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sein, und die Erde, die unabsehbare russische Erde, die sich von der deutschen Ostfront bis zum Stillen Ozean hinstreckt. Rußland ist nicht weniger groß, weil sein Kriegsminister redet wie ein einfältiger Bramarbas. Die eigene Macht soll man nicht unterschätzen. S i c w ä ch st mit dem Willen." So sagt Graf Neventlow in derDeutschen Tageszeitung". Als ob dieser Wille nicht vorhanden wäre in jedem einzelnen von uns. Wäre er nicht vorhanden, so hätte Teutschland nicht 27 Monate lang im Kampf gegen siebenhundert Millionen Menschen stand- gehalten. Würde er erichlaffen, so bräche Furchtbares über uns herein. Es wächst nicht nur die Macht mit dem Willen, auch der Wille wächst mit der klaren Einsicht in die Gefahren, die uns umgeben. Darum darf auch der Sozialdemokrat, muß der Sozial- demokrat erst recht dem russischen Kriegsminister sagqn, daß der..böse und freche Feind"(der es an Moral mit einem durchschnittlichen russischen Kriegsminister noch ausnimmt), nicht niedergebrochen ist und nicht niederbrechen wird, niag auch der KriegGott allein weiß" wie lange dauern, und daß der Frieden, so spät er geschlossen werden mag, nur ge- schlössen werden wird auf der Grundlage der Erkenntnis, daß Deutschland nickt zu besiegen ist. Drei Aufgaben sind bis dahin zu erfüllen: Die Kriegführung muß alles tun. um den Sieg an ihre Fahnen zu heften, die Wirtschaft alles, um dem Volke das Standhalten zu ermöglichen, und die Politik alles, um den Frieden herbeiz u- führen. Erst dann, wenn diese drei Faktoren in engem Zusammenwirken den unausbleiblichen Erfolg herbeigeführt haben, wird Zeit sein, über Herrn Schilwajew zu spotten. Früher nicht!_ Erweiterung üer inöuftriellen Dienstpflicht in Englanü. Mau schreibt uns aus Amsterdam : TerManchester Guardian" vom 7. November berichtet aus London :Ein voll ausgewachsenes Programm industrieller Tienstpflicht ist vom Vertreter der Militär, behörde beim Tribunal von Shoredit bekanntgegeben worden. Er legte dar, daß die bei der ärztlichen Untersuchung zum Armee- dienst für untauglich erklärten Männer, wofern sie nicht«inen An- spruch aus Befreiung vom Dienst aus anderen Gründen haben, nicht ins bürgerliche Leben zurückgesandt, sondern bei der Arbeits- zuweisungsstrlle eingetragen werden und im gegebenen Augenblick, wenn möglich, die diensttauglichen Munitionsarbeiter ersetzen sollen. Unter den geltenden Militäraushebungsgesetzen hat nun weder das Gericht noch sonst jemand die Macht, irgendjemand in «ine Munitionsfabrik zu kommandieren. Ein solches Vorhaben ist von der Regierung bei der Verhandlung über das Dienstpflichtgesetz ausdrücklich bestritten worden. Was der militärische Vertreter in Shoredit nun auseinandergesetzt hat, bedeutet aber, daß man einen in die Arbeiterliste eingetragenen Mann vor die Wahl stellen würde, enttveder die für ihn ausfindig gemachte Stelle in einer Munitions- fabrik anzunehmen oder ins Heer einzutreten. Gleichviel ob er fiir Heereszwecke brauchbar wäre oder nicht. Falls er die Muni- ttonsarbeit vorzieht, wird er ein ihm vorgelegtes Schriftstück.frei- willig" zu unterzeichnen haben." Der Artikel gibt dann den Text des Formulars wieder. Im ersten Abschnitt verpflichtet sich der Unterzeichner,Arbeit für Kriegszwecke bei jeder vom Munitionsminister ange- wie jenen Firma anzunehmen und dort während der Kriegsdauer