nicht, daß er das erreichen würde. Die Berfahrenheit würde im Gegenteil noch größer werden, mindestens aber die gleiche bleiben. Der Parteivorstand würde sicher wieder gewählt werden, seine und der Frattion Haltung würde gebilligt werden; diejenigen aber, die heute aus Verbitterung über die Not des Krieges, d. h. gefühlsmäßig, ohne verstandsmäßige Ueberlegung, zur Minderheit stehen, würden sich der Entscheidung des Parteitages Textilarbeiter Deutschlands   wird nicht fügen, sondern nur noch weiter in die Arme der Minderheit nächsten Sonntag, den 23. Juli, in Bamberg   tagen. Dieselbe ist hineingetrieben, ihnen noch enger verknüpft werden. Die Minder­von vier in Frage kommenden Arbeiterverbänden der Textilindustrie heit würde gestärkt werden, und der Ruf aus Bremen  , auf die Ein­einberufen. Dabei ist die Textilindustrie im weiteren Sinne, also berufung eines Kriegsparteitages mit schärfster Beitragssperre zu die ganze Bekleidungsindustrie umfassend, zu verstehen. Die Kon- antworten, würde jetzt wirklich Verwirrung anrichten. Und unsere ferenz wird sich mit der Arbeitslosenfürsorge beschäftigen. Ms Re- Feldgrauen, die mit Recht verlangen, daß sie bei keiner Entscheidung ferenten find der Generalsekretär des Gewerkvereins der Textil- ausgeschaltet werden, würden sich ebenfalls zurückgesetzt fühlen und gefühlsmäßig zu Gegnern des Parteivorstandes werden. arbeiter( H.-D.) Kurt Reichelt- Spremberg und der Reichstags- Striegsparteitag würde also gegen die Gesetze der Parteidemokratic abgeordnete Jäckel vom Deutschen Textilarbeiterverband in Aus- verstoßen, und er würde auch nicht klärend und versöhnend, sondern Eingegangene Druckschriften. ficht genommen. Die Reichsbehörden und das Kgl. Bayerische   Mi- verbitternd wirken. Darum warnen wir dringend vor der Abhaltung Bon der Neuen Zeit ist soeben das 16. Heft vom 2. Band des nisterium sind eingeladen. des Kriegsparteitages. Auch ohne ihn bricht neuerdings in den 34. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir hervor: Bon K. Kautsky. Welthandel nach dem Parteitreisen, die bisher mit der Minderheit sympathisierten, die Bon Radek zu Bethmann. Massenspeisung. Theoretitsche Bemerkungen Erkenntnis von deren wahrem Wesen sich Bahn, lernt man immer Striege. Von Adolf Braun  . Aus den sozialen und zu einer praktischen Frage. Von D. Jenssen. mehr wieder die Notwendigkeit einer einheitlichen, brüderlichen wirtschaftlichen Kämpfen in Litauen  . Von Janulaitis.( Schluß.) Parteibewegung erkennen. Man störe diese Entwicklung zur Wirtschaftsmarkt. Die deutsche Seeschiffahrt nach dem Kriege. Von Heinrich besseren Erkentnis nicht durch einen verhängnisvollen Kriegs- Gunow. Notizen: Die Einfuhr in Wladimostof. parteitag."

Die Parteipresse zur Einberufung eines Kriegsparteitages.

Ein

Auch die Frankfurter  , Boltsstimme" wünscht, daß die Abhaltung eines Parteitages unterbleibt.

Und die Mainzer Volkszeitung" bemerkt:

Ich bitte Dich, dem Partei- Ausschuß von dem Inhalt meines Briefes Renntnis zu geben. Mit Parteigruß

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Luise Ziez.

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Vom

Bon der, Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen, ist uns soeben Nr. 22 des 26. Jahrganges zugegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Ein Blatt Geschichte. I.- Mutter­schafts- und Säuglingsschuß. Rede des Reichstagsabgeordneten Genossen Kunert.( Fortsetzung.) Ein paar Worte zu der dringend nötigen Aus­funst! Bon Berta Lewetsch. Der Deutsche Tertilarbeiterverband im Für Notizenteil: Aus dem öffentlichen Leben. Jahre 1915. Von sk. Frauenstimmrecht.

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Die Elberfelder Freie Presse" schreibt: " Gewiß sprechen viele Gründe für die Abhaltung eines Partei­tages. Wir alle dürsten nach der erlösenden, flaren und unge­schminkten Aussprache, nach theoretischem und tattischem Gedanken­austausch, nach einheitlicher politischer Kampffront. Aber das eben Wir glauben nicht, daß ein Parteitag, dessen Kompetenz natur­ist es. Jezt gibt es teine klare und ungeschminkte Aussprache, jebt gemäß so umstritten sein wird, wie dieser Kriegsparteitag, geeignet würde von einer politischen Kampffront nicht die Rede sein können. ist, den Zweck zu erfüllen, den man von ihm erhofft. Man wird den Frieden. Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer Das geistige Bild, welches ein Parteitag von heute den Partei- hier weniger denn je die Partei- Minierer durch eine Aussprache 10 B. Durch die Bost bezogen beträgt der Abonnementspreis vierteljähr genossen drinnen und draußen zu bieten haben würde, müßte ein überzeugen. Wenn sie aber in der Hoffnungslosen Minderheit ich ohne Bestellgeld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pf. Jahresabonnement seitig und darum verwirrend und unklar sein. Ginseitig deswegen, bleiben und das scheint sicher, so steht ihnen das populäre 2,60 Mart. weil es nur der Richtung vergönnt wäre, zu sprechen wie sie will, Argument zu Gebote, daß die große Zahl unserer Feldgrauen nicht Vom Wahren Jacob ist soeben die 15. Nummer des 33. Jahr die heute in den leitenden Instanzen der Partei den Ton angibt. in der Lage gewesen sei, bei den Beschlüssen mitzuwirken." gangs erschienen. Berantw, Redakt.: Alfred Wielevy. Neukölln. Iniratenteil verantw. Th. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW, Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsbl

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