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Nr. 258. 33. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Chronik des Weltkrieges.

19. September 1914.

Westlicher Kriegsschauplah: Die Lage im Westen ist im auge­meinen unverändert. Auf der ganzen Schlachtfront ist das englisch­französische Heer in die Verteidigung gedrängt. Der Angriff gegen die starken, zum Teil in mehreren Linien hintereinander befestigten Stellungen fann nur langsam vorwärts gehen. Die Durchführung des Angriffs gegen die Sperrfort- Linie füd­lich Verdun ist vorbereitet. Deftlicher Kriegsschauplah: Die 4. finnländische Schüßenbrigade wurde bei Augustow geschlagen. Beim Vorgehen gegen Offowiec wurde Krajewo und Szcuzoczyn nach furzem Kampf genommen. 19. September 1915.

Auf dem westlichen Kriegsschauplatz Stellungsfämpfe. Deftlicher Kriegsschauplah: Der umfassende Angriff der Armee des Generaloberst v. Eichhorn gegen Wilna   hat zu vollem Erfolg geführt. Wilna   fiel in die Hand der deutschen   Truppen. Die Russen werden auf der ganzen Linie verfolgt.

Auf dem italienischen Kriegsschauplatz erfolglose Angriffe Italiener   gegen die Hochfläche von Bielgereuth und Lafraun.

der

Dienstag, 19. September 1916.

Muß man es dem Biographen und Herausgeber Lassalles unsere Beziehungen mit unseren Alliierten, soweit die Meerengen erst sagen, daß alle Rechtsfragen in letter Linie Machtfragen( Dardanellen  ) in Betracht kommen, geregelt worden sind. Im sind und daß diese von Lassalle   uns für die Verfassungs- Weltkampfe ist der Orient uns zugewiesen worden." Der Bericht kämpfe gelehrte Wahrheit für die Konflikte der Völker ebenso erstatter des Deuvre" fügt hinzu:" Wir hören und sehen Herrn gilt wie für die Konflikte der Klassen? Gewiß erstreben wir Miljutoff aufmerksam an; er spricht mit einer bezaubernden Auf­alle für die Zukunft vertragliche Regelungen der internatio- richtigkeit. Man fühlt in ihm zu gleicher Zeit den feurigen nalen Beziehungen. Aber sie werden nur insoweit bindende Patrioten und den klarsehenden Barlamentarier, er verliert feine Kraft haben, als hinter ihnen die reale Macht der Ver- Zeit in Allgemeinplägen, in überflüssigen Abweichungen, in rheto­tragsschließenden steht. Was nügen den politisch und mili- rischen Uebungen: für ihn ist die Frage der Meerengen vom tärisch ohnmächtigen Griechen heute die schönsten internatio- praktischen Standpunkte der Hauptzwed dessen, was Rußland   vom nalen Verträge? Genau so wenig, wie einer ohnmächtigen Kriege erstrebt und erhalten wird. Das ist die Stellungnahme Gewerkschaft die schönsten Paragraphen eines Tarifvertrages des Herrn Miljukoff, von ihr weicht er nicht ab." " Die Romantik wespelt Herr Miljukoff ist seit langer etwas nügen!

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Einem prinzipiellen Inter­nationalisten" ins Stammbuch! beute einen prinzipiellen Internationalisten nennen demokratisch nennenden Ländern wie Frankreich   und England das

Von Konrad Haenisch  .

Zunächst hatte ich nicht die Absicht, auf den Leitartikel des Genossen Bernstein   in Nummer 252 des Borwärts" zu antworten, da ich es für ganz ausgeschlossen halte, daß das dort von Bernstein   versuchte Ablenken von der konkreten Streitfrage des Tages auf irgend jemanden Eindruck machen fönne. Da ich aber inzwischen erfahren habe, daß wider Er­warten einige Berliner   Arbeiter durch Bernsteins Ausfüh­rungen doch topfscheu geworden sind, so bitte ich, mir den Raum des Vorwärts" noch für die folgenden ganz knappen Feststellungen einzuräumen:

