fdjrSnfte sich gestern auf einige Tätigkeit der Artillerie, der die unfrige kräftig antwortete. Im oberen Felizon fBoite) breiteten unsere Truppen ihre Stellungen auf dem Westabhange der Punta del Forame aus. Albanien : Eine Kolonne, aus Abteilungen der drei Waffen zusammengesetzt, unternahm am 4. einen neuen Streifzug jenseits der Vojusa in die Gegend nördlich von Valona . Unsere Truppen. die aus dem Brückenkopf von Ciflik JdriS hervorbrachen, zerstörten die feindlichen Linien zwischen Samar und Frakuta, während ein Geschwader unserer Flugzeuge Fieri, den Sitz des feindlichen Ober- befehlShaberS, mir Bomben belegte. Am Nachmittag kehrten unsere Truppen unbelästigt auf daS linke Flutzufer zurück und brachten einige Gefangene mit. Eins unserer Farmanflugzcuge ist von dem Streif- zug nicht zurückgekommen. Rumänischer Bericht. Vom v. September 7 Uhr morgens. sW. T. B/ Nord- und Nordwest front. Leichte Scharmützel. Bei der Eroberung des BergeS Jaroft durch unsere im Tale Uzu vorgehenden Truppen sind sechzehn MunirionSliste» mit Dumdum- Geschossen in unsere Hände gefallen.— S ü d f r o n t: Feindliche gegen Tutrakan gerichtete Angriffe sind zurückgeschlagen worden. Tie Kraft der feindlichen Angriffe nimmt ab, der Feind scheint er- müdet zu sein. Der Feind beschoß die Orte Ezlazbechet, Kalafot und Gruia. Unsere Batterien zwangen feindliche Monilore, die aus dem Kanal zwischen der Insel Fersina und dem bulgarischen Ufer hervorbrechen wollten, sich unter dem Schutz der Insel zurückzuziehen. — Luftkrieg: Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf die Stadt Bukarest ob. wo sie vier Häuser beschädigten und zwei Männer und eine Fran Verwundelen, ferner auf Piatraneamtz, wo eine alte Frau verwundet wurde, und auf PloeSci, Conftanza und Bechet, wo an den Häusern leichte Beschädigungen angerickitet wurden. Bericht vom 6. Sept. An der'Nord- und Nordwestfront besetzten wir Detru(?), Gyergho-Ditro und Orsova , wo wir sieben Geschütze, mehrere Maschinengewehre, Scheinwerfer und bc- deutende LebenSmitteUager erbeuteten. An der Südfront greifen die feindlichen Truppen, die zahlreich« Berstärkungen, besonders an schwerer Artillerie erhalten haben, andauernd sehr heftig Tu- trakan an. besten Besatzung unaufhörlich Gegenangriffe macht. sehr empfindliche Verluste auf beiden Seiten.
Aufruf ües neuen Emirs von Nekta. Konstantinopel , 7. September. (W. T. L.) Der neue Emir von Mekka, Scherif Ali Haidar Pascha, hat nach seiner Ankunft in Medina einen Aufruf erlösten, in dem die Haltung des früheren Emirs Hussein gebrandmarkt wird, der daS Land unter den Schutz der im Kriege mit der Türkei befindlichen, dem Islam feindlichen Engländer habe stellen wollen, die, wenn dies gelungen wäre, es so wie viele andere Länder unterjochen würden. Der Aufruf weist darauf hin, daß die Mittelmächte niemals nach islamitischem Boden lüstern gewesen seien, und auf daS Unheil, da» England stets dem Islam bereitet habe. Der Aufruf fordert die Bevölkerung auf, die oSmanische Armee bei Säuberung de» dem Islam heiligen BodenS vom Feinde zu unterstützen._ vom v-Soot-Krieg. Rotterdam , 7. September.<W. T. B.) Ter norwegische Dampfer„Rilda", der Mittwoch morgen von hier nach London abfuhr, ist in der Näbe de» Noordhtndcr Feuerschiffes g e- funken. Die Mannschaft ist durch den Dampfer.Batavier 8* gerettet worden, der abends in Hoek van Holland erwartet wird. Rotterdam , 7. September. (W. T. B.) Wie die Mannschaft des norwegischen Dampfers.Milda ' erzählt, wurde der Dampfer von einem deutschen U-Boot versenkt. Er führte ungefähr 300 Tonnen Stückgüter, hauptsächlich Butter, Margarine und Obst.
