Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, 22. August 1916.( W. T. V.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Die Kämpfe nördlich der Somme haben wieder größere Ausdehnung angenommen. Mehrfache englische Angriffe gegen unsere zwischen Thiepval und Pozières vorgebogene Linie wurden abgewiesen; eine vorspringende Ecke ist verloren gegangen. Nordöstlich von Pozières und am Foureangwalde brachen die feindlichen Sturmkolonnen in unserem Feuer zusammen. Erbitterte Kämpfe entspannen sich um den Besitz des Dorfes Guillemont, in das der Gegner vorübergehend eindrang. Das württembergische Infanterieregiment Kaiser Wilhelm hat alle Angriffe siegreich abgewehrt und hat das Dorf fest in der Hand. Mehrere Teilunternehmungen der Franzosen zwischen Maurepas und Clery blieben ohne Erfolg.
Südlich der Somme griffen frisch eingesetzte französische Kräfte im Abschnitt Estrées- Soyecourt an; verlorene Gräben sind im Gegenstoß wieder genommen. Ein Offizier, 80 Mann blieben gefangen in unserer Hand. Deftlicher Kriegsschauplah.
Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg .
Am Stochod setzten die Russen ihre hartnäckigen Angriffe in der Gegend von Rudka- Czerwisscze fort. Bayerische Reiterei mit österreichisch - ungarischen Dragonern wies den Gegner unter für ihn größten Verlusten jedesmal ab, nahm zwei Offiziere 270 Mann gefangen und erbeutete vier Maschinengewehre.
Erfolgreiche Unternehmungen gegen die feindlichen Borposten bei Smolary brachten uns 50 Gefangene und zwei Maschinengewehre ein.
Am Luh- und Graberka- Abschnitt und weiter südlich brachen russische Angriffe im allgemeinen schon im Sperrfeuer zusammen. Vei Pieniaki und Zwyzyn drang der Gegner in kurze Grabenstücke ein, bei Zwyzyn ist er noch nicht wieder geworfen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl .
Wiederholte Gegenangriffe beiderseits des CzarnyCzeremosz gegen unsere neuen Stellungen auf dem Stepanski und der Kreta - Höhe hatten keinerlei Erfolg. Balkan - Kriegsschauplah.
Alle serbischen Stellungen auf der Malka NidzePlanina sind genommen, der Angriff ist im Fortschreiten. Mehrfach ist der zum Gegenstoß angesetzte Feind am Dzemaat Jeri und im Moglena Gebiet blutig zurückgeschlagen.
=
famel
Thiepval
Pozieres
Authuille
villers la Boisselle
Zwischen dem Butkova. nnd Tahinos- See find französische Kräfte über den Struma geworfen, weiter östlich ist der Kamm der Smijnica- Planina gewonnen.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichische Generalstabsbericht.
Wien , 22. August 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplas. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl
Bei Zabie, Bystrzec und im Bereich des Tartarenpasses wurden mehrfache russische Angriffe abgeschlagen. Südwestlich von Zielone brachten unsere Abteilungen in erfolgreichen Gefechten hundert Gefangene und zwei Maschinengewehre ein.
Heeresfront
des
Im Abschnitt Terepelniki- Bieniaki nahm der Feind seine Angriffe gegen die Armee des Generalobersten von Boehm- Ermolli wieder auf. Von einem schmalen Grabenstück abgesehen, um das noch gefämpft wird, find alle Stellungen trot schwerster russischer Opfer in unserer Hand.
An der von Sarny nach Kowel führenden Bahn und bei Smolary verlor der Feind einige vorgeschobene Gräben, wobei zwei Maschinengewehre erbeutet wurden.
Bei Rudka- Czerewiszeze machten die Russen auch gestern die größten Anstrengungen, auf dem Westufer des Stochod Raum zu gewinnen. Sie büßten, überall restlos abgeschlagen, Tausende von Kämpfern ein und ließen zwei Offiziere, 270 Mann und vier Maschinengewehre in unserer Hand. Jnmitten bayerischer Reiterregimenter fechtend, haben sich unsere Kaiser- Franz- Dragoner wieder ihres bewährten Namens würdig erwiesen.
Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz.
Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Erster Teil.
I.
Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben: Als nach dem ersten stürmischen Anprall der deutschen Heere unsere Front im Westen aus strategischen Gründen an die Aisne zurückverlegt war, entstand in den Herbstmonaten 1914 jene Linie, die, bei Noyon in den bekannten scharfen Winkel unbiegend, sich bis zum Meere erstreckt. Indem sie sich von Punkt zu Punkt verInorpelte, ging der Bewegungskrieg allmählich in die Form des Stellungskrieges über. Beide Gegner bauten ihre Stellung aus", verwandelten sie in ein genau den örtlichen Verhältnissen angepaßtes, kunstvolles, nach der Tiefe gegliedertes System von Schüßengräben mit vorgelegten Drahthindernissen, nach rückwärts mit den erforderlichen Verbindungs- und Annäherumgsgräben..
Der Abschnitt, welchen unsere Gegner für ihre neuen und gewaltigen Anstrengungen auserivählt hatten, ist in der Luftlinie etwa 40 Stilometer breit; er erstreckt sich in der Picardie zwischen
Courcelette Eaucourt'Abbaye
Supudecourt
e Translay
Meshit
Martinpuich
Flers
Bois des Foureaux
les Boeuf
merville
Sailly
Morval
Binchy
Guillemo
Combles
Rancourt
Aveluy
la Boisselle
Bazentin
le Petit
Contalmaison Bazentin
Grand
320 円
Fricourt
Becourt
Albert
Chipil
Meault
Becordel Becqurk
S
Longue va
Montauban
de Mametz
Mametz
Engländer
Franzosen
Hardco
Englandere
Carnoy Franzos
Suzanne
Bray- sur- Sam
Maricourty
Cappy
Etinehem
Mericourt
surSamme
Marcours
Eclusier
So
777
Curlu
Hem
Frise
le Forest
Maurepas
Monacu me
Carat
V.
Clery
Omie cour
Bouchavesnes
Allaines
Mt St Quentin
Halle Peronne Saint Rade gonde
Herbécourf
Biaches
Becquidcourt
la Maisonette
Flaucourt
Chuignes pompie
Assevillers
Eferple
Chuignolles
Fay
Belloy en Santerra Barleux,
Villers Carbonnelarie
Foucaucourt
Estrees
Hargay
Soyecourt
Deniecourt Berny- en Santerre Sch
Chris
Vermandovillers
Froyard Romer
Strasse Rainecourt Herleville
Framervi Stellung am 23.6.76
6.7. 20.
26.
Km.
012 3 B. Bois( Wald) Kleinbahnen WT.B.3162
Übersichts- Skizze zu den Kämpfen an der
den Dörfern Gommécourt, westnordwestlich von Bapaume , umb Vermandovillers, südwestlich von Péronne. Die beiden genannten Städte bildeten das Angriffs ziel.
Das Gelände ist teilweise leicht, teilweise träftig gewete Ebene, fruchtbar und gut angebaut, mit vielen wohlhabenden Dörfern und wenigen kleinen Waldparzellen durchsetzt. Zwei Wasserläufe bilden starke Einschnitte. Zunächst der Sommefluß. Er läuft in fanalisiertem Zustande durch eine versumpfte Niederung von Süden her bis an die Stadt Péronne heran, dann mit starken Windungen in hauptsächlich westlicher Richtung. Zwischen den Dörfern Curlu und Ecluſier unterbrechen seine Windungen mit den von ihnen umschlossenen Sumpfwiesen auf eine Breite von 4 Kilometer senkrecht das beiderseitige Grabensystem, an dessen Stelle hier nur Drahthindernisse vorhanden waren.
