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Nr. 235. 33. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Chronik des Weltkrieges.

27. August 1914.

Sonntag, 27. Auguft 1916.

sationen Deutschlands , daß die örtlichen Fürsorgestellen der Kriegs- Neben der Beschlagnahme wird eine allgemeine Melbe­beschädigtenfürsorge in enger Verbindung mit den nichtgewerbs pflicht angeordnet. Die Meldungen sind erstmalig nach bem mäßigen Arbeitsnachweisen stehen, die die Unterbringung von Kriegs Stande vom 1. September 1916 zu erstatten und alle beschädigten mit als ihre Aufgabe übernommen haben. In den Orten, in denen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Fürsorge für die wei Monate zu wiederholen. Endlich besteht auch Un der Westfront befinden sich die deutschen Armeen überall im Kriegsbeschädigten besonders gebildete paritätische Arbeitsgemein- für die Beſizer meldepflichtiger Vorräte die Verpflichtung zur Vordringen. Die Armee des Generalobersten v. Alud hat die eng ichaften oder Tarifinstanzen( Schlichtungskommissionen) bestehen, die Anlage und Führung eines Lagerbuches. Kluck vornehmlich in der Arbeitsvermittlung und Lohnfestsetzung mitwirken, Die näheren Bestimmungen über die verschiedenen der lische Armee bei Maubeuge geworfen und sie füdwestlich Maubeuge aber auch dann eingreifen, wenn Arbeitgeber bestimmte, dem Kriegs- Beschlagnahme unterworfenen Stoffe und Gegenstände, über erneut angegriffen. beschädigten gegebene Versprechen nicht halten, ist die Arbeits - die Wirkung der Beschlagnahme und ihre Ausnahmen, über Die Armeen des Generalobersten von Bülow und des General beschaffung zunächst diesen Einrichtungen zu übertragen. obersten v. Haufen haben 8 Armeekorps französischer und belgischer Die weitere Schaffung von Arbeitsgemeinschaften als wirksamite laut der Bekanntmachung ersichtlich. die Meldepflicht und Lagerbuchführung sind aus dem Wort. Truppen zwischen Sambre, Namur und Maas vollständig geschlagen Unterſtügung der Kriegsbeschädigtenfürsorge ist überall und für alle und verfolgen sie östlich Maubeuge . Berufe zu erstreben. Da der Kreis der von dieser Bekanntmachung betroffenen Deutschlands betrachten es als eine felbstverständliche Pflicht der geringe Die Vertreter der Arbeiter- und Angestelltenorganisationen Personen nicht begrenzt ist, muß jeder, der wenn auch Vorräte an Platin und platinhaltigen Stoffen im Dankbarkeit, daß alle organisierten Arbeiter und Angestellten den Besitz hat, sich mit den Bestimmungen dieser Bekanntmachung Kriegsbeschädigten im Arbeitsverhältnis die weitestgehende Unter vertraut machen. Die Veröffentlichung erfolgt in der üblichen stigung gewähren und ihnen in treuer Kameradschaft jederzeit mit Weise durch Anschlag und Abdruck in den Tageszeitungen. Rat und Tat zur Seite stehen." Außerdem ist der Wortlaut der Bekanntmachung bei den Polizeibehörden einzusehen.

Die Armee des Herzogs Ulbrecht von Württemberg hat den geschlagenen Feind über den Semois verfolgt und die Maas über­

schritten.

Die Armee des deutschen Kronprinzen hat eine befestigte franzöfifche Stellung vorwärts Longwy genommen und einen starken Angriff aus Verdun abgewiesen. Longwy ist gefallen.

Die Armee des Kronprinzen von Bayern hat einen Gegen angriff aus der Position von Nancy zurückgewiesen. Die Armee des Generalobersten von Heeringen seht die Ber - effen folgung in den Vogesen nach Süden fort. Das Elsaß ist von den Franzosen geräumt.

