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Mr. 212. 33. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Chronik des Weltkrieges.

4. August 1914.

In der Kriegsfihung des Reichstages nimmt der Reichskanzler das Wort. In seiner Darstellung der Ereignisse, die zum Kriege geführt, erklärt er: Rußland hat die Kriegsfacel ans Haus ge­legi. Im Verlaufe seiner Rede teilt er mit, daß deutsche Truppen die belgische Grenze überschritten haben:

Allerlei Kartoffelnöte.

Knaben.

Freitag, 4. August 1916.

An jedem Spieltage sind die Kinder von zwei

Von überallher kommen Meldungen von einem Ueber der sieben Sammelpläge zum Baden bestimmt. Natürlich besteht angebot von Kartoffeln; teilweise sind den Städten soviele Mengen kein Zwang. Es badet nur, wer Lust dazu hat, morgens von 9-11 zugeführt, daß große Vorräte verdorben sind oder doch dem Ver- die Mädchen, dann von 11-3 die Knaben, ohne Entgelt, gewöhnlich derben ausgesetzt erscheinen. Augenscheinlich hatte die Tatsache, daß in Abteilungen von je 50 Stindern. Mehr können nicht zugelassen am 1. August der Erzeugerpreis für Kartoffeln um eine Mart werden, weil sonst die Verantwortlichkeit zu groß wird. Badezeug Von einigen Spielleitern herabſant, bei den Landwirten einen wahren Wetteifer entfacht, und Handtuch muß mitgebracht werden. möglichst noch vor diesem Termin alle irgendwie in Frage wird unentgeltlich Schwimmunterricht erteilt. Etwa der sechste Teil der kommenden Kartoffeln auf den Markt zu bringen.

hier am Baden teilnehmenden Knaben kann bereits schwimmen. Unfälle Angesichts der übergroßen Zufuhr ist es unverständlich, daß die sind noch nie vorgekommen. Eine einfache Kartenkontrolle erleichtert Kartoffelpreise immer noch eine ganz ungerechtfertigte die Uebersicht. Das Fehlen eines Kindes müßte schnell entdeckt öhe einhalten. Auch der Erzeugerpreis von 9 M., der seit dem werden. 1. August in Straft ist, muß herabgesetzt werden, und die auf­gestapelten Kartoffelmengen gilt es zu Preisen zugänglich zu machen, die den Ankauf größerer Mengen allen Kreisen des Volkes gestatten.

Wir sind in der Notwehr, und Not kennt kein Gebot. Unsere Truppen haben Luxemburg besetzt, vielleicht auch schon belgisches Gebiet betreten müssen. Das widerspricht den Geboten des Völker rechts. Die französische Regierung hat zwar in Brüffel erklärt, die Neutralität Belgiens respektieren zu wollen, solange sie der Gegner respektiere. Wir wußten aber, daß Frankreich zum Ein­fall bereit stand. Frankreich konnte warten, wir aber nicht, und ein französischer Einfall in unsere Flanke am Unterrhein hätte ver­hängnisvoll werden können. So waren wir gezwungen, uns über die Proteste der luxemburgischen und belgischen Regierung hinwegzusetzen. Das Unrecht, das wir damit tun, werden wir wieder gutzumachen fuchen, sobald unser militärisches Ziel er- licher Anlieferung von Kartoffeln aus Sachsen . Die Kartoffeln Köln hat eine Kartoffelnot" wegen zu großer und zu plötz­kommen bei der Entfernung und großen Hiße zur Hälfte verdorben an. 3 ehntausende Bentner Kartoffeln verfaulen, und die Bewohner ganzer Stadtteile beschweren sich über den Geruch. Die Stadt nimmt für die Kartoffeln 9 Pf. das Pfund und erklärt, mit dem Preise nicht heruntergehen zu können, da die Provinzial­stelle in Sachsen auf ihrem hohen Preise von 9 M. beharre. Die rheinische Provinzialstelle gibt den Bauern nur 6-7 M. Nie­mand begreift, weshalb die Kartoffeln aus Sachsen kommen und unterwegs verderben müssen, wenn vor den Toren Kölns Kartoffeln in Hülle und Fülle zu haben sind. Aber die Stadt ist von den zen­tralen Stellen gezwungen, aus Sachsen zu beziehen."

Die Maßnahmen zur Regelung der Kartoffel bersorgung erscheinen in jedem Falle wieder unzulänglich. Daß es dabei nicht nur an dem verstärkten Angebot durch die Landwirte liegt, scheint eine Zuschrift darzutun, die wir aus Köln erhalten. Darin heißt es:

reicht ist.

