ehemaligen Leiter des Reichsmarineamtes zugegangen war. I wird jekt„ aus bester Quelle" mitgeteilt, daß diese Verbände ihre der Teilnahme bei den Neuwahlen gehindert sein. Es ist aber sehr Der Schluß dieser Antwort lautet: Forderungen einer Revision unterworfen haben. Sie verlangen schiver, heute schon zu überschauen, bis wann unter diesem Geficht
Möge das Verständnis in unserem Vaterlande zunehmen, jetzt nur noch eine Ausdehnung der Grenzen im Osten und Garan- punkt der Termin für die Neuwahlen hinausgeschoben werden muß. daß das Deutschtum sich nur erhalten und durchsetzen kann, wenn tien im Westen. Inzwischen ist im„ Deutschen Nationalausschuß", 3weifellos wird man so dazu kommen, die Legislaturperiode auwir aus diesem Kriege mit einer Stellung dem Anglo- Ame - der gegründet wurde, um die Politik des Reichskanzlers zu unter- nächst um ein Jahr zu verlängern. Das weitere muß sich dann rikanertum gegenüber hervorgehen. Wir erlangen diese Stellung, wenn nicht England, sondern wir die Vorm a chi ftüben, eine Strömung zu bemerken, um unter dem Drange der später finden." bon Flandern werden." militärischen Ereignisse das vom Reichskanzler ausgesprochene Der von der„ Tägl. Rundschau" vertretene Vorschlag, die ParAngesichts einer derartigen unverhüllten Propaganda für Kriegsziel noch mehr einzufchränken. Die Ausdehnung der teien sollten durch einen gemeinsamen Antrag die Verschiebung der bestimmte Kriegsziele wird es höchste Zeit, daß endlich auch Grenzen im Osten würde so ausgelegt werden, daß wirtschaftliche Wuhlen fordern, wird von dem Zentrumsblatt abgelehnt. Mit denen, die mit ihren Anschauungen den hier geäußerten Vorteile in einem ziemlich selbstständigen Polen verlangt werden, vollem Recht- es ist Sache der Regierung, bem Reichstag eine diametral entgegenstehen, das Recht gegeben wenn die Russen gewisse besette Gebiete enträumen, und daß die Vorlage zu unterbreiten. Die„ Kölnische Volksztg." ermahnt ihre wird, ihre Gegengründe uneingeschränkt zu wirklichen Garantien im Westen" nicht in Festungen, Anhänger: entwideln und ihre Forderungen zu vertre- sondern in einer internationalen Regelung bestehen ten. Es muß Unheil anrichten, wenn die Vertreter weit- würden, die für alle Staaten bindend sein sollte." gehender Annerionswünsche den Eindruck zu erwecken vermögen, daß breite Kreise des Volkes hinter ihnen stehen. Es muß die Möglichkeit geschaffen werden darzutun, daß die Massen mit ihren Forderungen nichts zu tun haben wollen.
Nachklänge zum 1. August.
Die Rhein. - Westf. 3tg." bemerkt hierzu:„ Eine höchst unflare und zweideutige Geschichte. Hoffentlich enthalten die rednerischen Visitenkarten des Ausschusses einige Tatsachen, die sich über das allgemeine Getratsche von Sicherungen und realen Garantien" erheben. Sonst ist es an der Beit, daß man die Ueberflüssigkeit und deshalb Schädlichkeit dieser Wedel- Schöpfung" energisch betont." Es ist auffällig, daß das Organ der Schwerindustriellen nur die Forderungen des Nationalausschusses kritisiert, sich aber nicht gegen die Behauptung wendet, die sechs Wirtschaftsverbände hätten ihre Kriegsziele einer Revision unterworfen. ( z)
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Bedenklicher Vorschlag.
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Namentlich ist bie sorgfältige Aufrechterhaltung der Parteiorganisation in allen Zentrumswahlfreifen un bedingt notwendig und sollte nirgendwo vernachlässigt werden."
