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Chronik des Weltkrieges.

25. September 1914.

Maas  .

Westlicher Kriegsschauplatz: Auf dem äußersten rechten Flügel neue Rämpfe, in denen bisher eine Entscheidung nicht gefallen ist. Als erstes der Sperrforts füdlich Verdun ist das Fort Camp des Romains gefallen. Die deutschen   Truppen überschritten dort die Ein Zeppelin überflog Ostende   und warf mehrere Bomben ab. Destlicher Kriegsschauplah: Keine besonderen Ereignisse. Der Vorwärts", dessen Erscheinen vom Oberkommando auf drei Tage verboten war, ist wiederum erschienen. 25. September 1915.

Westlicher Kriegsschauplatz: Nach stärkstem Artilleriefeuer auf der ganzen Front, das zum Teil fünfzig Stunden ununterbrochen anhielt, stießen die Engländer zwischen den Bahnen von Ypern   nach Roulers   und Comines vor. Ihr Angriff wurde auf dem Nord­flügel nach Nahkampf abgeschlagen. Kämpfe östlich von Armentières  und nördlich des Kanals von Ca Bassée sind noch im Gange.

Bei Souchez, Neuville, in der Champagne   bis zu den Argonnen erfolgten französische Angriffe, die mit erheblichen Verlusten zu­sammenbrachen. An einzelnen Punkten dauert der Nahkampf fort. Deftlicher Kriegsschauplatz: An verschiedenen Stellen der Front leisteten die Russen   Widerstand. An der Jfwa- Cinie wurden in den beiden Tagen 4000 Ruffen zu Gefangenen gemacht.

erklärt.

suchung erst nach Abschluß des Friedens stattfinden soll, einverstanden Der Nieuwe Courant" ist der Auffassung, daß die vor­liegende Lösung der Tubantia"-Frage den Niederlanden zwar noch keine hinreichende Genugtuung gibt, findet aber, daß das Erniedri­gende, das in dem Verlauf der Tubantia"-Angelegenheit für die Niederlande lag, jetzt unabhängig von dem weiteren Verlauf und dem schließlichen Erfolge, auf den die Niederlande hoffen, beseitigt ist. Das Blatt schreibt: Die Nachricht aus Berlin   hat uns in der beengenden internationalen Atmosphäre einen Augenblick der Erleichterung ge­bracht.

Regelung des Ernährungsdienstes in Oesterreich.  

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durch das Gerücht, Aufständische seien in der Umgegend gemeldet worden, in große Aufregung versetzt wurde. Unter den Europäern brach eine Panit aus. Sie flüchteten auf die Schiffe im Fluß. Die Chinesen schlossen ihre Geschäfte. Die holländischen Truppen rückten sofort in die Stadt ein und besezten die öffentlichen Ge­bäude und die Hauptstraßen. Die Nacht verlief ruhig. Es wurde kein Angriff unternommen.

Politische Uebersicht.

Die Tagung des Reichstags.

Es steht nunmehr fest, daß der Reichskanzler amt Donnerstag seine Rede über die politische Lage halten wird. Man rechnet damit, daß die Session etwa drei Wochen in Anspruch nimmt; dann soll Vertagung bis nach Neujahr eintreten, weil der Etat für 1917 nicht eher vorgelegt werden fann. Plenarsibungen werden nur wenige stattfinden; das Schwergewicht der Verhand= lungen wind wieder in den Beratungen der Budgetkommission liegen. Es soll beabsichtigt sein, dem Reichstage nach Neujahr auch größere Finanzvorlagen zugehen zu lassen.

der nationalliberalen

Die finanzielle Rüstung der Nationalliberalen. Der Zentralvorstand artei versendet soeben ein Rundschreiben zweds Beitragsamm lung. Der Inhalt des Aufrufes betont als erste Aufgabe:

