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Br. 268. 33. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Staatssekretäre.

Freitag, 29. September 1916.

Der Reichskanzler über die Kriegslage.

Reichstag  .

noch am 23. Auguft sich selbst nicht darüber im flaren, wenn Ru-| ziehen, da loberte brennende, oft verschwiegene Liebe zum Vaters mänien den Krieg erklären wolle. Wir wußten das aus zuverlässiger lande in allen Herzen auf, tampfesmutig und siegesbewußt. Heute Quelle. Dann haben sich die Ereignisse überstürzt. Nach Nachrichten, nach zwei Jahren des Kampfes und Ringens, des Duldens und 63. Sigung. Donnerstag, den 28. September 1916, die ich für zuverlässig halten möchte, stellte Rußland türzlich das Sterbens, wissen wir genauer als je zuvor, daß es für uns nur nachmittags 34 Uhr. Ultimatum, es drohte über die ungeschüßte rumänische Grenze eine Parole gibt: Durchhalten und siegen! Und wir Am Bundesratstisch: Der Reichstanzler und alle einzurücken, fals Rumänien   nicht bis zum 28. August den Krieg werden stegen.( Lebhaftes Bravo!) Unsere Lebensmittel haben erklärt habe. Ob dieses Ultimatum ein mit Bratianu abgefartetes gereicht, die neue gute Ernte stellt alles viel sicherer. Reichlich Haus und Tribünen sind überfüllt. In der Diplomatenloge die Spiel war, um den König mit fortzureißen, laffe ich dahingestellt. ist es trotzdem nicht. Ich kenne die Schwächen und Mängel Botschafter und Gesandten von Desterreich- Ungarn, Türket, Griechen Herr Briand hat in einer feiner legten Reden die Schönheit und der Organisation und hoffe auf Ihre Besserungsvorschläge. land und Bulgarien  . Bräsident Kaempf eröffnet die Sigung mit einem furzen Ueber- Soheit des Vorgehens Rumäniens   gerühmt.( Gelächter.) BoJch teile die tiefe Trauer um die Gefallenen und um die Ber­litische Zustände, unter denen Minister und stümmelten, ich neige mich vor dem Heldenfinn der Frauen und Königsworte nicht mehr gelten, laffen auf die Männer, ohne Unterschied von Nang und Klasse, die die Opfer tragen Freiheit, Gerechtigkeit und 8ivilisation, für die einig in der heiligen Liebe zu dem Lande, das all ihr Eigen um­die Entente fämpfen will, ein etwas fragwürdiges Licht schließt, das in Arbeit und Kampf erworben ist. Höher noch und fallen. Von der Einschätzung der allgemeinen Striegslage hat größer ist der Todesmut unserer Söhne und Brüder draußen. Vor Rumänien   seine Raubpolitik abhängig gemacht. Nun, es wird sich ihrem beispiellosen Heldensinn muß unser Leid verstummen, tein ebenso militärisch verrechnen, wie es sich gemeinschaftlich mit der Wort der Klage darf an ihr Ohr draußen flingen, nur heißer Dant Entente politisch bereits verrechnet hat. Man rechnete ja zubersicht aus der Heimat soll ihr Gefährte im Trommelfeuer sein.( Lebhafter lich auf den Abfall der Türkei   und Bulgariens  . Aber die Türkei   Beifall.) und Bulgarien   sind nicht Rumänien   und Italien.  ( Lebhafter Beifall.) Unverrüdbar steht ihre Bundestreue, sie hat auf den Schlachtfeldern der Dobrudscha glänzende Siege gefeiert.( Beifall.)

blick über die derzeitige Lage.

Der Präsident gedenkt dann des Ablebens der Abgg. Dr. Dertel und Dr. Giese, deren Andenken das Haus durch Erheben von den Sigen ehrt. Er schließt mit dem Wunsch, daß Abg. Schulenburg, der verwundet ist, bald genesen möge. Das Gouvernementsgericht Thorn beantragt die Genehmigung zur Einleitung eines Strafverfahrens gegen den Ab geordneten Dr. Liebknecht wegen Bergehens gegen die §§ 110 und 120 des Strafgesetzbuches. Der Antrag wird der Ge­schäftsordnungskommission" überwiesen.

Die Rede des Reichskanzlers.

