Denselben Einwand hat man schon vor 20 Jahren erhoben.| 1894 soll der Normalarbeitstag neun, vom 1. Januar 1898 nur| Arbeitszeit die Gesundheit geschädigt. Will man konsequent ſein, Wann wird denn endlich die Zeit kommen? Nachdem acht Stunden betragen. so muß man§ 120 e so oft anwenden, daß man dasselbe haben die Einführung eines allgemeinen 10 stündigen Nor- Abg. Grillenberger( Soz.): Für uns ist der Normal- wird, was wir anstreben; da ist es doch besser, man regelt die mal- Arbeitstages abgelehnt hat, wollen wir ihn wenigstens arbeitstag der Grund- und Eckstein jedes wirklichen Arbeiter Sache gleich gefeßlich. Wir wollen einen Maximalarbeitstag für die jugendlichen Arbeiter bis zum 18. Lebenjahre schutz- Gesetzes. Man wirst uns vor, Palliativmittel vorzuschlagen, festseßen, den einzelnen Gewerben es überlassend, durch freie Verdurchsetzen. Die internationale Konferenz hat im vorigen Jahre aber unsere Palliativmittel nüßen wenigstens dem Arbeiter etwas, einbarung fürzere Arbeitszeiten zu erreichen; von einer Schemati sogar die zehnstündige Arbeitszeit für Arbeiter bis 16 Jahren während das, was in diesem Gesetze bisher geschaffen ist, keine firung ist dabei also keine Rede. Auf der einen Seite erwartet empfohlen. Diese Konferenz war allerdings keine mustergiltige einschneidende Verbesserung bietet; theilweise wird sogar der man alles von einem freien Arbeitsvertrag, auf der anderen will Versammlung für uns, es war eine Bourgeoisversammlung. Es jezige Zustand dadurch verschlechtert, und bezüglich der Koalitions- man Nichts von einer Koalitionsfreiheit wissen und erwartet ist hauptsächlich auf das Drängen der Italiener und der anderen freiheit ist, wenn man da auf die Regierungsvorlage zurückgreift, alles von der Regierung: in der Praxis aber führt Beides zur füdlichen Völker zurückzuführen, daß man zwölfjährige Kinder eine abermalige Verschlechterung zu erwarten. Man wirft uns schrankenlosen Ausbeutung der Arbeiter durch das Kapital. als reif zur Fabrikarbeit erklärt hat. Daß Herr Troeltsch als ferner vor, daß wir die historische Entwickelung nicht berück- Wenn man alles von der Regierung erwartet, so führt das zur Großindustrieller für eine Ausdehnung der Kinderarbeit einges fichtigten, aber hätten Sie unsere Anträge angenommen, so bloßen Bureaukratie, und wie auch diese schließlich immer die treten ist, nehme ich ihm nicht übel. Seine bissigen Angriffe auf hätten Sie gerade einer vernünftigen futzessiven Fortentwickung Partei der Bourgeoisie nimmt, dafür ist Herr von Berlepsch ein die Sozialdemokratie hätte ich ihm aber eigentlich nicht zugetraut. Borschub geleistet. Wollen Sie wirklich die Versöhnung lehrreiches Beispiel. Aus ganz anderem Holze war denn doch Was meine Aeußerung in der ersten Lesung betrifft, daß man zwischen Arbeitgebern und Arbeitern, so sollten Sie nicht in Herr von Buttkamer, welcher den Willen, bessere Arbeitsdem Unternehmerthum eins auf den Kopf geben müsse, so habe einer solchen organisirten Weise alles niederstimmen, was wir bedingungen zu erlangen, gleichviel ob mit oder ohne Anich diesen Ausdruck gebraucht in dem Sinne, daß man gegenüber vorschlagen. Unsere Vorschläge gehen noch lange nicht so weit, wendung von Gewalt, für einen rechtswidrigen erklärt. Diese der Brutalisirung der Arbeitgeber den Spieß umkehren und wie große Massen aufgeklärter Arbeiter wünschen, die uns an- Anschauung sollte schon einige Jahrhunderte hinter uns liegen, dem Unternehmerthum