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7. Aber von allem verstandesmäßigen Erkennen einmal Beit aus der Politik geschwunden. Im Anfange des Krieges gab abgesehen: es gibt auch ein Fühlen, das seinerseits auch sich die große Masse der Arbeiter keine Rechenschaft über die Ziele einen höchst realen Faktor vorstellt. Und da in den Adern des Krieges, sie dachte, es handle sich um einen bloßen Defensiv­der deutschen   Arbeiter nun einmal fein international neu- frieg und es würde genügen, den Feind zu entfernen, um ruhig trales, sondern deutsches Blut rollt, so bringen sie es fein zu können. Die Arbeiter haben sich aus Unwissenheit geirrt; auch rein gefühlsmäßig nicht fertig, dem deutschen   man muß sie aufklären. Daseinskampf mit jener fühl abwägenden Objetivität gegen- Wir danken Herrn Miljukoff für die Aufklärung, die er uns been über zu stehen, die den Genossen Bernstein   kennzeichnet. Wer bringt. Er hat Recht, uns zu sagen, daß der April 1915 ein epoche­mitten im Toben dieses Krieges einen solchen fühlen Inter  - machendes Datum in der russischen Geschichte darstellt; auch für nationalismus aufbringt, der mag felbft glauben, daß er die Geschichte anderer Länder kann dasselbe behauptet werden. ethisch turmhoch über uns andern stehe. Ich für meine Person und amar haben wir erfahren, daß in demselben Momente, als gestehe offen, daß ich mich zu der eiskalten Höhe folcher es in Frankreich   für ein Verbrechen betrachtet wurde, an der Auf­Objektivität heute nicht aufzuschwingen vermag. Ich fann richtigkeit der regierenden Kreise zu zweifeln, zu einer Zeit, wo einfach in diesem Kriege nicht als prinzi- die Arbeiterkonföderation sich weigette, auf einen Aufruf deutscher pieller Internationalist fühlen und han Arbeiter zu antworten, in demselben Momente im Dunkel der deln und deshalb wäre es auch unehrlich, wenn ich mich Stanzleien der Ententeländer, ohne daß in den sich liberal und Parlament befragt gewesen- Konstantinopel   und der Orient 8. Dennoch: So grotesk es mir auch vorkommt, wenn Rußland   zugewiesen wurde." Bernstein   denselben Arbeitern, die sich nun leider ein- Nachdem das Blatt festgestellt hat, daß der Krieg einen voll­mal mit Handgranaten und Wurfminen in den Schüßen- ständigen Sieg Delcassés der stets ein Werkzeug des englisch­gräben gegenüber stehen müssen, zumutet, im gleichen russischen Imperialismus gewesen- darstellt, und daß die Besiz Augenblick sich unentwegt zu den Grundsäßen der Inter- nahme Konstantinopels   durch Rußland   den unendlichen Krieg be­nationale zu bekennen"( Praris und Theorie stehen da wirk- deute, für den Herr Miljukoff schwärmt, geht es zur Betrachtung lich in allzu schroffem Widerspruch!), so wenig denke ich und des zweiten Kriegszwedes der Alliierten über, und zwar- wie so wenig denkt irgendein anderer Sozialist daran, für die es durch die Alliiertenkonferenz zu Paris   umschrieben wird die Bukunft die großen internationalen Kulturziele des Sozialis ökonomische Absperung der Zentralmächte der ökonomische Strieg, mus aufzugeben. Der internationale Gedanke wird vielmehr der den militärischen abzulösen berufen sein sollte. gerade aus den furchtbaren Erlebnissen dieses Krieges unge. Angesichts dieser klar umschriebenen Kriegsziele fordern wir ahnte neue Kräfte gewinnen. Eine unserer vornehmsten Auf- die französische   Arbeiterklasse auf, gerade jetzt, wo man ihr einen gaben nach dem Striege wird es sein, die internationalen baldigen Frieden vor die Augen führt, einen Frieden, den man Beziehungen zwischen den Völkern im allgemeinen und ihren sieht, der schon in die unmittelbare Nähe gerückt ist, nachzudenken, Arbeiterklassen im besonderen auf tragfähigeren Grund- Bergleiche anzustellen, und zwar Vergleiche zwischen den Worten lagen als den früheren wieder aufzubauen.

wollte!

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und den Taten.

