Mittwoch, 25. Oktober 1916.
Heute Mittwoch, den 25. Oktober: Extra- Zahlabend in Groß- Berlin.
Chronik des Weltkrieges.
25. Oftober 1914.
25. Oftober 1915.
Bei Czartoryst wurden 1450 Russen gefangen. Benedig wurde zweimal mit Bomben belegt.
Reichstagsausschuß
für den Reichshaushaltsplan.
Am Dienstag wurde mit der Aussprache über Brotgetreide, Mehl, Badwaren, Hülsenfrüchte, Reis, Buchweizen, safer, Gerste begonnen.
Berechnung beruhte.
in recht nachteiliger Weise.- Eine Entlastung wäre durch die Binnnenschiffahrt möglich. Die Eisenbahn jollte solche Güter nicht annehmen, die zur richtigen Zeit auch durch die Schiffahrt an den Bestimmungsort gebracht werden können.
Zur Judenzählung von 1916.
"
In der Budgetkommission ist bekanntlich am 19. b. Mts. bes Der Vertreter des preußischen Eisenbahnministe riums: Wir fuchen die Eisenbahn möglichst durch die Schiffahrt ihloffen, nach der Religion der in den Kriegsgesellschaften beschäftigten zu entlasten. So beziehen wir für die Eisenbahn die Kohlen über- Personen zu forschen, und zwar von den Konservativen, National all, wo es irgend geht, durch Schiffe. Ob wir aber die Annahme liberalen und von dem Zentrum, das einst einen Toleranzantrag bon Gütern verweigern fönnen, wie Abg. Gothein vorschlug, er- einbrachte, als ob dem Reichstag nicht daran liege, ob eine in der scheine sehr zweifelhaft. Ebenso sei zu befürchten, daß die Kar- Kriegsgesellschaft beschäftigte Person tüchtig, sondern wes Religion toffeln leiden könnten, wenn sie in Schiffen befördert würden. sie sei. Hat denn der Staat ein Recht nach der Religion zu Die Abgg. Hopf( Vp.), Schiele( f.), v. Gamp( Dt. Fr.) und forschen? Für Preußen antwortet das nach dieser Richtung noch v. Meding( Dt. Fr.) brachten dazu noch einige Beschwerden bor. gültige Algemeine Landrecht für die Preußischen Staaten" lipp Abg. Wurm( Soz. Arbg.) forderte, daß die Eisenbahn zeitig genug den Gemeinden mitteile, wenn sie nicht die geforderte Bahl und klar mit: Nein.§§ 4 und 5 II. 11 des Allgemeinen Landrechts von Wagen stellen kann. Nur auf diese Weise werde es verhindert, lauten: daß Kartoffeln an die Bahn geschafft werden, die wieder zurückgefahren werden müssen, weil die Eisenbahnwagen fehlen. Der Hinweis mehrerer Redner, daß die Gemeinden auch im Winter noch an passenden Tagen Startoffeln herbeischaffen können, schließe nicht aus, daß jede Gemeinde durch einen größeren eisernen Bestand für alle Fälle gerüstet sein muß. Endlich sollte die Eisenbahn ihrem Personal die nötige Anweisung geben, wie während der Fahrt die Kartoffeln behandelt werden müssen.
