Am Bundesratsiisch: Dr. Helfferich. Auf der Tagesordnung steht zunächst ein Initiativantrag Shiffer Magdeburg( natl.) betr. Auskunfterteilung über Kriegsverordnungen. Abg. Schiffer( natl.)
Abg. Dittmann( fortfahrend):
noch zu sprechen komme. Vorher noch kurz den Fall einer verWehrlos müssen diese Opfer alles über sich ergehen lassen: heirateten Arbeiterin. Am 1. August d. J. ist in Berlin 69. Sizung Sonnabend, den 28. Oktober 1916, drückendste Rechtlosigkeit und menschenunwürdige Behandlung, Ber - eine Frau Anna Spahn in Schubhaft genommen. Sie wollte nachmittags 8 Uhr. nichtung ihrer wirtschaftlichen Existenz und ihres ganzen Familien- eine nach der Chauffeestraße einberufene Bersammlung besuchen. glücks. Und dieses furchtbare Los bereitet man ihnen, weil man An einer Straßenede in der Nähe des Lokals hörte fie, daß die ihnen nichts Strafbares nachweisen tann.( Hört! Versammlung berboten sei. Sie fragte nach dem Grunde des Verhört! bei den Sozialdemokraten.) Der Verbrecher ist ihnen gegen- bots. Dabei gibt ihr jemand einige Zettel in die Hand, sie wirft über in einer geradezu beneidenswerten Lage: er wird im ordent- die Zettel in die Höhe. Es kommt ein Polizeibeamter und verhaftet lichen Gerichtsverfahren abgeurteilt und erhält bald Gewißheit über sie, und die Frau fiht bis zum heutigen Tage über drei fein Schicksal. Aber wer in Schubhaft sitt, ist infolge der Un- Monate in Schuhhaft.( 8uruf bei den Sozialbetont, daß der Antrag bezweckt, Stellen zu schaffen, die zur Aus- gewißheit der Berzweiflung überantwortet, er sieht keine Möglich- demofraten: Sie ist jebt entlaffen worden!) Schön. legung der Kriegsverordnungen zuständig sind. Das sei notwendig, feit, die Freiheit wieder zu erlangen, er ist geradezu lebendig be- Vielleicht, weil man wußte, daß hier über Schuzhaft verhandelt da heute die größte Verschiedenheit in der Auslegung durch die Ge- graben.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Für diese feelisch werden würde. Sie ist Mutter von givei Kindern von 2 und richte zu verzeichnen fei. Die zuständigen Stellen, die der Bundes- und materiell gleich furchtbare Situation der in Schuhhaft Ge- 6 Jahren. Ihr Mann ist im Felde. Sie hat bis zu ihrer Verrat zu bestimmen hat, sollen verpflichtet sein, den Bezirkseingesessenen nommenen scheinen die Herren von der Regierung kaum einen haftung Erwerbsarbeit verrichtet. Verwandte mußten sich dann der auf Verlangen mit größter Beschleunigung eine schriftliche oder ge- Funken von Verständnis zu befizen. Herr Dr. Helfferich Sinder annehmen. Wie in diesem Falle, ist man auch in vielen druckte Auskunft über das Bestehen, den Inhalt und den Sinn einer sagte in der Budgetkommission Verordnung zu erteilen.
Der Antrag wird ohne Debatte an eine besondere Kommission berwiesen. Hierauf wird die Debatte über das von der Budgetkommission borgelegte Gesez betr. die Schuhhaft fortgefegt.
Abg. Waldstein( Vp.):
Abg. Nießer( natl.):
selbst den Wechsel der Wäsche hat man verboten! ( Hört! hört!) in Gemüts depression verfallen. Man hat in Schuhhaft genommen den Besuch des aus dem Felde auf Urlaub kommenden Sohnes, die Teilnahme an der Beerdigung der ber storbenen Frau und dergleichen versagt.( hört! hört!) Es gehört juristisches Flichblut dazu, solche Fälle erträglich zu finden. Die Dauer der Schubhaft kann heute ganz unbeschränkt aus gedehnt werden. Zu dem lästigen Ausländer" ist jetzt
zum Falle Mehring
Ebenso fikt Frau Dr.
