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Nr. 309. 33. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Am: Morisplas, Nr. 151 90-151 97.

Donnerstag, den 9. November 1916.

Hughes gewählt!

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, 8. No­vember 1916.( W. T. B.):

Westlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Nördlich der Somme ging tagsüber die Gefechtstätig­keit über mäßige Grenzen nicht hinans. Nächtliche englische Angriffe zwischen Le Sars und Guendecourt scheiterten in unserem Feuer.

Südlich der Somme griffen die Franzosen beiderseits von Ablaincourt an. Unsere in den Südteil von Ablain­court vorgeschobenen Abteilungen wurden zurückgedrängt, das Dorf Pressoire ging verloren; auf dem Nordflügel des Angriffs wurde der Feind zurückgeschlagen. Heeresgruppe Kronpring.

Lebhafte Artilleriekämpfe im Maasgebiet.

Deftlicher Kriegsschauplah.

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Nichts Neues. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog CarL

Der Toelgyes- Abschnitt war auch gestern der Schauplat lebhafter Kämpfe. Der Gegner errang weitere kleine Vorteile. Vorwärts des Bodza - Passes find den Rumänen in den letten Tagen gewonnene Teile unserer Höhenstellungen wieder entrissen; am Tatar Havas- Paß find feindliche An­griffe abgeschlagen. Der Erfolg in der Gegend von Spini fonnte weiter ausgenutzt werden; die Gefangenen­zahl erhöhte sich.

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Balkan - Kriegsschauplak.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls bon Madensen.

108.

Reine besonderen Ereignisse.

Mazedonische Front.

Feindliche Angriffe im Cerna- Bogen blieben erfolg­Rege Artillerietätigkeit an der Belasica. und Struma- Front.

Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Hughes gewählt.

Der österreichische Generalstabsbericht.

Wien , 8. November 1916.( W. Z. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplay.

Seeresfront bes Generals ber Ravallerie Erzherzog Garl

Süblich und südöstlich des Szurduk- Paffes wurden rumänische Angriffe abgeschlagen. Bei Spini und südwestlich von Predeal drängten wir den Feind weiter zurück. Beiderseits der Bodza­Straße sind wir wieder im Besitz aller unserer früheren Stellungen. Nordwestlich von Tölgyes vermochten die Russen abermals etwas Raum zu gewinnen.

Bei Tartarow schoß ein österreichisch - ungarischer Flieger einen russischen Nieuport- Doppeldecker ab.

Seeresfront des Generalfeldmarschalls Bring Leopold von Bayern .

Nichts Neues.

Italienischer Kriegsschauplas.

Die Ruhe im Görzischen hält an. An der Fleimstal- Front wurden Angriffe einzelner italienischer Bataillone im Colbricon­Gebiet und an der Bocche- Stellung abgewiesen. Drei Offiziere, fünfzig Mann und zwei Maschinengewehre fielen hierbei in unsere Hände.

Südöstlicher Kriegsschauplah.

Reine besonderen Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs bes Generalstabes. v. vefer, Feldmarschalleutnant.

Ereignisse zur See.

Am 7. b. Mts. nachmittags haben feindliche Flieger auf die Städte Rovigno , Parenzo und Citta Nuova Bomben abgeworfen. Es wurde nicht der geringste Sachschaden angerichtet und nie­mand verlegt. Eigene Flugzeuge stiegen zur Verfolgung eines derselben auf, Führer Linienschiffsleutnant Drakulic schoß einen feindlichen Flieger ab, der bei in hoher See befindlichen feind­lichen Torpedofahrzeugen niederging. Diese wurden von unseren Flugzeugen mit Bomben angegriffen und entfernten sich gegen die feindliche Küste. Am Abend des gleichen Tages warf ein feindlicher Flieger gleichfalls erfolglos Bomben bei Umago ab. Eigene Secflugzeuge bewarfen abends die militärischen Objekte von Bermigliano und Monfalcone sehr wirkungsvoll mit Bomben und kehrten unbeschädigt zurück.

Flottentommands.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernivrecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.

Der Sieg der Republikaner .

Von M. Beer.

Charles E. Hughes ist gewählt und tritt im März nächsten Jahres die Präsidentschaft an. Bis dahin bleibt Wilson an der Spike der Verwaltung, aber sein Ansehen ist dahin.