Ein Pluralwahlrecht zum Reichstage? Die Deutsche Tageszeitung" tommt auf die Ausführungen des Abgeordneten Kanzom in Königsberg zurück, wonach die Absicht bestehe, für Preußen ein Pluralwahlrecht einzuführen. Das agrarische Blatt stellt fest, daß der Gedanke, unseren Kriegern eine Pluralstimme bei Wahlen zu geben, schon vor langer Zeit in der„ Süddeutschen Konservativen Korrespondenz" ausgesprochen worden ist, und zwar habe sich dieser Vorschlag auf die Reichstagswahlen bczogen.
Die Deutsche Tageszeitung" und ihr nahestehende Organe kommen noch immer wieder auf die Sundgebungen des National ausschusses zurüd, um darzutun, daß sie ein völliger Wiz erfolg gewesen wären. Tatsächlich wird man diese Kundgebung auch taum anders nennen lönnen. Das Blatt des Herrn v. Reventlow schreibt über die geringe Beteiligung an den Ver jammlungen: In der Deutschen Tageszeitung" entrüstet sich Graf event In Kiel mußte die Versammlung überhaupt fallen gelassen Io iv über die Worte, bie Grey über die Regelung der Lebensmittel Reichstagswahlrecht nicht Pluralwahlrecht für Preußen. werden, weil der Kartenverkauf zu dürftig war; die rein lofalen" einfuhr in die von den Deutschen besetzten Gebiete sprach, und nennt Nach Zeitungsmeldungen sollte der fortschrittliche Landtagsund„ technischen" Gründe, die noch an anderen Drten zu einer die Forderung einer neutralen Kontrolle über die Verwendung der abgeordnete Ranzow türzlich in Königsberg den Gedanken der EinAbsage der Versammlung führten, dürften auch wohl verwandter Natur Bodenerzeugnisse in den besetzten Ländern eine„ Ilassische Unber- führung eines Pluralwahlrechts für die preußischen Landtags= geweien fein. Ganz auffällig schlecht war der Besuch der Versamm- schämtheit". Er nimmt dann diesen Anlaß wahr, um eine Forde- wahlen erörtert und dabei gefordert haben, daß jedem Kriegsteillungen beispielsweise in Chemniz, Darmstadt , Saarbrücken und verschiedenen anderen Städten im Westen. Nedner wie die Herren rung der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" aufzugreifen, die dahin nehmer eine Pluralstimme zugebilligt werde. Wie die„ KönigsDr. Bieper in Essen und auch Dr. Pfeiffer, die sonst volle Häuser ging, daß man einen Teil der Bevölkerung der be- berger Hartungsche Zeitung" jest meldet, beruht diese sonderbare gewohnt find, fanden diesmal nur recht mäßigen Zulauf, und Herr festen Gebiete nur zu veranlassen brauche, ihr Land zu Wahlrechtsforderung eines Fortschrittlers auf einem DrudStegerwald mußte in Elberfeld , nachdem man für den ursprüng berlassen und zu ihren Freunden überzugehen, um damit jede fehler. Das Königsberger Blatt schreibt: lich in Aussicht genommenen großen Saal der Stadthalle schon Ernährungsfrage für das deutsche Volt auszuschalten". Graf" Durch den Fortfall einer Drudzeile( in dem Bericht über die den kleineren Kaisersaal gewählt hatte, vor ganzen 150 Personen Reventlow läßt die Frage offen, ob heute schon eine Notwendigkeit Rede Kanzows) ist zur Frage der preußischen Wahlreform der Satz sprechen." in dieser Nichtung vorliege; unaweifelhaft erscheint ihm aber, daß entstanden:" Der liberale Antrag geht aufs Pluralwahlrecht." Natürlich verabsäumt das Blatt nicht, im Anschluß daran auch nach Lage der Dinge wirtschaftlich und politisch nichts im Wege Richtig muß es heißen:" Der liberale Standpunkt verlangt gründnoch wieder ausdrücklich hervorzuheben, daß an verschiedenen Drten, it inde, und der Vorschlag scheint ihm von großem Werte. liche Reform und hält fest am Reichstagswahlrecht. Ein das erschienene Publikum mehr auf Seite der„ Unentwegten" als Wir glauben- von manchen anderen Bedenken ganz abge- im