Nr. 320.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplatz, Nr. 151 90-151 97.
Montag, den 20. November 1916.
Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplat, Nr. 151 90-151 97.
Durchbruch an der Ancre gescheitert.
Die Stadt Monaftir aufgegeben.
Bedeutungsloser Gelände ewinn der Eng
länder.
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Russenvorstoß am Putnatal gescheitert.- 19 338 Rumänen gefangen. Amtlich. Großes Hauptquartier, 19. November 1916.( W. T. B.)
Weftlicher Kriegsschauplaş. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Das feit Tagen auf unseren Stellungen beiderseits der Ancre liegende Feuer machte dort die Fortsetzung des englischen Angriffs wahrscheinlich, gestern hinter der feindlichen Front auftretende Kavallerie und frühmorgens einsetzende, gewaltige Feuersteigerung kündeten einen neuen großen Durchbruchsversuch an.
Er endete in einer blutigen Schlappe für die Engländer und gab ihnen nur an wenigen Stellen bedeutungslosen Geländegewinn.
Die unter dem Befehl der Generale Fuchs und Frhr. v. Marschall fämpfenden Truppen haben in zäher Gegenwehr dem englischen Ansturm getrost. Wir sind füdwestlich von Serre, in Grandcourt und an wenigen Punkten südlich des Dorfes zurückgedrängt und stehen in einer vorbereiteten Niegelstellung auf dem Südufer der Ancre; alle anderen Stellungen der wiederholt angegriffenen, 12 Kilometer breiten Front wurden von unseren braven Truppen gehalten oder im Gegenstoß zurückgewonnen.
Starkes Feuer der französischen Artillerie im Abschnitt südlich von Sailly- Saillisel leitete Angriffe ein, die am Nordwestrande des St. Pierre Vaast- Waldes verlustreich zusammenbrachen.
Deftlicher Kriegsschauplah. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Nichts besonderes.
Front des Generaloberst Erzherzog Garl Destlich des Putna- Tales im Gyergyo - Gebirge wiesen bayerische Regimenter Vorstöße starker russischer Kräfte südlich des Hegyes ab.
Unsere Operationen seit Ende Oktober an der siebenbürgischen Südfront haben den beabsichtigten Verlauf genommen.
Der Austritt aus den Gebirgsengen in die walachische Ebene ist trot zähen Widerstandes der Rumänen von deutschen und österreichisch- ungarischen Truppen erkämpft worden.
Starke rumänische Kräfte sind zwischen Jiul und Gilort in der Schlacht von Targu Jiu durchbrochen und unter ungewöhnlich hohen blutigen Verlusten geschlagen; Versuche des Feindes, mit neu herangeführten Kräften uns von Osten zu umfassen, scheiterten.
Im Nachdrängen haben unsere Truppen die Bahn Orsova Craiova erreicht: südlich des Roten- TurmPasses ist der Weg Calimanesti- Suici überschritten.
Klage gegen U.„ Deutschland ". Newhaven( Connecticut ), 18. November. ( W. T. B.) Reutermeldung. Die Eigentümer des Schleppdampfers, mit dem die Deutschland " zusammenstieß, haben gegen die Deutschland " Klage erhoben, die sie für den Untergang des Schleppdampfers und das Ertrinken der Mannschaften verantwortlich machen.
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Die Gesamtbeute der 9. Armee in den Tagen vom 1. bis 18. November beträgt 189 Offiziere, 19 338 Mann, 26 Geschüße, 17 Munitionswagen und 72 Maschinengewehre.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madenfen.
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An der Dobrudscha - Front Patrouillengefechte, bei Silistria wieder lebhafteres Infanterie- und Artillericfeuer.
Mazedonische Front.
Nachdem es dem Gegner gelungen ist, an der Höhe 1212 nordöstlich von Cegel Fortschritte zu machen, haben die deutsch - bulgarischen Truppen eine Stellung nördlich von Monastir eingenommen. Monastir ist damit aufgegeben worden.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , den 19. November 1916. Beiderseits der Ancre und am St.- Pierre- BaaftWald zeitweilig stärker Artilleriekampf. In der Walachei Fortschritte.
Der österreichische Bericht.
Bien, 19. November 1916.( W. T. B.) Amtlich wird Berlautbart:
Deftlicher Kriegsschauplas.
