Nr. 314. 33. Jahrg.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 14. November 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.
Einführung der Zivildienstpflicht!
Kämpfe um Sailly- Saillisel.- Fortschritte im Ghergho- Gebirge und bei Campulung. Kämpfe an der Cerna.
Amtlich. Großes Hauptquartier, 13. Nobember 1916.( W. T. B.)
Weftlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Zwischen Ancre und Somme zeitweilig starker Artilleriekampf.
Unser Feuer zerstreute feindliche Infanterie im Vorgelände unserer Stellungen südlich vou Walencourt und wirkte gegen Ansammlungen in den englischen Gräben westlich von Eaucourt l'Abbaye.
Jn Sailly- Saillisel halten wir den Ostrand. Beiderseits des Dorfes griffen die Franzosen nachmittags mit starken Kräften an, sie wurden abgewiesen.
Ein nördlich der Doller( Ober- Elsaß) nach Artillerievorbereitung erfolgender französischer Vorstoß scheiterte vollkommen.
Deftlicher Kriegsschauplay. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Zwischen Meer und Karpathen feine wesentlichen Ereignisse.
Front des Generaloberst Erzherzog Carl . Im Gyergyo - Gebirge haben deutsche und österreichischungarische Bataillone den Bitca Arsurilor genommen. Dort, auf den Höhen östlich vor Belbor und auf dem Ostufer der Putna versuchten die Russen in mehrmaligen Angriffen vergeblich, uns den errungenen Geländegewinn streitig zu machen.
Auch auf den Bergen zu beiden Seiten des DitosPasses wurden feindliche Vorstöße zurückgewiesen.
Nordwestlich von Campulung ist Candesti von unseren Truppen genommen worden.
Südöstlich des Roten- Turm- Passes und der Szurduk. Straße sowie nördlich von Orsova hatten rumänische Kräfte bei starken Gegenangriffen keinerlei Erfolg; fie büßten wieder neben blutigen Verlusten über 1000 Gefangene ein.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madensen.
Längs der Donau gegen den linken Flügel unserer Stellung in der nördlichen Dobrudscha vorfühlende feindliche Abteilungen wurden vertrieben.
Mazedonische Front.
In der Ebene von Monastir starkes Artilleriefener. Gegen verlustreiche Angriffe des Feindes bei Lazec und Kenali und nordöstlich von Brod an der Cerna sind die deutsch - bulgarischen Stellungen restlos behauptet worden. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Der österreichische Bericht.
Wien , 13. November 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Deftlicher Kriegsschauplab. Seeresfront des Generalobersten Erzherzog Carl
Im Bereich von Orsova, an der Szurdut- Straße und füdöftlich des Vörös Torony- Passes rannte der Feind vergeblich gegen unsere Truppen an. Nordwestlich von Campolung warfen öfterreichisch- ungarische und deutsche Abteilungen die Rumänen aus dem zäh verteidigten Orte Candesti.
Beiderseits von Soosmeza wurden mehrere rumänische Angriffe abgeschlagen.
Im Abschnitt Tölgyes erstürmten österreichisch- ungarische und deutsche Truppen den Berg Bitca Arsurilor nördlich von Hollo. Angriffe starter russischer Kräfte, die südöstlich von Tölgies und bei Belbor unseren Kolonnen entgegengeworfen wurden, brachen zusammen.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Keine besonderen Ereignisse. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplak. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. oefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See.
In der Nacht vom 12. auf den 13. belegten unsere SeeFlugzeuge die Fabrikanlagen von Ponte Lagoscurs und die Bahnanlagen von Ravenna mit Bomben. Die Wirkung war verheerend. In ersterem Orte wurden Volltreffer in zwei Zuckerraffinerien, bei der Schwefelraffinerie, im Elektrizitätswert und auf der Eisenbahnbrücke erzielt und mehrere Brände beobachtet. In Ravenna wurde das Bahnhofsgebäude voll getroffen. Unsere Flugzeuge sind unversehrt eingerückt.
Flottenkommands.
Umsturz des Bestehenden.
Das neue Kriegsamt unter der Leitung des Generalleutnants Gröner steht vor einer Aufgabe, über die bis vor wenig Jahren nur Sozialisten geredet und geschrieben haben. Die Produktion für den Kriegsbedarf und das ist heute so gut wie die ganze Produktion überhaupt foll planmäßig organisiert werden.
