m Hintergrunde der Bühne, umgeben von Vlottpflanzen, wardie Büste Lassalle's aufgestellt. Genosse Th. Glocke referirteüber den l. Mai und feine Bedeutung für das Proletariat. Durcheii� brausendes Hoch auf die Sozialdemokratie bezeugten die&n-wesenden ihr Einverständniß. Die Feier, welche schon um 4 Uhrihren Anfang nahm, war von gegen 600 P er s o n en besucht.Ter Gesangverein„Freiheit II" verhals durch seine Vorträgedas Fest verschönern.Grünau. Die Versammlung, die bier im Lokale desHerrn Schätz tagte, war wider Erwarten sehr zahlreich besucht,so daß eine große Anzahl Besucher keinen Platz im Lokal fand.Unter lebhafter Zustimmung hielt der Genosse Niendorf seinReferat über die Bedeutung des ersten Mai und nahm die Ver-sammlung hieraus folgende' Resolution an:Die Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen desReferenten einverstanden und verpflichtet sich mit allen zu Ge-böte stehenden Mitreln, dm I. Mai als Feiertag zu würdigenrcsp. die Arbeit ruhen zu lassen zu grinsten des Achtstunden-Tages.Den Tanz hatte die Polizei verboten, trotzdem verstandenes die Genossen, sich in der angenehmsten Weise noch lange zuunterhalten.In Friedrichshagen fand am Abend eine außer-orderulich gutbesuchte Versammlung statt, in der GenosseS a s s e n b a ch das Referat hielt. Nach einer längeren Die-kussion, an der sich auch Frau K u n e r t betheiligte. wurde vonder Versammlung die Resolution der englischen Genossen an-genommen.In Köpenick hatten sich gegen 1000 Personen zurMaifeier in Klein's Stadttheater versammelt. Der Saal warfestlich geschmückt. Nach der mit großem Beifall aufgenommenenFestrede vom Genossen Wagner wurde eine Resolution an-genommen, die die Forderungen des Proletariats an dieherrschende Klasse enthielt. Ein Zeitbild„Der 1. Mai" vonHeinrich Friedrich und verschiedme andere Vorträge wurden vonden mitwirkenden Genossen und Genossinnen sehr gut aufgeführtund ernteten reichen Beifall. Die Gesangvereine„Morgen-r o t h" und„Heimathklänge" leisteten ihr bestes, um daSFest zu einem würdigen zu gestallen.Groß-Lichterfelde. Zirka 1S0 Personen hatten sichhier am Abend im Lokale des Herrn Gries zur Maifeier ein-gesunden. Das Referat hatte Genosse Greis en b erg über-nommen, der unter allseitiger Zustimmung über die Bedeutungdes I. Mai sprach. Hierauf gelangte die Resolution unsererenglischen Genossen� zur Annahme. Die Gesangsvorträge vonden Genossen trugen zur Erhöhung der Feststimmung bei.Der Saal der Schloßbraueret in Schöneberg war über-füllt. Nach einem Referat des Genossen Tschirnit wurde dieVersammlung auf eine halbe Stunde vertagt, während welcherZeit man sich durch Vorträge und gemeinsame Gesänge aufsbeste amüsirte. Alsdann wurde die Versamnilung vom Bor-sitzenden wieder eröffnet, um nach kurzer Rede irgend eines Ge-nassen abermals vertagt zu werden.