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r. 198. 33. Jagrgang.

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Politische Uebersicht.

Konservative ,, Nenorientierung.

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Die rechtsstehende Presse legt offenbar Wert darauf, immer von neuem zu wiederholen, daß sie eine entschiedene Gegnerin der Neuorientierung" sei. In die bisherigen rein negativen Bemerkungen über diese Frage bringt die Kreuz­ zeitung  " jetzt auch einmal einen positiven" Gedanken. Sie erklärt, daß die nötige Neuorientierung vor allem darin be­stehe, daß unser Volk sich wieder zum religiösen Glau ben zurückwendet, daß wir wieder wie in den Tagen der Be­freiungskriege ein gottesfürchtiges, frommes Volk werden". Wir erinnern uns nicht, daß nach 1812/13 das Volk wirklich jenem ihm von der Kreuzzeitung  " angedichteten Robe ent­sprochen hat; eher könnte man davon sprechen, daß sich in jener Zeit ein unduldsames, jeder weltlichen Autorität fnech­tisch ergebenes Muckertum breitgemacht hat. Aber die Kreuz­ zeitung  " meint offenbar auch nur, daß jene von ihr charakteri­fierte Neuorientierung" eine Stimmung vorbereiten soll, die ähnlich wie nach den Befreiungskriegen die Zurückdämmung begonnener Reformen erleichtern soll.

deutschen   Volke bekannt als Statthalter von Elsaß- Lothringen  , dessen System dort so böse Fiasto gemacht hat. Es ist auch noch in Gr innerung, daß der Fürst nicht einmal zu verhindern vermochte, daß seine Gemahlin dem wegen reichsfeindlicher Handlungen verurteilten, jezt als Hochverräter in Frankreich   gegen sein Vaterland wühlenden Abbé Wetterlé einen Blumenstrauß ins Gefängnis schickte.

Fürst Wedel stellt daraufhin in einer Zuschrift an die Deutsche Tageszeitung" fest, daß nicht den Nationalausschuß, sondern allein den Unternehmer bezw. deffen Agenten die Schuld an der taktlosen Erwähnung seiner Person als Generaladjutant S. M. des Kaisers treffe". Er fährt dann fort: Ich konstatiere, daß meine Frau nie­mals dem Abbé Wetterlé einen Blumenstrauß und demselben überhaupt niemals irgendetwas in das Gefängnis geschickt hat." Der D. Tgsztg." teilt nun ein reichsländischer Freund" mit, dem Abbé Wetterlé sei nicht ein Blumenstrauß, sondern eine Tabatsdoje ins Gefängnis gefchickt worden: Der Abbé Wetterlé war wegen nichtswürdiger Machenschaften gegen den Col­ marer   Gymnasialdirektor Kneifel in Haft genommen. Während er Sitte, auf dem Balle kleine Geschenke an die Gäste zu verteilen. in Haft saß, wurde der übliche Statthalterball abgehalten. Es war Ein solches Geschent, wie es hieß eine Tabatière, war auf diesem Ball auch für Wetterlé vorhanden, der wohl auf der ständigen Liste der Einzuladenden stand. Dieses Geschent soll ihm dann ins Ge­fängnis geschickt worden sein. So wurde der Vorgang allgemein dargestellt, und man schob der damaligen Gräfin Wedel   als der Herrin des Hauses beim Statthalterball die Verantwortung für die Sendung zu. Dabei fehlte auch wohl die Version nicht, die Gräfin habe selber die Nachsendung ins Gefängnis veranlaßt

