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Mr. 317. 33. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Am: Morisplas, Nr. 151 90-151 97.

Freitag, den 17. November 1916.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Morisplak, Nr. 151 90-151 97.

Um Grandcourt und Saillifel.

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Saillisel- Ost zurückerobert. Gräbengewinn bei St. Pierre- Vaast. Ablaincourt­Prefsoire. Campulung, Roterturmpaß, Szurdukpaß.

Amtlich. Großes Hauptquartier, 16. No­vember 1916.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Teilvorstöße der Engländer an der Straße Mailly­Serre sowie östlich und südöstlich von Beaumont scheiterten im Handgranatenkampf, stärkere Angriffe gegen Grand­ court brachen in unserem Feuer zusammen.

Den Franzosen entrissen wir den Ostteil von Saillisel in hartem Häuserkampf. Abends stürmte das hannoversche Füsilier- Regiment Nr. 73 zäh verteidigte französische Gräben am Nordrand des St. Pierre Vaast- Waldes. 8 Offiziere, 324 Mann und 5 Maschinengewehre sind ein­gebracht.

Bei den gestrigen Kämpfen im Abschnitt Ablaincourt­Prefsoire ist keine Aenderung der beiderseitigen Linien ein­getreten.

Einem feindlichen Fliegerangriff fielen in Oftende 39 Belgier zum Opfer.

Als Vergeltung für Abwurf von Bomben auf fried­liche lothringische Orte wurde Nancy in den letzten Tagen von der Erde und aus der Luft beschoffen und beworfen. Deftlicher Kriegsschauplan. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Am Brückenkopf von Dünhof( südöstlich von Riga ) wurde eine angreifende russische Infanterieabteilung zurück­getrieben.

Front des Generaloberst Erzherzog Carl Jm Südteil der Waldkarpathen lebte die beiderseitige Artillerietätigkeit auf.

An der siebenbürgischen Ostfront scheiterten östlich des Putna- Tales starke russische Angriffe; nördlich Sulta unter­nahmen ungarische Truppen eine Erkundung auf den Mt. Alunis.

Bei Sosmezö( am Ojtos- Paß) blieben rumänische Vor­stöße ohne Erfolg.

Die Kampftätigkeit nördlich von Campulung hat sich verstärkt; auch an den über den Roten- Turm- und Szurduk­Baß nach Süden führenden Straßen verteidigt der Rumäne zäh seinen heimatlichen Boden. Wir machten Fortschritte und nahmen gestern 5 Offiziere und über 1200 Mann ge­fangen.

Rußlands Polen - Protest.

Petersburg, 15. November. ( W. Z. B.) Die Petersburger Telegraphenagentur meldet: Die diplomatischen Vertreter Rußlands find angewiesen worden, den Regierungen, bei denen sie beglaubigt find, folgenden Protest zu überreichen: Ich bin von meiner Re­gierung beauftragt, folgendes zur Kenntnis Euerer Exzellenz zu bringen: In Mißachtung des Völkerrechtes haben die deutschen und österreichisch- ungarischen Militärbehörden in Warschau und Lublin so­eben eine Kundgebung erlassen, wonach die russischen Provinzen von Polen fünftig einen gesonderten Staat bilden sollen. Die kaiserlich russische Regierung erhebt Einspruch gegen diesen Akt, der eine neue Verlegung internationaler Verträge darstellt, die feierlich von Deutsch land und Desterreich- Ungarn beschworen sind, und erklärt ihn für null und nichtig. Ich stelle fest, daß die Provinzen des Königreiches Bolen nicht aufgehört haben, einen integrierenden Bestandteil des Russischen Reiches zu bilden, und daß ihre Bewohner durch den Eid der Treuc, den sie Seiner Majestät dem Kaiser, meinem crhabenen Herrn, geschworen haben, gebunden sind.

Balkan - Kriegsschauplah.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackenfen.

Ju der Dobrudscha kleine Gefechte vorgeschobener Ab­teilungen. Die rumänische Meldung der Besetzung von Bonascic ist erfunden.

An mehreren Punkten der Donau - Linie Feuer von Ufer zu Ufer.

Mazedonische Front.

Die vorbereiteten neuen Stellungen im Cerna- Abschnitt find bezogen. An der Struma Patrouillengeplänkel.

Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Abendbericht.

Berlin . Amtlich. 16. November, abends. Auf nördlichem Ancre- Ufer ist Kampf bei Grandcourt im Gange.

An siebenbürgischer Südfront erfolgreiches Vordringen. Vom Balkan bisher nichts Neues.

Der österreichische Bericht.

ien, 16. November 1916.( W. Z. B.) Amtlich wird

verlautbart:

Carl

Deftlicher Kriegsschauplah. eeresfront des Generalobersten Erzherzog Die Kämpfe beiderseits des Schyl und des Olt-( Alt-) Fluffes schreiten günstig vorwärts. Es wurden über 1200 Gefangene eingebracht.