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Diese Aufgabe läßt sich nicht lösen ohne Um sturz. Ein solcher Umsturz wird geplant durch Einführung eines Gesetes über die allgemeine Zivildienstpflicht. Das Gesetz wird zurzeit im Reichsamt des Innern ausgearbeitet, es soll in den nächsten Tagen den Bundesrat beschäftigen, und dann soll der Reichstag , der, furz nach der Vertagung, wieder aus dem Winterschlaf geholt wird, das entscheidende Wort sprechen.
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Ueber die geplante Organisation ist bekannt, daß dem Chef des Kriegsamts zwei Stabschefs unterstellt werden sollen, ein militärischer und ein technischer, für die zweite dieser beiden Stellen ist der Direktor der Gruson Werfe in Magdeburg , Dr. Sturt Sorge, in Aussicht genommen. Der technische Stab soll unmittelbar unter sich verschiedene Gruppen haben, die eingeteilt sind nach den verschiedensten Industriezweigen: Bergwerf, Hütten, Eisen und Stahl, Chemie, Pulverfabritation, Landwirtschaft, Arbeiterfragen.
Die Aufgabe des Amtes ist, wie gesagt, die gesamte Kriegsarbeit, vor allem also die Munitionsindustrie, planmäßig zu organisieren, zwischen Kampfesfront und Arbeitsfront eine so enge Verbindung wie möglich herzustellen. Zu diesem Zwecke sollen die Arbeitskräfte in ähnlicher Weise ,, mobilgemacht" werden, wie die Kampfkräfte für die Armee.
Diese Hauptaufgabe wird dem Kriegsarbeitsamt zufallen, das je nach dem Bedürfnis ausgebaut werden soll. Ihm sollen zunächst die Gruppen unterstehen, die sich mit den organisatorischen und allgemeinen Arbeiterfragen beschäftigen werden. Die bisherigen Abteilungen für Ersatzwefen im Kriegsministerium werden dem Arbeitsamt angeschlossen. Das Amt selbst soll in seinen Unterabteilungen mit Technikern besetzt und Arbeitnehmer sollen in allen Arbeiterfragen zur Mitarbeit zugezogen werden.
Das wichtigste und interessanteste ist natürlich das Gesetz selbst, das dem Kriegsamt die Handhabe für seine Tätigfeit geben soll. Dieses Gesetz hat aber den Bundesrat noch nicht passiert, und seine Gestalt schwankt noch in unbestimmten Linien. Die Frauen, heißt es, sollen von ihm nicht getroffen werden, die oberste Altersgrenze für Männer wird verschieden mit 60 und 65 Jahren angegeben. Der Grundgedanke des Gesetzes steht aber fest, das ist die allgemeine Arbeitspflicht.
Zu diesem tatsächlichen Bericht soll noch bemerkt werden, daß bezweifelt worden ist, ob der Reichstag mit der Sache befaßt werden, oder ob alles durch Bundesratsverordnung geregelt werden soll. Ein solcher Zweifel scheint uns ganz unerträglich. Umsturz der Gesellschaftsordnung ohne Mitarbeit des Sozialistischer Stimmenzuwachs in Amerika in derselben Nacht warfen unsere Flugzeuggeschwader über 1000 Seito Reichstags, durch einfache Verordnung, das ist doch zu unDer Kölnischen Zeitung" wird aus Washington tele- malze ville ab.- An der Somme belegten unsere Bombengramm Bomben auf Lunéville , Nancy und den Flugplatz wahrscheinlich! Einige Blätter wollten wissen, daß die Regierung ihre graphiert, daß die Sozialisten 300 000 Stimmen ge- geschwader in derselben Nacht die Bahnhöfe, Munitionslager, Haltung in Fragen der Schußhaft und der Zenjur von der wonnen und 35 Anhänger in den gleichzeitig zur Wahl Truppenunterkünfte und Flugpläge des Feindes mit nahezu 6000 Kilo- Behandlung des Gesetzentwurfs im Reichstag abhängig machen stehenden einzelstaatlichen Parlamenten untergebracht haben. gramm Bomben. Noch lange war der Erfolg durch gewaltige Brände will. Das wird von anderer Seite entschieden bestritten. Montana sendet das erste weibliche Mitglied in den weithin fichtbar. Kongres, Frl. Rankin.
Deutscher Vorstoß bis Baltischport. Berlin , 13. November. ( W. T. B.) In der Nacht vom 10. zum 11. November stießen deutsche Torpedobootsstreit kräfte auf einer Erkundungsfahrt in den finnischen Meerbusen bis Baltischport vor und beschossen die Hafenanlagen dieses russischen Stützpunktes wirksamt auf geringe Entfernung.