Aus Antwerpen haben vier belgische Divisionen einen Angriff gegen die deutschen Verbindungen in Richtung Brüssel gemacht. Sie wurden zurückgeschlagen und verloren viele Gefangene und Ge­schütze. Die belgische Bevölkerung hat sich, wie der Bericht des Großen Hauptquartiers meldet, faft überall an den Kämpfen be­teiligt, daher find strengste Maßnahmen zur Unterdrückung des Franttireur und Bandenwesens angewandt worden.

Die Mobilmachung des Landsfurms ist angeordnet worden. Er wird zur Sicherung der Etappenlinien und zur Besetzung von Belgien mit herangezogen werden.

II.

Die Konferenz beauftragt die Sentralstellen der Gewerkschaften und Angestelltenorganisationen, gemeinsam die weiteren, den Inter der Kriegsbeschädigten dienenden Maßnahmen zu treffen, und zwar: 1. bei dem Herrn Reichskanzler dahin vorstellig zu werden, daß die Kriegsbeschädigtenfürsorge bessere organisatorische Grundlagen erhält;

2. an den Reichstag und Bundesrat eine in gleichem Sinne ge­haltene Eingabe zu richten; 3. eine Zusammenstellung der Orte bezw. Kreise zu machen, an denen eine Fürsorgeorganisation vorhanden ist; 4. Vereinbarungen über die Vertretung der Gewerkschaften und Angestelltenvereinigungen in diesen Organisationen zu treffen."

III.

-

Kalisyndikat.

Der Vorstand berichtete in der Gesellschaftsversammlung des dieses Jahres 6 066 000 Doppelzentner Reintali im Werte von Kalisyndikats, daß der Kaliabfaß in den ersten sieben Monaten 103,2 Millionen Mart betrug gegen 4164 000 Doppelzentner im jahres. In den ersten sieben Monaten des legten Friedensjahres Werte von 70,4 Millionen Wart im gleichen Zeitraum des Vors 1913 wurden 6,19 Millionen Doppelzentner, 1914 6,7 Millionen Doppelzenter Reintali zum Versand gebracht. Der weit größte Mart, ist an die deutsche Landwirtschaft gegangen, deren Bedarf Teil des diesjährigen Kaliabsages, nämlich für etwa 70 Millionen wesentlich größer war als jemals im Frieben. Wenn dieser große Bedarf bisher gedeckt werden konnte, so ist das der günstigen Wagen­Angesichts der stets erneuten Bestrebungen, die sogenannten bie alles aufgeboten hat, um das legte Kilo Kali bem deutschen geftellung und den Anstrengungen der Staliindustrie zu verbanken, gelben Organisationen( Werkvereine, Betriebsbereine, Boden zuzuführen. Die inländischen Abrufe für die bevorstehende vaterländische Arbeitervereine usw.), die von seiten der Unternehmer erbstdüngungsperiode sind sehr start und können nur dann rechts gegründet, unterhalten oder unterstügt werden, den gewerkschaftlichen Herbstdüngungsperiode sind sehr start und können nur dann recht rbeiterorganisationen in der Vertretung von Arbeiterinteressen zeitig erledigt werden, wenn die Arbeiterschwierigkeiten beseitigt und während des Krieges gleichzustellen und zur Geltung zu bringen, ber saltindustrie genügend Gefangene zur Verfügung gestellt werden. Der Geldausgleich, welcher es dem Kalisyndikat ermög erklärt die am 23. Auguſt in Köln gemeinsam tagende Konferens licht, ohne Rüdficht auf die Beteiligungen diejenigen Werte zu be­von Vertretern der gewerkschaftlichen Zentralverbände, der General fommission der Gewerkschaften, des Gesamtverbandes der Christlichen Verstärkung der Lieferungen an die Landwirtschaft beigetragen hat, schäftigen, welche lieferfähig sind und daher außerordentlich zur Gewerkschaften, des Verbandes der Deutschen Gewerkvereine(.- D.) wurde bis zum 31. Dezember 1916 verlängert. und der Polnischen Berufsvereinigung sowie des Deutschen Werk meisterverbandes, daß fie die gelben Organisationen nahme der Bergbaugesellschaft Alicenhall m. 6. S. zu Hannover und Die Gesellschafterversammlung genehmigte einstimmig die Auf­Im Often auf der ganzen Linie weiterer Vormarsch. Sirta als unabhängige Bertretungen von Arbeiter erteilte einer Steibe von Werfen, welche höhere Beteiligungsgiffern Arbeiternahme 6000 Gefangene wurden eingebracht. intereffen nicht anerkennt und das Zusammen erhalten haben, die damit verbundenen Zuschläge zu ihren Stamm. wirten mit ihnen bei gemeinsamen und gebungen anteilen. von Arbeiterorganisationen ablehnt."