Die politische Neuorientierung findet in der Kreuz­zeitung" offene Ablehnung. Das Wahlrecht soll nach wie vor von den Leistungen abhängig sein, d. h. also, ein Klassenwahlrecht, abgestuft nach dem Vermögen und Einkom­Wer sich über die mitunter seltsamen Formen der Polemik men des Wählers, bleiben. Dem entspricht das Ideal der zwischen Mehrheit und Minderheit" in unserer Partei wundert, mag sich damit trösten, daß auch anderswo, wie die Blumenstrauß ,, Kreuzzeitung  " für die soziale Neuorientierung: " Die wahre soziale Reform beruht nicht, wie die Sozialgeschichte zeigt, der Kampf um die sachlichen Gegensätze zuweilen demokratie lehrt, in der Aufhebung des Privateigentums an allen merkwürdige Blüten treibt. Produktivmitteln und besonders am Acerboden. Sondern um­gefehrt: die richtige Sozialreform besteht darin, daß man recht vielen die Möglichkeit verschafft, Kleinbesizer zu wer= den. Unsere Losung heißt darum: Beförderung der Klein­siedlung, Errichtung von Kriegerheimstätten, Ansiedlung Kriegs­beschädigter auf erobertem Neuland! Diese Nenorientierung ist die allerzwingendste, die allernötigste für ein gesundes deut sches Volkstum, nötiger als Wahlreformen und Wahlerperi­

mente."

Es lohnte wirklich nicht, sich mit diesem Reform­programm" näher zu befassen, wenn es nicht von Wert wäre, immer wieder darauf hinzuweisen, daß die Arbeiterschaft bei der Verwirklichung der Neuorientierung allein auf sich angewiesen ist und sein wird.

Der Kanzler und die Konservativen. Zwei nationalliberale Blätter, die" Magdeburgische Zeitung" und das Leipziger Tageblatt  ", versehen einen kurzen offiziösen Bericht über die Zusammenkunft der Parteiführer beim Reichs­tangler mit dem folgenden Zusatz:

Bemerkenswert erscheint es uns, daß, wie wir hören, die Unterredung auf beiden Seiten einen befriedigenden Eindruck hinterlassen hat und daß während des ganzen Verlaufes der Er­örterungen auf keiner Seite etwas von jener Erregung zu spüren gewesen ist, ohne die sich manche Leute eine Aussprache wenigstens einiger der Parteiführer mit dem Kanzler nicht gut vorstellen können."

Die konservative" Deutsche Tageszeitung" bemerkt dazu steptisch: Zu dem Inhalte dessen, was über den Eindruck und Ver­lauf der Unterredung gesagt wird, sachlich bestätigend oder be­streitend Stellung zu nehmen, ist aus diesem Grunde natürlich un­möglich. Wir können es aber nicht für richtig und zweckdienlich halten, wenn ein derartiges aus der Luft gegriffenes Stimmungs­bild, das ohne wirkliche Mitteilungen über den Inhalt und Gang der Unterredung nur ohne sachlichen Wert und einseitig sein kann, zu irgendeinem Zwede, gleichviel welchem, in die Welt gesetzt wird." Daraus geht hervor, daß die Konservativen auch von der neuen Aussprache mit dem Kanzler keineswegs befriedigt sind und ihren Kampf gegen die Politik des Kanzlers fortsehen werden.

Um den ,, Nationalausschuß.

Vermehrte Anstellung von Lehrerinnen.

Freitag, 21. Juli 1916.

Aus der Partei.

Eine Einigungskonferenz?

Die Fränkische Tagespost" schreibt: Am Dienstag ging uns von dem Woffschen Depeschenbureau die nachstehende Mitteilung zu:

" Z Adolf Braun- München   und Emanuel Wurm  - Berlin  laden zu einer sozialdemokratischen Einigung nach Nürnberg  ein." Heute wissen wir, daß die Quelle dieser vielfach besprochenen Depesche die Internationale Korrespondenz( I. K.) ist. Sie verbreitete nachstehendes: Eine Einigungskonferenz?

I. K. Adolf Braun  - Nürnberg   und Emanuel Wurm  - Berlin  laden zu einer Einigungskonferenz nach Nürnberg   ein. Wie wir hören, stehen die führenden Persönlichkeiten beider Lager der Sache steptisch gegenüber. Es verlautet, daß die äußerste Linke über­haupt nicht eingeladen ist."

