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Nr. 265. 33. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 26. September 1916.

Reichskonferenz

der sozialdemokratischen Partei Deutschlands  

Berlin  , 21. September 1910. Erster Tag.*)

Die Reichskonferenz tagt in dem Sizungssaale der Budget­tommission des Reichstags. Kurz nach 9 Uhr eröffnet Ebert die Stonferenz und begrüßt die Teilnehmer. Er führt dann aus, daß eine offene Aussprache über das gesamte Parteileben erforderlich ist. Ein Parteitag ist noch nicht möglich, deshalb mußte zu dem Aus­weg einer Reichstonferenz geschritten werden. Wenn auf allen Seiten Der gute Wille vorhanden ist, kann sie ihrer Aufgabe gerecht werden. Sie soll die Einheit der Partei wahren und ihr die Aktionsfreiheit fichern.( Bravo  !) Gelingt uns das, dann haben wir für die Partei und das Proletariat wertvolle Arbeit geleistet.( Bravo  !)

Ehe wir an die Arbeit gehen, gedenten wir derer, die draußen im blutigen Ringen stehen, und mit dankbarem Herzen erinnern wir uns der vielen treuen Parteigenossen, die draußen in den Massen gräbern ruhen. Die Partei wird ihrer stets in Ehren gedenken. ( Die Versammlung hat sich zum Zeichen der Ehrung erhoben.)

Die Leitung der Konferenz wird dem Parteivorstand übertragen. Ferner beschließt die Konferenz, Haase als Hauptredner der Minder heit unbegrenzte Rebeдeit au gewähren. Ein Antrag Lipinski- Leipzig, die Redezeit für die Debatte auf 20 Minuten statt auf 10 Minuten festzusezen, wird abgelehnt. Weiter wird beschlossen, auch einem Vertreter der Gruppe Internationale eine Redezeit von einer halben Stunde zu gewähren. Sowohl Haase wie diesem Redner werden mach Schluß der Debatte Schlußworte zugestanden. Ebert: Es ist behauptet worden, der Parteivorstand habe fich das Korreferat der Minderheit erst durch den Parteiausschuß abzwingen lassen. Diese Behauptung ist falsch. Der Parteivorstand war sich von vornherein darüber llar, daß dem Wunsche der Minderheit nach unbeschränkter Redezeit für einen ihrer Vertreter zuzustimmen sei.

Sur Tagesordnung läuft ein Antrag Braun- Nürnberg ein, als dritten Buntt der Tagesordnung zu behandeln: Die Ueber führung des Kriegszustandes und der Kriegswirtschaft in den Friedenszustand und die Friedenswirtschaft.

Dr. Braun- Nürnberg begründet den Antrag. Die wichtigste politische Aufgabe ist nicht, auf das zurückzublicen, was gewesen ist, sondern Richtlinien für die Zukunft aufzustellen. Dr. David: Die praktischen Aufgaben, die uns nach Beendi­gung des Krieges bevorstehen, find gewiß wichtig, aber auch fom pliziert und schwierig. Es fann gar nichts Wichtigeres für die deutsche Arbeiterschaft geben. Aber für die Inangriffnahme dieser wichtigen Aufgabe in dieser Versammlung fehlen alle Borbereitungen. ( Sehr richtig!) Hente Bremen  : Zweifellos ist eine Erörterung dieser Fragen von großer. Wichtigkeit. Aber die uns zur Verfügung stehende Beit reicht dafür nicht aus. Daher sollte Braun mit seinem Bor­schlag warten bis zum Ausgang der Debatten. Dr. Braun Nürnberg: Es ist ja erfreulich, daß Hente und David bei dieser Gelegenheit einer Meinung sind.( Heiterkeit.) Hoffentlich ist das auch am Schluß der Tagung der Fall. Gewiß fehlt es an der nötigen Vorbereitung, aber in den kommenden drei Tagen fann viel nachgeholt werden, so daß Sie am Sonntag über die großen Fragen der Zukunft verhandeln könnten.