Bor Eintritt in die Tagesordnung nimmt das Wort

Reichskanzler v. Bethmann Hollweg  :

Bei unserer Kriegsanleihe hat das deutsche   Volt Gelegenheit, wiederum zu beweisen, daß es zu allen Opfern fähig ist, und fest an unseren Sieg glaubt. Ich weiß, daß jeder Deutsche, der sein Vaterland liebt, es als seine Ehrenpflicht ansieht, durch die Hergabe aller verfügbaren Mittel das Kommen des Sieges zu beschleunigen. Die Zähne auf einander gebissen, aber die Herzen und die Hände weit auf, so wollen wir hinter unseren Feldgrauen stehen, ein Mann Wohl und ein Bolt.( Lebhafter Beifall.)

Abg. Ledebour( Soz. Arbg.): Wir halten es für notwendig, daß das Haus fofort morgen

Harte Kämpfe toben in Ost und West und Süb. Anfang Juli hat die große Offensive der Engländer und Franzosen an der Somme eingesetzt, jezt sollte die Front der Wenn zwischen Italien   und Deutschland   auch tatsächlich Kriegs- berhaßten Deutschen   durchbrochen, Frankreich   und Belgien   befreit Auftand herrichte, so war eine förmliche Kriegserklärung nicht erfolgt. und der Krieg nach Deutschland   hineingetragen werden. Offenbar fheute 3talien vor den verhängnisvollen Folgen zurüid, haben die Franzosen und Engländer Vorteile erstritten, wohl find Dieser Striegsbrand hat uns gezeigt, auf wie feftem, unzerstör die seine wirtschaftlichen Beziehungen zu uns nach dem Krieg er- unsere ersten Linien um einige Kilometer zurückgebrüdt, auch barem Fundament unser Haus gebaut worden ist. Was anderes be leiden mußten. Auch wünschte man in Rom   die Initiative uns were Verluste an Menschen und Material fähigte uns benn, diesen Kampf siegreich zu bestehen als die Liebe zuzuschieben. Wir hatten keinen Anlaß, das Spiel Staliens baben wir zu beklagen, bei einer in so großem gewaltigen zu dem Lande der Väter, als die unverlorene Kraft, die im Ur­zu spielen. Daß unsere Taktik richtig war, zeigten die ununter- Maßstabe angelegten Offenfive ist das unvermeidbar. Aber grund des Voltes lebt, aus dem sie in eviger Erneuerung empor­brochenen Anstrengungen der Entente, Italien   zur Kriegs. der Durchbruch im großen Stile, die Aufrollung unserer wächst! Nichts von dem, was uns diese Feuerprobe bestehen läßt, erklärung zu bewegen. Ueber ein Jahr lang hielt es stand, Stellung ist nicht geglückt.( Beifall.) Ungebrochen steht fönnen wir im Frieden vermissen. Unermeßliche Arbeit war stets aber am Ende haben die Daumenschrauben, die England mit der unsere Front da. Ein Ende der Kämpfe an der Somme unser Glück und soll es auch weiter sein. Die gewaltigen Auf­gleichen Rücksichtslosigkeit wie bei den Neutralen, so bet seinen Ver- ist noch nicht abzusehen, sie werden noch manches Opfer gaben auf allen Gebieten des staatlichen und sozialen, des wirt­bündeten anfest, au start gepreßt. Italien   ist in feiner Strieg foften aber durch kommen sie nicht.( Lebhafter Beifall.) Dafür schaftlichen und politischen Lebens bedürfen zu ihrer Lösung Eine Staats­führung von englischer Stohle und englischem Gelbe abhängig. So bürgt unsere Führung, dafür bürgt die unvergleichliche, beispiellose aller Sträfte, die in unserem Bolte leben. hat es uns schließlich den Strieg erklärt. Englische Zwecke sicherlich Tapferkeit der Truppen aller deutschen   Stämme.  ( Beifall.) notwendigkeit, bie fich gegen alle Hemmungen durchsetzen wird, ist waren es, die den Ausschlag gegeben haben, wenn auch die italieni­Auch im Osten tobt der Kampf weiter. Nachdem die große es, die Kräfte, die da sind, die zu schaffen, au wirken verlangen, für schen Balkanaspirationen mitgewirkt haben mögen. Bekanntlich Offensive des Generals Brufsilow zum Stehen ge- das Ganze zu nützen.