Die Erklärung des Ernährungsamtes. Borderhäusern. Dienstmädchen und Hinterhausbewohner Stadtverordneter Kaufmann Mag Salinger ist in Schreiberhau Der gestern veröffentlichten Erklärung des Vorstandes des Striegs- opferten allenfalls noch, besonders wenn zu der Drgel der im Alter von 68 Jahren gestorben. Der Verstorbene vertrat seit ernährungsamtes haben sich weiter angeschlossen: Deutscher Land- Singsang nicht fehlte. 12 Jahren den 11. Gemeindewahlbezirk in der zweiten Abteilung wirtschaftsrat: Dr. Graf v. Schwerin - Löwiz.- Hauptausschuß Jekt nach Kriegsbeginn regnete es wieder halbe und und war Mitglied der Fraktion der Linken. nationaler Arbeiter und Berufsverbände Deutschlands : Jenen. sogar ganze Nickel. Das Fett schöpften freilich die DrehorgelReichsausschuß für den Kleinhandel: Dr. Biller, Findeisen, Dr. Eberle. verleihgeschäfte ab. Sie wollten ihre Untosten einbringen und 32 000 Mark Strafe wegen Höchſtpreisüberſchreitung. Reichsverband deutscher Städte: Saalmann, Dr. Belian. schraubten die Pacht hoch, waren ja schon immer die Drohnen Wie das hiesige Polizeipräsidium mitteilt, ist der Kaufmann gewesen und ließen den Strüppel sich mit dem schweren Musik- Leon Sllarz, Luisenstr. 41 wohnhaft, mit 32 000 m., event. für je fasten von Haus zu Haus schleppen. 15 M. 1 Tage Gefängnis bestraft worden, weil er die Metallhöchstpreise überschritten hatte.
Heeresbedarf an Webwaren.
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Amtlich. Alle für die Heeresverwaltung bestimmten An- Mit der unerwartet langen Dauer des Krieges hat sich gebote in Web-, Wirt, Strids, Filz- und Seilerwaren und daraus das Bild abermals geändert. Die Verleihgeschäfte sind„ aufhergestellten Erzeugnissen sind, wie mehrfach in der Preffe mit geschmissen", was im allgemeinen kein Schaden ist. Wer will geteilt, an das Webstoffmeldeamt der Kriegsrohstoffabteilung zu Senn jetzt noch geben. richten. Die Striegsrohstoffabteilung gibt bekannt, daß zurzeit ins denn jetzt noch geben. Die Teuerung hat die Begeisterung besondere Bedarf an leichterem baumwollenen Rohnessel, an fertigen und das Mitleid gezügelt. Das schönste Kriegslied Strohläcken und Strohsackstoffen, Scheuertüchern und Scheuertuch- zieht nicht mehr. Erst Friedensschalmeien werden wieder stoffen sowie an für militärische Zwede geeignetem Leinen und die Sechser aus der Tasche locken. Dann wollen wir uns das Baumwollband vorliegt. Angebote hieraus find tros der durch die Freudenorgeln gern abermals eine Weile gefallen lassen, wenn Bekanntmachung vom 10. Juni 1916 angeordneten Verfügungs- hinter dem Leierkasten nicht etwa von neuem der Kriegsverbeschränkung auch fernerhin gemäߧ 17 der Bekanntmachung zu elendete im zerschlissenen Soldatenrod steht. lässig. Für diese Angebote sind die amtlichen Vordrucke zu benutzen, die bei den Handelskammern und der Vordruckverwaltung der Kriegsrohstoffabteilung erhältlich sind.
Feuerungsmaterial auf den Hausböden. Uns wird geschrieben:
" Nach den Bestimmungen für Feuersicherheit sollen bekanntlich Brennmaterialien auf den Hausböden nicht zur Aufbewahrung gelangen. Diese Bestimmungen werden aber vielfach außer acht ge Lassen.
