Das neueste Pamphlet.
jedem Schiffe in amerikanischen Häfen die Ausklarierung zu verbes badischen Zentrums, der Badische Beobachter" erhebt weigern, dessen Führer oder Eigentümer sich aus irgendeinem energisch Widerspruch in einem Ton, der dem alldeutschen Draufanderen Grunde, als wegen Raummangels weigert, Frachten an- gängertum alle Ehre machen würde. Das badische Zentrumsblatt zunehmen. Senator Thomas führte dazu aus, daß er mit diesem verfolgt ganz offensichtlich den Zweck, die Militärbehörde gegen die Antrag die britische schwarze Liste zu treffen beabsichtige. Im Senat verlangte Senator Jones bei Besprechung sozialdemokratische Friedenspropaganda scharf zu machen. des Schiffahrtsgesezes eine Aufhebung der Verträge, um die Wiedereinführung von unterschiedlichen Zöllen zu ermöglichen als Mittel, eine amerikanische Handelsflotte zu schaffen und England in dem entgegenzutreten, was er einen Handelskrieg nannte, der ebenso scharf gegen die Vereinigten Staaten geführt würde; mie gegen irgendeinen Feind. Jones erklärte: Englands Vorgehen bei der Zurückhaltung von Post, der Aufführung amerikanischer Firmen auf der schwarzen Liste und der Einschränkung des neutralen Handels sei ein wesentlicher Bestandteil des Krieges als Mittel zur Beaufsichtigung des Welthandels.
Die demokratischen Mitglieder des Finanzausschusses des Senates haben sich auf eine Steuer von 10 bom Hundert für die Fabrikanten von Kriegsmuni- tion geeinigt anstelle der im Einkommensteuergesez des Repräsentantenhauses vorgeschlagenen Munitionssteuer. Diese würde 72 Millionen Dollar einbringen, während die Abänderung des Senates nur 45 Millionen ergeben würde.
Kleine Kriegsnachrichten.
Daily Telegraph " erfährt aus Johannesburg , daß Botha an die Rekrutierungskommission ein Schreiben richtete, in dem er sie auffordert, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, damit die Truppen des Generals Smuts in voller Stärke erhalten werden können und der Feldzug in Ostafrika nicht unnötig verländert merde. Außerdem wünsche die Reichsregierung das südafrika nische Ueberseefontingent zu verstärken. Botha beabsichtigt, persönlich an die Bevölkerung zu app : llieren.
Independence Roumaine" meldet: Die rumänische Regierung erließ ein Ausfuhrverbot für die Hafer- und Gerstenernte.
Politische Uebersicht.
Ein angeblicher Aufruf des Parteivorstandes. Das Pressebureau teilt unter dieser Ueberschrift mit:
In der bürgerlichen Presse wird ein angeblicher Aufruf des Parteivorstandes wiedergegeben, der zusammen mit der Friedenspetition des Parteivorstandes herausgegeben sein soll. Der Vorwärts" übernimmt diesen Aufruf in seiner Nummer vom 20. Auguſt aus der Berliner Volkszeitung".
Das tägliche Brot.
Wild und Geflügel außerhalb der Reichsfleischkarte.
