September zu einem flachen Bogen berwandelt. Das feindliche Biel fonnte also nur in den Schenkeln des Dreieds in stärkerem Maße erreicht werden. Gerade da, wohin die Gesamtrichtung des Angriffs zielte, nämlich an der Spitze, ist der Feind nicht nennenswert vormärts gekommen.
Der vierte Abschnitt, der im wesentlichen mit dem Oktober= monat zusammenfällt, hat eine ununterbrochene Fortsetzung der feindlichen Angriffstätigkeit auf der ganzen Front gebracht. Auch in diesem Zeitraum ballte der Feind seine Kräfte in Zwischenräumen von jetzt nur etwa fünf Tagen zu gewaltigen Angriffshandlungen, Großkampftagen", zusammen, ohne daß in den Bausen der feind= liche Ansturm völlig ausgeseht hätte.
Aber diese gesamte, ununterbrochene und höchst gesteigerte AnSpannung hat dem Feinde im Oktober nur örtliche, auf Karien fleineren Maßstabes überhaupt unerkennbare Fortschritte gebracht. Der Ausbau der deutschen Widerstandskraft hat nämlich feit dem kritischen 25. September derartige Fortschritte gemacht, daß wir heute demt Feinde in einer Stärke gegenüberstehen, welche seine zahlenmäßige Ueberlegenheit zum mindesten durch den höheren Kampfwert unserer Truppen aller beteiligten Waffengattungen ausgleicht.
Dieser Stand der Dinge zu Ende Oktober beweist unwiderleglich, daß es der verbündeten Heeresmacht Englands und Frankreichs nicht gelungen ist, den an der Somme gebundenen Bruchteil der deutschen Streitkräfte zu zerreiben und damit unsere Westfront zu er schüttern. Das ist die Antwort der deutschen Sommekämpfer auf das eine der neuerdings verfündeten schon erheblich eingeschränkten Biele der feindlichen Sommeoffensive.
Die zweite diefer bescheidener gewordenen Fragen an das Schickfal war: wird es gelingen, soviel feindliche Kräfte zu binden, daß Deutschland wenigstens außerstande ist, seinen tapferen Bundesgenossen im Südosten Europas genügend Hilfskräfte zur Verfügung zu stellen, um sie zur Abwehr oder gar zur Niederzwingung des neuen Balfangegners instand zu sehen?
Bom Eintritt dieses neuen Verbündeten hatte sich die Entente eine entsprechende Wendung der Lage auf der gesamten Ost- und Südostfront versprochen. Hatte sie uns bisher an beiden Fronten unerschütterlich gefunden, so glaubte sie mit Bestimmtheit annehmen zu dürfen, daß das bisherige Gleichgewicht der Kräfte an der Ost= front durch Hinzutritt Rumäniens endgültig zu ihren Gunsten verschoben werden würde, während die Wiederaufnahme der Sommeoffensive es unmöglich machen sollte, diese Verschiebung auszugleichen. Was im Westen bisher mißlungen war, sollte nun im Osten glücken.
Und wie ist's geworden? Auf diese Frage war nur die Antwort: wir haben die Westfront unerschütterlich gehalten und tro= dem genügend Kräfte freimachen können, um nicht nur den russischen Massensturm zum Stehen zu bringen, sondern auch dem neuen Feind seinen tüdisch errafften Gewinn aus dem Rachen zu reißen und die Bulgaren bei Rückeroberung des räuberisch ihnen abgepreẞten Landes am Donaudelta zu unterstüßen. Schon sind die Eingangspforten zum Herzen Rumäniens , die Balfanpässe, in. unserer Hand. Der Plan unserer Feinde, mit Rumäniens Hilfe unsere Verbündeten im Südosten einen nach dem andern zu vernichten, unsere Verbindungen mit Konstantinopel zu durchreißen, die Osmanenhauptstadt in ihre Hände zu bringen und damit die schmerzlich entbehrte Einheit unserer Einkreisung herzustellen, ist gescheitert.
Auf die zweite Schicksalsfrage der Entente lautet unsere bisherige Antwort: die eroberte Dobrudscha, das befreite Siebenbürgen . ( W. T. B.)
Vom U- Boot- Krieg.