Der Sieg der Republikaner muß sowohl der Einig­feit seiner Partei wie der Taktik der Deutsch- Amerikaner und der Fren zugeschrieben werden. Schon bei den Wahlen im November 1912 hatten die Republikaner die Mehrheit, aber die Absplitterung des von Theodor Roosevelt geführten linken Flügels der Partei der sogenannten Progressisten verschaffte den Demokraten den Sieg, troßdem ihre Wahl­männer 1,3 Millionen Stimmen weniger erhalten hatten, als die der Gegner. Auf dem republikanischen Parteikonvent im August 1916 wurde Roosevelt jedoch gezwungen, wieder einzuschwenken, da die auf ihn entfallene Stimmenzahl so gering war, daß sie den Progressisten jede Aussicht auf Erfolg nahm. Die Einigkeit ließ die traditionelle Stärke der Repu­ blikaner wieder zur Geltung kommen. Seit dem Jahre 1861 bis jetzt gab es nicht weniger als zehn republikanische Präsi­denten und nur zwei demokratische: Grover Cleveland und Woodron Wilson. Merkwürdigerweise waren es nur die beiden letteren, die die Vereinigten Staaten an den Rand eines Krieges mit europäischen Großmächten brachten. Cleveland drohte im Jahre 1895 England mit Krieg, Wilson im Laufe dieses Jahres Deutschland . Vor zwanzig Jahren gab Lord Salisbury den Forderungen Clevelands ebenso nach, wie im April 1916 die deutsche Regierung denen Wilsons.

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Der zweite Faktor des republikanischen Sieges war ohne Zweifel die deutsch - amerikanisch - irische Wahl­taktit. Die in den Reden Wilsons als Bindestrich- Ameri­faner gebrandmarkten Wähler waren unerschütterlich ent­schlossen, ihre politische Macht zu gebrauchen und dem Gegen­fandidaten Wilsons wer auch dieser sein mochte ihre Stimmen zu geben. Nicht aus Liebe zu Hughes, nicht aus Vertrauen zu seiner Politik stimmten fie für ihn, sondern um den geheimen und öffentlichen politischen Mächten Ame­rifas zu Gemüte zu führen, daß die Deutsch- Amerikaner, die so viel zur materiellen und geistigen Größe des Landes bei­getragen haben, nicht wie Parias behandelt werden dürfen.

Unser alter deutscher Genosse Sorge in Hoboken er­zählte mir einmal, daß der aus den ersten Jahren des Sozia­listengesezes bekannte sozialdemokratische Abgeordnete Viered auf seinen Reisen in den Vereinigten Staaten den Diftritten, in denen die Wähler anfäffig feien, gebracht worden, feste Organisation die Politik der Republik im deutschen Gedanken äußerte, die Deutsch- Amerikaner fönnten durch eine wodurch das endgültige Ergebnis verzögert werde. Gegen die Sinne beeinflussen und der deutschen Sprache die Gleich­Amsterdam, 8. November. ( W. T. B.) Renter meldet Gefeglichkeit diefes Vorgebens werbe schon jet berechtigung mit der englischen verschaffen. Der Gedanke aus New York : Hughes ist gewählt. Beschwerde erhoben. New York ſei einer der ausschlag- Biereds sei aber von den Deutsch - Amerikanern überall zu­Amsterdam, 8. November. ( W. T. B.) Reuter meldet gebenden Staaten, und wenn die Stimmenzahl für die beiden rückgewiesen worden, da sie als durchaus loyale Bürger einzig aus New York : Der demokratische( republikanische?) Kandidat 11 000 Stimmen der Miliz von entscheidendem Einfluß sein. Ford schlossen seien. Bei diesen Ueberzeugungen, die in den letzten Kandidaten keinen großen Unterschied aufweise, so fönnten die und allein das amerikanische Interesse wahrzunehmen ent­Hughes hat im Staate New York , der für den Wahl- sagte dem Korrespondenten der Daily Chronicle", daß er, obwohl drei Jahrzehnten noch festere Wurzeln schlugen, mußten die ausgang als wesentlich betrachtet wird, gesiegt. er eigentlich Republikaner fei, feinen ganzen Einfluß zugunsten schweren Beleidigungen, die Wilson ihnen an den Kopf warf, New York , 7. November. ( W. T. B.) Meldung des Reuter- Wilfons wegen feiner internationalen und Arbeiterpolitit auf besonders schmerzhaft empfunden worden sein. Die Präfi­schen Bureaus. Das heitere talte Winterwetter, das im ganzen gewendet habe, auch Edison habe Wilson unterstützt. Lande herrscht, und das sehr große Interesse, das der dentenwahl war für sie die beste Gelegenheit, mit ihm abzu­Präsidentenwahl entgegengebracht wird, hatten zur rechnen. Folge, daß eine ungewöhnlich große Zahl von Stimmen abgegeben wurden. Dazu kam noch, daß viele Millionen Frauen in den etwa zwölf Staaten des Westens, wo sie das Wahlrecht haben, gestimmt haben.

