Gewerkschaftliches.
-
•
Und da füßten sie sich beid' 8wei feurige Ungarn standen vor der Schlichtungskommission der Schneider. Einst waren sie innige Freunde, nun aber flagte der eine gegen den anderen, für den er Ausrüstungsgegenstände angefertigt und 5 M. pro Stück erhalten, aber für 6 M. angeblich immer quittiert hatte. Warum er das gemacht hatte, ging eigent lich aus dem Rededuell, das in gebrochenem Deutsch geführt wurde, nicht hervor. Es wäre nun bei der ganzen Sachlage nichts weiter übrig geblieben Zeugen und Beweise waren nicht vorhanden als daß der Kläger dem Beklagten den Eid zugeschoben hätte. Magistratsrat v. Schulz ermahnte jedoch die beiden Landesbrüder mit Rücksicht auf ihre einstige Freundschaft und die Kleinheit des Dbjekts, sich zu einigen und das Kriegsbeil zu begraben. Ein Beisitzer unternahm es denn auch, im Nebenzimmer die defekte Freundschaft wieder herzustellen, was ihm auch nach vieler Mühe gelang. Dafür hatte er aber auch die Genugtuung, daß der wieder geschlossene Bund inniger denn zuvor wurde. Weinend umarmten und füßten sich die beiden Söhne der Bußta, und für die Schlichtungstommission war dieser Fall auf harmonische Art erledigt.
Des weiteren wurde wieder über die Sache Mattern berHandelt, über die wir schon berichtet hatten. Der Beklagte war nicht selbst gekommen, sondern hatte mit der undankbaren Aufgabe seiner Vertretung einen Bekannten betraut. Dieser führte aus: Die Arbeiter hätten nie den gezahlten Lohn moniert. Auch müsse er die Art der Berechnung beanstanden, wie die Unterkommission sie vor genommen habe. Mattern sei ein wohlwollender Arbeitgeber und habe mehr gezahlt, als er nötig gehabt hätte. Er habe sich verrechnet bei der Kalkulation und sein Geschäft habe nichts eingebracht. Kunze als Mitglied der Unterkommission entgegnete demgegenüber, die Kommission habe die Berechnung in einer für den Beklagten äußerst günstigen Weise aufgestellt, die Tatsachen hätten aber ergeben, daß nicht der vierte Teil der Angaben des Beklagten wahr sein tönne und zwischen dessen Angaben und denen der Militärbehörde bestände ein auffallend großer und unüberbrückbarer Gegensatz.
Der Vertreter des Bekleidungsamtes erklärte, daß Mattern nicht berechtigt gewesen sei, Wochenlöhne zu zahlen, die Aemter hätten ihn durchaus nicht, wie er behaupte, die Erlaubnis hierzu erteilt.
Ein Unternehmerbeifizer wies darauf hin, daß alles, was der Vertreter vorgebracht habe, in diametralem Gegensatz zu den früheren Angaben des Beklagten stehe. 3. B. sagte der Vertreter, Mattern habe keine Bücher geführt, Mattern selbst aber habe angegeben, die Bücher seien ihm gestohlen worden. Auch lägen ja Bücher in der heutigen Sigung vor, die Arbeiterinnen hier abgegeben hätten. So gehe es denn doch nicht, wie Mattern sich
I geben, denn in den anderen Sigungen, denen er beiwohnte, war er] die Ruhe selbst.
In einem weiteren Termin wird nun der Beklagte zu erscheinen haben und es dürfte dann wohl auch ohne Ordnungsstrafe abgehen.
Eine feine Sineture.