London , 3. November. ( W. T. B.) Lloyds meldet: Der englische Dampfer, Glenlogan ist wahrscheinlich versenkt worden. Der Fischdampfer, Floreal" wurde versenkt. Die Besatzung ist in Sicherheit.
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Stavanger , 3. November. ( W. T. B.) Der Bergener Dampfer Saturn" von Liverpool nach Narvik unterwegs, ist 30 Seemeilen nördlich der Shetlandsinseln von einem deutschen U- Boot versenkt worden.
Bern , 3. November. ( W. T. B.) Nach einem Telegramm des „ Temps" aus Lissabon sind an den portugisischen Küsten verschiedene Dampfer von einem deutschen U- Boot angegriffen worden.
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Stockholm , 4. November. ( W. T. B.) Meldung des Schwedischen Telegrammbureaus. Ein schwedisches Torpedoboot hat die Bejagungen des Motorichiffes, Frans" und des Dampfers Nunhild", die im Bottnischen Meerbusen durch ein deutfches U- Boot versenkt worden waren, gelandet. Frans" wurde gestern unweit Raumo versenkt. Das U- Boot brachte un mittelbar darauf, Nunbild" auf, die mit einer Prisenbesatzung in Richtung auf Libau fortgeführt wurde. Abends ankerte sie und beute morgen fette sie die Fahrt fort. Etwa um 9 Uhr wurde sie in die Luft gesprengt. Sie fant wahrscheinlich durch einen U- BootTorpedo. Die Prisenbejagung, ein Offizier und zwei Mann, werden in Stockholm interniert.
London , 3. November. ( W. T. B.) Der britische Dampfer „ Brierley Hi II"( 1168 Tonnen) aus Hull wurde versenkt.
Zur zweiten Amerikafahrt
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London , 2. November. ( W. T. B.)„ Daily Telegraph " meldet aus New York vom 1. November: Kapitän Sönig hat einen Artikel über die Reise der Deutschland " veröffentlicht. Das Schiff bat 8000 Seemeilen zurückgelegt, davon nur 190 unter Wasser. Er schildert lebhaft die Schrecken des Golfstromes, der die Temperatur im Schiff auf 137 Grad Fahrenheit brachte, und erzählt von einem Bankett auf dem Grunde des Ozeans. Einmal tauchte das Schiff zu schnell, so daß es ganz fenkrecht stand; aber die Ladung blieb in der richtigen Lage. Die Erfahrungen der Deutsch land " unterscheiden sich sehr wenig von denen der lezten Reise. Sie entging mehrmals mit genauer Not feindlichen Kriegsschiffen.
Kriegsfragen vor dem Unterhaus.
London , 2. November. ( W. T. B.) Unterhaus. Auf Be= schwerden über die hohen kartoffelpreise sagte Runci man, der hohe Preis sei eine Folge von Arbeitermangel und schlechtem Wetter. In den nächsten Wochen würde die Ernte Fortschritte machen. Eine Einschränkung des Kartoffelverbrauchs sei indessen zu empfehlen. Sutton fragte, weshalb der Kartoffelpreis innerhalb einer Woche um 100 Broz. gestiegen sei. Nunciman antwortete, ein gewisser Teil der Kartoffelernte sei an die Front gegangen. Die Regierung mache alle Anstrengungen, um die Kartoffeln aus anderen Ländern zu beziehen.
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, 4. November 1916.( W. T. B.):
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Scharfer Artilleriekampf ging feindlichen Angriffen voran, die aber in unserem Feuer nur in beschränktem Umfange zur Durchführung kamen, so nordwestlich von Conrcelette und im Abschnitt Guendecourt- Lesboeufs; sie wurden abgeschlagen.
Neun feindliche Flugzeuge sind im Luftkampf und durch Abwehrgeschüte abgeschossen.
Gegen unsere Höhenstellungen östlich der Maas schwoll das feindliche Feuer am Nachmittag erheblich au. Frauzösische Vorstöße zwischen Douaumont und Vaux blieben erfolglos.
Deftlicher Kriegsschauplatz.
Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Unsere Erfolge links der Narajowka wurden durch Erftürmung weiterer Zeile der russischen Hauptstellung füdwestlich von Folw. Krasnolefie erweitert und gegen Wiedercroberungsversuche des Feindes behauptet.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl .
Auf dem Nordteil der siebenbürgischen Ostfront ist die Gefechtstätigkeit wieder reger geworden, ohne daß es bisher zu bemerkenswerten Infanteriekämpfen gekommen ist.
An der Südfront wurden einzelne rumänische Angriffe abgewiesen. Die Höhe Rosca( südöstlich des AltschanzBasses) wurde vom Gegner besetzt. Südwestlich von Predeal gewannen wir eine rumänische Stellung, die wir im Nachstoß am 2. November bereits besekt, in der folgenden Nacht aber wieder verloren hatten; über 250 Gefangene fielen hier in unsere Hand.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madensen.
Bei einer Unternehmung österreichisch - ungarischer Monitore gegen eine Donauinsel südwestlich von Rustschuk wurden zwei Geschütze und vier Minenwerfer erbentet. In der Dobrudscha keine wesentlichen Ereignisse. Mazedonische Front.
Die Lage ist unverändert.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Ein englischer Kreuzer vernichtet. Berlin , 4. November. ( W. T. B.) Amtlich. Am 23. Oktober hat eines unserer Unterseeboote einen englischen kleinen Kreuzer älteren Typs mit zwei Schornsteinen westlich Jrland vernichtet. Der Chef des Admiralstabes der Marine.
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Der österreichische Generalstabsbericht.
Wien , 4. November 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Deftlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl
Der Feind setzte in der nördlichen Walachei seine Angriffe fort. Von der Räderoberung der Grenzhöhe Rosca( im Raume südöstlich von Brasso ) abgesehen, hatte er nirgends Erfolg. In den Kämpfen um eine gegen heftigste Angriffe behauptete Höhenstellung südwestlich von Predeal wurden über 250 gefangene Rumänen eingebracht.
An
der siebenbürgischen Ostgrenze erhöhte
rumänische Artillerietätigkeit.
Heeresfront des Generalfeldmarschall& Prinz Leopold von Bayern.
Bei Bohorodczany überfiel ein 1. und t. Jagdkommando die russischen Borposten und ebnete deren Stellungen ein.
An der Narajowka erstürmten deutsche Bataillone abermals einige russische Gräben und behaupteten sie gegen erbitterte Gegenstöße.
Italienischer Kriegsschauplas.
Nach den schweren Kämpfen des 1. und 2. November verlief der Vormittag des 3. an der Schlachtfront des Küstenlandes ohne größere Kampfhandlung. Am Nachmittag nahm jedoch die Angriffstätigkeit der Italiener wieder zu.
Auf dem Karst wurden wiederholte Ansätze zu Angriffen durch unser Sperrfener niedergehalten. Der Feind konnte trok zahlloser Versuche nirgends Raum gewinnen.
Im Wippach Tale stießen abends starke feindliche Kräfte bis in unsere Stellungen zwischen Vertojba und Biglia vor. Durch Gegenangriff wurden kurz darauf alle Gräben von den Unsrigen wieder zurückgewonnen.
Vor den Hindernissen von Sv. Katarina und Dember verbluteten mehrere Bersaglieribataillone in erfolglofen Augriffen. Die Zahl der seit 1. November gemachten Gefangenen ist auf 3500 gestiegen.
Südöstlicher Kriegsschauplah. Keine besonderen Ereignisse.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 00.80
Ereignisse zur Sec.
Am 3. d. Mts. abends belegte ein Seeflugzeuggeschwader die militärischen Objekte von San Canziano, Monfalcone und die Adriawerke ausgiebig mit Bomben.
Flottentommando.