Siegesfreude des republikanischen Nationalkomitees.

New York , 8. November. ( W. T. B.) Meldung des

Reuterschen Bureaus. Das republikanische National

tomitee erklärt: Der Sieg ist größer, als mir hofften, und zeigt, daß man dem amerikanischen Volke ruhig anvertrauen fann, bei der Präsidentenwahl unter dem Losungswort der Wahlkampagne die richtige Entscheidung zu treffen. Es sieht im Augenblick danach aus, daß nicht nur

Das Wahlergebnis noch nicht sicher! Auch die Iren, obwohl fie vielfach den demokratischen New York , 8. November. ( W. T. B.) Reutermeldung. Organisationen angehören, hatten allen Anlaß, mit Wilson Während die gestrigen Nachrichten über die Wahl von Hughes unzufrieden zu sein. Seine parteiische Haltung den Ver­so positiv lauten, daß sie von Wilson selbst anerkannt wurden, bandsmächten gegenüber, seine seidenpapiernen Proteste Lassen die letzten Wahlnachrichten aus dem fernen Westen und gegen England, seine Gleichgültigkeit gegenüber dem tragi­auch aus anderen Staaten die Lage ziemlich unflar schen Schicksal Erins, haben unter den Frisch- Amerikanern erscheinen. Beide Parteien nehmenden Sieg große Erbitterung hervorgerufen. Sie ließen deshalb ihre für sich in Anspruch. Parteiführer im Stich und vereinigten sich mit den Deutsch­Amerikanern, um gegen Wilson zu stimmen. Der Binde strich" vereinigte beide Bevölkerungselemente, um ihre

Die norwegische Antwortnote überreicht. Die norwegische Antwortnote überreicht.

Kristiania , 8. November. ( W. T. B.) Die norwe­gische Antwortnote ist hente dem deutschen Gesandten überreicht worden.

Stimme gegen Wilson um so wirkungsvoller erheben zu

können.

Hughes zum Präsidenten gewählt werden wird, Norwegischer Protest gegen eine russische wirtschafts- und kriegspolitische hinzu, die den

sondern daß auch die beiden Häuser des Kon­gresses republikanisch sein werden.

Neutralitätsverletzung.

politischer Führer in Amerika es mehr wagen, die deutsch­ Es ist sicher: nach dem 7. November 1916 wird kein irischen Wünsche als gegenstandslos beiseite zu schieben. Neben diesen völkerpolitischen Faktoren kamen noch Republikanern zugute kamen. Die von den Verbandsmächten auf ihrer im Frühjahr 1916 in Paris abgehaltenen Wirt­Kristiania, 7. November. ( W. T. B.) Meldung des Nor- schaftskonferenz angenommenen Beschlüsse haben in wegischen Telegrammbureaus. Ein russischer Torpedo- Amerika einen sehr ungünstigen Eindruck gemacht. Eine London , 8. November. ( W. T. B.) Daily Chronicle" jäger hat am 2. November ein deutsches Untersee - wirtschaftliche Entente der Verbandsmächte nach dem Kriege erfährt aus New Yort, es fei, wie das Ergebnis der Wahl auch sein boot befchoffen, als der Torpedojäger 21, bis 3, und berührt nicht nur Deutschland , sondern auch Amerika . Ein möge, möglich, daß im Staate New Yort wegen der Teilnahme das Unterseeboot 3 bis 4 Seemeilen von Homöen bei Vardö westeuropäisch- russischer Vorzugstarif bedeutet eine Benach­der Miliz an der Abstimmung Schwierigkeiten ent- entfernt war. Die Regierung hat ihren Gesandten in Peters- teiligung des amerikanischen Handels. Ja, es wurden in ständen. Die Stimmen der Milizfoldaten, die an der Grenze Diefft burg beauftragt, gegen die neue Verlegung der Neutralität Amerika Stimmen vernehmbar, die der Ansicht Ausdruck täten, seien dort gesammelt worden und wurden verfiegelt nach den zu protestieren. gaben, daß der Wirtschaftsfrieg der Verbandsmächte in

Wahlunregelmäßigkeiten?