für seine gegen den Arbeiterstand feinden, weil wir nicht weit genug gingen. Allerdings find unsere aber sie verfehlt, mit urwüchsiger pommerscher Deutlichkeit und geübte Frechheit eins auf den Kopf geben müsse, daran halte Industrieverhältnisse heute so, daß noch viel mehr geboten werden Ungenirtheit ausgesprochen, nicht ihres Eindruckes auf gewisse ich noch heute fest. Daß Herr von Stumm sich darüber auf- könnte. Der§ 136a ist einer der einschneidensten des Gesetzes, Gemüther. Als Herr Wagener noch unter Ihnen war, hätte hält, finde ich sogar richtig; es beweist nur, daß ich das namentlich durch seine Abstufungen. Wir wollen nur allmälig man wohl so etwas nicht ausgesprochen; aber auch die konser Richtige damit getroffen habe. Uebrigens lassen die Unter- zum achtstündigen Arbeitstag kommen. Wir sind deshalb vielfach vativen Grundbesizer sind mehr und mehr eine Partei des nehmer nicht nur fremde Hände, sondern auch fremde gehäffig angegriffen worden, aber Regierung und Reichstag halten Rapitalismus geworden, sie stimmen mit den Großindustriellen, Röpfe für fich arbeiten. Es find also nicht einmal ihre gleichfalls für die Durchführung solcher Reformen Abstufungen den Nationalliberalen, weil sie auf deren Dankbarkeit rechnen, eigenen Köpfe, welche getroffen werden, es kann ihnen also für nothwendig. Wir müssen der Industrie Zeit laffen, fich wenn es sich darum handelt, die Ausbreitung der Sozialdemokratie nicht wehe thun. Das Unternehmerthum hat, das geht aus seiner darauf einzurichten. Außerdem wünschen auch die Arbeiter nicht auf dem Lande zu hindern. Der mehrerwähnte schweizerische Presse hervor, überhaupt keinen Kopf, es ist topflos!( Heiterkeit solche Verkürzung der Arbeitszeit, so lange nicht eine Ver- Fabrifinspektor Schuler wie der badische v. Wörrishöfer, die doch bei den Sozialdemokraten.) ständigung darüber zwischen den Haupt- Konkurrenzländern wahrhaftig feiner sozialdemokratischen Neigungen verdächtig sind, Geh. Rath Landmann: Ich entsinne mich meiner damaligen Europas herbeigeführt ist. In England ist der 10ftündige Normal- sprechen sich für das Eingreifen der Gesetzgebung aus. In der Aeußerung nicht genau. Jedenfalls habe ich mich auf das nächste arbeitstag theils durch Gefeß, theils durch usus bereits eingeführt. Schweiz und Desterreich besteht der elsstündige Normal- Arbeitstag, mir zur Verfügung stehende Material, auf den gedruckten Bericht Beim Erscheinen der kaiserlichen Erlasse im Februar vorigen Jahres und die Einwendungen des Abg. Buhl, daß man dort mit gestützt, und selbstverständlich sind die Zahlen des letzten Berichtes freute man sich in den Arbeiterkreisen, weil man dachte, nun dem Normalarbeitstage nicht zufrieden sei, daß die Zahl der andere als die des vorhergehenden. wverde endlich einmal Ernst mit dem Arbeiterschutz gemacht werden, Ausnahmen größer sei als die der Nichtausnahmen, und daß eine Zuversicht, die allerdings von den aufgeklärten Arbeitern, namentlich die Arbeiter mit den dortigen Zuständen nicht zu= die wissen, wie es gemacht wird, nicht getheilt wurde. Es giebt frieden wären, wurden mehrfach widerlegt, und zwar gerade von bei uns in Deutschland Mächte, die stärker sind als ein kaiser- Arbeitern der betreffenden Länder. Seit 1888 führt man in liches Wort. Das sehen wir am besten aus dem Verhalten des Desterreich den Normalarbeitstag strikte durch, in der Schweiz Handelsministers. Man meinte, die Strömungen in den obersten besteht eine