Nachdem der Bundesrat in seiner letzten Vollversammlung die geseglichen Grundlagen für die Einführung einer Reichsfleisch= farte geschaffen hat, steht nunmehr die Veröffentlichung der vom Im Königreich Sachsen wird eine neue, in Schreibmaschinen- Präsidenten des Kriegsernährungsamtes ausgearbeiteten Verordschrift hergestellte Schrift verbreitet. Aus dem Inhalt teilt das nung unmittelbar bevor. Wie verlautet, hat man entgegen der " Berl. Tageblatt" folgende Säße mit: ursprünglichen Absicht davon abgesehen, den Verkehr mit Wild und Wenn letzteres zu" Da die Zensur den öffentlichen Ausdruck der wahren Ge- Geflügel in die Fleischkarte einzubeziehen. sinnung des Volkes verhindert, muß ein anderer Weg gesucht trifft, muß mit aller Entschiedenheit gegen diese Maßnahme prowerden, auf dem ehrliche deutsch Denkende sich verständigen.... testiert werden. Es wird dadurch der Anschein erweckt, als solle Unverkennbar wird von der Reichsregierung eine besondere den zahlungsfähigen Konsumenten der notgedrungene Verzicht auf Klasse von Staatsbürgern auffällig begünstigt.... Alle rechts- Fleisch erleichtert werden. In der Bevölkerung herrscht aber die stehenden und deutsch empfindenden Kreise werden sichtlich zu- Meinung, daß bei der Einschränkung im Fleischgenuß und Wild rückgesetzt.... Das deutsche Volk soll unter jüdische Bevor- und Geflügel sind doch auch Fleisch fein Unterschied zwischen mundung kommen. Ferner führt das Verhalten der Reichs- arm und reich gemacht werden dürfe. Praktisch läuft aber die regierung gegenüber einzelnen Bundesstaaten dem längst ein- Außerachtlassung von Wild und Geflügel bei der Reichsfleischkarte geschlafenen Partikularismus Nahrung zu.... Wir können daher nicht mit Vertrauen einer Entwickelung zusehen, die dem darauf hinaus, daß sich die besser situierten Kreise anstelle des Abgrunde zustrebt. Wer Gelegenheit hat, die wahre Stimmung fehlenden Fleisches außer mit teuren Fischsorten und anderen in unserem Volfe kennen zu lernen, wird gewahren, daß sich nahrhaften, aber teuren Lebensmitteln auch noch mit Wildfleisch überall verhängnisvoll der Unwillen gegen die jetzige verant- und Geflügel behelfen können. Für die ärmere Bevölkerung fomwortliche Leitung der Reichsgeschäfte steigert.... Wer diese men diese Lebensmittel wegen ihrer hohen Preise jedoch nicht in Ueberzeugung teilt, der mag durch Abschrift dieses Schreiben Betracht. weiterverbreiten...
Eine Anzahl hochachtbarer Männer", heißt es am Schluß,„ hat sich bereit erklärt, dieses Schreiben zu unterzeichnen. Gegebenenfalls sind die Verfasser bereit, für das Gesagte einzutreten."
Brauchen wir Botschafter?
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Mehr Futter als Vich!
Die Preise für Futtermittel und Vich werden von den Landwirten zu einem für sie recht erträglichen, für die Bevölkerung aber immer unleidlicher werdenden Kreiselspiel benutzt; erst heißt es, die Futtermittel sind knapp, weil die Preise nicht hoch genug sind, um Diese Frage verneint ein Artikel, den wir, so unglaublich es die Produktionskosten zu decken. Eind dann aber die Preise für sein mag, in der Zentrumspresse( Dortmunder " Tremonia" und Futtermittel glücklich in die Höhe getrieben, dann müssen natürlich" Effener Volkszeitung" vom 20. August) finden. Den Anlaß zu die Viehpreise erhöht werden, und sind die Viehpreise gesteigert, so der Frage, ob wir fünftig Botschafter gebrauchen, gibt dem Ar verlangt der Produzent von Futtermitteln, daß deren Preise tikelschreiber die in der„ Nordd. Allg. 3tg." an Herrn Asquith wieder erhöht werden, denn bei den hohen Viehpreisen mache erteilte halbamtliche Antwort, daß Deutschland gar nicht auf die sich das ja bezahlt, und warum solle gerade er Schaden Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit England brenne. leiden! Und so fort wie wir dies seit Kriegsausbruch Im Anschluß daran stellt der Verfasser die„ allgemeine Frage", immer wieder erleben mußten. Nun muß aber jetzt das Kriegs„ ob überhaupt für den Verkehr unter den Mächten die alte ernährungsamt davor warnen, die Preise auf dem Rindviehmarft umständliche und kostspielige Einrichtung der nicht noch höher zu treiben, wie dies jetzt geschehe, weil„ Mäster und ständigen Gesandtschaften noch notwendig ist. In
