S711124
www.
Die Tagung des Partei
ausschusses.
Das Pressebureau verbreitet über die Tagung des Parterausschusses folgenden Bericht:
II.
Cabilly WELLIER DEL JUTL
Sonntag, 23. Juli 1916.
trächtlicher Umschwung in dessen Haltung festzustellen. Dieser Gegenüber den in bürgerlichen Kreisen und Parteien trat äußerlich zuerst bei den Anträgen zu dem U- Boot- Kriege im herrschenden Anschauungen, wie sie in der Presse und durch Reichstage in Erscheinung.... Beschlüsse bürgerlicher Parteien zum Ausdruck kommen, er- Es handelte sich dabei aber offensichtlich nicht um eine klärt der Parteiausschuß: Stellungsänderung in einer Einzelfrage; die Zentrumsreden im Unter Aufrechterhaltung der von der Reichstagsfraktion Reichstage und die Stellungnahme der Zentrumspresse namentlich und dem Parteiausschuß aufgestellten Richtlinien für den in der Vertrauensfrage laffen taum einen Zweifel darüber zu, Friedensschluß ist gegen die Forderung der Eroberungs- daß das Zentrum auf der ganzen Linie nach der Richtung des Der Parteiausschuß tagte am 20. und 21. d. Mts. in politiker, die den Widerstand der gegen Deutschland Krieg Reichskanzlers eingeschwenkt ist. Berlin . Den ganzen ersten Sizungstag füllten die Verhand- führenden Staaten noch mehr herausfordern und die Gefahr Die Frage, aus welchem Grunde dies geschah, wirft sich lungen über die Ernährungsfrage aus, wobei unter eines Krieges bis zur völligen Erschöpfung steigern, schärfster von selbst auf. Will man bei der Untersuchung nicht fehlgreifen, so Anerkennung der bisherigen Tätigkeit des Parteivorstandes Protest einzulegen. wird man sich erinnern müssen, daß das Zentrum mit Jdealität und der Fraktion völlige Einmütigkeit darüber herrschte, daß Die Sozialdemokratie hält fest an der prinzipiellen des Bieles Realpolitik in des Wortes verwegenſtem Sinne zu berdie Partei alles tun müsse, im gegenüber den Preistreibereien Verwerfung aller Annerionen sowie jeder poli- einigen weiß.... Das Zentrum rechnet augenscheinlich damit, daß der Produzenten und Händler und der Unzulänglichkeit in der tischen und wirtschaftlichen Vergewaltigung eines Volkes von die in der Person des Herrn Reichstanzlers verkörperte Politik soVerteilung der Lebensmittel die Interessen der minder- irgendeiner Seite; denn diese würden nur weitere Kriege in wohl bei dem Friedensschlusse wie bei der Neuorientierung der bemittelten Verbraucher mit Nachdruck zur Geltung zu bringen. Der Zukunft zur Folge haben. Die Sozialdemokratie er- inneren Politik nach ihm für die Reichsregierung wie für die Am zweiten Sitzungstage wurde die Friedensfrage klärt, daß die Verteidigung unseres Landes, die preußische Regierung maßgebend bleiben wird, und hat daraufhin eingehend erörtert und zuletzt über das parteizerrüttende, Sicherung seiner politischen Unversehrtheit und wirtschaft- feine eigene Politik eingestellt. Diese ist, was die rein taktische sonderorganisatorische Treiben einzelner Oppositionsgruppen lichen Entwicklungsfreiheit das einzige Kriegsziel sein müsse. Seite anlangt, stets darauf berechnet gewesen, dem Zentrum und die Anregung, einen Parteitag einzuberufen, ver- Wir fordern die sozialistischen Parteien aller Länder auf, eine ausschlaggebende Stellung im Reichstage wie handelt. Da auch alle die Genossen, die im Hinblick auf die für schleunige Herbeiführung des Friedens zu wirken, damit im Abgeordnetenhause zu sichern. Natürlich nicht als Selbstzweck, Berhältnisse in der Partei die Einberufung eines Parteitages dem fürchterlichen Menschenmorden endlich Einhalt getan sondern im Interesse der Zentrumspolitik." als notwendig befürworten oder zum mindesten der ernst- wird.( Gegen acht Stimmen angenommen.) lichen Erwägung wert erachten, ebenso wie der Parteivorstand davon ausgehen, daß unerläßliche Vorbedingung für die Ab
III.