lebhafte Agitation, um zum zehnstündigen überzu reifen der Gesellschaft zu Gunsten eines Arbeiterschutzes feien gehen, und Herr Geheimrath Königs selbst giebt zu, daß man sich sehr stark, aber der von der Regierung aufgestellte Entwurf läßt dort gegen den zehnstündigen Normalarbeitstag nur sträubt, diefe Meinung schon im Stich. Allerdings war damals noch weil man die Konkurrenz Deutschlands , wo man gar keinen unser, demnächstiger Kollege aus Friedrichsruhe im Amte und Normalarbeitstag hat, fürchtet. Dann ist der Widerstand der fonnte seinen Einfluß geltend machen. In der Kommission und Regierung und des Herrn Königs selbst unbegreiflich, er erklärt hier wurde diese Vorlage noch mehr verbösert. In den faiser sich nur aus ihrer Furcht vor dem allmächtigen Rapitalismus lichen Erlassen war klipp und flar ausgesprochen, daß die Arbeits - Dieser Vorwurf kann der Regierung nicht erspart bleiben.( Bu zeit geregelt werden sollte, und darunter konnte man nicht eine Stimmung bei den Sozialdemokraten.) Hier, in der Presse, in Regelung der Arbeitszeit der sogenannten geschützten Personen, Versammlungen wird man ihn stets wiederholen. Für die Bergsondern allgemein der Lohnarbeiter verstehen. Die deutsche leute fordern wir Nichts, als was sie schon Jahrhunderte lang Industrie ist vollständig reif für einen achtstündigen Normal- besessen und was ihnen nur die Profitivuth der Unternehmer Arbeitstag, wie er in allen Kulturländern jetzt gefordert wird. genommen hat. Nun haben sich die Vertreter der BergwerksWir wollen aber stufenweise vorgehen, um uns nicht dem Vor- industrie neuerdings wieder zusammengethan und im Einverwurfe auszusetzen, wir wollten die deutsche Industrie konkurrenz- ständniß mit Regierungsvertretern erklärt, sie würden auf die unfähig machen. In der Zwischenzeit wünschen wir, daß inter - achtstündige Schicht der Bergleute nicht eingehen. Dem gegen. nationale Vereinbarungen über weitere Bertürzung der Arbeits- über muß doch auf einen Namen hingewiesen werden, der zeit gepflogen werden. So wird man schließlich auch zum acht allein ein ganzes Programm bedeutet: Wüllensiefen, der stündigen Normal- Arbeitstage kommen. Sie mögen uns für hat diese Forderung und die Forderung höheren Lohnes Optimisten halten und denken, wir seien einige Jahrzehnte zu durch Unterschrift zugestanden, er hat es mit übernommen, früh daran, aber das Maschinenwesen wird fortgefeht so ver- für diese Forderungen einzutreten; natürlich haben die National bessert, daß menschliche Arbeitskräfte frei und auf die Straße ge- liberalen, die seine Wahl unterstützten, diese Verpflichtung mit fetzt werden. Diesen traurigen Zuständen kann nur mit einer übernommen, und sie werden also einstimmig die Forderungen fortschreitenden Verkürzung der Arbeitszeit entgegengetreten wer der Bergleute zugestehen.( Heiterkeit links.) In England sind den. Schon Helvetius erklärte vor hundert Jahren, daß die die Arbeitsstunden unter Tage 8 Stunden 36 Minuten, die wirkArbeitslosigkeit nur durch Verkürzung der Arbeitszeit gemildert liche Arbeitszeit 7 Stunden 25,8 Minuten, und das Alles ohne werden könnte. In zahlreichen Industrien Deutschlands ist der gesetzlichen Normal- Arbeitstag, nur durch die strikte Durchführung 10stündige Normal- Arbeitstag bereits eingeführt, in weniger zahl- des Koalitionsrechts. In der so hoch entwickelten englischen Mareichen der 9stündige und in einzelnen Betrieben sogar der 8stündige. fchinen- Industrie beträgt die