Rosa Luxemburg
Gine Stelle aus
anderen Fällen verfahren. Junge Arbeitermädchen von 17 und 18 Jahren( hört! hört! bei der Soz. Arbg.), Kinder, wie fich die Gefängnisvorsteher selber ausdrücken, werden monateTang in Saft genommen, obwohl sie im Familienverband ganz naib: Es ist doch besser, daß Mehring in Schubhaft fitt, als leben, in dauernder Arbeit stehen und zum Unterhalt ihrer Fadaß er in der Freiheit bleibt und etwas begeht, wofür er bestraft milienangehörigen beitragen. Gin 17jähriges Mädchen ist werden müßte.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Nach monatelang in Einzelhaft gehalten worden, und schließlich endete dieser Logik sperrte man am besten alle Leute ein und bewahrte sie das eingeleitete Strafverfahren mit Außerverfolgungfeben.( Hört! dadurch vor einer Gesezesverletzung. Das Jdeal des Herrn Dr. hört! bei der Soz. Arbg.) 3wei 18jährige Mädchen aus Helfferich scheint also das deutsche Nationalzuchthaus Berlin wurden am 27. Juni verhaftet, weil sie Einladungszettel Wir stimmen dem Antrag Gröber zu, dies Gesetz an eine zu sein, von dem bekanntlich schon Heinrich Heine mit blutigem verteilt hatten, in denen die Arbeiterfrauen aufgefordert wurden, Kommission zu verweisen. Eine Einschränkung der Möglich Sarkasmus sprach. Mehring lehnt eine solche staatliche Für in Massen am Potsdamer Play zu erscheinen, um gegen feit, Schutzhaft zu verhängen, wird freilich durch den Wortlaut forge auf das entschiedenste ab; er ist jederzeit bereit, die Verant- das Verfahren gegen Diebknecht zu protestieren. Der Inhalt der des Gesetzes nicht erreicht. Es müßte bestimmt gesagt werden, wortung für sein Tun auf sich zu nehmen. Der Fall Mehring ist Bettel verstößt gegen keinerlei Strafgesehe. Auch das„ Nieder mit aus welchen Gründen nur Schutzhaft verhängt werden darf. Sehr ein klassischer Beweis dafür, daß wir von diesem Helfferichschen der Regierung!" auf den Zetteln ist nicht strafbar. Junius alter notwendig wäre auch eine genaue. Umgrenzung der Fälle, in denen Jdeal nicht mehr allzuweit entfernt find. Mehring ist in Saft ge- bezeichnet es sogar als vornehmstes Kriegsziel, den Reichskanzler eine Aufenthaltsbeschränkung angeordnet werden darf, fetzt worden, weil er sich in einem aufgefangenen Briefe an den zu beseitigen, und einer seiner Geistesverwandten hat bekanntlich benn diese kommt einer Verhaftung ziemlich nahe. In der Kommission Abg. Dr. Serzfeld für eine Friedens demonstration den gemütvollen Rat gegeben, den Reichskanzler über den wird uns hoffentlich auch Auskunft erteilt werden, in wie viel auf dem Potsdamer Plaz ausgesprochen und sich erboten Saufen zu schießen. Also trotzdem die Zettel nichts StrafFällen im Laufe des Krieges Saubhaft ange- hat, ein dazu aufforderndes Flugblatt zu schreiben. Das ist bares enthalten, wurden die Mädchen vom Polizeirevier in Charwendet worden ist und auf wie lange. Es foll im Auslande alles, was gegen ihn vorgebracht werden kann.( Sört! hört! bei fottenburg auf das dortige Polizeipräsidium und am anderen Tage nicht etwa der Eindrud erwedt werden, als ob in Deutschland un- den Sozialdemokraten.) Also keinerlei strafbare Sandlung! Des im grünen Wagen zum Alexanderplah gefahren.( Höri! hört! bet gezählte Leute in Schuhhaft genommen werden. In Wirklichkeit halb sperrt man den mehr als 70jährigen Mann ein? Wie lange den Sozialdemokraten.) 3% Monate hat man beide Madchen find die Verhältnisse in dieser Beziehung im Auslande viel noch, und selbst Gedanken sind in Deutschland nicht mehr straffrei! widerrechtlich in Schubhaft behalten.