— Besonderes Vergnügenbereitete es, wenn der Vorsitzende bei jedesmaligem Wieder-eröffnen die nicht in rosigster Laune befindlichen überwachendenGendarmen aus dem Garten„hcrbeiläutete".Die Versammlung im„Schützenhause" zu Schmargen-dorf war nur von ca. Ivo Personen besucht, was jedoch nichtdie Anwesenden hinderte, den Tag in fröhlichster Laune durchVorträge, Gesänge und Tanz zu verbringen.In Charlottenburg hatten sich die Genossen bereitsVormittags zu einer Volksversammlung im Lokal„Bismarckshöhe"»ingefunden. Daselbst sprach Genosse Zubeil vor ca. 500 Per-sonen und überbrachte die Grüße der Rixdorfer Genossen, welche«inen Ausflug nach Buckow unternommen hatten.— Abendswurde die Feier durch Konzert, Vorträge, lebende Bilder u. s.'w.unter großer Betheiligung in der Gambrinus-Brauerei und inBismarckshöhe begangen.Die Genossen von Niederschönweide, Treptow,Johannisthal und Rudow fanden sich Abends beiBischoff in Baumschulenweg zu einer Versammlung zu-sammen, welche den kleinen ca. 200 Personen fassenden Saalnahezu füllte und den Ausführungen des Genossen Borchardt-Berlin reichen Beifall zollte.In Ripdorf begann die Maifeier bereits Morgens 3 Uhr.In der Volksversammlung, welche zu so früher Stunde nachHossmann's Salon, Bergstr. 133, einberufen war, hatten sich etwa400 Personen cingesunden. Der Vortrag des Reichstags-Abgeordneten Zubeil wurde mit lebhaftem Beifallentgegengenommen. Nach der Versammlung unternahmenzirta zweihundert Festtheilnehmcr, von der Gendarmerieunbehelligt, einen Ausflug über Britz nach Buckow. Abendswaren in obengenannten Lokalitäten ungefähr 1200 Personenversammelt. Die Festrede hielt Genosse Dr. H e y m a n n.Vokal- und Jnstrumentalkonzert hielten die Festlheilnehmer nochlange zusammen.Im Wirsing'schen Lokal in der Knesebeckstraße hatten sichetwa 200 Genossen zusammengefunden. Auch hier nahm die Feiereinen würdigen Verlauf.Die Versamnilung in Britz verfiel gleich nach ihrer Er-öffnung der polizeilichen Auflösung. Der überwachendeGendarm M u s k e verlangte nämlich, daß die Frauen den Saalverlassen sollten; als ein Genosse zur Geschäftsordnung bemerkte,daß dies Verlangen ungesetzlich sei, da man eine öffentliche Ver-sammlung für Männer und Frauen angemeldet habe, erhob sichder gestrenge Gesetzeswächter und erklärte die Versammlung füraufgelöst. Die Genossen verließen in aller Ruhe den Saal,obgleich sie im ersten Augenblick ob der Schneidigkeit des Polizistennicht wenig erstaunt waren.In Friedrichsfelde betheiligten sich ungefähr 130 Per-sonen an der Maifeier.Weißensee. Hier tagte am Vormittag eine Versamm-lung, von 120 Personen besucht, die folgende Resolutionannahm: Die Versammlung erklärt sich mit dem Referenteneinverstanden und verpflichtet sich, für die Ziele der Sozial-demokratie gewerkschaftlich sowohl wie politisch einzutreten. DieVersammlung fordert, daß die Maifeier in Zukunft durch allge-meine Arbeilsruhe begangen wird.Pankow. Die Maifeier wurde hier durch eine gutbesuchte Versammlung am Vormittag und durch eine Abend-Unterhaltung: Vokal- und Jnstrumentalkonzert mit nachfolgendemTanz, veranstaltet von den beiden hiesigen Arbeiter-Gesangvereinen,begangen. Die Abendunterhaltung wurde gleich nachl l Uhr wegen der für Buge's Vereinshaus eingetretenen Polizei-stunde abgebrochen.Ueber den Verlauf der Feier in Deut schlaust liegen unsfolgende Nachrichten vor:Osthavelländischer Wahlkreis Potsdam.Abends fand hier eine Versammlung statt mit Festvortrag;Theilnehmer über d00; nachdem Kommers.