Chronik des Weltkrieges.

2. Oftober 1914.

Westlicher Ariegsschauplatz: Von dem westlichen Armeeflügel wurden erneute Umfassungsversuche der Franzosen abgewiesen. In der Mitte der Schlachtfront blieb die Lage unverändert. Vor Antwerpen sind mehrere Forts mit Zwischenwerken er stürmt worden. Ein weiteres Fort ist eingeschlossen, der westlich herabgezogene wichtige Schulterpunkt Termonde befindet sich im deutschen Befig. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz scheint der Vormarsch russischer Kräfte über den Njemen gegen das Gouvernement Suwalki bevor zustehen. Nach einer Amsterdamer Meldung hat der fleine Kreuzer „ Karlsruhe " im Atlantischen Ozean fieben englische Dampfer versenkt. 2. Oftober 1915.

so erhalten Sie 150 Milliarden Frank an wirtschaftlicher Kraft getöteter Franzosen verloren, 150 Milliarden verloren für Frant reich.

Politische Uebersicht.

Aus dem Reichstage.

Wir haben also mit drei Ziffern zu rechnen: 1. 50 Milliarden öffentlicher Ausgaben zur augenblicklichen Stunde, zu denen in Der Gefeßentwurf, betreffend die Verlängerung der einem Jahr wenigstens noch 30 Milliarden gekommen sein werden. 2egislaturperiode des Reichstags ist am Sonnabend Die öffentlichen Kriegskosten werden sich also sicherlich auf 80 Mil- dem Reichstage zugegangen. Er enthält nur einen einzigen Para­liarden belaufen. Ich glaube nicht zu übertreiben, wenn ich die graphen, der kurz besagt:„ Die Legislaturperiode des am 12. Januar Kosten der Schädenvergütungen usw. auf wenigstens 5 Miliarden 1912 gewählten Reichstages wird um ein Jahr verlängert." veranschlage. Man bedenke demgegenüber, daß man ehemals nicht In der Begründung des Entwurfs heißt es:„ Nach Artikel 24 einmal Geld für die geringsten Forderungen sozialer Fürsorge Absatz 1 der Verfassung des Deutschen Reiches in des Fassung des alten Schulden in Höhe von 30 Milliarden hinzufügen, die jetzt 1911( Reichs- Gesebbl. S. 965) am 12. Januar 1912 gewählt worden fand. Zu diesen 85 Milliarden muß man jedoch auch noch unsere Gejehes vom 19. März 1888( Reichsgesetzblatt S. 110) sind, da der gegenwärtige Reichstag nach der Verordnung vom 8. Dezember gar zu sehr in Vergessenheit geraten. Das macht also im ganzen ist, Anfang des Jahres 1917 Neuwahlen vorzunehmen. Der Vor­115 Milliarden. Das ist der Abgrund, der zugedeckt werden muß. nahme allgemeiner Wahlen für den Reichstag steht der Krieg ent­Die zweite Ziffer stellen die 45 Milliarden der bereits jest gegen. Selbst im Falle einer baldigen Einstellung der Feindselig­verlorenen Arbeit dar, zu denen in einem Jahr weitere 15 Mil- feiten würden Anfang 1917 noch zahlreiche Feldzugsteilnehmer an liarden kommen werden. Im ganzen also 60 Milliarden. der Ausübung ihres Wahlrechts rechtlich und tatsächlich verhindert Die dritte Ziffer sind die 150 Milliarden, die mit unseren sein. Andererseits kann