Bliden, als fie fie beschickt hat. Steine beffere Gelegenheit fonnter Die Minderheit" war daher völlig im Recht, wenn sie der ihr geboten werden, als diese, ihre Anhänger zu zählen, und kein Reichskonferenz das Recht abstritt, Abstimmungen über so wichtige besserer Anlaß konnte ihr gegeben werden, ihre Kräfte zu mehren fachliche Fragen vornehmen zu können, die zumal nicht einmal und fester zusammenzuschließen. Schluß mit dem Kleinlichen und geklärt sind und deren Klärung vollständig außerhalb des MachtNebensächlichen, das Grundsätzliche im Kampfe herausgehoben, bereiches der Konferenzteilnehmer liegt. zeitgemäß vertieft und erweitert und die Zukunft wird ihr gehören."
" Fränkische Tagespost".
Der Verlauf der Reichskonferenz war weit weniger schlecht, als man gefürchtet hatte, er war weit besser, als man es gehofft hatte. Freilich, er war nicht gut, nicht befriedigend, aber er war ebenso wenig so schlecht, wie man es befürchtet hatte. Natürlich ist die Partei aus der Reichskonferenz nicht als eine Ein. heit und Geschlossenheit hervorgegangen. Aber der Zusammenhang der Partei ist nicht gelockert worden.
Es ist niemand auf der Konferenz niedergerungen worden, es fonnte keine der großen Richtungen in der Partei niedergerungen werden, weil nicht die eine, die die Mehrheit der Konferenz zum Ausdruck brachte, von überragender Stärke und weil nicht die andere, die als Minderheit auftreten mußte, von unerheblicher Schwäche war. Die Minderheit, gewiß nicht in sich einig, war stärker, als man es bermutete. Daß die Mehrheit aber auch nicht einem geschliffenen Kristalle gleicht, weiß jeder Parteigenosse und ist durch mancherlei Erklärungen festgestellt worden. Wenn aber die einen die anderen nicht niederringen können, wenn die deutsche Sozialdemokratie nicht bestehen kann aus einem Teil der Reichsfonferenz, sondern nur aus dem Ganzen, dann ist eben das wichtigste Ergebnis, daß sie zusammenhalten müssen, daß sie zusammenwirken müssen, daß sie sich gegenseitig dulden und ertragen müssen, bis das, was sie trennt, der Vergangenheit angehört und bis das, was eint, von allen als ausschlaggebend betrachtet werden muß.
Eine Partei, die Millionen zählt, kann in einer Zeit tiefster Berrissenheit der Geister und Gemüter nicht zu einer Einheit gezwungen werden. Alle möglichen Temperamente, Stimmungen, Tharattere, Lebensauffassungen finden sich in unserer Partei, das ist so natürlich, daß wir erstaunt sein müssen, wenn es anders wäre. Es war aber nie anders. Gleich nach der Einigung der Bartei gab es 1876 auf dem Parteitag einen die höchste Aufregung berursachenden Konflikt zwischen Frohme und Bebel. Unvergessen find die Differenzen zwischen Bebel und Grillenberger, zwischen Auer und Legien und Liebknecht, zwischen Schönlant und Schippel, zwischen Kautsky und Bernstein . Hundert bekannte Namen, die in der Parteigeschichte verewigt sind, könnten wir nennen, die durch ihre streitbare Haltung die Partei aufs Tiefste erregt haben. In dem Sinne, wie manche es wünschen, daß nur eine Meinung herrsche, war die Partei niemals über einen Kamm geschoren. Freilich, nach außen war fie immer einig, aber man vergesse nun auch nicht, daß die Wucht dieses Krieges mit teiner Frage verglichen werden kann, die früher Verschiedenheit der Meinungen in der Partei hervorgerufen hat. Man darf nur Gewaltiges mit Gewaltigem vergleichen, und dieser Krieg ist das Gewaltigste, was wir erlebt haben und was die Sozialdemokratie aller Länder erlebt hat, seitdem es eine Sozialdemokratie gibt. Gerade deshalb bersagen alle Vergleiche und alle Beziehungen mit früheren Perioden der Parteigeschichte, gerade darum sollten wir duldsam sein und nach der Reichskonferenz gutmachen, was so viele vor ihr gesündigt hatten. Vergessen wir auch nicht, daß das Gewesene uns immer in hellerem Licht erscheint, als die Leiden, die wir selbst ertragen müssen..
