brudten Neuauflage verbreitet. Auch diesmal scheinen die drei Deutschen " ihren Vertrieb recht geschickt" einzurichten, indem sie die Drudschrift aus verschiedenen Ortschaft en versenden. So hat sie ein Berliner Bezirksverein aus Kray erhalten. Uns ging das Exemplar aus Lübeck zu.( Die Broschüre bon Junius alter hatten wir aus Braunschweig erhalten.) In der Einleitung erklären die drei dunklen Ehrenmänner, die über viel Geldmittel zu verfügen scheinen, daß sie die Denkschrift Kapps ohne dessen Wissen neu aufgelegt haben." Auch diese Nachricht ist ein weiterer Beweis dafür, mit welcher Bielsicherheit und Energie die Vertreter der schärferen Tonart" zu Werke gehen, um ihren Bestrebungen Geltung zu verschaffen. Sie begnügen sich nicht damit, daß eine weitverbreitete Presse tagein tagaus unermüdlich in ihrem Sinne tätig ist. Sie suchen auch die für fie übrigens recht milden Schranken der öffentlichen Aeußerumg zu umgehen, indem sie einen massenhaften illegalen" Druckschriftenbertrieb im ganzen Reiche organisieren.
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Traub unter Verbot.
Der Kreuzzeitung " zufolge wird aus München gemeldet, daß der Vortrag des ehemals freisinnigen Lizentiaten Traub über die Kriegsziele, der am Donnerstag stattfinden sollte, von der Zensur verboten worden st mit der Begründung, daß die Zuhörer bei dem Vortrage des Grafen Reventlow gewisse Stellen durch demonstrativen Beifall unterstrichen hätten. Die Freifinnige 3tg." bemerkt hierzu: Wir können diese Mitteilung bestätigen mit der Ergänzung, daß die angegebene Ursache des Verbots nur einen Teil der wirklichen Begründung darstellt. Leider dürfen wir einstiveilen nicht mehr darüber verraten."
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Bekanntlich hat Herr Traub in den Kriegsmonaten eine Wandlung durchgemacht, die ihn von der Linken des Liberalismus bis in die unmittelbare Nähe des Grafen Reventlow gebracht hat.
Geschichtliches zur Entwickelung der U- Bootwaffe.
zuwirken. Darauf ist jetzt vom Reichskanzler eine Antwort erfolgt, in der es heißt:
Das tägliche Brot.
Die von Euer Hochwohlgeboren vertretene Auffassung, daß Ein Butter und Fleischparadies. der Lohn der in öffentlichen Betrieben beschäftigten Militärrentenempfänger, insbesondere also der Kriegsbeschädigten, nicht Wie wenig hinreichend die jetzige Verteilung der mit Rücksicht auf den Rentenbezug gefürzt werden dürfe, wird Nahrungsmittel innerhalb des Reichsgebietes ist, tut ernent auch von mir geteilt. Der Grundsatz, daß der Lohn auch eine Zuschrift dar, die der bekannte Berliner Theaterkritiker dieser Klasse von Beschäftigten lediglich nach ihrer Arbeitsleistung S. Jacobsohn an das„ Berliner Tageblatt" gerichtet hat. Darin bemessen werden soll, ist sowohl von der Reichsleitung wie vom heißt es: föniglich preußischen Staatsministerium und anderen Bundesregierungen als maßgebend anerkannt worden und hat sich auch im gewerblichen Leben, soviel mir bekannt, ganz überwiegend Bahn gebrochen. Ich glaube annehmen zu können, daß diejenigen öffentlichen oder privaten Stellen, welche etwa bisher eine abweichende Lohnregelung befolgt haben, sich dem Einflusse der herrschenden Anschauung und des von Reich und Staat gegebenen Vorbildes nicht werden entziehen lönnen. Eines Eingebens auf die Frage, ob die städtischen Verwaltungen bisher die Rente auf den Lohn ganz oder teilweise angerechnet haben, wird es nicht weiter bedürfen. Dem deutschen Städtetag ist von der amtlichen Stellungnahme Kenntnis gegeben worden. Auch wird die Angelegenheit weiter im Auge behalten werden; etwaige Wahrnehmungen auf dem in Rede stehenden Gebiet stelle ich ergebenst anheim, zur Kenntnis des Herrn Staatssekretärs des Innern zu bringen. gez. v. Bethmann Hollweg ."