"
Die Entwicklung ist bereits fotveit gebiehen, daß es heute in der Schuhfabrik taum mehr eine Arbeit gibt, die nicht von Arbeiterinnen verrichtet wird, wenn auch vorerst noch zum Teil nur vereinzelt. An den komplizierten Maschinen, wie Ueberhol, 3wid, Einstech- und Doppelmaschinen, an den Stanzmaschinen, an denen die zahlreichen Unfälle passieren, schaffen nun Arbeiterinnen. So ist die gewerkschaftliche Forderung: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!" für die Arbeiterschaft in der Schuhindustrie zu Einige Arbeiterinnen flagten gegen einen Zwischenunternehmer einer wichtigen Lebensfrage geworden. Die Erhebungen des Echuhauf Nachzahlung zu wenig gezahlter Löhne. Da der Beklagte nicht macherverbandes haben ergeben, daß in 65 Betrieben die Arbeiterinnen erschien, richtete sich die Klage nunmehr gegen die Hauptstelle. Das ist den gleichen Akkordlohn wie die Männer erhalten und in 70 Betrieben die Frau eines Schneidermeisters, der im Felde steht. Sie hat die geringeren Lohn, 99 Arbeiterinnen und 22 Jugendliche in 24 BeArbeit von der Werkgenossenschaft erhalten und dem Zwischenmeister trieben erhalten um 5 bis 15 Proz., 230 Arbeiterinnen und nur 75 Proz. des Lohnes, also den Lohn gezahlt, den laut Vor- Jugendliche in 25 Betrieben um 16 bis 30 Proz. 98 Arbeiteschrift der letzte Arbeiter erhalten muß. Im übrigen fümmerte sich weniger Lohn als vorher die Männer. In einem Betriebe erhielten rinnen und 28 Jugendliche in 21 Betrieben um 31 bis 50 Proz. die Frau weder darum, ob der Zwischenmeister Leute beschäftigt und die Arbeiterinnen und Jugendlichen den gleichen Lohn wie früber wie er diese entlohnt, was nach den Bestimmungen des Bekleidungs - die Männer, aber man zog ihnen für geringere Leistung und Anamts ihre Pflicht war. Das Gericht sagte ihr das auch recht un- lernen 20 Proz. davon ab. Vielfach wurden die Affordlöhne in die verblümt. Es stellte sich ferner heraus, daß die Frau bei den ganzen niedrigeren Stundenlöhne der Arbeiterinnen und Jugendlichen umLieferungen keinen Finger gerührt hatte. Der Zwischen- gewandelt. meister hat die Abholung und Lieferung der Arbeit, kurzum alles Vor dem Kriege zählte der Schuhmacherverband 8315 weibliche besorgt, so daß die Frau rein nichts mit der Sache zu tun hatte. Mitglieder, Ende 1915 nur noch 5911; statt der notwendigen ZuIhre einzige Arbeit bestand darin, die 25 Proz. Unternehmergewinn name ist eine verminderung eingetreten. Im eigenen Interesse einzustecken. Zur Entschuldigung führte sie an, die Werkgenossen- Arbeiterschaft müssen die Arbeiterinnen in Massen in die Gewerks und im Intereffe der proletarischen Klassensolidarität der gesamten schaft habe das gewußt. schaft hinein, um an dem Vorwärts und Aufwärts der Arbeiterschaft tatkräftig und erfolgreich mitzuarbeiten!
Der Vertreter der Werkgenossenschaft gab dies auch zu, die Genossenschaft habe dies, da der Mann der Frau im Felde stehe, als eine Art Striegsunterstügung angesehen.
Aus Industrie und Handel.
Kriegsgewinne.
Hierzu führte der Vertreter des Bekleidungsamtes aus: Ein solches Verfahren sei durchaus unzulässig. Der Kleine Handwerker solle wohl unterstützt werden, aber nur so weit er selbst mitarbeite. Renten zu zahlen habe die Behörde in diesem Falle feine Veranlassung. Jedenfalls dürfe so etwas nicht wieder vor- schen Werte", A.-G. in Charlottenburg , wurde beschlossen, der tommen.
Die Klage selbst wurde dadurch erledigt, daß die Wertgenossenschaft die Begleichung der strittigen Summe übernimmt.
Die Vermehrung der Frauenarbeit in der Schuhindustrie.
In der Aufsichtsratssitzung der Vereinigten Chemi auf den 16. September einzuberufenden Generalversammlung nach reichlichen Abschreibungen und Rückstellungen die Verteilung einer Dividende von 27 Proz.( i. V. 24 Proz.) vorzuschlagen.
Das Kabelwerk Rheydt beantragte, wie aus München- Gladbach gemeldet wird, 30 Proz. Dividende für das am 30. nächsten Monats ablaufende Geschäftsjahr( Vorj. 18 Proz.).
Krupps Kupferversorgung.
fabrik Arthur Krupp laut 8- Uhr- Abendblatt" das Mitterberger Wie aus Wien gemeldet wird, hat die Bendorfer MetallwarenSupferbergwerk angekauft, wodurch die Krupp A.-G. vom Kupfermarkte unabhängig wird; da die Kupferproduktion des Mitterberger Werkes ihren Bedarf an Kupfer weitaus deckt. Den eventuellen Supferüberschuß will Krupp der neuen Münchener Kanonenfabrik Krupp zugute kommen lassen. Dies ist bekanntlich eine Gründung der Friedrich- Krupp- A.- A. in Essen, mit der die Bendorfer Kruppwerke eine engere Ziierung als bisher angebahnt haben. Baumwollernte in Amerika .
