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Lbficht«licht cittlch! worden, dem allgemeinen, gleichzeMgen Einsatz aller ihrer Kräfte bisher der Erfolg versagt geblieben. Es kann nicht geleugnet werden, wenn wir nicht in eitle Ruhmredigkeit verfallen wollen, dah die feindliche Uebermacht an Eisen und an Männern uns zeitweise ernste Lagen geschaffen hat, die nur der unübertreff- liche Opfermut des deutschen Soldaten zu überwinden vermochte; es darf auch nicht abgestritten werden, dag die vergangene Woche Fran- zosezi und Engländern ansehnlichen Raumgewinn und, eine Beute an Gefangenen und Geschützen gebracht hat. Aber während ihnen das Ziel jedes Entscheidung suchenden Angriffes, der Durchbruch durch unsere Front, der Stoß bis ins Leere versagt blieb, konnten sie nicht verhindern, daß immer neue deutsche Kräfte in die Heere unserer Ver- bündeten im Südosten eingeschoben wurden und dort den undurchdring- ltchen Eisenwall schufen, an dem alle Stürme der Russen unter furcht- barsten Verlusten scheiterten. Ebensowenig konnten sie verhindern, daß deutsche Truppen dem bedrohten Siebenbürgen zu Hilfe eilten und den Vormarsch der Rumänen im wesentlichen zum Halten gebracht haben. Nur m der Südostecke des Kronlandes, dort, wo Karpathen und Transsilvanische Alpen zusammenstoßen, find diese etwas tiefer «ingedrungen und konnten am 17. September bis zum Kokelflusse vorfühlen(IM Kilometer von der Grenze). Noch entscheidender aber ist es, daß während dieser wütenden Angriffe aller unserer Gegner ein gemischte? Heer aus Deutschen , Vulgaren und Türken kühn die Vorhand an sich ritz und unter Maßensens Befehl in die Dobrudscha einbrach. Nach den siegreichen Kämpfen bei Dobric, nach der Erstürmung von Tutrakan und der Besetzung von Silistria ist es weiter nach Norden vorgerückt und hat ein starkes rumänisch-russischeS Heer am 14. September in der Linie Oltinasee Cusgun Cara Omer geschlagen. 8 rumänische Divi­sionen sind bereits schwer geschädigt und teilweise vernichtet, 2 rus­sische Infanterie- und Reiterdivisionen in die Niederlage mit ver- wickelt worden. Zurzeit steht Mackensen in Erfolg versprechenden Kämpfen nur noch IS Kilometer südlich der wichtigen Bahn Czerna- woda Konstanza. Der feindliche Angriffsplan im Südosten ist emp- findlich durchkreuzt worden und Rumänien aus einem Bedroher zu einem Bedrohten �geworden. Dieser tatkräftige Angriff konnte unbekümmert um die Salo- niki-Armee durchgeführt werden, die sich nur zu schwächlichen An- laufen aufraffte und nur auf ihrem linken Flügel, westlich des Ostrowosees, am 14. September durch die Serben einen gewissen Erfolg errang. Ob Sarrail oder Goureaud ihre weiteren Opera- Honen leiten wird: das Verhängnis im Norden wird keiner von ihnen aufzuhalten vermögen.(z)

Ein neuer französischer Generalftabschef. Paris , 21. September. (SB. T. B.) Meldung der Agence tavas. Der Divisionsgeneral D u p o r t ist an Stelle des eneralS Graziani zum Chef des General st abes der Armee ernannt worden. General G r a z i a n i ist auf sein Ansuchen aus Gesundheitsrücksichten von diesem Posten enthoben und zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt worden. Er hat sein Amt als Chef des Generalstabes der Armee zwei Jahre lang geführt.