-
Der Präsident des Kriegsernährungsamts v. Batocti hob hervor, daß es sehr erfreulich wäre, wenn Gerste und Hafer mehr als bisher der Volksernährung zugeführt werden könnten. Die Herstellung von Graupen sei bereits gesteigert worden und werde Damit war diese Erörterung beendet und der Ausschuß wandte weiter gesteigert werden. Ebenso werde in bezug auf Safernayr sich den Fragen zu, deren Besprechung unterbrochen worden war. mittel vorgegangen werden. Die zur Verfügung stehenden Mengen Abg. Hopf( Bp.): Die Brotmenge für den Kopf der Bevölkedieser Lebensmittel sollen zwedmäßig verteilt werden, wobei die rung nuß erhöht werden, und zwar schlage er vor, statt 200 Gramm Städte nach ihren örtlichen Verhältnissen bevorzugt werden müßten, Mehl 240 Gramm oder statt 250 Gramm Korn 300 Gramm zu da hier ein größeres Bedürfnis für diese Nahrungsmittel vorhanden liefern. Die jetzt zur Verteilung kommende Menge Brotgetreide sei sei als auf dem Lande. Ferner müßten Kohlrüben und Stedrüben durchaus ungenügend und bedeute dadurch eine schwere Benachteilals Nahrungsmittel für die Menschen mehr verwendet werden. gung der Bevölkerung. Könnte die Brotmenge erhöht werden, so Das Gerstenkontingent der Brauereien soll auf 25 Bros. herab- wäre das ein sehr erfreulicher Fortschritt. Die Hafernährmittel gefekt werden. Für Bayern aber müßte eine Ausnahme gemacht müßten und könnten in viel größerer Menge der Bevölkerung zur werden. Den dortigen Brauereien müßte es unbedingt ermöglicht Verfügung gestellt werden. Das Gerstekontingent der Brauereien werden, für die einheimische Bevölkerung so viel Bier als bisher sollte unbedingt auf 25 Broz. beschränkt werden. Ganz falsch wäre es, zu liefern. Nur die Ausfuhr könne hier eingeschränkt werden. Denn man auf Bayern in dieser Angelegenheit so weite Rücksicht Dr. Heim habe vorgeschlagen, den Preis für Brotgetreide zu er- iehme, wie es verlangt werde. Auch Bayern müsse sich den allgehöhen und den Preis für Safer herabzusezen. Der Vorschlag sei meinen Notverhältnissen in dieser Beziehung anpassen. gründlich geprüft worden und dies habe ergeben, daß er auf falscher Brotmenge für den einzelnen vergrößert werden könnte. Er halte b. Gamp( Dt. Fr.): Auch er würde es begrüßen, wenn die Unterstaatssekretär Dr. Michaelis wies nach, daß unsere es aber für sehr bedenklich, dies jetzt schon zu tun, während noch keine Aussichten für die Versorgung der Bevölkerung günstig sind. Das unbedingte Sicherheit dafür vorliege, daß man dabei bleiben könne. jei aber kein Grund, daß jebt die Bevölkerung mit allen möglichen Erfreulich sei, daß die Forderungen der Mühlen im letzten Jahre Ansprüchen komme. Die Erfahrungen haben uns gelehrt, daß wir viel mehr als bisher berücksichtigt werden müßten. Er glaube, daß unter den jetzigen Verhältnissen mit mancherlei unerwarteten Stö- im allgemeinen die berechtigten Wünsche der Mühlen erfüllt seien und rungen zu rechnen haben. Daher sei es notwendig, daß die Reichs- damit der bisherige Streit als erledigt betrachtet werden könne. Er leitung stets eine größere Menge Brotgetreide habe, um derartige warne davor, die Preise für Gerste und Hafer herabzusehen. Die unerwartete Lücken auszufüllen. Die Reichsleitung müsse dem hohen Preise sind für diejenigen, welche Gerſte und Safer ernten, gemäß auch in diesem Jahre sehr vorsichtig mit dem Brotgetreide bon sehr großer Bedeutung. Die Abnehmer dagegen seien mindestens wirtschaften. Ebenso sorgfältig sei die Reichsleitung darauf be- sehr zahlungsfähige Kreise und könnten den hohen Preis sehr gut dacht, daß kein Brotgetreide verderbe. Bei der sehr großen Menge bezahlen. Auch wenn jezt in den Städten Nährmittel aus Hafer und von Brotgetreide, die bei der Reichsgetreidestelle auf Lager gehalten Gerste eingeführt werden, so tomme es auf den Preis nicht