das deutsche Volt nach Ablauf der gegen­Westlicher Kriegsschauplatz: Englische und französische Angriffe Toten in der Erde liegen. wärtigen Legislaturperiode nicht unvertreten sein. Es erscheint da­im Gebiet von Loos und Souchez wurden abermals abgeschlagen. Also 115 bis 120 Milliarden Staatsschuld und zirka 200 Mil- Gesez zu verlängern.. Im Jahre 1870 ist durch Gesetz vom 21. Juli her geboten, die Legislaturperiode durch ein verfassungsänderndes Die Zahl der Gefangenen, die von den deutschen Truppen in liarden anderer Verluste. Im ganzen also 320 Milliarden! So 1870( Bundes- Gejetbl. S. 498) die Legislaturperiode für die Dauer diesem Angriffsabschnitt gemacht wurden, ist auf 3748 Mann gesicht der Krieg aus, zahlenmäßig dargestellt. Ich betone, daß ich des Krieges mit Frankreich , jedoch nicht über den 31. Dezember stiegen. Auch auf der übrigen Front wurden französische Angriffe das moralische Problem unberührt lasse. 1870, berlängert worden. Die Einzelheiten dieser Regelung ent­abgemiesen. Die Gesamtzahl der Gefangenen und die Beute aus Der Krieg, meine Herren, ist ein„ Geschäft"! In unserer sprechen nicht den gegenwärtigen Verhältnissen. Eine Verlänge den Kämpfen nördlich von Arras und in der Champagne beträgt fapitalistischen Zeitperiode sind die Kriege und auch der augen- rung für die Dauer des gegenwärtigen Krieges könnte, da das Reich 211 Offiziere und 10 721 Mann. blickliche Krieg nichts als Geschäfte. Ein Geschäft muß aber auch mit einer Reihe von Mächten im Kriege steht, zu Unklarheiten füh wie ein Geschäft behandelt werden! Einsichtig, vorsichtig und mit ren, auch erscheint die damals gewählte Frist zu kurz, da auch im einem Blick auf die Zukunft. Anstatt das Blut seines Landes zu ehe die Mehrzahl der im Heere stehenden Reichstagswähler aus dem Falle eines baldigen Friedensschlusses geraume Zeit vergehen wird, vergießen, sollte Herr Briand um das gewünschte Endziel, den Sieg, militärverhältnis entlassen werden kann. Es wird hiernach vorge also die nationale Unabhängigkeit, die wir alle wünschen, zu erschlagen, die Legislaturperiode um ein Jahr zu verlängern. Sollte reichen, sich lieber überlegen, ob man dieses Ziel nicht durch Ver- die Frist zu kurz bemessen sein, so würde eine nochmalige Verlän­handlung oder Vermittelung erreichen kann. Man kann und muß gerung erwogen werden müssen. Sollte die militärische Lage all­verhandeln. Bevor man den unerschütterlichen Be- gemeine Wahlen früher gestatten, so ist die Möglichkeit gegeben, weis hat, daß jebe friedliche Lösung unmöglich durch eine Auflösung des Reichstages auf eine möglichst baldige ist, hat man nicht das Recht, so fortzufahren und Wiederherstellung des von der Verfassung gewollten Zustandes hin­ohne zu rechnen die Milliarden des Volkes in den zuwirken." Abgrund und seine Männer in das rasende Feuer des Todes zu werfen!