lands hat im 4. Quartal 1915 eine statistische Erhebung über die Der Vorstand des Zentralverbandes der Schuhmacher DeutschFrauenarbeit in den Schuhfabriken vorgenommen, die folgendes Er gebnis hatte: In 99 Orten mit 348 Schuhfabriken waren 13 848 Arbeiter und 13 923 Arbeiterinnen, zusammen 27 781 Personen beschäftigt. Die Arbeiterinnen befinden sich demnach bereits in der Mehrheit, sie machten 50,2 Proz., die der Arbeiter aber nur 49,8 Proz. aus. Nach der Erhebung von 1913 hatten die Arbeiter 65,2 Proz., die Arbeiterinnen 34,8 Proz. Anteil an der Zusammensegung der Arbeiterschaft. Der Krieg hat also eine vollständige Verschiebung in der Zusammensetzung der Arbeiterschaft nach dem Geschlecht in der Schuhindustrie herbeigeführt. Teilweise ist aber dieses Mißverhältnis noch schlimmer. So steigt in manchen Schuhfabriken der Anteil der Arbeiterinnen bis auf 58,1 Proz., in aus- Dem„ Economist " vom 5. August zufolge war die SchäßungsHierauf sagte der Vertreter des Beklagten, er habe diesem den gewählten 35 Betrieben beträgt er im Gesamtdurchschnitt zahl der Baumwollernten am 25. Juli nur 72,3 v. H. gegen 75,3 dringenden Rat gegeben, selbst hierher zu gehen, und habe auch 54,5 Proz. 1060 Frauen und Mädchen sind in 153 Betrieben an b. H. zur gleichen Zeit des vorigen Jahres. Dies entsprach nicht selbst zweifel ausgesprochen, daß die Aemter dem Beklagten die 74 Orten an die Stelle von männlichen Arbeitern getreten. Im den Erwartungen und hatte einen raschen Preisaufstieg in New Erlaubnis erteilt hätten, Wochenlöhne zu zahlen. Mattern wolle in der Hauptsache auf die Verminderung der Arbeiter infolge der glauben. Trifft er zu, so bedeutet er eine Ernte von etwa 13 Milübrigen ist die fortschreitende prozentuale Zunahme der Arbeiterinnen York zur Folge. Handelskreise wollen an den Bericht nicht recht nicht selbst hierher kommen, weil er fürchte, ausfallend zu werden militärischen Einberufungen zurückzuführen, womit auch die Vermin- lionen Ballen, während man noch vor einigen Wochen 144 Milund dann eine Ordnungsstrafe zu erhalten. derung der Gesamtzahl der Arbeiterschaft in der Schuhindustrie zu- lionen erwartete. Jm vorigen Jahre( 1915/16) betrug die Ernte Ein Arbeitgeberbeisizer: Auch das stimme nicht, Mattern habe sammenhängt. Bemerkenswert ist, daß auch 443 männliche Jugend- 12 938 256 Ballen, 1914/15 jedoch 15 108 011 Ballen und das Jahr allen Grund, nicht selbst herzukommen, nur nicht den, den er ange- liche die Arbeitsplätze von Männern eingenommen haben. borher 14 882 493.
das denke.
A.WERTHEIM
Tischzeuge
Jacquard- Tischtücher Halbleinen gesäumt, 130/130 3.20 130/160 3.90 130/200 4.90
Mundtücher 60/60 cm.
Dtz. 7.50
Jacquard- Tischtücher Reinleinen, gesäumt, 130/130 3.40 130/160 4.40 130/225 6.00 Mundtücher 60/60 cm.. Dtz. 8.20 Jacquard- Tischtücher Reinleinen, gebleicht, 125/ 1254.60 125/160 6.00 150/170 7.50
150/225 9.85 150/280 12.30 150/320 14.00
Mundtücher 60/60 cm....... Dtz. 12.00
Handtücher
Stubenhandtücher Halbleinen. Drell 48/110 cm, gesäumt
Dtz. 12.00
+ Stubenhandtücher Halbleinen. Drell,
48/110 cm, gesäumt
+ Stubenhandtücher Halblein Jacquard
45/110 cm, gesäumt
Dtz. 13.50 Dtz. 12.00
+ Stubenhandtücher Halblein.Gerstenkorn mit Jacquard, 48/110 cm, ges... Dtz. 12.00
Dtz.
Leipziger Straße Königstraße Rosenthaler Straße Moritzplatz /
Damen- Mäntel
Damen- Mäntel imprägnierte Seide, versch. Farben
mit Gürtel, hochgeschlossen, lose Form
Damen- Glockenmantel imprägnierte Seide,
verschiedene Farben, offen und geschlossen zu tragen.