an; die oder verschickt werden müsse und bei dem nassen Wetter, das wir Mengen feien so gerina baß bafür auch ein höherer Preis bezahlt gehabt haben, sei es ganz unvermeidlich, daß auch einmal ein Wagen Abg. Mazinger( 8.) forbert vor allen Dingen, daß bei dem wie es wünschenswert sei. Im allgemeinen aber werde ein burch- Gerstekontingent auf die Verhältnisse in Bayern in weitestem Maße aus gutes Brotgetreide geliefert. Bedauerlich sei, es, daß immer Rüdsicht genommen werde. Wenn das geschehe, könnte mancher Miß wieder unrichtige Miteilungen in den Zeitungen verbreitet werden, mut beseitigt werden. Den bayerischen Brauereien müßte auch die auch wenn eine Berichtigung schon längst erschienen ist. Die Ge Ausfuhr des Vieres ermöglicht werden, da sonst alte Geschäftsvertreidelager werden regelmäßig gründlich besichtigt und falls sich bindungen abgebrochen und die Betriebe dadurch schwer geschädigt Fehler herausstellen, werde dagegen mit aller Schärfe eingeschritten. Die Beschwerde der Mühlen, die während des Krieges nicht beUnterstaatssekretär Dr. Michaelis: Auch wir werden es als schäftigt werden konnten, seien berücksichtigt worden, soweit es einen sehr großen Fortschritt begrüßen, wenn wir in der Lage sein irgend möglich war. Im vorigen Jahre habe die Reichsgetreidestelle sollten, der Bevölkerung größere Brotmengen zukommen zu laffen. 500 Mühlen beschäftigt, im lebten Jahre dagegen 700 Wtühlen. Die Wir werden die Verhältnisse genau prüfen, und wenn wir es verantReichsgetreidestelle habe alle die Mühlen berücksichtigt, die die worten fönnen, jehr gerne dazu schreiten. Verfehlt wäre es aber, Bedingungen über die Lagerung erfüllen können. Die ganz kleinen wenn wir uns schon heute durch die günstigen Aussichten verleiten Mühlen tönnen freilich nicht berücksichtigt werden, da sonst die ließen, diesen Schritt jetzt zu tun, selbst auf die Gefahr hin, daß ein Arbeit der Reichsgetreidestelle unerträglich erschwert werde. Nückschritt notwendig wäre. Der Präsident des Kriegsernährungsamts v. Ba tocki wendel fich gegen die noch weitergehenden Forderungen der Mühlen. Sie tönnten nicht erfüllt werden, wenn nicht die rechtzeitige Versorgung der Bevölkerung mit Brot aufs äußerste erschwert werden sollte. Sehr bedenklich sei es, Mittelstandspolitik auf Kosten der Wolfsernährung zu treiben. Es sei geradezu unmöglich, daß wir die Rücksicht auf die Mühlen höher stellen sollten als die Rüdficht auf die Volksernährung.
-
Dann wurde die Besprechung dadurch unterbrochen, daß gemäß dem Wunsche, den der Ausschuß gestern ausgesprochen hat, ein Vertreter des preußischen Eisenbahnministe riums erschienen war, um die Maßnahmen zu schildern, die von ber, Gisenbahnverwaltung durchgeführt werden, um die Betshidung der Startoffeln möglichst zu fördern.
werden könne.
würden.
§ 4. Niemand soll wegen seiner Religionsmeinung beunruhigt, zur Rechenschaft gezogen, beripottet oder gar verfolgt werden. § 5. Auch der Staat fann von einem einzelnen Untertan die Angabe: zu welcher Religionspartei fich derselbe bekenne, nur alsdann fordern, wenn die Kraft und Gültigkeit gewisser bürgerlicher Handlungen davon abhängt.
§ 6 fährt dann fort:
Aber selbst in diesem Falle können mit dem Geständnis abweichender Meinungen nur diejenigen nachteiligen Folgen für den Gestehenden verbunden werden, welche aus seiner dadurch, vermöge der Gefege, begründeten Unfähigkeit zu gewissen bürgerlichen Handlungen oder Rechten von selbst fließen.
Ueber jeden Zweifel erhaben ist demnach das Recht des einzelnen, die Antwort auf die Frage nach seiner Religion abzulehnen. Die Antragsteller müssen demnach schon über den Resolutionsweg hinaus einen Gelegentwurf beantragen, ber ihren Wunsch als authentische Interpretation für den Reichskanzlerja„ dem Tüchtigen freie Bahn" in Reichsgefezesform gießt.