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früheren Zeiten war sie offenbar am Blaze, da bei den schlechten Inhaber großer Heuvorräte sich durch Zahlung übermäßiger Preiſe Verkehrsmitteln, dem Mangel einer Presse usw. die Verbindung in den Besitz des nach Friedensgewohnheit für den Winter erforderzwischen den Völkern und den Regierungen wesentlich ange- lichen Viehs zu setzen." Das Kriegsernährungsamt stellt in Aussicht, Der betreffende Aufruf ist nicht vom Parteivorstand wiesen war auf die Information und Berichte der Gesandten. daß es diese übertriebenen Preise bei der fünftigen Regelung der herausgegeben, sondern er wurde von der Redaktion der Unter den neueren, gehobenen Formen des Völkerverkehrs ist Verkaufspreise nicht berücksichtigen werde. Wir wollen uns dieses Frankfurter Volksstimme" am 17. August veröffentlicht. Der der reelle Wert des Gesandtschaftswesens immer mehr gesunken." Versprechen merken und zur gegebenen Zeit das K.E.A. daran wieder Parteivorstand hat nur den am 11. August im Vorwärts" Nur bei„ berbündeten oder engbefreundeten Staaten" will der erinnern- falls es etwa seine guten Vorsätze vergessen haben veröffentlichten Aufruf über die Striegs- und Friedensziele Artikel die ständigen Botschaften oder Gesandtschaften aus„ Ge- sollte. der Sozialdemokratie und über die Friedenspetition heraus- fühlsmerten" heraus gelten lassen; bei den anderen aber sei der gegeben. große Apparat der Botschaften ein Luxus, den man auch entbehren kann".
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In seiner Warnung weist das K.E.A. aber auch darauf hin, daß infolge des Rückganges der Rinderzahl„ manche Ställe zum Winter ungenügend besetzt bleiben und daß deren Inhaber ihre Futterverwertung und Stallmisterzeugung nicht in der gewünschten Art fördern können."
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Keine Verlängerung der Landsturmpflicht. Daß das ganze Diplomatenhandwerk veraltet sei und daß auch Berlin , 21. Auguft.( W. T. B.) Wie von zuständiger hältnis der Länder zueinander nichts ändern kann, weil dieses der Klügste Botschafter mit dem kostspieligsten Apparat an dem VerDas heißt also, wie die Deutsche Tageszeitung" richtig her Seite mitgeteilt wird, ist eine Verlängerung der Verhältnis durch das Zusammenwirken der politischen und durch ausliest,„ daß es jetzt mehr Futter als Vieh gibt". Aber sie hütet Landsturmpflicht nicht beabsichtigt, wenn die die Interessen der beiderseitigen besitzenden Klassen bestimmt sich selbstverständlich, daraus die erforderliche Schlußfolgerung zu Verhältnisse sich nicht von Grund aus ändern sollten. Im werde, hat die Sozialdemokratie stets gesagt, und zur Kontrolle ziehen, daß nun auch, entsprechend dem stets von der„ D. T." verGegenteil ist die Militärverwaltung bestrebt, die eingezogenen der auswärtigen Beziehungen hat die Sozialdemofratie immer tretenen Standpunkt, bei gesteigertem Angebot ein Sinken der Landsturmpflichtigen der ältesten Jahrgänge nach Möglichkeit verlangt, daß die zwischenstaatliche Politik aus den Dunkelkam- Preise erfolgen müsse! Gibt es mehr Futter als Vieh, ja dann ihrem Zivilberuf wiederzugeben. mern der Diplomatie in die helle Oeffentlichkeit der Parlamente ist es doch höchste Zeit, den Preis für das Futter herabgehöre, denen die Entscheidung über das Verhältnis der Völker zusetzen und dadurch die Viehzüchter, welche Futter kaufen zueinander und über Krieg und Frieden zufallen müsse. Bei den großen Debatten vor
Eine nationalliberale Kriegszielkundgebung. Am 18. August tagte im Großen Börsensaale unter Vorsitz des Geheimen Juſtizrates Ludewig eine geſchloſſene Mitgliederversammlung des Nationalliberalen Vereins und des Nationalliberalen Volksvereins, in welcher der Reichstagsabgeordnete Basser mann in 1½stündiger Rede einen umfassenden Ueberblick über die politische und militärische Lage gab. Die Stimmung der Versammlung wurde in folgender einstimmig angenommener Entschließung niedergelegt:
Zur polnischen Frage.