Stautsty: Auch ich muß Braun den Schmerz bereiten, daß ich mit David vollkommen übereinstimme.( Heiterfeit.) Wenn wir über die Ereignisse in den lezten beiden Jahren sprechen, dann bes schäftigen wir uns auch mit Gegenwart und Zukunft.( Sehr richtig!) Die wichtigste Frage ist, wie wir zum Frieden kommen und wie wir uns zur Regierung zu stellen haben, und das ist keine Frage der Vergangenheit, sondern eine Frage der Zukunft.( Sehr richtig Die Stonferenz beschließt, die Entscheidung über den Antrag Braun hinauszuschieben.

werden fann.

bert: Ueber unsere Verhandlungen wird in gleicher Weise tvie über die Verhandlungen der Parteitage ein stenographisches Brotokoll aufgenommen. Am Schluß der Konferenz werden wir uns damit zu beschäftigen haben, inwieweit dieses Protokoll veröffentlicht Außerdem soll täglich an jedem Abend ein furzes Resumee über den Verlauf unserer Verhandlungen an die gesamte Breffe gegeben werden. Im übrigen sind unsere Verhandlungen streng vertraulich. Inwieweit später sich die Bresse mit der Kon­ferenz beschäftigen kann, soll am Schluß festgelegt werden.

Ledebour wendet sich gegen diese Vorschläge: Wir müssen unferen Beauftragern in weitestem Maße Rechenschaft geben. Diese Pflicht können wir uns auch nicht vorübergehend durch irgend eine Bestimmung beschränken lassen. Man muß es dem einzelnen über laffen, inwieweit er die Verantwortung für das übernehmen will, was er gesagt hat.( Bustimmung und Widerspruch.) Eine Ein­schränkung der Berichterstattung würde dem Grundcharakter unserer Partei wibersprechen.

aufammenzuarbeiten.

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Die Konferenz beschließt, daß zur Feststellung des täglichen Resümees je ein Mehrheits- und Minderheitsredakteur zugezogen wird. Für dieses Amt werden gewählt Dr. Gradnauer- Dresden und Block- Leipzig.

furzen objektiven Bericht herzustellen. Die Parteigenossen würden heißen, diesem Wahnsinn den letzten Rest von Vernunft zu nehmen, es freudig begrüßen, wenn der erste Bericht über unsere Konferenz wenn man verlangen wolle, daß ein Bolt einfach seinen Budel hin­einen Charakter tragen würde, aus dem das Land herausfühlt, daß halten muß, um die Prügel zu empfangen, die die andern ihm die Absicht wirklich vorhanden ist, wieder auf gemeinsamem Boden augedacht haben.( Lebhafte Zustimmung.) Ein Bolt, das sich nicht wehrt, könnte das fleißigste und edelste Volk der Welt sein, es Eisner München  : Schon um die Konferenz felbft nicht zu würde aus den Büchern der Geschichte einfach weggestrichen wer gefährden, möchte auch ich bitten, sich bis zum Schluß der Konferenz den.( Sehr richtig!) Nun ist die lange Dauer des Krieges der Burüdhaltung aufzuerlegen und dem Antrage Limberg zuzustimmen. wertvollste Bundesgenosse jener Kritiker geworden, die meinen, die Ledebour: Unter allen Umständen muß nach Schluß der Ablehnung der Kriegstrebite durch uns würde der Landesverteidi Konferenz für jeden Teilnehmer vollkommene Aussprache frei- gung nicht geschabet, aber das Ende des Krieges beschleunigt haben. gestellt sein. Diese Behauptung wird leicht aufgegriffen aus dem Gefühl heraus, Ebert: Das ist auch durchaus nicht unsere Abficht. Wir daß zur Beendigung des Krieges endlich etwas Besonderes geschehen wollten uur den Borbehalt machen, daß die Konferenz mit Rücksicht müsse. Die Not, die großen Ernährungsschwierigkeiten, die viel auf den Belagerungszustand beschließen tann, wo Einschränkungen fach demagogisch ausgenußt werden( Sehr richtig!), die Trauer zu machen sind. um verlorene Angehörige, solche Gefühlsgrünbe erflären den Zu lauf der Opposition.( Sehr richtig!) Es soll ja aber in einer so ernsten Beit Ehrenpflicht aller Parteigenossen sein, nicht an die Leidenschaften, sondern an den Verstand zu appellieren.( Sehr wahr!) Würde die Fraktion der Meinung sein, baß die Ab­lehnung der Kriegskredite, ohne Deutschland   einer Niederlage aus. aufezen, die Wiederkehr des Friedens beschleunigen tönnte, dann würde sie natürlich gegen die Kredite stimmen. Aber wir waren und sind noch der Meinung, daß die Gegner der Kreditbewilligung die günstigen Wirkungen einer Ablehnung der Krebite durch uns für den Friedensschluß kolossal überschäzen und daß sie die Gefahr, schäßen.( Sehr richtig!) Die französischen   und englischen Ge noffen haben die Kredite ebenso bewilligt, ohne unsere Haltung zu tennen. Hätten wir die Kredite abgelehnt, so würde auch nicht etwa unser Beispiel drüben Nachahmung gefunden haben, im Gegenteil, die französischen   und englischen Genossen würden in unserer Ab­lehnung der Kredite vielmehr einen Beweis für die Richtigkeit ihrer Theorie sehen, daß sie sich in einem Verteidigungs-, wir aber in einem Eroberungskrieg befänden. Im übrigen würde die abs lehnende Saltung etwa eines Teils der ausländischen Sozialisten auch auf die Entschlüsse der Regierung jener Bänder ohne jeden influß geblieben sein, in deren kapitalistischer Bourgeoispresse die Kriegshebe noch in ganz anderer Weise getrieben wird, als in Deutschland.  ( Lebhafte Bustimmung.)

