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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Eine feine Sinekure.

feine Stelle treten. Nicht lange, bann trat Genosse Roll- schuldig und billigten ihr mildernde Umstände zu.- wagen in die Bresche und machte dem Interregnum ein Staatsanwalt Dr. Stelzner beantragte neun Monate Der Verteidiger Referendar Hahn Ende durch die von ihm herausgegebene Augsburger Volkszeitung", Gefängnis. beren erſte Nummer am 17. Dlars 1900 erſchien, zuerſt wochent empfahl die bedauernswerte grau ber Wilde bes Gerichts. Die

Aus Industrie und Handel.

Maßlose Forderungen der Tabakbauern.

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wurde zu sechs Monaten Gefängnis unter Anrechnung von drei Monaten Untersuchungsha ft verurteilt. Der Haftbefehl wurde aufgehoben.

Protestantischer Schriften- Vertrieb."

Das Gericht schenkte

lich zweimal, dann dreimal, ab 1. April 1903 täglich. Als So überschrieben wir fürzlich einen Verhandlungsbericht aus Schwäbische Volkszeitung" wurde im Jahre 1905 das Blatt von der Schlichtungskommission der Schneider. Dort hatte die Frau der Partei selbst übernommen und erschien von da ab täglich acht­eines zum Heere einberufenen Jnnungsmitgliedes die Arbeit von seitig, die Uebernahme der Druckerei in Parteieigentum erfolgte im der Werkgenossenschaft auch weiterhin erhalten, ohne aber nur einen April 1911, im gleichen Jahre der Umzug in das neuerrichtete eigene Ein grober Vertrauensbruch lag der Anklage wegen Be Finger zu rühren. Sie übertrug vielmehr einem anderer Schneider Betriebsgebäude. Es ist ein gewaltiges Stüd Parteiarbeit, das in truges zugrunde, die gegen den Kaufmann Heinrich Dülfer meister die Arbeit, der dieselbe von der Ausgabestelle abholte und der Zeit von 1891 bis 1916 in Augsburg und Schwaben geleistet vor dem Schöffengericht Berlin- Schöneberg verhandelt wurde, twieder hinlieferte. Die Striegerfrau hatte alio tein nichts zu schaffen wurde. Wenn die Sozialdemokratie in Augsburg am Marschieren und ihn beschuldigte, eine vertrauensselige ältere Dame um damit, ihre Tätigkeit bestand einzig und allein darin, daß sie die ist, so verdankt sie das in erster Linie ihrer Presse, die bei be- 9000 M. geschädigt zu haben. 25 Proz. vom Arbeitsverdienst als Unternehmergewinn einstedte schränkten Mitteln und unter schwierigen Verhältnissen eine Riesen- Der Angellagte war seinerzeit Geschäftsführer bei dem Pro und dem Meister 75 Proz. zahlte, also den Satz, der dem letzten arbeit geleitet hat. testantischen Schriften Vertrieb. In dieser Eigenschaft Arbeiter zusteht. Ueber diefe merkwürdige Methode, Renten zu ge war er mit einem inzwischen verstorbenen Fräulein bekannt ge­währen, herrschte bei der Schlichtungskommission nur eine Ansicht, worden, die sich trotz verschiedentlichen Abratens an dem geschäft­und ver Vertreter des Bekleidungsamts sagte einem anwesenden lichen Unternehmen mit der genannten Summe, die ihr ganzes Vermögen darstellte, beteiligen wollte. In der Tat ließ sie Mitgliede der Wertgenossenschaft in unverblümtester Weise, daß dieses Verfahren von der Militärbehörde aufs schärfste mißbilligt auch das Kapital aus ihrer Heimat kommen und an eine Bank überweisen, wo es auch auf das Konto würde, die keine Veranlassung habe, Renten zu zahlen. Das kleine Die Reichsregierung hat bekanntlich, um eine weitere Preis- hiesige des Protestantischen Schriften- Bertriebs gebucht wurde. Der Ans