Preise für für Vieh
Die Vertenerung und Verschlechterung der Lebenshaltung.
Die Preise v. schon zufrieden, wenn zu züchten. Zentrumsführer Freiherr b. Werffingen war der damalige können und dadurch das für die Voltsernährung wertvolle Masivich und infolgedessen für der Reichstag hinterher periodisch über die auswärtige Politik Fleisch sind ja jetzt so hoch, daß große Massen der informiert werde, und noch nach Kriegsausbruch legte sich das Bevölkerung nicht einmal die geringe Menge Fleisch sich kaufen Hauptorgan der badischen Zentrumspartei , der„ Beobachter" können, die ihr durch die Fleischkarten zugeteilt wird. Das Kriegs( 21. November 1914), für adlige Diplomaten ins Zeug, die sich ernährungsamt wird also hoffentlich bald die Konsequenzen von glänzend bewährt" hätten. Demgegenüber ist der jetzt in den den großen Erträgnissen der Futtermittelernte ziehen und die Preise Die von rund 500 Personen besuchte Mitgliederversammlung beiden Zentrumsblättern des Westens vertretene Standpunkt ein für Futtermittel und für Vieh herabfegen! des Nationalliberalen Vereins und des Nationalliberalen Volfs- geradezu überraschender Umschwung. vereins Stettin stimmt in Billigung der Richtlinien, die der Zentralvorstand der nationalliberalen Partei am 21. Mai d. J. aufgestellt hat, den Ausführungen des Parteiführers Bassermann zu und ist mit ihm der festen Zuversicht, daß dieser uns von England aufgezwungene Weltkrieg durch einen Friel en beendet werden muß, der den gewaltigen Opfern an Blut und Gut entspricht, die das deutsche Volk in nunmehr zweijährigem unermüdlichem Ringen dargebracht hat. Zur Herbeiführung eines solchen Friedens hält die nationalliberale Partei von Stettin die rück= sichtslose Anwendung aller Kampfmittel für eine unerläßliche Voraussetzung. Andererseits ist sie der Ansicht, daß den bewundernswerten Leistungen des deutschen Volkes, das draußen an der Front und im Innern des Landes seine Kraft hergibt, ein System der Bevormundung nicht entspricht, wie es heute ausgeübt wird und fordert daher mit allem Nachdruck die Beschränkung der Zensur auf Dinge rein militärischer Natur.
Finanzkapital und Krieg.
Anläßlich einer Besprechung des Verhältnisses zwischen London und Washington , die auf den bekannten Ton der„ Unentwegten" gestimmt ist, bemerkt Graf Reventlow in der Deutschen Tageszeitung" über die britisch- amerikanischen Zusammenhänge:
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Anläßlich der Besprechung der künftigen Gestaltung Polens rollt 5. v. Gerlach in der„ W. a. M." erneut die Frage auf, ob es nicht
In voriger Woche hatten wir eine Berechnung veröffentlicht, welche an der Hand der Erhebungen von Bruger über die Ver
an der Zeit wäre, auch den deutschen Polen entgegenzukommen. teuerung der Lebensmittel in Berlin zeigten, daß sich die AusImmerhin spielt auch heute noch die Stimmung der vielen gaben einer vierköpfigen Familie( Mann, Frau und 2 tinder gleich Millionen von Polen eine erhebliche Rolle. Und da fragt es sich, 3 Erwachsenen) von 614 M. im Jahre 1881 auf jett 1320 D. erob es nicht wünschenswert wäre, wenn die Polen wüßten, daß höht haben, also um 93 Proz. verteuert würden, wenn dieser Krieg wie mit anderem Gerümpel so auch mit den Au 3- es der Familie möglich wäre, jezt noch dieselben Mengen Lebensnahmegesehen gegen die Polen radikal auf- mittel zu erhalten, die sie 1881 kaufen fonnte. Da aber durch die räumen muß. Der Sprachenparagraph des Vereinsgefeßes, Rationierung der Verbrauch bedeutend eingeschränkt ist, kommen tägdas Enteignungsgesez, die Bestimmungen gegen den polnischen lich auf den Kopf des Erwachsenen statt 170 Gramm Eiweiß, Unterricht, die antipolnische Ansiedlungs- und Rentengutsgefeß- 47 Gramm Fett und 400 Grammi Kohlehydrate( Mehl oder Zucker) gebung, alles das ist unmöglich geworden durch die Tatsache, daß die polnisch sprechenden Preußen genau so ihr Blut für uns vergossen haben wie die deutschsprechenden. Wir wissen, daß alle Ausnahmegesche und Ausnahmebestimmungen fallen müssen. Aber wäre es nicht zweckmäßig, das auch die Polen je eher je besser wissen zu lassen?