Als Tagungszeit wird die Beit von 9-1 und 8-7 festgelegt. Lipinski Leipzig wünscht, daß der Präsenzliste ein Bericht über den Stand der Mitgliederbewegung seit März dieses Jahres angefügt wird. Ebert: Wenn es möglich ist, werden wir dem Wunsche Rech­nung tragen. Bor Eintritt in die Tagesordnung erhält das Wort zu einer Erin der das deutsche Volt jeit zwei Jahren schwebt, ungeheuer unter­tlärung

Ledebour  , die von mehr als hundert Delegierten und ab geordneten abgegeben wird. Die Meichsfonferenz ist teine im Dr ganisationsstatut vorgesehene Einrichtung, fie darf daher keine Bes schlüsse faffen. Dbendrein wird durch die Art ihrer Zusammensetzung fein richtiges Spiegelbild der Anschauungen in der Partei wieder gegeben. Der Parteibureaukratie wird ein Uebermaß an Einfluß gesichert. Die Borschriften für die Delegiertenwahl stehen in frassem Widerspruch au dem demokratischen Grundgedanten der Gleichberech tigung aller Parteimitglieder. Troydem beteiligen wir uns an den Verhandlungen, weil wir selbst diese fümmerliche Gelegenheit zu einer Aussprache über die Barteidifferenzen nicht vorübergehen lassen wollen.

