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Nr. 296. 33. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Am: Morigplas, Nr. 151 90-151 97.

Freitag, den 27. Oftober 1916.

Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplas, Nr. 151 90-151 97.

Jenseits der Karpathenfämme.

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, 26. Ot­tober 1916.( W. T. B.):

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Unsere Kampfartillerie hielt wirkungsvoll Gräben, Batterien und Anlagen des Feindes beiderseits der Somme unter Feuer.

Unsere Stellungen auf dem Nordufer wurden vom Gegner mit starken Feuerwellen belegt, die Teilvorstöße der Engländer nördlich von Courcelette, Le Sars, Guende­court und Lesboeufs einleiteten. Keiner der Angriffe ist geglückt; sie haben dem Gegner nur neue Opfer gekostet. Heeresgruppe   Kronprinz.

Der vorgestrige französische   Angriff nordöstlich von Berdun drang, durch nebliges Wetter begünstigt, über die zerschossenen Gräben bis Fort und Dorf Douaumont vor. Das brennende Fort war von der Besatzung ge­räumt; es gelang nicht mehr, das Werk vor dem Feinde wieder zu besetzen.

Unsere Truppen haben zum großen Teil erst auf ans­drücklichen Befehl und mit Widerstreben, dicht nördlich ge legene, vorbereitete Stellungen eingenommen. In ihnen sind gestern alle weiteren französischen   Angriffe abgeschlagen worden, besonders heftige auch gegen Fort Vaux.

Deftlicher Kriegsschauplah. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Nördlich des Miadziol- Sees bliesen die Russen er­gebnislos Gas ab; das gleiche Mittel bereitete südöstlich von Gorodischtsche einen Angriff vor, der verlustreich scheiterte.

Im Abschnitt Zubilno- Zaturcy westlich von Luck machten im Abenddunkel russische Bataillone einen Vorstoß ohne Artillerievorbereitung; in unserem sofort einsetzenden Sperrfener brachen die Sturmwellen zusammen.

Front des Generals der Kavalleric Erzherzog Carl.

Zwischen Goldener Bistrit und den Ofthängen des Kelemengebirges wurden feindliche Angriffe abgewiesen.

An der Ostfront von Siebenbürgen   haben im Trotuful­Tal österreich- ungarische, auf den Höhen südlich des Par Dituz bayrische Truppen rumänischen Gegner geworfen.

An den Straßen auf Sinaia   und Campolung haben wir im Angriff Gelände gewonnen.

Balkan  - Kriegsschauplah.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls bon Madensen.

Die Operationen in der Dobrudscha   nehmen ihren Fortgang.

BUY

Welchen Umfang die Rumänen ihrer Niederlage bei­messen, geht daraus hervor, daß sie die große Donaubrücke bei Cernavoda gesprengt haben.

Unsere Luftschiffe bewarfen in der Nacht zum 25. 10. Bahnanlagen bei Fetesti( westlich von Cernavoda) erfolg­reich mit Bomben.

Mazedonische Front

Südlich des Prespa  - Sees hat bulgarische Kavallerie Fühlung mit feindlichen Abteilungen.

Bei Krapa( an der Cerna) und nördlich von Gruniste Find Vorstöße der Serben abgeschlagen worden.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

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Der öfterreichische Generalstabsbericht.

Wien  , 26. Oktober 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplah. beeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl  .

Nördlich von Campolung wurden rumänische Gegenstöße ab­geschlagen. Südlich des Predeal- Baffes sind unsere Sonvedtruppen in erfolgreichem Fortschreiten. Im Bereczker Gebiete säuberten Bayern   einen Grenzfamm. Im Uz- und

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Patros( Trotusul-) Tale warfen österreichisch- ungarische Truppen schon auf rumanischem Boden kämpfend den Feind an mehreren Stellen. In der Dreiländerecke, auf den Höhen am Neagra- Bache, wurden russische Angriffe zurückgewiesen. Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nördlich von Zaturch brachen angreifende russische Bataillone vor den deutschen   Hindernissen zusammen.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Auf unseren Stellungen im Wippach- Tale und anf der Karst­hochfläche lag gestern Vormittag heftiges Artillerie- und Minen­feuer, das gegen mittag allmählich nachließ. Rekognoszierende feindliche Abteilungen, die sich unseren Stellungen näherten, wurden durch Handgranaten zurückgetrieben.

Südöstlicher Kriegsschauplah.