Eine merkwürdige Gastrolle.
Die Sonntagsnummer der„ Täglichen Rundschau" Sie liegen viel tiefer. als man gemeinhin annimmt, năm bringt an ihrer Spitze einen Aufsatz des Genossen Engelbert Perlich in den zusammenhängen der großen Finanz- nerstorfer, Bizepräsidenten des österreichischen Abgeordnetengruppen. Die großen amerikanischen Finanzgruppen, von hauses, über" Professor F. W. Förster und Oesterreich ". Ueber den denen die Morgangruppe im Jahre 1907 auch die in London Artikel selbst ist nicht viel zu sagen, er bewegt sich in den Bahnen ihren Schwerpunkt habende Rothschildgruppe zum Anschluß bezw. zur Kapitulation gebracht hat, jener Gedankenrichtung, die den Genossen Pernerstorfer schon früher eigentlichen Drahtzieher ber anglo- ameris in bedenkliche Nachbarschaft mit den Nationalisten gebracht hat. tanischen Politit, jedenfalls was alle größeren Ent- Mußte es aber sein, daß Genosse Pernerstorfer, nachdem er scheidungen anlangt. Wären jene großen amerita schon vielfach in der reichsdeutschen liberalen Presse schrieb, nun nischen Gruppen, welche in Bausch und Bogen auch in einem Blatte gastiert, dessen politische Haltung die der unüber ein bewegliches Gesamtvermögen von rund entwegtesten Alldeutschen ist? 200 Milliarden Mart verfügen, gegen den Weltfrieg gewesen, so würde dieser nie ausgebrochen sein. Man war aber anderer Ansicht."
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Briefgeheimnis.
In der Nationalliberalen Korrespondenz für die Rhein Was Reventlow hier über die genannten Finanzgruppen sagt, ist recht dürftig und unbeſtimmt, von der ſpezifischen Einseitig probing" untersucht Dr. jur. de Jonge die Frage, ob der Beist recht dürftig und unbestimmt, von der spezifischen Einseitig lagerungszustand eine Verlegung des Briefgeheimnisses ohne teit seines Urteils ganz abgesehen. Bemerkenswert ist indes, richterliche Anordnung durch den Oberbefehlshaber zuläßt. daß an dieser Stelle überhaupt die Frage der finanz- Er verneint diese Frage unter Hinweis auf die Verhandlungen tapitalistischen Wurzeln des Weltkrieges aufgerollt in dem letzteren Abschnitt des Reichstags. Die Unverleglichund mit erfreulicher Entschiedenheit- wenn auch einſeitig bejaht feit des Briefgeheimnisses beruhe auf Reichsrecht(§ 5 des wird. Noch vor wenigen Tagen begrüßte die„ Deutsche Tageszeitung" enthusiastisch die Kriegszieleingabe der nationalen Arbeiter- Reichspostgesches), Reichsrecht breche Landesrecht( Art. 2 der verbände( siehe„ Vorwärts" Nr. 225), in der der naive Versuch ge- Reichsverfassung). Also werde unzweifelhaft das Reichspostmacht wurde, die kapitalistischen Wurzeln des Krieges auszuschalten gesetz durch das Belagerungszustandsgesetz nicht berührt. Das und den Weltkrieg als ein gegen die deutsche Arbeit und damit ergebe sich auch aus anderen Reichsgesehen. Da, wo ein Eingegen den deutschen Arbeiter" gerichtetes Unternehmen hinzustellen. griff in Reichsgeseze durch das Belagerungsgesetz zulässig sein Wie inhaltslos ein solches Gerede ist, ergibt sich selbst aus der soll, ist das ausdrücklich im Reichs gesetz selbst erwähnt, so furzen Bemerkung des Grafen Reventlow. im Reichspostgesetz(§ 30).