Nördlich von Campolung und bei Soosmezö wehrten wir starke rumänische Angriffe ab. Nördlich von Sulta unternahmen österreichisch ungarische Abteilungen eine Erkundung auf den Monte Alunis. Südöstlich von Tölgyes blieben russische An­griffe erfolglos. Auf den Höhen von Mestekanesti Borposten­gefechte.

Seeresfront bes Generalfelbmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Bei den österreichisch- ungarischen Truppen keine Rampfhand­lungen von Belang.

Italienischer Kriegsschauplab.

Die gestern gemeldete Unternehmung östlich von Görz fort­setend, eroberten unsere Truppen wieder einen feindlichen Graben, nahmen 60 Jtaliener gefangen und erbeuteten zwei Maschinengewehre.

Eines unserer Flugzeuggeschwader belegte die militärischen Anlagen bei der Station Per La Carnia ausgiebig mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplah.

Reine besonderen Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der deutsche Sieg.

Auf ein Ersuchen des radikalen Unterhausmitgliedes Mason, einen Tag zu bestimmen, an dem man sich mit der Frage des Kriegsendes und mit den Vorschlägen des dcut­schen Reichskanzlers beschäftigen lollte, antwortete in Vertretung des englischen Premierministers Bonar Law : Ich fann nicht zugeben, daß der deutsche Reichskanzler irgend­welche Friedensbedingungen gestellt hat, die nicht die An­erkennung eines deutschen Sieges zur Voraussetzung haben, und ich bin überzeugt, daß die überwältigende Ma­jorität des Hauses mit mir darin eins ist, daß es keinen Nußen haben kann, im gegenwärtigen Augenblick eine derartige Er­örterung stattfinden zu lassen."

Herr v. Bethmann hätte nun die beste Gelegenheit, noch einmal, und womöglich noch etwas flarer als bisher, auszu­sprechen, ob er es in der Friedensfrage mit Mason und der deutschen Linken oder mit Bonar Law und der deutschen Rechten hält. Konservative und nationalliberale Blätter fordern ja schon seit Tagen aufgeregt und nach jedem Ar­tikel des Vorwärts" immer aufgeregter, der Kanzler möge eine solche Erklärung abgeben. Damit würde auch der schr bemerkenswerte Streit im englischen Unterhause zur Ent­scheidung gebracht werden: der Streit darüber, ob der deutsche

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Reichskanzler einen Vert, oder eden abzu­

schließen bereit ist, wie Mason

er von den Gegnern, bevor er sich mit ihnen an den Verhandlungstisch setzt, die Anerkennung eines deutschen Sieges verlangt, wie Bonar Law behauptet.

Der Reichskanzler. hat nach der Schlacht am Skagerrag den deutschen Erfolg gefeiert die Ratten fönnen beißen!- er hat aber damals hinzugefügt: England ist nicht ge­schlagen, ist nicht besiegt." Darum fönnen wir, solange er nicht widerrufen. hat, nicht glauben, er wolle mit England erst dann verhandeln, bis es sich geschlagen gibt. Mit einer solchen Absicht würden alle seine öffentlichen Erklärungen im Wide:- spruch stehen. Wenn man gesagt hat: Ich bin jetzt bercit zu verhandeln!" und wenn man weiter gesagt hat: Der Gegner ist jetzt nicht besiegt," dann kann man unmöglich meinen: Ich verhandle mit dem Gegner erst dann, wenn er sich für befiegt erklärt."

Troßdem verlangen, wie gesagt, konservative und natio­nalliberale Blätter unter heftigen Ausfällen auf den Vor­wärts", der Kanzler möge sich augenblicklich in der Friedens. frage auf ihren und Bonar Laws Standpunkt stellen. Die Deutsche Tageszeitung" allein widmet dieser Angelegen­heit nicht weniger als vier volle Spalten ihrer gestrigen Morgen- und Abendausgabe.

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Eine dieser Spalten ist in der Hauptsache dem wieder­gewählten Präsidenten Wilson gewidmet, der mit dem ,, Vorwärts" und mit Scheidemann in die gleiche Verdammnis geraten ist. Raum hatte nämlich Scheidemann im Vorwärts" neutrale Vermittlungsversuche angefündigt, so erschien- tags darauf die Mitteilung, daß Präsident Wilson in einigen Monaten in der Lage sein werde, eine Friedens­bewegung in Gang zu bringen". Eine andere Meldung sagt, er werde unverzüglich bestimmte Schritte unternehmen, um den Frieden herbeizuführen, auch die Kriegführenden er­suchen, Vertreter zu einer Konferenz nach Washington zu ent­senden, wo jede der beiden Parteien ihre Mindestforderungen stellen würde". Damit sei dann der Weg für Anknüpfung von Friedensverhandlungen geebnet.