Es wird in die Tagesordnung eingetreten. Das Wort erhält als Referent über

Nun hat man gesagt, wir hätten wenigftens die beutsche Re Frassed( Teltow  - Beeskow  ) gibt für die Gruppe Inter  nationale eine Ertlärung ab: Die Reichskonferens verleiht den in gierung zur Friedensbereitschaft bewegen können. Was nüßt es der Partei herrschenden Ansichten den falschesten und entstelltesten aber, wenn die eine Regierung den Frieben will, die andere aber ausbrud. Der Belagerungszustand und die Benfur begünstigen nicht? Die deutsche Regierung ist überhaupt die einzige gewefen, und fördern die Anhänger der Mehrheit. Die Delegiertenzahlen bie bisher ihre Friedensbereitschaft zum Ausdruck gebracht hat.( Bu. widersprechen den elementarsten demokratischen Begriffen, tura. Stimmung.) Auch wenn sie es noch eindeutiger getan hätte, wären etwaige Konferenzbeschlüsse haben nicht die mindeste politische noch wir dem Frieden feinen Schritt näher gekommen. Die Stritiler moralische Bedeutung. Die Barteinstangen wollen sich nur ein Ver unterschätzen aber die Gefahr, in der wir uns befinden. Gewiß, trauensvotum für ihre den Parteiintereffen zuwiderlaufende Politit die Beute um Baffermarn tur jo, als ob sie die ganze Welt bereits verschaffen und sind somit Nuznießer des Belagerungsaustandes und in der Tasche hätten. Unsere Feinde sezen den Strieg fort, weniger ber Unterdrückung der freien Meinungsäußerung.( Große Unruhe.) Die weil sie befürchten, Deutschland   fönne unwürdige Forderungen Veranstaltung verfolgt unzweifelhaft den 8wed, auch in Zukunft die durchsezen, als aus der festen Ueberzeugung heraus, daß sie ihre Bartei noch fefter an die Regierungspolitit zu fesseln und sie zu Kriegsziele Deutschland   gegenüber durchsetzen tönnen.( Sehr einer Helfershelferin des Imperialismus zu machen. Die Delegierten richtig!) Wir befinden uns jetzt im dritten Kriegswinter und leben diefer Gruppe stellen fest, daß sie nur erschienen sind, um den wahren in einer furchtbaren Gefahr. Am 25. August 1914, als der Krieg Charakter der Konferenz vor den Genoffen zu entlarben, nachdem kaum drei Wochen dauerte, schrieb Eduard Bernstein  , es sei eine die Arbeitsgemeinschaft nicht den Mut gefunden hat, von der Ber- Bebensfrage für Deutschland  , daß es den Krieg fiegreich besteht. anstaltung gänglich fern zu bleiben. Die Delegierten werben sich da( Sört! hört!) Jest aber, wo die Gefahr besteht, daß wir von einer her an Abstimmungen nicht beteiligen, behalten sich aber das Recht furchtbaren Koalition erdrückt werden, wird es so hingestellt, als vor, ihre Stellung zu den einzelnen Fragen durch bestimmte Er handle es sich gar nicht mehr darum, daß wir uns unserer Haut flärungen zu präzifieren. wehren, sondern nur darrm, mit dem sogenannten Groberungskrieg endlich einmal aufzuhören. Die Gefahr im August 1914 war eine Bagatelle im Vergleich zu der Gefahr von heute.( Lebhafte Bu­stimmung.) Wir sind wahrhaftig nicht desinteressiert. Wenn Die Politik der Partei Deutschland   eine Niederlage erleiden würde, wir würden sehr Scheidemann  : Während alle anderen Parteien, wenig. schnell merken, was bas bedeutet. Was soll dann aus dem Sozialis. stens äußerlich, in stumpfer und dumpfer Ruhe hinleben, wird mus werden? Geschähe, was fein Mensch in Deutschland   anzu unsere Partei von einer Krise geschüttelt, wie sie bie Parteigeschichte nehmen wagt, was aber im Ausland täglich gepredigt wird, würden noch nicht kennt. Ich beneide die anderen Parteien um ihre Ruhe wir eine Niederlage erleiden, dann wollen wir wenigstens ein reines nicht. Es steht uns nicht an, in ruhiger Gemächlichkeit dahin- Gewissen und alles getan haben, was wir tun tonnten, um das zuleben, während die ganze Welt sich in den entsetzlichsten Stämpfen namenlose Glend fernzuhalten.