Vom deutschen Nationalansschußz. haltung eines Parteitages die Gewähr. einer völlig unbe- eines Parteitages zur Wiederherstellung eines geord- als unzutreffend bezeichnet hat, sendet jezt auch Profeſſor Der Parteiausschuß hält die baldige Einberufung ring die Nachricht, daß er dem Nationalausschuß angehören solle, Nachdem bereits kürzlich Landgerichtsdirektor Dr. Karl Röch schränkten Aussprache ist, diese Gewähr aber zurzeit nicht ge- neten Parteilebens dringend erforderlich. Da indessen die Dr. Maus ba ch folgende Erklärung: Der in der Preſſe ver geben werden kann, wurde die Frage einer Reichskonferenz Gewähr für eine ungehinderte Vorbereitung und für eine öffentlichte Aufruf des Deutsch - Nationalen Ausschusses trägt auch erörtert, auf der eine gründliche Aussprache über die Diffe- uneingeschränkte Aussprache auf einem Parteitage zurzeit meinen Namen, ganz ohne mein Butun!" Ich habe hiervon erſt renzen in der Partei vor den Organisationsvertretungen aus nicht gegeben ist, empfiehlt der Parteiausschuß dem Partei- durch die Zeitungen Kenntnis erhalten. Meine Unterschrift iſt allen Teilen des Reiches herbeigeführt werden soll. Der Parteiausschuß gab seiner Auffassung in folgenden borstande die Einberufung einer Konferenz der weder erbeten, noch gegeben worden. Parteiorganisationen, um der fortschreitenden Zerrüttung der Partei vorzubeugen.( Gegen zwölf Stimmen angenommen.)
Resolutionen Ausdruck:
I.
Politische Uebersicht.
"
In einem der bürgerlichen Presse entnommenen Artikel über den Deutschen Nationalausschuß hatten wir angegeben, daß als Geschäftsführer auch ein Mitglied der bekannten Odol - Firma, ein Leiter des Reklamebureaus des verstorbenen Geheimrats Lingner, tätig ist. Die Lingner- Werte teilen uns jetzt mit, daß diese Annahme irrtümlich ist. Der betreffende Herr, der in anderen Zeitungen unter dem Namen Füseler genannt ist, ist niemals in der genannten Firma in irgendeiner Weise tätig gewesen.
Die mangelhafte Organisation der Volksernährung hat Zustände heraufbeschworen, die für die Masse der minderbemittelten Bevölkerung nicht mehr erträglich sind. Die von der politischen und gewerkschaftlichen Arbeitervertretung bei Beginn des Krieges vorgeschlagenen Maßnahmen Lieber Niederlage, als Aufgabe der Zölle! find zum Teil heute noch nicht durchgeführt, die geschaffenen Der konservative Reichsbote" äußert zur Frage der Budgetbewilligung im württembergischen Landtag. Einrichtungen, die in der Richtung dieser Forderungen Neuorientierung eine Anschauung, die selbst in den Kreisen Jm wüttembergischen Landtag wurde bei der Schlußabstim liegen, sind zu spät und zu unvollständig getroffen worden seiner Partei kaum völlig geteilt werden dürfte. Er ist mung über den Etat das Staatsbudget nahezu einstimmig genehund werden viel zu zögernd durchgeführt. Die Rücksicht- nämlich der Auffassung, daß man sich eher den Frieden von migt. Die sozialdemokratische Fraktion stimmte ebenfalls für das nahme auf die Interessen der großen landwirtschaftlichen Be- den Feinden diktieren lassen könnte, als auf Zölle und in- Budget und begründete ihre Abstimmung damit, daß in dem Gesizer beherrscht die Organisation der Volksernährung in direkte Steuern zu verzichten. Er schreibt dazu wörtlich: samtverhältnisse gegenüber dem Vorjahr keine Aenderung eineinem Maße, das die Erhaltung der Arbeitskraft des kon- Wenn die vielbesprochene innerpolitische Neuorientierung abgetreten fei. Gegen den Etat stimmten nur die drei Genossen, die sumierenden Volkes und die Ernährung des Volksnachwuchses hängig gemacht sein soll von dem Verzicht auf Zölle und indirekte Steuern seit Kriegsbeginn eine eigene Fraktion bilden. nach dem aufs gefahrvollste bedroht. Dem Kriegswucher mit Nahrungssozialdemokratischen Befehl, dann wäre es wesentlich einfacher, wir legten heute mitteln wird nicht mit der gebotenen Schärfe begegnet. Auch die Waffen nieder und bäten unsere Feinde Behördlicher Schuh kinderreicher Familien. das neue Kriegsernährungsamt hat bisher fast völlig versagt. gehorsamst uns den Frieden zu diktieren. Denn Es ist gegen die schamlose Preistreiberei auf dem Obst- und Der Düsseldorfer Regierungspräsident hat an die Beein Verzicht auf Zölle und indirekte Steuern bedeutet in der un- hörden nachstehende Verfügung erlassen: Gemüsemarkt nicht eingeschritten, hat vielmehr dem Ver- ausbleiblichen Wirkung nichts anderes als den Verzicht auf die langen der Produzenten nach höheren Kartoffelpreisen nach- Erhaltung der deutschen Wehrkraft zu Wasser und zu Lande, in gegeben und eine ganz ungerechtfertigte Steigerung der der Luft und unter Wasser, und bedeutet ferner die herbeiführung Preise für Winterkartoffeln durchgeführt. Gegen diese ver- einer Wirtschaftspolitik, die uns in hoffnungslose wirtschaftliche derbliche, die Volksernährung schwer gefährdende Preispolitik Abhängigkeit vom Auslande führen würde." muß schärfster Protest eingelegt werden.