Ministerium des Innern vorbereiteter Regierungsantrag geht auf Seite des Nationalausschusses gestanden haben dürfte. Es liegt aber natürlich auf der Hand, daß dies für die Stimmung im feben nicht, daß es dem deutschen Ansehen und der deutschen auf das Pluralwahlrecht." Abgeordneter Kanzow betonte ausdrüdBolte gar nichts befagen will. Die Massen haben ja an den Kriegführung sehr günstig wäre, wenn die verantwortlichen Stellen lich, wie sehr sich bei der Opferwilligkeit des Volkes in diesem Kundgebungen des Nationalausschusses überhaupt nicht teilgenommen. zu einer solchen Gewaltmaßnahme greifen und Hunderttausende, Kriege die Grundlage des Reichstagswahlrechts bewährt hat. Er Nicht ohne Bedeutung ist, daß in Bonn neben der Veriamm- vielleicht Millionen friedlicher Bewohner der besetzten Gebiete fügte hinzu, daß, falls eine Regierungsvorlage das Pluralwahlrecht Tung des Nationalausschusses am 1. August auch noch eine andere statt- zwingen würden, Haus und Heimat zu verlassen. ( z) bringen sollte, er in unserer Landtagsgruppe darauf hinwirken fand, für die der liberale Bürgerverein die Genehmigung erhalten werde, daß die Fortschrittliche Volkspartei dann den Antrag stelle, hatte. Hier sprach der Prorektor der Universität, Geheimrat jedem Kriegsteilnehmer eine Pluralstimme zu geben." Landsberg .
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Ein Erzbischof über Krieg und Frieden.
Der Drudfehler hat Herrn Kanzow allerdings bös mitgespielt,
Laut dem Bericht der Kölnischen Zeitung " führte Landsberg Der Kardinalerzbischof von Köln hat die Kinder seiner Diözese aber ganz unschuldig ist er an dem Mißverständnis nicht. Wenn
u. a. aus:
zu einem Gebetssturm für den Frieden aufgefordert. In
Glaubt man durch erstückelung frember Ge- dem Hirtenbrief flagt er über das Kriegselend und beantwortet die er schon die Einführung des Reichstagswahlrechts für Preußen verbiete oder Ausdehnung unseres Gebietes ins Ungemessene hinein Frage nach den Kriegsursachen mit den Worten:" Der Krieg ist tritt, dann sollte er sich nicht so leichten Herzens mit dem Pluralden Frieden auch nur für lange Zeit zu sichern eine harte Strafe, die Gott über die Menschen tommen läßt, wahlrecht abfinden, und es gar noch jetzt schon durch Verbesserungsund die Feinde von neuen Kriegsgreueln abzuhalten? Der weil so viele Gott den Herrn durch Sünde be- anträge schmackhaft zu machen versuchen. Man muß allerdings Gegner muß selbstverständlich möglichst ungünstig gestellt werden, leidigt haben." Er gibt aber zu, daß der Krieg auch eine dann zu der Ueberzeugung kommen, daß der Widerstand des Herrn dafür müssen die Friedensbedingungen die nötige Gewähr schwere Prüfung für die Guten und Unschuldigen" sei. bieten, dafür dürfen wir auf unsere Waffen und auf Der Kardinalerzbischof gibt seiner Aufforderung zum ver- Sangow gegen die Einführung des Pluralwahlrechts nicht allzu erheblich sein werde. unsere leitenden Männer rechnen. Weg aber mit dem Schlagwort, står tten Beten folgende Ergänzung: daß wir die Waffe erst aus der Hand legen dürfen, wenn wir „ Aber vielleicht wollt ihr mich fragen: Wir haben es Ein gemaßregelter Reichstagsabgeordneter. den Feind zerschmettert haben. Weg auh mit dem Schlagwort, getan und es ist doch Krieg geblieben und tein den Gegner weitgehender Eroberungspolitit Friede gekommen. Ihr habt Recht, liebe Kinder! Aber Der Reichstagsabgeordnete Streistierarzt 2 évêque in Saar schwach zu schelten. Heißt Vernunft Schwäche, ist Vorsicht nun frage ich euch: Warum ist denn noch kein Friede? burg , der dem Reichstag als unabhängiger Lothringer " angehörte ,. Schwäche? Aber wir teilen auch mit dem Kaiser un