Stanton wies darauf hin, daß große Fischsendungen aus Holland nach ihrer Ankunft in England vernichtet worden seien. In Liverpool seien am 20. Oktober 1000 Kisten und an den beiden folgenden Tagen 1400 Kisten mit Fischen vernichtet worden. Redner fragte, ob dies in der Absicht geschehen sei, die Preise in England in die Höhe zu treiben. Lord Robert Cecil erwiderte, die aus Holland eingeführten Fische hätten wegen unvermeidlicher Verzögerung des Transportes vernichtet werden müssen. gierung sei. Viele vernünftige Leute seien überzeugt, daß sich Lord Robert Cecil teilte mit, daß eine schwedische unter den Ministern Verräter befänden. Viele hätten Mission, die über die Blockadefrage verhandeln sollte, demnächst sich an ihn gewandt, ob er persönlich versichern könne, daß gewisse in England erwartet werde. hervorragende Männer nicht in deutschem Solde ständen. Die MiIn der Debatte wurde die Regierung heftig ange- nister feien selbst schuld an diesem Zustand. Die Ministerien griffen, weil im Indischen Amt ein 70jähriger deutscher Ge- gingen viel zu gut mit den Deutschen um. Sobald einmal verIchrter namens Ethe mit der Katalogisierung persischer Manu- sucht würde, etwas von dem deutschen Einfluß zu verdrängen, so ffripte beschäftigt werde, woran er seit dem Jahre 1872 arbeite. hätte man hauptsächlich mit einem Ministerium darum zu kämpfen. Booth( liberal) fagte, wenn die Regierung nicht durchgreifende Irgendwo bestehe ein geheimer Einfluß, der zugunsten Deutschlands Schritte täte, so könnte sie über diesen Fall stürzen. Es herrsche wirksam sei, und der die Ministerien lähme und hindere, diese die Ueberzeugung, daß eine Anzahl von Deutschfreunden in der Re- Frage durchgreifend zu lösen,
London , 1. November. ( M. T. B.) Im Unterhaus hat die Res gierung mit ihrem Gesezentivurfe, betreffend Aufstellung neuer Wählerlisten für die Parlamentswahlen, völlig Fiasko gemacht. Viele Abänderungsanträge waren eingebracht, darunter einer, der den Soldaten an der Front und den Seeleuten auf den Kriegsschiffen die Ausübung ihres Wahlrechtes sichern wollte; der Sprecher entschied aber, daß diese Anträge gegen die Ordnung des Hauses seien. Infolgedessen verlor das Haus alles Interesse, und die Bill wird als erledigt angesehen.
Englisches Unterhaus und Deutscher Reichstag .
London , 1. November. ( W. T. B.) Im Unterhause wandte sich Lord Robert Cecil mit erheblicher Schärfe dagegen, daß das Unterhaus beansprucht, auf die Leitung der auswär= tigen Politik Einfluß zu nehmen.( Es handelte sich um die Frage der Anerkennung der Regierung von Venizelos .) Cecil sagte: Wir haben nicht nur unsere eigene Regierung zu be rücksichtigen, sondern auch die Regierungen unserer französischen, russischen und italienischen Verbündeten. Wir können nicht alles tun und sagen, ohne die Wirkung auf unsere Verbündeten, unsere Feinde und die neutralen zu bedenken. Wir können nicht zugleich Verhandlungen führen und das Parlament und die Nation völlig in unser Vertrauen ziehen. Ich halte es nicht für wünschenswert, eine neue Form der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten einzuführen, und ich zweifle, ob es wünschenswert ist, die Verantwortung der Regierung mit irgendeiner Kommission zu teilen. Wir sind uns der vielen Fehler, die wir machten, und der vielen Mängel, die uns anhaften, voll bewußt; aber wir müssen tun, was wir für richtig halten. Wir müssen die Regierung fortführen, wenn auch schlecht, aber so gut, als wir können. Wir können die Verantwortung nicht mit dem Unterhause oder sonst jemand während des Krieges teilen. Wenn das Haus uns für so schlecht hält, daß wir entfernt und durch andere erfekt werden müssen, so mag das geschehen. Das iſt eine vernünftige Politik und wir machen es dent Unterhause gern leicht.
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„ Manchester Guardian" schreibt über die Aeußerung Cecils in einem Leitartikel: Das englische Parlament erhalte jetzt weniger Informationen über auswärtige Fragen als die französische Kammer oder der Deutsche Reichstag. Der Haushaltsausschuß des Reichstages habe zwar keine soweit reichende Befugnis wie die fran zösische Kommission für auswärtige Angelegenheiten, aber der Kanzler und seine Vertreter legten vor ihr die deutsche Politik dar, und der Ausschuß werde jetzt weiter tagen, wenn der Reichstag auseinander gehe, so daß eine enge Fühlung zwischen Regierung und Parlament bestehen bleibe. In England sei nichts davon der Fall.