Deftlicher Kriegsschauplah: Bei Smorgon wurden 1100 Russen zu Gefangenen gemacht. Die Heeresgruppe des General von Cinfingen erstürmte die russischen Stellungen bei Czernüsz. Der Feind wurde nach Norden geworfen, er ließ 1300 Gefangene zurüd. An anderen Stellen der Front wurden weitere 1100 Gefangene gemacht. Die Armee des General Grafen Bothmer vereitelte einen ruffi­schen Durchbruchsversuch westlich Tarnopol und machte 1168 Ge­fangene.

Zum deutsch - schweizerischen Handels­abkommen

schreibt die„ Nordd. Allg. 3tg." u. a.: " Durch das neue Abkommen sind unbedingte Garantien ge­schaffen, daß keinerlei Kriegsmaterial, welches mit deutschen Er­zeugnissen hergestellt ist, in das Gebiet der Feinde gelangen kann. Eine besondere Ausfuhrkommission wird für die Aufrechterhaltung dieser wesentlichen Bedingungen sorgen, und die neue Organisation ist bis in die lesten Verzweigungen so gründlich durchgearbeitet, daß die deutschen Interessen durchaus gesichert sind. Die Maß nahmen über die Verteilung und Verwendung der Waren im schweizerischen Inland, die dem Schweizer Empfinden peinlich waren, sind so weit den Wünschen der Schweiz angepaßt worden, daß nunmehr die Interessen beider Teile in volle Uebereinstim mung gebracht sind. Das ist in der Weise ermöglicht worden, daß an die Stelle der Ueberwachung im Innern des Landes eine Grenz­kontrolle tritt. Die Einrichtung, die sich ausschließlich auf die Ston­trolle der Ausfuhr von aus deutschem Material hergestelltem Striegs­material bezieht, unterscheidet sich also im Wesen durchaus von dem berüchtigten Kontrollsystem der Entente, die die gesamten Handels­- Verſtänd­

Die Agonie des Hasses.

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Mailand , 1. Oktober. ( T. 1.) Der Avanti" bringt einen Artifel enimvidelt der„ Avanti" den Gedankengang, daß der Saß, Leitartikel, überschrieben: Die Agonie des Hafscs". In diesem den die Soldaten aus der Heimat mit an die Front bringen, nach und nach verfliegt. Man könne in den Schüßengräben fest stellen, daß der Baß gegen den Feind in den letzten Zügen liege. Zuerst beherrsche die Soldaten noch ganz der Saß, der eine Schöpfung der Zeitungen au bause" fei, nach dem ersten Feuergefecht und einigen Wochen Erfahrungen im Schüßen­graben verwandle sich aber der Haß in einen Respekt vor dem Feinde, den man indessen immer noch hasse. Mit der Zeit der Fort­Sauer des Krieges, der Mühen, der Opfer und der Entbehrungen, denen die einzelnen Soldaten ausgesetzt sind, verschwinde der Haz und mache einer Art Melancholie Blaz, die sich mit einem Seufzer begnüge, halb humoristisch von den„ Boches" drüben zu sprechen. Bum Unterschiede von den Tageszeitungen zu Hause finde man in den Kriegs- Zeitungen" der Schützengräben nicht jene Haßergüffe gegen den Feind.

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Gleichzeitig wurde dem Reichstag auch der Entwurf zur Verlängerung des Landtags in Elsaß Loth= ringen borgelegt.

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Dem Reichstag ist auch der Entwurf eines Gesetzes betreffend des Gerichtstostengesezes, enderungen Gerichtsvollzieher zugegangen. Die Aenderungsvorschläge der Ne­Gebührenordnung für Rechtsanwälte und der Gebührenordnung für gierung für diese Geseze sind in allen drei Fällen hervorgerufen durch die Unstimmigkeiten, die bezüglich der Erstattung der Reichs­abgabe bei Post- und Telegraphengebühren durch das Publikum an Gericht, Anwälte und Gerichtsvollzieher beſtehen. Sie beschränken sich daher auf Schaffung eines Zustandes, der diese Erstattungs­pflicht regelt.

Ein Reichsamt für den deutschen Außenhandel?

Am 27. September fand in der Berliner Handelskammer unter Teilnahme von Vertretern zahlreicher wirtschaftlicher Organisationen. eine Beratung über die Frage statt, ob unter Zusammenfassung der Abteilung IV des Reichsamtes des Innern und der Abteilung II des Auswärtigen Amtes ein neues Reichsamt für ander und Industrie oder speziell für die Pflege des deutschen Außen­handels geschaffen werden sollte. Die Aussprache ergab im wesent überlasteten Reichsamts des Innern, andererseits eine intensivere