Ferner verbreitet die Petersburger Telegraphenagentur heute folgende amtliche Kundgebung: Die deutsche und die österreichisch­ungarische Regierung haben die zeitweilige Besetzung eines Teiles des russischen Gebietes durch ihre Heere dazu benutzt, die Trennung der polnischen Gegenden vom russischen Reiche und ihre Um­wandlung in einen unabhängigen Staat zu verkünden. Unsere Für den hellseherischen Grafen Reventlow ist es klar, daß Feinde verfolgen offensichtlich den Zwed, in Russisch- Polen Ne- Wilson, Scheidemann und der Vorwärts" unter einer Decke kruten auszuheben, um ihre Heere zu ergänzen. Die Kaiserliche ſtecken und keinen deutschen Frieden" wollen. Aber der Regierung erblidt in diesem Akt Deutschlands und Desterreich- Un- alldeutsche Recke schlägt dieser Hydra mit einem Federstreich garns eine neue schwere Verlegung der grundlegenden Grundfäße alle drei Köpfe ab und erklärt zum Schluß triumphierend: des Völkerrechts, welche verbieten, daß die Bevölkerung der mili­Deutschland aber braucht einen deutschen Frieden und tärisch befesten Gebiete gezwungen werden, die Waffen gegen das will siegen tro Herrn Scheidemann ." eigene Vaterland zu brauchen. Sie betrachtet diesen Akt als null Wir möchten in aller Höflichkeit gebeten haben, solche und nichtig. Rußland hat sich schon zweimal feit dem Ausbruch Unterstellungen zu unterlassen! Und zugleich wollen wir den des Krieges über das Wesentliche der polnischen Frage ausge- Herren in aller Ruhe erklären, daß auch die Arbeiter den deut­sprochen. Seine Absichten umfassen die Schaffung eines Gesamt- schen Sieg wollen- nur daß ihr nüchterner praktischer Sinn volens, das alle polnischen Gebiete in sich begreift und das bei seine Siegesziele nicht in den Wolken baut. Kriegsschluß das Recht haben wird, frei sein nationales, kultu­relles und volkswirtschaftliches Leben auf den Grundlagen der Selbstverwaltung unter dem Szepter der russischen Herrscher zu stellen und das den Grundsatz der Staatseinheit bewahrt. Diese Kopenhagen , 15. November. ( W. T. B.) Rußkoje Slowo" Entschließung unseres erhabenen Herrn bleibt unerschütterlich.

Ministerpräsident Stürmer am 7. November mit dem englischen

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seinem viel umfämpften Aufsatz Verteidigung und Frieden" Das und nichts anderes hat Genosse Scheidemann in ( Nr. 315 des Vorwärts") auseinandergesetzt. Im Kampf gegen eine ungeheure Uebermacht ist Behauptung Sieg, ist Selbsterhaltung Sieg! Diesen Sieg wollen und müssen wir haben, den halten wir mit blutenden Händen fest,

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meldet: Im Hinblick auf die neuen Verhältnisse in Polen hielt Englische Schiffsverlufte seit Kriegsbeginn. Den werden uns die Gegner nie entreißen. Da wir aber nur Botschafter Buchanan und dem französischen Botschafter London , 15. November. ( W. T. B.) Der Parlaments- um diesen Sieg kämpfen denn ,, uns treibt nicht Erobc­Paléologue eine Konferenz ab, die länger als eine Stunde sekretär der Admiralität erklärte, von dem gesamten Zonnen- rungslust", fönnen wir jeden Tag Frieden schließen, an dauerte. Nach der Konferenz äußerte Buchanan zu einem Jour- gehalt der britischen Handelsdampfer von 1000 Tonnen und dem die Gegner bereit sind, die einfache Tatsache zu erkennen, nalisten: Deutschland bietet Polen ein verkleinertes Königreich. Auf darüber zu Beginn des Krieges feien bis Ende September 1916 daß wir nicht besiegt sind. Die arbeitende Masse des Volkes die Frage des Journalisten, ob die Polen felber sich mit einem etwas über 2 Prozent verloren gegangen. Diese ist seit dem ersten Tag dieses Krieges in ihrem Entschluß, eine fleineren Staate befriedigt, erklärt hätten, antwortete Buchanan, nach umfaßten alle Verluste, sowohl durch Kriegs-, als auch durch Niederlage zu verhüten, ebenso fest, wie in ihrem Willen, den seiner Auffassung sei dies nicht der Fall Seegefahr. Frieden sobald als möglich herbeiführen zu helfen,