Sturmszenen im ungarischen �bgeorüneten- hause. Budapest , 20. September. (88. T. 83.) Die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses war aus Anlaß eines ziemlich belang- losen Zwischenfalles der Schauplatz stürmischer Szenen. Abgeord« neter Andreas Rath(Karolyi-Partei) interpellierte betreffs der Vorkehrungen zur Verteidigung Siebenbürgens gegen den rumänischen Ueberfall. Im verlaufe seiner kritischen Aus» sührungen machte Abgeordneter Ludwig S z i l a g y i lRegierungS- Partei) den Zwischenruf: Und Sie wagen hier zu iprechen, der als Offizier das Ehrenwort gegeben hat, daß er gegen die Feinde Ungarn « nicht kämpfen werde? E» entstand ein großer Lärm, worauf Rath um die Erlaubnis bot, betrefft des Zwischenrufs Aufklärung zu geben. Rath, der Reservcoberleutnant ist, erzählte, daß er bei Kriegsausbruch in Amerika geweilt habe, sofort nach Hause geeilt, jedoch in Bordeaux interniert worden sei. Nach einer peinlichen Jnternierung von vielen Monaten habe er sich nur auf die Weise befreien können, daß er das Ehrenwort gegeben habe,, nicht als Kombattant gegen Frankreich am Kriege teilzunehmen. Dies habe er Lei seiner Rückkehr der Militär- behörde mitgeteilt, die ihm in Berücksichtigung dieses Umstand«« dem SanitäiSdienst zugeteilt habe. Gzilagyi habe ein« förmliche Hetze gegen ibn veranstaltet, obwohl er selbst bei Ausbruch de« ttaliem- schen Krieges sich gemeldet habe und die Militärbehörden seine Dienstleistung als Kombatont unzulässig gefunden hätten. Diese Darstellung rief vielfache Entrüstung auf der Seite der Opposition gegen Szilaghi heivor. der erklärie, er habe den Zwischenruf nur gemacht, weil die oppositionelle AuSnützUNg des sieben- bürgischen Einfalle« von seinem Parteistandpunkt aus ihn entrüstet habe. Diese Erklärung rief einen neuerlichen Ausbruch der Miß- billigung hervor, worauf der Präsident die Sitzung aufhob. Gras T i S z a erklärt« nach Wiedereröffnung der Sitzung, die Abgeordneten möchten Selbstbeherrschung üben, domit die Sitzungen in dieser ernsten Zeit ohne störende Zwischenfälle Verliesen. Er bitte namentlich alle diejenigen, die ihn mit ihrem v-rtranen beehren, sich Lcußerungen zu entbalien, die die Parteileidenschaften erweckten. lAllgemeiner lebyaster Beifall.) Die Sitzung nahm hierauf einen ruhigen Verlauf. » Im Abgeordnetenhaus brachten An8>rassh und Apponhi einen Antrag wegen Einberufung der Delegationen ein. Am Schlüsse der Debatte über sie ergriff T i s z a das Wort und sagte, er wolle sich nur mit den wichtigsten in dieser Debatte angeregten Fragen befassen. Heber die Armee und die Kritik an ihr sagte er, man dürfe nicht vergessen, dah die österreichisch-unga- rische Armee seit mehr al» zwei Jahren gegen eine riessa« Heber- macht heldenmütig und erfolgreich kämpfe. Seiner Ansicht nach sei es nicht richtig, einzelne Vorfälle und einzelne ungünstige Mo- mente herauszugreifen und so das Bild der Armee zu entstellen, deren Stimmung im großen und ganzen durchaus auf der Höhe sei. Er wünsche, daß innerhalb der Monarchie und jenseits ihrer Gren- zen der Krieg mit dem herzerhebenden Bewußtsein abschließen möge, daß die Monarchie in diesem Kampfe auf Tod und Leben nicht nur in einzelnen Augenblicken, sondern mehr als zwei Jahre hindurch nie geahnt« Beweis« von Lebensfähigkeit, Kraft und jugendlicher Energie gegeben habe. Der Ministerpräsident ging sogann zum Kern der Debatte, dem Antrage auf Einberufung der Delegationen, über, und sagte: Bei Behandlung dieser Frage sind vielfach österreichische Vorhältnisse be- rührt worden; ich gedenke jedoch diesem Beispiele nicht zu folgen, weil da« ungarische Abgeordnetenhaus, das so eifersüchtig darüber wacht, daß niemand sich unbefugt in ungarische Verhältnisse einmische, und welches gegenüber ungünstigen Erörterungen in Oesterreich mit Recht empfindlich ist, ich sage, das ungarische Abgeordnetenhaus sollte ebenso mit größter Sorgfalt beflissen sein, in diesem Punkte Zurückhaltung zu üben. Schließlich erörterte der Ministerpräsident eine Bemerkung deS Grafen Michael Karolyi über den Dreibund und sagte: Mit Freuden nehme ich die Erklärung des Grafen Karolyi zur Kenntnis, daß auch«r die Vollstreckung der bestehenden Ver-.