Es wird Pflicht der verantwortlichen Stellen sein, mit weit größerem Nachdruck, als es bisher( wenn überhaupt) geschah, dem Unwesen derartiger Lohntürzungen entgegenzuwirken.
Neue Höchstpreise für Leder.
Berlin , 5. August. ( W. T. B.) Es ist eine neue Bekannt machung betreffend Höchstpreise und Beschlagnahme on Leder( Ch. II. 888/8. 16.. A.) erschienen, die an Stelle der bisherigen Bekanntmachung betreffend Höchstpreise von Leder Ch. II. 888/1. 16 St. R. A: tritt. Durch die neue Bekanntmachung sind die Höchstpreise für Leder entsprechend den fürzlich erlassenen. neuen Höchstpreisen für Häute verändert und vielfach herabgesetzt worden. Auch die Bestimmungen über die Freigabe von beschlagnahmtem Leder und seine Verwendung haben Abänderungen erfahren.
Maße an den Bau von Unterſeebooten herangehen. Im Auftrage Allgemeine Bestandsaufnahme
am 1. September 1916.
" Ich Hause seit acht Wochen irgendwo in Deutschland zwischen Danzig und dem Westerwald . Als ich bei der Anfunft unseren Brotkartenabmeldeschein" vormies, erhielten wir nicht etwa einen Brotkartenanmeldeschein; der wurde für überflüssig erklärt. Wohl aber erhielten wir vom ersten Augenblick bis Heute: Brot, Butter, Eier, Fleisch und was sonst zu Hause faum nach kleinsten Maßen, kaum um schweres Geld, laum mit der größten Mühe zu erschwingen ist das erhalten wir ohne Beschränkung, in einer Qualität, die vor dem Kriege selten, für einen Preis, der immer spottbillig zu nennen war. Zum Früh stück und zum dritten Gang kommt auf jeden so viel Butter, wie in der Großstadt die Woche über auf eine mehrköpfige Familie. An den beiden fleischfreien Tagen gibt es nicht einen Eierkuchen, sondern sieben übereinandergelegt, die in reiner Butter und von welcher Menge!- gebacken sind. Ueberhaupt schwimmen die meisten Gerichte in reiner Butter. Margarine tennt man nicht. Zu Kaffee und Tee braucht man keine Milch, weil an fetter Sahne niemals Mangel ist. Fleischforten tauchen wieder auf, die fagenhaft geworden waren: auf einen bestimmten Wochentag fällt ein Schweinebraten, der gleich dem föstlichsten Gänsebraten schmeckt; wie dabon heruntergefäbelt wird, das erinnert an Homer . Derart werden allein in unserem Gasthof täglich 70 Personen- ernährt? Gemästet! Und in manchem Gasthof manches Rachbarorts giveihundert. Ihnen allen erscheint die Unvernunft dieser Verschwendung so arg, daß sie sich den Uebergang in die Gewohn Heiten der Heimat unbedenklich zu erleichtern trachten: sie kaufen eine Weile vor der Abreise Butter auf und lassen sie im Eiskeller des Gasthofs lagern. Es ist klar, daß in der ganzen Gegend, die sonst zur Reisezeit nicht eben überfüllt war, anf Wochen hinaus kein Bett und kein Billard zu haben ist, daß Spekulanten sich über den Wert von gutgeschnittenen Ecken für fünftige Hotelbauten unterrichten, und daß man sich verwundert fragt, ob wirklich nicht erreichbar. sein sollte, von diesem märchenhaften Ueberfluß ein Teil an die Großstädter abzuleiten.
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Jch lege Wert auf die Feststellung, daß meine Mitteilungen in feiner Weise übertrieben sind."
Es scheint uns dringendste Notwendigkeit, daß solchen paradiesischen Stätten etwas von ihrem Ueberfluß genommen wird, damit an anderen Orten der Mangel nicht mehr gar so schroff in die Erscheinung zu treten braucht.