Kriegsüebatte lm ungarischen Mbgeorönetenhaus. Budapest , S September.<W. T. B.) Abgeordneten- b a u s. Graf An d r ass y stellte in der beutigen Sitzung einen Antrag auf Einberufung der Delegationen, begründete diesen ein- gehend und sagte: ES ist unmöglich, den ungarisckien Minister- Präsidenten für die Einzelheilen und für die Ergebnisse der aus- wältigen Politik zur Verantwortung zu ziehen. Entweder gibt eS keine ernste Verantwortung, oder aber sie trifft den M i n i st e r des Aeußern, der den Delegationen Rede und Antwort zustehen hat. Der Redner behandelte dann im einzelnen die Geschehnisse der auswärtigen Politik, und vor allem die Verhandlungen, die dem italionischen Kriege vorangegangen sind, und sagte: Die Behauptung, der Krieg sei u n v e r m e i d- l i ch gewesen, widerspricht nicht nur der Meinung der Regierung und ihrer Organ« in der Ver« gangenheit, sondern sie ist auch unwahrscheinlich, wenn man die Reihenfolge der Ereignisse in Betracht zieht. Graf Andrasty verlas hierauf verschiedene Stellen aus den veröffentlichten amtlichen Berichten und erklärt« weiter: Ohne mir ein endgültige» Urteil anzumaßen, leite ich au» den verlesenen amtlichen Akten- stücken die Schlußfolgerung ob, daß unsere BerhandlungSweise keine andere Wirkung haben konnte, al» die, denjenigen in Italien , deren Ziel der Krieg war, in die Hände zu arbeiten. Wir haben eine sehr ehrliche Politik in sehr ungeschickter Weise gemacht. Meine Be- schuldigung geht dahin, daß wir immer zu spät gekommen sind, alles zur Unzeit angeboten, dadurch die italienische Kriegspartei ge- stärkt und dadurch uns für unser« verspäteten Anerbietungen immer wieder einen Korb geholt haben. Der Redner besprach dann die rumänische Frage und führte auS: Die Regierung hätte ihren ganzen Einfluß in die Wagschale werfen müflen, damit� wenn wir die Kraft zu einer erfolgreichen Offensive haben, diese in einer Richtung erfolge, die auf da« verhalten Rumäniens von Wirkung sein mußte. Ich kann ohne Gefahr und Nachteil behaupten, daß wir die stärkste der gegen uns kämpfenden Armeen vernachlässigt und Rußland acht bi» zehn Monate Zeit gelassen hoben, sich wieder aufzurichten. Trotzdem ist mein vertrauen unerschütterlich, daß wir Rumänien schlagen und seinen niederträchtigen Ueberfall ahnden werden. Aber ich bin aus den angeführten Gründen der Ansicht, daß die schärf st e Beaufsichtigung der aus« wärtigen Politik berechtigt ist, die mit Erfolg nur vor dem Forum der Delegationen ausgeübt werden kann. sLebhafier Beifall link».) Ministerpräsident G r a f T i S z a ersuchte um Ablehnung de» Antrages Andrassy. Er wies darauf hin. daß das un- garische Abgeordnetenhaus, da während des Krieges die Dele- gationen unter Zustimmung de» Abgeordnetenhauses nicht tagten, bereits dreimal das gemeinsame Budget bewilligt habe. ES sei da- her vom Standpunkte der Bewilligung des gemeinsamen Staatshaushaltes eine Kontrolle der Politik durch die Delegationen nicht unerläßlich. WaS den Vorwurf Andrassy» betreffend die Po- Ittik gegen die jetzt feindlichen Mächte Italien und Rumänien angehe, so sei zu beachten, daß in diesen Ländern sich derart feindselige Strömungen und Heißhunger nach Landerwerb gezeigt hätten, daß keine Diplo marie etwas daran hätte ändern können. Bezüglich der dem Kriege vorangegangenen Vcrhand- lungen mit Italien feien feine Worte mißdeutet worden, so daß er seine frühere Erklärung nochmals wiederholen wolle, welche lautete: Wir haben der italienischen Regierung unser Anerbieten eines Gebietszugeständnisse» im besten Glauben gemacht. Wir machten e« in der ernsten Absicht, daß wir e«. wenn eS angenommen wird, ehrlich vollziehen werden. Wir werden diese Zugeständniste als endgültig betrachten und keinerlei Hintergedanken an Rache oder Wiedereroberung des abgetretenen Gebiete» hegen. Dieses Anerbieten, welches wir im besten Glauben gemacht hatten, ward auch dann aufrechterhalten, als wir und fuhr fort: Die grundsätzliche Erklärung über Gebietsabtretungen