Der Kleine Kreuzer Magdeburg" geriet bei einem Borstoß im Finnischen Meerbusen im Nebel auf Grund und wurde wegen des Eingreifens weit überlegener russischer Streitfräfte in die Luft ge­fprengt. Der größte Teil der Befagung wurde gerettet. In Frankreich wurde ein Koalitionsministerium gebildet, in

das auch Sembat und Guesde eingetreten find. 27. Auguft 1915.

Im Westen Stellungsfämpfe.

Tagung für Kriegsbeschädigten­

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fürsorge.

Aus der Partei.

Sozialdemokratische Kundgebungen.

Zum Verhalten Böhles.

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( z)

Ausbeutung der Kohlenlager auf Spisbergen.

Gerichtszeitung.

In diesen Tagen ist nach einer Meldung aus Kristiania eine Attiengesellschaft Svalbard , Kohlengruben auf Spizbergen, in Bil bung begriffen. Das Kapital ist auf höchstens 51%, mindestens auf In Köln fand vom 28. bis 25. August eine Tagung für Kriegs­Am Mittwoch referierte Reichstagsabgeordneter Genoffe Edmund 8 millionen Kronen das Adventbay- Kohlenfeld und füdlich der 3 Millionen Kronen festgefegt worden. Die Gründer haben für beschädigtenfürsorge statt. 3hr ging eine zweitägige Tagung berworten des Referenten wurde eine Resolution, die sich für einen deren Kohlengehalt auf 400 beziehungsweise 200 millionen Tonnen & ifer in Zittau vor über 800 Personen. Nach den Schluß- Abventbah das Svalbard - Kohlenfeld am Green Harbour gekauft, Deutschen Vereinigung für Strüppelfürsorge und eine ärztliche Tagung Frieben ohne Annegionen ausspricht, einstimmig angenommen. veranschlagt wird. Die jährliche Kohlenförderung wird auf 200 000 voran. Daneben fanden mehrere Sondertagungen, vor allem die Die öffentlichen Volksversammlungen im Kreise 2öbau, Tonnen berechnet. der Gewerkschaften statt, über die wir bereits gestern tura referierten. in denen Reichstagsabgeordneter Kräßig am Sonnabend abend Auf diesen Kongreffen sind eine große Anzahl für die Fürsorge in Neugersdorf und am Sonntag nachmittag in Oppach Kriegsbeschädigter wertvoller Vorträge gehalten. Aber die schönsten über Bolt- Krieg- Frieden" sprach, geftalteten sich beide zu Vorträge helfen darüber nicht hinweg, daß die gefeßliche Fürsorge eindrucksvollen Kundgebungen. Die Versammlung in Neugersdorf für die Kriegsbeschädigten durchaus mangelhaft ist. Die war von etwa 1200 und die in Oppach von etwa 500 Personen Verfütterung von Brotgetreide. Mängel können auch durch private Stiftungen und besucht. Besonders zahlreich waren die Frauen erschienen, die ja unter den Beschränkungen und Entbehrungen, die der Krieg mit sich Tannenberger in Gohlis bei Meißen stand wegen Ber Der Gutsbesizer und Gemeinde älteste eine nicht behoben werden. Im Gegenteil besteht die Gefahr bringt, am meisten zu leiden haben. hier wie bei jeder privaten