In der Monatsversammlung des Vereins der Fortschrittlichen Bolkspartei Blauen hielt Landtagsabgeordneter Günther einen Vortrag, in dem er sich auch über den U- Bootkrieg und die BeAnfragen von nichtamtlichen Stellen wegen der Bekanntmachung sprechung der Kriegsziele ausließ. Er behandelte, wie der" Vogtlän- find, sofern sie sich auf die Preise beziehen, an die Geschäftsstelle dische Anzeiger" berichtet, die Angriffe gegen den Reichskanzler, die der Gutachterkommission für Lederhöchstpreise in Berlin W 9, feiner Meinung nach unberechtigt seien. Es komme eben auch darauf Budapester Str. 11/12, und sofern sie sich auf die Beschlagnahmean, in besonnener Weise die eigenen Machtmittel richtig ein- bestimmungen beziehen, an die Meldestelle der Kriegs- Rohstoffzuschätzen. Redner gab als früheres Mitglied des Reichstags Abteilung für Leder und Lederrohstoffe in Berlin , ebenda zu richten. einen Ueberblick über die Entwickelung der Unterseebootswaffe. Ent- Die Bekanntmachung tritt mit dem 1. September 1916 in Kraft, gegen der damaligen Auffassung der Marineleitung haben die liberalen Ihr Wortlaut, der für die beteiligten Streise von Wichtigkeit ist, ist Barteien eine Beschleunigung des Baues von Unterseebooten ge- bei den Polizeibehörden einzusehen. fordert. Am 28. November 1907 führte Abg. Bassermann im Reichstage aus, daß die Versuche, die die deutsche Marine damit ge= macht habe, abgeschlossen seien, und man werde nun im verstärkten der freisinnigen Parteien wies Abg. Dr. Leonhart am 30. Januar 1908 im Reichstage nach, daß wir in der Unterseebootsfrage den anderen Mächten gegenüber bedenklich ins Hintertreffen Berlin , 5. August. ( W. T. B.) Auf Antrag des Präfigekommen seien. Falsche Sparsamkeit sei hier nicht am Plake. Die denten des Kriegsernährungsamts hat der Stellvertreter des deutsche Technik habe den Beweis geliefert, daß sie auch in der Reichskanzlers eine Verordnung über eine allgemeine Be verkauft, hält die Preisprüfungsstelle doch einen Betrug für vor Unterseebootsfrage Vorzügliches geleistet habe. Entgegen dieser Auffassung betonte der freitonservative Abg. Frh. v. Gamp am 7. Dezember 1908 im Reichstage, daß gerade diese Zurüdhaltung der Marineverwaltung in der Frage der Unterseeboote uns die Gewähr dafür gäbe, daß sich unsere Marineverwaltung zu dem Bau der großen Schiffe nur nach sorgfältiger Prüfung entschieden habe. Grst im Oftober 1910 wurde die erste deutsche Unterseebootflottille errichtet; später folgte die Gründung einer Unserseebootsschule. Man müsse das Vertrauen zu unserer obersten Heeresleitung haben, daß bei veränderten politischen Verhältnissen, die im Laufe des Krieges doch besonders sehr flüssig seien, namentlich durch die bekannten Ansprüche der amerikanischen Regierung, auch unsere Seemachtmittel, insbesondere die Zahl unserer Unterseeboote, richtig beurteilt werden. Davon hänge auch die Entschließung über einen verschärften Unterfeebootskrieg ab.
Der geschichtliche Rüdblid des Abg. Günther ist nicht ohne Interesse, namentlich soweit er auf die Verschiedenheit der Auffassungen der liberalen Parteien und der Konservativen 1908 im Reichstage bezug nimmt. Den jetzigen Wortführern der Konservativen, die nicht laut genug ihre besonderen Forderungen betonen zu können glauben, dürften die obigen Feststellungen kaum sehr angenehm sein. Nachklänge zur U- Boot- Versammlung in München . Die Münchener Neuesten Nachrichten" schreiben: An der Versammlung in München , in der zur Haltung des Reichsfanglers in der U- Boot- Frage Stellung genommen wurde, haben Angehörige verschiedener Parteien teilgenommen, darunter mehrere Mitglieder der liberalen Parteiorganisation. Da vielfach die Meinung berbreitet ist, diese Herren hätten in der Versammlung gewissermaßen als Vertrauensmänner der liberalen Partei an den Beschlüssen mitgewirkt, stellen wir, ohne den Standpunkt der einzelnen Organisationen hier des Näheren erörtern zu wollen, von den zu ständigen Stellen ermächtigt, fest, daß diese Herren lediglich in privater Eigenschaft gehandelt haben und nicht Mandatare der Barteiorganisationen gewesen sind, weder der Münchener, noch der des Landes.( Es handelt sich um eine Versammlung, die von einem Komitee veranstaltet wurde, das sich auf der Linie Reventlow befindet.)