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Niemand, der eingeladen hat, autorisierte die I. K., diese Mit­teilung zu bringen, die überdies nicht den Tatsachen entspricht. Ge­noffe Emanuel Wurm   hat niemanden eingeladen. Die Einladung eines Dußend Parteigenossen zu einer Besprechung geht von baye­rischen Landtagsabgeordneten aus, die gemeinsam mit dem Genossen Adolf Braun   berieten. Sie hielten eine Besprechung mit nicht- bane­rischen Genossen zur Klärung der Ansichten über den bekannten Auf­ruf zur Verständigung für notwendig. Diese Münchener   Zusammen­kunft hat die Genossen Martin Segik, Erhard Auer   und Adolf Braun  und sonst niemanden beauftragt, die Einladungen zu versenden. Da­hin hat man sich entschieden, bevor in der Kontrollkommission der An­trag auf Einberufung des Parteitags gestellt und bevor der Partei­vorstand den Parteiausschuß u. a. auch zur Erörterung der Einbe­rufung des Parteitags eingeladen hat. Ueber den Zweck der Be­sprechung ist den aufgeforderten Genossen geschrieben worden: Es soll von Genossen verschiedener Richtungen und aus verschiedenen Landesteilen, aber in einem engen Kreis, erwogen werden, ob man nicht im Geiste des Aufrufs beruhigend und versöhnend auf die Bar­teipresse, die Parteiforporationen und womöglich auch auf die Masse der Parteigenossen einwirken könnte."

Zum Frankfurter   Parteikonflikt.

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Der Erlaß des Unterrichtsministers über die Ersetzung von Volksschullehrern durch Lehrerinnen liegt jetzt im Wortlaut vor. Der Minister führt darin u. a. aus, daß schon jetzt ein dringender Be­darf nach Lehrkräften für die Volksschule vorhanden ist. Die Heran­ziehung von Lehrerinnen ist um so wünschenswerter, da bei der Boltsschulerziehung der weiblichen Jugend neben dem auch weiterhin notwendigen männlichen Einfluß der dringend erwünschte Einfluß der Frau vielfach noch nicht oder nicht aus= Der Bezirksvorstand des Bezirks Frankfurt a. M. schreibt uns: reichend zur Geltung komme.. Andererseits können auch Knaben Der Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins Frankfurt a. M. der jüngeren Jahrgänge nicht bloß da, wo sie gemeinsam mit versucht, in einer Zuschrift eine Aufklärung" über die Beitrags­Mädchen unterrichtet werden, sondern auch für sich einer geeigneten sperre an den Bezirksvorstand zu geben. Nicht um eine angebliche" weiblichen Leitung mit Erfolg anvertraut werden. Es wird einem Verweigerung so heißt es in der Zuschrift handelt es sich. Tat­Bedürfnis der Volksschule Rechnung getragen, wenn eine Durchfache ist, daß der Frankfurter   Ortsvorstand ab 1. Januar d. J. die setzung der Volksschullehrerschaft mit Lehrerinnen etwa in folgendem Abführung der Pflichtbeiträge verweigert und damit einen Umfange herbeigeführt wird: Bruch des Parteistatuts vollzog. Dies kann nicht entschul­digt, dieser klare Sachverhalt durch keine falschen Darstellungen ver­dunkelt noch verschoben werden. Immer wieder wird das Presseflug­blatt und dessen Bezahlung herangezogen. Darüber wurde von uns schon in früheren Erflärungen das Notwendige gesagt. Auch der Frankfurter   Ortsvorstand kann mit seinen vielen Wenn" und " Aber", wobei die kühnste Kombinationsgabe um feinen anderen Ausdruck zu gebrauchen nachhelfen soll, den tatsächlichen Sachverhalt nicht verrücken. Die Bezirkskasse deckt oder deckte die Kosten des Flugblatts nicht, weder direkt noch indirekt. bleibt's. Aus den Einzelbehauptungen des Frankfurter   Ortsvor­standes nur noch zwei Proben:

An reinen Mädchenschulen werden etwa zwei Drittel der Stellen mit Lehrerinnen besetzt. An reinen Knabenschulen können für die Unterstufe auch Lehrerinnen angestellt werden.