Handwerk solle wohl unterſtügt werden, aber nur soweit es tatsäch- treiberei auf dem Rohtabakmarkt zu verhindern, ein Einfuhrverbot geklagte hob dann als Geschäftsführer das Geld nach und nach ab, lich selbst arbeite. erlassen und auch den weiteren freihändigen Verkauf des Inlands- jedoch anstatt es im Interesse des Geschäftes zu verwenden, ver­Man hätte nun meinen können, daß die Werkgenossenschaft fich tabats vorläufig verboten. Es fand nun, wie die Presse bereits ge- brauchte er die ganze Summe für sich. Die Geldgeberin dagegen diese Lektion merken würde. Dem scheint aber nicht so zu sein, meldet hat, fürzlich in Mannheim eine Besprechung zwischen Inter - ließ er, wie aus verschiedenen Schriftstücken hervorging. in dem vielmehr werden wiederum Beschwerden laut, die auf die Weiter- effenten und Regierungsvertretern statt, um die Neuregelung des Glauben, daß das Kapital von 9000 M. in der G. m. b. H. angelegt führung dieser Praris hinweisen. Unter anderem ist die Beschwerde Verkehrs mit Rohtabak zu organisieren. Das Bestreben, den Rauchern, worden sei. Vor Gericht fam er mit dem Einwand, daß das eines Schneidermeisters zu verzeichnen, bei dem die Sache, wie oben darunter vor allen Dingen den im Felde stehenden Stämpfern, auch Fräulein, mit dem er sich sehr gut gestanden und das ihm volles geschildert, liegt. Die Leitung der Werkgenossenschaft vertritt nun- weiterhin eine möglichst preiswerte Bigarre zu liefern, scheinen Vertrauen entgegengebracht habe, ihm das Geld als Darlehn gegen mehr der Standpunkt, daß sie so handeln dürfe und niemand es ihr unsere Tabakbauern durch maklose Preisforderungen zu durch angemessene Verzinsung überlassen habe. verbieten könne, auf diese Weise Frauen von Innungsmitgliedern zu freuzen. Bei der Mannheimer Besprechung herrschte über alle ihm jedoch darin feinen Glauben und verurteilte ihn nach dem An­unterſtüßen. Diese Ansicht ist irrig. Ganz abgesehen davon, daß Organisationsfragen nach längerer Aussprache volle Einmütigkeit. trage des Amtsanwalts zu drei Monaten Gefängnis. auf diese Art Lohndrückerei gezüchtet wird, denn der Meister kann Nur in der Preisfrage konnte eine Einigung nicht erzielt werden. Für das Honorar des Verteidigers. nämlich 120 M. den letzten Arbeiter nicht mit 75 Broz. bezahlen, wenn er selbst Die Vertreter der Tabatpflanzer forderten Um sich das Honorar für einen Verteidiger zu ver nur so viel erhält, läuft diese Methode auf ein willkürliches und bis 160 M. für den Zentner, je nach der Beschaffenheit des fchaffen, wollte der vorbestrafte Emil Schüße den Ein­unfontrollierbares Rentensystem hinaus, wozu die Genossenschaft Tabaks , unter Hinweis auf die bei lezten Frühkäufen gezahlten bruch verübt haben, der ihn gestern vor der ersten Straf­keine Befugnis hat. Will sie ihren Mitgliedern Gutes tun, so mag Preise. Zur Beurteilung der Höhe dieser Preiſe muß darauf kammer des Landgerichts II führte. fie in die eigene Tasche greifen, die jetzige Uebung ist jedenfalls un hingewiesen werden, daß die zuletzt im freihändigen Verkehr Am 12. August d. J. war der Angeklagte von dem Portier des statthaft. gezahlten Preise nur durch wahnwißige Spekulationen und wilde Hauses abgefaßt worden, als er in die Wohnung einer Frau Rechts­Deutsches Reich. Preistreiberei zustande gekommen sind, niemals aber als Grundlage für anwalt D., die gerade verreist war, eingedrungen war und dort eine einen gerechten Preis genommen werden können. Hierfür