standsaufnahme erlassen. Ms Termin ist der 1. September festgesetzt worden.
Die Aufnahme soll sich einerseits auf sämtliche privaten Haushaltungen erstrecken, andererseits auch die Bestände ermitteln, die sich im Gewahrsam der Gemeinden und sonstigen öffentlich rechtlichen Körperschaften befinden, ferner die Bestände der Anstalten aller Art, der Gewerbe- und Handelsbetriebe aller Art.
In den Privathaushaltungen mit weniger als 30 zu berpflegenden Haushaltungsmitgliedern beschränkt sich die Pflicht zur Anmeldung der vorhandenen Vorräte nur auf bier Warengruppen, nämlich
1. Fleischdauerwaren( Schinken, Sped, Würste, Rauch fleisch, Bökelfleisch und andere Fleischdauerwaren), 2. Fleischkonserven, reine Fleischkonserven in Büchsen, Dosen, Gläsern usw.,
Eine neue Art von Kartoffelwucher stellte die Preisprüfungsstelle von Remscheid fest. Die aus der Magdeburger Gegend kommenden Kartoffeln sind derart mit Erde überschüttet, daß es Mühe macht, den Kartoffelblod zu zerkleinern und zu verladen. Die einzelnen Waggons enthaltin 20, 25 und 30 Zentner Erde . Die Magdeburger Erde mag zwar kostbar sein, aber zu Kartoffelpreisen liegend. Das Verfahren der Landwirte bedeutet eine beträchtliche Schädigung der Stadt Remscheid , die ausgerechnet hat, daß sie für aus dem Kartoffelverkauf entstehenden Mehrkosten, die durch Reich, Stadt und Gemeinde getragen werden, bis September 75 000. aulegen muß, und zwar wenn sie Kartoffeln und nicht Erde für ihr Geld erhält.
Aus Industrie und Handel.
25 Proz. Dividende bei überreichlichen Abschreibungen. Der Rohgewinn der Vereinigten Stahlwerke van der 3ypen und Wissener Eisenhütten Aktiengesellschaft für das am 30. Juni beendigte Geschäftsjahr beträgt 17 Millionen Mark Zu Abschreibungen sollen rund 3,8 Millionen Mark und zur Bildung eines Fonds zur Wiederherstellung der Betriebe auf Friedensarbeit anderthalb Millionen Mark verwendet werden. Für die KriegsgeReingewinn von rund 6,9 Millionen Mark. Der Aufsichtsrat wird 4. Eier, der auf den 5. Oktober einzuberufenden Generalversammlung vor= während für die ganz großen Haushaltungen mit 30 und schlagen, eine Dividende von 25 Proz. zu verteilen und reichliche Zumehr Personen sowie für die Gemeinden, öffentlich recht- wendungen zu Wohlfahrtszwecken zu machen, unter anderem an die lichen Körperschaften, Anstalten, Gewerbe- und Handels- Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen betriebe usw. für im ganzen 33 verschiedene Waren und 500 000 m. und für die Arbeiterwohnungsfürsorge 750 000 M. zu Warengruppen die am 1. September 1916 vorhandenen Vor- überweisen. räte anzumelden sind. Die Landeszentralbehörden können die Erhebung auf andere Gegenstände ausdehnen.
