Mr. 304. 33. Jahrg.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Sonnabend, den 4. November 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplag, Nr. 151 90-151 97.
Maffenftürme an der Tfonzo- Front.
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, 3. November 1916.( W. T. B.):
Weftlicher Kriegsschauplatz.
Die Kampftätigkeit hielt sich im allgemeinen in mäßigen Grenzen.
In einzelnen Abschnitten des Somme - Gebietes starkes Artilleriefeuer. Die von uns genommenen Häuser von Sailly gingen gestern früh im Nahkampf wieder verloren. Feindliche Vorstöße östlich von Guendecourt und gegen den nördlichen Teil des St. Pierre Vaast- Waldes sind gescheitert.
Das französische Feuer auf die Feste Baug flante gegen Abend ab.
Deftlicher Kriegsschauplah. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Außergewöhnlich hohe Verluste erlitten die Russen bei. ihren bis zu sieben Malen wiederholten vergeblichen Verfuchen, uns die am 30. Oktober gestürmten Stellungen westlich von Folw. Krasnolesie( links der Narajowka) wieder zn entreißen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl .
An der siebenbürgischen Südfront wurden rumänische Angriffe durch Fener oder im Bajonettkampf abgeschlagen. Südwestlich Predeal und südöstlich des Roten- Turm- Passes stießen wir nach und nahmen über 350 Rumänen gefangen.
Balkan - Kriegsschauplak. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Der österreichische Generalstabsbericht.
Wien , 3. November 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:
Deftlicher Kriegsschauplah. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl .
In der nördlichen Walachei griffen die Rumänen gestern an zahlreichen Stellen an; sie wurden überall zurückgeworfen.
"
Die griechischen Wirren.
Zur Versenkung des Dampfers„ Angeliki".
910
Reform der Schutzhaft.
Dem Feinde nachstoßend, gewannen unsere Truppen südöstlich des Vörös Torony( Roten- Turm-) Passes und südwestlich von Predeal erneut Gelände. An der siebenbürgischen Ostfront und in den Waldkarpathen war die Kampftätigkeit gering.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls
Prinz Leopold von Bayern.
An der Bystrzyca Solotwinsta Vorfeldkämpfe. An der Narajowka versuchten die Ruffen in sieben Massenstößen, die am 30. Oktober an unsere Verbündeten verlorenen Stellungen zurückzugewinnen. Alle Anstürme des Gegners brachen unter schwersten Verlusten zusammen. Südlich von Hulewicze am Stochod vertrieb ein Jagdkommando österreichischer Landwehr einen russischen Vorposten.
Italienischer Kriegsschauplak.
An der Schlachtfront im Küstenlande wurde auch gestern mit größter Erbitterung gekämpft. Unter ungeheurem Aufwand von Menschen und Munition sekten die Italiener ihre Angriffe fort. Im Wippach- Tale waren unsere Stellungen im Parowizer Wald bei Sober und östlich Vertojba erneut das Ziel wütender Angriffe. Ueberall konnte der Gegner zurückgeworfen werden. Das Gynfaer Landsturm- Regiment 2 und das dalmatinische Landwehr- Infanterie- Regiment 23 hielten zähestens Stand. Auf der Karsthochfläche wurde im Raum um Lokvica ein neuer italienischer Massenstoß, der über die Höhe Pecinka und entlang der Straße nach Nostanjevica angesezt war, unter schwersten Verlusten des Feindes zum Stehen gebracht. Zwei hierbei bis zum äußersten ausharrende Batterien fielen, als Mann und Pferd überwältigt waren, in Feindeshand. Im südlichen Teil der Hochfläche brachen vor der Front des tapferen österreichischen Landsturm- Regiments 32 und der Jufanterie- Regimenter 15 und 98 alle feindlichen Angriffe zusammen. Die Zahl der gefangenen Italiener ist auf 2200 Mann gestiegen. Südöstlicher Kriegsschauplab.
Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. vefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See.
Am 2. vormittags hat ein Seeflugzeuggeschwader Semaphor Station und Kohlenanlagen von Vieste und Radiostation und Lagerhaus von Torre Porticello erfolgreich mit Bomben belegt. Abends griff ein Seeflugzeuggeschwader die Bahnhofsanlagen von Ronchi, die militärischen Anlagen von Selz, Doberdo , Staranzano und die Batterie Golametta an. Es wurden viele Treffer erzielt. Flottenkommando.
On a
Die verbesserte Schutzhaft.