( Beifall.) Einen solchen Schein wälzt. Wir leiden mit und beweisen gerade dadurch, daß wir eine von Schuld auf uns zu nehmen, gebietet weber das Parteiprogramm wirkliche Volkspartei sind. Alles, was das Volk in diesen Beiten noch irgendein Kongreßbeschluß. Und würden solche Beschlüsse be­durchlebt, was es fürchtet und hofft, was es haßt und liebt, fommt stehen, angesichts einer so furchtbaren Situation müßten wir uns in unserer Partei zum Ausdruck, die Trauer der Mütter und fragen, ob wir uns an sie halten fönnen.( Bustimmung.) Nirgends Frauen um ihre Lieben, ihre Sorge um Brot und Nahrung, aber steht, daß wir unter allen Umständen Kriegskredite ablehnen müssen, auch ihre Wünsche nach Erhaltung des Volkes und der Wille, ihm dagegen steht im Programm die Forderung des Volksheeres und draußen und daheim eine bessere Butunft zu gewinnen. So ent- der Boltsbewaffnung. Ja, wollen wir Boltsheer und Voltsbewaff­springen unsere Meinungsverschiedenheiten den tiefsten Quellen nung nur haben, um Schüßenfeste zu feiern?( Sehr gut!) Nein, des Bolfslebens. Zu beklagen ist nur, daß sich diese Meinungs- sondern damit wir im Moment der Not das ganze Bolt in Waffen verschiebenheiten nicht im geschlossenen Rahmen der Organisation haben, damit wir uns unsere Freiheit erhalten.( Bustimmung.) abspielen, so daß die Gefahr der Sprengung der Organisation als schwere Sünde ist uns die Statsbewilligung von 1915 ange broht, und daß es immer noch Genossen gibt, die, wenn andere treidet worden. Wenn es jemals einen Ausnahmefall gab, der ge ihren Ansichten nicht zustimmen, sich in moralischer Entrüstung stattete, für den Stat zu stimmen, dann war es jener Stat. Die überschlagen und den andern für einen schlechten Kerl halten. Statsbewilligung war kein Vertrauensvotum für die Regierung. Ich bin froh, daß ich über die Ginzelheiten dieser Streitigkeiten Wir haben damals den Stat angenommen, weil wir damit unserem nicht berichten muß. Ich kann mich darauf beschränken, in großen Lande die notwendigen Mittel bewilligten, damit es sich seiner Saut Blod Leipzig widerspricht gleichfalls. Die Genoffen im Umrissen die Gründe für unser politisches Verhalten aufzuzeigen. wehren konnte( Sehr richtig!) Wir können nicht sagen, daß es Lande sind gespannt auf den Verlauf der Konferenz und wollen so Was war es, was in den ersten Augusttagen 1914 das ganze uns Wurst ist, was aus unserem Lande wird. Ich für meine Ber. schnell wie möglich etwas erfahren. Sie können den Vertretern der deutsche Wolf erfüllte? War es kriegspatriotische Begeisterung? son wenigstens übernehme für eine derartige Politit, die dauerndes Barteipresse das Vertrauen entgegenbringen, daß sie selbst beurteilen In den Erörterungen unserer Fraktion über die Bewilligung Glend bedeuten würde, keine Verantwortung." tönnen, was nach außen mitgeteilt werden fann und was nicht. unferer Kriegstrebite war davon nichts zu spüren. Nein, das ganze Die Beschlüsse der internationalen Kongreffe fordern von uns, Müller( Parteivorstand): Unser Vorschlag gründet sich gerade deutsche Volt war erfüllt von dem Bewußtsein der ungeheuren alles zu tun, um einen ausgebrochenen Strieg so schnell als möglich auf das Argument, die Minderheit zu schüzen. Wenn die Bericht Gefahr, in der es schwebte, und aus der sich der einzige Ausweg zu beenden. Sie fordern das natürlich nicht nur von uns, sondern erstattung schlankweg freigegeben wird, dann wird morgen schon zeigte: die aus dem Aufgebot aller Kräfte geborene Tat. Bon von den Sozialisten aller Länder. Die deutsche Sektion der Inter jemand behaupten, er sei in einem Organ der Gegenseite denunziert Rußland   mit seinen unheimlichen Dimensionen mußten wir alles nationale hat sich am meisten bemüht, diesen Beschlüssen gerecht zu worden.