träge und Treue und Anhänglichkeit cm sie für wünschenswert er- achtet. Es war sehr richtig, daß der Herr Abgeordnete diese Er- klärung abgab und dadurch die tendenziösen Bemühungen entkräf- tigte, welche die Auffassung des Grafen Karolyi und die seiner Par- tei als eine auf einen Vertragsbruch gerichtete Tendenz hinstellen wollte. Wenn jedoch der Herr Abgeordnete sagt, daß der Dreibund aufgelöst sei, so kann ich das nur in streng formalistischem Sinne annehmen, insofern, als durch das Ausscheiden Italiens der Dreibund selbstverständlich aufgehört hat, ein Dreibund zu sein. Der Herr Abgeordnete hat in arithmetischem Sinne recht. Was jedoch das Wesen der Sache anbelangt, so bildet das Bündnis zwischen dem Deutschen Reiche und der Mon- archie das Rückgrat dieses politischen Gebildes. Der Anschluß Italiens erschien nur als erfreuliche Krästevermehrung zwischen dem Deutschen Reiche und der Monarchie, und dieses besteht un- verändert fort. Ich muß auch der Behauptung des Herrn Abgs- ordneten entschieden widersprechen, daß unser Verhältnis zum Deutschen Reiche sich geändert haben sollte. Wenn in diesem Kampfe auf Tod und Leben, in dieser riesigen und ruhmvollen Kraftprobe sich etwas zwischen unS geändert hat, so ist es nur, daß das Bündnis noch viel inniger geworden ist. Auch gewisse Sonder- interessen haben auf das Bündnis keinen Einfluß. Ich bin nicht berufen, den Gedanken des Deutschen Reiches zu vertreten, aber ich bin überzeugt, daß jeder erste Faktor des Deutschen Reiches es als eines unserer wichtigsten Interessen erachtet, daß unsere Mon- archie in ungeschmälerter Kraft fortbesteht, und dies gewährt mir die Hoffnung, und das sichere Bewußtsein, daß dieses Bündnis auch nach dem jetzigen Kriege in unveränderter Kraft und sogar noch inniger fortbestehen werde. Ms öer französischen Kammer. Die von Herrn Ribot geforderten provisorischen Budgetzwölftel sind ohne Diskussion bewilligt worden, mit 484 Stimmen. Einige Abgeordnete unter Führung von B r i z o n verließen, nach den tele- graphischen Berichten, vor der Abstimmung den Saal. Die HumaiHte' meldet vorläufig nichts darüber und wir werden das Eintreffen der Minderheitsorgane abwarten müffen, che wir Ge- »oueres über Zahl und Namen der auf diese Weise Protestierenden erfahren. Es wäre möglich, daß Brizon und seine engeren Freunde darauf verzichteten, in der Kammer gegen das Budget zu stimmen, um der organisierten Opposition möglichst wenig Schwierigkeiten zu machen. In derselben Sitzung, in der der französische Finanzminister seine Rede hielt, ist eS jedoch in der Debatte über das Geschenk Auguste Rodins an den Staat zu einem ernsten Zwischenfall ge- kommen, den die.Humanitö� ausführlich wiedergibt. ES gibt in Frankreich eine kleine Gruppe, die den Künstler Rodin nicht aner- kennt. Sie machte unter Führung des Abg. Delahaye Opposition. Delahaye versuchte, Stellen aus einem Artikel von Hrbain Grobier zu verlesen, der seine Auffassung unterstützt, wurde jedoch von der äußersten Linken unterbrochen. Raffin-Dugens rief:»Wir wollen nicht die Prosa deS Mörders von JauröS hören.' vom Präsidenten getadelt, erklärte er:»Ja, Hrbain-Grohier müßte auf der Anklagebank des Geschworenengerichts sitzen. Er ist der Mörder Jaurös'. Und M o u t e t kam ihm zu Hilfe unter dem lebhaften Beifall der äußersten Linken:»Wir werden nicht die Prosa eines Mannes anhören, der zum Mord