tägliche Arbeitszeit weniger als neun Man sagt, man könne dies also dem freien Arbeitsvertrag überlassen; Stunden, unsere Forderung des zehnstündigen Arbeitstages fann nicht es würde sich dies auch ohne gesetzliche Regelung von selber aus Furcht vor Konkurrenz zurückgewiesen werden. Schon Cobden machen; aber einerseits der Unverstand der Massen, anderer- fagte, daß der Normal- Arbeitstag bessere Arbeitsverhältniffe seits die Profitwuth der Unternehmer hindert ein Gintreten zum herbeiführen wird, und gerade diese sterben wir an, gerade fie besten der Arbeiter. Nur durch Eingreifen der Gesetzgebung kann werden aber von der Klasse der Arbeitgeber, gegen welche auch etwas Furchtbares und Dauerhaftes geschaffen werden. Die der einzelne humane Arbeitgeber nicht aufkommen kann, bekämpft. freiwilligen Zugeständnisse können jeder Zeit zurückgezogen werden, Wir erwarten und hoffen, daß die Zeit nicht so fern sein wird, ebenso was durch Streits 2c. erzwungen und ertroht oder durch wo die Regierung und die Mehrheit nachgeben muß, wenn sie gütliche Vereinbarung erreicht ist. Gerade in Zeiten, wo wir nicht die Lebenshaltung der Arbeiter und also der ganzen Nation mit Handelstrifen zu rechnen haben und es den Arbeitern schlecht aufs Tiefste zerrütten will. Raffen Sie fich also auf, dekretiren geht, also eine Beschränkung der Produktion nothwendig wäre, Sie den Normal- Arbeitstag bei dieser Gelegenheit; wie sind dann lassen die Unternehmer den Arbeiter länger arbeiten, weil sie erbötig, Ihnen eine ganze Anzahl anderer Sünden zu vergeben. deren Widerstandsfähigkeit in solchen Zeiten für geringer halten.( Große Heiterfeit.)
Geh. Rath Königs: Ich kann nur bestätigen, was der bayerische Herr Vertreter bereits gesagt, daß diese Bestimmungen durchaus nicht allein wegen Bayern in die Vorlage aufgenommen worden sind. Die Berichte der Fabrikinspektoren haben schon seit Jahren betont, zu welchen schädlichen Wirkungen es führt, daß die aus der Schule entlaffenen Kinder nicht zur Arbeit tommen können. Das ist durchaus kein arbeiterfeindlicher, sondern ein arbeiterfreundlicher Vorschlag. Abg. Grillenberger: Was meine Gewandtheit" betrifft, so hat sich herausgestellt, daß in einzelnen Bezirken die Angabe des Fabrikinspektors mit dem, was die Arbeiter selbst über die Bahl der beschäftigten Kinder gefunden haben, nicht übereinstimmte. Thatsächlich find in Bayern mehr Kinder beschäftigt, als die Fabrikinspektoren angegeben haben.
Abg. Bebel: Ich habe dem bayerischen Vertreter nicht vorgeworfen, daß er etwas unrichtiges gefagt hat, sondern nur gesagt, daß seine Angaben in der Kommission in Widerspruch stehen mit den Angaben im neuesten Bericht. Damit schließt die Diskussion.
Persönlich bemerkt Abg. v. Stumm: Mit folchen Wigen wie: die Arbeitgeber hätten ja doch keinen Kopf und darum fühlten fie die Schläge nicht, kann man die von dem Abg. Grillenberger früher gethane Aeußerung nicht aus der Welt schaffen.
Abg. Payer beschwert sich über eine von dem Abg. v. Münch ihm gegenüber in feiner Rede begangene Indiskretion, welche ihn veranlasse, dem Abg. v. Münch nicht mehr dasjenige Maß follegialischen Vertrauens zu beweisen, was er Andern zu beweisen für eine Ehre halte.
Abg. v. Münch stellt in Abrede, irgend eine Indiskretion absichtlich begangen zu haben. In der Abstimmung werden die Anträge Auer und Genossen sowie der Antrag Münch, letzterer gegen die Stimme des Antragstellers, abgelehnt,§ 135 unverändert angenommen.