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Am Barteivorstand und Parlamentariern, aber nicht minder an der Parteipresse und an den Organisationen, aber auch an jedem einzelnen Parteigenossen und an jeder einzelnen Parteigenossin liegt es, daß aus der Berliner Reichskonferenz Segen und Kraft, Hoffnungsfreudigkeit und Selbstbewußtsein in der ganzen Partei ihre Wiederaufstehung finde."
,, Karlsruher Volksfreund".
Zu einer Spaltung der Partei hat die Konferenz nicht geführt, wie mancher erwartet haben mag; und das ist gut so. Was wir schon vorher gesagt haben, ist eingetroffen: Die Konferenz war zwecklos. Sie konnte keine Klärung schaffen, die erst möglich ist, wenn die Genossen aus dem Felde zurückgekehrt und die Hindernisse beseitigt sind, die der freien Aussprache vor aller Oeffentlichleit entgegenstehen." ,, Bergische Arbeiterstimme"( Solingen ).
Zensur gänzlich unterdrückt worden, ber zweite lautet folgendermaßen:
Die parlamentarische Gruppe der italienischen Sozialdemo tratie und der Parteivorstand seßen der bürgerlich- individualistischen Anschauung die sozialistische Auffassung von der Solidarität und dem Zusammenwirken auf Grund internationaler Freiheit in den ökonomischen und sozialen Beziehungen entgegen, auf denen die Freiheit der Staaten beruht, wie sie stets die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der menschlichen Gruppierungen auf Grund der natürlichen Volks. gemeinschaften verkünden wird, wobei durch freie Volksabstimmungen bei garantierter Neutralität die Punkte der Uebereinstimmung ebenso wie die äußersten Gegensäße zum Ausdruc gelangen müssen. Sie wird auch fernerhin stets das notwendige Zusammenwirken dieser Gruppen in Föderationen verkünden, die immer umfassender werden und den Krieg aus ihrer Mitte immer mehr austilgen werden, indem sie die Volksgemeinschaften verschiedenen Stammes, die auf demselben Boden zusammenleben, mit Hilfe fester Systeme der inneren Freiheit in brüderlicher Gemeinsamkeit vereinen und den Minderheiten die Möglichkeit geben werden zur wirksamen Verteidigung ihrer Sprache, ihrer Sitten, ihrer Religion usw. an die Gesamtheit der Föderation, an der sie teilnehmen, gegen die übertriebenen uniformierenden Tendenzen der vorherrschenden Bevölkerungsschichten zu appellieren.
" Die Parteieinheit wird erhalten bleiben! Das ist das wichtigste Ergebnis der Reichskonferenz. Böser Wille, sie zu zerstören, war nicht vorhanden, wenigstens wagte er sich nicht hervor. Die Schlußerklärung der Gruppe Internationale wandte sich zwar mit äußerster Schärfe gegen die Mehrheitsführer und enthielt das Be= kenntnis, daß deren Haltung unvereinbar sei mit dem Grundcharakter der sozialdemokratischen Partei, aber das ist nicht allein die Auffassung dieser Gruppe, sondern eine Meinung, die bis zur Mitte der Partei reicht. Verkleisterungsversuche hätten auf der Konferenz taum Gegenliebe gefunden, von der ganzen Linken wären sie abgewiesen worden. Die außerordentlich scharf zugespizten Auseinandersetzungen haben unserer Meinung nach das geistige Ergebnis gehabt, daß die Minderheit fünftig die Führung der Bartei haben wird. Die Mehrheit muß die Zügel schleifen lassen, sie wind teine Utasse mehr in die Welt sezen dürfen, in denen die Minderheit als Krakeeler und Parteiverderber bezeichnet wird.... Es gab auch häßliche Vorgänge, die wir mit kurzen Worten streifen wollen, bevor wir den sachlichen Verlauf der Reichskonfe= renz würdigen. Erwähnt sei ein tätlicher Angriff des Genossen Timm( München ) auf den Genossen Stadthagen , der die allerschärfste Mißbilligung der Konferenz erfuhr. Genoffe bert als Referent hatte einen Familienbrief, einen Verhafteten in Barmen betreffend, verlesen, dem eine fürchterliche Bestrafung droht. Ebert wollte damit die Warnungen des Vorstandes gegenüber gewissen Handlungen rechtfertigen. Er zog daraus Folge= rungen, die nicht den Auffassungen der Minderheit entsprachen, worauf der den Verhandlungen sehr aufmerksam folgende Stadt hagen lächelte. Genosse