Fliegerbomben auf Orte des Saargebiets, Lothringens , an der Somme. Berlin , 13. November. ( W. T. B.) Feindliche Flugzeuge griffen
abends Drischaften und Fabrikanlagen im Saargebiet an. Da die
Amtlich. Berlin , 13. November. ( W. T. B.) In der Nacht vom 11. zum 12. November wiederholten die französischen Flug- mehr und mehr zu einer Arbeiterfrage". In Das Wort ist gefallen:„ Der ganze Krieg wird zeuge ihre Angriffe auf das Saargebiet. Diesmal gelang es nur dieser Arbeiterfrage müssen auch die Arbeiter zuerst geeinem kleinen Teil von ihnen, bis zur Saar vorzustoßen. In hört werden. Dillingen und Umgegend wurden einige Bomben abgeworfen, von viel bescheideneren Reformen, die sie beantragten, gesagt Wie oft ist ihren Vertretern im Reichstage bei denen eine einen Pferdestall, eine andere eine Waschküche traf. worden, sie verlangten einen Sprung ins Dunkle"! Dabei wurden vier Personen schwer, zwei leicht verletzt. Getötet oft ist ihnen vorgeworfen worden, sie wollten das Bestehende Wie wurde niemand. Der Sachschaden ist gering. Viele Bomben umstürzen" und erstrebten den„ sozialistischen Zuchthausstaat"! trafen die den Ort umgebenden Wiesen, wo sie in den weichen Erd- Jetzt sind es die Arbeiter, die ihre Bedenken geltend machen Busendorf und Spittel mit Bomben, dort wurde niemand verlebt, Gegner bisher als die letzten Forderungen der Arbeiterklasse boden stecken blieben. Verschiedene Flugzeuge belegten die Orte müssen gegen eine überſtürzte Durchführung dessen, was ihre auch entstand kein Sachschaden. Endlich warf ein Flieger, der sich anscheinend über den Wolken verirrt hatte, in der Nähe von Neun kirchen einige Bomben auf eine Wiese.
Kein feindlicher Flieger über Offenburg.
ausgegeben haben.
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Die Sozialdemokratie verlangt die Organisation der Produktion im allgemeinen Volksinteresse, das Zurückstellen aller Friedens sozialismus ist doch etwas ganz anderes Einzelinteressen hinter das Gesamtinteresse. Aber ihr
am 10. November zwischen 9 Uhr 30 Min. und 10 Uhr 30 Min. Bomben zum Teil auf freies Feld fielen, zum Teil überhaupt nicht explodierten, wurde nur geringer Sachichaden angerichtet, militärischer Amtlich. Berlin , 13. November. ( W. T. B.) Der französische als der Kriegssozialismus“ von heute, denn er erstrebt eine Sachschaden überhaupt nicht. Dagegen wurden verschiedene Wohn- Funkspruch vom 11. November 1916, Eiffelturm 4 Uhr nachmittags, allgemeine Erhöhung der Lebenshaltung, während der Kriegshäuser getroffen und dabei in Burbach ein Einwohner meldet: Ein französisches Flugzeug überflog in der Nacht vom 9, fozialismus eine entgegengesezte Wirkung nicht ausschließt. getötet, einer schwer und zwei leicht verletzt, in Dillingen zum 10. November Neubreisach und Straßburg und warf sechs Die Arbeiter werden nur einer solchen Lösung des Problems awei leicht verletzt. In Saargemünd wurde durch einen Bomben auf den Bahnhof Offenburg , wodurch bedeutender Schaden zustimmen können, die sie vor einer Verschlechterung ihrer berirrten Flieger ein Haus zerstört und dabei zwei Ein- entstand. Hieran ist kein Wort wahr. In der Nacht vom 9. zum Lebenslage schützt. wohner getötet und sechs leicht verletzt. Ein Angriff auf 10. November sind weder Bahnhof Offenburg noch sonst in Baden Lothringische Ortschaften und Fabrikanlagen, der am selben Bomben geworfen worden. Es ist überhaupt kein Flieger in dieser Lage furz vor Mitternacht erfolgte, blieb gänzlich erfolglos. Noch Nacht über den Rhein gekommen.
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Wir haben schon ausgeführt, daß der Arbeitszwang für Müßiggänger etwas ganz anderes ist als der Arbeitszwang für Arbeiter. Im ersten Fall ist er ein Zwang zur Arbeit