solang« zu bleiben, als es der Minister fordert". Es folgen dann die Arbeitsbedingungen: 7 Pence für die Stunde oder der in dem betreffenden Beruf übliche Lohn ohne Rücksicht darauf, welcher Höchstlohn dort bezahlt wird. Weiter erhält der Arbeiter«inen Unterhalts- b e i t r a g von 2 Schilling 6 Pence wöchentlich, wenn er mindestens t und 5 Schilling, wenn er mindestens 6 Kinder(Knaben unter 14, Mädchen unter 16 Jahren) hat; freie Eifenbahnfabrt nach und von der Werkstatt; einen Unterhaltsbeitrag von 2"Schilling 6 Pence täglich für sieben Wochentage, wenn die angewiesene Ar-

öem Wege zur wolhzmisthen Zront. Von unserem Berichterstatter Hugo Schulz . (Vom Kriegspressequartier genehmigt.) Standort der IV. Armee. Anfang November. Wladimir Wolhnsk hat ein paar stattliche und eindrucksvoll emporgegiebelte Kirchen, dazwischen aber liegen Armut. Verkümme­rung und knietiefer Kot, den eben der Frost ein wenig bärtet und den die Gleisfurchen der bis zur Nabe einsinkenden Wagenräder wild zerklüften. Einige städtisch anmutende Gebäude gab es früher noch, die sind aber jetzt auSgekohlte Brandruinen, hobl und starr wie Totenschädel. Auf stolzer Höhe blinken die Turmknäufe herab auf niedrige zerbröckelnde Häuser und vermorschende Hütten, die aber in ihrer Gesamtheit doch den Anspruch erheben. ein Stadtbild zu bieten, das sich in charakteristischer Weise von den dörfischen Siedelungen der Umgebung unterscheidet. Die Männer von der Front wissen das zu würdigen und sehen Wladimir Wolynsk mit ganz anderen Augen als unsereiner. Für sie ist es ein kleines Paris , denn es gibt zwei oder drei Teeschenken dort, wo man auch Backwerk erhält und an weiß gedeckten Tiswen fitzt, dann»in Feldkino mit den neuesten Detektivicblagern und schließlich kann man sich auch von einenr wirklichen Barbier rasieren lassen. Die Straßen allerdings sind menschenleer, und auch die dürftigen Kaufläden find verödet bi« auf einige, in denen ganz minderwertiger Kiam feilgehalten wird. Die Bevölke- rung ist weggewandert bis auf einige wenige Familien meist polnischer Herkunst und«in paar Hundert Juden. Wovon die leben, ist rätsel. Haft, jedenfalls aber werden sie mit ihrer Armut und ihrem Elend irgendwie fertig. Die schrecklichen Dinge, die in ihrer un- mittelbaren Nähe vorgehen, scheinen sie kaum zu berühren. Auch als das Ungewitter unmittelbar über ihren Köpfen raste, hielten sie stand. Sie duckten sich wie die Gräser, wenn der Sturm über die Wiesen fegt, vergruben sich in ihre heiligen Bücher, murmelten ihre Gebete und zündeten ihre Sabbatliwte an wie sonst. Ich hatte Quartier bei solchen völlig weltfremden, w sich ein. gesponnenen Ostjuden. Abends versammelte sich die Familie und unterhielt sich mit lebbait durweinanderquirlendem Geplauder. Da« vierjährige, blondlockige Nesthäkchen mutzte ein Jargonlied vorsingen. Wie ich merkte, ein Volkslied, das es eigentlich in allen Sprachen gibt: Mädele will a Kledele hoben? Muß nia gehn dem Schneider sogen. Nein. Mutter nein, Du kannst miach nischt versteihn. Natürlich stellte sich zum S»luß heraus, daß dasMädele weder einKledele" noch einSchubchele", sondern einen Bräutigam haben will. Nesthäkchen hat sich aber gerode die ihm unverständliche Strophe nicht merken können und stockt und verzieht dann den Mund, um zu weinen. Die Alten aber lachen und lachen und hören nickt die fernen, dumpfen Kanonenschläge, die bekunden, daß der Russe noch immer auf Durchbruch sinnt und daß der wilde Orkan da« Schneckengehäuse dieses sich so zähe behauptenden Kleinlebens noch immer polternd und rüttelnd umwogt. Ganz so nahe an der Front, wie man nach dem nächtlichen Donnerrollen meinen möchte, liegt die Stadt allerdings nicht. Selbst