#
Ein Deutsch- Amerifaner, der nicht unserer Partei angehört, sendet uns zu diesem Thema folgende Buschrift:
1
Den Protest des Herrn Abg. Scheidemann in der Sonnabend der Verfasser die Angelegenheit nur vom Standpunkt der Gerechtig nummer des Vorwärts" habe ich mit großem Interesse gelesen. Da feit aus und in Rücksicht auf die innere Entwickelung Deutschlands betrachtet, gestatten Sie wohl einem Bürger der Vereinigten Staaten , der deutscher Abstammung ist und der sein Deutschtum freilich stets in Ehren gehalten hat, die Angelegenohne Chauvinismus heit auch unter internationalem Gesichtspunkt mit ein paar Worten zu beleuchten. Wer jahrzehntelang sich in der Welt umgesehen hat, und zwar nicht nur in den Vereinigten Staaten , der wußte auch vor Ausbruch dieses Krieges, daß Deutschland bei fremden Völkern nicht beliebt ist. Zweifellos verdankt der Deutsche diese seine Stellung unter der Nation nicht nur seinen Fehlern, sondern auch seinen Vorzügen. Aber es wäre ganz falsch anzunehmen, daß nur Neid und Mißgunst den Deutschen zu einer Karikatur entstellt haben. Dieses Kapitel abzuhandeln, wäre weitläufig. Ich möchte in diesem Augenblick nur darauf hinweisen, daß der deutsche Antisemitismus nicht allein jeden modernen Menschen in hohem Grade abstoßen muß, sondern daß sein Servorkehren in diesem Augenblid zugleich eine politische. Dummheit ist. Wir Deutsche in den Vereinigten Staaten haben uns redlich Mühe gegeben, alle jene Kräfte mobil zu machen, die geeignet sind, eine gerechte und unparteiische Neutralität der Vereinigten Staaten herbeiguführen. Der Stand der Deutschen drüben ist, wie man hier weiß, fein leichter. Wir stehen mit den Jren zusammen, die erklärlichertpeise von der Betätigung englischer Weltbeglüdung nicht entzückt find. Wir suchen auch an einem Strang zu ziehen mit den Juden, die aus Rußland stammen und die die Entente nicht lieben können, zu der jenes Reich gehört, das auf die niederträchtigste Weise die Millionen ihrer Freunde und Verwandten behandelt.
Einen Einfluß auf die Juden zu gewinnen, ist nicht ganz leicht gewesen, denn englische Agenten und die der englischen Politik zuAbg. Hoch( Soz.): Auch für die Nährmittel aus Gerste und gängliche Bresse machen mit größtem Nachdruck den folgenden StandHafer müßte unbedingt der Preis so niedrig als nur irgend mög- punkt geltend: England und Frankreich sind die Länder der Freiheit, lich angesetzt werden. Bei der allgemeinen Teuerung sei auch die und wenn diese Länder siegen, so werden sie die Möglichkeit haben, Ausgabe für diese Nahrungsmittel nicht unwesentlich, zumal ja auch in Rußland die bürgerliche Freiheit der Juden durchzusetzen. das Bestreben dahin gehe, viel mehr Nährmittel aus Gerste und Die Behauptung ist gewiß grundfalsch, denn ein siegreiches Rußland Safer als bisher unter die Bevölkerung zu bringen. Eine Er wird nicht geneigt sein, sich die Bahn für seine innere Politik vorhöhung der Brotmenge wäre in der Tat sehr zu wünschen. Im zeichnen zu lassen. Ein Sieg befestigt die herrschende Politik in Rußweiteren trug Redner die Forderungen des Deutschen Müllerver- land. Er erschüttert sie ganz gewiß nicht, und wenn das reaktionäre bandes bor , die in einer Eingabe vom 22. Juli d. J. enthalten Rußland siegreich ist, so wird auf absehbare Zeit die Knechtung der feien. Die Müller forderten in dieser Eingabe, daß ihnen noch gesamten russischen Bevölkerung ohne Ausnahme bestehen bleiben. weiter Rechnung getragen werde, als es nach der Mitteilung des Immerhin haben, so falsch auch die Folgerungen der Englandfreunde Staatssekretärs Dr. Michaelis jetzt geschehen sei. Er glaube jedoch, sein mögen, solche Ausführungen einen gewissen Eindruck gemacht, daß in erster Linie maßgebend sein müsse die Rücksicht darauf, daß und es hat Arbeit gekostet, diese Sophistereien einigermaßen unwirtdie Bevölkerung mit dem nötigen Brotgetreide zur richtigen Zeit fam zu machen. Nun nach dem Beschlusse der Mehrheit der Budgetund verhältnismäßig billig versorgt werde. In diesen Grenzen kommission sehe ich nach echtamerikanischer Gepflogenheit schon in müßten allerdings auch die Wünsche der Müller berücksichtigt den proenglischen Zeitungen New Yorks zollgroße lleberschriften werden; darüber hinaus könne man nicht gehen. etwa folgenden Inhalts: Sieg der Antisemiten im Deutschen Reichstag, oder: Der Deutsche Reichstag stalpiert die Juden. Daß diese Ueberschriften zutreffend und geschmackvoll find, will ich nicht behaupten, aber wirkungsvoll sind sie für die Leser drüben, und man soll nicht vegessen, daß es in New York allein über 2 Millionen Juden gibt. Politisch urteilsfähig sind sie gewiß heute noch nicht alle, aber politisch mitzureden haben sie alle, und ihre Stimmen fallen bei der bevorstehenden Präsidentenwahl ins Gewicht. Wenn sie im Deutben, dann werden sie sich nicht gerade für verpflichtet halten, den englischen Lockungen die Ohren zu verschließen.