( Sehr richtig!) wie Parteigenossen mögen sich zunächst fürchten. Jekt sind wir erfüllt von den Schrecken des Krieges seit werden. An uns liegt es nicht, wenn biefe Beschlüsse nicht zur mit dem furzen täglichen Resümee begnügen, bis die Konferenz am 1914. Damas stand in unserem Gedächtnis die Erinnerung an all Ausführung tommen fonnten.( Bustimmung.) Durch die Zustim Schluß über die Möglichkeit einer ausführlichen Berichterstattung die Dinge, die das friedliche Rußland an seinen eigenen Bolts- mung zu den Kriegskrediten haben wir keinerlei Verantwortung berhandelt haben wird. Bei einer absolut freien Berichterstattung genossen vollzogen hat.( Sehr richtig!) Was hätte ein besiegtes für den Krieg übernommen. Die überlassen wir anderen. Daß könnte die glatte Beendigung der Konferenz in Frage gestellt werden. Deutschland   von diesem Rußland zu erwarten gehabt?( Sehr aber weder der Reichskanzler noch der Kaiser den Krieg gewollt Daher darf feine wilde Berichterstattung stattfinden. gut!) Und die Parteigenossen, die jene Stimmung im August den Erfolg haben, daß ein durchaus einseitiger Bericht in die Bresse   am tiefsten eingeprägt hatten, bas sind dieselben, die uns jetzt am Fehler gemacht sind, so hat das ganze deutsche   Bolt daran schuld, Sente Bremen: Die Vorschläge des Parteivorstandes würden 1914, die jenen Haß gegen das zaristische Rußland   unserem Volke haben, das werden Sie uns glauben.( Widerspruch.) Das können Sie selbst im Vorwärts" nachlesen. Wenn von deutscher   Seite tommt. Bir haben allen Anlaß. hier Mißtrauen walten zu laffen. meisten wegen unseres Berhalten in jenen Augufttagen befämpfen. bas sich jahrzehntelang diese Politit hat gefallen lassen. Wir wollen Gerade wenn der Bericht unter Beobachtung aller Borsicht aufgestellt Damals gab es im ganzen Volte und auch in der Fraktion gar keine Pharisäer sein gegenüber den ausländischen Genossen, aber wird, würde die Minderheit zu kurz tommen. An die Einhaltung feinen Streit darüber, daß man sich gegen Rußland   verteidigen das Ausland sollte uns nicht zumuten, daß wir für die Prügel ruhig der Verbindlichkeit glaube ich einfach nicht. Von einer wilden Be- müsse. Mit sieben Achtel Mehrheit beschloß die Frattion, für die den Budel hinhalten. Das Verhalten der Franzosen   wird erklärt richterstattung fann Müller nur sprechen, weil er das Verantwort Striegstrebite zu stimmen. Waren all diese Genossen Loren, die durch die Tatsache, daß sie den Feind im Bande haben, also unter lichkeitsgefühl der Redakteure der Minderheitspresse nicht fennt. Ich nicht wußten, was sie taten, oder Verräter, die ihre Ueberzeugung Verhältnissen leben, unter denen auch die Minderheit bei uns die protestiere gegen diese Ausführungen Müllers. für einen Judaslohn verkauft hatten? Nein, fie handelten, wie Kredite bewilligen würde. Aber uns übelnehmen zu wollen, daß Blod Leipzig  : Wenn beschlossen wird, vor Beendigung der fie ihrer Ueberzeugung nach handeln mußten und so, wie das ganze wir das gleiche Schicksal von unserem Volte abwehren wollen, ist Konferenz feinen Bericht zu veröffentlichen, so lesen wir vielleicht Wolf damals wollte, daß gehandelt werde.