( Sört! hori! bei schlimmer. Mehring ist einer der glänzendften Historiker und Schriftsteller. den Sozialdemokraten.) Man hat sich nicht gescheut, fie zeitweise Er gehört zu den ersten Repräsentanten des deutschen Geistes- mit einer Prostituierten zusammenzusperren. Die Militärbefehlshaber unterliegen jetzt feinerlei Beschränkung lebens in der Gegenwart und ist als solcher auch weit über Deutsch ( Große Unruhe bei den Sozialdemokraten. Pfuirufe.) Wenn die in der Verlängerung der Schuzhaft, auch nicht in bezug auf die lands Grenzen hinaus im Auslande bekannt. Wenn nun im Aus- Mädchen aus diesem tgl. preußischen Schubhaus ohne Schaden an Dauer und die Art der Verhängung der Schutzhaft. Sie können lande bekannt wird, daß man einen solchen Mann lediglich in eine Leib und Seele zurüdgekehrt sind, so danken sie das nicht zum weden gesamten brieflichen und telegraphischen Verkehr des in Schutz- Art Präventivhaft gesteckt hat, um ihn in der politischen Ceffent- nigsten der hohen sittlichen Lebensanschauung, die ihnen im Jugendhaft Genommenen fiftieren. Das fann bei Geschäftsleuten gleichlichkeit falt zu stellen, dann muß man sich nicht wundern über die bildungsverein, insbesondere von der Genoffin Dunder, eingeimpft bedeutend sein mit Bernichtung der Existenz.( Sehr richtig!) niedrige Einschäzung der deutschen Regierung worden ist, wie sie selbst mit Stolz bekennen. Selbst Arbeitsawang wird in solchen Fällen verfügt. Das ist im In- und Auslande.( Sehr wahr! bei den Sozialdemo- einem Briefe eines der beiden Mädchen zeigt einesteils die Größe ein ganz unhaltbarer Zustand.( Sehr richtig!) Angesehene Männer raten.) Wie schlecht muß es um eine Regierung stehen, wenn fie der sittlichen und physischen Gefahr, in der sich die jungen Mädchen find durch diese Art der Vollstreckung der Schutzhaft, die ersten Geister des Landes einsperrt, um ihre Opposition zu er- befunden haben, andererseits aber auch die sittliche Größe, die ihnen stiden.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Das ist der erste die Vertrautheit mit der sozialistischen Weltanschauung verlieh Gedanke, der überall auftauchen muß, wo eine solche Nachricht und die den Schmuh von ihnen abprallen ließ. Das Mädchen bekannt wird. schreibt: Die vierte der Frauen war eine Prostituierte, die unter Kontrolle stand. Sie sagte, sie wolle wieder einen ordentlichen Lebenswandel führen. Ich will mich über sie in feiner Weise moralisch entrüsten. Ihren geistigen und sittlichen Tiefstand entschuldigte Avfeit vielen Monaten in Schuhhaft, ohne daß man ihr irgend eine stammung, Erziehung und früheres Leben. Vater und Mutter irrfonkrete Straftat nachzuweisen vermag. Sie ist mißliebig ihrer finnig, ersterer tot, lettere im Irrenhaus, fie felber von fleinauf politischen Gesinnung wegen, man fürchtet ihren geistigen Einfluß im Waisenhaus. Abwechselnd in Fürsorgeerziehung, später mehrere auf die Arbeitermassen im Sinne einer entschiedenen sozialistischen Male Arbeitshaus , schließlich Gefängnis und Kontrolle. Sie war getreten. Es mag sein, daß man im Kriege nicht ohne Schußhaft Opposition. Deshalb hat man fie in Saft gesetzt.( hört! hört! bei jähzornig und etwas nervös. Um des lieben Friedens willen autommen fanm, obwohl sie in Bayern gar nicht egitiert der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft.) Daß man dadurch sagten wir nichts, auch wenn fie oft in schamlofer Weise aus ihrer Unser Antrag soll nur die schwersten Auswüchse der Schughaft die sozialistische Frauenwelt Deutschlands aufs tiefste empört, der Vergangenheit erzählte. Wir waren vorsichtig in bezug auf die mildern. Eine solche Beschränkung liegt im Intereſſe des fchleunigen tungen einen Schlag versetzt, davon scheint die Regierung nichts zu ala peinlich empfinden, und es kam zu einem Bruch, der das ohnehin sozialistischen Arbeiterbewegung Deutschlands durch diese Verhaf- Benuhung des gemeinsamen Waschbeckens usw. Sie mochte das Zustandekommens des Gejeges. Wir wünschen aber ein Gesetz und wissen. Auch die Wirkung auf das neutrale und das feindliche Aus- unerquidliche Zusammenleben fast unerträglich machte... Nach acht nicht eine friegsministerielle Instruktion, weil