Politische Uebersicht.
Die neuen Kriegskredite.
Der Vertreter des preußischen Eisenbahnministeriums verficherte, daß unsere Eisenbahnen einen unverhältnismäßig großen Bestand an Eisenbahnwagen schon vor dem Kriege gehabt haben und auch jetzt ständig für den Zugang neuer Wagen sorge. Die Wagenfabriken haben ihre Leistungen vergrößert, so daß auch der Eingange dieser Eingabe weiter mit dem Müllerverbande ver Unterstaatssekretär Dr. Michaelis teilte mit, daß nach dem Zugang der Wagen größer geworden sei. Mit Lokomotiven sei die handelt worden sei, und daß gegenwärtig die Wünsche des DeutEisenbahn ebenfalls reichlich versehen und die Lokomotivfabriten schen Müllerverbandes im wesentlichen erfüllt seien. liefern neue Lokomotiven reichlich und pünktlich. Aber es werden Abg. Molkenbuhr( Soz.) legte dar, daß die Erhöhung der auch sehr große Anforderungen an die Eisenbahnen gestellt, sowohl Brotmenge durchführbar sei. Wenn man die Erhöhung von 200 von der Heeresverwaltung als auch zur Versorgung der einhei- auf 240 Gramm Wiehl durchführe, dann würde durchaus nicht der mischen Bevölkerung. Dabei ist zu berücksichtigen, daß ein sehr Verbrauch unt volle 20 Proz. steigen. Durch die Erhöhung der großer Teil des eingearbeiteten Personals zum Kriegsdienst ein- Brotmenge wird für viele Leute, die heute 3ufaßbrotkarten gezogen sei. Allerdings sei der nötige Ersaß eingestellt worden, haben, dieses Bedürfnis wegfallen. Ebenfalls wird der Verbrauch namentlich Frauen. Diese haben sich sehr gut bewährt; sie leisten bei denen, die mit 200 Gramm austamen, nicht gesteigert. Es ein Privatissimum über die vorliegende Frage denen zu halten, die Der deutsche Botschafter in Washington würde gewiß geneigt sein, ganz vortreffliche Dienste. Es seien Versuche gemacht worden, ob wird also nur ein Teil der Getreidemengen gebraucht, die sich rech- mehr darüber zu wissen wünschen. Frauen auch als Heizer brauchbar seien. Das Ergebnis sei eben- nerisch ergeben. Auch er verlange nachdrücklichst, daß der Haferfalls günstig gewesen. Trotzdem sollen Frauen nicht zum Ersab preis herabgesetzt werde. Die Menge an Hafer und Gerste, die für der Heizer verwendet werden, da eine solche Beschäftigung der Frau menschliche Ernährung zur Verfügung gestellt werde, müſſe erzu sehr unserm Empfinden widerstrebe. Ferner wären jezt viel mehr Reparaturen notwendig als früher. Es werde danach ge- erjeßen, der früher ein erheblicher Faktor in der Ernährung war. höht werden. Grüße, Graupen, Teigwaren müssen jetzt den Reis strebt, daß die Reparaturen möglichst schnell erledigt werden. Bei der Preisbemessung sollte man auf die Verhältnisse des FrieSchließlich fei der Beginn der Kartoffelfendungen infolge des un dens zurüdgehen. In Friedenszeiten hat in der Regel Weizen kredite zugegangen. Wie bereits bekannt, wird ein Betrag Dem Reichstag ist jetzt die Vorlage über die neuen Striegsgünstigen Wetters um mindestens zwei Wochen verzögert worden den höchsten Preis; ihm folgt in weitem Abstande der Roggen. von 12 Milliarden gefordert; eine besondere Begründung ist und dementsprechend sei auch die Belastung der Eisenbahn größer Gerste und Hafer sind in der Regel billiger als Roggn. Es müffe der Vorlage nicht beigegeben. geworden. Um trotzdem das Notwendige zu leisten, soll alles nur aber auch dent Wucher mit Viehfutter entgegengewirkt werden. Mögliche geschehen. 