sozusagen keine Hoffnung mehr hatten, daß eS angenommen werden würde, denn, wenn es nicht angenommen würde, so wollten wir durch die Verhandlungen wenigstens Zeil gewinnen. Sodann sagte der Ministerpräsident noch: Zu Ende der Verhandlungen hatten wir fast gar keine Hoffnung mehr, aber niemand kann alle? wisien, und die Wendung, welche mit dem Namen Giolitti verknüpft ist, zeigt am besten, daß noch im letzten Augenblick eine Wendung hätte eintreten können. Graf TiSza bestritt sodann ent- schieden die Behauptung AndrassyS. daß die Anerbietungen an Italien sich mit der Verschlechterung der militärischen Lage gesteigert hätten. wurde am V. März abgegeben und ein weiterer Schritt wurde nach dem Fall von Przemysl getan. Aber es ist nicht richtig, daß wir unter dem Eindruck deS Falle? von Przemysl gehandelt hätten, sondern wir erhielten eben zu jener Zeit die erste meritorischo Antwort SonninoS und mußten eine Antwort darauf erteilen. Der Fall von Przemysl hatte keinen Einfluß auf unsere Antwort an Italien , da wir wohl wußten, daß er keinen wesentlichen Einfluß auf den Ausgang deS Krieges haben würde. Ich kann nur rief bedauern, daß der Herr Abgeordnete behauptet bat. �daß unsere gesteigerte Nachgiebigkeit gegenüber Italien mit der Bestürzung über den Fall PrzemyslS im Zusammenbang gestanden habe. Im Gegenteil, wir sind am weitesten in den Zugeständnissen im Monat Mar nach dem Siege bei Gorlice gegangen, also zu einer Zeit, in der wir die Russen zurückgeschlagen hatten und von einer Bestürzung durchaus nicht die Rede sein konnte. Graf A p p o n y i beantragte mit Rücksicht darauf, daß die De- legationcn nicht zusammentreten, eine gesetzliche Abände- r u n g. das Erscheinen des Ministers des Aeußern im ungarischen Reichstage herbeizuführen, damit er über die auswärtige Politik Aufklärungen gebe. Graf TiSza lehnte diesen Antrag ab, er erklärte jedoch, kerne Einwen- düngen dagegen zu erheben, daß über diesen Antrag sowie den An- trag Andrassy auf Einberufung der Delegationen verhandelt werde. daszpnskis Manüatsoerzicht rückgängig gemacht! Wie», 6. September. (W. T. B.) Wie die„Polnischen Nachrichten" erfahren, hat Abg. Daszynski , dem Beschlüsse des Exekutivkomitees der sozialdemokratischen Partei Galiziens entsprechend, den Verzicht auf sein ReichSratS- mandat zurückgezogen. Wenn diese Nachricht zutrifft, hat sich DaSzynSki dem gestern hier mitgeteilten Beschluß der polnischen Parteileitung gefügt, der ihn beauftragte, den Verzicht zurückzunehmen und sein Mandat fernerhin auszuüben. Vom Standpunkt der Parteidisziplin würde der Vorgang verständlich erscheinen. Ob aber der gegen Daszynski ausgeübte Gewissenszwang selbst der gegenwärtigen Politik der galizischen Sozialdemokratie förderlich sein würde, mag dahingestellt bleiben. Kongreß üer englischen Gewerkschaften. Ein Haager Tclegrammm de».Berliner Tageblatt" vom 4. Sep- tember berichtet über den englischen Gewerkschaftskongreß folgendes: Die mit Spannung erwartete Tagung der englischen Arbeiter- gewerkichaften wuvde Montag in Birmingham eröffnet. Man verhandelte zunächst über die Teilnahme der Arbeiter an der ver- waltung gewerblicher Unternehmungen und über den Lebens- mittslwucher. Am zweiten Tage wurde eine Einladung des amerikanischen ArbeiterbundeS behandelt, wonach am Orte der Friedensverhandlungen ein inter - nationaler Gewerkschaftskongreß abgehalten werden solle. Der Kongreß erklärte die Teilnahme deutscher Vertreter der