Wien  , 23. September.  ( W. T. B.) Für die nächste Zeit steht eine weitere ausgestaltung des staatlichen Ernäh rungsdienstes bevor, die den Zwed verfolgt, die bisher be­stehenden Einrichtungen in zweifacher Hinsicht zu ergänzen. Giner­seits soll die staatliche Verordnungsgewalt in ihrem weiteren Aus­bau bereinheitlicht werden, andererseits die staatliche Eretutivge­walt dadurch eine Kräftigung erfahren, daß die Durchführung der getroffenen Maßnahmen und damit die Uebereinstimmung der Praxis mit den bestehenden Vorschriften allenthalben vollkommener als bisher gesichert wird. In erster Richtung ist hervorzuheben, daß mit der Vorbereitung der notwendigen allgemeinen Anordnungen ein interministerieller Ernährungsausschuß betraut bleibt. eine zeitgemäße Beschlußfassung der Regierung in wichtigen An­gelegenheiten wird durch Einsetzung eines ständigen aus den nächſt­beteiligten Ministern gebildeten Ausschusses borgesorgt, der regel­mäßig zusammentritt. Hinsichtlich der Exekutive in Ernährungs­fragen wird im Rahmen des Ministeriums des Jnern ein unter be­jonderer Zeitung stehendes staatliches Ernährungsamt geschaffen Auf wirtschaftlichem Gebiete wird die Herstellung der Existenz­werden. Diesem Amte werden Ministerialtommiffare beigegeben, möglichkeit aller Erwerbsstände, denen der Krieg lange Zeit schmerz und von Doiran überfallen. Flugzeuge bombardierten mit gutem die als Aufsichtsorgane für den Bereich aller Länder durch ständige lich empfindbare Wunden schlug, zur dringenden Aufgabe gemacht. Erfolg einen Transport in der Nähe von Drama. Fühlung mit den Landes- und Bezirksbehörden die Einheitlichkeit Innerpolitisch müsse Regierung und Verwaltung des Reichs und der des Vorgehens in Ernährungsfragen und die geaue Beobachtung Einzelstaaten mit wahrhaft liberalem Geist durchdrungen, der erlassenen Bestimmungen zu überwachen haben. Innerhalb veraltetes beseitigt und freie Bahn für alle in unserem Boltsleben der einzelnen Bezirke wird ein ständiger Aufsichtsdienst durch die vorhandenen Sträfie ohne Unterschied des Standes und der Konfession politischen Behörden und nach Bedarf ihm beigegebene staatlich erlangt werden." Das Rundschreiben trägt die Unterschriften: Baffermann, bestellte Organe eingerichtet werden. Dr. Friedberg, U. Vogel.

Die dritte deutsche   Kriegsanleihe brachte nach vorläufiger Be­rechnung 12 030 Millionen Mart.

Der russische Kriegsbericht.

Vom 23. September nachmittags.( W. T. B.) An der Weft frant unternahm der Feind am 22. September früh füdwestlich des Narocz- Sees einen Gasangriff, der etiva zwei Stunden dauerte. In den zwischen den Gaswellen liegenden Beit­räumen versuchte er in Massen anzugreifen, wurde aber jedesmal

durch Maschinengewehrs, Artillerie- und Gewehrfeuer in seine Gräben zurüdgeworfen. In der Gegend der Dörfer Darevo und Labuza südöstlich Baranowitschi   erzeugte der Feind gleichfalls Gaswolfen. Kaukasusfront: In der Gegend südwestlich Gümüschkhane griffen unsere Vortruppen einen feindlichen Vorposten an, brachen in ihn ein, brachten den Türken schwere Verluste bei und nahmen ihnen Waffen, Patronen und Munition weg. Ein beträchtlicher Teil des Kriegsgeräte des Gegners wurde verbrannt, da es nicht möglich war, es mitzunehmen. Im Schwarzen Meer zerstörten unsere Torpedoboote im Hafen von Eregli drei Dampfer und mehrere mit Kohlen beladene Segelschiffe.

Meldung der italienischen Heeresleitung. om 23. September.( 2. T. B.)

Briand   und die französische   Minderheit.

Man hat in deutschen bürgerlichen Blättern hervorgehoben, daß der Anschlag der Annexionsrede Briands mit großer Mehrheit beschlossen worden sei, und daß nur die Kienthaler opponiert hätten. Da wir bisher nicht im Besitz der sozialistischen   französischen   Bei tungen sind, können wir nicht die Einzelheiten der Debatte und der Abstimmung prüfen. Aus den Aufsäßen in dem Organ, der französischen   Minderheit, dem Populaire", geht jedoch ohne wei teres hervor, daß wenigstens die Linke in der französischen   sozia­ listischen   Partei die Rede Briands nicht gutheißen konnte.