Ich will es euch sagen: Weil wir alle noch nicht genug, oder noch ist nach der„ Boss. 8tg." dieser Tage seiner amtlichen Stel erschütterlich die Zuversicht, daß Deutschland troß der Ueberzahl nicht gut genug gebetet haben; und weil der gerechte Iung enthoben und ihm für die Dauer des Strieges ein Drt der Gegner unüberivindlich ist". Unüberwindlich gerade deshalb, heilige Gott noch nicht genug versöhnt ist wegen in Pommern als Wohnsitz angewiesen worden. Ursache zu dieser weil wir mit unseren noch so berechtigten Ansprücheu Maß zu der vielen Sünden, die den Krieg berichuldet Maßnahme der Behörde war das Verhalten Lévêques, der während halten wissen werden. Denn nicht durch die Herrschaft haben; und weil Gott sicht, daß die Menschen noch über fremde Böller und Länder, nicht durch nicht verdienen, daß der Krieg aufhört und Unterjochung fremder Nationen und Vernich- Friede kommt. Darum müssen wir alle, auch ihr Stinder, tung frember Eigenart, sondern durch Behauptung und noch braver werden und mehr und besser beten und Gottes gePflege unferer vaterländischen Art wollen auch wir im Bürger- rechten Zorn besänftigen." ( z) rod es erreichen, daß Deutschland erhaben über allen Völkern dastehe.
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,, Der schlimmste Feind".
Gewerkschaftliche Kundgebungen.
der Nückfahrt von Berlin , wo er den Sigungen des Reichstages beigewohnt hatte, unvorsichtige und mindestens misverständliche eußerungen über die Kriegslage und die Kriegsmittel getan hatte.
Landtagsabgeordneter Dumrath gefallen. Der nationalliberale Landtagsabgeordnete Dumrath, Bertreter des Wahlkreises Soltau- Fallingbostel , ist, wie aus Hannover gemeldet wird, als Oberleutnant im Osten gefallen.
Regelung des Gummisaugerbezuges.
Nach einer vom Bundesrate beschlossenen Verordnung müssen
Die offiziöse bayerische Korrespondenz Hoffmann meldet: die Konferenz christlich- nationaler Arbeiter führer, die heute in München tagte, befaßte sich nach einem Unter dieser Stichmarke faßt die„ Berliner Volksztg." er- Vortrag des Generalsekretärs Stegerwald mit den neut die Gründe zusammen, weshalb die rechtsstehenden Gruppen gegenwärtig schwebenden Fragen. Das Ergebnis der Konfemit der Politik des Kanzlers unzufrieden sind. Erstens wünscht man renz ist dahin zusammenzufassen, daß die christlich- nationale die aus dem Ausland eingeführten Gummijauger für Gäuglinge feine innere Neuorientierung. Zweitens ist man un- Arbeiterbewegung die gegenwärtigen Treibezufrieden, daß der Kanzler um Ameritas willen den Unterjee- reien gegen die Reichsleitung aufs allerentschie an die Handelsgesellschaft deutscher Apotheker in Berlin ( Sageda) geliefert werden. Durch Bermittlung der Gummi- Rohstoff- Abteibootkrieg nicht mehr mit derselben Wucht führen denste mißbilligt und die Arbeiter warnt, mit ber- lung des Kriegsministeriums und der Hageba werden die fernerläßt". Drittens hält man England für den schlimmsten lockenden Scheingründen sich zum Schleppenträger der politi hin im Inland zur Herstellung gelangenden und die aus dem Aus-. Feind Deutschlands und betrachtet den Kampf gegen ihn als die schen Reaktion gebrauchen zu lassen. Von der Reichsleitung land eingehenden Gummisauger den Apotheken zur Abgabe wichtigste Aufgabe des Krieges. „ Es ist eine völlige Verschiebung"- bemerkt hierzu die„ B. V." erwartet die christliche Arbeiterschaft Bayerns , daß auch die geliefert werden. Dort sind sie zum Preise von 35 f. für das Ausländische Gummisauger wenn man jetzt England statt Rußland zu unserem Haupt- Wünsche der Arbeiterschaft fünftig in Deutschland eine ange- Einzelstüd Inlandware fäuflich. werden voraussichtlich