Nach§ 136 sollen die Arbeitsstunden der jugendlichen Arbeiter nicht vor 5½ Uhr Morgens beginnen und nicht über 81/2 Uhr Abends dauern. An jedem Arbeitstage müssen zwischen den Arbeitsstunden regelmäßige Pausen gewährt werden. Für jugend liche Arbeiter, welche nur 6 Stunden beschäftigt werden, muß die Pause mindestens 1/2 Stunde betragen; für die anderen ist mindestens Mittags eine Stunde, Vormittags und Nachmittags je eine halbstündige Pause zu gewähren. An Sonn- und Festtagen, sowie während der von dem ordentlichen Seelsorger für den Katechumenen- und Konfirmanden-, Beicht- und Kommunion Unterricht bestimmten Stunden dürfen jugendliche Arbeiter nicht beschäftigt werden.
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Die Abgg. Auer und Gen. wollten die Arbeit erst von Wie die Freiheit des Arbeitsvertrages aussieht, beweisen am Nach dieser Nede wird um 54 Uhr die Fortsehung 6 Uhr ab beginnen und um 7 Uhr endigen lassen; sie wollen Besten die Enthüllungen der legten Tage in der sozialdemokratischen der Berathung auf Freitag 11 Uhr vertagt. ferner für die jugendlichen Leute und die Arbeiter bis zu Bresse, in welcher Weise die Unternehmerverbände in Verbindung 18 Jahren die Nachtarbeit verbieten und verlangen, daß ihnen anch event. während der Arbeitszeit die Zeit zum Besuche der Fortbildungsschule gewährt werden soll.
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Abgeordnetenhaus.
Abg. v. Huene beantragt für die Bildung von Schulgebäuden besondere gefeßliche Regelung vorzubehalten.
mit fgl. preußischen Behörden das Koalitionsrecht der Arbeiter unmöglich machen. Es heißt da, es sollten Listen der sogen. wüsten Agitatoren aufgestellt werden, und die Presse versucht das auf 70. Sigung vom 16. April, 11 Uhr. Abg. Uhlendorff( dfr.) befürwortet einen Antrag, welcher jenes Gebiet hinüberzuspielen, daß es sich blos darum handele, Am Ministertische: Herrfurth und Kommissarien. ben Zieglern die Möglichkeit gewähren soll, ihre Arbeit auch vor sozialdemokratische Agitatoren von der nationalen Industrie fernDie zweite Berathung der Landgemeinde- Ordnung, halb 6 Uhr Morgens zu beginnen. zuhalten. Das ist nicht wahr. Es handelt sich darum, jede BeAbg. Wurm( Soz.): Wir sind mit dem Antrage Uhlendorff wegung der Arbeiter zur Erzielung einer fürzeren Arbeitszett wird fortgesetzt beim 4. Titel: Verbindung nachbarlich belegener durchaus nicht einverstanden. Das Bischen Ordnung, das burch oder eines Normal- Arbeitstages oder höherer Löhne unmöglich zu Gemeinden und Gutsbezirke behufs Wahrnehmung fommunaler Andas Gesetz in die abscheulichen Mißstände im Ziegeleigewerbe machen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Es handelt gelegenheiten.(§§ 126-135.) Nach§ 126 der Vorlage können gebracht werden kann, würde damit durchbrochen werden. In sich nicht um sozialdemokratische Agitatoren, sondern nur um die Landgemeinden und Gutsbezirke mit benachbarten LandDer Praxis sehen die Dinge anders aus als Herr Uhlendorff Leute, die durch das Vertrauen ihrer Kameraden an die Spitze gemeinden und Gutsbezirken zur gemeinsamen Wahrnehmung meint. Man wird, wenn sein Antrag Annahme findet, verlangen, von Lohnkommissionen oder Fachvereinen gestellt sind. Solche einzelner Angelegenheiten verbunden werden nach Anhörung der daß auch der jugendliche Biegler so lange arbeitet wie der er Leute sich vom Leibe fernzuhalten, sind die Unternehmerverbin- betheiligten Gemeinden und Gutsbesitzer des Kreisausschusses und wachsene. Es fehlt ja jede