Gewerkschaftsbewegung für unmöglich. Die Einladung der Amerikaner wurde darauf von den Vertretern von 1 483(XXI Stimmen gegen die von 723(XX) Stimmen abgelehnt. In der Debatte wurde ein internationaler Kongreß ohne die Mittelmächte für eine Unmög- lichkeit erklärt. Thorne führte auS:„Es ist nicht möglich, daß die Abgeordneten von Deutschland , Oesterreich- Ungarn und der Türkei und Bulgarien mit uns tagen, während wir über Friedensziele verhandeln. Eine Beratung über den Frieden darf nicht stattfinden, ehe nicht Deutschland an» Frankreich und Belgien ver- trieben ist. Neunundneunzig Prozent der englischen Arbeiter würden sich gegen die gegenwärtige oder eine andere Regierung erheben, die Frieden schließen wüvde, bevor das geschehen ist. Amman fragte, ob die amerikanischen Arbeiter zu einer Konferenz ohne die Deutschen bereit sein würden, und sprach in versöhnen- dem Sinn, wurde aber durch einen Stnrm von Ausrufen:„Die Zeppeline!" unterbrochen, ftn der Verhandlung wurde noch von weiteren Rednern ein Aushalten bi» zur Vernichtung Deutsch- lands befürwortet, doch kam eS zu fortwährenden erregten Szenen. Später wurde noch eine scharfe Resolution ange- nommen, die Lloyd George » Beschuldigungen ge�en die Gewerkschaften verurteilt, und ebenso eine Resolution gegen dieUnfähigkeitderRegierung.die versprochene Lohn- höhe für Frauenarbeit aufrechtzuerhalten. Der gegenwärtige Kongreß ist der größte Kongreß englischer Gewerkschaften, der je abgehalten wurde. 653 Vertreter von drei Millionen Gewerkschaftern sind anwesend. Der Vorsitzende Gas- ling führte aus:„Beim Friedensschluß wird ungefähr ein Drittel der ganzen Lohnarbeiterschaft durch Verringe- rung der Kriegserzeugung seine Stelle verlieren. Wenn nicht geeignete Vorbereitungen schon im voraus getroffen werden, ja, nicht schon getroffen sind, werden die Gewerkschaften schnell arm und Hunderttausende ihrer Mitglieder arbeitslos sein. DaS wäre ein Augenblick schwerster Gefahr für die englische Industrie. ES ist zu fürchten, daß durch die Arbeitslosigkeit die bis- herige Lebenshaltung herabgedrückt werde. Die Gewerkschaften werden den Kampf bis aufS äußerste dagegen aufnehmen. Ich glaube, daß die Regierung sich der Gefahr bewußt ist, die mit der Entlassung von sechs oder sieben Millionen Menschen auS der Kriegsarbeit gegeben ist. Die große Aufgabe für die Zeit nach dem Kriege ist, der Arbeitslosig- keit vorzubeugen. Sobald die Kriegsverhältnisse die Ar- beiterschast nicht mehr binden, werden sie energisch für alle ihre früheren Rechte eintreten. Ein industrieller Frieden wird sich erst ergeben, wenn die Arbeiter zwar nicht am Verdienst, wohl aber an der Verwaltung der Fabriken, in denen sie beschäftigt werden, teilnehmen. Die Arbeiter haben am Kriege teilgenommen, nicht um den deutschen Handel zu erobern, sondern auS idealen Beweggründen." Unter diesen verstehe er, sagte GoSling,� die Sicherung des Frieden? in Europa durch eine internationale Friedensvereinbarung. Zu diesem Bericht ist zunächst zu sagen, daß die Erörterung rein gewerkschaftlicher und sozialpolitischer Fragen auf dem Kongreß durchdrungen ist von demselben Geiste, der selbst mr die englischen..Durchhalter" in der KriegSzeit bezeichnend ist: vom Geist einer kräftigen Offensive gegen die Unternehmer und die Regierung. Die Gewerkschafter ■cheue» sich nicht, die Unfähigkeit der Regierung zu brandmarken, die Angriffe Lloyd Georges gegen die Gewerkschaften zu ver- urteilen und den Kampf bis aufs äußerste gegen die Herab- drückung der bisherigen Lebenshaltung der Arbeiterschaft anzu- kündigen. Daneben treten sie schon jetzt mit praktischen Vor- 'chlägen zur Regelung der für die Arbeiterschaft wichtigen Fragen bei Friedensschluß hervor, mit Vorschlägen, deren Erörterung 'chon seit Monaten in der englischen Arbeiterpresse einen bedeu- tenden Platz einnimmt. Soweit diese Seite der Kongretzerörte- rungen in Betracht kommt, dürfen sie seitens der Arbeiterschaft der anderen Länder lebhaftes L�terejfe beanspruchen und zur Nach-
