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präziser formuliert wird. Wenn die oben wiedergegebene Fassung zutrifft, wird nur eine relativ kleine Teilstrecke der ostchinesischen Bahn von Sungari bis Kwangtschöngtsuan Japan abge­treten, während die Strecke von Sungari bis Charbin   in russi­ schen   Händen bleibt. Diese lette Tatsache muß besonders unte:= strichen werden, weil dadurch alle an die angebliche Beherrschung der Bahn über Charbin   nach Wladiwostok   durch die Japaner ge knüpften Folgerungen hinfällig werden.

Der französische   Tagesbericht.

Baris, 21. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Donnerstag nachmittag. Beiderseits der Somme griff die französische   Infanterie am Morgen die deutschen Stellungen an und machte dabei merkliche Fortschritte. Nördlich der Somme nahmen die Franzosen die deutschen   Gräben vom Hügel von Harde­court an und rückten auf der Linie östlich von Hardecourt längs der Eisenbahn von Combles nach Cléry merklich vor. An diefer Stelle des Schlachtfeldes machten die Franzosen bis jetzt 400 Gefangene. Südlich der Somme ist die ganze erste deutsche   Grabenlinie zwischen Barleug und Eoyecourt in die Gewalt der Franzosen gelommen. In der Champagne   drangen die Franzosen   in einen deutschen Graben nordöstlich von Auberive ein und brachten Gefangene zurück. In den Argonnen ver­suchten die Deutschen   gestern abend gegen 7 Uhr einen Handstreich auf einen kleinen Bosten am vorspringenden Winkel von Volante. Sie wurden aber nach lebhaften Handgranatenfämpfen zurüc geworfen. Auf dem linken Maasufer dauert die Beschießung in der Gegend von Avocourt und Chattancourt und der Handgranaten­kampf auf dem Nordosihange der Höhe 304 an. Auf dem rechten Maasufer machten die Franzosen im Laufe der Nacht westlich des Werkes von Thiaumont und südlich von Fleury   Fortschritte. Ein befestigtes und hartnäckig verteidigtes Werk wurde angegriffen und von den französischen   Truppen genommen. Mehrere Offiziere und hundert Mann wurden beim Sturm gefangengenommen.

Flugdienst: Im Sommegebiet wurde gestern nachmittag ein deutsches Flugzeug östlich von Péronne   abgeschossen. Ein anderes deutsches Flugzeug zerschellte auf der Erde in der Nähe von Gre neilly bei Verdun  .

Paris  , 21. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von Donnerstag abend: Nördlich der Somme befestigten wir die heute vormittag eroberten Stellungen. Südlich der Somme dehnten wir im Laufe des Nachmittags unsere Angriffsfront aus und nahmen die erste deutsche   Stellung von Estrées bis zur Höhe von Vermond­Ovillers vollständig. Im Laufe der Kämpfe während des Tages machten wir auf beiden Ufern ungefähr 2900 Gefangene, darunter 30 Offiziere. Drei Geschütze, etwa 30 Maschinengewehre und bes deutendes Material blieben gleichfalls in unseren Händen. Auf dem rechten Ufer der Maas   setzten wir unser Vorrücken im Handgranaten kampf westlich des Werkes Thiaumont fort. Die Gesamtzahl der von uns heute vormittag im Abschnitt von Fleury gemachten Ge­fangenen beträgt 300, darunter 8 Offiziere.

Flugwesen: Unsere zum Bombenwerfen bestimmten Flieger führten in der Nacht vom 19. zum 20. Juli zahlreiche Unternehmungen aus. Die Bahnhöfe don Thonville, Montmedy  und Brieulles und Biwaks bei Azannes( in der Gegend von Amiens  ) erhielten zahlreiche Geschosse. Ebenso warf ein anderer Flieger acht Granaten schweren Stalibers auf die militärischen Anlagen von Lörrach  ( nordöstlich von Basel  ).

Belgischer Bericht: Jm Laufe des 20. entwidelten sich an verschiedenen Punkten der belgischen Front Artilleriefämpfe be­sonders in der Gegend von Digmude und weiter südlich.

Die englische Meldung.

London  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht. Nörd. lich der Linie Bazentin- Longueval drangen wir trok hartnäckigen Widerstandes um etwa 1000 yards vor.