Wohltätigkeit, daß sie geeignet ist, fütterung von Brotgetreide an Vieh, sowie dessen beiden die Erfüllung ber fozialen Pflichten bes Dienstmägde wegen Beihilfe und der Gohliser Ge. Reichs, des Staats und der fommunalen Die Straßburger Freie Presse" schreibt über das Vor- meindevorstand wegen ungenügender Beaufsichtigung Sörperschaften hinzuziehen und au beeinträchgehen des Straßburger Reichstagsabgeordneten: des Schrotens vor dem Amtsgericht Meißen. tigen. Im Jahre 1914 wurde im Reichstag von allen Parteien Daß Böhle seinen Namen als sozialdemokratischer Schon im letzten Winter war es unter der bäuerlichen Be­und auch von der Regierung anerkannt, daß die gefeßliche Fürsorge Reichstags- und Landtagsabgeordneter überhaupt wohnerschaft von Gohlis offenes Geheimnis, daß der angeklagte unzulänglich ist. Seitdem sind Tausende auf diese unzureichende unter eine Stundgebung des Nationalaussouffes feßen Gemeindeälteste T. nicht unerhebliche Getreidemengen an sein Silfe angewiesen. Das erste und wichtigste ist, daß die Gefefonnte, wird innerhalb der sozialdemokratischen Partei einige Ver- Vich verfüttere. Als schließlich die beiden jest mit angeflags gebung nun endlich schleunigft eingreift. Mit underung erregen. Als vor einigen Wochen die Genossen ten Dienstmägde Anzeige bei der Behörde erstatteten und schönen Reben, wärmstem Mitgefühl und trefflichen Referaten ist Dr. Gübelum, Müller und Fendrich als Nebner in den diese an Ort und Stelle eine eingehende Untersuchung einleitete. den Kriegsbeschädigten Bersammlungen des Nationalausiuifes auftraten, wurde wurde ein umfangreiches Belastungsmaterial zutage gefördert. Es zu ihnen rechnen wir natürlich auch bie bas bon der gesamten Partei selbst vom äußersten rechten wurde ermittelt, daß der Gemeinde älteste in jeder Woche drei bis unverwundet, aber frant frant aus dem Felde Heimgelehrten Flügel- einmütig mißbilligt und verurteilt. Jest tommt ein fünf Sad Hafer vermischt mit Roggen in der Schrotmühle schrotete. nicht geholfen. Wirksamer als bie Tagung wäre eine end foaialdemokratischer Abgeordneter und stellt sich schügend vor ben Das geschrotete Getreide wurde mit leie und Sädjel dann els liche geseggeberische Tat. Möge die Tagung die Er Reichstauzler, weil er die Erörterung der Kriegs- Kraftfutter an die Pferde und das Rindvieh verfüttert. T. machte fenntnis hierfür lebendiger gemacht haben. Das Wort iele no night freigiebt, trobem feit Monaten schon aus dieser verbotswidrigen Verfütterung nicht einmal seinem Stall werde Tat, hilfsbereite, schnelle Tat. Wird der kommenden Reichsowohl der sozialdemokratische Parteivorstand, als auch die gesamte personal gegenüber ein Geheimnis, sondern die eigenen Leute tagsfeffion ein Gesezentwurf zur besseren Fürsorge für die Opfer sozialdemokratische Presse die Erörterung