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1. Die von Bernstein   bereits ausgesponnene Erkenntnis, daß alles kulturelle Leben und Wirken an das Dasein organi­fierter menschlicher Gesellschaften gebunden ist und daß kein Mensch ein Kulturleben ohne diese Grundlage führen kann, daß Arbeit vergangener Geschlechter, Arbeit der Mitlebenden 9. Zum Ausgangspunkt der ganzen Debatte, der soge-" In dieser Stunde führt die Union des Métaur" weiter in allem steckt, was das Leben jedes einzelnen über das nannten Annerionsfrage, zum Schluß nur noch ein ganz aus hat niemand mehr das Recht, sich durch trügerische Täu­tierische Dahinvegetieren erhebt": diese Erkenntnis ist weder kurzes Wort: Bernstein   schreibt, ich hätte Annegion nach schungen blenden zu lassen. Hält man es nicht für äußerst wichtig, neu noch überraschend. Sie hilft uns auch nicht den kleinsten rechts und links gepredigt". Das ist mir gar nicht einge- daß Konstantinopel   russisch wird und daß wir unsere Maschinen Schritt weiter. Man braucht wirklich nicht Sozialdemokrat zu fallen. Ich habe vielmehr, was den Westen angeht( ohne aus Birmingham   statt aus Mannheim   bekommen, so ist der Friede fein, um zu begreifen, daß zweimal zwei gleich vier ist! Aber irgendwie der alten westlichen Illusion" zu huldigen), gegen möglich. Strebt man hingegen die politische und wirtschaftliche auch die von Bernstein   an seinen Borderfak geknüpften Gebietserweiterungen, von etwaigen Grenzregu- Zerstörung Deutschlands   an, dann handelt es sich freilich um den Schlußfolgerungen allgemeiner Natur dürfte sich zum Hierungen abgesehen, die allerſtärksten Bedenken, bin aber langen Krieg, den Herr Miljutoff wünscht, einen ständigen Krieg, mindesten jeder Besucher sozialdemokratischer Versammlungen leider nicht in der Lage, diese Bedenken hier im einzelnen benn in so einem Falle würde der wirtschaftliche Krieg dem mili und jeder Refer sozialdemokratischer Zeitungen längst an den auseinanderzusehen. Im übrigen ist es natürlich auch mir tärischen folgen. Wir werden sehen, ob unsere regierenden Kreise Schuhsohlen abgelaufen haben. sehr wohl bekannt, daß Gebietserweiterungen allein die es wagen werden, diesen Weg zu betreten, ob sie den Soldaten 2. Die unbestreitbar in gewissen Grenzen vorhandene größere oder geringere Macht eines Staates feineswegs be- eine neue Wintertampagne aufzwingen werden, ob sie eine Offen­Solidarität der Menschen und der Völker schafft iedoch die stimmen, daß vielmehr die Leistungsfähigkeit seiner Industrie, five für 1917 vorbereiten werden, und somit auf eigene Faust nicht minder unstreitbare Tatsache der zwischen ihnen bestehen die Ausbreitung feines Handels und andere Faftoren dabei bas grauenhafte Spiel fortjeßen werden bis zur völligen Er den Interessengegenfäße feineswegs aus der Welt. in noch viel höherem Grade mitsprechen. Worauf es an- schöpfung der lebendigen und wirtschaftlichen Kräfte der Wölfer. b sie schafft vor allen Dingen die furchtbar harte Tatsache kommt, ist eben nur, alle diese Dinge ökonomisch und wir wollen sehen, ob Gewerkschaftssekretäre oder Führer der sozia­diefes Krieges nicht aus der Welt! politisch zu beurteilen, und nicht, wie Bernstein es tut, listischen Parteien sich an so einem Werke der Völkervernichtung ethisch und sentimental. ( z) beteiligen werden.

3. Bei diesem Kriege und deshalb auch bei den Ausein­anderſegungen, die sich mit ihm beschäftigen, geht es nicht um die von Bernstein   und anderen gewobenen mehr oder minder grauen Theoriegespinste, sondern um eine Frage, wie sie praf­tischer gar nicht gedacht werden kann. Um die Frage nämlich: welche Stellung hat die deutsche Arbeiterschaft in dem Kampfe auf Leben und Tod einzunehmen, den zurzeit das deutsche Bolk führt? Um die Beantwortung dieser Frage hilft uns feine noch so schöne Theorie von der allgemeinen Solidarität der Kulturbölfer herum!

Aus der französischen   Opposition.

Genf  , 10. September 1916.( Eig. Bericht.)