eines unserer Kameraden aufge- reizt hat'. Der Präsident versuchte zu beruhigen und erklärte, er müsse die Freiheit der Tribüne wahren, man möge ihn nicht zwingen, die Sitzung aufzuheben. Da Herr Delahaye weiter versuchte, den Ar- tilel zu verlesen, erhoben sich die Sozialisten und verließen ge« schlössen den Sitzungssaal, und erfreulicherweise folgte ihnen eine große Anzahl radikaler bürgerlicher Abgeordneter. Der Antrag Delahaye wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Noch eine ander« Begebenheit schildert dieHumanitö', offenbar erst, nachdem sich reaktionäre Blätter der Angelegenheit bemächtigten und in ihrem Sinn« auszuschlachten versuchten. Der Vorfall spielte sich in einem der Säle der Kammer zwischen dem Abg. Joseph D e n a i S, Direktor der»Libre Parole', und den Genossen V l a n c und Brizon ab. Alexander Blanc stellte Herrn DenaiS wegen eines in der»Libre Parole' erschienenen Artikels zur Rede und fragte ihn, ob er die Verantwortung dafür übernehme. Dennis antwortete, er glaube nicht, daß auf Blanc und feine fozia- listischen Kollegen abgezielt sei und verschanzte sich hinter seinem Redakteur. Blanc forderte ihn hiernach auf, den Artikel noch einmal zu lesen und fügte hinzu:»Wenn Sie nicht morgen früh bericktigen, werde ich Sie ohrfeigen.' In diesem Augenblick kam Brizon hinzu, bereinigte seine heftige Kritik mit der von Blanc»und, indem er vom Wort zur Tat überging, versetzte er Herrn DenaiS einen Fußtritt in den... Rücken'. Da« Gerücht davon verbreitete sich naturgemäß sehr rasch, aber die.Humanitö' stellt fest, daß sich niemand fand, um den Direktor der»Libre Parole' zu verteidigen. Herr DenaiS erzählte sein Abenteuer selbst in seinem Blatt und gebrauchte dabei den köstlichen Satz:»Man hat mir gesagt, daß Herr Brizim versucht habe, mir von hinten einen Fußtritt zu geben.' Die»Humanits' bemerkt dazu:»Herr Joseph DenaiS hat ein kurzes Gedächtnis. Und dennoch hat er nicht die Berichtigung ver- gessen, die er versprochen hatte I' Renaudel kommt noch in einer besonderen Notiz auf die An- gelegenheit zurück. Er weist darauf hin, daß der Zwischenfall nicht? als das Resultat einer seit Monaten währenden Hetze der»Libre Parole', des»Echo de Paris' und der.Eroix' gegen die Sozial­demokratie sei. Eine Preß- und Traktälchen-Kampagne sei eröffnet. durch die man die Sozialisten und auch die Republikaner diskredi- tieren wolle. Sie seien diesen Versuchen gegenüber langmütig gewesen, aber sie schreckten auch vor dem Kampf nicht zurück, wenn die andere Seite ihn wolle. Dieser Kampf müsse sich vor allem auch gegen den.TempS' richten, der offenbar aus anderen Gründen von der Notwendigkeit redete, aufs neue über die poli- tische Ordnung zu diskutieren. Die Sozialisten würden es be­dauern, wenn diese Diskussionen die Ruhe stören würden, die die Kriegslage verlange, aber sie seien entschlossen, nicht länger Angriffe zu erlragen, die sie persönlich unbeachtet lassen könnten, aber die sie im Interesse der Zukunft aushören machen oder zurückweisen müßten. Der Burgfriede scheint also in Frankreich seinem Ende nahe zu sein. Und da» ist gut, denn er nützt niemandem al» den reaktionären Elementen, die sich unter seinem Schutz ausbreiten und überall be- festigen.(*) Zranzösisch-italienische Virtschasts- Vereinbarungen. Paris , 21. September. (SB. T. B.) Meldung der Agence HavaZ. Die französischen Minister de» Handel» und der öffent« ltchen Arbeiten und die italienischen Minister de« Handels und de» Verkehrs haben ihre Beratungen über die künftig dem Warenverkehr zwischen beiden Ländern zu gewährenden Erleichterungen und über die zukünftige Ent- Wicklung ihrer wirtschaftlichen Beziehungen abge- schlössen. Sie haben die wechselseitige Anwendung des Einfuhr-