ahmung anspornen. Rein politisch jedoch hat der englische Gewerkschaftskongreß, soweit die„Durchhalter" vom Schlage ThorneS auf ihm maßgebend waren, völlig versagt. Der obenstehende Bericht ist zwar in seinem ersten Teil, der die Friedensanregung des amerikanischen Arbeiterbundes behandelt, besonders mangelhaft, so daß endgültige Urteile erst beim Vorliegen ausführlicherer Berichte gefällt werden können. Allein schon die Tatsache, daß Thorne den amerikanischen Vorschlag, amOrteder Friedensverhandlungen, also nach Beilegung der Feindseligkeiten, einen internationalen Gewerkschaftskongreß abzu- halten, um die Arbeit der Diplomaten zu beeinflussen und zu kon- trollieren, mit dem Hinweis bekämpfen konnte, eine Beratung über den Frieden dürfe nicht stattfinden, ehe nicht Deutschland aus Frankreich und Belgien vertrieben sei,— schon diese Tatsache allein genügt zur Kennzeichnung der Kriegspsychose, unter deren Einfluß auch ein Teil der englischen Gewerkschaftsführer steht. Vorläufig haben diese Herren noch das Heft in der Hand. Aber die Tatsache, daß bei der Abstimmung über den amerikanischen Vor- schlag, bei der anscheinend die Kräfte gemessen wurden, genau e i n Drittel des Kongresses(723 000 Stimmen gegen 1 486 000) gegen den Kurs der Thorne und Genossen stimmte, ist ein un- trüglicheS Anzeichen dafür, daß auch in den englischen Gewerk- schaften die Opposition gegen die„D u r ch h a l t e r" auf dem Marsche ist. Amerika gegen öie Schwarzen Liften. New York , 5. September. (Funkspruch des Vertreters V o n W. T. B) Die Führer im Kongreß und das Staats- departement haben sich für w ir ts ch aftliche Vergeltung gegenüber den Alliierten, namentlich gegen Enland, wegen der Schwarzen Listen und anderer Störungen des amerikanischen Handels enlschicden, als für das best- Mittel, den amerikanischen Noten Nachdruck zu verleihen. Der Zusatz zu dem Schiffahrtsgesetz, der daS Schatzamt ermächtigt, allen Schiffen die Ausklaricruug zu verweigern, die die Annahme amerikanischer Waren aus anderen Gründen als Raummangel ablehnen, und der Ab- LnderungSantrag des Senators JameS zu der Schatzamtslull sind Schritte in dieser Richtung. Der AbänderungSantrag JameS wurde vom Senat einstimmig angenommen; die andere Ab- änderung hat bereits beide Häuser des Kongresses durchlaufen. Ein Bericht der„New York Times " aus Washington besagt: Einen starken Anstoß zur Annahme des AbänderungSantragcS JameS gaben das Vorgehen der britischen Regierung, die in den Ver- einigten Staaten beheimatete Firmen ans die Schwarze Liste setzt, und auch das neuerliche Vorgehen Englands, Tabakverschiffungen nach neutralen Längern, wenn sie für die Mittelmächte bestimmt sind, nur Beschlag zu belegen. Eine starke Erregung ist in den I�abak bauenden Staaten Maryland , Kentucky . Tennessee und BirZiiüa wegen Englands Haltung in der Tabakfrage entstanden; in dielen Kreisen wird be- Haupte», die britische Regierung ordne die Beschlagnahme an, hebe sie wieder auf und stelle sie wieder her, um den Preis für Tabak für die britischen Einfuhrhäuser günstig, für die amerikanischen Pflanzer und Ausfuhrhäuser ungünstig zu beeinflussen. Eine zahlreiche Ab- ordnung der Tabakpflanzer auS diesen Staaten ist nach Washington gekommen, hat den Führern des Kongresies ihre Klagen vorgetragen. sich in deren Begleitung nach dem Staatsdepartement bcgcoen und dort ihre Beschwerden über die Lage vorgebracht. Bei dieser Beratung