wir auf den Inhalt einer folchen keinen Einfluß hätten. Vor allem ver- daß der Kampf gegen eine Regierung, die die be- aus dem Briefe eines achtzehnjährigen Arbeitsmädchens ist ein land scheint man nicht zu berücksichtigen. Man sollte sich überlegen, Tagen fam fie dann fort, und wir atmeten auf." Diese Stelle langen wir die Schaffung eines Beigwerde rechts und tanntesten Bortampfer des internationalen Pro- Kulturdokument( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten), langen wir die Schaffung eines Beichwerberechts und be- aus die Zulassung eines Berteidigers.( Bravo ) Tetariats grundlos einterfert, in Frankreich , England, ist ein glänzendes Zeugnis für den hohen sittlichen Wert der proleItalien und Rußland geradezu als sozialistische Pflicht er- tarifchen Bildungsarbeit( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialscheinen muß, und daß die deutsche Regierung durch solche Maß- demokraten), die man jekt so eifrig verfolgt, aber auch ein DokuNeue entfacht. Und im Inlande wird dadurch nur die Erbitterung die fittlichen Empfindungen junger Mädchen derart mit Füßen nahmen bei den Kriegsgegnern Deutschlands den Kriegswillen aufs ment der Schmach und Schande für ein Gewalt system, unter dem gesteigert und geschürt. Das ist die Wirkung einer solchen Gewalt getreten werden.( Erneute lebhafte Zustimmung bei den Sozialpolitif.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Geradezu un- demokraten.) Die fittliche Gefährdung solcher jungen Mädchen würdig und empörend aber ist die Behandlung, die man den In- besteht dort auch bei der Einzelhaft, denn die räumlichen VerhältDie Tendenz des Gesehentwurfs über die Schuhhaft, den Herr haftierten zuteil werden läßt. Mehring ist monatelang niffe awingen die Häftlinge, durch die Fenster Ohrenzeugen der Nießer mit Wärme vertreten hat wie ein Vater, der für sein Kind tros seines hohen Alters und seiner schwankenden Gesundheit in von den Strafgefangenen geführten Gespräche zu sein.) eintritt, ist uns überaus sympathisch. Wir werden in der Stom- einem elenden Loche inhaftiert gewesen.( Sört! hört!) Erst hört!) Darüber schreibt das Mädchen:" Da der größte Teil der mission an seiner Ausgestaltung eifrig mitarbeiten, um ein ordent in allerletzter Zeit ist es gelungen, zu erwirken, daß er wenigstens Strafgefangenen aus Prostituierten bestand, so war der Charakter liches Rechtsverfahren mit Entschädigungspflicht durchzusehen. Aber in das Lazarett des Moabiter Untersuchungsgefängnisses überführt dieser Unterhaltungen so, daß fie für jeden Menschen, in dem noch über eins muß man sich doch flar werden: durch den Gejezzentwurf worden ist. Frau Luxemburg hat man vor etwa 4 Wochen aus nicht alle Scham, alles Gefühl für Hohes, Reines, noch nicht alles wird der völlig ungefehlichen und m. E. in feinerlei militärischen dem Frauengefängnis in der Barnimstraße plößlich eines Abends Menschentum zertreten oder erstict war, eine Qual bedeutete. und staatlichen Notwendigkeiten gerechtfertigten Schutzhaft der aus dem Bette geholt und in das Bolizeigefängnis am Alerander( Sört! hört!) Zu dem Schmerz über so viel Verkommenheit und Charakter einer staatlichen Institution gegeben. plak gebracht.( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Dort hat Entartung, die sich unter anderen Berhältnissen vielleicht hätten ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Daher wäre es jedenfalls man sie in eine enge 3elle gesperrt, in der nur aufgegrif- verhüten lassen, gesellte sich der Efel."( Bewegung.) So schreibt besser, unserem Antrage stattzugeben, den ganzen Belage- fene Prostituierte bis zu ihrer Vorführung vor dem Richter ein achtzehnjähriges Arbeitermädchen. Monatelang bat man rungszustand aufzuheben und damit auch zugleich die untergebracht werden.