müßte Menge Goldsachen gestohlen hatte, die einen Wert von mehreren vielmehr, worauf auch ein Regierungsvertreter hinwies, der Durch Hundert Mark besaßen. Die Wertsachen wurden ihm gleich wieder Aus Anlaß der Differenzen bei den Schauerleuten schrieb die schnittspreis der legten 10 Jahre in Betracht gezogen werden. Dieser abgenommen und er selbst als vielfach vorbestrafter Dieb verhaftet. Ortsverwaltung Hamburg des Transportarbeiterverbandes dem Hafenbetriebsverein am 14. August, daß die allgemeine Auffassung zaie wird danach ermessen können, daß die von den Pflanzern verlegung verwickelt gewesen und habe sich deswegen zu seinem Bei betrug aber für die letzten 10 Friedensjahre nur 30 m., auch der Als Veranleſſung zu dieſem ungebetenen Besuch gab er nun folgenden, sonderbaren Grund an. Er sei in eine Angelegenheit wegen Körper­der Hafenarbeiter dahin geht, daß die jezigen Löhne den bestehenden Die Kosten dafür Berhältnissen nicht entsprechen. Obgleich die Ortsverwaltung des geforderten Preiſe ſelbſt unter weitgehendster Berücksichtigung stand einen Verteidiger angenommen gehabt. Will Transportarbeiterverbandes mehrfach Anträge zweds Besprechung der Kriegsverhältnisse jedes Maß übersteigen. man hätten 50 M. betragen, und da er diesen Betrag nicht besessen, hätte geradezu unverantwortlich diefer Angelegenheit an den Hafenbetriebsverein gerichtet hat, lehnte nicht gegen die Allgemeinheit er, um sich das Geld dazu zu verschaffen, den Einbruch bei dem anderen dieser Verhandlungen ab. Da die Bestrebungen der Hafenarbeiter handeln, so können ihnen keinesfalls Preise, die 60 M. bis 90 M. Rechtsanwalt ausgeführt. Diese Begründung half dem Angeklagten, weder durch Stillschweigen noch durch Gewaltmaßnahmen unterdrückt übersteigen, bewilligt werden, denn bei Zugrundelegung der von der sonst in vollem Umfange geständig war, recht wenig. Denn das werden konnten, ließ die Organisation kein Wittel unversucht, eine ihnen geforderten, wäre es unmöglich, eine Zehnpfennigzigarre her- Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren Zuchthaus. Regelung herbeizuführen. Es fanden Verhandlungen mit dem Ge fahrt und Gewerbe statt. Die Deputation schrieb dem Verbande berücksichtigen ist, daß sich für den Fabrikanten der Preis des Sonnabend mittag. Mild und zeitweise heiter, jedoch sehr unbeständig neralkommando und später mit der Deputation für Handel, Schiff zustellen, selbst wenn sie nur aus deutschen Kabaken bestände, da zu am 28. September, daß die Verhandlungen über die Gewährung Tabaks durch Schwund und dergleichen( das sogenannte Defale) um mit wiederholten, meist geringen Regenfällen. einer weiteren Teuerungsanlage an Hafenarbeiter nunmehr abge- etwa 50 Proz. erhöht. Andererseits hat der deutsche Tabak jetzt fchloffen sind und zu dem Ergebnis geführt haben, daß der Hafen während des Krieges für die Bigarrenherstellung sehr an Bedeutung betriebsverein die jeßige außertarifliche Kriegszulage für Hafen- gewonnen. arbeiter( dieselbe wurde am 8. Mai 1916 gewährt) vom 2. Oftober ab von 50 f. auf 1 M. erhöht hat. Beteiligt an diefer Lohnerhöhung find die Schauerleute, Echiffsreiniger, Steffelreiniger und Dodarbeiter, Speicherarbeiter, Getreidearbeiter, Ewerführer und Deckschutenschiffer, Hafendampferpersonal und Kohlenarbeiter. Der Verein der am Kohlenhandel Beteiligten hat die gleiche Erhöhung auch den Kohlenarbeitern und Kutschern in den Feuerungshandlungen zugestanden.