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In der letzten Nummer dieses Blattes, die furz vor der be= wußten Kammerdebatte herauskam, schreibt der Abg. Paul Mistral   über Zwei Auffassungen des Friedens". Er glaubt, daß die eine Auffassung, die auf dem Prinzip des Rechts des Stär­feren beruht, hauptsächlich in Deutschland   zu finden sei. In diesem Sinne zittert er die Aeußerung Bethmann Hollwegs, daß die Frie­densbedingungen sich nach der Kriegskarte richten müssen, und er hält dem die Tatsache entgegen, daß die Annexion von Elsaß­Lothringen 1871 Frankreich in die Arme Rußlands   getrieben habe, die Hoffnung auf Revanche wachhielt und eine ernstere Bevständi gung mit Deutschland   unmöglich machte.-

An der ganzen Front zeitweise Artillerietätigkeit, die im Astach­tale heftiger war. Auf dem Karst griff der Feind in der Nacht vom 22. zum 23. September die Höhe 208 jüdlich von Villanova mit bedeutenden Kräften an, einem Stützpunkte der feindlichen Linie, der kürzlich von uns erobert wurde. Kleine Gruppen, denen es ge­lungen war, in einige unserer Gräben einzubrechen, wurden durch einen kräftigen Gegenangriff schnell wieder daraus vertrieben. Frühmorgens erneuerte der Feind seine Anstrengungen gegen die­felbe Stellung und warf gleichzeitig einen Angriff gegen die Höhe 144 nordöstlich von Monfalcone  . Er wurde überall glatt abgewiesen. Die Auffassung der französischen   Sozialisten ist eine andere. Die Heftigkeit des Vorgehens, das den Feind schwere Verluste foftete, zeigt die Wichtigkeit, die er der Stellung auf den beiden Feindliche Flieger warfen einige Bomben auf Montecchio Maggiore  ( Vicenza  ) und das Misurina- Gebiet( Hoch Anciei). Sie richteten keinen Schaden an und töteten und verlegten niemanden. Rumänischer Bericht.

von uns fefigehaltenen Höhen beimißt.

Vom 23. September.  ( W. T. B.) An der Nord- und Nordwestfront machte unser An. griff westlich und südwestlich Dorna Batra Fortschritte. Unsere Truppen rüdten auch im Kaliman- Gebirge vor. An der übrigen Front Gefechte von Erkundungsabteilungen. An der Südfront in der Dobrudscha   Kanonade. An unserer linken Flante war die Stampftätigkeit ziemlich lebhaft. Sie endete mit dem Rückzug des Feindes. Seine Verluste in der am 20. September beendeten Schlacht waren groß. An der Front einer einzigen Division sam­

melten wir fünftausend Gewehre ein.

Vom U- Boot- Krieg.

Amsterdam  , 24. September.  ( W. T. B.) Handelsblad" meldet: Die holländischen Schlepper Gouwzee" und" Lauerzee", die gestern abend von Hoek van Holland   mit vier belgischen Leichtern im Schlepptau nach England abfuhren, sind im Laufe des Abends ohne Leichter nach dem neuen Wasserweg zurückgekehrt. Die Beichter wurden von einem deutschen   Unterseeboot nahe dem Maas  - Leuchtschiff

bersentt.

Untersuchung eines holländischen Poftdampfers.

Sie verlangen einen gerechten Frieden. Dazu brauche man keine Kriegsfarte, und man brauche auch nicht zu wissen, welche bon den beiden kämpfenden Gruppen Sieger bleiben werde. Bon Anfang an babe man in Frankreich   gesagt, daß sie für das Recht fämpften, für die Zivilisation, für die Freiheit und Unabhängigkeit der Völker, für den letzten Krieg. Alle, vom Senatspräsidenten bis zum Konseilpräsidenten hätten mit wenigen Ausnahmen so ge­redet. Herr Briand   habe noch von der Tribüne aus verkündet, daß Frankreich   teine beutegierige Nation sei, und in England haben die Staatsmänner noch klarer wie in Frankreich   zugunsten eines gerechten Friedens gesprochen. Mistral will nicht untersuchen, ob die Handlungen immer den Worten entsprochen haben; er will glauben, daß Frankreich   und England jeden Gedanken an einen Frieden auf der Grundlage des Rechts des Stärkeren ablehnen. Aber es sei wünschenswert, daß das klar ausgesprochen und Frank­ reichs   Gegner dadurch in die Notwendigkeit versezt werden, fich vor ihren Völkern und vor der Welt dazu zu äußern.