Der Südflügel der unter dem Oberbefehl des Generalobersten Erzherzog Karl stehenden verbündeten Streitkräfte hat in den letzten Tagen einen vollen Erfolg erkämpft. Truppen der Armee des Generals v. Falkenhayn bahnten sich in der Schlacht bei Targujiu den Austritt aus dem Gebirge und ge= wannen gestern mit der im Motru- Tale vorrüdenden Kolonge die von Bercicrova nach Craiova führende Bahn. Zähester rumänischer Widerstand, der vielfach, namentlich östlich und füdöstlich von Targujiu, in erbitterten Gegenstößen Ausdruck fand, war vergebens. Auch die beiderseits des Olt-( Alt-) Flusses vordringenden österreichisch- ungarischen und deutschen Kräfte erreichten in fortdauerndem zähen Ringen den Gebirgsfuß. Sie überschritten gestern die Linie Calimanesci- Suici. Rumänische Angriffe scheiterten hier ebenso wie nördlich von Campolung. Seit 1. November sind in der Walachei 189 rumänische Offiziere, 19 338 Mann, 26 Geschüße, 17 Munitionswagen und 72 Maschinengewehre eingebracht worden. An der siebenbürgischen Ostfront, südöstlich von Toelgyes, schlugen bayerische Truppen der Armee des Generals v. Arz einen russischen Borstoß ab. Weiter nördlich keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplab.
Im Wippach- Tal füdlich von Biglia wurde ein italienischer Graben genommen und besest. 4 Offiziere, 120 Mann gefangen.
Südöstlicher Kriegsschauplak.
Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. oefer, Feldmarschalleutnant.
sehr großem Nußen angewandt. Die feindlichen Verluste sollen an 100 Tote oder Schwerverlette betragen. Die Verluste der Engländer sind ein Mann tot, zehn verwundet. Die Streitkräfte der Mohmands scheinen zurüdgezogen worden zu fein, denn am nächsten Morgen fand man bei der Erkundung nur noch eine sehr kleine Gruppe.
Die Rede, die der russische Kriegsminister Schumajep am 17. November in der Duma gehalten hat, klingt uns auch in der Uebersetzung fremd. Sie tappst gleichsam auf schweren Bauernstiefeln daher, es dröhnt etwas aus ihr, wie die dumpf- gewaltigen Klänge der Zarenhymne, sie ist voll einfältigen Glaubens. Schuwajew sagte:
27 Monate eines harten, blutigen und grausamen Welttrieges! Unser viel geliebter Herrscher hat diesen Krieg nicht gewünscht und seinen Ausbruch nicht gewollt. Wir wissen alle, daß weder der Kaiser noch unsere tapferen Verbündeten bei ihren Bemühungen, diesen Weltbrand zu vermeiden, im Lager des Gegners Unterstüßung fanden. Im feindlichen Lager ist während etwa 10 Jahren der Gedanke gepflegt worden, daß man sich mit Gewalt der Vorherrschaft und des ersten Plazes unter ollen Völkern bemächtigen müsse. In diesem feindlichen Lager sind etwa 10 Jahre lang die Schwerter ge= schliffen und die Waffen bereitet worden. Man wartete nur auf die festgesetzte Stunde, um die Nachbarn zu überfallen und fie anzugreifen, um sie mit einem, zermalmenden Schlage zu Boden zu streden und sie zu zwingen, sich seinem Willen zu unterwerfen. Diese zerntalmenden Schläge sind verschwunden wie der Rauch.
27 Monate dauert der Krieg! Gott allein weiß, wie Als alter Soldat bin ich lange er mod be ver
im Innersten davon überzeugt, daß jeder Tag uns dem Siege naber bringt. Jeder Tag bringt unferen bösen und fremen Feind der Niederlage näher. Welches ist die Wandlung, die sich in der Welt vollzogen hat? Was ist denn geschehen? Es ist gerade das geschehen, was gewisse Persönlich feiten im August 1914 voraussahen. Das, was nicht nur in Rußland , sondern in allen Ländern der Alliierten einen Akt der Treue darstellt, daß nicht das Heer allein den Krieg führt, sondern der ganze Staat. Alle möglichen Menschen wurden zur Munitionsherstellung genommen, nicht nur Männer und Kinder, sondern auch Frauen und junge Mädchen. Die Zahlen zeugen für die Ergebnisse dieser allgemeinen Bewegung. Ich werde nicht alles aufzählen, sondern mich darauf beschränken, festzu stellen, daß die Zunahme in gewissen Fällen das vierzig= fache betragen hat. Ich werde die Aufmerksamkeit der Duma auf die Artilleriemunition. Tenken, die Frage der Verpflegung aber nicht berühren und offen heraussagen, daß es Mängel gibt, daß die Lage aber erträglich ist. Die Schwierigkeiten, mit denen wir bezüglich der Kraftwagen zu kämpfen haben, sind nicht unsere Schuld. Auch das Flugwesen entwickelt sich. Das ist, was die allgemeine Arbeit betrifft.