Nach diesem Urteil wird man ungefähr den Grad des Widerstandes jener Kreise gegen die innerpolitische Neuorientierung einschäßen können.
Die Wandlungsfähigkeit des Zentrums. Im Tag" schreibt der Freiherr v. Jedlig über die Stellung
Wiederholt ist hier zur Sprache gekommen, daß Leuten, die gewisse Gesuche mit ihrer größeren Kinderzahl begründeten, z. B. bei einer Armenverwaltung, bei der mündlichen Grörterung von den betreffenden Beamten Vorwürfe wegen ihres Kinderreichtums gemacht worden seien. Es liegt auf der Hand, daß ein solches Verhalten durchaus unangemessen, ja geradezu gemeinschädlich ist. Es geht von einer völkisch wie sittlich gleich zu verwerfenden Anschauung aus, wirkt irreführend und verleßend auf die Eltern, deren Stolz und Freude ihre Kinder sind und sein sollen, und ist ge= eignet, den so ungemein wichtigen Bestrebungen gegen das Umsichgreifen des Geburtenrüdganges bzw. der Kinderscheu entgegen" Das Zentrum hat in bezug auf die Kriegsziele anfäng- auarbeiten. Umgekehrt wird es im staatlichen wie im völkischen lich mit den sechs Wirtschaftsverbänden durchaus Sinne gleich günstig wirken, wenn von allen Seiten und bei jeder denselben Strang gezogen, zu denen ja auch die dem Zentrum so Gelegenheit die Anliegen kinderreicher Familien grundsätzlich mit nahestehenden katholischen Bauernvereine gehören. Noch vor besonderem Wohlwollen behandelt und, soweit es irgend Jahresfrist haben namentlich süddeutsche führende Zentrums- angängig ist, berücksichtigt werden. politiker, aber nicht diese allein, in diesem Punkte die stärksten Töne geredet. Nur in bezug auf die Freigebung der Erörterung der Kriegsziele wich das Zentrum im Reichstage wie im Landtage von den Rechtsparteien und den Nationalliberalen ab, in der Sache selbst stand es mit diesen auf demselben Standpunkte.
Die Produktion muß nach einem einheitlichen Plane geregelt und durch staatliche und gemeindliche Einflußnahme und Selbstwirtschaft gefördert werden. Die Nationierung muß endlich auf alle Massenlebensmittel ausgedehnt werden unter einer der Kaufkraft der breiten Massen Rechnung tragenden Preisfestsetzung. Den Bedürfnissen der schwer des Zentrums zum Kriegsziel: arbeitenden Bevölkerung ist mehr als bisher Rechnung zu tragen. Die Organisation der Volksernährung muß jede Begenstigung der wohlhabenden Volkskreise ausschließen. Die Vertreter der Arbeiterschaft in allen öffentlichen Körperschaften werden aufgefordert, in diesem Sinne auch ferner mit allem Kräfteaufgebot zu arbeiten. Aber auch die Arbeitermassen, die unter den Mißständen schwer leiden, müssen jede Gelegenheit und jedes geeignete Mittel benußen, um auf die kommunalen und staatlichen Behörden den erforderlichen Drud auszuüben. Das kann geschehen durch Eingaben, persönliche Vorstellungen, Frauendeputationen, öffentliche Versammlungen und durch die Arbeiterpresse. Mit im Februar d. J. hat das Zentrum den ganzen Vorstoß in der aller Wucht muß die Arbeiterschaft ihren Willen, endlich eine geordnete Verteilung der Lebensmittel und eine erträgliche Preisgestaltung zu verlangen, zum Ausdruck bringen.( Einstimmig angenommen.)