Wenn in Frankreich nach einem bekannten Wort alles mit einem Chanson, einem Liedchen, endet, so endet in Deutschland alles mit einem Kompromiß. So ist die Reform der Schughaft, die der Reichstag noch vor seiner Vertagung erledigen will, ein Kompromiß zwischen Verneinung und Bejahung des Belagerungszustandes, ein Mittelding zwischen Schwarz und Weiß, ein Bekenntnis des Willens zu bessern, aber kein Entschluß, ein hart empfundenes llebel zu beseitigen. Sie gehört zu jenen Reformtaten der deutschen Gesetzgebung. die nirgends Befriedigung wecken und die man nur mit einem " Immerhin!" oder„ Gerade noch!" passieren lassen kann.
Seit mehr als zwei Jahren fehlt dem deutschen Staatsbürger der Schutz der persönlichen Freiheit, der eine Errungenschaft der bürgerlichen Revolution ist. Dieses Schußes hatten sich die Engländer versichert, als das Parlament mit der berühmten Petition of right durchsetzte, daß niemand ohne Angabe einer Ursache verhafiet oder gefangen genommen werden dürje. Später befreiten sich die Franzosen von der Herrschaft der berüchtigten geheimen Verhaftsbefehle, den lettres de cachet. Edhließlich, seit 1848, hatten sich auch die Deutschent daran gewöhnt, daß niemand ohne gesetzliche Ursache verhaftet, daß niemand in Haft gehalten werden dürfe, ohne in den ersten vierundzwanzig Stunden seinem geseglichen Stichter vorgeführt zu werden.
Durch Inkraftfegung des preußischen Gesekes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851, einen Wert der schwärzesten Reaktionszeit, sind wie dieser freiheitlichen Errungenschaft wieder verlustig gegangen, und niemand weiß, wann der Tag kommt, der sie uns wiederbringt. Welche Zustände sich auf dem Boden dieses Kriegsrechts weit hinter der Front, in ganz Deutschland entwickelt haben, wissen wir aus den VerHandlungen des Reichstags vom 28. Oktober. Sie schreien nach Abhilfe, und gründliche Abhilfe kann nach der Ueberzeugung der Sozialdemokraten nur erreicht werden durch die Beseitigung des Belagerungszustandes überhaupt.
Dazu hat man sich noch nicht entschließen können, und die Psychologie dieser Entschlußlosigkeit ist nur allzu begreiffich. Das System, das in Amvendung gebracht worden ist, hat Stimmungen erzeugt, die wiederum auf der anderen Seite die Neigung erzeugten, es immer schärfer anzuwenden. Da treibt ein Secil den anderen, und je stärker die Entwöhnung von der bürgerlichen Freiheit wird, desto stärker wird auch die Furcht vor ihrer Wiederkehr.
Trotzdem war es klar, daß die Dinge nicht so bleiben fonnten, wie sie waren, und daß der Reichstag nicht nach Hause gehen konnte, ohne seinen auf Besserung gerichteten Willen dargetan zu haben. Und so kam man auf den Rettungsweg des liberalen Antrags!
unter dem Befehl des Leutnants Buzas errichteten Miliz angehörten. Buzas selbst sowie 25 Einwohner werden vermißt. Man in zwei Sibungen ein„ Gejek betreffend Verhaftung und Die Mitglieder der 21. Kommission des Reichstags, die vermutet, daß sie von den Angreifern gefangen wurden. Aufenthaltsbeschränkung auf Grund des Kriegszustands und London , 1. November. ( W. T. B.)„ Daily Telegraph " meldet Die Meldung des türkischen Hauptquartiers.eder der Einbildung hingeben, die Voraussetzungen für die Belagerungszustands" ausgearbeitet hat, werden sich aus Athen , daß wegen der Versenkung des Dampfers Angeliki die deutsche Gesandtschaft eine Konstantinopel , 2. November. ( M. T. B.) Amtlicher Anordnung der Schutzhaft so eng umschrieben zu haben, daß Erklärung veröffentlicht, daß kein deutsches U- Boot Heeresbericht. Mißbräuche fortan nicht mehr möglich sind, noch werden sie etwas gegen griechische Schiffe unternehmen dürfte, deren Euphrat - Front. Unsere freiwilligen Strieger haben auf ihr Werk besonders stolz sein. Der neue Gesetzentwurf Papiere in Ordnung seien. Nur Schiffe, die revolus eine Linie feindlicher Schüßen angegriffen und eine