Weißwaren
Blusenkragen aus weiß. Batist mit Hohls. 1.35 Rollkragen aus weißem Batist mit Hohl
saum, für Blusen und Jacken
Rollkragen aus Glasbatist.
64.00 Rollkragen
71.00
26.75 Taffet- Paletot schwarz, verschiedene Formen... 26.75
Taffet- Paletot schwarz, lang, versch. Formen
34.75
vornehmer
Maß- Anfertigung Damenkleidung
Nachmittags- Kleider und Jacken- Kleider von 145 Mark an. Täglich Eingang von neuen Herbst- und Winter- Modellen
und
8.00 Uebergangs- Damen- Hüte
Küchenhandtücher Gerstenkorn, 40/100 cm, gesäumt Küchenhandtücher Gerstenkorn, 45/110 cm, gesäumt... . Dtz. 9.60
Damen- Wäsche
Taghemd mit Stickerei und Spitze.... 6.75
mit Stickerei- 7.25
Ein- u. Ansatz
mit Stickerei- 8.00
Ansatz..
Beinkleid dazu passend, mit Stickerei und Spitze 6.00
mit Stickerei- 5.75
Ein- u. Ansatz
Ansatz
mit Stickerei- 7.00 Nachthemd dazu passend, m, Stickerei u. Spitze 10.25
mit Stickerei 11.75
Ein- u. Ansatz
m. Stickerei 12.50
Ansatz.
Taghemd mit Stickerei- Ein- und-Ansatz 6.75 7.25
Beinkleid dazu passend
Stickerei- Röcke
neue moderne Form...
5.25 5.75
12.50 bis 14.25
in neuesten Formen und Farben
Filzhut mit Filz garniert Matelotform
aus Kunstseide mit Lack garniert
Filzhut mit Ripsband garniert Velvethut mit Ripsband garniert
Großer Sammethut mit Kunstseidenstoff. Großer Rundhut mit farbigem Kopf
1.50
2.25
2.45
rosa
2-85
rosa 1.20
für Blusen und Jacken.. weiß 1.75 rosa Rollkragen aus Glasbatist gezackt, für Blusen und Jacken weiß Vorsteckschleife aus Glas
batist, reich mit Hohlsaum. weiß 1.10 Vorsteckschleife aus Glas
batist........ weiß 1.00 u. 1.10 rosa 1.20 Strausfeder- Halsrüsche mit Bandschleife, in verschiedenen Farben
Schirme
0.95
Sonnenschirme Seide, einfrb., m. Futteral 7.25 Sonnenschirme weiß, Batist, mit Stickerei 8.75 Sonnenschirme bastfarbig
8.25
Regenschirme kahorngriff für Damen, Seide mit Malak- 11.75 für Damen oder Herren, Seide 9.75 Regenschirme mit Futteral Regenschirme für Damen oder Herren, Gloria
.
seide mit Futteral
Wäschestoffe
6.90
Hemdentuch für Leibwäsche, ca. 84 cm br. 1.30
+ Louisianatuch feinfd. Qu., ca 83cmbr., Mtr. 1.60
Kissenbreite ca. 83 cm, in verschiedenen Streifen vorrätig, Mtr.
1.45 1.25 + Bettsatin Deckbettbreite ca. 130 cm, in ver- 2.15 2.00
5.75
5.90
+ Bettsatin
6.90
9.25
9.50
... 10.50
Eleganter großer Rundhut mit Lack- Garnitur........ 11.50
Kleiner Straßenhut Kleiner Straßenhut aus Sammet mit Blumen garniert Moderner Vierspitz mit Garniernadel...
Kostümhut
aus Sammet mit Phantasiefederkopf
.... 12.75
14.50 15.50
Die mit+ versehenen Artikel sind bezugscheinpflichtig. Bezugscheine werden in den Abteilungen ausgegeben.
schiedenen Streifen vorrätig, Mtr.
+ Bettdamast Kissenbreite ca.83 cm, i. ver 1.80 1.60
schied.Blumenmst.vorr., Mtr.
versch.Blumenmst.vorr..Mtr.
Bettdamast Deckbettbreite ca. 130 cm, in 2.70 2.40 * Laken- Dowlas ca. 160 cm breit, Mtr. 2.75 + Laken- Halbleinen Mtr. 3.00
Bett- Inlett Kissenbreite ca. 83 cm, Meter 2.15 Bett- Inlett Deckenbreite ca. 130 cm, Meter 4.00 + Schürzenstoffe gestreift oder kariert, ca. 70 cm 2.10 + Schürzenstoffe kariert, ca. 90 cm br., Mtr. 2.35 + Schürzenstoffe kariert, ca. 116 cm br., Mtr. 2.40
breit.
Meter