Die schweren Kämpfe halten an den nördlichen Ausläufern bes Dorfes Longueval und des Waldes von Delville an. An dem Rest der Hauptschlachtfront ist die Lage unverändert. Unsere Flugzeuge haben gestern mit großem Erfolge viele Tonnen Explosivstoffe Tag und Nacht auf Eisenbahnknotenpunkte, Flugplätze und andere wich­tige Puntte abgeworfen. Ein feindliches Flugzeug wurde zerstört und mehrere andere beschädigt und zum Niedergeben gezwungen. Von unseren Flugzeugen sind seit 16. Juli vier nicht zurückgekehrt. London  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Reuter. Amtlich. Haig berichtet: Wir machten in dem Walde von Delville und in Longueval noch einige Fortschritte. Der Kampf in diesen Gegenden dauert fort. brachten unsere Linie zwischen Longueval und Bazentin voraus, machten Gefangene und erbeuteten eine Kanone. Unsere Bomben­werfer tamen östlich der Leipzig  - Schanze ein beträchtliches Stück vor­wärts. Const hauptsächlich Artilleriefeuer.

Der russische   Kriegsbericht.

Petersburg, 21. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern nachmittag.

Westfront: 17 feindliche Flieger überflogen am 18. Juli den Bahnhof Samirje( Bahnhof von Horodzieja 42 Kilometer nord­östlich Baranowitschi  ) und warfen 28 Bomben auf ein Feldlazarett, töteten 3 und verwundeten 5 Mann von dem Sanitätspersonal und töteten 10 und verwundeten 23 von den dort in Behandlung befind­lichen Soldaten. In der Gegend am Stachod versuchte der Feind bei den Dörfern Ugly und Arsenowicze( 5 und 6 Kilometer südöst­lich Kaszowka) anzugreifen, aber erfolglos. Das Vordringen bes Feindes in der Gegend der Dörfer gwiniacze und Jelizarow, süd­östlich von Gorochow, wurde aufgehalien.

Galizien  : Der Pegel des Dnjestr   steigt noch immer. Alle anliegenden Täler sind überschwemmt, daher beinahe ungangbar und die Brücken teilweise weggerissen.

Rautasus: Bei Djevizlik wurden start ausgebaute türkische  Stellungen von unseren Truppen genommen, die am 18. Juni wieder erheblich Gelände gewannen.

Westlich Baiburt machten sibirische Kosaten einen Gegenangriff, töteten eine Menge Türken mit Säbel und Bajonett und machten mehrere Hundert Gefangene.

Am 18. Juli besetzten wir die Stadt Righi Kasaba( 55 Nilo­meter südlich Mamakhatun), den wichtigen Schnittpunkt der Straßen Erzindjan  - Kharput und Erzerum- Kharput. Ein Lazarett mit Ver­wundeten fiel uns dort in die Hände.

Nach ergänzenden Meldungen über die Kämpfe südöstlich Musch wurde dort eine fürzlich aus Armenien   antransportierte türkische  Division vollkommen geschlagen. Am Zugang des Passes Stulp 28 Kilometer südöstlich Musch erbeuteten wir ein großes Depot. In der Richtung auf Mossul   griffen die Türken bei Rewanduz in der Nacht zum 17. Juli mit stärkeren Kräften unsere Abteilung an, welche in eine neue Stellung zurüdging.

Berfien: Bei Sinneh lebhafter Infanteriefeuerkampf mit Kurden. In der Gegend von Kermanichah Batrouillengefechte. Bei Jspahan wurde eine Bande uns feindlicher persischer Nomaden teils vernichtet, teils zersprengt.

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, 21. Juli 1916.( W. Z. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Der gestern gemeldete englische   Angriff in der Gegend von Fromelles am 19. Juli ist, wie sich herausgestellt hat, von 2 starken Divisionen geführt worden. Die tapfere bayerische   Division, auf deren einen Frontabschnitt er stieß, zählte mehr als 2000 Leichen des Feindes im Vorgelände und hat bisher 481 Gefangene, darunter 10 Offiziere sowie 16 Maschinengewehre abgeliefert.