Kontrolle darüber, ob die Arbeitszeit bungen bestimmt, und dazu haben sich die königlich preußischen des Bezirksausschusses, wenn sie damit einverstanden und auch für die jugendlichen Arbeiter wirklich nur zehn Stunden dauert; Behörden hergegeben. Mit feinem Worte treiben unsere Gegner gegen ihren Widerspruch, wenn das öffentliche Interesse diese eine Abweichung von dieser Vorschrift würde erst zu Tage treten, so viel Mißbrauch wie mit dem Worte Freiheit". Wenn bei dieser Berbindung erfordert. Nach dem Antrage der Kommission soll der Beschluß des wenn etwa der Fabrikinspektor bei einer unvermutheten Revision Freiheit der Arbeiter zum Sklaven wird, muß der Begriff der Freisie entdeckte. Unser Antrag nimmt mehr Rücksicht auf die noth- heit beschränkt werden. Das Prinzip, daß der Staat sich nicht Kreisausschusses dazu erforderlich sein, wenn die Betheiligten einwendige Nachtruhe als die Vorlage und der Kommissionsbeschluß. in wirthschaftliche Verhältnisse zu mischen habe, haben bei vecstanden sind. Ist ein solches Einverständniß nicht zu er Die Nachtruhe und auch die Abendrube ist für unsere Jugend diesem Gefeß nicht nur nationalliberale, sondern auch frei- zielen, so fann, wenn ein öffentliches Interesse vorliegt, der Obers sehr nothwendig. Man bringt den Kindern der arbeitenden finnige Elemente durchlöchert. Deshalb dürfen Sie es auch nicht präsident den Verband bilden, nachdem die Zustimmung der BeKlassen nicht das Interesse entgegen, das die Kinder im Allge- aufrecht erhalten gegenüber der Forderung nach einem Normal theiligten durch Beschlußverfahren des Kreisausschusses ersetzt wor meinen sonst finden. Welche tiefsinnigen Betrachtungen Arbeitstag. Daß der Arbeiter davon den größten Schaden hat, den ist. werden nicht darüber angestellt, daß Der Gymnasiast ist nicht richtig. Statistisch ist nachgewiesen, daß im Staate nicht zu viel mit Schularbeiten belästigt wird? Nir Massachusetts bei fürzerer Arbeitszeit höhere Löhne erzielt gend aber wird der Wunsch laut, daß auch den Arbeiter werden; ebenso weist der Schweizer Fabrikinspektor nach, daß die findern die Möglichkeit gegeben wird, den Körper in solcher Befürchtungen, die sich an die Reduktion der Arbeitszeit von Frische in die Fortbildungsschule zu bringen, daß sie den Unter- zwölf auf elf Stunden in der Schweiz knüpften, sich nicht bericht wirklich mit Erfolg genießen können. Dahin zielt unser itätigt haben. Es wird bei fürzerer Arbeitszeit jetzt eine wesent zweiter Antrag. Es ist bekannt, daß von Seiten der Unternehmer lich höhere Produktion erzielt einfach schon dadurch, daß man die bie Fortbildungsschulen nicht gerade mit günstigen Augen ange- alten Maschinen schneller laufen läßt, und noch viel mehr durch sehen werden. Deshalb ist hier ein gefeßlicher 3wang nöthig, verbesserte neue Maschinen. Die türzere Arbeitszeit würde das wenn auch anerkannt werden soll, daß eine größere Anzahl von Bagabundenthum wesentlich verringern, da neue Arbeitskräfte ein Arbeitgebern den guten Willen hat, den jugendlichen Arbeitern gestellt werden müßten. Ginen Ausfall an Profit, der sicherlich die nöthige Beit auch während der Arbeitszeit zu gewähren. Die nur sehr gering wäre, kann das Kapital sehr wohl tragen, zumal schlossen sei. Klagen vieler Fabrikinspektoren, daß die Fortbildungsschulen im Interesse einer Hebung der Arbeiterklasse. Was hält Sie nach schlecht besucht werden und die jugendlichen Arbeiter nichts lernen Allem diesem noch ab, unsere Forderung anzunehmen? Die nommen, ebenso