Verbotes in beiden Ländern und Maßnahmen in Aussicht genommen, die zu einer wirtschaftlichen Annäherung führen sollen. Hnter diesen Maßnahmen befinden sich verschiedene Pläne für die industrielle Organisation sowie Mittel zur Verbesierung und Entwicklung aller Verbindungen zwischen beiden Ländern selbst sowie mit England und dem Orient, namentlich mit Südrußland. Englische Sorgen um Zen Nannschaftsersatz. London , 20. September. (W. T. 83.) Die.Times' schreibt. daß eine der ersten Fragen, über die das Parlament zu beraren habe. der Mannschastsersatz für die Armee seine werde. Es gibt, sagt das Blatt, nur drei Möglichkeiten: 1. Die Erhöhung des militärischen Dienstalters auf 45 Jahre oder noch werter. 2. Die Ausdehnung der Dienstpflicht auf Irland und 3. die Em- ziehung der jungen tauglichen Männer aus den niilitärfreien Be- rufen. Die.Times' glaubt, daß diese letztere Möglichkeit die beste« Aussichten biete, obwohl auch die beiden anderen mehrere Vorteile Härten. Die Erhöhung des militärischen Alters finde vre wenigsten Anhänger. Ferner schreibt der militärische Mitarbeiter der .Times': Bisher ist es in den Kriegen Regel gewesen, daß der Winter ein Nachlassen der Kämpfe mit sich brachte. Lllas die britische Armee betrifft, so war das hauptsächlich auf die Notwendigkeit zurückzuführen, daß man auf die Anfüllung der Munitionsvorräte achten mußte. Dieser Nachteil darf uns in Zu- kunft nicht mehr behindern, und man kann deshalb auch nicht sagen, daß der kommende Winter eine Zeit der Untätigkeit sein wird. An einigen Fronten werden ober die Operaliouen im Winter schwierig sein, und deshalb wird die Heftigkeit der Kämpfe an den verschiedenen Fronten vermutlich doch etwas nachlassen, und werden die großen Kämpfe wahrscheinlich erst wieder im Früh« jähr 1917 sortgesetzt werden. Es ist von großer Wichtigkeir, die Truppen in voller Stärke zu erhallen. Der Augenblick für eine dra st ische Reform der Durchführung der Dienst- pslicht ge setze ist gekommen. Wenn man nicht rasch und gründlich vorgeht, so wird Deutschland uns, was die Organisation des MenschenmaterialS betrifft, über sein, von Irland kann man nur sagen, daß die Einführung der Dienstpflicht dort notwendig geworden ist, wenn wir die irischen Divisionen auf voller Stärke erhalten wollen. Wir benötigen dazu aus Irland 150 000 Mann, und wenn wir au» diesen» Lande nichts bekomme»», so würden wir gezwungen sei», uns anderswo nach entsprechenden Ersatz- truppen umzusehen. Neue Gesetze sind nicht notwendig, eS sei denn, daß die Erschöpfung des Menschenmaterials aus den jüngeren Jahrgängen uns zwingt, das militärische Alter auf über 41 Jahre zu erhöhen. Wir haben 1600 000 Mann militärischen Alters, die vom Dienst befreit sind, eine noch größere Zahl befindet sich in den Negierungsdepartements und in der Industrie oder»vird durch alle möglichen Bestimmungen vor der Einverleibung»n die Armee geschützt. ES kommt also darauf an, das Gesetz etwas strenger durchzuführen. ES ist jetzt notwendig, das KriezSamt gegenüber den