3. Fleischkonserven mit Gemüse und anderen Waren gewinnsteuer sind 5 Millionen zurüdgestellt worden. Es ergibt sich ein mischt in Büchsen, Dosen, Gläsern usw.,
Zur Anzeige verpflichtet sind diejenigen, welche die Vorräte im Gewahrsam haben, gleichgültig ob sie ihnen gehören oder nicht. Außerdem sind sämtliche Haushaltungsvorstände verpflichtet, wenn fie feine Vorräte der bezeichneten Art haben, eine entsprechende Fehlanzeige zu erstatten. Die Aufnahme soll in der Weise erfolgen, daß für jede Haushaltung eine Haushaltungsliste, für Gemeinden, Anstalten, Gewerbe- und Handelsbetriebe usw. eine besondere Liste auszufüllen ist. Die Ausführung der Erhebung liegt den Gemeindebehörden ob, sofern nicht die Landeszentralbehörden etwas anderes bestimmen. Diese haben auch die zur Ausführung der Erhebung erforderlichen Anordnungen zu erlassen.
Niederländische Ausfuhr von eingemachtem Gemüse.
Der Nederlandsche Staatscourant" vom 19. Juli 1916 enthält zwei Ministerialverfügungen vom gleichen Tage. Die erste bestimmt folgendes: Anerkannten Ausführern von gesalzenem, getrodnetem ober auf andere Weise haltbar gemachtem Gemüse soll von heute ab Gelegenheit gegeben werden, für bestimmte Mengen gesalzenen Spinat Ausfuhrbewilligungen zu erhalten unter der Bedingung, daß fie für jedes Faß von 200 Kilogramm Reingewicht oder weniger, für das Ausfuhrbewilligung beantragt wird, vom 1. Oftober 1916 ab zwanzig Dreiliterbüchsen eingemachten Spinat erster Güte dem Vereine„ Gemüsezentrale" zur Verfügung stellen. tommen, haben sie für jedes Faß, wofür sie Ausfuhrbewilligung beAls Bürgschaft, daß die Ausführer dieser Verpflichtung nachantragen, bei dem Vereine„ Gemüsezentrale" eine Sicherheit von
15 Gulden zu stellen.
Die zweite Verfügung bestimmt folgendes:
1. Ausführern von gesalzenem, getrocknetem oder auf andere Weise haltbar gemachtem Gemüse, die bei dem Vereine„ Gemüsezentrale" eingetragen sind, soll von heute ab Gelegenheit gegeben werden, für bestimmte Mengen Gemüse, deren Ausfuhr in frischem Bustand verboten ist, Ausfuhrbewilligungen zu erhalten. 2. Eine solche Ausfuhrbewilligung soll ausschließlich für Ge
Die Studentenschaft und der Fall Förster . Vor einiger Zeit brachte die Presse Mitteilungen, daß der Ausschuß der Berliner Studentenschaft auf einer allgemeinen Studentenversammlung eine Stellungnahme zum Um die Zuverlässigkeit und Richtigkeit der Angaben zu " Fall Förster" herbeiführen wollte. Die Behandlung des Falles Förster wurde aber durch die Universitätsbehörden verboten. Der erreichen, ist bestimmt, daß die damit beauftragten Bersonen Studentenausschuß hält es jetzt für nötig, der Presse mitzuteilen, befugt sind, sämtliche Räume, wo Borräte zu vermuten sind, daß er nicht einmal eine Stellungnahme für die Freiheit der zu durchsuchen und die Bücher nachzuprüfen. Ferner sind Wissenschaft und gegen die Angreifer Försters gewollt habe. In bei mangelnder Rechtzeitigkeit, Richtigkeit und Vollständig vorliegendem Falle tam es der Berliner Studentenvertretung feit der Angaben Strafen angedroht. Vorräte, die berlediglich darauf an, aufklärend in der Studentenschaft zu wirken, da es eine ziemliche Schwierigkeit darstellt, sich bei der Fülle der schwiegen wurden, können eingezogen werden. Auch fahr- müse erteilt werden, das aus frischem, gemäß der Verfügung vom fast ausschließlich polemischen Literatur über diesen Fall ein Urteil lässig falsche Angaben sind unter Strafe gestellt. Die Er- 28. Juni 1916 auf einer Gemüseversteigerung eines bei dem Verzu bilden. Ferner glaubte der Ausschuß feststellen zu sollen, daß bebung erfolgt gemeindeweise, die Angaben sind auf An- eine Gemüsezentrale" eingetragenen Versteigerungsvereins für nach seiner Meinung eine Studentenschaft als solche nicht bezeigevordrucken auszufüllen, die durch die Landeszentral- das Ausland verkauft ist. 3. usw. rechtigt ist, insonderheit in der jezigen Zeit, zu politischen behörde nach festgesezten Vorlagen hergestellt und gedruckt Fragen(?) Stellung zu nehmen." In dem Schreiben des Rektors, das gegen die Veranstaltung Einspruch erhob, hieß es:" Da die Presse irreführende Notizen über Punkt 3 der Tagesordnung für die Studentenversammlung gebracht hat und daher zu befürchten ist, daß der Gegenstand als politisch aufgefaßt wird.... ziehe ich die Erlaubnis zu seiner Behandlung zurüd.