zum gleichen Preise erhältlich sein. Die feind macht. Sowohl Lloyd George wie Churchill baben messene Berücksichtigung erfahren. erklärt, bis zum Krieg war das Verhältnis zwischen England und Im Anschluß an diese Mitteilung dürfte folgende Mel- Sauger dürfen regelmäßig nur gegen Vorzeigung des GeburtsDeutschland in den letzten Jahren recht gut gewesen. England dung des Lokalanzeigers" von Interesse sein. Dem scheins und nur für solche Kinder, die nicht über ein Jahr alt find, fürchtete nur, wir würden seine Bundesgenossen mit Leichtigkeit Blatte wird unter dem 4. Auguft aus München gedrahtet: abgegeben werden, und zwar aus Sparsamkeitsrüdfichten für ein niederwerfen und dann in Europa die Hegemonie erlangen." Eine Besprechung der Vorstandsmitglieder des Kriegs- Kind das erstemal nicht mehr als zwei Sauger, fernerhin aber nur ernährungsamtes Generalsekretär Stegerwald und August gegen Rückgabe der früher bezogenen, damit daraus neue gefertigt ernährungsämter Oeneralsekretär Steigerwald und August werden können. Der Verkauf von Saugern aus Ersatzstoffen für Müller in Hamburg mit Vertretern der christ- Gummi ist nach wie vor freigegeben. lichen und freien Gewerkschaften ergab, daß die Gewerkschaften die gegenwärtigen Treibereien gegen die Reichsleitung auf das allerentschiedenste mißbilligen.
Diese Ausführungen des liberalen Blattes haben natürlich sofort die Kreuzztg." auf den Plan gerufen. Nach dem ziemlich durchsichtigen Hinweis darauf, daß die„ Berliner Volksztg." zurzeit im Straßenverkauf ufiv.(!) an die Stelle des„ Berliner Tageblattes" getreten" sei, schreibt das konservative Blatt:
genommen werde."
Auch dieser Artikel ist wieder ein Beweis dafür, daß, wie es ja auch in den Versammlungen des" National- Ausschusses" ge= Der„ Lokalanzeiger" bringt diese Nachricht am Schlusse schehen ist, die Polemik, von der diese Blätter stets betonen, wie eines längeren Berichtes über eine von den freien und schädlich sie sei, doch gerade immer von dieser Seite wieder auf den christ I ichen Gewerkschaften Münchens veranstaltete Auf die Frage der„ Neuorientierung" übergehend, bemerkt das Bericht mit der triumphierenden Ueberschrift:" Freie und Auf die Frage der Neuorientierung" übergehend, bemerkt das gemeinsame Bersammlung und versieht seinen Konservative Blatt lakonisch: „ Wir brauchen darauf nicht abermals näher einzugehen, nach- christliche Gewerkschaften Hand in Hand." dem wir erst gestern an dieser Stelle betont haben, daß die Neu- Wenn an der Tatsache der Münchener Bersammlung, die eine orientierung eine Angelegenheit sei, die nach dem Kriege ihre rührende Ideengemeinschaft der Teilnehmer ergab, nach diesem Erledigung zu finden habe." Bericht nicht zu zweifeln ist, so bedarf die Meldung über eine Wir haben bereits gestern die diesbezüglichen Aeußerungen der Besprechung Stegerwalds und August Müllers mit BerKreuzatg." wiedergegeben, deren unzweideutiger Charakter durch die tretern der christlichen und freien Gewerkschaften", soweit sie obenstehende schroffe Absage noch besonders unterstrichen wird. Ausführlicher wendet sich das konservative Blatt dann gegen die Vorwürfe auf die freien Gewerkschaften Bezug nimmt, dringend weiterer Aufklärung. der B. V." in der Frage des Unterseebootkrieges, ohne freilich der bekannten Argumentation der Befürworter des rücksichtslosen Torpedierens etwas Neues hinzuzufügen. Ueber die dritte Frage endlich, der Frage des Hauptfeindes", schweigt die„ Kreuzztg." sich diesmal aus. Allein auch ohnedem dienen ihre Ausführungen, natürlich gegen ihren Willen, der weiteren Klärung der Frage, wer der schlimmste Feind" des deutschen Volkes ist.