Das Zentrum gegen die sozialdemokratische Friedens. petition.
Mit einer großen Volksversammlung in Mannheim , in der Reichstagsabgeordneter Oskar Ged sprach, haben unsere badischen Parteigenossen die Aktion für den Frieden eingeleitet. Dem Zentrum ist diese Tätigkeit offenbar sehr unbequem, denn das führende Organ
Die Argumentation der Korrespondenz ist ebenso wie ähnliche Ausführungen im Reichstag durchaus schlüssig. Der ehemalige Zentrumsabgeordnete Frigen gestorben. Wie die Kölnische Volkszeitung" meldet, starb am 19. August im Düsseldorf der frühere langjährige Abgeordnete Landesrat a. D. Aloys Frigen, 77 Jahre alt.
nur 50 Gramm Eiweiß, 21 Gramm Fett und 280 Gramm Mehl oder Zucker, es ist mithin die schon im Frieden viel zu geringe Nahrstoffmenge jezt bedeutend zurückgegangen, und zwar von 2300 Wärmeeinheiten auf 1500, aljo um 35 Broz, während der nor male Verbrauch 3000 sein soll, so daß der jezige Verbrauch nur die Hälfte des normalen ist!
Bu gleichem Ergebnis tommt jetzt eine Erhebung, die der Kriegsausschuß für konsumenteninteressen in zehn deutschen Städten veranstaltet hat, und zwar in Berlin , Hamburg , Frankfurt a. M., Hannover , Karlsruhe , Münster i. W., Offenbach , .- Gladbach. Konstanz und Neuß . Er vergleicht seine Ergebniſſe mit denen, die das Kaiserliche Statistische Amt 1908 feſtſtellte, und 47 Proz. beim Brot, 236 Proz. bei Startoffeln, 68 Proz. bei Fett, Butter, findet eine Erhöhung der monatllichen Ausgaben um Margarine, 29 Broz. bei Fleisch, 390 Proz. bei Fischen, 249 Proz. bei Giern, 25 Proz. bei Milch, 227 Proz. bei Käse und 189 Proz. bei Kaffee und Kaffee- Eriaz. Gleichzeitig aber war, trotz der so erhöhten Ausgaben, der Verbrauch geringer, und zwar um 35 Proz. bei Brot, 47 Proz. bei Butter, Margarine und Fett, 56 Proz. bei Fleisch, 19 Proz. bei Eiern, 30 Proz. bei Käse, 36 Proz. bei Kaffee und Kaffee- Ersatz, und nur bei kartoffeln war der Verbrauch um 50 Proz. gestiegen! Das heißt aber, daß die an Nahrstoff, besonders ant Eiweiß reicheren Nahrungsmittel erfekt werden mußten durch die eiweißarme Kartoffel und daß trotz des in Menge und Beschaffenheit so erheblich verminderten Verbrauchs bedeutende Mehrausgaben entstanden soweit sie von den Massen der Bevölkerung noch aufgebracht werden können.
Letzte Nachrichten.
Griechenland und die Kämpfe in Mazedonien . Athen , 20. August. ( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Der bulgarische Gesandte Passarow teilte heute 3aimis mit, daß die bulgarische Offensive mit der Beseßung mehre rer strategischer Punkte auf griechischem Gebiet begonnen habe. Zaimis war am Nachmittag im Tatoipalast beim König.