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Nr. 319.

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Ericheint täglid.

Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

33. Jahrgang.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplatz, Nr. 151 90-151 97.

Sonntag, den 19. November 1916.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz  , Nr. 15190-151 97.

Die Zukunft der Internationale.

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Artilleriearbeit an Ancre, Schtschara und Stochod. Scheiternder Franzosenangriff bei Saillifel. Verschneite Karpathen. Rumänenansturm bei Campulung. Cegal- Kämpfe in Mazedonien  .

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Amtlich. Großes Hauptquartier, 18. No­vember 1916.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die englische Artillerie richtete ihre Wirkung vor­nehmlich gegen unsere Stellungen auf beiden Ufern der Ancre.

Nach Feuervorbereitung führten am Abend die Fran­zosen gegen Saillisel und die südlichen Anschlußlinien einen starken Angriff, der im Feuer zusammenbrach.

Heeresgruppe   Kronprinz.

An der Nordfront von Verdun   und in einzelnen Ab­schnitten der Vogesen   lebte zeitweilig die Feuertätigkeit auf.

Deftlicher Kriegsschauplah.

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

An der Schtschara und am Stochod war die feindliche Artillerie rühriger als in den Vortagen.

Bei Witonicz( nordwestlich von Luck) gelang ein dent­sches Patrouillen- Unternehmen in vollem Umfange. Front des Generaloberst Erzherzog Carl  

Eine Rede Viktor Hdlers.

In den verschneiten Karpathen hat sich bis zu den Paß­straßen südlich von Kronstadt  ( Brasso  ) die Lage nicht ge­ändert.

In vergeblichem, opferreichem Ansturm versuchten die Rumänen die Mitte der deutschen   Frout nordöstlich von Campulung zurückzudrängen.

In den Waldbergen zu beiden Seiten der Flußtäler des Alt und des Jiu schreitet der Angriff deutscher und österreichisch  - ungarischer Truppen vorwärts.

Wir machten wieder Gefangene.

Balkan  - Kriegsschauplah.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Auf dem linken Flügel der deutsch- bulgarisch- ottomani­schen Dobrutscha- Armee kam es gestern zu Artillerie­kämpfen.

Die Deutschland  " umgekehrt. Zusammenstoß mit dem Schlepper.

Mazedonische Front.

Französische   Angriffe in der Ebene südlich von Monastir  und gegen die Front des pommerschen Infanterie- Regi­ments Nr. 42 auf den schneebedeckten Höhen im Bogen der Cerna wurden blutig abgewiesen.

Erbitterte Kämpfe spielen sich täglich um die Höhen nordöstlich von Cegel ab.

Am 15. 11. war einer der Gipfel von den Serben gewonnen worden. Der Oberbefehlshaber General   der Infanterie Otto von Below  , im Brennpunkt des Kampfes anwesend, nahm an der Spitze deutscher Jäger die verlorene Stellung im Sturm zurück.

Seine Majestät der Kaiser ehrte Führer und Truppe durch Ernennung des verdienten Generals zum Chef des Jäger- Bataillons.

Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Abendbericht.

Englischer Durchbruchsversuch fehlgeschlagen. Amtlich. Berlin  , 18. November, abends.

Durch gewaltigen Artilleriecinjak vorbereiteter eng­lischer Durchbruchsversuch auf beiden Ancreuferu ist fehl­geschlagen. Bei Grandcourt Kampf noch im Gange.

In westlicher Walachei guter Fortschritt unserer Truppen. An mazedonischer Front nene schwere Kämpfe.

Der österreichische Bericht.

Wien  , 18. November 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generalobersten Erzherzog

Carl.

Beiderseits des Schyl find die deutschen   und österreichisch­ungarischen Truppen trot heftigsten feindlichen Widerstandes in ftetem Vordringen. Auch östlich des Olt  ( Alt-) Flusses wurde Gelände gewonnen. Nordöstlich von Campulung scheiterten er­bitterte Gegenangriffe des Feindes. An der siebenbürgischen Ost­front bei Schneefall and Frost geringere Kampftätigkeit. Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. In Wolhynien   stellenweise lebhafter Artilleriekampf. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplas.

Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabcs. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Die Arbeiter und der Friede.

Bon Viktor Adler  .

Vorbemerkung der Redaktion: Erst nach unge­wohnt langer Zeit veröffentlicht die Wiener Arbeiter­ zeitung  " den Bericht über die Rede, die Genosse. Dr. Viktor Adler   auf der Reichskonferenz am 4. November zum Thema: Das Proletariat und der Friese gehalten hat. Nachdem der Redner die Lage des Proletariats im Kriege und die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Sozialdemo tratie erörtert hatte, führte er aus:

Wie immer wir über die Ursachen und die Vorgeschichte des Krieges, über das Verhalten des Proletariats angesichts der Tatsache des Krieges, über das, was man auch bei uns ,, die Politik des vierten August" nennt, denken mögen, dar­über kann kein Zweifel bestehen: unsere höchste Pflicht ist. durchzuhalten trotz alledem, das Proletariat selbst, sein physi­sches und geistiges Leben, seine Kampffähigkeit in Gegenwart und Zukunft. Dieser Aufgabe, die zusammenfällt mit der Pflicht gegen das Volksganze, haben unsere in der Organi­sation geschulten Genossen mit Erfolg, mit auch von den Gegnern anerkanntem Erfolg, gedient. Unsere weitere Pflicht im Kriege, die uns auch durch die Beschlüsse aller internatio­nalen Kongresse zur Nichtschmur gemacht wird, ist, alles zu tun und zu unterstützen, was das Ende des Krieges näher bringen kann. Unsere Partei hat zusammen mit der Sozialdemokratie Deutschlands   und Ungarns   schon im ersten Kriegsjahr ausgesprochen, was nach unserer Ueberzeu­gung notwendig ist, um den Frieden herbeizuführen.

Wir wollen die Regierung auffordern, so deutlich als nur möglich das ihrige zu tun, um dem Krieg ein Ende zu machen. Die Resolution zeigt, was man vernünftigerweise von der Regierung, von jeder Regierung verlangen kann: die Bereitschaft zum Frieden auszusprechen, das ist die Bereitschaft zu eingehenden Friedensverhandlungen, und sie spricht ferner, was schärfer betont ist als bisher, von dem eigentlich politischen, im Augenblick wichtigsten Punkt. Wir wollen Friedensverhandlungen, wir wollen, daß die Regierungen offen erklären, daß sie, die den Krieg feierlich als Verteidigungskrieg proklamiert haben, ihn auch als Verteidigungskrieg abschließen, weil jede andere Haltung den nächsten Strieg mit Sicherheit provozieren würde.

In unserem für die Neutralenkonferenz bestimmten Schreiben an das Internationale Sozia­listische Bureau haben wir gesagt, daß nach unserer Ueberzeugung eine Zusammenkunft der Internationale, so wünschenswert sie wäre, kaum zu erzielen sein dürfte, bevor der Krieg zu Ende ist. Was uns anlangt, sind wir für den Frieden ohne Eroberungen, wir wünschen, was Desterreich betrifft, ein freies Polen  , freie Balkanländer und in Zukunft womöglich den freien und freiwilligen Zusammen­schluß dieser Länder mit Oesterreich, das ein demokratischer Bundesstaat

