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Nr. 288. 33. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.

Th. Stauning über die politische Lage in Dänemark  .

Werte Genossen!

Wie Ihnen bekannt sein dürfte, ist die dänische Regierung fürzlich durch Vertreter der Parteien, welche bisher außerhalb der Regierung gestanden haben, erweitert worden, und ich bin im Auftrage der Sozialdemokratie in das Ministerium ein­

getreten.

der Kammer.

Donnerstag, den 19. Oktober 1916.

Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.

Unsere Politik war deshalb darauf basiert, die Veräuße- mit Skuludis, Gunaris und Dragumis, die auf sein Ersuchen rung der Inseln- welche eine Sache von bedeutender außen­politischer Tragweite ist zu ermöglichen, der Reichstags­wahl zu entgehen und die radikale Regierung zu erhalten; und das haben wir erreicht.

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rung gestanden haben, erweitert worden,

fliktstoff in sich bergen.

Zusammenstoß in Athen  .

London  , 17. Oktober.  ( W. T. B.) Die Times" meldet aus

Athen  , daß die Matrofen der Alliierten, die unter dem Befehl französischer Offiziere stehen, bon wurden infolgedessen Verhandlungen zwischen den Gesandten der griechischen Polizisten angegriffen worden seien; es Entente und der griechischen Regierung geführt. Man hoffe, das Entente und der griechischen Regierung geführt. Man hoffe, das Mißverständnis beseitigen zu können. Inzwischen habe der französische   Gesandte den Admiral Fournet ersucht, die Kontrolle über die Polizei anders einzurichten. Weiter meldet dasselbe Blatt, der amerikanische   Gesandte, dem eine übergeben, habe darauf geantwortet, feine Regierung könne Abordnung ein Protestschreiben gegen das Vorgehen der Entente unmöglich eingreifen, er stimme aber zu, das Dokument