An gemischten Schulen mit 3 und 4 Schulstellen wird je 1 Lehrerin, an solchen mit 5 und 6 Schulstellen werden je 2 und an solchen mit 7 oder 8 Schulstellen je 3 Lehrerinnen angestellt. Die Bahl der weiblichen Lehrkräfte an den gemischten Schulen würde also etwa ein Drittel der männlichen Lehrkräfte zu betragen haben. Bei der Besetzung der Lehrerinnenstellen ist das Bedürfnis der betreffenden Schulen maßgebend. Mit Sorgfalt ist ferner darauf zu achten, daß die Bewerberinnen auch gesundheitlich den An­strengungen des Berufs unbedingt gewachsen sind. Selbst wenn diese Gesichtspunkte streng festgehalten werden, wird es möglich sein, einer größeren Zahl von Lehramtsbewerberinnen, die jetzt auch an weniger begehrten Orten Vertretungsunterricht übernommen haben, zur einstweiligen und endgültigen Anstellung zu verhelfen.

Das tägliche Brot.

Die Reichsfleischkarte und der Kinderanteil.

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Dabei

1." Ziemlich alle Kreise hätten aus Mangel an Mitteln keine Pflichtbeiträge an den Bezirksvorstand abgeliefert." So wird be= hauptet. Dabei haben noch im letzten zur Abrechnung gelangten Quartal neun von elf Kreisen ihre Pflichtbeiträge an die Bezirks­fasse abgeführt, ein zehnter Streis rechnete seinen Betrag auf eine Forderung an, die der Auszahlung harrt. Bleibt nur der Kreis Frankfurt a. M., der die Beiträge verweigert.

2. Die Ausgabe der Bezirkskasse für die sieben schwachen Kreise ( Bearbeitung derselben!) betrug im letzten Geschäftsjahr 1085,15 M. ( Der Frankfurter   Ortsvorstand schreibt ohne nähere Bezeichnung von 4617,18 M.) So ist die Wahrheit.

Aus Groß- Berlin. Dampferfahrt nach Neu- Ruppin  .

Es bleibt dabei: der grobe Verstoß der Frankfurter  Parteileitung gegen das Parteistatut, die Bei­Ueber die Neuregelung der Fleischverteilung wird weiter mit- tragsverweigerung, ist unhaltbar für die Or= geteilt: Es ist kein Geheimnis, daß eine Neuregelung der Fleisch- ganisation. verteilung für das ganze Reichsgebiet, nämlich die Einführung einer Reichsfleischkarte, in Vorbereitung ist. Ueber dieses Vorbereitungs­Die rechtsstehenden bürgerlichen Zeitungen sehen ihren stadium ist jedoch die ganze Frage auch heute noch nicht hinaus Stampf gegen den Unabhängigen Nationalausschuß" fort. gediehen. Die Reichsfleischkarte wird vielmehr frühestens erst im Sie befürchten eine Beeinflussung der öffentlichen Meinung, September fommen. Erst in der nächsten Woche sollen im Kriegs­die ihren Wünschen gerade entgegengesezt ist. Bekanntlich ernährungsamt die Ausschußberatungen darüber ihren Anfang Wir machten vor einigen Jahren die Freunde märkischer will der Nationalausschuß" gegen die extremen" Flügel der nehmen, welche Gestalt die Reichsfleischkarte bekommen wird. In Naturschönheiten auf das an prachtvollen Seen gelegene Städt­Kriegszielforderer eintreten und ebenso sehr wie gegen die dem Entwurf, der dem Ausschuß zu diesem Zweck vorgelegt wird, Feinde jeder Annerion auch gegen übertriebene Annerions- ist allerdings vorgesehen, daß Kinder unter sechs Jahren im chen Neu- Ruppin  , die Geburtsstätte Fontanes, und auf die wünsche eintreten. Bei dem gestern von uns veröffentlichten ganzen Reichsgebiet! nur die Hälfte der Fleischration der Er- Ruppiner Schweiz" aufmerksam. Jetzt ist Gelegenheit ge­Aufruf des Nationalausschusses" stoßen sich die Kritiker aus wachsenen erhalten sollen. Aber auch hier handele es sich einstweilen boten, dieses schöne Stückchen märkischer Erde auf einer über­nur um ganz unverbindliche Vorschläge. aus reizvollen, abwechselungsreichen Dampferfahrt zu erreichen. dem rechten Lager hauptsächlich daran, daß im Gegensatz zu Die zehnstündige Tour beginnt morgens 8 Uhr an der Dampfer­dem vom Nationalausschuß für den Osten aufgestellten Kriegs­ziel von Gebietserweiterungen für den Westen nur reale Der Vertrieb von koffeinfreiem Kaffee. haltestelle beim Bahnhof Friedrichstraße und nimmt einen Garantien" verlangt werden. Diese Presse fürchtet, daß sich Berlin  , 20. Juli.  ( W. Z. B.) Der Kriegsausschuß für Wasserweg, der zum größten Teil den meisten Berlinern T. noch unbekannt sein dürfte. An der Alsenbrücke lenkt hinter den realen Garantien" nur Verträge und nicht wirftaffee, Tee und deren Ersatzmittel G. m. b. H. in der Dampfer in den Humboldthafen und in den alten liche Machterweiterungen verbergen könnten.