Lichen lebereinstimmung darüber, daß einerseits eine Teilung bes

beziehungen zu ben Zentralmächſten ſtören will. Das Brand: Die allgemeine Dienstpflicht in Australien . Deutschlands für die Schwierigkeiten, mit denen die Schweiz zu rechnen hat, äußert sich aber vor allemt auch in der Erledigung London , 30. September. ( W. T. B.) Daily Chronicle" planmäßige Förderung und Unterstügung der deutschen Außen­der Fragen des deutschen Besitzes und der Kompensationsschuld. meldet aus Melbourne vom 29.: Die Versuche der Sozialisten, handelsinteressen und dementsprechende Neugestaltung und Deutschland hat damit, daß es diese Schuld als getilgt ansieht und die Gewerkschaften zu radikalen Maßregeln gegen die Einfüh- Neuorientierung der Zentralverwaltung notwendig jet. Als die Frage der Herausgabe des Besizes der weiteren Entwickelung Frage, in welcher vovbehält, einen wesentlichen Streitpunkt beseitigt, von dem die En- rung der Dienstpflicht zu bewegen, sind mißglückt. Es wurde noch nicht genügend geklärt erscheint die tente annahm, er werde schließlich zu einem Konflikt mit der Schweiz 21 und 35 Jahren in Erwartung des Ergebnisses der Volksabstim.der in Betracht kommenden Fragen sollen nun die dem Ständigen heute bekanntgemacht, daß alle unverheirateten Männer zwischen Form dieses Biel am besten zu erreichen sei. Zur weiteren Klärung Ausschuß deutscher Vereine zur Förderung des Außenhandels an­mung über die Dienstpflicht zum militärischen Dienst im Inland gefchloffenen 23 Bereine aufgefordert werden, sich nun selbst offiziell aufgerufen werden sollen. Die Aufgerufenen werden nach ärztlicher mit dem Gegenstand zu befassen, damit entsprechend dem Zweck, zu Untersuchung, soweit sie nicht vom Militärdienst befreit sind, sofort welchem der Ständige Ausschuß geschaffen wurde nach Möglich nach den Militärlagern geschickt werden. Von den 75 Mitgliedern feit ein gemeinsames und gleichzeitiges Auftreten der an den Außen­des Repräsentantenhauses haben nur 18 ein Manifest gegen die handelsfragen besonders beteiligten Störperschaften den maßgebenden Dienstpflicht unterzeichnet, von den 36 Senatoren 16. Stellen gegenüber in dieser Angelegenheit herbeigeführt wird.

führen.... Die Entente wird natürlich in würdiger Fortschung ihrer Praxis bei Interpretation des Artikels 11 alle ihre geläufigen Mittel aufbieten, um die Durchführung des Abkommens zu er­schweren; die Schweiz aber dürfte sich die Wahrung des Abkom­mens durch eine energische Abwehr aller Hetzversuche der Entente zu sichern wissen.".

Eine sozialistische Anklagerede.

( Aus der Kammerrede des Abg. Brizon.) Berlin , 30. September. ( T. U.) Einem hier vorliegenden aus­führlichen Berichte über die bereits furz wiedergegebene Rede des Abg. Brizon in der französischen Deputiertenkammer entnimmt die „ Telegraphen- Union" folgende packende Einzelheiten:

Abg. Brizon: Meine Herren! Es bleibt uns nichts, als kühl den Preis dieses furchtbaren Krieges zu berechnen. In runden Zahlen darf ich diesen Preis auf 50 Milliarden beziffern, die seit Beginn des Krieges im August 1914 bis zum 31. Dezember 1916 in den Abgrund geworfen sein werden. Das sind die staatlichen Ausgaben, sie stellen einen ersten Entwurf der Kriegskosten dar. Es gibt aber noch zwei weitere Kostenanschläge:

1. Die während des Krieges verlorene Arbeit. 2. Der Wert der für immer verlorenen Männer, ohne Berüd. sichtigung der Verkrüppelten.

Kleine Kriegsnachrichten.

London , 1. Oktober. ( W. T. B.) Amtlich. Die Ein­nahmen für die sechs Monate bis zum 30. September betragen 163 922 899 Pfund Sterling gegen 102 866 764 Pfund Ster­betragen 904 801 729 Pfund Sterling gegen 674 497 420 Pfund ling in dem gleichen Zeitraum des Jahres 1915. Die Ausgaben

Sterling.

Amsterdam , 1. Oktober. ( W. T. B.) Die Dampfer, a m- bangan", von Amsterdam nach Batia, Frisia", von Süd­ amerika nach Amsterdam, und„ Commowijn e", von Paramaibo nach Amsterdam, haben ihre Post in England zurüdlassen müssen.