der Striegsziele verlangen. wurden beauftragt, das geschrotene mit Hädsel und Kleie ver­des Strieges zugehen? mischte Getreide in reichlichen Mengen zu verfüttern. Der An­Hermann Krebs gestorben. getlagte T. machte auch mit der versiegelten Schrotmühle kurzen Genoffe Hermann Krebs in Dschersleben ist im Alter von Prozeß. Er löfte einfach, ohne dem mit der Beaufsichtigung des 72 Jahren gestorben. Schon frühzeitig ist der Berstorbene für die Schrotens beauftragten Gemeindevorstand zuvor Mitteilung von der Arbeiterbewegung tätig wesen. Für einen Geschäftsmann- Krebs war Absicht des Schrotens zu machen, das an der Schrotmühle befind­Barbier und betrieb ein eigenes Geschäft- war es damals gewagt, liche Siegel. Ginmal hatte der Gemeindevorstand es vergessen, die Die Arbeiter und Angestellten Deutschlands find an der Für als Sozialdemokrat bekannt zu sein. Trotz alledem hat er be- Schrotmühle des Angeklagten T. nach beendetem Schroten wieder forge für die friegsverlegten und friegserfrankten Striegsteilnehmer reits in ben 70er Jahren für die Sozialdemokratie gewirkt. Als zu versiegeln. Dieses Versehen des Gemeindevorstandes machte aufs lebhafteste intereffiert und haben sich seither an ben Einrich in den 90er Jahren die Nera der politischen Berfolgungen und sich T. schleunigst zunube, indem er gleich gwei Tage hinterein­tungen der Striegsbeschädigtenfürsorge, vor allem an den Arbeiten der Majestätsbeleidigungsprozesse einfegte, fiel Krebs einer er ander Hafer und Roggen schrotete. des Reichsausschusses intensiv beteiligt. Die Kriegsbeschädigten bärmlichen Denunziation zum Opfer. Ihm wurde wegen einer an fürsorge, die besonders nach Schluß des Krieges von größter bolts geblichen Aeußerung gegen den Kaiser, die in seinem Laden gefallen wirtschaftlicher Bedeutung sein wird, bedarf zur erfolgreichen Wirt fein follte, der Prozeß wegen Majestätsbeleidigung gemacht, der mit famteit in allererster Linie des Vertrauens der von der Fürsorge seiner Berurteilung zu einer längeren Freiheitsstrafe endete. Die selbst betroffenen Personen. Dieses Vertrauen fann nur erworben Dfcherslebener Arbeiterschaft wählte ihn im Jahre 1909 in das werden, wenn ihnen die Leistungen der Fürsorge durch eine reich 3- Stadtparlament. Das Mandat hat er bis zum seinem Tode aus­gefegli geregelte Organisation gewährleistet werden. geübt. Treu und mit Aufmerksamkeit hat Hermann Strebs für die Da die Kriegsbeschädigtenfürsorge dieser Grundlage bisher entbehrt, sozialdemokratische Partei gewirkt. Ein ehrendes Andenken wird fordern die in Köln anläßlich der Tagung für Kriegsbeschädigten ihm die Arbeiterschaft allezeit bewahren. fürsorge( 23. bis 25. August 1916) versammelten Vertreter der Ar­beiter- und Angestelltenorganisationen Deutschlands beren reichs- blai gefegliche Regelung.