( Bravo.) Freie Bahn für alle Tüchtigen, wünscht Italien   auf dem Balkan   Ausdehnung seines Einflusses auf bracht war, haben schwere russische Angriffe westlich von Luct, an( Lebhafter Beifall links), das ist die Lofung. Die Regierung wird Dann wird unser Reich Gebietsteile, die zur Interessensphäre Griechenlands   gehören. Um der Najarowia und in den Starpathen eingesetzt. Unter blutigen diese Losung vorurteilsfrei durchführen. nicht ganz ausgeschaltet zu werden, erschien ihm die Teilnahme an Verlusten für die Russen sind sie aufammengebrochen. Auch hier wird festgefügt, weil jeder Stein und jeder Ballen mit trägt und mit der Sarrailexpedition erwünscht, und diese wiederum mußte zu er- Stand gehalten werden, dank dem unvergleichlichen Heldenmut unserer stüßt, einer gefunden Zukunft entgegengehen. Dann werden die neuten Zusammenstößen zwischen italienischen und deutschen   Truppen Heere.  ( Beifall.) Starten aus allen Ständen gern und freudig teilnehmen an den in Mazedonien   führen. So entstand die Kriegserklärung an uns. Seit einem Jahr ist der neue große Ballanplan ber Werfen des Friedens wie jetzt am blutigen Stampf.( Lebh. Beifall Gleichzeitig hat fich Rumänien   unseren Gegnern angefchloffen. Entente gereift, der den Vierbund sprengen, unfere Bereinigung im Hause und auf den Tribünen.) Unsere Beziehungen zu Rumänien   vor dem Kriege berusten auf mit dem Orient zerreißen soll, damit dann die bereinten Kräfte gegen Abg. Spahn( 8.) einem Bündnisvertrage, der zunächst nur zwischen Deutschland   gerichtet werben tönnen. Seit faft einem Jahre wird Rumänien   und Desterreich- Ungarn   abgeschlossen, durch als Vorbereitung dazu ein großes Heer in Saloniti erhalten. beantragt, die nächste Sigung zu Donnerstag, den 5. Oftober, fest­fchloß die Kette. Und was ist zusetzen und dann mit per Besprechung der Nede des Reichskanzlers den Zutritt Deutschlands   und Italiens   aber dann er- Der Werrat Rumäniens  weitert worden war. Die Vertragschließenden verpflichteten sich zu erreicht? Die Lage unserer treuen und tapferen zu beginnen. gegenseitiger Waffenhilfe im Falle eines un Verbündeten ist unerschüttert. Desterreich- Ungarn steht Abg. Scheidemann( Soz.): didug provozierten Angriffs von britter Seite. Is ber Strieg an der Dftfront zusammen mit uns bis nach Siebenbürgen  , türkische Angesichts der gesamten politischen Lage hätten meine Freunde ausbrach, war König Carol   mit aller Energie für den Anschluß an Truppen lämpfen in Galizien  , bulgarische, deutsche und türkische den dringenden Wunich gehabt, sofort im Anschluß an die Stede des bie Zentralmächte. Als eine Verleugnung des Bündnisvertrages er. Truppen haben die Rumänen in der Dobrudscha   geschlagen. Im Herrn Reichskanzlers in eine Debatte über diese Rede ein­schien dem verstorbenen König der Einwand, daß Rumänien   von ganzen alio: an der Sommefront einzelne Erfolge der Gegner, bie zutreten. Dieser Wunsch wird jebem begreiflich erscheinen, der österreichisch ungarischen Demarche( Schritt) in Serbien   nicht be- aber die Gesamtlage nicht ändern. Im übrigen erfolgreiche Abwehr der weiß, wie groß die Anteilnahme des gesamten Voltes nachrichtigt und fiber sie nicht befragt worden sei. Aber in dem aller feindlichen Angriffe and damit Durchtreuzen ber feindlichen an allen politischen und wirtschaftlichen Fragen zurzeit ist. entscheidenden Kabinettsrat brang der befahrte König mit feiner Abfichten. Auf dem Balkon Scheitern der feindlichen Pläne.( Beifall.) Nachdem aber eine Reihe Parteien dieses Hauses den Wunsch aus­Meinung gegen eine Regierung nicht durch, deren Ministerpräsident So geht der ungeheure Krieg weiter. Immer neue Bölter gesprochen haben, daß einige der Fragen, die wir hier erörtern von Anfang an über alle Verträge hinweg mit der Entente sympathi- ftürzen sich in das Blutbad. Zu welchem Ende? Die Kriegs- verben, zunäst in der Budgetfommission besprochen fierte. Sturze Zeit darauf starb der König an den Folgen der ziele, die unsere Gegner immer unberhüter verkünden, dulden teine werden sollen, in der auch bestimmte Auskünfte gegeben werden seelischen Erregung, die ihm das Bewußtsein bereitet hatte, daß Mißbeutung: Eroberungsluft und Vernichtungswille!