( Lebhafte Zustimmung.) in der bürgerlichen Presse eher über die Konferenz etwas als in der Hätte es sich damals barum gehandelt, über Krieg oder Frieden ein himmelschreiendes Unrecht. Die erste Abstimmung vom 4. Auguft Parteipreffe. abzustimmen, dann wäre das ganze deutsche Volt und natürlich 1914 hat einen ungeheuren Eindruck gemacht. Der geächteten und Limbers Effen schlägt vor, zur Abfaffung des täglichen auch die sozialbemokratische Frattion für den Frieben eingetreten. berjemiten Sozialdemokratie verdankt Deutschland   vielleicht feine Resümees je einen Redakteur der Minderheit und der Mehrheit Aber der Krieg war da als nicht mehr aus der Welt zu schaffende erften großen Siege. Dadurch daß wir durch die Tat bewiesen, hinzuziehen. Tatsache. Und wenn damals die Frage der Kreditbewilligung einer wie wir zur Landesverteidigung stehen, haben wir uns ein großes, Ebert: Wir sind damit einverstanden, daß gemeinsam mit Boltsabstimmung unterzogen worden wäre, so wären in einem ungeheures jungfräuliches Rekrutierungsgebiet erschloffen.( Sehr dem Parteivorstand je ein Redakteur der Minderheit und der Mehr Meer von Ja- Stimmen die paar Nein- Stimmen vollständig er richtig!) Das Vorurteil vieler Leute ist zerstört worden, daß wir heit die Resümees nachprüft. trunten.( Sehr richtig!) Die grundsägliche Frage der Landes- eine birekt vaterlandsfeindliche Partei feien. Durch die Tat bei Dr. Gradnauer Dresden  : Wenn nach dem Vorschlage verteidigung hat übrigens in der Fraktion nie einen Streitgegen einem furchtbaren gemeinsamen Erlebnis sahen sie, Blocks und seiner Freunde verfahren würde, so würde jeder seine stand gebildet( Sehr wahr!), sie wird auch in der Partei nie eine man sie belogen und betrogen hatte. Sie werben sich gans subjektiven Anschauungen über die Verhandlungen hinausschicken. Rolle spielen tönnen. Der unsinnige Grundsaß, daß man gegen anders mit unserer Partei beschäftigen als bisher.( Buruf: Aber Ach, wenn ich Rechtsanwälte und Das geht natürlich nicht. Die Hinzuziehung eines Minderheits über dem Schicksal des eigenen Boltes gleichgültig sein könnte, die Arbeiter werden gehen!) redakteurs bietet alle Garantie für Objektivität. fann nur vertreten werden von politischen Gingängern, von well, sonstige studierte Leute immer von Arbeitern reden höre( Beifall Sonrath Aachen: Fangen wir doch unsere Arbeiten nicht fremben Propheten( Sehr richtig!), aber nicht von einer Partei, und Händeflatschen. Zurufe: Demagogie!- Ein Arbeiter hat damit an, der von der Konferenz eingesezten Leitung Mißtrauen die ein großes Stüd des deutschen   Boltes bereits ist und die das es gerufen!) Unser Verhalten im Neichstag war also nicht die entgegenzubringen, daß sie nicht einmal imstande sein würde, einen ganze deutsche   Volk werden will.( Lebhafte Bustimmung.) Selbst- Folge eines besonderen Vertrauensverhältnisses zur Regierung. verständlich ist es heller Wahnsinn, wenn anerkannt wird, daß es Was ist darüber alles zufammengefabelt worden. Der eingige *) Der obenstehende Bericht über die Reichskonferenz ist natür- Recht und Pflicht der Parteigenoffen der verschiedenen Länder wahre Kern ist, daß die sozialdemokratische Frattion jetzt ebenso wie lich nur insoweit ausführlich", als es in den Grenzen der heutigen sein soll, sich gegenseitig zu bekämpfen. Aber das ist eben der früher nur die bürgerlichen Parteien von der Regierung informiert Prezverhältniffe möglich ist. Die Red. d. Vorwärts". Strieg, der uns alle mit Verzweiflung erfüllt. Es würde aber wird, d. h., daß dem bisherigen Ausnahmezustand ein Ende gemacht

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