eine machte Bemerkungen gegen die Linke, woraus Timm schloß, daß Stadthagen über das Unglück des Barmer Genossen gelächelt habe, worauf er seinen tätlichen An. griff auf Stadthagen unternahm. Timm entschuldigte sich vor der Konferenz, während Heine erklärte, er bedauere, daß ihm der Ausdruck" Lumpen" entfahren sei. Auf das stürmische Verlangen, seine Worte zurückzunehmen, erwiderte Heine:" Ich habe meinen Worten nichts hinzuzufügen. Mit einer scharfen Verurteilung durch den Vorsitzenden ließ man Heine laufen. Zu den Fanatitern, die unerträglich sind und doch ertragen werden müssen, gehört eben auch dieser.. Die Auffassung der Minderheit hat gewaltige Fortschritte gelienische Wirtschaftspolitik angenommen: macht. In allen Ländern ringt sich der Gedanke des Sozialismus durch. Die nationalistische Hochflut mag die sozialistischen Gewissen vorübergehend betäubt haben. Man hat auch auf der Reichskonferenz versucht, diejenigen lächerlich zu machen, die im Laufe des Krieges sich innerlich wiedergefunden haben. Der Spott darüber mag manchen Genossen, der heute noch äußerlich zur Mehrheit zählt, bei der Mehrheit festhalten, aber er wird sich nach dem Kriege zu uns gesellen. Je länger der Krieg dauert, desto größer wird diese Zahl werden."
Die Partei beschließt, im Lande wie im Parlament die Pro. paganda dieser Prinzipien zu organisieren und dauernd lebendig zu erhalten, sowie an ihrer Hand die Zeitereignisse und den Strieg kritisch zu beleuchten; fie appelliert dabei an alle sozialistischen Parteien, die auf dem Boden des Klassenstandpunktes verblieben sind, und fordert sie auf, die proletarischen Klaffen Europas im gleichen Sinne über die Gemeinsamkeit ihrer Interessen gegenüber den sich widerstreitenden und kriegerischen Intereffen der herrschenden Klassen aufzuklären.
Nach dieser Tagesordnung brachte Treves noch eine weitere über die innere Politik ein, die folgendermaßen lautet:
Aus der Partei.
Konferenz der österreichischen Sozialdemokratie.
Die parlamentarische Gruppe der italienischen Sozialisten und der Parteivorstand weisen, da sie aus Mitteilungen und Berichten von Parteigenossen von der schwankenden Politik der Re gierung Kenntnis erhalten haben, deren Haltung von Ort zu Ort, je nach dem Einfluß der Kliquen, wechselt, die die lokalen Behörden beherrschen, auf die außerordentliche Langsamkeit hin, mit der die Regierung eine gerechte, und billige Lösung der Frage der Internierten betreibt und protestiert gegen die andauernden Verfolgungen, benen die sozialistischen Kommunalberwaltungen ausgesetzt sind, die unter den phantastischsten Gesebesauslegungen leiden müssen, und den hysterischen Krämpfen der Bensur ausgeliefert sind, deren Aufhebung die Partei noch einmal dringend fordert.
Endlich wurde noch folgende Resolution über die ita
Die Gruppe der italienischen Sozialisten und der Parteiborstand weisen in Erwägung, daß die Nachsicht gegen die Gutsbesitzer, die die Aecker völlig unbebaut lassen oder vernachlässigen, ein wahrhaftes Attentat gegen die Interessen der Arbeitertlassen und die allgemeinen Jnteressen des Landes darstellt, und bezugnehmend auf die schon formulierten Beschlüsse der maßgebenden technischen Organisationen auf die verwerfliche Gleich gültigkeit hin, die die Staatsautorität gegenüber den dringenden Fragen der Landwirtschaft an den Tag legt; eine Gleichgültigkeit, die den schärfsten Kontrast zu der energischen und umsichtigen Aktion der anderen kriegführenden Staaten bildet und fordern die Regierung auf, schnelle und durchgreifende Maßnahmen gegen das Brachliegen der Ländereien, womöglich bis zur Beschlagnahme des Bodens, zu er. greifen.
15. d. M. zu zu gemeinsamer Beratung versammelt, um die Berichte Stadtverordnetenversammlung.
Die Parteibertretung und der Abgeordneten * lub der deutschen Sozialdemokratie in Desterreich haben sich am über die zur Durchführung der Beschlüsse der vorigen Reichsfonferenz unternommenen Schritte entgegenzunehmen und zur gegenwärtigen Lage Beschluß zu fassen.