Die fozialdemokratische Fraktion der Zweiten Rammer des Das Aufspeichern von Preßkohlen und Brennholz auf Hausfächsischen Landtages hielt in Dresden eine Sigung ab, in der böben wird vornehmlich von Bewohnern der oberen Etagen beliebt, u. a. zu dem gegenwärtigen Stand der Ernährungsfrage in gemeinhin mur aus Bequemlichkeitsgründen, um das Brennmaterial Sachsen Stellung genommen wurde. Das Ergebnis der Grörterung für den Gebrauch schneller zur Hand zu haben, als wenn es erst gipfelte in dem Beschluß, in einer Eingabe, die auf die in Sachsen aus den Kellerräumen hinaufbefördert werden müßte. Was sich Bestehenden schweren Mängel hinweist, die sächsische Regierung zu bei dem einen als Bequemlichkeit erweist, bedeutet für den andern einem energischen Vorgehen gegenüber den herrschenden Zuständen auf dem Gebiet der Lebensmittelversorgung aufzufordern. In eine große Last und Qual Das leptere trifft nun ganz besonders erster Linie wird eine sofortige Herabsehung der Kartoffelhöchft- für die Arbeiter zu, welche in den Kohlengroßhandelsbetrieben bepreise verlangt. Die Fetts und Butterversorgung Sachsens jei schäftigt find, die den Transport von Brennmaterial bewerkstelligen geradezu kläglich", von einer ersprießlichen Tätigkeit des Reichs- müssen. ernährungsamtes im Interesse der Verbraucher verspüre man so Das Abtragen von Breßfohlen auf Sausböden ist eine körper gut wie nichts. Es wird ferner endlich eine energische und rüc- lich sehr anstrengende Arbeit. sichtslose Bekämpfung des Preiswuchers gefordert, auch die Be reitstellung von Staatsmitteln für die Gemeinden wird verlangt, die vielfach am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angelangt sind. Die Organisation lasse nach wie vor sehr viel zu wünschen übrig. Die Berichte der Fraktionsmitglieder aus den verschiedenen Bezirken des Landes ließen erkennen, daß im allgemeinen die Bustände im Ernährungswesen als sehr schlimm bezeichnet werden müssen. Bemerkt wurde auch, daß der Einfluß der sächsischen Regierung auf die in Betracht kommenden Bentralstellen des Reichs sehr gering zu sein scheine. ( z)
Diese Arbeit erschwert sich je nach der Beschaffenheit der Bu gänge zu den Häusern bzw. der Treppenanlagen. Das Aufspeichern von größeren Mengen von Brennmaterial auf den Hausböden wird borzugsweise in hochherrschaftlichen Häusern im Westen Berlins und den westlichen Vororten beliebt. Die herrschaftliche Vortreppe darf beim Abtragen von Brennmaterial nicht benutzt werden. Die Kohlenträger müssen ihre schweren Lasten zunächst durch Kellereingänge und dann auf oftmals dunklen, winkligen Hintertreppen zu den Böden hinauftragen. Mit dem Kellergeschoß sind somit sechs Treppen zu erklimmen. Was für große Kraftanstrengung von einer Kolonne von vier Mann erforderlich ist, wenn sie 15 000 bis 20 000 Preßfohlen auf diesen Wegen abtragen müssen, kann sich jeder Einsichtige leicht vorstellen. Die Kohlenkleinhändler lehnen daher auch die Beförderung von Heizungsmaterial nach den Hausböden meistenteils ab. Bei den Kohlengroßhandlungsfirmen ist dies bisher nicht der Fall. Diese glauben mit Rücksicht auf ihre Kundschaft den Transport von Heizungsmaterial nach den Hausböden nicht ablehnen zu dürfen.
Großer Andreng herrschte dieser Tage in der Fischerstr. 39/42, wo sich die eingerichtete Zentralstelle für Krankenernährung befindet, um Erlangung von Scheinen zum Milchbezuge. Der Andrang war geradezu beängstigend und es war nicht viel davon zu bemerken, daß vorgesorgt war. Infolgedessen entstand unter den dort Harrenden, vielfach franken und älteren Personen, großer Mißmut. Das Polizeipräsidium teilt mit: Die Erteilung der Erlaubnis zur Verabfolgung von Sahne an Verwundete, Kranke oder Genesende auf Grund ärztlicher Anordnung und ohne solche beim Vorliegen eines unabweisbaren Bedürfnisses erfolgt fünftig in Berlin nicht mehr durch die Polizeireviere, sondern durch die im Medizinalamt der Stadt Berlin errichtete Zentralstelle für Krankenernährung, Fischerstr. 39/42.