Anf beiden Ufern der Somme holten die Feinde gestern, wie erwartet wurde, zu einem Hauptschlage aus. Er ist gescheitert.

Die Angriffe wurden nach kräftigster Vorbereitung auf einer Front von nahezu 40 Kilometer von füdlich Bozières bis westlich Vermandovillers in zahlreichen Wellen ange­setzt. Mehr als 17 Divisionen mit über 200 000 Manu nahmen darau teil. Das färgliche Ergebnis für den Gegner ist, daß die erste Linie einer deutschen Division in etwa 3 Kilometer Breite südlich von Hardecourt aus dem vordersten in den 800 Meter dahinter liegenden nächsten Graben gedrückt wurde und daß feindliche Abteilungen in das vorspringende Wäldchen nordwestlich von Vermando­villers eindrangen. Auf der gesamten übrigen Front zer­schellten die wütenden Anläufe an der todesmutigen Pflichttrene unserer Truppen unter außerordentlichen Vers luften für die Feinde. Auch der im Grabenkrieg über­raschende Einsatz englischer Reiterei zu Pferde konnte daran natürlich nichts ändern. Es sind bisher 17 Offiziere: und rund 1200 Mann gefangen genommen worden.

Bon der übrigen Front find Ereignisse von besonderer Bedeutung nicht zu berichten. Die Artillerie- und Minen­werfertätigkeit war füdlich des Kanals vou La Bassée   und nordwestlich von Lens sowie in den Argonnen und beider­seits der Maas   zeitweise gesteigert. Nördlich von Vendresse( Aisnegebiet) gingen kleine französische   Ab­teilungen nach ergebnisloser Spreugung vor und wurden abgewiesen; der Trichter wurde von uns besetzt.

Ein im Luftkampf abgeschossenes feindliches Flugzeug Hegt zertrümmert südlich von Pozières, ein anderes ist nordöstlich von Bapaume   in unsere Hände gefallen.

Deftlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg  .

Südöstlich von Riga   raffte sich der Feind nur zu cinem schwächlichen Angriffsversuch) auf, der im Keime erstickt wurde. Russische   Versuche, beiderseits von Friedrichstadt  über die Düna   zu sehen, wurden verhindert; nördlich von Dweten hat eine kleine Abteilung das Westufer erreicht. Nordöstlich von Smorgon sind vorgeschotene Feldwachen überlegenem feindlichen Angriff ausgewichen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern  ..

Die Lage ist unverändert.

Heeresgruppe des Generals v. Linsingen.

Petersburg, 21. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht von gestern abend.

Westfront: An der Dünafront und in Wolhynien   stellen­weise Artilleriekampf. Feindliche Artillerie beschoß neuerlich den Raum von gwiniacze östlich Gorochow und unsere Stellungen weiter südöstlich davon an der Liga und am Styr.

Kaukasus  : Der Angriff des rechten Flügels der kaukasischen Armee macht erfolgreiche Fortschritte. Einige unserer tapferen Ab­teilungen tamen am 18. Juli unter ständigen Kämpfen über 15 Werst vorwärts und machten Gefangene.

Meldung der italienischen Heeresleitung.

Rom  , 21. Juli.  ( W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 20. Juli. Andauernd ungünstiges Wetter behinderte die Tätigkeit unferer Truppen und die Artillerietätigkeit, namentlich in dem ge­birgigen Teile des Kriegsschauplages. Trotzdem dauerten gestern die Infanteriekämpfe im oberen Posinatale fort, wo wir einige Fortschritte im Abschnitte von Borcola verwirklichen konnten. Jm Brentatale richtete eine unserer Batterien ihr Feuer auf die Station Marter, und es glückte ihr, den Bahnhof mit einem Volltreffer und einen mit Truppen beladenen Zug zu erreichen. Am Anfang des Seiseratales( Fella) unternahm am Nachmittag des 18. unsere In fanterie einen fühnen Einbruch östlich vom Mittagsfofel, der leb­haften Alarm hervorrief und die feindlichen Unterstügungen aus ihren Linien herbeieilen ließ, die dann wirksam durch unser Feuer beschossen wurden. Auf dem übrigen Teil der Front ist die Lage unverändert. Ein feindliches Flugzeug warf Bomben auf Timau im oberen Buttale und entfachte eine Feuersbrunst, derer wir sofort Herr wurden. Cadorna.