( Bustimmung.) follen über eine ganze Anzahl anderer Fragen, die fehr wichtig Rumänien   feine Bundesgenossen verraten würde. Die rumänische Konstantiopel den Russen, Eliaß- Lothringen den Franzosen  , das erscheinen, hat meine Frattion einstimmig beschlossen, Bolitit Bratianus ging darauf aus, sich auf Kosten der im Trentino   und Triest   den Italienern und jetzt Siebenbürgen   den bem Wunsche der Parteien nicht entgegenstehen Böllerkrieg liegenden Parteien zu bereichern, ohne große eigene Opfer. Rumänen. Für uns war vom ersten Tage an der Strieg nichts zu wollen. Wir werden also dafür stimmen, daß die Debatte Es galt nur rechtzeitig zu erkennen, auf welche Seite fich die Wage- anderes als Verteidigung unseres Rechtes auf Leben, Freiheit am Donnerstag tommender Woche einfegt. schale des Krieges endgültig neigen werde, und den Augenblid des und Entwicklung.( Beifall.) Darum fonnten wir als die ersten Anschlusses nicht zu verpassen. Schon im ersten Kriegsjahre, ber- und die einzigen unsere Friebensbereitschaft erklären. mutlich nach dem Fall von Lemberg  , schloß Bratianu   hinter dem Jch habe darfiber am 9. Dezember b. 3. und später wiederholt Rücken feines Souveräns einen Neutralitätsvertrag mit deutlich gesprochen. Asquith   und Lord Robert Cecil   schaffen in die Erörterungen der vom Reichskanzler vorgebrachten Fragen Rußland  . Nach dem Fall von Przemysl   aber schien ihm bie Beit meine Worte nicht mit der Behauptung aus der Welt, wir hätten eintritt. Im Volte wird man es nicht verstehen, daß wenn der gekommen, sich mit unseren Gegnern über den Judaslohn zu ver- gar keine oder unerträgliche und erniedrigenbe Deutsche Reichstag nach einer Bause in dieser außerordentlichen Beit ständigen. Die Verhandlungen schlugen indes fehl. Rußland   wünschte Friedensbedingungen lunbgegeben. Wir haben das zusammentritt, er sich jest nach einer einleitenden Rede des wiederum auf längere Zeit vertagt, anstatt seinen eigenen ungeheuren Länderbefit durch die Butomina zu ber unserige getan. Wie fönnen wir ein Friedensangebot machen, Reichstanzlers größern, auf das Banat   hatte aber Serbien   sein Auge geworfen, wenn unsere Gegner einen heute zu schließenden Frieden als Er- fofort in die Beantwortung der vom Reichskanzler dargelegten während Rumänien   nicht nur die Bukowina, sondern auch die öster niedrigung, Herausforderung, als eine Schmach gegen das An- Ausführungen einzutreten. Sind wir denn wenn manche ben Krieg für Deutschland   minderbefähigt, große un b reichisch ungarischen Gebietsteile bis zur Theiß   für sich haben benken ber Toten bezeichnen, wollte. So fam es nicht zum Abschluß, aber die rumänische Neu- utopische Kriegsziele führen. Die Eroberungsluft ist wichtige Angelegenheiten im Reichstag zu er tralität nahm immer mehr die Form einer einseitigen Bees, die bie Schuld trägt, daß bie Berge örtern, ale in Ungarn  ( Sehr gut! bei der Soz. Arbg.), wo günstigung der Entente an. So bedurfte es unseres fehr der Toten fich täglich türmen.