Zu seinem Aufruf äußert sich der Nationalausschuß" selbst in folgender Zuschrift an ein Berliner   Blatt:

Berlin   macht bekannt:

1. Roffeinfreier Kaffee darf wie anderer Bohnenkaffee Spandauer Schiffahrtskanal über den Nordhafen hinweg. an den Verbraucher nur in geröstetem Zustande unter gleichzeitiger Bei Plößensee wird durchschleust, bei Haselhorst   der neue " Wir dürfen darauf aufmerksam machen, daß der Deutsche   Abgabe von mindestens derselben Gewichtsmenge Kaffee- Ersatz- Großschiffahrtsweg eingeschlagen, bei Saatwinkel der Tegeler Nationalausschuß" nicht zur Herbeiführung eines ehrenvollen mittel verkauft werden. See gefreuzt. Die beliebten Ausflugsorte Valentinswerder, Friedens gegründet ist und das kurze Programm kein Aufruf 2. Koffeinfreier Kaffee darf im Kleinverkauf bis auf weiteres Tegelort, Jörsfelde, Conradshöhe  , Sandhausen  , Heiligensee  , für den Frieden ist. Es liegt uns vollkommen fern, eine Tätig- nur noch auf ärztliches Zeugnis verabfolgt werden. Niederncuendorf fliegen vorüber. An Birkenwerder  , Borgs­teit auszuüben, die irgendwie dahin mißdeutet werden könnte, 3. Der Preis für ein Paket( ½ Kilogramm) toffeinfreien Kaffee dorf und Lehnik vorbei geht es durch Oranienburg   bis zur als ob Deutschland   es nötig habe, auf den Friedensschluß hinzu- und ½ Kilogramm Kaffee- Ersatzmittel darf zusammen 2,24 M. nicht Schleuse Sachsenhausen, die den zur Zeit Friedrich des Großen drängen. Im Gegenteil find wir der Ansicht, daß ein für übersteigen. Deutschland   brauchbarer Frieden nur geschlossen werden kann, 4. Im übrigen regelt sich der Verkehr von koffeinfreiem Kaffee zur Urbarmachung des Rhinluchs zwischen hin und Havel  wenn das deutsche   Volk bis zu dem Augenblick durch hält, nach den von uns unter dem 22. Mai 1916 bekanntgegebenen Be- angelegten 19 Stilometer langen Ruppiner Kanal einleitet. wo die Lage für den Abschluß eines solchen Friedens günstig ist. dingungen. Die Kanalfahrt an üppigen Wiesen und schönen Waldungen Deshalb soll unser Hauptziel, wie ja aus dem kurzen Programm vorbei überrascht durch die wohlige Stille der Land­hervorgeht, gerade darin bestehen, die Einigkeit im Volt ais schaft. Die Schleuse Hohenbruch wird durchfahren. Nach die einzig dauerhafte Grundlage des Durchhaltens bis zum Siege Die vom t. t. Ministerium des Innern legitimierte Einkaufs- etwa fünf Stunden ist die Stadt Kremmen   und der zu befestigen. Wir wollen also die Mittel zur Weiterführung des stelle Ges. m. b.. ist in eine Aktiengesellschaft auf gemeinnüßiger Kremmer See erreicht. Hinter dem See winft winkt die Kampfes, nicht zu dessen vorzeitigem Abbruch liefern. Bis dort­Basis unter dem Titel Desterreichische Zentral­hin bleibt unser Wahlspruch:" Geschlossenheit nach innen, Ge- infaufsgesellschaft" umgewandelt worden. Die Adreſſe schlossenheit nach außen". lautet:" Desterreichische Zentral- Einkaufsgesellschaft A.-G., Kronen­