7-8000 Wagen werden täglich gestellt. Der Wenn man, wie mitgeteilt wurde, für Hintertorn 52,70 M. for= Minister erhalte täglich eine genaue Zusammenstellung, wieviel Das preußische Abgeordnetenhaus Bagen in jedem Bezirk gestellt werden konnten und wieviel gefehlt dere, dann ist die Versuchung doch gar zu groß, Hinterkorn mit tritt am 16. November wieder zusammen. Es wurde hauptsächlich Bild boten. Dies sei aber nicht durch die Eisenbahn verschuldet haben. In den letzten Tagen waren mehrere, die ein ungünstiges gutem Roggen, der nur 11 M. kostet, zu verfälschen. deshalb vertagt und nicht geschloffen, um die Arbeiten der Kommission Eine große Reihe Redner brachte noch viele Beschwerden für die Schäßungsämter- und Stadtschaften- Vorlage, die bereits bis worden, sondern dadurch, daß die Anforderungen zu groß waren namentlich der Landwirte in bezug auf die Abnahme und die zur dritten Lesung gediehen sind, nicht unter den Tisch fallen zu und deshalb die Eisenbahn sie trob aller Bemühungen nicht in Preise ihrer Produkte zur Sprache. laffen. Zur Besprechung des Arbeitsplanes hut der Präsident Graf bollem Maße erfüllen konnte. Jedoch fet en geeft tefferung ein- fagte su, daß die Beschwerden berüdsichtigt werden sollen, soweit Sigung eingeladen. – Voraussichtlich wird das Abgeordnetenhaus sei bereits Der Präsident des Kriegsernährungsamts, v. Batocti, Schwerin - Löwiz die Parteiführer für den nächsten Freitag zu einer getreten. Wenn nicht immer gedeckte Wagen gestellt könnten, o müßten ungedeckte zu Hilfe genommen werden und die Kar es irgend möglich sei. Auch er wünsche dringend, daß die Brot- bis zum Frühjahr beschäftigt sein. toffeln durch Stroh geschützt werden. Für die Beförderung der Star- menge erhöht werde. Dazu könne man aber erst dann schreiten, toffeln jei ein vollständiger Plan aufgestellt, damit die Wagen aufs wenn die Sicherheit vorliege, daß dagegen entscheidende Bedenken Das deutsche Eigentum in Portugal . vorteilhaftefte ausgenutzt werden können. Eine große Erleichte nicht mehr sprechen. Er stimme zu, daß die Preise für die Nähr rung wäre es für die Eisenbahn, wenn die Wagen an der An- mittel aus Gerste und Hafer aufs äußerste herabgesetzt werden gebracht: Abg. Bassermann hat im Reichstage folgende Anfrage ein Funftsstelle rasch geleert werden. Darauf sollten die Gemeinden sollen. In diesem Sinne habe er gestrebt und werde er auch forgfältig achten. " In Portugal ist deutsches Eigentum mit Beschlag belegt weiter tätig sein. Abg. Gothein: Es handle sich nicht nur um die Beförderung worden. Ist der Herr Reichskanzler in der Lage und bereit, nähere der Kartoffeln, sondern auch um die vieler anderer unentbehrlicher och werden in erster Linie Kartoffeln, Kartoffelerzeugnisse Die Erörterung dieser Frage war damit beendet. Am Mitt- Mitteilung hierüber zu machen? Waren. So geige fich der Wagenmangel auch bei den Kohlengruben und Brennereien besprochen. Welche Gegenmaßnahmen hat der Herr Reichskanzler ge
troffen?"