nach Zatoi gingen, um den König zu beschwören, er möge diesen Schritt nicht tun. Der König versprach nun, seine Ab­reise nach Larissa vorläufig noch aufzuschieben. In­zwischen geht aus allem, was geschieht, seine Absicht herbor, Genosse Th. Stauning, der Vorsitzende der Zu gegebener Zeit wurden auf Veranlassung des Königs in Larissa alles zur Verteidigung fertig zu machen. sozialdemokratischen Landesorgani- Verhandlungen geführt zwecks Errichtung eines sogenannten Der Korrespondent der Daily Mail" will erfahren fation Dänemarks  , sendet den der sozialisti- Sammlungsministeriums, in welchem alle Parteien vertreten haben, daß an einer der Stationen der Larissa- Linie 16 000 schen Internationale angeschlossnen Parteien den sein sollten( z. B. drei Mitglieder von jeder Partei). Die Geschosse, 30 000 Kisten Patronen und 40 Feldkanonen ange­folgenden Situationsbericht über die jüngsten politi­schen Ereignisse in Dänemark  , die zur Bildung eines Sozialdemokratie erklärte sich geneigt dazu, hierüber zu ver- sammelt seien; an zwei anderen Stationen lägen 4-5000 Ge­Roalitionsministeriums mit Einschluß eines sozialisti handeln, und ebenso, wenn die Notwendigkeit es erheischen wehre. schen Mitgliedes führten: sollte, einem Kongreß die Frage wegen des Eintretens der Athen  , 18. Oktober.  ( W. T. B.) Reuter meldet: Um Sozialdemokraten in die Regierung zur Genehmigung vor- 3 Uhr nachmittags wurde in einem Ministerrat über die zulegen. Die Verhandlungen scheiterten aber an verschiedenen Lage beraten. Es wurden die Präsidenten der Gewerkschaften Schwierigkeiten, welche selbstredend zwischen derartigen un- gerufen und ihnen geraten, sich aller Sundgebungen zu ent­gleichen Parteigruppen entstehen müssen, und das Endergebnis halten. Auch die Leiter der Polizei und der Gendarmerie wurde ein bedeutender politischer Sieg für den Standpunkt wurden gerufen. Nachher wurde eine Kundmachung ver­der Regierungspartei und der Sozialdemokratic. öffentlicht, die das Publikum über die Absicht der Alliierten Man hat nun eine Verabredung getroffen über den Ge- beruhigen sollte. Die französische   Abteilung in Athen   wurde Aus diesem Anlaß wünschte ich den Bruderparteien einige fezentwurf betr. Veräußerung der westindischen Inseln. Nach später um 100 Mann und 4 Maschinengewehre verstärkt. Aufschlüsse zum besseren Verständnis dieser Situation zu der Untersuchung der Sache in einer Reichstagskommission Bern  , 18. Oktober.  ( W. T. B.) Matin" zufolge wohnten. geben, indem ich davon ausgehe, daß derartige Begebenheiten geht der Gesezentwurf zur Volksabstimmung, an welcher der Truppenbesichtigung in Athen   ungefähr 10 000 Personen ein gewisses Interesse haben, selbst wenn diese in einem kleinen jämtliche Reichstagswähler( männliche und weibliche) teil- bei. Die Menge brachte neben Hochrufen auf den König auch Lande eintreffen. Bei Kriegsausbruch bestand unsere Regierung aus Mit- nehmen können. Die Reichstagswahl wird nicht vorgenommen Rufe: Nieder mit Venizelos  ! aus. und die Regierung arbeitet weiter. Um den Ausbruch ähn­gliedern der sogenannten Radikalen Linken"( Freisinnige), licher Konflikte in Zukunft zu verhindern, ist das Mi­und dieselbe war gebildet worden unter der Voraussetzung, nisterium durch ie ein Mitglied der drei Par­daß sie zwecks Lösung gewisser Aufgaben von der Sozialdemo- teien, welche bisher außerhalb der Regie. fratie unterstützt werde. Hinter der Regierung standen 28 Proz. der Mitglieder des Folkething( Deputiertenkammer) und diese Mitglieder sind befugt, mit ihren 32, während die Sozialdemokratie dieselbe Anzahl Mandate resp. Parteien über solche Sachen Rücksprache inne hatte, also im ganzen 64 oder 54 Proz. der 114 Mitglieder zu nehmen, welche einen eventuellen Ron. Da die politische Stellung der Regierung in vielen Fragen. Während der Verhandlungen haben wir versucht, andere ( soziale sowohl wie militäre) der Sozialdemokratie sehr nahe Auswege zu finden, aber nur dieser eine Plan hat bei den kam, und da ihre äußere Politik eine strenge Neutralitäts­politik zur Basis hatte- ohne irgendwelchen Ländergewinn übrigen Parteien Anklang gefunden, und auch nur unter der als Biel   versprach die Sozialdemokratie und um die Wiederholung der unerquicklichen Agitation von als Biel  , verfprach die Sozialdemokratie Bedingung, daß die Sozialdemokratie, um Ruhe zu schaffen dieser Regierung, als der Krieg ausbrach, feiten der chauvinistischen Kreise und Zeitungen zu verhindern, fortgesette Unterstüßung, indem sie voraussetzte, demselben seine