— Spandau.Morgens 8 Uhr Ausflug, woran sich gegen 30 Mann betheiligten;Abends Versainmlung(500 Personen).Luckenwalde. Die Feier ist großartig verlaufen. Inder Morgenversammlung waren 400 Personen anwesend. DesNachmittags in zwei Lokalen gegen 2000. Ein AuSflug von etwa300 Genossen fand am Nachmittag statt.— In Schwiebiiswaren gegen 180 Personen zur Feier vereinigt. Referent war GenosseS ch ö p s lin- Berlin.— In Oderberg i. M. hatte zumersten Mal ein Theil der Genossen die Arbeit eingestellt. Einegut besuchte Versammlung am Abend hörte ein Referat über dieBedeutung des 1. Mai.— Velten. Die Versammlung amAbend war von öllv Personen besucht; am Tage arbeiteten dieMeiste». Genosse Rohrlack-Berlin hielt die Festrede.—Görlitz. In der am heutigen Tage im Konzerthaussaale vonzirka 2000 Personen besuchten Versammlung referirten dieGenossen Karl Lindner und Hugo Keller über dieBedeutung des 1. Mai, es wurde»ach einer längerenDebatte, in welcher sich all» Redner im Sinne derReferenten aussprachen. die in Nr. 99 des„Vorwärts" bekanntgegebene Mairesolution einstimmig angenommen.Frankfurt a. O. Die Betheiligung und Begeisterungübertrifft alle früheren Jahre. In vier Versammlungen900—1000 Personen. Der Ausflug am Nachmittag fand unter großerVetheiligung statt.— Kreis Ran dow-Greifenhagen.Die Genossen des Kreises haben zur Maifeier vier Lokale benutzt.Grabow 2, Bredow 1, Züllchow 1. Anwesend waren 2000 Per-sonen. Referenten Herbert, Körsten, Storch.— G ü st r o w.Hier betheiligten sich lövo Personen an der Feier.Rathenow. Zum ersten Male war Arbeitsruhe ein-pfohlen; annähernd 100 Genossen feierten. Abends imposanteVersammlung, in welcher die Genossen Rieck und Ecker-mans in klarer und scharfer Weise unsere Forderungen zurGeltung brachten. Entsprechende Resolution wurde angenommen.Nach Schluß der Versammlung Kommers.Pinneberg. Zur Feier des 1. Mai fand eine öffentlicheVolksversammlung, Abends 8 Uhr, statt, welche von 330 Per-sonen besucht war. Genosse 5iretschmann aus Hamburgsprach über die Bedeutung des Tages, auch wurde eine dem-entsprechende Resolution einstimmig angenommen. Die Feier desTages verlief in der würdigsten Weise.— Maifest inK y r i tz zum ersten Male. Abends 8 Uhr, Versammlung, kurzeAnsprache über die Bedeutung des Tages, einstimmige Annahmeder englischen Nesolntion, dann gemüthliches Beisammensein.Theilnehmer: 80 Genossen.B r a u n s ch w e i g. In drei Lokalen fanden zur Maifeiervon Nachmittags an Festlichkeiten statt. Der Besuch war Anfangs schwach, Abends waren alle Lokale übersülli; insgesammtvon etwa 8000—7000 Personen besucht. Eine Volksversamm-lung, welche im größten Lokale stattfinden sollte, mußte aus-fallen, da die Fraue» auf grund des Vereinsgesetzcs sonst ausdem Lokal verwiesen worden wären. Statt dessen hielt GenosseKokoskp-Berlin einen mit brausendem Beifall auf-genommenen Festvortrag.— Werden. Die Versammlung warvon 200 Personen besucht. Frau Bosse-Bremen hielt dasSHeferat. Am Sonntag, den 8. Mai, flndet eine Nachfeier statt.H a l l e a. S. In der am Morgen stattgehabten Versamm-lung in der Moritzburg waren 2S0 Personen anwesend. Abendsgroße Versämmlung im Prinz Karl; Theilnehmer 1400. DieSlinimung ist ausgezeichnet.