beit ihn zwingt, von seiner Familie getrennt zu leben. Diese Bei- träge smd von der Firma zu zahlen. Schließlich erklärt sich der Arbeiter für verpflichtet, jederzeit zum Militärdienst zurückzu- kehren, sobald seine Beschäftigung bei der angewiesenen Firma auf- hört oder die Militärbehörde ihm einen diesbezüglichen Befehl gibt. DerManchester Guardian" erklärt, daß diese Bestimmungen eben jeneindustrielle Konskription" darstellen, gegen die sich Libe- rale und Arbeiterparteiler in der Dienstpflichtdebatte wandten. Es sei eine offenbare Verletzung des Geistes und der offenbar gemachten Absichten des Gesetzes, aber ob ein wirklicher Gesetzesbruch im tech- nischen Sinne vorliege, sei fraglich. DaS Gericht kann die Dienst- befreiung von der Uebernahme einer bestimmten Arbeit abhängig machen. Die neue Maßregeln ist nur eine Erweiterung des Prin- zips, aber sie ist infolge des dem Befreiten vorgelegten Kontraktes von vitaler Bedeutung. Sie bedeutet den Verzicht auf die Freiheit während des Krieges. Der Berichterstatter meint, daß das, was die Arbeiter vor allem befürchtet hätten, nicht die Arbeitspflicht an sich gewesen sei, sondern die Gefahr, daß die Drohung mit dem Heeresdienst den Arbeiter dem Unternehmer aus- liefern würde. Und eben diese Furcht scheine durch den Schlußsatz des Kontraktformulars gerechtfertigt. Ein Mitglied des Tribunals habe gesagt, die Verfügung bedeute wohl die industrielle Konflrip- tion, aber die Sache sei gut arrangiert. Ter Berichterstatter be- merkt dagegen, jedenfalls sei es ein Arrangement, gegen das die Regierung die ausdrücklichsten Versprechungen geleistet habe. Wie derSheffield Telegraph" mitteilt, soll dasErsatz- Schema" so betitelt sich die neue Arbeltspflichtordnung nicht nur auf Munitionsarbeit beschränkt bleiben, sondern auf landwirt- schaftliche und andere Arbeit ausgedehnt werden, wo ein Bedarf an männlichen Arbeitskräften besteht. DerManchester Guardian" er­klärt, daß eine solche, im größten Maßstabe durchgeführte industrielle Dienstpflicht jedenfalls eine Sache sei, die zuerst dem Unterhaus vorgelegt werden und al» Gesetz beschlossen werden müßte.(z)

Einschränkung der Militäröienstbefreiungen in England. Rotterdam , 18. November. (W. T. B.)Nieuwe Rotteodamsche Courant" meldet aus London : DaS Local Government Board hat eine neue Liste über die Befreiung vom Militärdienst in den ver- schiedenen, bisher sroigestellten Berufen herausgegeben. Außer in den wichtigsten Produktionszweigen, wie beim Landbau, in den Maschinenfabriken und auf den Schiffswerften wurde die Alters- grenze für die Befreiung vom Militärdienst erhöht. Die Ange- hörigen mehrerer Industriezweige werden in Zukunft überhaupt auf keine Befreiung vom Militärdienst mehr rechnen können. Zu Neujahr wird die Liste neuerdings revidiert und werden die Be- freiungen noch mehr eingeschränkt werden. Deshalb wird den Ar- beitgebern empfohlen, rechtzeitig Mahregeln zur Reorganisierung ihres Personals zu treffen. Die Leute in den Bäckereibetrieben, mit Ausnahme der Luxusbäckereien, bleiben vom Militärdienst­befreit.