Von den Parteien gab nur die sozialdemokratische Fraktion durch ihren Vorsitzenden Haase die Erklärung ab, daß sie die Kriegskredite in Höhe von 5 Milliarden bewillige. In der Erklärung hieß es: Wir fordern, daß dem Kriege, sobald das Ziel der Siche­rung erreicht ist und die Gegner zum Frieden geneigt sind, ein Ende gemacht wird durch einen Frieden, der die Freundschaft mit den Nachbarvölkern ermöglicht. Wir fordern das nicht nur im Interesse der von uns stets verfochtenen internationalen Solidarität, sondern auch im Interesse des deutschen Volkes."

Deutsch - amtlich wird gemeldet, daß kurz nach der Rede des Reichskanzlers der englische Botschafter Sir Edward Goschen im Reichstag erschienen sei, um von dem Staatssekretär v. Jagow die Versicherung zu verlangen, daß feine Berlegung der belgischen Neu­tralität stattfinden würde. Der Staatssekretär v. Jagow erwiderte, daß dies nicht möglich sei. Darauf sei abends der englische Bot­schafter im Auswärtigen Amt erschienen, um den Krieg zu erklären und seine Pässe zu fordern.

In der Nacht kommt es zu bedauerlichen Ausschreitungen vor dem englischen Botschaftspalais.

Der Lotal- Unzeiger" bringt eine Warnung vor unsinniger Spionenriecherei:

Es sind neuerdings eine, große Anzahl Fälle vorgekommen, in denen völlig harmlose Personen, lediglich auf den Verdacht hin, Spione zu sein, in der brutalſten Weise angegriffen und miß­handelt worden sind. Ein derartiges Verfahren verdient die Härfste Rüge."

4. August 1915.

Auf dem öftlichen Kriegsschauplatz wird auf der ganzen Front die Verfolgung der zurückgehenden russischen Truppen fortgesetzt.

Das tägliche Brot.

Aufhebung des Verfütterungsverbots für Frühkartoffeln. Amtlich wird durch W. T. B. mitgeteilt: Durch Anord­nung des Kriegsernährungsamts vom 2. August ist das bis­he: bestehende Verbot der Verfütterung von Kar­toffeln aufgehoben.

Aus Groß- Berlin.

Der Balkon.

Seit Jahr und Tag hatte unser Freund das große Berliner Wohnungselend mit den engen Höfen und den dumpfen Hinter­wohnungen kennen gelernt, bis er es zu einer Wohnung mit Balkon gebracht hatte. Dann aber begeisterte er sich so, daß er sich zu einem wahren Hymnus auf den Balkon verstieg. In dieser Begeisterung besang er förmlich den Balkon. Sein Singfang lautet:

Mein Stolz, meine Freude, mein Schmuckfästchen! Er ist nicht groß, nicht geräumig und geht nach hinten, auf Gärten und Bau­stellen hinaus. Aber ich möchte ihn nicht missen, und ich kann mir nicht vorstellen, wie man dieses jämmerliche Dasein ertragen sollte, ohne einen Balkon zu haben. So spreche ich jetzt, ich Großkok von Pankow , und dabei habe ich die meiste Zeit meines Lebens nicht über einen Balkon verfügt. Doch das vergesse ich heute gar leicht, weil ich so ein angekleckstes Schwalbennest nun mein eigen nenne. Wie oft sitze ich allein auf diesem Vorsprung meiner Wohnung, des Morgens, wenn der Tag klar und hell am Himmel heraufzieht, nachmittags, wenn die Sonne nicht mehr im Zenith steht, wie auch in milder Sommernacht, wenn ringsum schon alles schläft und das Licht meiner roten Ampel wie ein kleiner Leuchtturm in die Finsternis

hinaus blinkt.

Eine wesentliche Neuerung auf dem Spielplatz im Plänterwald ist, daß sämtliche Unterkunftshallen endlich mit Blizableitern Leider fehlt noch die Fernsprech versehen worden sind. anlage, die sich als immer notwendiger herausstellt. Sie fann zur Heranschaffung der Lebensmittel, bei Unfällen, Erkrankungen und Unwetter wertvollste Dienste leisten.

Polizei und Sittlichkeit.