Bericht des türkischen   Hauptquartiers. Konstantinopel  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Hauptquartiers­bericht. Von den verschiedenen Fronten ist nichts Neues zu melden.

Vom U- Boot- Krieg.

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Baris, 21. Juli.  ( W. T. V.) Meldung der Agence Habas. Die englischen Dampfer Saa run" und Grangemor sind im Mittelmeer   versenkt worden. Die Besagungen sind in Algier  eingetroffen.

London  , 21. Juli.  ( W. T. B.) Lloyds meldet, daß der britische  Dampfer" ser" versenkt wurde. Die Dampfer" ougre Loch" und Nevin" wurden in der Nordsee   versenkt. Die Besatzungen wurden gerettet.

Freigabe aufgebrachter Dampfer.

Berlin  , 21. Juli.  ( W. T. B.) Die Norddeutsche AII­gemeine Beitung" meldet die Freigabe des Dampfers Ambiorig". Das Oberpriſengericht in Berlin   hat in seiner Sigung am 11. Juli den belgischen Dampfer Ambiorig", der im Sund von einem deutschen   Torpedoboot aufgebracht worden war, freigegeben. Der Kapitän hatte eingewendet, die Aufbringung sei innerhalb der schwedischeu Neutralitätszone geschehen und darum unrechtmäßig gewesen. Von dem Prisengericht in Kiel   war dieser Einwand als widerlegt angesehen und deshalb auf Einziehung des Schiffes erkannt worden. Das Oberpriſengericht nahm jedoch an, daß sich nach Lage der Sache nicht mit aller Sicherheit fest­stellen lasse, ob die Aufbringung außerhalb oder innerhalb der schwedischen Hoheitsgewässer erfolgte und daß deshalb die Freigabe des Schiffes geboten sei.

Kopenhagen  , 21. Juli.  ( W. T. B.) Die in den letzten Tagen von den Deutschen   aufgebrachten dret dänischen Dampfer " Hermia", Agnete" und" Alice" find wieder freigegeben worden und haben die Reise nach Frankreich   fortgejezt.

Nachdem zwischen Werben und Korsow russische An- Deutschlands   Respektierung der schwedischen

griffe zum Stehen gebracht waren, wurde der nach Werben vorspringende Bogen vor erwarteten umfassenden Angriffen zurückgenommen.

Armee des Generals Grafen v. Both mer Abgesehen von kleinen Vorfeldkämpfen keine Ereignisse. Balkan  - Kriegsschauplatz.

Nichts Beues.

Von englisch   französischer Seite werden in leicht zu durchschauender Absicht die merkwürdigsten Fabeln über deutsche   Verluste im Somme  - Gebiet zu verbreiten gesucht. So wird von Boldhu in alle Welt gefunkt, aus einem gefundenen Schriftstück ginge hervor, daß ein Bataillon des 119. Reserve- Regiments von seinem Bestande von 1100 Mann 960 verlor, während zwei andere Bataillone desselben Regiments mehr als die Hälfte ihres effektiven Bestandes einbüßten. Zur Kennzeichnung solcher Aus­ftreuungen und zur Beruhigung der schwäbischen Heimat des Regiments wird bemerkt, daß seine Gesamtverluste in den letzten Wochen bis gestern glücklicherweise wenig über 500 Mann, also etwa ein Viertel der englischen Angabe, betragen, so beklagenswert auch dies an sich schon ist. Oberste Heeresleitung.

Der österreichische Generalstabsbericht.

Wien  , 21. Juli.  ( W. T. B.) Amtlich wird ver­lautbart:

Russischer Kriegsschauplas.

Auf der Höhe Capul in der Bukowina wurden neuerliche russische   Borstöße abgeschlagen. Die Höhen nördlich des Prisler Basses sind gesäubert. Die Kämpfe bei Tatarow dauern fort. Bei Jamna südwestlich von Delatyn   brachen mehrere russische  Angriffe zusammen. Im Mündungswinkel der Lipa griff der Feind nach mehrtägiger Artillerievorbereitung an. Sein Borstoß über Werben wurde aufgefangen, doch nahmen wir unsere vor­springende Stellung vor neuerlich drohender Umfassung in die Gegend von Beresteczko   zurück. Weiter nördlich keine Aenderung der Lage.