große sieht vor, daß jemandem, der in Schutzhaft genommen wird, tionäre Mannschaften zur Verstärkung der Menge Kriegsmaterial, sowie 150 Stück Vieh weggenommen. Der Grund seiner Verhaftung mitzuteilen ist, daß ihm die Bierverbandstruppen an Bord hätten, dürften angegriffen werden. Was den Dampfer Angelifi" betreffe, so sei die Tigris- Front. Unsere Flugzeuge haben Bomben Beschwerde zusteht, daß er darüber, ob er Einwendungen hat, deutsche Gesandschaft davon überzeugt, daß teine Nede davon sein auf feindliche Stellungen geworfen. Unsere freiwilligen richterlich vernommen werden muß, daß er sich des Beistandes fönne, daß das Schiff von einem deutschen U- Boot torpediert wäre; Strieger haben einen englischen Flugzeugschuppen in der Um- eines Verteidigers bedienen darf, der das Recht der Aftendie Umstände, unter denen das Unglüd sich ereignet habe, recht einsicht hat, daß ihm auf Verlangen ein Verteidiger bestellt fertigten diese Annahme. Der Korrespondent des Daily Telegraph " werden muß, daß ihm Entschädigung zu gewähren ist, wenn fügt hinzu, daß in der Tat Zweifel bestünden, ob das Unglüd nicht sich erweist, daß die Voraussetzungen der Anordnung der durch eine Mine verursacht worden sei. Admiral Fournet habe des halb eine Untersuchung eingeleitet. Schußhaft nicht gegeben waren. Kaum vermag man zu bePersische Front. In der Richtung Sendschan haben greifen, daß alle diese Selbstverständlichkeiten erst durch ein wir feindliche Kavallerie und Infanterie nordöstlich von neues Gesez bestimmt werden müssen und daß bisher unter Bidschar zurückgeworfen. der Herrschaft des Belagerungszustandes. das Rechtsgut der Rautasus- Front. Im Zentrum und auf dem linken persönlichen Freiheit völlig der Willkür der militärischen Be Flügel für uns erfolgreiche Scharmüzel; wir haben einige fehlshaber überlassen war. Es hat erst eines erschreckend Gefangene gemacht. großen Sündenregisters bedurft, damit der Reichstag , Galizische Front. Die Russen haben am 31. Oktober der sich einer völlig passiven Regierung gegenüber und 1. November abermals Angriffe gemacht, um die von fah, die Initiative ergriff. Wir Sozialdemokraten find der uns am 31. Oktober eroberten Stellungen wiederzunehmen; Meinung, und unsere Vertreter haben sie in der Kommission diese Angriffe sind ebenso wie die vorhergegangenen völlig erneut zum Ausdruck gebracht, daß dem durch die aufgedeckten abgeschlagen worden. Mißbräuche beleidigten Rechtsgefühl des Volkes nur durch
Ein Handstreich der Venizeliften. London , 3. November. ( W. T. B.) Daily Chronicle" berichtet aus Athen , daß etwa fünfhundert Venizelisten Etaterini, ohne auf Widerstand zu stoßen, besetzt haben. Auf dem Wege dahin kam es zu einem furzen Kampfe mit Evzones( griechische Jägertruppe), die die Brücke von Aliacmon bewachten.
Einer Reutermeldung zufolge hat die Regierung Verstärkungen nach Ekaterini geschickt.
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Bern , 3. November. ( W. Z. B.) Echo de Paris" wird aus Saloniti gemeldet: Griechischen Blättern zufolge hat eine starke albanesische Bande Moschopolis ( Epirus ) angegriffen. Zwei griechische Gendarmen und bier Einwohner sind getötet, welche der
gebung von Scheit Said angegriffen und dabei abermals ein feindliches Flugzeug zerstört; zur Vergeltung haben die Engländer Bomben im Rücken unserer Stellungen abgeworfen, aber ohne Erfolg.
Auf dem mazedonischen Kriegsschauplatz die Beseitigung des Belagerungszustandes Genugtuung gehaben wir einen Angriff, den der Feind am 31. Dttober geben werden kann. Imerhin kann nicht in Abrede gestellt gegen unsere Truppen an der Struma- Front machte, werden, daß die Arbeit der Kommission eine Verbeffeabgeschlagen. rung des bestehenden Zustandes bedeutet. Wenn dadurch auch nur das Los einiger Opfer der Schubhaft gebeffert wird,
Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.