20. Sizung vom Donnerstag, den 28. September 1916. Der Parteivorstand erstattete Bericht über den augenblicklichen Borsteher Michelet eröffnet die Situng. Stand und die voraussichtliche Gestaltung der Volfsernährung, über Stado. Krüger( Linke) hat das Mandat niedergelegt. die Rechtsstellung und das Arbeitsverhältnis der in der KriegsVor Eintritt in die Tagesordnung findet unter Vorsiz des industrie beschäftigten Arbeiter, über die Handhabung der Vor- Oberbürgermeisters eine gemeinschaftliche Sibung des schriften über den Unterhaltsbeitrag über die Lage der Berg- und Magistrats und der Stadtverordneten statt zur VorHüttenarbeiter, der Eisenbahner usw. An den Bericht schloß sich nahme der Wahl von acht Mitgliedern und acht Stellvertretern eine umfangreiche Debatte, in der die Ernährungsfrage für den Steuerausschuß der Gewerbesteuerklasse I und damit im Zusammenhang die Friedensaussichten den des Veranlagungsbezirks Berlin für die Jahre 1917-1919. breitesten Raum einnahmen.
„ Die Einheit der Partei ist, so wie die Dinge sich infolge des Strieges entwidelt haben, ein Phantom. Die Gegensätze sind zu groß, als daß sie noch überbrüdt werden könnten. Darüber kann es nach den Verhandlungen der Reichstonferenz gar feinen Bweifel mehr geben. Gine Parteieinheit, die nur künstlich zusammenge halten werden kann und die eine staatspositive Politik der Sozialbemokratie unmöglich macht, ist ein Unding. Es hat gar keinen Sinn, sich über die Feststellung der Tatsache, daß eine Spaltung der Sozialdemokratie zur politischen und geschichtlichen Notwendigkeit geworden ist, zu entrüsten. Es gibt weder bei der Mehrheit noch bei der Minderheit auch nur einen ehrlichen Menschen, der die Barteispaltung wünscht. Unsere Wünsche sind aber für die von der Sozialdemokratie zu treffenden Entscheidung nicht maßgebend, sondern die durch die innere Entwicklung der Partei hervorgerufe. Leider geben die Berichte der österreichischen Barteipreffe mur nen objektiven Tatsachen. Der Streit um die Bewilligung ein sehr unvollständiges Bild von dieser Debatte und den auf der der Kriegskredite bildet nur die Fortsetzung der Kämpfe, die seit Konferenz angenommenen Beschlüssen. Ueber die Ernährung Jahrzehnten in der sozialdemokratischen Partei ausgefochten wer- frage wurde folgende Resolution angenommen: den. Es ist das letzte Stadium in der Entwicklung der Sozialdemokratie von der politischen Sette zur politischen Partei. Daß es innerhalb der Mehrheit noch Leute gibt, die für diese Tatsache tein Verständnis haben, kann und darf für die Mehrheit kein Grund sein, der notwendig gewordenen Entscheidung noch länger auszuweichen. Es ist die denkbar verfehlteste Taktik, dem sogenannten Sumpf", d. h. jenen Parteigenossen, die weder auf dem Boden der Mehrheit noch auf dem der Minderheit stehen, die Entscheidung über die politische Zukunft der Partei und des deutschen Volkes zu überlassen. Wenn die Partei die Krise glücklich überwinden und nicht in Trümmer zerfallen will, dann muß die Mehrheit sich dazu entschließen. ehe es für sie zu spät ist eine klare Entscheidung über ihre fünftige Stellung zum Staat zu treffen. Im Ernste kann doch kein vernünftiger Mensch damit rechnen, daß die Männer, die auf dem Boden der Politik des 4. Auguſt stehen, Inüftig in der Regel das Budget ablehnen, daß sie den Fragen des Heeres, Marine, Kolonial-, Wirtschafts- usw.- Politik dieselbe Haltung einnehmen, welche die Sozialdemokratie vor dem 4. August 1914 eingenommen hat. Diese politische NeuorientieEine weitere Resolution beauftragt den Parteivorstand, mit rung der Sozialdemokratie kann aber nicht bis nach dem Kriege der Gewerkschaftskommission in Verbindung zu treten und gemein verschoben werden, denn sie ist die unentbehrliche Voraussetzung fam mit ihr Maßnahmen zur Besserung der Arbeitsverhält. für eine Neugestaltung der politischen Verhältnisse im Reiche wie nisse in der Kriegsindustrie zu fordern. in den Einzelstaaten.