— In Erfurt fand des Morgensein Ausflug verschiedener Gewerkschaften statt. Des Nachmittagswar in mehreren Lokalen Konzert; am Abend Festversammlungin den Räumen des A u e n k e l l e r s, woran sich über 2000 Per-sonen betheiligten. Referent war Genosse Timm-Berlin.—Gotha. Am Tage war die Vetheiligung der Arbeitsruhendeneine schwache. Abend? hingegen großartig wie noch kein Jahrzuvor. Das Lokal war überfüllt, viele mußten wegen Raum-mangels wieder umkehren. Genosse Bock hielt die Festrede, diejedem tief zu Herzen ging.— Gera. Am Spaziergang amMorgen betheiligten sich einige Hundert Genoffen. Des Abendsfanden 10 außerordentlich stark besuchte Versammlungen statt,2 in G e r a, 8 in der Umgegend.— A l t e n b u r g i. S. HeuteBormittag 10 Uhr Versammlung iin Waldschlößchen zu Alten-bürg. Näther referirte vor b00 Personen. Die Resolutionder Engländer wurde angenommen. Große Begeisterung.—Halber st ad t. Einige hundert Genossen ließen die Arbeitruhen, ebenso viel betheiligten sich an einem Epaziergangdurch die Straßen der Stadt. Die Versammlung aot Abend, inwelcher Genosse Dr. Cohn die Festrede hielt, war von 3000 Per-sonen besucht. Die allgemein vorgeschlagene Resolution wurdeeinstiinmig angenommen.— Langenberg i. Reuß. Mai-feier glänzend verlausen. Starke Betheiligung. Genosse Sand-heim aus Gera hielt eine wirkungsvolle Festrede.Magdeburg. Am 1. Mai, Morgens 3 Uhr, fand«ineVersammlung statt, die von 500 Personen besucht war. Nachder Versammlung Ausflug nach Alvenstedt. Die Polizeitrat den Genossen, obgleich sie eine längere Strecke in losenReihen die verkehrsreichsten Straßen passirten, in keiner Weisehindernd in den Weg, infolge dessen auch alles ohne Störungverlief. Abends fanden vier Versammlungen statt, die insgesammtvon 2500 Personen besucht waren.— Die Genossen von Buckauhatten am Nachmittag ein Kinderfest arrangirt.— Witten-berge. Die von zirka 1000 Personen besuchte Versammlungverlief in würdigster Weise. Genosse Koopmann-Berlinhielt die mit großem Beifall aufgenommene Festrede.—S p r e m b e r g. Zur Maifeier fand hier nur eine Versammlungam Abend statt, die von 600 Personen besucht war. Referentwar Jahn-Berlin.In Dresden übertraf die Feier an Großartigkeit allefrüheren. Die Vormittags-Versammlungen waren überfüllt.Trotz aller polizeilichen Verbote und des anhaltenden Regenswar Nachmittags großer Festzug durch die Straßen der innerenStadt. Die Theilnehmerzahl belief sich auf IS 000.— Leipzig.Vormittagsfeier: Von früh �.,10 Uhr an Ausflug in losem Zugenach Stötteritz. Die S— 8000 Personen fassende Festhallewar überfüllt. Außer einigen kleinlichen Anrempelungen seitensder Polizei keine größeren Störungen. Abends fanden in und umLeipzig 25 Versammlungen statt.