" In freien Stunden" ein neuer Halbjahrsband.
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Der Schatz guter Erzählungsbücher, den unser Berliner Parteiberlag seit Jahren für das arbeitende Volk herrichtet, hat sich um ein neues Stück vermehrt: Ueber 600 Seiten start liegt ein neuer Band der von Preczang redigierten Wochenschrift In freien Stunden" vor, der 39. Halbjahrsband.
Der Band enthält den Roman„ Helene" von Minna Kautsky . den Joseph Damberger reich mit Bildern geschmückt hat. Außerdem fand eine Reihe anderer Erzählungen darin Aufnahme, von denen wir nennen: Die Belagerung der Pfalzburg " von ErdmannChatrian; Die„ Dschunte“ von Friedrich Gerstäder;„ Der Waldsteig" von Adalbert Stifter und vieles andere. Wer nach unter haltendem Scherz verlangt, findet ebenfalls reichlich Stoff in diesem
Bande.
Der Band kostet, auf gutem Papier gedrudt, in Leinen gebunden 5 M., der Halbfranzband 6 M. Die Wochenschrift In freien Stunden" fostet 15 Bf. pro Heft. Alle Volfsbuchhandlungen halten den Band vorrätig und nehmen Bestellungen auf die Zeitschrift entgegen.
Ein bedauerlicher Unfug häuft sich in der letzten Zeit auf den Brücken des Teltowkanals und des Neuköllner Schiffahrtkanals. Von Kindern, die anscheinend während der Ferien unbeaufsichtigt sind, wird abends auf die zurückkehrenden Dampfer Wasser herabgegoffen, mit Steinen geworfen, gefpudt und ähnlicher Unfug getrieben. Es sei darauf hingewiesen, daß in Zukunft von zuständigen Organen diesem Treiben eine scharfe Aufmerksamkeit geschenkt und mit aller Strenge gegen die Täter eingeschritten werden wird. Es besteht die Gefahr, daß auch die Eltern oder sonstige verant wortliche Personen dieser Kinder, falls sie ihrer Aufsichtspflicht nicht genügend nachkommen, zur Rechenschaft gezogen werden sollen.
Die Leiche eines zwölfjährigen Knaben wurde am Dienstag nachmittag am Schiffbauerdamm gelandet. Es handelt sich um den Knaben Mar Lüdke aus Neukölln, der allem Anschein nach selber den Tod gesucht hat.
Ueber den Rückgang des Fleischverbrauchs. Die Monatsberichte des Städitischen Statistischen Amtes für Dresden enthalten recht interessante Angaben: Danach wurde im Monat März 1915 ein Gesamtfleischverbrauch von rund 3 144 000 Stilo festgestellt, im gleichen Monat 1916 betrug er aber nur noch 1 047 000 Kilo. Eine noch deutlichere Sprache reden die auf den Kopf der Dresdener Ginwohner berechneten Durchschnittszahlen: im März 1915 entfielen 5,49 Rilo auf den Kopf, im März 1916 aber nur noch 1,81. Dabei ist zu beachten, daß bei den Durchschnittsberechnungen der große Unterschied von Bemittelten Untvillen und lebhafte Klagen über das Abtragen von Heizungsund Unbemittelten außer Betracht bleibt. Bekannt ist, daß die material nach den Hausböden bestanden schon vor dem Kriege unter arbeitende Bevölkerung, welche am ehesten kräftigste Nahrung dieser Arbeiterschaft. Aber damals verfügten die Arbeitgeber an der Brandstelle antam, stand der mächtige Dachstuhl des Eckhauses braucht, Fleisch am wenigsten faufen kann, weil die Preise zu hoch immer über genügend kräftige Leute, so daß diese Klagen niemals sind. Am stärksten ist der Rückgang beim Verbrauch von Schweinefleisch, das im März 1915 mit 1755 000 Kilo an so in den Vordergrund traten, als wie es jetzt zur Zeit des Krieges erster Stelle stand und über die Hälfte des gesamten Fleischber- der Fall ist. Es gibt auch heute noch viele solcher Kunden der brauchs ausmachte, im März 1916 aber bis auf 263 000 Kilo zu- Sohlengroßhändler, die auch jetzt noch nicht ein Einsehen haben mit rüdging. Ueber die Preissteigerungen während der Kriegs- den schwachen Arbeitskräften, welche heute den Großhändlern zur zeit geben die Zahlen ebenfalls lehrreichen Aufschluß. Verfügung stehen. Gemeinhin find es ältere oder ganz jugendliche Arbeiter und auch vielfach Frauen, von denen diese Arbeit verlangt wird. Es wäre daher angebracht, wenn in dieser schweren Zeit und in Anbetracht der heutigen Ernährungsweise der schwer arbeitenden Schichten der Bevölkerung, die Kunden der Kohlengroßhändler im Interesse ihrer Mitmenschen von der Hinaufschaffung von Heizmaterial nach den Hausböden Abstand nehmen und ihren Bedarf in Kellerräumen zur Aufbewahrung bringen würden.