ohne Debatte mit einigen redaktionellen Menwollen, rühren daher, daß nach zehnstündiger Arbeitszeit sie nicht Negierung sagt, zur Zeit geht es nicht, das sind Ausflüchte, aber noch 2-3 Stunden in die Schule gehen können. Ich hoffe, daß feine Gegengründe. In den Bureaus, Kanzleien, Komptoirs wird unfer Antrag bei allen Denen, die für die Fortbildung unserer längstens acht Stunden gearbeitet, und zwar nicht schwere Körper: Der sechste Titel(§§ 142-144) enthält die Ausführungen jugendlichen Arbeiter Interesse haben, Zustimmung finden wird. liche Arbeit, sondern sehr oft nur leichte mechanische. Die Herren Der Antrag Auer, soweit er sich auf die jungen Leute bis Chefs in den Komptoirs arbeiten nur viel weniger als 8 Stunden. und Uebergangsbestimmungen: ( Widerspruch bei den Nationalliberalen.) Einzelne mögen ja hier zu 18 Jahren bezieht, wird zurückgezogen. Nach§ 142 tritt das Gesetz mit dem 1. April 1892 Abg. Hartmann bestreitet das Bedürfniß besonderer Rege- und da ein paar Stunden länger arbeiten, dafür gehen sie aber Die Kommission hat folgenden Zusatz gemacht, und zwar als lung für die Biegeleien; für berartige Saisonbetriebe habe der auch Wochen und Monate nach der Riviera oder anderswohin Bundesrath die Berordnungsbefugniß. zur Erholung. Wir haben ja hier im Reichstag mitunter auch Absatz 3 und 4: Privatrechte dürfen durch dieses Gesetz nicht eine längere Arbeitszeit als unsere gewöhnliche Normalarbeitszeit, entzogen oder gefchmälert werden. Deffentlichrechtliche Verhält und diese Herren arbeiten dann in ihrem eigenen Interesse länger, niffe, welche auf besonderem Titel beruhen, bleiben insoweit in während die Arbeiter es im Interesse der Unternehmer thun Kraft, als diese Titel von den bisherigen allgemeinen und beson§ 136 wird unverändert angenommen. müssen, und je länger sie arbeiten, desso schlechter wird ihre deren gefeßlichen Vorschriften, Ordnungen, Gewohnheitsrechten Die Abgg. Auer und Genossen beantragen einen neuen Lebenshaltung. Man wendet ein,§ 1206 führe, indem er für und Observanzen abweichende Bestimmungen enthalten. Gine § 136a, nach welchem für alle über 14 Jahre alten Arbeiter der gesundheitsgefährliche Betriebe die Festsetzung einer kurzen Frist solche Abweichung wird nicht vermuthet. Die bereits bestehenden Ortsstatuten, allgemeinen Gewohn sehnstündige Normalarbeitstag eingeführt werden soll und zwar vorfehe, eine Art fatultativen Normalarbeitstages ein; das ist ein Pom Tage des Inkrafttretens des Gesetzes an. Bom 1. Januar Beweis mehr, daß wir Recht haben, denn überall wird durch die lange heitsrechte und Observanzen bleiben, soweit dieses Gefets orts
Geh. Rath Lohmann hält es weder für nöthig noch für zweck mäßig, die Nachtzeit so zu erweitern, wie es der sozialdemoIratische Antrag vorschlägt.
Abg. v. Bedlin beantragt, die Bestimmung, wonach bei Verbindung von Landgemeinden und Gutsbezirken mit Stadtgemeinden der Bezirksausschuß an die Stelle des Kreisausschusses tritt, in diesem§ 126 zu streichen und als besonderen§ 135a an den Schluß des Titels zu stellen.
Abg. v. Suene zieht aber im Laufe der Debatte seinen Antrag bei diesem§ 126 zurück und beantragt, ihn in§ 142 einzufügen. Den§ 126 werde das Bentrum jetzt annehmen, da die Anwendung desselben auf die Schulverbände ausge
§ 126 wird nach dem Antrage des Abg. v. Bedliß angederungen die§§ 126a, 127-135.
Der fünfte Titel: Aufsicht des Staates(§§ 136-141) wird ohne Debatte angenommen.
in Straft.
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