Die Wirtschaftsverbände und der Nationalansschuß. Der Berichterstatter der" Tijd " in Köln schreibt( laut Rhein.Westf. 8tg.") seinem Blatte:
Verlängerung der Legislaturperiode des Reichstags. Mit dem 12. Januar 1917 endet die Legislaturperiode diefes Reichstages und verfassungsmäßig müßten zu diesem Termin die Neuwahlen vorgenommen werden. Daß dies nicht möglich sein wird, darüber herrscht lebereinstimmung zwischen allen in Betracht kommenden Faktoren. Unter dem Druck des Belagerungszustandes ist ein Wahlkampf eine Unmöglichkeit. Die Köln . Volksztg.", die sich gleichfalls mit dieser Frage befaßt, fagt:
" Es fragt sich, auf wie lange die Legislaturperiode zu verlängern " Wie man weiß, hatten die sechs wirtschaftlichen Verbände in sein wird. Man wird geneigt sein, zu antworten: Solange, bis Deutschland ein Kriegsziel aufgestellt, das durch die Annexion von wenigstens der größte Teil der jetzt im Felde stehenden Wähler an erobertem Gebiet, Ausbreitung der deutschen wirtschaftlichen Macht den Neuwahlen teilnehmen kann. Auch nach dem Friedensschluß und Vergütung für die Kriegsverluste viel weiter ging, als das wird ein großer Teil dieser Wähler kürzere oder längere Zeit außer seitens des Reichskanzlers in allgemeinen Zügen dargelegte. Mirhalb der Grenze des Deutschen Reiches festgehalten und dadurch an
Deutschlands Wirtschaftsbilanz.
Die Nordd. AIIg. 3tg." veröffentlicht einen mehrere Spalten umfassenden Artikel, der eine Wirtschaftsbilanz Deutschlands England noch immer an dem Gedanken festhält, daß Deutschland und feit Ausbruch des Krieges darstellt. Der Artifel betont zunächst, daß seine Verbündeten aus den ihnen zur Verfügung stehenden Gebieten nicht die Kräfte ziehen können, um einmal den Krieg Jahre hindurch erfolgreich durchzufechten und ferner gleichfalls Jahre hindurch das wirtschaftliche Gleichgewicht seiner Zivilbevölkerung einigermaßen aufrechtzuerhalten, und um endlich am Kriegsschluß und nachher noch zu weltwirtschaftlicher Bedeutung fähig zu sein. Diese Auffassung Eng lands wird nun in dem Artikel eingehend zu widerlegen versucht. Es wird gesagt:
Als hier vor etlichen Wochen die beispiellos ungünstigen Ziffern der Ernte von 1915 mitgeteilt wurden, wiesen wir darauf hin, daß in jenen Zahlen der unumstößliche Beweis des Scheiterns des britifchen Aushungerungsplanes nicht nur für dies Jahr, sondern für jede mögliche Kriegsdauer enthalten sei. Denn ein kleinerer Ertrag des deutschen Aders als der vorjährige, ist auch bei stärkster Ungunit der natürlichen Voraussetzungen nicht zu erwarten; und mit dieser Minimalernte sind wir durchgekommen, aus ihr haben wir noch erhebliche Zubuße für die von den zurückflutenden Russen zerstörten Befehungsgebiete des Ostens abgegeben, die sich schon vom kommenden Herbst ab selbst vermehren, uns nach Dedung ihres eigenen Bedarfs vielleicht sogar gewiffe Mengen zurüderstatten können. Die deutsche Ernte wird zum mindeſten eine gute Mittelernte sein, d. h. Sie wird mehrere Millionen Tonnen mehr in unsere Scheunen liefern
als die lebte."
Die Behauptung eines englischen Blattes, daß wir unser Vieh schrittweise aufzehren, wird zurückgewiesen und betont, daß wir eine glänzende Futterernte haben und daß uns allein an Gerste mindestens