( Lebhafte Zustimmung.) von allen Seiten des Hauses in der ausgiebigsten Weise sofort die energischen Drudes, um die Freigabe des von uns aufgetauften Ge- Wir wollen Deutschland   für alle Seiten und gegen jeden Angriff wichtigen Fragen im Meinungsaustausch mit der Regierung erörtert treides zu erwirten. Nach dem Durchbruch bei Gorlice   wurde Herr schützen. Glaubt Herr Brianb, daß die Gedanken, die unsere Gegner worden sind. Wenn jetzt davon Abstand genommen werden soll, Bratianu   zweifelhaft, ob er auf bas richtige Pferd gefegt habe. Die vor dem Kriege zufammenführten, französische Revanchepolitit, fofort in die Grörterung einzutreten, so lann das nur die Wirkung Verhandlungen mit der Entente gerieten ins Stoden. Immer russische Eroberungslust, englischer Einfreisungs- und Welt- haben, daß die Politit der Reichsregierung und der bestimmte ja die allgemeine Striegslage bie ru beherrschungsdrang, daß der Bernichtungswille und die Boykottierungsmaßgebenden Parteien diefes Hauses vom Wolfe mänische Bolitit. Als dann aber die große ruffische Offensive tendenzen ben Boden für internationale Abmachungen bereiten? noch ungünstiger beurteilt wird, als das sowieso dieses Frühjahrs tam und dann die Angriffe an der Somme ein Meint Herr Briand  , sein ideales Biel Schutz der Freiheit der in folge der Ereignifie geschehen ist. Wir halten es festen, glaubte Herr Bratianu  , den Zusammenbruch der Zentral- Rationen gegen jeden Angriff durch einen Vernichtungstrieg er- für bringend notwendig, daß der Reichstag seine Ansicht fund gibt, mächte vor sich zu sehen. Nun war er entschlossen, sich an dem ber- reichen au tönnen, in welchem die Jugend Frankreichs   auf den ber benn das ist seine Verpflichtung gegenüber dem Wolfe.( Zuruf: Tut meintlichen Beichenraub zu beteiligen. Auf der anderen Seite hatte wüsteten Schlachtfeldern an der Somme dahinstirbt? er auch!) Wenn die Reichsregierung glaubt, jetzt nicht in eine solche die Entente für ihre Verhandlungen mit Bratianu   freiere Hand als Legthin ist wieder die Mär aufgewärmt worden, der Kaiser Erörterung eintreten zu fönnen, hätte der Reichstanzler seine Rede borher. Serbien   war besiegt, seine Annegionswünsche tamen nicht mehr habe durch seinen Einfluß beim Baren die freiheitliche Entwicklung ja in einer Zeit halten können, in der auch seiner Ueberzeugung in Betracht. Um fo freigebiger fonnte man sich Rumänien   gegen Rußlands   gehindert. Diese Behauptung ist unwahr, ist das strikte nach ein boller Meinungsaustausch im Parlament möglich war. über zeigen. Mitte August wurde Herr Bratianu   mit unseren Gegenteil der Wahrheit.( hört! hört!) Im übrigen: ob tu Wenn jetzt allein eine derartige Rede ins Land hinausgeht, die ich Gegnern handelseinig. Den Zeitpunkt des Bosschlagens behielt er sich land autokratisch ober tonstitutionell fein will, natürlich nicht fachlich fritifieren will, so kann dadurch nur der bor  , er machte ihn bon gewissen Voraussetzungen militärischer Artist Rußlands   Sache. Ich vertrete nur deutsche   Interessen, Glaube erwedt werden, das waren Werlegenheitsworte, abhängig. Der König hatte uns bis dahin versichert, daß er neutral nur die Achtung vor dem deutschen   Recht, vor den deutschen   Inter- und man ist nicht in der Lage, jetzt das zu sagen, was notwendig bleiben werde. Am 5. Februar d. J. hatte der hiesige rumänische effen ist das, was wir im Frieden von den anderen Mächten ver- ist.( Sehr richtig! bei der Soz. Arbg.) Im Auftrage meiner Partei­Gesandte auf Befehl feines Königs die formelle Erklärung ab- langen, fie mögen unter diefem oder jenem Regime leben. genossen beantrage ich deshalb, daß der Reichstag sich auf morgen gegeben, daß der König entschlossen sei, die Neutralität Rumäniens   England hat bisher nicht gesagt, was es von den Kolonien bertagt und die Erörterung der vom Reichskanzler angeschnittenen aufrecht zu erhalten, und daß seine Regierung dies auch durchführen sich zueignen will, aber die Briten   lassen feinen 8weifel Sarüber, Fragen auf die Tagesordnung setzt.( Bravo  ! bei der Soz. Arbeits­tönne.( hört! hört!) Gleichzeitig erflärte Herr Bratianu   unserem daß sie sich ein militärisch wertloses, wirtschaftlich ger- gemeinschaft.) Gesandten, daß er sich dieser Erklärung seines Königs boll- schmettertes, von aller Welt boykottiertes und zu bauernbem tommen anschließe.