Der Polizeipräsident Charlottenburg hat eine Verfügung er­richtet und polizeiliches Einschreiten androht, wenn durch lautes laffen, die sich gegen leichtfertiges Treiben" in gewissen Lokalen und unangemessenes Gebaren gegen den guten Ton verstoßen wird. Die Verfügung lautet:

Es sind in neuerer Zeit wieder erhebliche und zahlreiche Klagen über die Zunahme des leichtfertigen Treibens in den öffentlichen Lokalen laut geworden. Es kann nicht geduldet werden, daß sich immer mehr ein Treiben breit macht, das mit dem Ernst der gegenwärtigen Zeit nicht im Einklang steht und bei den Familien der vor dem Feind kämpfenden Truppen und allen patriotisch Gesinnten nur Empörnng hervorrufen muß. Es wird polizeilich scharf kontrolliert werden, ob in öffentlichen Lokalen Verstöße gegen Sitte und Anstand vorkommen, die ein Einschreiten erforderlich machen. Es wird nötigenfalls mit allen Mitteln dagegen vorgegangen werden. Ich erwarte, daß die Inhaber der öffentlichen Lokale im eigenen Interesse bemüht sind, in Zukunft alle zweifelhaften Elemente von ihren Lokalen fernzu­halten und streng dahin zu wirken, daß das Treiben in ihren Lokalen zu Beanstandungen keinen Anlaß gibt. Insbesondere weise ich darauf hin, daß allen zweifelhaften weiblichen Personen der Aufenthalt im Lokal verwehrt werden muß, einerlei, ob sie mit oder ohne Herrenbegleitung sind; auch muß gegen solche Per­sonen durch Entfernung aus den Lokalen eingeschritten werden, die durch lautes und unangemessenes Gebaren gegen den guten Ton verstoßen. Die Inhaber haben es sich selbst zuzuschreiben, wenn infolge Nichtachtung dieser Warnung die schärfsten polizeilichen Maßnahmen und gegebenenfalls die Schließung des Betriebes zur Anwendung gelangen werden."

Zu diesem Erlaß hat allem Anscheine nach das Treiben in den befferen Kaffees in Berlin WW in der Gegend am Kurfürstendamm und des Zoologischen Gartens Anlaß gegeben. In der jezigen schweren und ernsten Zeit gibt es noch sehr viel Leute, die es dazu haben, um in Gesellschaft von Halbweltdamen lebeschön zu machen. Es gibt eine Menge Menschen, denen der Krieg nichts anhaben fonnte, die vielmehr gerade durch den Krieg viel und leicht Geld verdient haben und nach einem blauen Lappen nicht zu fragen brauchen. Diesen Leuten fehlt nichts; sie haben nur den Wnnsch, den Lebemann zu spielen. Daran wird auch der Erlaß des Char­lottenburger Polizeipräsidenten nichts ändern.

Die Visitenkarte des Todes. Im Treptower Rathause müssen alle Personen, die sich zur Stammrolle anzumelden haben, das Zimmer 57 aufsuchen. Zu ihrem Erstaunen und Befremden sehen sie dann an der Einganstür zu diesem Zimmer ein Schild mit der Aufschrift" Friedhofsverwaltung". Gibt es denn in dem ge­räumigen Treptower Rathause gar kein geeigneteres Zimmer? Den Meldepflichtigen braucht doch der Tod wirklich nicht auf den Präsentierteller gelegt zu werden.