Desterreichische Zentraleinkaufsgesellschaft.

Dieses Programm zeigt deutlich, daß der National- straße 60. ausschuß" in seinen Anschauungen genau so wie der Reichs­fanzler dem einen Ertrem weitaus näher steht als dem

fönnen.

"

Ein Lebensmittelamt in Rußland  .

am großartigsten. Noch ein letztes Stückchen Kanal, dann faum übersehbare Luchlandschaft mit immer neuen Bildern schwimmen wir auf dem grünen Rhin  . Am User tauchen die Dörfer Beetz und Sommerfeld auf, in der Ferne ragt das Schlachtendenkmal von Fehrbellin  , der Turm bei Hakenberg  ,

anderen. In Wirklichkeit wird die Propaganda des National- Im Hauptquartier des garen hat ein Stronrat beschlossen, ein wo am 17. Juni 1675 die Schweden   geschlagen wurden. Auf ausschusses nur den Annexionksten den Boden bereiten, ohne neues Amt zur Bekämpfung der Lebensmittelteuerung zu schaffen. Der weiteren Fahrt, die zum Teil durch ganz enge Furten der wohlorganisierten Agitation einflußreicher Kreise zu- Bum Chef dieses Amts ist der bisherige Chef der Abteilung für geht, ist der mächtige Bütsee mit Scharen von Reihern, gunsten extremer Kriegszielforderungen viel Abbruch tun zu zivile Angelegenheiten im Stabe des Höchstkommandierenden, Fürst Möwen und Wildenten ein ganz prächtiger Naturgenuß. Die Dbolenski, ernannt worden. Der Kampf, den dieses Amt auf- Altfriesacker Schleuse liegt hinter uns, vor uns schillert der Blumenstrauß oder Tabaksdose? nehmen soll, ist in erster Linie gegen die fünftliche Steigerung der langgestreckte, 850 Hektar große, vom Rhin durchflossene Lebensmittelpreise gedacht. Die Meinung darüber, ob Obolensti die Ruppiner See. Um 6 Uhr abends stoppt die Maschine... Fürst Wedel, der das Präsidium des Deutschen Nationalausschusses" übernommen hat, war als General- Bollmachten eines Lebensmitteldiktators hat oder nicht, gehen aus wir sind am Ziel. Natürlich ist die Sache nicht ganz billig: adjutant Sr. Majestät des Kaisers" aufgeführt worden in dem einander. Das Amt ist dem Ministerium des Innern unterstellt, wo­Gochreiben eines Unternehmers, der für einen von dem Ausschuß ver- durch allerdings die Eifersucht des Landwirtschaftsministers hervor

"

anstalteten Vortrages einen Saal fuchte. Die Deutsche Tageszeitung" gerufen worden ist. bemerkt dnzu, daß hier nur die politische Persönlichkeit" Wedels in

Betracht kam und fügt hinzu: Der Politifer Wedel aber ist dem

1139 in Berlin   auf dem Stettiner Bahnhof eintrifft( 3. Klasse

Wer den nächsten passenden Zug, der 942 abfährt und 2,30 M.), benußen will, hat drei Stunden Zeit zur Besichti­gung der hübschen Stadt. Der Ausflug in die wald- und