Teuerungszulagen im Hamburger Hafen .

Auch mit dieser Zulage von 1 M. pro Tag müssen die Safen arbeiter den größten Teil der Mehraufwendungen für Lebensmittel und sonstige Bedarfsgegenstände auf sich nehmen, da die Zulage feineswegs als ausreichend bezeichnet werden kann.

Aus der Partei.

Preffe- Jubiläen.

Bieber fonnten mehrere Parteiblätter mit Beginn diefes Dftober eine Erscheinungszeit registrieren, auf die man zu gewöhnlichen Beitläuften mit einer getvissen Freudigkeit hinblidt, die man aber auch in dieser todernsten Zeit wenigstens nicht ohne einen Blid der Genugtuung auf das oft unter erschwerenden Umständen Geleistete hingehen läßt. Die Volkszeitung" in Weimar ist nun 10 Jahre alt geworden und die Schwäbische Volkszeitung" in Augsburg fanu gar auf 25 Jahre zurüdbliden.

blieben.

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Kommt es daher zur Festsetzung von Höchstpreisen, so können bei ihrer Bemeffung nur obige Gesichtspunkte maßgebend sein. Kimmt man davon Abstand, Höchstpreise festzusetzen, so müßte sich die amt. liche Preisprüfung unbedingt mit den Forderungen der Tabafpflanzer beschäftigen, denn es ist nicht angängig, daß immer nur Industrie und Handel die Mißhelligkeiten der Preisprüfung über sich ergehen lassen müssen, während die Stelle, die bei der Preisbildung die wichtigste ist, nämlich die Erzeugung des Rohstoffes, sich ungestraft der frassesten Preistreiberei schuldig machen darf. Von den maßgebenden Stellen ist erst kürzlich der Tabat als ein Gegenstand des täglichen Bedarfs erklärt worden, die Preisprüfungsstellen sind angewiesen worden, ihre Tätigkeit auch auf die Beobachtung und Nachprüfung des Tabak­handels auszudehnen. Dann ist es auch wohl nur eine der ersten Forderungen der Gerechtigkeit, daß man dorthin fieht, wo die Preis­treiberei augenscheinlich am schlimmsten getrieben wird.

Konsolidierung der Drahtkonvention.

Die Vertreter von etwa hundert Drahtwerken tamen am Donnerstag in Hagen zusammen und beschlossen einstimmig, die bestehende Trabttonvention in festerer Form auszugestalten und eine Kontrollstelle zu errichten. Die Verkäufe wurden zu unveränderten Breisen und zwar wie bisher von den einzelnen Werken getätigt.

Gerichtszeitung.

Ein Verzweiflungsakt.

Eine Tat der Verzweiflung, durch die vier Menschenleben gefährdet worden sind, lag einer gestern vor dem Schwur­gericht des Landgerichts I verhandelten Anklage wegen ver­uchten Totschlages zu Grunde.

Mutter

zu ber

Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland

Sammelt Obfiferne

für die Ölgewinnung

Gewaschene, getrocknete und nach Arten getrennte Kerne des Stein obstes ,

ausgenommen Pfirsichkerne,

sowie lufttrockene Kürbiskerne nehmen die nachstehenden Stellen in Empfang und ver­güten dafür:

10 Pf. für 1 kg Obstferne, 15 Pf. für 1 kg Kürbiskerne. Berlin : Berger u. Kulp, Schöneberger Ufer 52.

"

Gleimstr. 62.

Efren u. Bidnase, Heidestraße( Lehrter Bahnhof ). Louis Schulze, Fruchtstr. 16.

Görlizer Ufer( Görlizer Bahnhof).

Schule IX, N. 54, Aderstr. 143( Edh. Invalidenstr.)

X, N. 58, Schönhauser Allee 141.

I, W. 57, Frobenstr. 1. II, C. 19, Neue Grünftr. 27. III, S. 59, Planufer 88. IV, N. 37, Meßer Str. 38. VI, SW. 48, 2ilhelmstr. 30. VII, O. 34, Tilsiter Str. 87. VIII, C. 25, Alexanderstr. 9. Lichtenberg : Schulböden Marktstraße und Scharnweberstraße. Steglik: Fortbildungsschule Schloßstr. 43.

15 Pf. für 1 kg Obstkerne, 20 Pf. für 1 kg Kürbiskerne. Friedenan: Rathaus, Rheinftr. 1.

Wilmersdorf : Gemeindeschule I, Gieselerstr. 7.