— Großenhain a./E. Diedieszährige Maifeier verlief in glänzender Weise. Zirka 350 Per-sonen beiderlei Geschlechts hatten sich zu der Abendversammlungeingefunden(ungefähr die gleich« Anzahl mußte wieder um-kehren, da der Saal nicht mehr saßt), um dem Vortrage:„DieBedeutung der Maifeier" zu lauschen. Nach der Versammlungfand Kommers statt. Durch Gesangsvorträge und ernste Deila«mationen wurden die Festgenossen bis lange nach Mitternachtzusammen gehalten.Würzen. Des Nachmittags war«in Ausflug arrangirt,an dem 200 Genossen theil nahmen; am Fistkommerse des Abendsbetheiligten sich 7000 Personen, worunter viel« Frauen. Allesist in würdigster Weise verlaufen.— Crimmitz schau. Von8—9 Uhr Abends Volksversammlung; anwesend waren 1000 Per-sonen, hunderte fanden keinen Platz. Um 9 Uhr begannen dieKommerse; die Stimmung war eine sehr gehobene. Die Be-schlüsse von Zürich und Köln in einer Resolution einstimmiggutgeheißen.— In Leitelshain bei Crimmitzschaubetheiligten sich ö00 Personen.— Neunk Archen bei C r i m-mitzschau. Die Versammlung am Abend l ist von 900 Per-sonen besucht. Beginn der Festlichkeit 4 Uhr. Die Feier verliefglänzend und ohne Zwischenfall.Zwickau. Versammlung Vormittags 10 Uhr von 400 Personen besucht. Referent Genosse Goldstein. Vormittags-Ver-sammlungen in den Nachbarorten Wilkau und Nieder-H o ß l a n in letzter Stunde verboten auf grund des ß 12des sächsischen Vereinsgesetzes. Referenten: Reichstags-Abgeord-neter Franz Hofmann und Landtags-Abgeordneter Paul Horn.Abends Kommers. Lokalitäten überfüllt. Hunderte wegenRaummangels keinen Zutritt. Ersimalige Ausführung: Mai-f e st s p i e l von H. Goldstein. Großer Beifall. Feier ernst undwürdig, ohne jedwelche Störung bis zum Schluß.Zittau. Die für die Stadt und Umgebung in Hirsch-f e l d e abgehaltene Feier war trotz schlechten Wetters überauszahlreich besucht. Die vom Genoffen Keller gehaltene Festredewurde mit großem Beifall aufgenommen.— Fürstenwalde.Die zur Feier des Tages am Abend abgehaltene Volksversamm-lung war von 800 bis 700 Personen besucht. StadtverordneterM e tz n e r- Berlin hielt den Vortrag über die Bedeutung desTages.— F o r st N.-L. Unter zahlreicher Theilnahme feiertedie Sozialdemokratie von Forst den l.> Mai. Im Saale desFeldschlößchens hatten sich etwa 2500 Theilnehmer eingefunden.Die Maifeier bestand in einem Vortrage des Genossen Luxund einem sich daranschließenden geselligen Zusammensein, beidem durch den Vortrag von Arbeitergesängen die Bedeutung desTages ihren festlichen Charakter erhielt.Flensburg, Morgenversammlung 207, Nachmittags-ausflug mit Gendarmeriebegleitung 300, Abends Volksversamm-lung 900 Theilnehmer.Hamburg. In Hamburg, Altona, Wandsbeck u. f. w.fanden 21 Versammlungen statt, in der Umgegend 37. Der Be-such der H a m b urg er Versammlungen betrug 25 000. Allesist in bester Ordnung verlaufen.— Arnstadt. Es ist daserste Mal, daß hier eine Feier am 1. Mai stattfindet. Die Ver-sammlung, in welcher Genosse G üld enb er g-Er su rt sprach,war von etwa 200 Personen besucht.Cassel. Die zwei Versammlungen, von denen die eineMorgens, die andere Abends stattfand, waren sehr stark be-sucht. Referenten waren John und Garbe.Bielefeld. Maifeier ist hier in großartigster Weise ver-laufen. Genosse L i eb k n ech t hielt vor mehr als 3000 Per«sonen die mit brausendem Beifall aufgenommene Festrede.Essen. Am Ausflug des Morgens betheiligten sich200 Mann; die Versammlung am Abend war stark besucht. Re-ferent Lehmann-Dortmund.Frankfurt a. M. Die zwei am Vormittag stattfindendenVersammlungen waren von 1500, die 7 am Abend von 3000 Per-sonen besucht. Schon von Morgens an machte sich eine sehranimirte Stimmung bemerkbar. In der Umgegend fanden10 gutbesuchte Versammlungen statt.