Zustimmung gab. daß dieselbe auch fernerhin eine Politik führen würde, welche Zur Beschlußfassung in dieser Sache wurde ein Partei­das Land vor Verwickelungen und vor dem Unglück des kongreß einberufen, und dieser beschloß mit einer dem Marsfelde hielt König Konstantin in Gegenwart der königlichen ab, Diese Erwartung hat sich auch erfüllt, während auf der mit neun Zehnteln der abgegebenen Stim./die den Alliierten ausgeliefert wurden. Der König hielt feine Ans anderen Seite eine Politik getrieben wurde, durch welche den menzahl, daß der Vorschlag angenommen und ſprache. Der Marineminister verlas einen Tagesbefehl. Eine un­unteren Schichten des Volkes im Kampfe gegen die ökonomi­unteren Schichten des Volkes im Kampfe gegen die ökonomi­schen Schwierigkeiten der notwendige Beistand geleistet wurde. ein Mitglied unserer Partei in das Mini- gewöhnlich große Menschenmenge, vor allem Reservisten, war an­schen Schwierigkeiten der notwendige Beistand geleistet wurde. iterium belegiert werden solle. Darauf erwählte wesend. Nach der Parade kam es zu einer Straßenkund­schen Kreisen( den Liberalen), weil die festgesetzten Maximal- welcher Wahl der Kongreß seine einstimmige Zustimmung gab. Königs mit sich, die mit Lorbeerblättern bekränzt waren. Bahlreiche Das letztere erweckte mittlerweile großen Verdruß in agrari- die Reichstagsfraktion Unterzeichneten zu dieser Stellung, gebung. Die Manifestanten wurden von Leitern der Reservisten­preise und die zwangsweise Lieferung von Lebensmitteln für welcher Wahl der Kongreß seine einstimmige Zustimmung gab. bewegung und bekannten Gunaristen geführt und trugen Bilder des Die Ernennung fand hierauf statt; ich bin, ebenso wie die Dänemark   den Verdienst beschnitt, welchen die Ausfuhr dieser beiden anderen Parteibertreter, Minister ohne Portefeuille, Soldaten und Seeleute nahmen an dem Umzuge teil. Vor der Lebensmittel hätte einbringen können. Ferner war die Ober- nehme aber an allen Ministerkonferenzen und im Staats- englischen Gesandtschaft machten sie allerlei be­leidigende Gebärden und Bemerkungen und vor dem Elasse im ganzen genommen erbittert darüber, daß alle während des Krieges erhobenen Abgaben Stadttheater tam es zu mehreren Zwischenfällen. Admiral Auf Beschluß der Reichstagsfraktion und der Partei- Fournet wurde ausgepfiffen und eine Gruppe französischer mit steigender Skala auf die Schultern der Bessergestellten( auf die Einnahmen von 6000 Stronen leitung bin ich auch fernerhin Borsibender Geeleute, die aus dem Theater famen, wurde von der feind­jährlich) gelegt wurden, nämlich auf das Vermögen, auf too hIder Fraktion wieder Leitung der polittlichen Menge zurückgedrängt. Einige Reservisten, die zu das Erbe, auf Kriegsverdienste usw. Wie die werten Genossen bemerkt haben werden, haben Unruhen aufftachelten, wurden von der französisch  - englischen Polizei Gewisse chauvinistische Zeitungen, die jedoch wenig An­hang in der Bevölkerung finden, haben dieſe Stimmung un- notwendig gemacht, und wir fühlen uns des- 3 bis 4000 Personen auf dem Omonida- Platz zuſammen und hang in der Bevölkerung finden, haben diese Stimmung un- außerordentliche Umstände diesen Schritt berhaftet. Seute abend kam eine Menschenmenge von unterbrochen ausgebeutet, und als die Frage betr. der Verhalb durchaus in Uebereinstimmung mit den 30g mit griechischen und amerikanischen   Fahnen nach der Universitäts­äußerung der drei westindischen Inseln( St. Croix, St. Tho- Beschlüssen der internationalen sozialisti- ſtraße. Bor der amerikanischen   Gesandtschaft machte sie Halt und mas und St. Jan) an die Vereinigten Staaten von Nord- ichen Kongresse inbetreff unseres Ein- wie gegen ihre Anwesenheit in Athen   und bat um Schuß. Der protestierte gegen die Landung der Detachements der Alliierten, so­amerika im Reichstage eingebracht wurde, erhielten diese ichen Kongreffe inbetreff unseres tretens in die Regierung. Zeitungen Stoff für eine verlorene patriotische Kampagne, amerikanische Gesandte war aber nicht anwesend. Die Manifestanten welche längere Zeit hindurch die öffentliche Meinung an 30gen hierauf unter Abfingung des griechischen Volksliedes durch die scheinend beherrschte. Parteipolitische und persönliche Interessen spielten eine Rolle während der ganzen Kampagne, Entente- feindliche Demonstrationen in Athen  . und im Auslande mußte die ganze Sache den Anschein eines Bern, 18. Oktober.  ( W. T. B.) Aus Athen   meldet, Cor­Ansturmes gegen die Regierung und da namentlich gegen den Minister des Aeußeren erwecken.