10 Pf. für 1 kg Obstferne, 10 Pf. für 1 kg Kürbiskerne. Neukölln: Feuerwache, Erfstraße.

Schöneberg : Vaterland. Frauenverein, Potsdamer Str . 75.

Tempelhof : Lhzeum, Dorfftr. 17.

Innsbruder Str. 14/15. Stolonnenstr. 22/23. Herbertstr. 1. Cranachstr. 52.

5 Pf. für 1 kg Obstkerne, 5 Pf. für 1 kg Kürbiskerne. Lichterfelde : Berger u. Stulp, an beiden Bahnhöfen. Weißenfee: Pfarrer Reichardt, Berliner Allee 86.

Vogel, Gablerstr. 22.

Am 1. Oktober 1906 erschien die erste Nummer der Weimarischen Volkszeitung". Mit 1700 Abonnenten war sie ins Leben getreten, deren Zahl fich bis zum Schluß des Jahres mehr wie ber­Doppelte, auf 2700 ftieg. Ueber fünf Jahre erfolgte die Herstellung des Blattes in Gera in der Druckerei der Reußischen Tribüne. Die erfreulicherweise fortgesetzt steigende Zahl der Leser und der Anschluß der sozialdemokratischen Zeitungsleser aus dem 1. und dem 2. weimarischen Wahlkreise, deren Organ zulegt die Zeitung Thüringen ", die in der Druckerei der Tribüne" zu Erfurt her- Die 34 Jahre alte Angeklagte, Frau Charlotte Io B, wohnte gestellt wurde, war, führte dazu, daß vom 1. Januar 1913 ab die mit ihrer Mutter und ihren beiden Kindern in den Hause Kopen­" Volkszeitung" in der in Jena errichteten eigenen Druderei er hagener Straße 35. Die nervöje, zur Melancholie neigende Frau scheinen konnte. Die Entwicklung des Zeitungsunternehmens, der hatte schwer mit den Sorgen des Lebens zu kämpfen. Sie lebte Druckerei wie des Verlagsgeschäftes war eine recht erfreuliche und seit drei Jahren von ihrem Ehemann, der sie schlecht behandelt haben soll und jetzt im Felde ſteht, getrennt und hatte rechtfertigte die Hoffnungen, die von den in eifriger vieljähriger nicht nur für ihren Lebensunterhalt und den ihrer beiden Vorarbeit tätigen Genossen gehegt worden waren, in vollem im Alter von zehn und zwölf Jahren stehenden Kinder zu fondern Maße. Dann kam der Krieg, der dem jungen Unternehmen ge- forgen, auch noch ihre franke gewaltige Opfer auferlegte. Doch auch in dieser schlimmsten aller pflegen. Sie brachte sich durch Arbeit in einer Schneiderwerkstatt Beiten ist die Volkszeitung" dem Proletariat des Großherzogtums durchs Leben. Da wollte es das Schicksal, daß dem Werkführer Sachsen trog aller Hemmnisse wie Belagerungszustand, Burg - 3000 m. aus feiner Rodtasche abbanden famen und der Verdacht frieden und Zenfur die vornehmste Waffe in ihrem Kampfe ge- des Diebstahls sich auf die Angeklagte lenkte. Eine bei ihr ab­Länger ist die Geschichte der Schwäbischen Bolts. gehaltene Hausfuchung war ergebnislos. Der Verdacht blieb aber zeitung". Dabei ist sie keineswegs die erste sozialdemokratische beſtehen. Diesen Vorfall nahm fich die Angeklagte sehr zu Zeitung, die in Augsburg erschien. Schon im Sommer 1869 Herzen, fie glaubte dieſe Schmach nicht ertragen zu fönnen verfiel nach vielfachem auf den dumpfen Hinbrüten hatten rührige Genossen ein Organ herausgegeben Der Prole- plan, sich δαξ Leben aber 3 nehmen, tarier", das Eigentum des Allgemeinen Deutschen Sozial- ihre beiden Kinder nicht hilflos hier zurüd­demokratischen Arbeitervereins war, der seit 1864, also noch zu zulassen, sondern sie auf die Reise ins Jenseits mitzunehmen. Lebzeiten Lassalles, in Augsburg eine Gemeinde" aufwies. Innere In der Nacht zum 6. Juni schritt sie zur Ausführung dieses Planes. Kämpfe, vor allem aber der deutsch - französische Krieg verursachten Nachdem ihre Mutter und die Kinder zu Bett gegangen waren, schloß das Eingehen des Proletarier". Anfangs 1875 konnte denn sie die Wohnungstür ab und schrieb einen Abschiedsbrief, in welchem daß sie den auf ihr ruhenden Verdacht nicht der Volkswille" erscheinen. Sie erklärte, auch wöchentlich Als Opfer des Sozialistengefezes mußte jedoch dieses Blatt ertragen fönne, deshalb aus dem Leben scheiden und ihre Lieben mitnehmen wolle. Dann öffnete sie die Gas. Ende 1879 eingehen. Erst nach einem Dußend von Jahren hähne in ihrer Wohnung und legte sich nieder, um den nach Eingehen des Volkswillen" konnten die Augsburger Arbeiter Tod zu erwarten. Als Hausbewohner einen starken, aus der ein neues Parteiorgan, die Volkszeitung für Augsburg und Um logichen Wohnung strömenden Gasgeruch wahrnahmen, benach Als man die Tür gewaltsam geöffnet gebung" begrüßen. Redigiert von Genossen Karl Breder, gedrudt richtigten sie die Polizei. bei M. Ernst in München , versprach das neue Blatt ein wirklich hatte, fand man alle vier Bewohner in besinnungslosem Zustand Die sofort angestellten Wiederbelebungsversuche unabhängiges Organ zur Vertretung der politischen und vor. tommunalen Interessen der niederen Volksschichten der Augs- waren von Erfolg getrönt: sämtliche vier Personen find dem Leben erhalten worden. Nach dem Gutachten burger Bevölkerung zu das eine ⚫längst und des Geheimen Medizinalrats Dr. Straßmann handelt es sich auszufüllen schmerzlichst empfundene Lücke berufen. war". um eine Affefthandlung, bei der krankhafte Momente wohl Es fehlte freilich nicht an Rückschlägen, auf eine furze Spanne mit im Spiele waren; ein Zustand der Bewußtlosigkeit habe aber das bei Begehung der Tat nicht bestanden. Die Geschworenen Zeit mußte die Volkszeitung" als selbständiges Organ Erscheinen einstellen und unfer Münchener Parteiblatt an erklärten die Angeklagte des versuchten Totschlages Berantw. Redatt.: Alfred Wielevy. Neukölln. Inicratenteil verantw. Zb. Glode, Berlin . Druk u. Verlag: Vorwärts Budor. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsbl

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dreimal

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werden,

und

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Frau Direttor Böggris. Brauhausstr. 2-5. Sarggeschäft Kaddoh, Berliner Allee 218.

15 Bf. für 1 kg Obstferne, 15 Pf. für 1 kg Kürbiskerne. Schmargendorf : Frau Prof. Bohm, Saßniger Str. 3.

20 Pf. für 1 kg Obstkerne, 20 Pf. für 1 kg Kürbiskerne. Grunewald : Frau Reg.- Rat Stadmann, Josef- Joachim- Str. 22. Gegen ein Andenken seitens der Sammelstelle. Charlottenburg : Hausverwalt. d. Cecilienhaus., Berliner Str. 137. Nur freiwillige Sammlung ohne Vergütung.

Brit: Sämtliche Schulen.

Friedrichsfelde : Lebensmittelbureau Wilhelmstr. 9. Halensee : Berger u. Kulp, Güterbahnhof. Lankwit: Pfarrhaus.

Oberschöneweide : Hindenburgschule.

Bankow: Frau Schwarze, Nieder- Schönholz, Berliner Str. 133. Tegel : Sämtliche Schulen.

Treptow : Baterländischer Frauenverein, Zweigverein.

Kriegsausfchuß für Oele und fette

Berlin NW. 7.

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