Ueber Benachteiligung Sachsens bei der Fleischverteilung wird bon der Regierung und den Gemeinden lebhaft geflagt. In einer Eingabe der Stadt Dresden an den Reichskanzler wird u. a. darauf hingewiesen, daß Sachsen jezt noch Schlachtvieh von seinem Bestande an die Zentrale in Berlin abgeben muß, obwohl es schon in normalen Zeiten starte Zufuhr zur Dedung des Bedarfs braucht. Daß unter solchen Umständen zum Beispiel in Berlin gurzeit fast noch einmal so viel Fleisch auf den Kopf der Bevölkerung berteilt werden kann, wie in Dresden , gibt eine gute Illustration zu diesen Verhältnissen.
Zum Zuckerhandel.
Die meisten dieser Kunden dürften wohl noch über Arbeitsträfte verfügen, welche nach und nach dann das für den Gebrauch erforderliche Heizmaterial aus dem Keller nach den Wohnräumen befördern fönnten.
Aufgabe der Behörde würde es auch sein, das Lagern von Heizmaterial auf den Hausböden zu berbieten."
An
Bon verschiedenen Seiten wird Kunsthonig und Marmelade an geboten unter der Bedingung, daß die Käufer gegen Lieferung von Kunsthonig und Marmelade 8uderbezugsscheine geben. Derartige Geschäfte sind nach den geseglichen Bestimmungen unzulässig. Zuderbezugsscheine dürfen nur gegen Lieferung von 8uder Kriegsunterstützungen ausschließlich für weitergegeben werden, dagegen ist jede Weitergabe ohne Lieferung Ariegerfamilien sind seitens der Stadtgemeinde Berlin von Zuder und jeder Handel mit Bezugsscheinen verboten. 2er im Juli 10% millionen Mart aufgewendet worden, diesen Bestimmungen zuwiderhandelt, macht sich strafbar. hierunter mehr als 1,94 millionen Mart für Mietz. beihilfen. Insgesamt sind bis Ende Jult lediglich an unterstübungen für Kriegerfamilien rund 160 Millionen Mart ausgezahlt worden.
Berichtigung. Von der 8. E. G. erhalten wir folgende Buschrift: In Ihrer Nr. 210 vom 2. d. Mts. bringen Sie eine Notis, überfchrieben unangenehme Situation", derzufolge die 3. E. G. einem Großlaufmann die Lieferung von Staffee an das III. Armeekorps berboten haben soll. Offenbar liegt eine Verwechselung der 8. E. G. mit dem Kriegsausschuß für Kaffee, Tee und deren Ersagmittel, G. m. b. H., Berlin , vor. Die 3. E. G. hat mit der Einfuhr und Beschlagnahme von Kaffee überhaupt nichts zu tun.
Aus Groß- Berlin. Leiermanns Glück und Pech.
Neue Richtpreise für Obft.