Die Polizei ist nicht die Stelle, die fittlich erziehen kann. Bei solchem Bestreben wird sie nur Mißgriffe über Mißgriffe tun ,, Es gibt Menschen, die auch einen Balkon haben, ihn aber falt Wird der Erlaß verallgemeinert, wie das immer so geht, so werden und tot liegen lassen, als Rumpelkammer oder zum Wäschetrocknen sogar Personen davon betroffen, die man gar nicht treffen möchte, und Teppichklopfen benutzen. Ich hasse, ich verachte solche Leute. die aber doch, wie die Dinge heute stehen, auf öffentliche Lokale an­Es sind trockene, poefielose Kreaturen, die mit bescheidenen Mitteln gewiesen sind. Hunderttausende weiblicher Personen müssen heute dem Leben keine Schönheiten abzuringen vermögen. Mein Balkon öffentliche Lokale aufsuchen, wenn sie auch nicht gerade die Kaffees ist ein Gedicht, ein duftendes, leuchtendes, farbenfrohes Märchen! von Berlin WW besuchen. Und da könnte es doch zu leicht vor­Errichtung eines Kriegswucheramts. An jedem Morgen eröffnet er mir neue Wunder. Wenn ich hinaus- kommen, daß solche weibliche Personen die Opfer polizeilicher Aus­Wolffs Telegraphenbureau meldet: Der Minister des trete, umfächelt mich die frische Morgenluft, die Brust weitet sich, legungskunst und polizeilicher Willtür werden. Das wird nie zu Innern Lat die Errichtung einer besonderen Zentral- das Herz erfreut sich in dieser schweren Zeit doppelt wertvoll. vermeiden sein, wenn man die Ausführung solcher Erlasse zur stelle zur Bekämpfung des Wuchers und son- und dann sehe ich, was alles von zauberhaften Händen geschaffen Hebung der Sittlichkeit in die Hände untergeordneter polizeilicher ſtiger unlauterer Gebarungen im Verkehr mit Gegenständen worden ist. Ach, so vieles! Da sind rote, blaue, weiße, gelbe Organe legt. des täglichen Bedarfs verfügt, die dem königlichen Zupfen entstanden, hier die Weinranke ist einen kleinen Sprung weiter Bolizeipräsidium in Berlin angegliedert wird gegangen und hat sich liebevoll um einen Stab gewunden, hier sind und die Bezeichnung Striegswucheramt" führt. Das Snofpen aufgegangen, da Blüten und was sonst noch. Wer will, findet Kriegswucheramt wird seine Tätigkeit am 15. Auguſt auf- immer kleine Ueberraschungen. Man lüftet ein winziges Tipfelchen nehmen. Es soll mit den Polizeibehörden und den Behörden der Natur und erspäht ihre Geheimnisse, schielt interessiert in ihre der Staatsanwaltschaft im ganzen Lande in rege Verbindung wundersame Werkstatt. Und dann heißt es auch gießen, die fest treten und namentlich auch auf ein enges 8usammengewordene Erde wieder lockern, Zweige festbinden, Ungeziefer ab­arbeiten zwischen Polizei, Staatsanwalt- juden und was dergleichen Arbeiten mehr sind, die einen immer be­schaft und Gerichten hinwirken. Daher werden ihm schäftigen und doch soviel Abwechslung und Freude bereiten. Nein, sowohl Verwaltungsbeamte wie auch Beamte der Staatsan- ich möchte ihn nicht missen, meinen Balkon, und ich bin förmlich waltschaft zugeteilt. Die obere Leitung des Kriegswucher- verliebt in ihn. Der Staffee auch der Kriegs"-Kaffee- schmedt amts liegt in der Hand des Polizeipräsidenten von darauf so wundervoll, tausendmal besser als bei Josiy, ich size in Berlin . Neben Beamten werden auch Sachverständer frischen Luft, ohne Zwang und Belästigung, und brauche noch dige aus den verschiedenen Wirtschaftszweigen vom Minister nicht einmal Tafelmusik zu entbehren, aus den Gärten, von den des Innern zu ständigen Mitgliedern des Kriegswucheramts Dächern und Telegraphendrähten herab schallt es in mancherlei bestellt werden, damit in der wichtigen Tätigkeit des Kriegs- eisen, daß es eine Lust ist. Nein, ich lobe mir meinen Balkon, und Schimkes, was meine Freunde wucheranits auch die praktischen Erfahrungen anerkannter Sachverständiger gebührend zum Ausdruck kommen. Außer- find und in Reinickendorf wohnen, könnten mich zu einer gebratenen dem wird dem Kriegswucheramt, um eine ständige Fühlung Friedensgans einladen, ich würde nicht folgen, sondern äße lieber mit den verschiedenen Erwerbszweigen und mit der Deffent- eine Stäfeftulle auf meinem Balkon. lichkeit zu erhalten, ein beratender Ausschuß beige­geben, in den Vertreter des Handels, der Landwirtschaft, der

Glücklicher Balkonbesizer!

Der Ferienspielplatz im Kino.

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Die Reisebrotmarken.

Nachdem für die Reisenden, die auf höchstens 3 Wochen zu verreisen beabsichtigen, Reisebrotmarken eingeführt worden sind, welche für das gesamte preußische Staatsgebiet Gültig­keit haben, ist mit dem Königreich Sachsen eine Vereinbarung über die gegenseitige Anerkennung der sächsischen und preußi­worden. Reisen also preußische Staatsangehörige nach Sachsen schen Reisebrotmarken für Sachsen und Preußen getroffen und umgekehrt sächsische Staatsangehörige nach Preußen, so erhalten sie auf die in ihrer Heimat empfangenen Reisebrots marken Gebäck. Die einzelnen Hefte umfassen, ebenso wie die preußischen Reisebrothefte, einen Zeitraum von 4 Tagen.. Bedauerlicherweise lauten die sächsischen Brotmarken auf