Stocholm, 30. September .( W. T. B.) Die Regierung hat ein Ausfuhrverbot für Kupferera und Ridelera erlassen. Bern, 1. Oktober .( W. T. B.) Der italienische Ministerrat beschloß, im Palazzo Venezia ein natio nales Museum für italienische Kunst und Geschichte einzu. richten.

Jch unterbreite Ihnen zunächst den Wert der verlorenen Ar­beit. Es befinden sich 6 Millionen Männer unter den Fahnen. Auf diese 6% Millionen kommen sicherlich 5 Millionen wirklich Schaffender. Wenn ich den sozialen Wert der Arbeit eines jeden Stockholm, 1. Oftober.( W. T. B.) Die schwedische Re­Mannes mit 10 Franken täglich ansetze und das Arbeitsjahr mit gierung hat eine besondere Voltshaushaltstom mis­300 Tagen berechne, so ergibt das für jeden einzelnen einen Gefion eingesetzt, die den Verbrauch der wichtigsten Lebensmittel samtwert von 3000 Franken jährlich oder, mit 5 Millionen multi- regeln soll.

pliziert, 15 Milliarden Franken am Ende des Jahres. Da nun der

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Zur Speiseölgetvinnung aus Roßkastanien. Amtlich. Berlin, 1. Oktober .( W. T. B.) Roßkastanien sollen in diesem Jahre in erster Linie zur Delgewinnung verwandt werden, da sie ein für menschliche Ernährung durchaus geeignetes, wohlschmeckendes Cel enthalten. Mit der Durchführung der Sel­und tierische Dele und Fette G. m. b. H. in Berlin bon gewinnung ist der Kriegsausschuß für pflanzliche dem Präsidenten des Kriegsernährungsamts ermächtigt worden. Daneben ist auch die Bezugsvereinigung auf Grund der Verord­nung über den Verkehr mit Kraftfuttermitteln pom 28. Juni 1915 Reichs- Gejekblatt S. 399) berechtigt, Roßkastanien zum gefeßlichen Höchstpreise aufzukaufen. Sie wird jedoch die von ihr übernomme­nen Kastanien zut Delgewinnung an den Kriegsausschuß für pflanz­liche und tierische Dele und Fette abliefern, der gehalten ist, die Breßrüdstände, die sich zur Wild- und Vichfütterung eignen, an die Bezugsvereinigung zurüdzugeben.

Leste Nachrichten.

Vom U- Boot- Krieg.

Kopenhagen, 1. Oftober.( W. T. B.) Wie aus Drontheim ge­meldet wird, ist der der Nordenfieldske Dampfschiffahrtsgesellschaft

Strieg bei dieser Politik der Regierung wenigstens noch ein Jahr Rückkehr aller friegsgefangenen Deutschen gehörende Dampfer„ Rolf Jarl"( 1235 Tonnen) vor der Wurman­

dauern wird, so haben wir mit drei Jahren Krieg zu rechnen. Infolgedessen wird Frankreich an Werten sozialer Arbeit dreimal 15 Milliarden, also 45 Milliarden, eingebüßt haben. Das ist der zweite Kostenaufriß: 45 Milliarden glatter Verluste!

aus Nordafrika nach Frankreich.

Amtlich. Berlin, 1. Oftober.( W. T. B.) Die französische Regierung hat in einer amtlichen Mitteilung folgendes erklärt:

tüste torpediert worden. Der Dampfer„ Roald Jarl" derselben Gesellschaft lief gestern in Honningsvaag mit der ganzen geretteten Besaßung ein.

Die griechischen Wirren.