Großfeuer beschäftigte die Berliner Feuerwehr längere Zeit in der Schönfließer Straße 1, Ede Dänenstraße 14. Als die Feuerwehr schon in großer Ausdehnung in Flammen. Diese hatten reiche mehreren Stellen hell Nahrung gefunden und schlugen an aus den Dachluken und Fenstern heraus. Mit fünf Schlauchleitungen bon Motorſprigen der Züge 19, 20, 17 und 21 wurde über eine Maschinenleiter und die verqualmten Treppen angegriffen und träftig Wasser gegeben. Es gelang, den Brand auf den Dachstuhl zu be schränken. Dieser muß vollständig erneuert werden. Ein zweiter Dachstuhlbrand kam gestern früh um 4 Uhr in der Frankfurter Allee 321 zum Ausbruch. Hier brannte das Vorderhaus. Dem 7. Buge gelang es, eine weitere Ausdehnung zu verhüten. Gegen 7 Uhr konnte die Wehr, die mit mehreren Rohren Wasser gegeben hatte, abrücken.
Die Schöneberger Feuerwehr hatte gleichzeitig einen fleineren Fabritbrand in der Bennigsenstraße 21/22 zu löschen, das in der H. Windhoffschen Apparate- und Maschinenfabrit ausgekommen, bei der Ankunft der Wehr gefährlich aussah. Mit zivet: Schlauchleitungen konnte dieses Feuer binnen zwei Stunden vollständig ge löscht werden.
erschien
Flammen
Ueber den Brand in Schöneberg wird noch berichtet: In dem Fabrikgebäude des Hauses Bennigsenstraße 21/22 betreibt die Windhoffsche Fabrik die Anfertigung von Kühlapparaten, sowie von Automobilteilen. Während der Veiperpause um Mitternacht der in Nacht schicht beschäftigten Arbeiter brach plötzlich im Ladierraum aus bisher ungeklärter Ursache Feuer aus, das sich durch die vorhandenen leicht ausbreiten fonnte. Die Feuerwehr Spiritusvorräte glücklicherweise sofort, und obwohl bereits helle aus den Fenstern schlugen, gelang es ihr innerhalb einer Stunde, des. Feuers Herr zu werden. Die ge fährdeten Personen waren bereits in Sicherheit gebracht, doch hatten Barbier von ihnen Verlegungen, die 20jährige Arbeiterin Erna Rudlow aus Wilmersdorf , Bernhardstr. 3, erlitt schwere Brandwunden im Gesicht, an beiden Händen und Füßen; sie mußte. dem AugusteVittoria Krankenhause zugeführt werden. Drei andere junge Arbeiterinnen konnten nach Anlegen von Notverbänden ihre Wohnungen aufsuchen. Der Schaden ist nicht allzu groß, es verbrannten einige Materialvorräte und hölzerne Einrichtungsgegenstände.
Unter Berücksichtigung der augenblicklichen Lage auf dem Obstmarkt hat die Preisprüfungsstelle Groß- Berlin beschlossen, ihre Ende Juni für angemessen erklärten Richtpreise für einem auserlesenen Programm eröffnet. Die Vera- Truppe zeigt Das Apollo- Theater hat am 1. Auguft die Spielsaison mit Ob st teilweise abzuändern und für einige Fruchtarten in fich auf dem Drahtseil zu Hause wie im Balliaal. Else Garell als Uebereinstimmung mit den in Betracht kommenden Pro- Opernfängerin erzielt mit ihrem Ave Maria einen durchschlagenden duzentenverbänden niedrigere Preise festzusetzen.
Abgabe von Hühnereiern.