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Die bedeutsamste der Sondertagungen war die aller Gewerk­fchaftsgruppen. Auf ihr gelangten folgende Resolutionen zur ein stimmigen Annahme:

I.

Aus Industrie und Handel.

Beschlagnahme und Bestandsmeldung von Platin. Amtlich wird gemeldet:

Der Gemeindevorstand gab seine Unachtsamkeit hin­fichtlich der Beaufsichtigung des Schrotens zu, er wurde zu 10 M. Geldstrafe berurteilt. Der Hauptangeflagte leugnete stand­haft, wurde aber überführt und wegen unerlaubten Schrotens, Ver­fütterns von Brotgetreide und Siegelbruchs zu insgesamt ein. tausend Mart Geldstrafe, feine beiden Dienst mägde wegen Mittäterschaft zu je 8 Mart Geldstrafe verurteilt.

Eine völlige Freisprechung der Dienstmägde, die sich in einer Zwangslage zu befinden glaubten, und eine erhebliche Gefängnisstrafe neben der Geldstrafe gegen den Gutsbesitzer hätten dem Rechtsgefühl noch mehr entsprochen.

Delikateswurst.

Die Höchstpreise für Wurst werden öfters von Gewerbetreibende überschritten, indem sie sogenannte Delikateßwurst", die sie von außerhalb bezogen haben, zu höheren Preisen verlaufen, ohne Rüd­

Die Voraussezung einer solchen wirksamen Drganisation ist, daß neben den Vertretern anderer Berufskreise auch die Ver treter der Arbeiter und Angestelltenorgani fationen überall als vollberechtigthinauzuziehen sind zur Mitwirkung nicht nur bei allgemeinen Aufgaben der Der zunehmende Bedarf der Heeresverwaltung an Platin Striegsbeschädigtenfürsorge, sondern vor allem in den wichtigen hat dazu geführt, daß in letzter Zeit bei einer Anzahl von sicht darauf, ob diese Wurst Dauerware vorstellt oder nicht. Die Sonbergebieten der Berufsberatung und Arbeitsbeschaffung in den Betrieben die Platinbestände durch Verfügungen der Militär- Magistratsverordnung vom 29. März 1916, die den Verkehr mit Bezirks- und örtlichen Fürsorgestellen der Kriegsbeschädigtenfürsorge- befehlshaber beschlagnahmt wurden. organisationen. Die Einzelbeschlag- auswärtiger Wurst regelt, verlangt jedoch u. a. ausdrücklich, daß Von ihren im Reichsausschuß der Kriegsbeschädigtenfürsorge mit- nahmen haben sich jedoch nicht als ausreichend erwiesen, um diese Wurst, soll sie nicht unter die Höchstpreise fallen, nicht nur arbeitenden Bertretern erwarten die Arbeiter- und Angestellten dem vorhandenen Bedürfnis abzuhelfen. Demgemäß wird plombiert, sondern vor allem auch Dauerware sein muß. Das organisationen Deutschlands , daß sie auch weiterhin unabläffig be- mit Wirkung vom 1. September 1916 eine allgemeine heißt also, die von auswärts bezogene Wurst darf nicht nur leicht müht sind, eine gefegliche Neuregelung der Rentenversorgung der Beschlagnahme und Bestandserhebung von angeräuchert sein, um sich einige Wochen halten zu können, sondern Kriegsbeschädigten und der Versorgung der Hinterbliebenen nach Iatin auf Ersuchen des Königlichen Striegsministeriums fie muß derart hergestellt sein, daß sie lange Zeit aufbewahrt sozialen Gesichtspunkten herbeizuführen. durch die Militärbefehlshaber bekannt gemacht, welche werden kann. Wegen Außerachtlassung dieses Punttes war die Die Vertreter der Arbeiter- und Angestelltenorganisationen alle bisherigen Einzelbeschlagnahmen von Platin aufhebt Frau GIwine Winkler, die Inhaberin eines Aufschnitt­Deutschlands erachten es ferner als dringend notwendig, daß die und erfekt. geschäftes, zu 1000 Mart Geldstrafe vom Schöffengerichi Kriegsbeschädigtenfürsorge ihre Tätigteit auch auf die ohne Versorgung entlassenen Kriegsbeschädigten und Trotz der Beschlagnahme bleibt unter bestimmten Berlin- Mitte verurteilt worden. Sie hatte leicht ange­Voraussetzungen die Weiterbenugung der beschlag- räucherte Bommerfche Zungenwurst", alfo feine Dauerware, zu Bezüglich der Arbeitsbeschaffung für die Kriegsbeschä- nahmten Gegenstände im eigenen Betriebe und die Verar 3,80 M. das Pfund verkauft, während für derartige Ware der Höchst­digten fordern die Vertreter der Arbeiter und Angestelltenorgani- beitung auf mechanischem und thermischem Wege gestattet. preis von 2,50 M. maßgebend gewesen wäre. Auf ihre eingelegte

im Kriege Erkrankten ausdehnt.

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