Italienischer Kriegsschauplab.

Unsere Stellungen östlich des Borcolo- Basses stehen andauernd unter schwerem Geschützfeuer. Starke feindliche Kräfte, die in diesem Abschnitt unter dem Schute des Nebels nahe an unsere Front herankamen, wurden unter großen Verlusten abgewiesen. An der Fleimstal  - Front verstärkt die italienische Artillerie zuschends ihr Fener. Sonst keine Ereignisse von Belang. Südöstlicher Kriegsschauplah.

Nichts Neues.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: b. oefer, Feldmarschalleutnant.

Neutralität.

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Stockholm  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Der deutsche   Gesandte in Stockholm hat dem schwedischen Minister des Auswärtigen mit geteilt, daß die Kaperung des englischen   Dampfers Adams" inner­halb der schwedischen Hoheitsgewässer nicht auf Befehl der deutschen   Marinebehörde geschehen sei, und daß das auf­gebrachte Schiff unverzüglich zurückerstattet worden sei. Diese Erklärung wird von den schwedischen Abendzeitungen aufs lebhafteste begrüßt und gepriesen. Nya Dagligt Allehands" schreibt: die rasche Durch die und willkommene Maßregel der deutschen   Regierung verstummt das das Gerede, daß ein Plan hinter der Kaperung gelegen habe, und daß die deu  : sche Regierung den Führern ihrer Schiffe Befehl gegeben hätten, das schwedische Seeterritorium nicht zu respektieren, solange die schwedische Regierung es nicht verstanden haben würde, ihrer Neutralität Ruß­ land   gegenüber Achtung zu verschaffen. Aftonbladet" betont den scharfen Gegensaz zwischen der Handlungsweise Deutschlands   und Rußlands  . Die deutsche   Regierung habe schnell und korrekt gehandelt, während man noch immer ver= gebens auf eine Antwort auf den Protest in Petersburg   warte. Die Erklärung des deutschen Gesandten stelle die Rücksichtslosigkeit des russischen   Vorgehens in cin doppelt scharfes Licht.

Kopenhagen  , 21. Juli.  ( W. T. B.) Nationaltidende" meldet aus Malmö  : Der englische   Dampfer Adam", der jetzt von den Deutschen   freigegeben worden ist, weil er auf schwedischem Gebiete aufgebracht worden war, wurde gestern nachmittag an derselben Stelle abgeliefert, wo er aufgebracht worden war. Er wurde von deutschen Kriegsschiffen begleitet, die sich alsbald wieder in inter­nationale Gewässer zurückzogen. Auf der Reede von Ahus find drei weitere englische Dampfer eingetroffen mit ausschließlich schwedischer Besagung an Bord. Sie halten sich die ganze Zeit innerhalb der schwedischen Grenze und gehen nachts vor Anker.

Ernster Notstand der holländischen Seefischerei.

Haag, 21. Juli.  ( W. T. B.) Der Nieuwe Courant" schreibt: Die Aufbringung und teilweise Beschlagnahme von nieder­ländischen Fischerfahrzeugen scheint eine sehr ernst e Sache, denn es handelt sich hier nicht um Maßnahmen gegen Schiffe, die in verbotenen Gewässern fischten, sondern um eine Folge der Ausbungerungspolitik der Alliierten. Die von den Schiffen gefangenen Heringe werden von den Eng­ländern als Konterbande betrachtet, weil sie zum größeren Teil nach Deutschland   vertauft werden. Wenn England die von niederländischen Fischern gefangenen Fische als Konterbande in dem Sinne, den der Begriff während des Krieges erhalten hat, be­handelte, wäre der niederländischen Fischerei damit das Todes urteil gesprochen, umso mehr, als dann auch deutsche Unter­seeboote Heringsladungen, die sich auf dem Wege nach England befinden, als Konterbande betrachten und die Schiffe vernichten würden. Das Blatt teilt mit, daß die holländische Regierung versucht, die Schiffe freizubekommen, daß ihre Bemühungen aber bisher ohne Erfolg blieben.