Einen ähnlichen, allerdings nicht ganz so bedeutungsvollen Einschnitt bildet der Ancre- Bach, welcher von Nordosten nach Südwesten durch die Stadt Albert hindurch der Somme zuströmt, die er hinter der feindlichen Front westlich Corbie erreicht. Seine Niederung durchschneidet zwischen den Dörfern Thiepval und Hamel die hier etwas nach Südwesten zurückgebogenen beiderseitigen Ausgangsstellungen. So gliedert sich das Gebiet der Somme - Schlacht in drei Abschnitte: den Nordabschnitt von Gommécourt bis Hamel, den mittleren Abschnitt von Thiepval bis Curlu und den Südabschnitt vom Südrand von Frise bis Vermandovillers, der alten Hauptstadt der Viromanduer. Die Dörfer und Waldstücke des Schlachtfeldes wurden zu Stüß- und Brennpunkten des gewaltigen Ringens.
Die feindliche Stellung war 1/2 Jahre lang ganz von Franzosent besetzt gewesen, bis die Engländer einen Teil übernahmen. Der Puntt, an welchem sich die englische und die französische Front berührten, liegt auf einer Stelle, welche man etwa findet, wenn man eine gerade Linie vom Nordrande von Combles nach dem Südrande von Carnoy zieht.
II.
Der Angriff auf eine derartige Feldstellung bedarf erheblicher Vorbereitungen. Anzeichen wurden von unseren Truppen schon etwa Mitte Mai beobachtet. Von Ende Mai an wurde erhöhte Ers fundungstätigkeit angeordnet, der gegenüber der Feind sehr wachsam war. Verschiedene Patrouillenunternehmungen mißglückten daher. Bei anderen, erfolgreichen Aufklärungsversuchen wurden Gefangene eingebracht, wobei man feststellen konnte, daß der Gegner seine Grabenbejagungen zusammenschob und verstärkte. Unsere Flieger erTannten hinter der feindlichen Front erhöhte Tätigkeit, eine Menge neuer Feldbahnen und Unterkunftsanlagen. Das alles gestattete aber noch feinen sicheren Schluß auf Stärke und Umfang des bevorstehenden Angriffs. Denn der Feind entfaltete zugleich auch auf der übrigen Front eine lebhafte Tätigkeit. um seine Absichten zu verschleiern. Bolle Klarheit kann erst der tatsächlich einsetzende Angriff liefern. Das erste bestimmte Anzeichen der feindlichen Absichten war das Einſegen einer starken Artillerievorbereitung, welche vom 22. Juni ab sich zu immer größerer Heftigkeit steigerte. Es wurde nun er fennbar, daß der Feind auf schmalem Raum sehr viele Geschütze, darunter auch schwere Schiffsgeschütze, angehäuft hatte. Der taktische 3wed einer solchen Beschießung ist, die ausgebauten Stellungen, insbesondere die deckenden Unterstände und Stützpunkte foivie die vorgelagerten Drahthindernisse, endlich auch stellungen hinter der Front und die Annäherungswege so vollständig wie möglich zu zerstören und die Widerstandskraft der Verteidiger gründlich zu erschüttern. Dieses Wirkungsfeuer wurde das durch unterstüßt, daß der Feind auch vielfach Gasgranaten verwandte und in den Pausen seines Sperrfeuers bei geeigneter Luftströmung Gas über unsere Stellung hinstreichen ließ. Den Vers teidigern, deren Nerven durch das vieltägige Trommelfeuer ohnehin einer starken Belastungsprobe ausgesetzt waren, brachte das den weiteren Nachteil, daß sie während des erschöpfenden Wartens auf den Angriff auch noch beständig die Gasmaske tragen mußten. Vom 25. bis 30. Juni steigerte sich die Beschießung zu einem ununter brochenen Trommelfeuer. Es richtete sich gegen die ersten und zweiten Stellungen und die Artillerieſtellungen, sowie gegen die Sommebrücken. Nach diesem siebentägigen Trommelfeuer hatten die Gräben der gesamten Angriffsfront start gelitten. SIH.
die
Ruhe
isgda
Am 1. Juli morgens 5 Uhr schivoll auf der ganzen Front bon Gommécourt bis Vermandovillers, am meisten aber unmittelbar nördlich und südlich der Somme, das Trommelfeuer zu unerhörter Heftigkeit an. Verderbendrohend wälzten sich Gaswollen ihm nach. Bon 9 Uhr an ward es deutlich, daß der Sturm unmittelbar be vorstand: Das Feuer prasselte hauptsächlich auf die vorderen Gräben. Um 10 Uhr 30 Minuten verlegte der Feind es auf unsere zweite Stellung und gleich darauf erfolgte auf der ganzen Linie der allgemeine Sturm.