( hört! hört! und Unruhe bei den Sozial- die beiden Mädchen und manche ihrer Beidensgenossen in dieser Schubhaft. Ich habe schon bei der lehten großen Debatte über den demokraten.) Die Belle hat nur die Hälfte des normalen Atmosphäre gelassen.( hört! hört!) Die Sprache ist zu arm, um Belagerungsfond nachgewiesen, daß er gegenwärtig gefeß- und uftraums, Besuche sind Frau uremburg ber solche Schamlosigkeit gebührend au brandmarken. verfassungswidrig aufrechterhalten und gehandhabt wird. Die boten worden. Die Zeitungen, die sie in der Barnimstraße wahr! bei den Sozialdemokraten.) Schutz vor solcher Schukhaft, Handhabung der Schukhafi müßte eigentlich alle Barteien dieses bekam, hat sie dort nicht mehr bekommen, selbst die Besuche die eine Schmuthaft ist. Hauses dazu bringen, unserem Antrag zuzustimmen. Herr Dr. ihres Arztes sind ihr dort verboten worden.( Hört! hört!) Roeside vertrat allerdings den Standpunkt, die Schubhaft sei Das Essen war absolut ungenießbar für fie, so daß unentbehrlich aus militärischen Gründen, aber auch er erlärte, es fie aus der Nachbarschaft für teures Geld hat Effen holen lassen. sollte unzulässig sein, die Saubhaft aus politischen Gründen zu Bei ihrem schlechten Gesundheitszustand hält sie sich nur bei der verhängen. Nun, in den allermeisten Fällen wird heute die Schutz- äußersten Energie aufrecht. Eine intime Freundin von ihr schreibt haft lediglich aus politischen Gründen verhängt.( Sehr darüber an einen meiner Fraktionskollegen:" Die Zustände im wahr! bei den Sozialdemokraten.) Die Schubhaft ist heute ein Polizeigefängnis bedrohen direkt ihr Leben."( Sört! hört! bei den politisches Stampfmittel gegen die politischen oppofitionellen Bar- Sozialdemokraten.) Kurz vor der Sitzung ist mir mitgeteilt worteien und gegen einzelne politisch oppofitionelle Bersonen. Schon ben, daß Frau Luxemburg gana plöblich aus dem Polizeigefängnis im Mai fagte ich: Mit der Schuhhaft wird eine wahre Schreckens- fort nach Wronke in der Provinz Bofen geschafft
der Begriff des, lästigen Jaländers"
Abg. Dr. Nöfice( f.):
Auch wir halten es für berechtigt, daß gewiffe Garantien gegen die Anwendung der Schuhhaft geschaffen werden. Die Schuzhaft felbft halten wir im riege nicht für entbehrlich. leber Einzelheiten können wir uns in der Kommission unterhalten.
Abg. Dittmann( Soz.):
herrschaft getrieben, und seitdem ist es immer schlimmer geworden.
( Sört!
( Sehr
dann mag er sich schämen vor diesem Berliner Arbeitsmädchen. Alle Rücksicht auf die elementarsten menschlichen Gefühle wird bei diesen Verhaftungen mit Füßen getreten. Dem Mädchen wurde acht Tage lang verwehrt, ihrer um den Verbleib der Tochter in taufend engsten befindlichen Mutter mitzuteilen, daß fie fich in Saft befände.( Lebhaftes Hört! hört! und Entrüstungsrufe bei den Sozialdemokraten.) Es wurde ihr gesagt, das werde man schon besorgen. Aber benachrichtigt wurde die Mutter nicht. Dabei trng ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Vormärz - und Sozialisten worden ist.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Also zur das Mädchen wesentlich zur Unterstübung der Mutter und einer gesetz schmachvollen Angedentens feiern ihr Auferstehen, Denun- Einterferung auch noch die Verbannung! So dient die Schuhhaft fleineren Schwester bei. Durch die Haft hat sie ihre Stelle verstantentum und Spikelwirtschaft stehen wieder in voller Blüte und als Kampfmittel der Reaktion gegen die sozialistische Opposition loren. Ihr Vater steht seit zwei Jahren im Felde und war verberſteden sich wie unter dem Sozialistengeseh unter der Maske im Lande. wundet. Zum Dank dafür brutalisiert man in der Heimat feine des Patrioten und Vaterlandsretters.( Sehr wahr! bei den Sozial- Auch die sozialistische Jugendbewegung verfolgt man auf diese Tochter.