Vom nahen Orient."
I.
Europa hat zwei Jahre Krieg. erlebt. Seit vierundzwanzig Monaten beherrscht die auswärtige Politik den Tag, zwei Jahre lang lebt die Menschheit Europas unter ihren Gesezen, beugt sie sich fast willenlos ihren Geboten.
Nicht anders war es betreffs der U- Boot- Frage. Noch verstärkten Staatshaushaltskommission des Abgeordnetenhauses getreulich mitgemacht. Einschließlich der Veröffentlichung des Beschlusses, gegen die die bekannte Aeußerung der„ Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" gerichtet war.... Inzwischen ist ein beMachtmitteln der Auslandspolitik des Reiches zu erinnern, den militärischen Rüstungen zu Lande und zur See. Auch in unserem, zeitweise mit großer Macht hervortretenden Streben nach Demokratisierung des Reiches lag die Tendenz zur Beeinflussung der auswärtigen Politik in unserem Sinne. Gin wahrhaft demokragelegene Auslandspolitik machen. tisch regiertes Land könnte nur eine im Interesse der Volksmassen
Regelung des Seifenverbrauchs.
Die Ausführungsbestimmungen zur Verordnung über den Verkehr mit Seife, Seifenpulver und anderen fetthaltigen Waschmitteln enthalten u. a. folgende wichtige Bestimmungen:
Feinseife und Seifenpulver müssen auf den Stücken bzw. auf den Packungen den Aufdruck K. A.-Seife und K. A.- Seifenpulver tragen. Der Aufdruck ist vom Hersteller vor der Weitergabe anzubringen. Die an eine Person in einem Monat ab= gegebene Menge darf 50 Gramm Feinseife( Toiletteseife, Sternseife und Rasierseife) sowie 250 Gramm Seifenpulver nicht wie der Imperialismus eine gewisse Form seiner Herrschaft vieldeutig nennt, eine wichtige Rolle spielen. Dieses Wort müssen wir uns merken und seinen Sinn müssen wir zu durchschauen trachten.
Es ist schwer, Spekulationen über die Lage jener Einflußsphären anzustellen. Es darf jedoch vermutet werden, daß die im Kriege entstandenen oder fester geknüpften Beziehungen zu den Verbündeten nach dem Kriege nicht wieder aufgegeben werden.
wichtige Frage, wie denn eine sozialistische oder auch nur demoSoweit war alles gut und schön. Dagegen herrschte über die Die Linie Hamburg - Bagdad ist vor nicht langer Vor dem Kriege hatten die Volksmassen so gut wie keine fratische Auslandspolitik beschaffen sein müßte, wie sich ein demo- Beit oft und mit Begeisterung erwähnt worden. Und es sind unkratisch geleitetes Volk zu den Nachbarnationen zu stellen hätte, verkennbare Bemühungen vorhanden, um diese Linie einen mehr Fühlung mit der auswärtigen Politik. Die Beziehungen der völliges Dunkel. Das wird nun anders werden müssen. Die oder minder einheitlichen Wirtschaftskomplex zu kristallisieren, der Staaten zueinander wurden im Dunkel der Kabinette und Kanz- Sozialdemokratie muß die Biele und Mittel einer demokratischen nach Lage der Dinge unter dem wirtschaftlichen und politischen leien behandelt, und wenn die Diplomaten einen Spalt am Deckel Auslandspolitik klar und zusammenhängend herausarbeiten und Einfluß des Deutschen Reiches stehen dürfte. Besonders am ihres Geheimnisschreines öffneten, dann verstanden die Massen das Verständnis ihrer Gefolgschaft für die Geschäfte der Diplo- unteren Abschnitt der Linie, jenseits Konstantinopels , liegen ihre Sprache nicht. Und nun sind sie seit zwi endlos langen maten wachrufen. Ländergebiete, die schon vor dem Kriege im Interessenkreise der Jahren Objekte der auswärtigen Politit. Wir müssen lernen nicht um lernen! Und das Lernen deutschen auswärtigen Politik gestanden haben. Daß es auch die Sozialdemokratie an ausreichender Beschäfti- und Lehren dürfen wir nicht auf die lange Bank schieben. Wir Es ist darum sehr nüßlich, daß wir uns rechtzeitig über den gung mit der auswärtigen Politik hat fehlen lassen, ist während