der Eindruck der englischen Lebensmittel- organisation in Amerika . London , 13. November. (T. U.) Nach Mitteilungen an die Times" haben die neuen englischen Matznahmen betreffend die Lebensmittelversorgung in Amerika großes Interesse hervorgerufen. Man sehe darin eine neue Antwort an diejenigen, welche von einem baldigen Frieden reden und leite diese Maßnahmen weniger aus dem Erfolge der deutschen Unterseeboote und dem Mangel an Schiffs- räum her, als vielmehr aus den sogenanntne normalen Kriegsverhält- nissen. Auch die Vereinigten Staaten litten fast ebensosehr wie die Engländer darunter. Während der letzten zwei Jahre sei eine be- merkenswerte Preissteigerung aller Waren, von den Steinkohlen bis zu den Eiern herab, festzustellen gewesen. Diese Preissteigerung werde in allererster Linie durch den Krieg erklärt. Die Entziehung so vieler Arbeiter der produktiven Arbeit hat, wie man glaubt, die ganze Welt gezwungen, sich mehr einzuschränken.,

bis zu den Elappensialionen zieht sich der Weg noch belrächilich. und man fährt mit der Bollbabn noch«ine gute Stunde, bis man Ortschaften erreicht, die nur noch l0 Kilometer von den Stellungen entfernt sind. Die rasche Gegenoffensive im Juni hat da» siebt man auf dieser Fahrt ganz tüchtig Raum gegriffen und den Feind, dessen Vor- truppen schon die Bahnlinie Kowel Waldimir fast erreicht halten, weil zurückgeworfen. Ick fuhr von der Endstation dann weiter aus der Feldbaim. die in beträchtlichem Abstand von der Front parallel zu dieser nach Süden ziebt. Recht unbehaglich war die Reise, denn auf den offene» Rollwagen, die obendrein mit Hakerkäcken beladen waren, bot sich nicht der kleinste Sitzplatz. Dafür währte die Fahrt an meinen Bestimmungsort bloß zwei Stunden, und ich wurde dann in einer großangelegten Elappenstation mit den Hafersäcken au«- geladen. Geichästiges Treiben herrschte dort. Unter die Soldaten. die da arbeiteten, mengte» sich auch Bauern aus den umliegenden Ortichafien, die gegen Taglohn und Menage bei den Arbeiten balfen. Fast nur ganz junge Burschen oder ältere Männer. All« in der landesüblichen, Neinrusfifchen Tracht mit weiten Mänteln aus selbstgefenigiem Loden und mit bunten Stickereien. In ruhigen Zeilen mag es den wolhy- nischen Bauer» ganz gut gegangen sein, denn die Leute machen einen durchaus behäbigen Eindruck. Die jungen Burschen sind alle kraftstrotzende Kerle mit hübschen pausbäckigen Gesichtern. Sie haben auch Schulbildung und erweisen sich, wenn man mit ibnen spricht, als geweckt und intelligent, sie baben auch den Soldaten schon manches deutsche und uiigmische Wort abgelauscht. Ein Vierzehn- jähriger erzählt meinem sprachkundigen Begleiter, wie eS zuging, als sich dieMoSkali" hier in der Gegend noch zu behaupten suchten, zeichnet mit dem Finger einen Strich durch da» Gelände und sagt: Dort war die österreichischeSchwarmlinia". So gut weiß er schon Bescheid in der Terminologie unserer Soldaten. Bei dieser Feldbahnstalion gibt es übrigens noch manches, worauf der Blick des modernen Hinterlandsmenschen mit Wohl- gefallen verweilen würde. Eine stattliche Anzahl von Speichern, die voll find mit Lebensmitteln, sieht dort und man wandelt zwischen ibnen wie zwischen Pavillons einer Ausstellung köstlicher Schätze au» einer glückseligen Vergangenheit. Mächiige Holz­schuppen bergen hochauigeschichtere Stapel von prallen Mehl- iäcken, große Kisten voll gelben Zwiebacks türmen sich über- einander, der Dust frischen Lipiauer Käses strömt in die Nase, der liebliche Anblick ganzer Speckseilen bietet sich dar, Wein- fäsier rollen über die jskampe in das geöffnete Tor einer Barocke, neben dieser aber auf freiem Felde erhebt sich ein Berg von eingeialzenen Rinderbäuten. Wer vermöchte eS beutzmage, an solchen Dingen, die sonst dem Ideologen bloß des Leben« Niedrigken be­kundeten. achtlos vorüberzugehen! Einer von den Soldaten, die hier im Berpflegungsdienst arbeiten, spricht mich deutsch an. Er war kürzlich noch in Wien , in einem Relonvaleizenienheim, um von seiner Verwundung zu genesen.In Wien ist'S jetzt gar nick» schön," sagt er.dort stehen die Weiber Vergatterung." Bloß die Weiber von Wien ? dachte ich. Rem. die ganze Welt steht jetzt Ver- gatwrung und obendrein auf dem Kopf«. Wann wird sie sich wieder auf die Füße stellen? Und wann wird endlich da« erlösende Kommando erdröhnen: Doppelreihen abfallen rechts um Direktion die Heimat Ruht!