werden müsse, wenn es leben wolle. Wir haben weiter gesagt,

Der Fliegerangriff auf die Essinger Werke. daß die Bedingung für den fünftigen Frieden und die An­London, 17. November.  ( W. T. B.) Die Admiralität teilt dauer des Friedens die Wiederaufrichtung eines europäi London  , 17. November.  ( W. T. B.) Reuter meldet aus über den im französischen   Bericht vom 25. Ottober erwähnten schen Völkerrechtes ist, das aber umfassender und vor New London: Die Deutschland  " kehrte um 5 Uhr 15 Min. Luftangriff, bei dem elf Marineflugzeuge in Begleitung von allem zwingender sein müsse als das frühere. Es heißt in früh in den Hafen zurück, da sie mit dem sie begleitenden fünf französischen   Flugzeugen die Essinger Werke bei Hagen  - diesem Schreiben: Schlepper zusammengestoßen war, der sant. Sieben dingen mit Bomben belegt hatten, mit, daß sie nunmehr einen Mann der Besatzung des Schleppers sind ertrunken. Die vollständigeren Bericht erhalten habe, aus dem hervorgehe, Beschädigung der Deutschland  " ist nicht fest- darin, die Hochöfen und Stahlwerke in die Luft zu sprengen, daß bedeutender Schaden verursacht wurde. Das Ziel bestand gestellt. und hatte daher vom Marineftandpunkt aus besonderes Inter­Nach einer Reutermeldung aus New London wird der augen- esse, da der dort erzeugte Stahl zur Herstellung schwerer Ge­blickliche Zustand von U- Deutschland" streng geheim gehalten. Wie schüße dient. Nach den Berichten der Flieger waren nach dem berlautet, ist das Innere des U- Bootes nicht beschädigt, und wird Abwurf der letzten Bomben nur noch zwei Fabrikschornsteine es innerhalb weniger Tage wieder zur Abfahrt bereit sein. Ein unbeschädigt. Ist es daher auch möglich, daß ein Teil Mitglied der Besagung erzählte über den Zusammenstoß: Der dieser Fabrit in turzem wieder arbeitsfähig Schleppdampfer sei unerwartet vor das U- Boot gekommen und von ist, so wird der größere Teil des Werkes doch für eine be­diefem von rückwärts gerammt worden. Infolgedessen feien die trächtliche Zeit gestört sein. Kessel des Schleppdampfers explodiert und das Schiff gesunken. Kapitän Hirsch von dem deutschen Dampfer Neckar" sei gerettet; er hätte sich an einen Rettungsgürtel gellammert, der von dem U- Boot ausgeworfen war.

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Die Leiden der Völker.

Die Tel.- Union meldet aus Rotterdam  , daß Präsident

Frontdienst kinderreicher Familienväter. Bilson in der amtlichen Ankündigung des Danttages am 30. No­Das Kriegsministerium hat Anordnung getroffen, daß bei bember sagt: Unsere Gedanken weilen in peinlicher Qual bei dem der Verwendung der Mannschaften auf die Familienverhält- Kampf und den Leiden der Völker, welche im Krieg find, nisse der oft schon durch schwere Blutopfer hart geprüften und bei den Völkern, über welche der Krieg Katastrophen brachte. Familien Rücksicht zu nehmen ist, und daß Familienväter mit ohne daßsicinder Lage wären, diese katastrophen bielen Kindern möglichst nicht dauernd in vorderster Linie abzuwenden." Der Präsident fordert die Amerikaner auf. Verwendung finden. zur Linderung der Leiden des Krieges beizusteuern,

Ein solches nenes Völkerrecht wird nicht und kann nicht durch Gewalt und Oftrovierung geschaffen werden, aber es wird und muß nach unserer Ueberzeugung in dem Sinne das Ergebnis des Krieges sein, daß alle Völker und ihre Regierungen nach dem Kriege das unüberwindliche Be­dürfnis nach Sicherung vor einer neuen Kata­strophe haben werden, so daß die freiwillige Einordnung und Unterordnung unter eine neue zwischenstaatliche Ge­meinsamkeit, ein neues europäisches Völkerrecht möglich sein wird. Was schon unsere internationalen Kongresse gefordert haben, die Abschaffung des Seebeuterechts und damit im Zusammenhang die Einschränkung der maritimen Rüstungen, die Neutralisic­rung der interozeanischen Kanäle, also ein System von Maßregeln, die zusammen dem Begriff Frei­ heit der Meere  " Inhalt geben, wenn dieses Wort überhaupt einen Inhalt haben soll, wird zu den dringend­sten Bestimmungen dieses Völkerrechtes gehören müssen. Sie wissen, daß die Vertreter der Mittelmächte, Bethmann Hollweg   und auch Tisza, in ihren Reichs­Frieden" gesprochen und immer die Schuld an tagsreden immer wieder von ihrer Bereitschaft zum Fortsetzung des Krieges auf die anderen gewälzt haben. Seiner von ihnen hat aber je mit völliger Klarheit und Be stimmtheit gesagt, auf welcher Grundlage im einzelnen fie

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