Die Preise sind in folgender Weise abgeändert worden: Bald nach Kriegsausbruch war in Groß- Berlin der Leier- Sauerkirschen Preßware 20 M. pro Zentner( früher 25 M.), fastenmann, dessen armseliger Beruf schon dem Aussterben zu gut sortierte echte saure Einmacheware, II. Sorte 30 M. pro neuen Kriegswoche ſtiegen seine Aftien. Geschäftstüchtige Leute weiße 22 M. pro Zentner( früher 25 M.)- Die übrigen neigte, wieder eine vielbeachtete Persönlichkeit. Mit jeder Zentner( früher 40 M.), Johannisbeeren, gewöhnliche rote und hatten schnell, genau wie Anno 1870, die Drehorgelwalzen Preise bleiben bestehen. umarbeiten und auf nationale Töne stimmen lassen. Einen Leiertasten ohne Striegsmelodien gab es nicht mehr. Wo nur Der Magistrat hat eine am 3. Auguft in Kraft tretende das gefühlvolle Lied vom Wiedersehen der Heimat ertönte, öffnete es die Herzen und den Geldbeutel. Man gab in Verordnung erlassen, nach der die Abgabe von rohen Hühnerder noch frischen Begeisterungsstimmung gern und reichlich. eiern, soweit sie nicht dem sofortigen Genuß an Ort und Stelle Auch die damals von allen Seiten gehörte Moralpredigt, dienen, in Schant- und Gastwirtschaften, Speisewirtschaften und es dürfe nie wieder der alte jämmerliche Zustand Speiseanstalten, Bäckereien und Konditoreien verboten ist. eintreten, daß Kriegskrüppel, mit Kriegsehrenzeichen ge- Dieses Verbot erstreckt sich sowohl auf inländische wie auf schmückt, leiernd um Pfennige betteln, stärkte die Gebe- die durch die Zentraleinkaufsgesellschaft gelieferten, durch Iaune. Sah man doch auch jetzt als Leiermänner die Eierverteilungsstelle in den Handel gebrachten ausländischen fast ausschließlich Leute, die irgend ein äußerlich Eier. erfennbares Gebrechen hatten und damit das Mitleid wachriefen. So war es schon die ganzen Jahre zuvor gewesen, aber damals hatte man für die Leiermänner, deren Gedudel Nach einer heute veröffentlichten Bekanntmachung des Magistrats als nicht mehr in die Großstadt passend angesehen wurde, haben die Abgeber von Seife die von ihnen abgetrennten Abschnitte nicht viel übrig. Es war Hungerleiderbrot. Hunderte von der Seifenkarten zu sammeln und monatlich in Paketen an die zu ständige Brotkommission abzuliefern. Jedes Paket darf nur gleich Berliner Höfen blieben der Drehorgel durch Hauswirtsgebot artige Abschnitte enthalten; es muß mit einer Aufschrift versehen verschlossen. In den Vororten durfte, wie noch heute, nur fein, aus der der Inhalt des Palets( z. B. 100 Abschnitte über auf der Straße und an gewissen Wochentagen geleiert 50 Gramm Seifenpulver aus dem Monat August 1916), sowie Name werden. Selten fiel das geldbeschwerte Papierchen aus den und Wohnung des Absenders ersichtlich find.
Sammlung der Seifenkartenabschnitte.
Erfolg. Nicht minder erfolgreich war die Vortragskünstlerin Flie Bois, deren Parodie auf das Varietéprogramm unaufhörlich applaudiert wurde. Eine Nummer besonderer Art war die Musikal Szene der Adelmann- Familie Alt- Nürnberg" mit den sonderbarsten Spielen. Und dann Baul Beders mit ſeinem Fliegentütencouplet" Instrumenten. Alte Bekannte saben wir in der Lorch - Familie mit
"
und seinem Hühnerhof". Man mag noch so ernst gestimmt sein in dieser schweren Zeit, aber Baul Beders versteht es, mit seinem fächselnden Humor den Zuhörer zum Lachen zu reizen. Sein Auge bleibt troden vor Lachen.
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Aus den Gemeinden.
Güterwirtschaft der Stadt Neukölln.:
Die Bewirtschaftung der städtischen Rieselgüter hat seit Striegsausbruch bei den Groß- Berliner Gemeinden in besonders hohem Maße an Bedeutung gewonnen. Neben ihrer eigentlichen Bestimmung als Aufnahmegebiete für die gewaltigen Mengen von Abfallstoffen aus den Städten sind die Rieselfelder mehr und mehr zu einer Nahrungsmittelquelle geworden. In der Erkenntnis, daß die Versorgung der großstädtischen Bevölkerung mit den notwendig sten Lebensmitteln gegenwärtig als eine der dringendsten Aufgaben der Gemeinde angesehen werden muß, ist von der Neuköllner Stadtverwaltung sowohl der Anbau von Halm- und Gartenfrüchten als auch die Vermehrung des Viehbestandes für dieses Jahr auf den beiden Gütern Waßmannsdorf und Boddinsfelde in größtmöglichem Umfange durchgeführt worden. Schon die in Friedenszeiten erzielten Erträgnisse, wobei zum Teil der Eigenverbrauch nur fleinere Mengen