japanisches Handelsverbot. Stockholm , 18. November. Laut..Rjetfch" beabsichtigt die Vi gierung in Tokio ein Verbot an deutsche und österreichisch-ungarischt Untertanen, in Japan Handel zu treiben. Das Parlament wird am 12. Dezember eröffnet. Die Mitglieder der Kansukai-Parte: veranstalten auf dem Lande zahlreiche Versammlungen gegen das Kabinett Terautscht Nach einer Meldung aus Mukden pro- testierte der Landtag der drei mandschurischen Provinzen gegen die Abtretung der Polizeirechte an Japan und die Berufung japanischer Instrukteure.(Frankfurter Zeitung ".) Der bulgarische Kriegsderla>». Sofia , 17. November. (W. T. 33.) Bericht des Genera» stabes vom 17. November. Mazedonische Front: Ein feindlicher Angriff bei dem Torfe Pozstek, zwischen dem Malik- und Prespa-See, wurde abgeschlagen. In der Ebene von Monastir wurde ein starker feindlicher Angriff aus die Linie Vcluschina Kanina durch deutsche Artillerie blutig abgewiesen. Im Cernabogen schlugen wir durch Gegenangriff einen feindlichen Sturm aus Höhe 1212 und auf das Torf Brnik zurück und erbeuteten drei Maschinengewehre und einen Minenwerfer. Auf beiden Seiten des Wardar und am Fuße der Belasica Planina schwaches Artilleriefeuer. An der S t r u m a f r o n t schwache Kämpfe zwischen vorgeschobenen Abteilungen und lebhaftes Artilleriefeuer. An der Küste des Aegäischen Meeres Ruhe. Rumänische Front: Längs der Donau Ruhe. In der Dobrudscha keine Veränderung in der Lage. An der Küste des Schwarzen Meeres Ruhe. Sofia , 18. November. (W. T. B.) Bericht des General- stabes voni 18. November. Mazedonische Front. Im Abschnitt Veluchina- Noleven lebhaftes Artilleriefeuer. Im Cernabogen wieder- holte der Feind seine Angriffe, wurde aber blutig zurückgc- schlagen. Ebenso scheiterten Angriffe, die der Feind in de? Nacht zum 18. November in der Gegend des Torfes Grunichte und bei Nonte unternahm. Westlich des Wardar schwaches und östlich des Flusses lebhaftes, aber zeitweilig aussetzendes "Artilleriefeuer. Am Fuße der Belasica Planina und an der Strumafront schwache Artillerietätigkeit. Versuche kleiner feindlicher Abteilungen, unter dem Schutze des Nebels vorzu- rücken, scheiterten. An der Küste des Aegäischen Meeres Ruhe. Rumänische Front. Es ist kein wichtiges Er­eignis zu melden._ Der türkische Kriegsbericht. Äonstantinopel, 18. November. (W. T. 33.) Bericht des Generalstabes vom 18. November. Von der E u p h r a t- und Tigrisfront sowie aus V e r s i e n kein wichtiges Ereignis außer Erkundungstätig- keit. Ein Teil unserer Streitmacht, die aus Hamadan ab- geschickt war und auf das löst Kilometer südöstlich von Hama- dan gelegene Sultanabad vorrückte, vertrieb russische Ka- vallerie, auf die sie stieß, und gelangte bis 15 Kilometer vor Sultanabad. Ein Angriff, den die Russen mit einem Teil ihrer Streitkräfte nordöstlich von Revanbuz gegen unsere Grenze zu unternehmen versuchten, wurde mit Verlusten für die Russen abgeschlagen. Kaukajusfront. Der Feind, dem es gelungen war, unter dem Schutze heftigen Maschinengewehrfeuers in eine unserer Vorstellungen von 100 Meter Ausdehnung ein­zudringen, wurde durch einen Gegenangriff wieder daraus vertrieben. Die Stellung blieb ganz in unseren Händen. Kein wichtiges Ereignis von den anderen Fronten. Der stellvertretende Generalissimus.