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Krieges bewahren könnte.

Die Konservativen und die Liberalen erklärten: 1. daß die Inseln nicht veräußert werden dürften; 2. daß die Reichstagswahl abgehalten werden müßte; 3. daß die Regierung entfernt werden müßte. Man muß hierbei daran erinnern, daß die Frage betr. Veräußerung der Inseln eine alte Sache ist, welche schon mehrere Male zur Verhandlung gestanden hat; das letztemal war das der Fall im Jahre 1902, als das Folkething den be­treffenden Gefeßentwurf genehmigte, während das Landsthing ( der Senat) denselben mit Stimmengleichheit verwarf.

In Wirklichkeit konnte jetzt kein Zweifel herrschen. Die

rat teil.

schen Landesorganisation.

Mit sozialdemokratischem Gruß

Th. Stauning.

B

nach Amerika   weiterzuleiten.

Athen  , 18. Oktober.  ( W. T. B.) Reutermeldung. Auf

Straßen.

Die von uns eingenommene Stellung hat unser An. sebeninder Bevölkerung bermehrt, und wir sind der Auffassung, daß wir ernstlichen Konflikten für unser and vorgebeugt haben, was in gegen. wärtiger Zeit die Hauptsache sein muß. Dazu kommt, daß unser Einfluß zum Heile der Arbeiterklasse durch riere della Sera" weiter, daß am Tage der Königsparade diesen Schritt nicht vermindert worden ist, weshalb wir der immer mehr Demonstranten eine drohende Haltung an Sie hätten Nieder mit der Entente" gerufen, Zukunft getrost entgegensehen, hoffend, daß dieser genommen hätten. unglüdliche Krieg baldigst seinen Abschluß und Polizei, Kavallerie und griechische Marinetruppen hätten mit finden und daß der Siegeszug des Sozialis- aufgepflanztem Seitengewehr eingegriffen und die Pläße gesperrt. Die Menge fei mit griechischen und amerikanischen   Fahnen vor die mus gesichert werden möge. Gesandtschaft der Vereinigten Staaten   gezogen, wo sich aber niemand am Fenster gezeigt habe. Das gegenüberliegende Haus Venizelos  ' habe die Menge plündern wollen, doch sei sie von der Polizei zu­rückgehalten worden, wobei es zu Zusammenstößen gekommen sei. Die Demonstranten hätten die Umzüge bis in die späte Nacht fort­gesetzt. Um 9 Uhr abends sei ein Ministerrat zusammengetreten. Der Korrespondent fügt hinzu, die Lage sei bis jetzt nicht besorgnis­Der bulgarische Kriegsbericht. Sofia  , 17. Oftober.( W. T. B.) Amtlicher Heeres­bericht vom 17. Oftober. An Mazedonische Front. Keine Veränderung. der Front östlich des Prespa  - Sees und im Cerna- Bogen leb­hafte Artillerietätigkeit. Wir schlugen schwache feindliche An­griffe. bei den Dörfern. Gradesnica und Tarnova( Nidze Planina) ab. In der Mogleniza- Gegend Ruhe. An beiden Ufern des Wardar stellenweise schwaches Artilleriefeuer. Bei einem Patrouillengefecht östlich des Wardar nahmen wir zwei Engländer gefangen. Am Fuße der Belafiza Planina schwaches Artilleriefeuer.

Die griechischen Wirren. Die Vorgänge in Athen  . überwiegende Mehrzahl im Reichstage war nun für den Ver- London, 18. Oktober.  ( W. T. B.) Daily Mail" meldet fauf gestimmt die gesamte liberale Partei, die Regierungs  - aus Athen  : Das Schicksal des Königs und der partei, die Sozialdemokraten und die Konservativen. Die Regierung hängt an einem Faden. Als der Minister­Sache wurde nur von den Agrariern und von den Chauvinisten präsident gestern dem König meldete, daß Admiral Fournet als Anlaß benutt, eine Wahlsituation herbeizuführen, in sich geweigert habe, die jüngsten Forderungen der Alliierten welcher es möglicherweise gelingen fonnte, eine andere Re- zu mäßigen, fielen heftige Worte. Lambros begab sich hierauf gierungsmajorität und eine andere Regierung zu schaffen. nach dem Ministerium des Auswärtigen, wo er sagte, er be­Hieraus wird man verstehen, daß die Sozialdemokratie absichtige zurückzutreten. Schließlich entschloß er sich aber nicht wünschen konnte, in einen Wahlkampf einzutreten, der doch, nicht um seine Demission zu ersuchen. in sich selbst eine Gefahr für Mißverständnisse enthielt, welche Als abends französische Seeleute gelandet wurden, eilte Verwicklungen außenpolitischer Art im Gefolge haben konnten, Lambros rasch zum König und fand ihn in einem Zustand und daß wir namentlich nicht selbst wenn die Situation, höchster Entrüstung. Der König sagte: Es bleibt mir bom parteipolitischen Standpunkt aus betrachtet, für uns nichts anderes übrig, als mit den Meinen günstig war auf irgendwelche Weise dazu beitragen wollten, nach Larissa zt gehen. Der Ministerpräsident ver­daß sich die Möglichkeit einer veränderten Politifgeführt mochte den König nicht von diesem Entschluß abzubringen; er von den gemäßigten und konservativen Gruppen ergab. I begab sich deshalb schleunigst nach Athen   und beratschlagte

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erregend.

An der Struma- Front Patrouillen- Scharmüzel