werden.
4. Die Erteilung von Ausfuhrbewilligungen geschieht nur für wiesen, daß die Bestandaufnahme nicht den Zweck hat, als darf, sowie an den von dem Minister noch näher zu bestimmenden Es sei bei dieser Gelegenheit nochmals darauf hinge- Gemüse, das unter amtlicher Aufsicht an den Orten eingeladen hinge- wird, wo eine solche Einladung von frischen Gemüsen hehen Unterlage für eine Beschlagnahme von Vorräten zu dienen. Orten. Es handelt sich lediglich um die Feststellung der vorhandenen Vorratsmengen, ein diesbezüglicher Hinweis findet sich auch Der Inhalt dieser Mitteilung des Berliner Studentenaus auf den Formularen für die Erhebung in den Haushaltungen. schusses scheint uns weder für ihn noch für die Universitäts - In Hinsicht darauf ist es völlig zwecklos und bedenklich, behörden besonders rühmlich. Es wäre nicht nur ein Recht, sondern fogar eine Pflicht der Studentenschaft gewesen, sich mit Entschiedenheit für die Freiheit der Wissenschaft auszusprechen.
Lohnkürzungen und Militärrenten.
wenn Vorratsbefizer aus Angst vor einer Beschlagnahme ihre Borräte verschwenden. Diejenigen Bevölkerungsfreise, die nicht täglich oder wöchentlich ihren Bedarf decken können, müssen gewisse Vorratsbestände haben, und darum wäre es berfehlt, wenn sie sie jetzt in unbegründeter Besorgnis verschwenden würden.
Schwedische Preiselbeeren.
Der Lebensmittelausschuß der Stadt Stockholm hat nach Stockholms Dagblad" den Erlag eines Ausfuhrverbots bon Breißelbeeren beantragt und dabei darauf hingewiesen, daß die diesjährige Beerenernte in Schweden hinter dem Durchschnitt zurüdbleiben dürfte. Soweit der Ernteertrag den Bedarf in Schweden übersteigen sollte, fönnen Ausfuhrbewilligungen erteilt werden.
Gegen den Erlaß eines Ausfuhrverbots für Preißelbeeren haben sich inzwischen die Handelskammern von Norrbotten und Die von uns schon wiederholt festgestellte und gegeißelte Tat Mästerbotten ausgesprochen. 1. a. haben sie darauf hingewiesen, sache, daß bei der Beschäftigung von Kriegsverlegten, die eine Die angeordnete Bestandserhebung ist ein wichtiges daß die Möglichkeiten einer Veredelung der Beeren in Schweden Militärrente beziehen, sogar in öffentlichen Betrieben die Löhne Glied in der Stette der allgemeinen Versorgungsmaßnahmen. selbst geringer feien als je, da die Vorräte an Zuder tnann und nicht selten im Hinblick auf die Rente gekürzt werden, hatte den Ab- Es wird daher auf die verständnisvolle und bereitwillige bie Buderpreise hoch seien. Auch könnten die Aussichten der geordneten Marquart veranlaßt, sich mit einer Eingabe an den Mitwirkung aller Kreise unseres Volkes gerechnet werden Preißelbeerenernte in den beiden nördlichsten Provinzen Schwedens Reichskanzler zu wenden, worin er bat, diesem Mißstand entgegen- fönnen. als günstig angesehen werden.