Die feindlichen Heeresberichte. Französischer Heeresbericht vom 18. November nachmittag?. (W. T. B.) Südlich der Somme wurde eine starke deutsche Abteilung. die sich einem französischen Graben im Abschnitt von Biaches zu Gebetsmühlen in englischen Schützengräben. Unter den indischen Hilssvölkern der Engländer befinden sich viele Anhänger der lamaisttschen Religion, einer besonderen Form des Buddhismus . Die Vertreter der in erster Linie von den Man- golen ausgeübten Gottesverehrung brachten nun aus ihrer Hei- mat eine Vorrichtung mit in die europäischen Sckn.yengräbcn, die zunächst das Staunen, dann die Heiterkeit ihrer weißen Mit­kämpfer erregte. Es handelt sich um einen Apparat, der nicht nur das Hersagen von Gebeten erspart, sondern der sogar ihre Ver- vielfälttgung übernimmt. Zu dem Zwecke greift man zu den zum Beispiel in Tibet sehr bekannten.Gebetsmühlen". Sie� werden entweder mit der Hand gedreht oder durch natürliche Kräfte, wie Wasser oder Wind, angetrieben. Bei den indischen Bundcsge- nassen der Briten stellen weis« auch bei den Mongolen in den russischen Regimentern sind alle drei Arten der Gebetsmühlen in Gebrauch. Sie repräsentieren so darf man wohl sagen die genialste Erfindung, die man je zur Uebung mechanischer Rc- ligiosität machte. An sich stelle» diese Gebetsmühlen oder-räder einfache senk- recht« Zylinder von verschiedener Größe dar, die sich um ihre Achse drehen und deren Außenseite vielfach mit Goldschmuck und farbigen Schristzeichen verziert ist. Im Innern des Zylinders ist meist um die Achs« ein langer Papicrstreisen ausgewickelt, auf dem das eine oder andere der beliebtesten Gebete f*e6t. Ter Papierstreifen ist nun so aufgewickelt, daß sich beim Drehen die Gebete stets mit dem Zylinder drehen. Bei GebetSmüblen mit Stangenacbsen dreht sich dagegen nur das Gehäuse; demnach dreht sich bei solchen mit am Gehäuse festgemachter Achse der ganze Zy- linder mit Achse und Gebetsstreifen. Di? elftere.Art ist, wie der bekannte Reisende Dr. Wilhelm Filchner , der jetzt als Hauvt- mann im Felds steht, schreibt, vorherrschend. Bei den am meisten verbreiteten Gebetsmühlen, die mit der Hand gedreht werden und die man naturgemäß auch am häufigsten in den Schützengräben antrifft, ist der Gebetsstreifen dem Gang eines UbrzeiaerS ent­sprechend auf der Achse aufgewickelt. Je öfter das Gebet aufgewickelt ist, um so vorteilhafter soll c3 für den Betenden sein. Denn bei einmaliger Umdrehung der Ge- betSmühle steigt das Gebet, entsprechend der Umwicklungszahl und der Menge der Ausschreibungen der Gebete aus einer Drehung bei Papierstteifens, in tausend- und aber tausendfacher Auflage gen Himmel. Das einmalige Herumdrehen der Mühle gilt ebensoviel als das Hersagen aller m dem Zylinder aufgewickelten Gebest«. In ungefähr 95 Prozent der Fälle lautet die Aufschrift der Gebetsstreifen: Om mani padme hum". Die Worte, deren Aussprechen unberechen- bares Heil bringen soll, bedeuten wenn man vom ursprünglichen tieferen Sinn absieht nichts weiter als:O Kleinod im Lotos! Amen." Während eine HandgebetSmühle sozusagen zum eisernen Bestand des Reise- und Feldgepäcks der Lamaisten zählt, sind die oft riesigen, durch die Kraft des Wassers oder des Windes angetriebenen Räber" seltener. Im Westen befinden sich eine Reihe kleinerer Wasser- Gebetsmühlen an versteckt liegenden Waldplätzen am Rande von Bächen. Eine gewaltige, durch den Wind in Rotation versetzte Gebetsmühle vonnur" 3% Meter Durchmesser erhob sich bi» zur großen Offensive" der Engländer an einem idyllisch gelegenen Ge- Host bei Arras.(?)