Was uns betrifft, ist unsere Wahl getroffen. Der 2. August 1914 bebeutet für die Arbeiterklasse eine große Niederlage, je mehr der Krieg andauert, desto größer wird unsere Niederlage. Laßt uns auch an unsern Sieg denken! Der Friede, der dem imperia­Die soeben erschienene Augustnummer der Union Métaur", listischen Striege ein Ende bereiten wird, wird nur insofern ein des von Wertheim   geleiteten Organs der französischen gewert- Bölferfriede sein, als die Arbeiterklasse ihn den Regierenden und schaftlichen Opposition gibt einen Ueberblick über die zwei Kriegs- ihren Diplomaten aufzwingen wird." Bereiten wir uns vor! E3 jahre", dem wir die wichtigsten Stellen entnehmen. ist die höchste Zeit!"

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Diefelbe Nummer des Metallarbeiterorgans enthält weitere sehr wichtige Artikel, unter anderem über die Leedser Konferenz. Für die Stimmung, bie in der gewerkschaftlichen und sozialistischen Opposition Frankreichs   vorherrscht, ist der angeführte Artikel jeben falls sehr bezeichnend.

Politische Uebersicht.

( z)

" Nie haben wir daran geglaubt, daß der Krieg nur drei 4. Praktisch tritt Bernstein  , schälen wir den Kern aus all den vielen theoretischen" Hüllen heraus, für eine fühle Monate dauern würde, schreibt das Organ der Metallarbeiter, aber internationale Neutralität des Sosialis wir haben auch nicht an die Prophezeiung, die Herr Kitchener mus in diesem Weltfriege ein. Eine solche inter  - mit falter Gleichgültigkeit machte, geglaubt, ber Krieg würde brei nationale Neutralität würde aber in Wirklichkeit auf nichts Jahre dauern. Uebrigens hat die Bensur dafür gesorgt, daß diese anderes hinauskommen als auf die schwerste Schädigung der büftere Prophezeiung uns nicht zu Ohren käme, im Gegenteil, die deutschen   Interessen und damit der Interessen der deutschen   lüge und blutstrokende Presse wurde ermutigt, einen nahen Arbeiterschaft. Bumal es dem Genossen Bernstein   ja sehr Frieden durch den Sieg der Alliierten herbeigeführt vorzu­gut bekannt ist, daß sowohl die französischen   wie auch täuschen. Ein langbauernder Krieg schien uns unmöglich, und Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion die bon ihm mit ganz besonderer Inbrunst ge­Inbrunst ge- mer hätte je so einen Wahnsinn bei den Regierenden vermutet, ist zu einer Sigung für den 20. d. M. eingeladen worden. liebten englischen Arbeiter seit Beginn des Krieges fo eine Sammsgeduld bei den Wölfern? auch nicht einen Moment daran gedacht haben, sich Und doch ist eine Reihe fürchterlicher Momente aufeinander Parlamentarische Statisten. auch ihrerseits zu einer derartigen über den Wolfen gefolgt, einer Winterkampagne ist eine andere gefolgt, eine beffer In der Welt am Montag" behandelt Herr v. Gerlach schwebenden Neutralität zu bekennen! Sie haben vielmehr vorbereitete Offensive hat eine zusammengebrochene erfest: ein die von nationalliberaler Seite ausgehenden Anregungen, jeden Gedanken daran mit äußerster Entrüstung weit von Jahr des Elends und der Trauer genügt nicht, ein zweites hat einen parlamentarischen Beirat zu schaffen. Er stellt fest, daß sich gewiesen es fei nur an die Vorgänge auf dem letzten sich dem ersten anreihen müssen. Der Krieg dauert fort, feine man es hier wieder mit einer der bekannten nationalliberalen englischen Gewerkschaftskongreß erinnert! Im Gegensatz zu Berstörungswut wächst mit seiner Dauer, die Dörfer und Städte Salbheiten zu tun hat ein Beirat, der nur begutachten Bernstein   erkläre ich auch für die deutsche Sozialdemo- find vernichtet bis auf den letzten Stein, unzählige Menschen darf, im übrigen nichts zu sagen hat. Herr v. Gerlach findet, fratie eine solche fühle Neutralität für unmöglich. Wer in unter der von den Mörsern aufgewühlten Erde verschüttet, winden baß es besser wäre, gleich ganze Arbeit zu machen diesem Lebenstampfe nicht für Deutschland   sich im Schauer, lebendig begraben zu werden. Das ist der Krieg, und einfach das parlamentarische Regierungs­ist, der ist gegen Deutschland  ! Und ihr nächstes der hundertmal grausamer ist als die Kriege der primitivsten fyftem zu verlangen. Er sagt: Was wir brauchen, ist fein Klasseninteresse sowohl wie die Erkenntnis des großen sozia- Völker und der Tiere, die wenigstens keine Reden über Recht Beirat", sondern parlamentarisches Regime. Während des listischen Gesamtinteresses der Zukunft zwingt heute die deut- und Kultur halten! Krieges ein Koalitionsministerium, nach dem Kriege eine Mehr­schen Arbeiter auf die deutsche Seite. Wie steht es mit uns jetzt, wo wir an der Schwelle des dritten heitsregierung." Daß die Struktur der Reichsverfassung dem im Kriegsjahres uns befinden? Wege steht, gibt Herr v. Gerlach zu, aber er meint, die Ver­antwortung muß auf ein Reichsministerium verteilt werden, und dies Ministerium muß ein parlamentarisches fein, d. H. aus den Vertrauensmännern der Mehrheit des Boltes bestimmt werden.