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In einem Teil der berannten Stellungen fielen dem Feind Ge fangene anheim; zerschossene Maschinengewehre und eingebaute Ge schütze älterer Art wurden seine leichte Beute diese selbstverständlich im legten Augenblid von den Verteidigern gesprengt. Das Feuer der französischen Artillerie wurde durch Flieger gelenkt, welche aus geringer Höhe Bomben auf unsere Schüßengräben warfen. Unsere Divisionen auf dem rechten Flügel des Südabschnittes hatten am Abend des ersten Schlachttages einen starken Ausfall an Artillerie.
Troßdem bedeutete für die Angreifer der erste Stampftag eine Enttäuschung. Aus allen Gefangenen- Aussagen geht hervor, daß Engländer wie Franzosen des Glaubens gewesen waren, der siebentägige Eisenhagel müsse die Wiederstandskraft der Verteidigung bis auf den letzten Rest zertrümmert haben. Sie waren auf einen „ Spaziergang" gefaßt gewesen und fanden trozigen, hartnädigen Widerstand, mußten ſehen, wie der vernichtet geglaubte Feind schwere blutige Verluste in ihre Reihen riß. Unsterblich wird der Ruhm der Männer bleiben, die nach solcher Tage Höllengraus noch unverzagt dem Feinde die Stirn geboten, seine Pläne gleich im Beginn zerschlagen haben. In der Dankbarkeit des Volkes leben die ihrem Posten bis zum Tode Getreuen fort, denen der einstürzende Graben das Ehrengrab geworden ist.
An diesem ersten Tage des großen Angriffs haben die deutschen Truppen den nördlichen Abschnitt bis zur großen Straße AlbertBapaume in seinem ganzen Umfange gehalten. Südlich der Straße gelang es den Engländern, an vielen Stellen in unsere vordersten Gräben einzudringen, während die Franzosen gar bis zu den äußersten Rändern der Dörfer Hardécourt und Curlu vorstießen und während der folgenden Nacht letteres Dorf ganz in ihren Besitz brachten. In dem Abschnitt südlich der Somme fielen den Franzosen unsere vordersten Stellungen in der ganzen Breite des Abschnittes zwischen Somme und der Römerstraße in die Hand, und auch der Drtschaften Dompierre, Becquincourt, Bussus und Fay konnte sich der Feind bemächtigen. Wie wenig aber der Gewinn des Tages den Hoffnungen der Engländer entsprach, geht am deutlichsten daraus hervor, daß nach einem Angriffsbefehl, der sich bei einem gefangenen Engländer gefunden hat, schon am ersten Tage die Linie Puisieur- Miraumont- Martinpuich erreicht werden sollte, eine Linie, die heute, nach sieben Wochen, an feinem Punkt ein feindlicher Soldat es sei denn als Gefangener betreten hat. Während der Nacht vom 1. zum 2. Juli wurde auf deutscher Seite die Artillerie soweit angängig verstärkt. Viele außer Gefecht gesetzte Geschüße holte die hingebende Arbeit ihrer Bedienungs mannschaften noch im Laufe der Nacht aus den verlassenen Batteries stellungen zurück. Auch gelang es ohne Stämpfe und ohne nennens werten Verlust, Infanterieverstärkungen in die gehaltene Zwischenstellung einzubringen.( W. T. B.)
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Der bulgarische Kriegsbericht.
Sofia , 21. August. ( W. T. B.) Heeresbericht bom 21. August. Am 20. August rückten unsere im Struma- Tale zwischen dem Tachyno- und Butkowa- See operierenden Truppen vor und warfen den Feind auf das rechte Ufer der Struma zurück. Wir besezten auf dem linken Ufer die Dörfer Hasnater, Baraklidyoumaya, Kumli, Elissan, Todorovo, Nevolen, Jeniföj, Karadjaköh, Bala, Christian und Kamila, wo wir uns einrichteten. Wir zersprengten die fran