dürfen nicht in der Erwartung leben, daß das politische Treiben Zustand jener weiten Gebiete Vorderasiens und über das Leben des Krieges schon oft gesagt worden. Das ist jedoch nicht absolut nach dem Kriege denselben ewig gleichförmigen Trott gehen wird seiner Bewohner unterrichten. richtig. Wohl trifft zu, daß wir versäumt haben, unsere Anhänger- wie vor dem Juli 1914. Die Politik wird Temperament bekommen, In Deutschland gibt es einen Kreis von Politikern, die den schaft in das Wesen und die Tendenzen der Auslandspolitik der die Dinge werden sich drängen und treiben. Mit dem Friedens- Ländern am Taurus und Tigris besondere Zuneigung schenken. Großmächte, vor allem Deutschlands , einzuführen. Auch in ihrer schluß wird es beginnen. Wenn die großen Fragen des Völker- Seit Jahren treiben sie eine lebendige und keineswegs erfolglose direkten Stellungnahme zu den Fragen der auswärtigen Boli- lebens vor uns hintreten, dann müssen wir wissen, was wir wollen. Propaganda für die Beschäftigung der deutschen Auslandspolitik tik ist die Partei über einige Reichstagsreden nicht viel hinaus- Erkennen und Handeln müssen eins sein! Unser Wissen muß mit diesen Gebieten. Während des Krieges ist diese Propaganda uns befähigen, im Chaos der sich kreuzenden nationalen und eher lauter und, wie uns scheinen will, auch erfolgreicher geworden. Dagegen darf nicht übersehen werden, daß die innere Klaffeninteressen den Weg zum klar erfaßten Ziele zu finden. Herr Dr. Ernst Jäckh, wohl der bekannteste unserer TürkenPolitik der Sozialdemokratie einen steigenden indirekten EinHeute ist es nicht möglich, die zukünftige auswärtige Politik politiker, konnte schon vor längerer Zeit der Oeffentlichkeit von fluß auf die Auslandspolitik der Regierungen ausübte. Um das des Reiches zu kennzeichnen, ohne mit dem Verbot der Erörterung seinen Unterredungen mit dem Kaiser im Hauptquartier berichten. deutlich zu machen, brauchen wir nur an unsere Stellung zu den der Kriegsziele in Konflikt zu kommen. Wer Vermutungen über Er ist es auch, der unter dem Titel" Deutsche OrientRichtung und Inhalt der Auslandspolitik nach dem Kriege an- Bücherei" eine Folge von Schriften über Leben und Streben der stellen will, muß von den Kriegszielen ausgehen. Ausgang und Türkei herausgibt. Diese Schriften können dem, der sich über Zu*) Deutsche Orient- Bücherei. Herausgegeben von Ergebnis des Krieges, Inhalt und Deutung der Friedensbestim- stand und Zukunft des Orients gründlich unterrichten will, zwar Ernst I ad h. Verlag von Gustav Kiepenhauer, Weimar . Eduard mungen werden jene Richtung vorzeichnen. Wie dieser Krieg aus nicht genügen, aber wir dürfen doch nicht an ihnen vorübergehen. Sachau, Vom asiatischen Reich der Türkei . 36 S. 0,75 M. der wirtschaftlichen und damit politischen Entwickelung der Natio- Sie sind nach Form und Inhalt für einen großen Leserkreis beDr. J. Jastrow, Die Weltstellung Konstantinopels in ihrer nen Guropas in den letzten Jahrzehnten entstanden ist, so wird er stimmt und sollen der Agitation dienen. Diese Agitation kennen historischen Entwicklung. 38 G. 0,75 M. Joseph Hell, Der nach dem Friedensschluß die Politik der Mächte durch weitere zu lernen, ist für uns nicht minder wichtig als das Eindringen in Islam und die abendländische Kultur. 55 S. 0,75 m. Dr. Alfred Dezennien beeinflussen. die vielen schwebenden wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Philippson ; Das türkische Reich. Eine geographische Ueber- Aber das können wir wohl sagen: In der bevorstehenden Aus- Fragen des Orients, worüber die Hefte der Orient- Bücherei doch ficht. 100 S. 1,50 M. landspolitik des Reiches wird der Begriff Einflußsphäre, manche Information bieten.
gekommen.