( hört! bört!) Wir konnten uns dadurch Siechtum verurteiltes Deutschland   zu Füßen legen wollen. Der Antrag Spahn entspricht nicht einem Wunsche der Regie­nicht täuschen lassen. Ueber die Verhandlungen Bratianus im August Wenn dann feine deutsche   Konkurrenz mehr zu fürchten, rung, sondern den praktischen Erwägungen und den Beratungen Frankreich   berblutet ist, wenn dieses Jahres waren wir fortlaufend unterrichtet. Beständig haben wenn alle Kriegsver des Aeltestenausschusses. Auch der Hinweis auf den ungarischen wir den König auf die geheimen Machenschaften seines Ministers Bündeten England Frondienste leisten und die europäischen   Reichstag trifft nicht zu, denn es ist nicht davon die Rede, hingewiesen. Das gleiche haben wir mit den politischen Faltoren Neutralen jeder schwarzen Liste parieren müssen, dann soll auch ein daß hier eine eingehende Beratung über die auswärtige Rumäniens   getan, die entschlossen gegen den Krieg wirkten. Der ohnmächtiges Deutschland   den Traum einer englischen Weltherr Politit unterbleiben soll. Es sollen nur eine ganze Anzahl Rönig erklärte, er glaube nicht, daß sich sein Minister an die Entente fchaft nicht mehr stören. Für diefes Biel tämpft England mit einem Fragen der auswärtigen Politik zunächst im Ausschuß ein gebunden habe oder binde. Noch sechs Tage vor der Seriegs- in seiner Geschichte unerhörten Kräfteeinsatz, reiht es einen Bruch gehend besprochen werden, zumal solche darunter sind, die nur in ertlärung erklärte der König unserem Gesandten, er wisse, daß des Völkerrechts an den anderen. Darum ist England der die große Majorität Rumäniens   den serieg nicht selbstsüchtigste, hartnäckigste, erbittertste Feind. Gin Staats wolle.( hört! hört!) Und an demselben Tage versicherte mann, der sich scheute, gegen diesen Feind jedes der König einem persönlichen Vertrauten, baß er die taugliche, den Krieg wirklich abkürzende Mittel Mobilmachung sorber nicht unterschreiben werde. zu benutzen, dieser Staatsmann verdiente, ge ( Erneutes lebhaftes hört! hört!) Am 26. August, also am bängt zu werben.( Lebhafter, anhaltender Beifall und hände­Tage vor der Kriegserklärung, erklärte der König noch dem flatschen.) Sie mögen aus meinen Worten den Grad von Unwillen österreichisch ungarischen Vertreter, daß den Krieg nicht oder von Verachtung erkennen, den mir die immer wieder ver­wolle.( hört! hört!) Als sturiofum erwähne ich, daß Bratianu   an breitete Behauptung erweckt, als ob aus einer unbegreiflichen Scho­demselben 26. August dem Grafen Czernin versichert hat, er sei ent- nung, aus veralteter Verständigungsneigung oder gar aus dunklen schlossen, die Neutralität Rumäniens   aufrechtzuerhalten, der Stronrat Gerüchten, die das Licht des Tages scheuen, gegen jeden Feind nicht am nächsten Tage werde die Wahrheit seiner Worte beweisen. jedes irgendwie gebrauchsfähige Wittel angewendet würde. Nächste Sigung Donnerstag, ben 5. Dttober, 12 Uhr: ( Sört! hört! und stürmisches Gelächter.) Uebrigens war die Entente Als wir im August 1914 gezwungen wurden, das Schwert zu Besprechung der heutigen Kanzlerrebe. Schluß 4 Uhr.

Abg. Baffermann( natl.):

etwa

vertraulicher Beratung erledigt werden können. Wir halten es für richtiger, im Besitz des gesamten Materials zu sein, ehe wir im Plenum des Reichstags Stellung nehmen. Ich bin überzeugt, day unser Bolt diese aus praktischen Erwägungen hervorgegangene Behandlung der Dinge durchaus verstehen und billigen wird. ( Beifall.)

Sur Unterstützung des Antrags Ledebour   erheben sich nur die Mitglieder der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft, diese Unters stügung reicht nicht aus, der Antrag Spahn wird hierauf gegen die Stimmen der Arbeitsgemeinschaft an. genommen.