( Sört! hört!) Von welchen Gefühlen muß ein solcher demokraten.) Wer der sauberen Denunzianten- und Spigelzunft Weise. Der Genoffin käte Dunder ist von dem Oberkommando Vater gepadt werden? Nach ihrer Freilassung am 11. d. M. hat aus persönlichen oder sonstigen Gründen mißliebig oder unbequem in den Marken jede Betätigung für die Arbeiterjugend unter An- das Mädchen wieder eine Bersammlung ihres Jugendgeworden ist, wird verdächtigt als Spion oder Vaterlandsverräter drohung der Schuhhaft im Falle des Zuwiderhandelns verboten bildungsvereins besucht, in der rein geschäftliche Fragen, oder sonstiger Verbrechen. Und solch vage Denunziationen genügen worden.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die Genossin Wahlen usw. erledigt wurden. Sie wurde auf das Polizeidann, um den Letreffenden seiner Freiheit zu berauben, ohne daß Dunder hat das Oberkommando um Auskunft über die rechuche präsidium zitiert und ein Kriminalfommiffar herrschte thm die Möglichkeit der Verteidigung gegeben ist.( hört! hört! bei Grundlage des Verbotes ersucht und hat dabei geschrieben: Ferner fie an; ihr Besuch der Versammlung sei eine unerhörte Unben Sozialdemokraten.) Jahrelang ist in manchen Fällen eine bemerke ich, daß die Verfügung offenbar auf falscher Information verfrorenheit, nachdem fie eben freigelassen sei. Mir scheint die folche Haft aufrechterhalten worden, die auf keinerlei rechtlicher des Oberkommandos beruht. Ich habe bei der Arbeiterjugend vor- unerhörte Unverfrorenheit auf der anderen Seite zu liegen. Grundlage beruhte.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die wiegend wissenschaftliche Themen behandelt, meist auf dem Gebiete( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Es wurde ihr SchuhRechtssicherheit wird auf diese Weise geradezu erschüttert, jeder der Naturwissenschaften und der Wirtschaftsgeschichte. Es ist nicht haft während der Dauer des Krieges angedroht. Rechtsschuh ist aufgehoben, und wie zum Hohn nennt man noch das einzusehen, inwieweit eine derartige Tätigkeit die öffentliche wenn fie fich noch einmal an einer öffentlichen politischen Verganze Verfahren Sicherheit und Schub". So harmlos der Aus- Sicherheit" gefährden soll. Ich habe durch diese Vorträge und fammlung beteilige.( Große Unruhe und Zurufe bei den Sozialbrud flingt, so viel Gemeinheit und Niedertracht deckt Kurse einen Teil meines Einkommens erworben, auf den ich für demokraten.) ( Sehr wahr! bei der Sozialdem. Arbeitsgemeinschaft.) Sinem mich und meine drei Kinder um so weniger verzichten kann, als elsässischen Opfer dieses Systems wurde von einem Militär- Polizei- mein Mann schon seit August v. J. zum Heeresdienst eingezogen meister ganz offen zugestanden: Jawohl, gar mancher benutzt halt ist."( Sört! hört! bei der Soz. Arbg.) So unterbindet man auf Beit und Gelegenheit, sich einen guten Freund vom Grund irgendeiner schäbigen Denunziation einer Kriegerfrau die Balfe zu schaffen.( Lebhaftes hört! hört! bei der Sozialdem. Möglichkeit, für sich und ihre Kinder durch geistige Arbeit ihren Arbeitsgemeinschaft.) Lebensunterhalt zu erwerben.
er.
Heimtüde und Niedertracht feiern jest wahre Orgien. Welch fittlich gefestigte und geistig starte Persönlichkeiten die ( Sehr wahr! bei der Sozialdem. Arbeitsgemeinschaft.) Tätigkeit der Frau Dunder in der Arbeiterjugend heranbildet, das Bizepräsident Dr. Baafche ruft den Redner zur Ordnung.lbeweist der Fall einer ihrer Schülerinnen, auf den ich
Auf den Ginwand des Mädchens, der Jugendbildungsverein sei unpolitisch, und die Versammlung sei weder politisch noch öffentlich gewesen, fuhr sie der Kriminalkommissar an, sie werde sofort verhaftet, wenn sie noch ein einziges Wort sage. Das ist die Polizeibrutalität in Reinfultur! So behandelt man im Lande der versprochenen Neuorientierung", ir dem jedem Tüchtigen die Bahn offen stehen" soll, ein Arbeiterlind, das sich mit starkem Geist durch alles Ungemach hindurch den Weg zu Wissen und stultur zu bahnen sucht. Mit diesen Mitteln will man den Geift der