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Industrie, des Handwerks und der Verbraucher sowie im Das war einmal wieder ein ganz besonderes Ferienvergnügen, 40 Gramm Gebäck, während hier Brot nur in Gewichts­öffentlichen Leben stehende Männer durch den Minister des als vorgestern auf dem jetzt täglich von rund 3000 Stindern besuchten mengen abgegeben werden darf, die durch 25 teilbar sind, Innern beiusen werden. prächtigen Ferienspielplag im Treptower Plänterwald die Tante aus was bei den preußischen Reisebrotmarken berücksichtigt ist. Die Das Kriegswucherchant soll die Bekämpfung des Kriegs- Amerika" mit der Kurbelmaschine anrückte, um die ganze fleine Ge- hiesigen Bäcker und Gasthofbesitzer können daher auf fächſiſche wuchers und ähnlicher Unlauterkeiten einheitlich leiten und sellschaft zu filmen. Schnell hatten die Kinder erfaßt, um was Marken nur in der Weise Gebäck abgeben, daß die von ihnen möglichst wirksam gestalten. Namentlich hat es seine Auf- es sich handelte. Wie ein Lauffeuer pflanzte sich der Jubel- gelieferten Mengen sich innerhalb der auf den abgetrennten merksamkeit auf die Verfolgung von Ueberschreitungen der ruf fort: Wir werden für den Kientopp aufgenommen!" Unter Abschnitten angegebenen Menge bewegen.( Werden z. B. zwei Höchstpreise und übermäßigen Preissteigerungen, zurückhal- der Oberleitung des Herrn Lehrer Siebert , der hier draußen schon Schrippen entnommen, so bleibt nichts übrig, als drei tung von Waren. Kettenhandel, den Schwindel mit Ersatz- fieben Sommerferien hindurch seine Berliner Jungen und Mädel be- Marken 120 Gramm abzutrennen.) mitteln und weitere derartige Mißstände zu lenken. Seine treut, wurden die schönsten Gruppenspiele veranstaltet, um ein Die sächsischen Reisebrotmarken sind äußerlich von den Zuständigkeit erstreckt sich jedoch nur auf Gegenstände lebenswahres Bild von dem herrlichen Treiben auf dem Ferien- preußischen dadurch unterschieden, daß sie auf weißem Papier des täglichen Bedarfs, nämlich Lebens- und Futter- spielplatz zu geben. Aber nicht der geringste Zwang herrschte. einen grünen Streifen und den Aufdruck Königreich Sachsen mittel aller Art, rohe Naturerzeugnisse, Heiz- und Leuchtstoffe, Da brauchte man keine Schauspieler und Statisten, keine Proben, Reisebrotmarke 40 Gramm Gebäck und das sächsische Waschmittel, Kleidung und Schuhwerk. feine bestellte Arbeit. Was auf diesen ellenlangen Film Landeswappen enthalten. Der Minister des Innern hat dem Kriegswucheramt fam, war urwüchsiges Berliner Jugendleben, dem auch der Für Reisen, die länger als drei Wochen dauern, verbleibt umfassende Befugnisse gegenüber den Polizeibe- Krieg nichts von seiner natürlichen Freude genommen hat. Die Kino es bei dem alten Verfahren der Reiseabmeldescheine. hörden und den Preisprüfungsstellen beigelegt. Eine tante war selbst überrascht, was für entzückende Bilder sie auf den größere Zahl eigener Erefutivbeamter ermöglicht es dent Film bannte. Noch überraschter werden bald die Hunderttausende Der Magistrat berichtigt. Das Nachrichtenamt der Stadt Seriegswicherami, in wichtigeren Wucherfällen ohne Zeitver- sein, die den Berliner Ferienspielplatz bisher nur vom Hörensagen Berlin teilt mit: Nach einer durch den Verein der Gast­Lust Ermittelungen im ganzen Lande in Unterstützung der tannten. wirte Groß- Berlins verbreiteten Erzählung soll der Präsident örtlichen Polizeibehörden anzustellen. Ueber das Zusammen- Vom Spielplatz ging es mit einem halben Hundert Mädchen nach des Kriegsernährungsamtes eine Kontrolle der Gastwirtschaften wirken zwischen den Behörden der Staatsanwaltschaft und dem nahegelegenen schönen Kaiserbad" an der Oberspree, gegen borgenommen, die abgelieferten Fleischkartenabschnitte geprüft dem Kriegswucheramt hat der Justizminister nähere Anord- über der Abtei, wo ebenfalls fleißig nach der Natur gefurbelt wurde. und wegen der dabei hervorgetretenen Mängel dem betreffenden nungen crlassen. Täglich baden hier etwa hundert Mädchen und zweihundert Magistratsdezernenten eine Zurechtweisung erteilt haben. Für