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Die Reichskonferenz ist an diesem Kernpunkt des ganzen Problems vorbeigegangen. Immerhin hatte sie das Ergebnis, daß für die Politik des 4. August eine sichere und starke Mehrheit vor handen ist. Ein Ausweichen vor den Konsequenzen der Politik des 4. August gibt es nicht. Hier heißt es einfach: Vorwärts oder
zurück."
,, Braunschweiger Volksfreund".
" Die ernsteste Verantwortung ist der Regierung durch die unbefriedigende Gestaltung der Boltsernährung auferlegt. Sie trägt sie allein, sie hat Wert darauf gelegt, fie allein zu tragen. Auch im Ernährungswesen offenbaren sich die alten schweren Fehler der Organisation, unter denen wir seit jeher leiden.. Um diese Uebel nur halbwegs zu überwinden, wird neuerdings die Errichtung eines Ministeriums für Volks= ernährung mit außerordentlichen Gewalten gefordert, das die Produktion in die Richtung des dringendsten Bedarfes( Fett, Milch, Brot) lenkt, die Verteilung der Vorräte auf Zeit und Ort vechtzeitig bewerkstelligt, den Mehrverbrauch der Vermögenden eindämmt und die Gleichheit der Opfer wie des Gebrauches für die Volksgesamtheit verwirklicht. Noch immer ist der Krieg für Grzeuger und Händler ein Anlaß zu lebergewinnen, noch immer lebt ein Voltsteil verhältnismäßig reichlich, während die Massen in Stadt und Land, die die schwere Kriegsarbeit leisten, sich aufs dürftigste ernähren. Die Aufgaben, die der Kriegswirtschaft gestellt sind, sind auch nicht annähernd erfüllt.
Mit den Vorentwürfen zum Neubau von Gemeindedoppelschulen in der Christiania - und Grellstraße hat sich der eingesetzte Ausschuß einverstanden erklärt, doch soll vor der Ausführung des Projekts Christianiastraße der Schulbau Grünthaler Str. 41 in die Wege geleitet und mit allen Kräften gefördert werden. In beiden Neubauten, sowie bei allen folgenden Schulbauten soll elektrische Beleuchtung vorgesehen werden. Ohne Disfussion beschließt die Versammlung nach den Ausschußanträgen. Die
Kur- und Verpflegungskosten in den städtischen Krankenhäusern.
sollen vom 1. Oktober d. J. ab um 1 M. auf 4 bzw. 4,50 M. pro Tag erhöht werden.
beraten soll schon am 1. Oktober in krafttreten. Gegen Stadtv. Weyl( Soz.): Der Magistratsantrag, den wir heute eine solche Ueberhaftung lege ich entschieden Protest ein. Aufs Entschiedenste lege ich ferner Verwahrung dagegen ein, daß eine so antisoziale Vorlage gerade gegenwärtig an uns kommt. Unter den heutigen Verhältnissen sollten wir doch alle einig sein in der Vermeidung neuer Lasten für die breiten Massen der Bevölkerung. Der Magistrat hat es ja freilich auch fertig bekommen, das verschlechterte Gas dem Publikum erheblich zu verteuern; die Erregung dariver ist eine sehr lebhafte. Antifozial ist die heutige Vorlage, weil sie eine Besteuerung der Wermsten der Armen, der Kranken darstellt. Der Magistrat muß doch wissen, daß durch die unzulängliche Lebensmittelversorgung eine Unterernährung Plaß gegriffen hat, die die Neigung zu Erkrankungen steigert. Die Vorlage muß Konferenz der italienischen Sozialdemokratie. in ihrer Wirkung die Gesundheitspflege aufs Aeußerste erschweren. Jede Verteuerung der Krankenhauspflege bedeutet eine Gefährdung Die parlamentarische Gruppe der italienischen Sozial- der öffentlichen Gesundheitspflege. Mit einer vernünftigen Krandemokratie hielt am 17. u. 18. Sept. zu Bologna eine außer tenpflege ist eine solche Maßnahme unvereinbar. Was nuben der ordentliche Sigung ab, die der Beratung über die durch die Bevölkerung die besten Krankenhäuser, wenn ihre Inanspruchnahme legten wichtigen Ereignisse geschaffenen Lage gewidmet war. teurer wird? Der Stadtmedizinalrat wird doch dem Magistrat Außer zahlreichen Abgeordneten der parlamentarischen auseinandergesezt haben, daß infolge der Verteuerung eine große Gruppe waren auch der italienische Parteivorstand und Anzahl Kranter, besonders