anderen Ministerien und gegenüber den Elementen. die die strenge Durchjührung des DiensipflichtgesetzeS vereiteln, zu unterstützen. Die �bfinöung öer englischen Eisenbahner. London , 20. September. (W. T. B.) Amtlich. Der Streitfall mit den Eisenbahnange st eilten i st beigelegt. Die Angestellten, die eine Erhöhung ihres Lohnes um zehn Schilling verlangten, erhalten eine Kriegs- zulage von fünf Schilling in der Woche. Die Unterhanölungen mit öen englischen Hergarbeitergewerkschasten. Haag, 21. September. (T. H.) Lord Milner erklärte in Unter- Handlungen mit den Bergarbeitergewerlschaften, daß die Regierung daran denke, den gesamten verkauf der englischen Kohle im In- und Ausland zu übernehmen. Die bisherige Höhe der Profite der Bergwerlsbesitzer und die Bergarbeiterlöhne sollen bis zum Frieden gleichbleiben. Die Gewerkschaften erklärten sich mit dein Plan iin Prinzip einverstanden, verlangten aber eine Erhöhung ihrer jetzigen Löhne angesichts der fortgesetzten Steigerung der Lebensmittelpreise in England. tzollanös Neutralität. Haag, 21. September. (W. T. 83,) Die Erst« Kammer hat den Eiftwurf der Lntwortadresse auf die Thronrede unverändert an- genommen. ES wird darin u. a. erklärt, daß die Kaminer ein« stimmig und mit großer Genugtuung von der festen Absicht der Königin Kenntnis genommen hat, auch in Zukunft den Pflichten nachzukommen, die einer neutralen Notion durch das Völkerrecht auferlegt sind. Die Antwortadresse spricht die Heberzeugung aus, daß das ganze niederländische Volk ebenso fest wie die Königin ent« schlössen sei, die Unabhängigkeit der Niederlande zu verteidigen und die Rechte des Landes gegen jedermann zu wahren. Die Wahlen zur Ersten schweöischen Kammer. Stockholm , 2l. September.(W. T. B.) Durch die jetzt be« endeten Wahlen zur Ersten Kammer des Reichtage» werden 24 Sitze besetzt. Für die Rechte ist keine Veränderung eingetreten. Die Freisinnigen verloren und die Sozial« demokraten eroberten zwei Sitze. Unter den Neu« gewählten befindet sich auch der frühere radikale Marineminister im Ministerium Staaff, Larsson, unter den Nichtwiedergewählten der Sozialdemokrat Professor Steffel». Kleine Kriegsnachrichten. Berlin , 21. September<W. T. 83.) Die amerikanischen Vertretungen in Ruinänien haben den Schutz der deutschen Interessen in diesem Lande übernommen. Haag, 20. September. (W. T. B.) Die in Rotterdam ange« komnienen bolländischen Dainpfer.Ophir' und »Sindoro' mußten ihre Post in England zurücklassen. Amsterdam , 21. September.<W. T. B.) Einem hiesigen Blatte wird aus London gemeldet, daß der Sohn des Ministers H e n d e r s o n g e f a l l e n ist. London , 20. September. (W. T. B.) Die Blätter melden au? Petersburg, daß eine neue inländische Kriegs- a n l e i h e von 300 Millionen Pfund Sterling Ende Oktober aus« gegeben werden soll. Es soll erne fünfprozentige in zehn Jahren rückzahlbare Anleihe sein. Sie soll zum Kurse von 95 ausgegeben werden. Melbourne , 21. September. (W. T B.) Meldung des Reuter- 'chen Bureau». Da» Repräsentamenhaus beschloß mit 47 gegen 12 Stimmen, ein Referendum über die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht abzuhalten. Stockholm , 21. September. (W. T. B.) Der Gehe im aus- chuß des schwedischen Reichstages ist zu einer Sitzung einberufen worden, die gleich nach Rückkehr der Minister Hammarskjoeld und Wallenberg aus Kristiania stattfinden soll.