legte Senator JameS den Entwurf seines AbänderungS- anlrages als Plan einer Wiedervergeltung vor, und er wurde vom Staatsdepartement so gebilligt, wie er später angenommen worden ist. Man nimmt an, daß der Abänderungsantrog der Regierung als Waffe dienen wird, die sie bei ihren diplomatischen Verhandlungen mit England und anderen kriegführenden Staaten über die Wahrung der Rechie des amerikanischen Handels in die Wagschale werfen kann. In einem Bericht der„Tribüne" aus Washington heißt eS: Man rechnet damit, daß beide Maßregeln im Auslande Bitterkeit erregen und dort zu neuen beschränkenden Bestimmungen führen können. In Regierungskreisen glaubt man, daß die amerikanischen Munitionslieferungen an die Alliierten, die durch einen Beschluß des Kongresse» verboten werden könnten, eine genügende Waffe abgeben als letztes Mittel, die Kriegführenden an der Durchführung eines Handelskrieges zu hindern. Kleine Kriegsnachrichten. London , 5. September. (W. T. B.) Wie die Blätter mitteilen, hat die russische Regierung 19 2CO<XX) Ellen Tuch zum nach st en Frühjahr für die Armee bestellt. London , 7. September. (W. T. B.) Meldung deS Reuterschen Bureau«. Amtlich. Die E i n f u h r nach Großbritannien betrug im Monat August 76 116 854 Pfund Sterling oder um 6 715 016 Pfund mehr als im August 1915, die A u S f u h r 47 720 823 Pfund Sterling oder um 15 281 468 Pfund Sterling mehr als im August 1915.
Lette Nachrichten. Tie Eroberung von Tutrakan . Sofia , 7. September. (W. T. B.) A m t l i ch. Gestern, den 6. September, 2 Uhr 30 Minuten nachmittags, fiel nach einem heftigen Kampfe bei der zweiten Verteidigungslinie südlich der Stadt Tutrakan die brückenkopfartige Tutrakanfestung in unsere Hand. Die Garnison der Festung kapitulierte. Gefangen wurden das 34., 35., 36., 40., 74., 79., 80. und 84. Infanterieregiment, zwei Bataillone des Gendarmerieregiments, Las 5. Haubitzen-, das 3. schwere Ar- tillerieregiment. Erbeutet wurde: die ganze Festungs- artillerie, viel Munition, Gewehre, Maschinenaewehre und anderes Kriegsmaterial. Die genaue Zahl der Gefangenen und der Beute wird erst festgestellt. Bis jetzt wurden gezählt: 400 Offiziere, darunter drei Brigadekommandeure, und 21000 unverwundete Ge- f a n g e n e, ferner an Beute zwei Fahnen und mehr als 100 moderne Geschütze, bei welchen sich zwei im Jahre 1013 bei der Stadt Ferdinand gestohlene Batterien befinden. Die Verluste der Rumänen an Toten und Verwundeten sind enorm- Viele rumänische Soldaten ertranken auf ihrer panikartigen Flucht in der Donau. _ Russische Minen auf schwedischem Gebiet. Stockholm , 7. September. (W. T. B.)„Nya Daglight Alle- Hanta" macht darauf aufmerksam, daß ein kürzlich im Alands- meer gelegtes russisches Minenfeld sich auf schwedischem Hoheits- gebiet befindet. Für das Alandsmeer gelte nämlich der Staatsver- trag von 1810, der festsetze, daß die Grenze zwischen Nußland und Schweden mitten durch das Alandsmeer nach der Ostsee geht. Somit habe Rußland auf schwedischem Gebiet Minen ausgelegt. Schweden müsse daher aus das nachdrücklichste dagegen Einspruch erheben, wenn es nicht dieses Gebiet einer fremden Macht für Kriegszwecke zur Verfügung stellen wolle.
Der Verkauf der dänisch -westindischen Inseln. Kopenhagen , 7. September. (W. T. B.) Die Delegierten dcr� politischen Parteien behandelten heute den von den Konservativen gestellten Vorschlag zur Lösung der Frage des Ver- kaufs der westindischen Inseln. Der Vorschlag wurde vom Ministe- rium, von den Radikalen, den Sozialdemokraten und der Partei der Linken im Prinzip angenommen, von der letzten jedoch nur unter der Bedingung, daß gleichzeitig ein KoalitionSministermm gebildet wind... Die Verhandlungen.werden morgen fortgesetzt.