,, Aufklärung in das Land zu tragen über die Kriegs­und Friedensziele, die wir uns stecken müssen, um den notwendigen Eutgelt zu schaffen für die großen Opfer, die das Völkerringen unserem Volte auferlegt hat. Nur ein Frieden, der diese Opfer lohnt, der unser Bolt politisch und wirtschaftlich macht­voll aus diesem Kriege hervorgehen läßt, darf das Biel sein, das wir erkämpfen müssen."

Merkwürdige Verschwiegenheit. In der Danziger Allgemeinen Zeitung" wird von einer 3 uchtviehschau und auktion der Westpreußischen  Herdbuch- Gesellschaft berichtet. In diesem an sich belanglosen Bericht heißt es:

" Zu der Auktion, die mittags 11.30 Uhr begann, hatten sich außer dem Vorsitzenden der Gesellschaft, Gutsbesitzer Tornier ( Trampenau), zahlreiche Landwirte aus der Provinz eingefunden und es fehte gleich bei Beginn eine überaus rege Kauflust ein. Ueber den Verlauf der Auktion in gewohnter ausführlicher Weise zu berichten, sind wir zu unserem Bedauern aus einem von uns unabhängigen Grunde nicht in der Lage."

Der letzte Sab flingt sicher recht geheimnisvoll. Gtwas flarer wurde aber die Geschichte, als wir von anderer Seite die Mitteilung erhielten, daß auf dieser Auftion Kühe mit 1500 bis 2000 Mark, Bullen mit 3000 bis 5000 Mark und mehr bezahlt worden sind. Braucht man fich da noch über hohe Rindfleischpreise zu wundern? Und wer hatte ein Intereffe daran, über die Zeitung eine Vich­auktionszenfur zu verhängen?

In der Sonnabendnummer des Berl. Tagebl." schreibt der liberale Abgeordnete F. off über die Herabjehung der Rind­viehpreise. Er weist darauf hin, daß im Laufe des letzten Jahres manche Vichzüchter in Schleswig- Holstein   an Reingewinn für einen Ochfen 1000 Wart einstreichen konnten. An dieser Preissteigerung seien die Viehhandelsverbände mit schuld. Herr Hoff kommt zu folgender Forderung:

" Sachliche Gründe lassen sich für die jetzigen hohen Rind­vichpreise nicht anführen. Eine sofortige Herab= febung auf etwa 80 Mark für beste Qualität er­Eine solche scheint möglich und gerechtfertigt! Herabsehung würde eine Verbilligung des Rindflei sch es um 60 bis 80 Pfennig pro Pfund bedeuten. Gine Familie von sechs Personen würde bei einer Wochenration von 250 Gramm pro Woche cine Ersparnis von etwa 2,40 Mark machen. Das wäre fühlbar!"

Zur Zuckerknappheit.