Aus dem Bereiche unserer Truppen nichts zu melden. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. b. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Die Einnahme Predeals.

Telegramm unseres Kriegsberichterstatters. Armee- Oberkommando Falkenhayn, 25. Oktober. Nachdem die deutsch  - ungarischen Truppen am 13. Oktober auf dem Grenzgrat östlich Predeal   festen Fuß gefaßt hatten, rangen fie fich in harten, durch Schneefall und Kälte erschwerten

schüttete Gräben, aus denen die blutigen Reste zerfetzter und zerquetschter Rumänen ragen. Zersplitterte Gehölze. Vor und hinter den zusammengeschossenen Stellungen zahlreiche Tote, die dem schweren Feuer unserer Artillerie tapfer stand­hielten.

Die letzten Kampftage und besonders Straßen­kämpfe des 23. haben das Nordviertel von Predeal  fast vernichtet. Die zum Teil hoch eleganten Villen der Bukarester   Sommerfrischler sind öde Trümmerhaufen. Unter ihnen liegt die Villa Bratianus als ein Symbol seiner Politik in Schutt und Asche. Um die großen Bahnhofs­anlagen spielten sich am Spätnachmittag des 23. wütende Kämpfe ab. Die Gebäude find total zerschossen. In den Speisesälen, aus denen Maschinengewehre feuerten, lagen die Toten umher. Aber auch in der weit auf dem Sattel sich hin­breitenden Stadt ist fast kein Haus unbeschädigt. Die Ein­richtungen haben die rumänischen Soldaten zum großen Teil in ihre umliegenden Stellungen verschleppt.

Als ich heute in der toten Grenzstadt weilte, fämpften unsere Truppen schon weit im Süden der Stadt. In der letzten Woche haben sie nach beispiellofem Siegesmarsch den Krieg, nach welchem Rumänien   lechzte, in seine eigenen Dörfer getragen. Dr. Adolph Köster, Kriegsberichterstatter.

Kämpfen allmählich nach Süden vor. Die rumänischen Berge Die Verkehrspläne

des Zweckverbandes.

überhöhen hier den Grenzgrat durchweg. Der Geguer leistete überall erbitterten Widerstand. So gelang es nur unter zahl­reichen erbitterten Berggefechten, eine Linie zu erreichen, aus der Predeal von Osten her genommen werden konnte. Bis In einer Zeit, in der alles teurer wird, will auch die zum 22. hatte unsere Front südlich des Czagplyst eine starke Berliner Große" nicht zurückbleiben. Aber im Rennen un Einbuchtung. An diesem Tage wurde durch Eroberung einer den Kriegsgewinn hat sie die Hürde des gemeindlichen Ein­Höhe südlich des Grates unsere Frontlinie ausgeglichen. Dabei spruchsrechts. bisher noch nicht zu überspringen vermocht. fielen einige hundert Gefangene in unsere Hand. Am 21. Schon im Vorjahr hatte die Direktion der Großen wurde Predeal   vom Often her über die Wiesen, durch welche die Grenze läuft, angriffen. Nachmittags 3 Uhr war der Bahnhof in unserer Hand. Viele Häuser wurden hartnädig verteidigt. Die letzten hielten sich am Südrand der Stadt noch bis in die Nacht. Sobald der Feind aus dieser seiner ersten eigenen Stadt verdrängt war, begann er sie heftig zu Preise heraufgesett, Arbeiter- Wochenkarten dagegen nicht ver­beschießen.

Trotzdem die rumänischen Gefangenen, aus vielen ver­schiedenen Regimentern stammend, einen ziemlich stupiden Ein­druck machen, haben sie sich mit anerkennenswerter Tapferkeit geschlagen. Eine Maschinengewehrbedienung schoß bis zum letzten Schuß. Die Leute erklären, tagelang keine Verpflegung mehr erhalten zu haben. Die Haltung ihrer Offi­ziere schildera sie wieder als sehr feige.

Der Feind hält sich noch auf einigen Höhen westlich der Stadt. Dr. Adolph Köster, Kriegsberichterstatter. In Predeal  .