— Wiesbaden. Dievon 120 Genossen und Genossinnen besuchte VersammlungMorgens 10 Uhr sendet allen Gleichgesinnten ihre Grüße.Melsungen. Versammlung war stark besucht; Referent:Brinkmann-Kassel.Minden. Zur Maifeier fand eine öffentliche Volksver-sammlung statt, welche von über 200 Personen besucht war.Genosse Z w i e n e r aus Bielefeld hielt einen mit Beifallaufgenommenen Vortrag über:„Die Bedeutung des 1. Mai."Eine dementsprechende Resolution fand einstimmige Annahme.—Hörde. Die zur Feier des 1. Mai abgehaltene Versammlung,ivelche äußerst zahlreich besucht war, verlief in der mustergiltigstenWeise. Die Versammellen trennten sich erst spät in begeisterterStimmung. Es geht vorivärts trotz alledem.Dortmund. Morgenausslug trotz anfänglich sehrschlechten Wetters und widriger Umstände von einer verhältniß-mäßig stattlichen Anzahl Genossen, cheilweise mit Frau uud Kind,besucht. Heimkehr bei besserem Wetter unter Gesang. Abend-Versammlung 1. bei E i ch h o f f, gut besucht. Ueber400 Besucher. Referent: König-Witten. Annahme entspr. Re-solution. 2. bei Steinweg, schwächer besucht. Referent:Fr. Bunte-Dortmund.Witten. Abendversammlung bei Weißenfeld, gut besucht.Referent: Block-Dortmund. Annahme der engl. Resolution.Danach gemüthliches Beisammensein.— Barmen. Nachm. 3 Uhrmachten gegen 300 Genossen und Genossinnen einen Ausflug nachdem Töllelhiirm(Luftkurhans). Des Abends fanden 8 gut be-suchte Volksversammlunge» statt, in welchen die Genossen Lande,Gewehr und Eberl« referirten.Augsburg. Die Feier fand unter großer Betheiligungstatt. Vier Versammlungen waren sämmtlich überfüllt. DieBegeisterung war allgemein. Am Sonntag, den 8„ ist eineNachfeier.— In Würz bürg ist die Feier in der würdigstenWeise verlaufen; die Versammlung war stark besucht.—S t. Ingbert. Eine Maifeier mit Hindernissen hatten diehiesigen Genossen. Sie hatten sich mit den Genossen vonSaargemünd verabredet, in S e i n b a ch, gegenüber derLothringischen Grenze, zusammen zu treffen. Das hatte zurFolge, daß sich eine Masse Gendarmew aus Lothringen undPreußen eingefunden. die ihre Aufmerksamkeit allzu weit aus-dehnten. Ein Genosse wurde aus einige Stnnden inhastirt.O f s e n b u r g. Die Feier nahm einen imposanten Ver-lauf; Betheiligung 700 Personen. Die Festreden hielten GenossenGeck u. Opifizius. Cannstadt. 800 Personen be-theiligten sich an der Feier, welche m bester Ordnung verlief.Schweiz.Aus der Schweiz gehen uns die folgenden beiden Depeschen zu:Bern. An dem Aufzuge bei der Maifeier nahmen 2000 Ge«»offen Theil. denen sich„Unabhängige" mit einer schwarzenFahne anschlössen.Basel. Am Demonstrationszuge nahmen 1100, an der Abend«seier 1400 Arbeiter theil.Frankreich.Aus Frankreich liegt un? die folgende Original«korrespondcnz vor:Man schreibt uns aus PariS unterm 1. Mai: Die Regierung und Polizeipräfeltur haben für den heutigen Tag Vor-bereitiingsn getroffen, als