In der Hildesheimer Zeitung  " wird darauf hingewiesen, daß den Konsumenten Rohzuder zu verhältnismäßig billigen Preisen zugewiesen werden könne. Es heißt da: Seit der Gründung der Buckerfabriken in hiesiger Gegend ist es bei vielen Fabriken ein­geführt, daß ein bestimmter Prozentsaz Stristall- oder Kernzuder an die rübenbauenden Aktionäre der betreffenden Fabrik im Ver­Der Aufsatz hat der französischen   Zensur nicht gefallen; er ist hältnis zu dem angelieferten Rübenquantum für den eigenen im gangen um 75 Beilen gefürst worden. Inzwischen hat Herr Verbrauch geliefert wurde. Dieser Zucker läßt, was Qualität an­Briand ganz anders gesprochen, als der Genosse Mistral es wünschte. betrifft, nichts zu wünschen übrig, und es ist daher zu bedauern, Aber aus dem Artikel geht doch eben hervor, daß die Auffassung daß die Reichszuckerstelle nur raffinierten 3uder Briande durchaus nicht von allen geteilt wird. Aus England in den Handel bringt. Von den Zuckerfabriken wurde bisher redet der im Auszug bereits wiedergegebene Aufsatz in der Nation" eingewandt, daß solches mit Rüdsicht auf die Raffinerien und den eine der Verständigung geneigte Sprache. Gewiß, man weist auf den Handel unstatthaft sei und man diesem das Geschäft nicht unter­Hezartikel in der National Review" hin. Auf ihn ant- Steuerabfertigung wegen nicht abgeben könnten. Vergleicht man binden dürfte. Ferner, daß die Fabriken kleine Mengen und der wortet die Nordd. Allg. 3tg.", obwohl man weiß, daß sein Ver- aber die Preise zwischen Rohzuder und gemahlener Raffinade im fasser, Herr Marse mit seinen überspannten Jdeen in England kaum Kleinhandel, so ist die Differenz pro 8entner ohne Sad recht ernst genommen wird. Es wäre sicher wichtiger zu wissen, was zirka 10 Mart. Es wäre daher zu wünschen, daß den Ber­bie leitenden deutschen   Männer auf die Anregung der" Nation" zu brauchern durch die Reichszuderstelle, etwa durch die Stadt und Stimmung in England besser beurteilen als die National Review". fagen haben. Dieses angesehene Blatt wird wahrscheinlich die Kommunalverwaltung, dieser billige Buder zugeführt würde." Ein Beweis dafür ist eine fleine Episode, die der Glasgower

Forward" erzählt. Danach habe sich in Aberdeen   bor   turzem Lekte Nachrichten.

Gegen die politische Zensur.

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Berlin  , 24. September.  ( W. T. B.) Der hollän­dische Post dampfer Prins Hendrik" der Linie Blissingen- London wurde am 23. September 8 Uhr mor­gens auf dem Wege nach der Themsemündung von unseren Seeftreitfräften vor der flandrischen Küste angehalten und das Gerücht verbreitet, daß Frieden geschloffen sei. Knaben, durchsucht. Eine größere Bahl russischer und französischer Mädchen und Frauen eilten durch die Straßen nach den Zeitungs  - des Reichsverbandes der Deutschen Presse, die heute Berlin  , 24. September.  ( W. T. B.) Die Vertreterversammlung Kriegsgefangener, die aus deutschen   Lagern ent- gebäuden in Broad Street und in weniger als einer Viertelstunde unter dent Vorsitz von Marr- Berlin im Gasthof Eſplanade" tagte, des Reichsverbandes der Deutschen   Preise, die heute wichen waren, sowie in Holland   interniert gewesener, an- waren an die tausend Personen dort angesammelt und die Menge war aus allen Zeilen des Reichs zahlreich beschickt. Den Verhand­scheinend beurlaubter englischer Soldaten, wurde festgenom- wuchs zusehends. In einer halben Stunde war das Gerücht nach lungen über den Abbau der Zensur, die von dem Vorsitzenden mit men, ebenso einige feindliche Kuriere mit ihren Sendungen. allen Seiten gedrungen. Um 11 Uhr nachts zog eine Menge von einem Rückblick auf die bisherigen Schritte, Erfolge und Mißerfolge Um 12 Uhr mittags desselben Tages wurde der Dampfer etwa 5000 Personen durch die Queenstreet und jubelte über den auf diesem Gebiete eingeleitet wurden, wohnten Vertreter des Aus. mit samt den neutralen Passagieren, den Frauen und Kindern Frieden. Alle Ableugnungen durch die Polizei und die Presse wärtigen Amts, des Reichsamts des Innern, des Reichsmarines und seiner Post wieder entlassen und durch eins un- halfen nichts. Die Menge weigerte sich einfach zu glauben, daß amts, des Kriegspresseamis, des Stellv. Generalstabs und serer Torpedoboote ausgelotst. Beim Auslaufen wurde der das Gerücht falsch sei.... Preußischen Ministeriums des Innern bei. Bostdompfer und das deutsche Begleittorpedoboot von drei feindlichen Flugzeugen mit Bomben ange: griffen. Der Dampfer wurde dabei leicht beschädigt, drei Beute der Dampferbesaßung verwundet; das Torpedoboot blieb unbeschädigt. Der Dampfer sette seine Reise fort.