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Einfluß auf die Reichs- und Staatsgeschäfte erlangen. Es darf sich nicht mit einem Schein von Macht begnügen, sondern muß wirkliche Macht bekommen. Nicht parlamentarische Bei­räte brauchen wir, sondern parlamentarische Minister. Unsere Parlamentarier sollen nicht als Statisten figurieren, sondern als Atteure regieren."

5. Wenn jetzt die deutschen   Arbeiter den deutschen   Staat mit ihrem Herzblut verteidigen, so verteidigen sie nicht etwas, Gar manche Büge und Täuschung, die in den ersten Tagen daß ihnen wesensfremd wäre, sondern sie verteidigen einen vorherrschten, sind verflogen. Die Deklamationen über ben Organismus, zu dessen edelsten Teilen sie selbst gehören. deutschen   Militarismus, die im Anfange so gute Dienste erwiesen, So gewiß es ist, daß diesem deutschen   Staate heute noch die täuschen heute nur noch diejenigen, die sich täuschen lassen wollen. schwersten Fehler und Mängel anhaften, an deren rücksichts- 8wei Tatsachen kommen heute flar zum Vorschein. Niemand Die Hauptsache bleibt: das Parlament muß direkten loser Bekämpfung es die Sozialdemokratie nach dem Kriege fönnte wagen, sie heute zu bestreiten. Diese zwei Tatfachen noch weniger fehlen laffen wird als vorher, so gewiß ist es werfen ein flares Licht auf die Hauptziele der Alliierten. auf der andern Seite, daß nur auf dem Boden dieses Staates Letzten Mai find Vertreter Rußlands   nach Frankreich   ge­die deutschen   Arbeiter sich ihre sozialistische Zukunft in hartem fommen. Unter ihnen befand sich Herr Miljukoff, ein liberales Stampfe, Stein auf Stein, aufbauen können. Gerade durch Mitglied der Duma, Führer der russischen Liberalen, die bereits den proletarischen Klaffenkampf ist der früher richtige Sat: au Imperialisten geworden. Herr Miljutoff ist von triegerischer Der Arbeiter hat kein Vaterland heute zu einer unwahrheit Leidenschaft beseelt. Gin langer Krieg erschridt ihn nicht, er hält geworden und wird Tag für Tag mehr zur Unwahrheit. ihn für notwendig. Während seines Aufenthalts in Paris   ist er Noch ein kriegswütiger Ausschuß. 6. Der von Bernstein   neuerdings so gern konstruierte sehr gesprächig gewesen, er hat mit Deputierten und Journalisten Ein in München   ansässiger Voltsausschuß für und kürzlich auch von Herrn von Gerlach in ähnlicher Ver- viel gesprochen. Ein Redakteur des Deuvre" hat folgende grund- ras de Niederkämpfung Englands" versendet, wie bindung übernommene Gegensatz zwischen Staatspolitik und legende Erklärung verzeichnen können( Nummer des 22. Mai die B. 3. am Mittag" mitteilt, einen Aufruf, der den Volkspolitik, Gewaltpolitik und Vertragspolitik, Machtpolitit 1916): nicht ganz neuen Gedanken breittritt, daß England nieder­und Rechtspolitik ist reine Ideologie. Man kann das" Der April 1915 wird in die Geschichte Rußlands   als ein geworfen werden müsse. Pointierter ist es schon, wenn weiter Volk nicht vom Staat, das Recht nicht von der Macht lösen. epochemachendes Datum eingetragen werden, weil zu der Zeit erklärt wird, daß England nur zur See bezwungen

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