gelte es einen Aufstand niederzuschlagen,obwohl alle Arbeiterorganisationen sowie die sozialistische Gruppein ihren Aufrufen zur Maifeier auf eine friedliche Manifestationhinwiesen und nachdrücklichst betonten, daß jeder Provokationauszuweichen sei, da die Regierung nichts sehnlicher wünsche, alssich als Gesellschaftsretterin auszuspielen. Alle Truppen warenin ihren Kasernen konsignirt und in den Straßen, insbesonderedenen, die zur Kammer führen, wo sich die sozio-listische Gruppe bereit hielt, die verschiedenen Arbeiter«Delegationen zu empfangen, gab es gan»e Schwärmevon Stadt- Sergeanten. An der Konkordia- Brücke,Place de la Concorde, waren allein mehr als 100 von diesenPolizisten postirt. Der Tuileriengarten war gesperrt und mitArtillerie versehen worden, während. die Polizeikommissäre dieOrdre erhalten hatten, sich auf ihren Kommissariaten in Per«manenz zu halten. Trotzdem ist biZ zur Stunde— S UhrAbends— alles in Ruhe verlaufen.Außer den verschiedenen Pariser Arbeiterdelegationen hattedie sozialistische Gruppe der Kammer eine nicht unbedeutende Zahlvon Provinzdelegirten empfangen. Es entsendeten nämlich Dsle-gationen: Calais, Carcasson, Cambray, Lyon, Bordeaux, Neubaix,Marseille, Lille, Monflu?on, Narbonne, Tourcoing, Romilly. DieWünsche und Forderungen aller dieser Delegationen beziehen sichhauptsächlich auf den Achtstundentag, den Minimallohn, die Be-seitigung der Unterakkordanten, Beseitigung der PlacirungSbureausund Errichtung von Pensionskassen.Während der Zeit, als diese Delegationen sich im PalaisBourbon befanden, fand im ehemaligen Theater Chateau b'Eauein Meeting statt, das von vielen Tausenden besucht war. Alserster Redner trat Genosse Baillant auf, der mit dem Rufe„Vivs la Commune!" empfangen wurde. Ihm'folgten- dieAbgeordneten Baudi», Sembat, Faberot, Coutant, Groussierund Millerand, sowie mehrere Gemeinderäthe undsonstige sozialistische Redner, unter anderen Frau PaulMink, die sämmtlich lebhaftesten Beifall fanden. ZumSchlüsse wurde eine Resolution angenommen, in der den Ar-beitern beider Welten die brüderlichen Grüße entsendet werden,den gegenwärtig im Streik sich Befindlichen die wärmste Sym-pathie ausgesprochen wird und alle Arberter beschworen iverden,sich zu vereinigen, um die Forderung des Achtstundentages durch-zusetzen und behufs vollständiger Befreiung der Enterbten undBiseilignng des Kapitalismus den allgemeinen Streik vorzu-bereiten.Heute Abend finden noch mehrere andere große Versamm-lungen statt, über die ich Morgen kurz berichten will.Auch in der Provinz scheint die Maifeier ruhig verlausenzu sein, bis auf C a r m a u x, wo nach einer eben in der„Petite Republique" eingelaufenen Depesche die Soldateska einenZug friedlicher Manifestanten— Grubenarbeiter— angegriffenhaben soll.Belgien.Brüssel, l. Mai.(Herold-Meldung.) Bisher ist hier allesin ruhiger Weise verlausen. Oeffentliche Kundgebungen habennicht stattgefunden.Holland.Amsterdam, 1. Mai.(Herold- Meldung.) Das heuteMittag abgehaltene Meeting ist ruhig verlaufe»; dasselbe warvon 1000 Arbeitern besucht. Heute Abend sollen weitere Meetingsstattfinden.(Forsetzung in der ersten Betlage.)