Holland   und der Tubantia- Fall.

des

Läßt dieses Vorkommnis darauf schließen, daß das englische Das Ergebnis der Verhandlungen wurde in einer einstimmig Wolf nicht den Frieden schließen will, als bis Deutschland   zer- die der geschäftsführende Ausschuß des Verbandes bisher zur Be angenommenen Entschließung niedergelegt, die die Schritte billigt, schmettert" sei? Wir wollen nicht die Frage aufwerfen, wie in feitigung der politischen Zensur getan hat. Sie stellt ben anderen kriegführenden Ländern ein ähnliches Gerücht auf- aber fest, daß teilweise sogar eine Verschärfung dieser Zensur ein genommen werden würde. Aber wir meinen, daß jede Gelegenheit, getreten ist, und erklärt daher wiederholt, daß der Reichsverband die Bereitwilligkeit Deutschlands   zu einem gerechten und dauern- grundsätzlich die Beschränkung der Zensur politischer Mei­den Frieden zu betonen, benutzt werden sollte. ( z) mungsäußerungen und Nachrichten auf solche Fälle verlangt, in denen ein zwingendes militärisches Interesse vorliegt. Es sollen ferner unverzügliche Maßnahmen getroffen werden, durch die eine Verbote von Zeitungen sollen nur im äußersten Notfalle Einheitlichkeit der Zensur über das ganze Reich gewährleistet wird. und als legtes Mittel, und zwar stets unter Angabe der Zeitdauer des Verbotes, verfügt werden. Der geschäftsführende Ausschuß werde beauftragt, diese Entschließung allen in Frage kommenden Behörden und den Parlamenten des Reiches und der Gingelstaaten zu übersenden und bevollmächtigt, alle zur Durchsehung dieser Be­schlüsse geeigneten Schritte zu tun.

Die Unruhen in Niederländisch- Indien. Amsterdam  , 24. September.  ( W. 2. B.) Amtlich wird aus Soerabaja gemeldet, daß dort eine Kompagnie Infanterie von Padang nach Soengoi Penoch geschickt wurde. Bei ihrem Angriff auf Moeara Tambesi wurden ein europäischer und ein eingeborener Soldat leicht verwundet.

Saag, 28. September.  ( W. T. B.) Amtlich. Das Ministe­rium des Aeußern teilt folgendes mit: Da die Auffassung der niederländischen Regierung über die Ursache des Unterganges des Dampfers Tubantia", wie bekannt, nicht mit der Auf­fassung der deutschen   Regierung übereinstimmte und der zwischen den beiden Regierungen eingeleitete Gedankenaustausch kein ge­nügendes Resultat ergab, hat die niederländische Regierung der deut­ schen   vorgeschlagen, den Tubantia"-Zwischenfall, entsprechend dem Haag, 24. September.  ( W. T. B.) Amtlich. Eine zweite Bertrage über Friebliche Beilegung internationaler Streitigkeiten, Kompagnie ist von Badang nach dem Distrikt von Korintii ge­einem internationalen Untersuchungsausschuß zu fandt worden. Nach einer Meldung des Residenten von Djambi überweisen. Die deutsche Regierung hat diesen Vorschlag an sind drei Brigaden Infanterie und zwei Brigaden bewaffneter genommen, hält es aber nicht für möglich, daß die internationale; Polizei mit Nahrungsmitteln in Moeara Tebo angekommen. Untersuchung vor Abschluß des Friedens stattfinde. Die nieder- Amsterdam  , 24. September.  ( W. 2. B.) Ein hiesiges Blatt ländische Regierung hat sich mit dem Vorschlag, daß diese Unter- meldet aus Weltevreden vom 23., daß die Stadt Djambi gestern

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Wegen Unterschlagung der Staatsanwaltschaft übergeben. Landshut  , 24. September.  ( T. U.) Der Geschäftsführer der hiesigen Allgemeinen Ortsfrankenkasse Kreiselmeher ist wegen be­trächtlicher Unterschlagung entlassen und der Staatsanwaltschaft übergeben worden.