Schwerkranker, ein Krankenhaus nicht der" Avanti" auf dieser Konferenz durch mehrere Dele- punkt der Unentgeltlichkeit der ärztlichen Hilfeleistung. mehr aufsuchen kann. Grundsätzlich stehen wir auf dem Standgierte vertreten. Der erste Tag war ganz den Verhandlun- Krankenhäuser dienen öffentlichen Interessen, davon ist aber in gen über die Fragen der äußeren und inneren Politik der Vorlage nicht die Rede, die ist lediglich von fisgewidmet. Am folgenden Tage nahm die Konferenz weiter talischen Gesichtspunkten bittieri, fie stellt die Stellung zu den Problemen der wirtschaftlichen Politik zu Krankenhäuser in eine Linie mit städtischen Erwerbs= Der Kämmerer erklärt, es werden nicht einmal Diese Mehrheit" hatte es auf der Konferenz fehr eilig mit länder, zur Eisenbahnerfrage und der Befreiungsaktion zu Gesichtspunkt überhaupt in den Vordergrund gestellt werden kann, der Zusammenkunft der sozialistischen Parteien der Entente anstalten. die Selbstkosten gedeckt. Das stimmt, aber daß ein solcher ihrem Ueberfall auf die„ Minderheit". Denn die Resolution Die Berichte, die der„ Avanti" David war nichts anderes als ein Ueberfall. Wir haben aller. gunsten Carlo Trescas. ist ja eben das Unsoziale. Hier darf der Grundsatz von Leistung dings nichts anderes erwartet. Ein Sieg der„ Mehrheit" aber ist über die Konferenz bringt, sind leider sehr unvollständig; bei und Gegenleistung nicht maßgebend sein. Die Krankenhäuser sind die Annahme der Resolution wahrhaftig nicht." Schon das einfache der äußerst gespannten politischen Situation hat der Zensor Einrichtungen zum Wohle der Gesamtheit; die Allgemeinheit, die Tattgefühl hätte verhindern müssen, daß der Konferenz, der doch diesmal besonders rücksichtslos in den Spalten des Partei- Gesellschaft hat das allerlebhafteste Interesse, daß die Kranken mögteinerlei Rechte eines Parteitages zustehen, Entschließungen über organs gehaust. Am meisten gelitten haben hierbei die Reso- lichst schnell wieder leistungsfähig, konsum- und steuerkrätig werden. die so wichtigen strittigen Fragen in der Partei unterbreitet wur- lutionen, die nur in äußerst verstümmelter Fassung gebracht Die Krankheitsfeime, die aus den Hütten der Wermsten aufsteigen, den. Die Davidsche Reſolution aber enthält geradezu Erklärungen, werden konnten. Im ganzen wurden vier Tagesordnungen machen schließlich auch vor den Palästen der Reichen nicht halt. über die heute weber David noch sonst ein Fraktionsmitglied der eingebracht und angenommen; eine von Casalini, zwei ebenfalls im Interesse der Allgemeinheit. Wenn ein wirklicher " Mehrheit" imstande ist, ein abschließendes Urteil abgeben zu kön- eingebracht und angenommen; eine von Casalini, zwei Die Krankenhäuser sind auch Stätten der medizinischen Forschung, Will David etwa behaupten, daß ihm das ganze Aften- bon Trebes über die internationale Frage und Burgfriede jetzt herrschte, so würde ihn der Kämmerer mit plumper material über den Kriegsbeginn und über die Kriegsursache be- die Frage der inneren Politik und endlich eine Reso- Hand niedergeriffen haben. Die Selbstzahler", die fast ausschließtannt ist? Gebranntes Kind sollte doch das Feuer scheuen. Wir lution von Mazzoni über die italienische Wirtschafts- lich dem Mittelstand angehören, den die Herren sonst, namentlich politik. Der erste Teil der Resolution Treves ist von der in Wahlzeiten, so sehr ins Herz geschlossen haben, kommen in der
" Die Reichskonferenz ist ausgelaufen, wie wir es erwartet haben. Sie ergab eine Aussprache ohne Einigung über die strittigen Fragen. So viel aber hat die Reichskonferenz der„ Mehrheit" gezeigt, daß der Hinauswurf der„ Minderheit", wie es einige mehr fomisch zu nehmende Ueberphantasten der Mehrheit" schon lange forderten, von einer geradezu katastrophalen Wirkung für die Gejamtpartei werden müßte.
nen.
benten au 70/71.
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