Der dritte Sostenaufriß ist der schmerzlichste. Er betrifft den wirtschaftlichen Wert der auf den Schlachtfeldern gefallenen Algier und Tunis die Befehle erteilt worden, damit alle deutschen " Seit Anfang September sind den Militärbehörden in Marokko, Männer. Ich will nicht einmal den moralischen in Betracht ziehen, Gefangenen nach Frankreich übergeführt werden. Von diesen sind denn der moralische Wert eines Mannes im ureigensten Sinne des 2500 schon eingetroffen oder werden vor dem 20. September ein„ Daily Telegraph" gemeldet, daß auch die Insel Tenedos sich London, 80. September .( W. T. B.) Aus Kanea wird dem Wortes genommen, ist einfach unberechenbar. Welch ungeheures treffen. Die zweite Hälfte wird sich zwischen dem 20. und 25. d. M. dem Aufstand angeschlossen hat. Die bewaffneten Streter Kapital an Gefühlen, Neigungen, Klugheit, Talenten, Erfindungs- einschiffen und in Frankreich am Ende des gleichen Monats an­funst, Wissenschaft und vielleicht sogar an Genie stellen unsere lommen. Zu diesem Zeitpunkt wird in Nordafrika kein deutscher find nach ihren Wohnstätten zurüdgefehrt. In ganz Streta ist die Toten dar. Kein Sterblicher könnte das berechnen! Ich möchte Gefangener, weder ein Kriegsgefangener noch ein Zivilgefangener, Ordnung wiederhergestellt, nur in Heraklion, wo die Türken und die venigelösfeindlichen Elemente am stärksten bertreten sind, wurde hier nur sozusagen in roher Form versuchen, den Durchschnitts- weder in den Strafanstalten noch in den Lagern verbleiben." wert der Arbeit zu berechnen, die all die Männer hätten leisten gierung besteht kein 3Zweifel daran, daß die Leidenszeit unserer awar noch einige Ünruhe, aber die Behörde hat die Lage gut in der Angesichts dieser bündigen Erklärung der französischen Re. von der neuen Regierung eine Besazung zurückgelassen. Es herrscht können, die jetzt unterm grünen Rasen liegen. Um diese Arbeit, deutschen Landsleute in Afrika endlich abgeschlossen ist. Schon Hand. Am Mittwoch wurde in der Kathedrale von Kanea ein feier­meine Herren, fommen wir nicht herum! Wieviel Männer werden vorher war die größere Hälfte der deutschen Gefangenen in Nord- licher Gottesdienst zur Einweihung der neuen Regierung abge­wir zu Ende des Krieges verloren haben? Ich habe bereits ge- afrita nach Frankreich zurüdgekehrt. jagt, daß der Krieg bei dieser Politik des Herrn Briand wenigstens halten; alle Notabeln waren anwesend. Der Bischof von Kreta Die deutsche Heeesverwaltung hat daraufhin angeordnet, daß noch ein Jahr dauern wird. Nehmen wir an, daß am Ende des die nach dem besetzten Rußland verschickten 10 000 Franzosen sämt- zelebrierte die Messe. Am Ende des Gottesdienstes sprach der Bischof Krieges Frankreich eine halbe Million an Toten zu beklagen hat. lich in deutsche Lager zurückgeschickt werden, da der Zweck dieser das Gebet für den König; nur Venizelos und Konduriotis ant­worteten mit einem Amen, die Gemeinde schwieg. Wie ich vorhin berechnet habe, beziffert sich der wirtschaftliche Wert Maßnahme erreicht ist. der verlorenen Arbeit für jeden einzelnen auf 3000 Frank jährlich. Batete, Briefe und Geldsendungen für deutsche Kriegs. gefangene, die bis jetzt in Nordafrika waren, sind bis auf weiteres Wenn ich einen Durchschnitt von 38 Arbeitsjahren annehme, fo ant pas" bureau de renseignement ministère de la guerre" in komme ich zu der Ziffer von 100 000 Frank für jeden einzelnen Baris zu adressieren, das die Weiterleitung in die neuen Lager Mann. Vervielfältigen Sie diefe 100 000 Frant mit 1% Millionen, im europäischen Frankreich veranlassen wird.

Athen, 1. Oktober .( W. T. B.)( Reutermeldung.) Das Kriegs­und das Marineministerium haben strenge Maßnahmen ergriffen, um zu verhüten, daß Offiziere sich den Aufständischen anschließen. Drei Schiffslapitäne wurden verhaftet.