Die Entente soll Serbien schonen.
Genf , 4. November. ( W. T. 3.) Unter dem Titel„ Im Namen der Menschlichkeit verschont die Ueberreste des serbischen Heeres" veröffentlicht Journal de Genève" einen Brief des Serben Jlia Miltitch, der nach Aufzählung aller Prüfungen, die das Serbenvolt im Weltkrieg durchgemacht habe, die Entente beschwört, die letzten Vertreter der serbischen Rasse, die wieder in der ersten Feuerlinie Mazedoniens fämpfen müßten, zu vers schonen, und fragt wie die Entente die Wiederaufrichtung des Serbenreiches durchführen wolle, wenn die letzte Manneskraft Serbiens in neuen Kämpfen falle. Die Ententeregierungen dürften sich dem nicht verschließen und sollten Serbien , das mehr als alle anderen gelitten habe, mindestens diese legte Prüfung ersparen.
Kleine Kriegsnachrichten.
London , 3. November,( W. T. B.) Reuter meldet aus New York , daß die britische Anleihe von 60 Millionen Pfund Sterling voll gezeichnet worden sei.
Kopenhagen , 4. November. ( W. T. B.) Die dänische GeneralPostdirektion gibt bekannt, daß die gesamte Paketpost der beiden dänischen Dampfer Jsland" und Ceres", die in inländischer Fahrt von Island nach Kopenhagen unterwegs waren, bei einer Durchsuchung in Leith beschlagnahmt worden ist.
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Erweiterte Autonomie Galiziens
Wien, 4. November. ( W. T. B.) Die morgige„ Wiener Zeitung " veröffentlicht nachstehendes Allerhöchstes Handschreiben:
Lieber Dr. von Roerber! Jm Sinne der von mir mit Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser getroffenen Vereinbarungen wird aus den von unseren tapferen Heeren der russischen Herrschaft entrissenen polnischen Gebieten ein selbständiger Staat mit erblicher Monarchie und tonstitutioneller Verfassung gebildet werden. Bei diesem Anlaß gedenke ich bewegten Herzens vieler Beweise der Hingebung und Treue, die ich im Laufe meiner Regierung seitens des Landes Galizien erfahren habe, sowie der großen und schweren Opfer, die dieses Land im gegenwärtigen Kriege, dem heftigen feindlichen Anprall ausgesetzt, im Interesse der siegreichen Verteidigung der östlichen Reichsgrenzen zu bringen hatte und die ihm den dauernden Anspruch auf meine wärmste väterliche Fürsorge sichern. Es ist daher mein Wille, in dem Augenblicke, in welchem der neue Staat zur Entstehung gelangt, Hand in Hand mit dieser Entwicklung auch dem Lande Galizien das Recht zu verleihen, seine Landesangelegenheiten bis zum vollen Maße dessen, was mit seiner Zugehörigkeit zur staatlichen Gesamtheit und deren Gedeihen im Einklange steht, selbständig zuordnen und damit der Bevölkerung Galiziens die Gewähr ihrer nationalen und wirtschaftlichen Entfaltung zu bieten. Indem ich Ihnen diese meine Absicht kundtue, beauftrage ich Sie, ihrer gefeßmäßigen Verwirklichung geeignete Vorschläge auszuarbeiten und mir vorzulegen.
Leste Nachrichten.
Zur Besehung von Ekaterini.
London , 4. November. ( W. T. B.)" Daily Telegraph " erfährt aus Athen , daß in dem Gefecht vor der Besetzung von Ekaterini die Anhänger des Königs 13 und die Venizelisten 20 Mann verIoren. Die Zeitung Esperini", das Organ des königlichen Balastes, meldet, daß der König infolge des Vormarsches der Venizelisten beschlossen habe, den Befehl zur Verlegung der zwei thessalischen Armeekorps zurückzuziehen.
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Der„ Times" wird aus Athen gemeldet: Venizelos habe erklärt, er sei mit der tatsächlichen Unterstützung der Entente zufrieden und die Aufschiebung der formellen Anerkennung der Regierung sei ihm gleichgültig.
Streit australischer Bergleute.