Straßenbahn- Gesellschaft im Hochsommer dem Verband Groß- Berlin einen Antrag unterbreitet, ihr zunächst für die Groß- Berlin einen Antrag unterbreitet, ihr zunächst für die Dauer des Krieges eine Tariferhöhung zu bewilligen, und zwar sollten Strecken bis zu zirka 5 Kilometer 10 Pf., bis zu zirka 7,5 Stilometer 15 Pf., weitere Streden 20 Pf. Fahrgeld kosten. Zeitkarten und Schülerkarten sollten gleichfalls im

teuert werden. Als der Antrag im Verbands- Ausschuß zur Beratung kam, ergab sich die erfreuliche Uebereinstimmung, daß der Groß- Berliner Bevölkerung während des Krieges diese keineswegs zwingend begründete Belastung erspart wer­erörterungen erst nach Eintritt geregelter Verhältnisse, den müsse. Es wurde beschlossen, in irgendwelche Tarif­frühestens ein Jahr nach dem Kriege, einzutreten.

Man konnte hoffen, daß danach dieser Angriff auf die Taschen der erwerbstätigen Bevölkerung Groß- Berlins zu­nächst abgeschlagen sei, und die Stellungnahme des Verbands­ausschusses erschien um so sicherer begründet, als inzwischen die Verhältnisse sich von Monat zu Monat zugunsten der Ge­sellschaft, verschoben hatten. Die Einnahme war in 1916 in der Zeit vom 1. Januar bis 31. August um mehr als vier Mil­lionen höher, als die des entsprechenden Zeitraumes in 1915, und dieser sehr bedeutenden Zunahme der Personenbeförde­rung stand keineswegs eine entsprechende Steigerung der Wagenkilometerleistung gegenüber.

( Telegramm unseres Kriegsberichterstatters.) Predeal, 25. Oktober. Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die Ru­Allein die Gesellschaft dachte nicht daran, ihre Pläne auf­mänen die Paßzhöhe von Predeal   unter allen Umständen auch zugeben, und sie fand leider Unterstützung beim Verbands. mit den größten Verlusten halten sollten. Das Befestigungs- Direktor. Zunächst scheute man sich allerdings, von neuem system, das sich unseren siegreichen Truppen nach dem Ein- direkt beim Verbande vorstellig zu werden. Man schickte die marsch in die eroberte Stadt auf den benachbarten Höhen und Omnibus- Gesellschaft vor, die mit dem Verband nicht das Wäldern darbot, crinnert in seiner Ausgedehntheit und Soli- geringste zu tun hat, da dem Verband nach dem Zweckver­dität an gute Vorbilder des westlichen. Grabenkrieges. In bandsgesetz nur die Regelung des Verhältnisses zu öffent­seiner Mitte lag ein geschickt ausgebautes Infanteriewerk, lichen, auf Schienen betriebenen Transportanstalten, mit in dem sich der Feind trotz stärkster Beschießung bis zum letzten Ausnahme der Staatseisenbahnen", obliegt. Die Aktien der Omnibus- Gesellschaft befinden sich zum überwiegenden Teil Augenblick halten konnte. Besonders gegen sten, von wo in den Händen der Straßenbahn- und der Hochbahn- Gesell­der deutsch  - ungarische Flankenangriff drohte, war unter 3u- schaft, und nur diese Tatsache gibt den Schlüssel dafür, daß hilfenahme der dichten Tannenwälder Graben hinter Graben die Omnibus- Gesellschaft nicht etwa nur eine Tariferhöhung gezogen. Starke Drahthindernisse vervollständigten die Ver- für ihr Unternehmen beantragte, sondern ausdrücklich be­teidigung. Auch gegen Umgehungen von Osten waren vor- merkte, daß eine Tariferhöhung für sie nur dann die ge­forgend starke Stellungen angelegt worden. Die Einnahme wünschte Wirkung ergeben würde, wenn auch den anderen dieses umfangreichen Befestigungssystems von Verkehrsunternehmungen Groß- Berlins eine entsprechende Predeal erfolgte mit geringen Verlusten und ist vor allem Fahrgelderhöhung bewilligt würde! Damit war der Zweck, dem das Gesuch an den Verband dienen sollte, erreicht und die eine Leistung unserer Artillerie. senkung.

Auch das Bild, das diese zertrommelte Sattelstellung Omnibus- Gesellschaft verschwand für den Verband in die Ver­heute bietet, ruft die schlimmsten Bilder eroberter Graben- Das Gesuch der Omnibus- Gesellschaft datiert vom 21. Fe­stellungen des Westens wach: Mit Wasser gefüllte Riesenkrater bruar. Am 26. Juni( 1) brachte es der Verbands- Direktor und Trichter neben Trichter. Vor den Stellungen verim Verbands- Ausschuß als äußerst dringlich zur Beratung,