Möge es mir gestattet sein, auch in der Zukunft auf Sie und Ihre Hilfe für die allgemeine Arbeit für unsere tapfere Armee zu zählen. Der Feind ist gebrochen. Er wird nicht davonkommen. Ich wiederhole: Jeder Tag bringt uns dem Siege und den Gegner der Niederlage näher, und, wie der Präsident der Duma gesagt hat, wir müssen siegen, koste es was es wolle. Das ist der Befehl des obersten Kriegsherrn unseres tapferen Heeres. Dies erfordert die Wohlfahrt unseres Vaterlandes. Alles andere kommt erst in zweiter Linie. Ich lege Wert darauf, noch einmal die volle Sicherheit eines alten Soldaten auszusprechen, daß wir nicht mur siegen müssen, daß wir auch den Sieg davontragen werden, fofte es was es tolle. Keine Macht der Welt ist im stande, Rußland zu besiegen.
Also, so einfach ist die Sache. Rußland wird siegen, denn der oberste Kriegsherr, der vielgeliebte Herrscher, hat es befohlen. Wie lange das aber noch dauern wird? Gott allein weiß!
Nachdem noch der Marineminister erklärt hatte, daß ,, der Krieg bis zum Ende geführt werden" wird, sagte Roditschew, daß selten so beweiskräftige und nüßliche Worte in einem so geeigneten Augenblid ausgesprochen worden feien". Der Vertreter des Zaren erklärt entsprechend dem Willen des Zaren, daß das Heer bis zum Ende kämpfen werde. Die Duma wünscht nichts anderes und hat sich nur zu diesem Zweck versammelt."
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Dürfen wir über die Naivetät dieser Erklärungen spotten? Vielleicht doch nicht! Sie sind mit großer Kunst auf die russische Agrarseele eingestellt und werden wirken, wo Stockholm , 18. November. Allehanda" bezeichnet die neueste Mißwirtschaft, Niederlagen, Zusammenbrüchen zäher. Ueber Unruhen an der indischen Grenze. an Amerita gerichtete Betonung des englischen Standpunktes bezüg- allem schwebt das große Nitschewo!"" Macht nichts!" Tanlich der schwarzen Listen, sowie die beginnenden eigenen Lebensmittel- nenberg nitschewo, Gorlice nitschewo, Rumänien nitschewo! London , 18. November. ( W. T. B.) Der Staatssekretär für schwierigkeiten Englands als kein gutes Vorzeichen für ein Nachgeben Der Bar hat befohlen, der Feind ist bös und frech( wir sind Indien teilt mit, daß die indische Regierung am 14. November die Englands bei den Londoner Verhandlungen über Schwedens eigene gut und fromm). Keine Macht der Welt ist imstande, RußUnsammlung großer, auf 6000 Mann geschätzter Streitkräfte der Lebensmittelzufuhr. Gedenke England froß seines, ſtarken Bedarfs land zu besiegen." Mohmands an der Grenze gegenüber von Chubkadr bekannt gab. rigkeiten zu machen, so sei dies ein Aft reiner Feindseligkeit. In Nein, wir sollen nicht spotten, sondern nachdenken. Wir Die englischen Truppen griffen sie am 16. November an. Der Feind diesem Falle müsse aber Schwedenralle Bebenten fallen fämpfen nicht nur gegen Menschen, auch Wasser und Erde war zu zerstreut, um ein gutes Biel für die Kanonen abzugeben laffen, seine Industrie für besonders lohnende Arbeiten( wie sind unsere Feinde. Das Wasser, das für uns feit zwei Zum erstenmal in den indischen Kriegen wurden Flugzeuge mut munitionserzeugung) umzulegen.(„ Frf. 8tg.) Fahren aufgehört hat, ein völkerverbindendes Element zu
Die englisch - schwedischen Verhandlungen. sie wirken sollen. Stein Staat, kein Bolt ist im Ertragen von