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Mr. 323 33. Jahrgang.

Der Thronwechsel

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Bundesrat.

In der gestrigen Sitzung des Bundesrats gelangten zur Annahme eine Aenderung der Verordnung über den Verkehr

in Oesterreich- Ungarn. mit Stroh und Häckfel vom 8. November 1915, der Entwurf

einer Bekanntmachung betreffend die Prägung von Ein­Der neue Kaiser hat den Namen Karl angenommen, pfennigstücken aus Aluminium, der Entwurf einer als Kaiser von Desterreich ist er Stari I., als Sönig von Bekanntmachung über die Verwendung von Chlorzinn zur Ungarn Start IV.( Es hat zwar schon einen Kaiser Start VI. Erschwerung von Seidenwaren und eine Aenderung des Para­gegeben, den Vater Maria Theresias; er trug jedoch noch die graph 13 des Beschlusses vom 26. März 1914 betreffend Auf­Strone des heiligen römischen Reiches deutscher Nation. Das wandsentschädigungen an Familien für im Reichsheere, in der Kaisertum Desterreich besteht erst seit 1804.) Der Kaiser hat Marine oder in der Schutztruppe eingestellte Söhne. die Kabinette beider Reichshälften, sowie die gemeinsamen Minister des Aeußern und des faiserlichen Hauses( Baron Burian) und des Kriegs( v. Krobatin  ) in ihren Aemtern be­stätigt; die Stelle des gemeinsamen Finanzministers ist seit der Ernennung Dr. v. Körbers zum österreichischen Minister­

präsidenten unbesetzt.

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II. 5878­

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Freitag 24 November 1916.

Angesichts dieser fortgeseßten Gefahr heißt es flaren Blid bc= halten und auf dem Bosten sein! Im Zeichen des Burgfriedens hat der Reichsverband sich mit Beginn des Krieges opferwillig und vorbildlich in den Dienst der Kriegsfürsorge gestellt, die auch den Familien unserer Gegner zugute fam. Solches wollen wir bis zum Eintritt eines ehrenvollen Friedens, auf den wir zuversichtlich hoffen, fortsetzen, daneben aber auch gerüstet sein, der Sozial­demokratie energisch entgegenzutreten, soweit sie durch ihre ver­fehrte Saltung selbst dazu herausfordert. Zu beidem bedarf es der vollen Aufrechterhaltung der Organisation. Nicht Auflösung, nein, Stärkung unserer bewährten Vereinigung ist erforderlich!"

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Es braucht nicht erst betont zu werden, daß es dem sog. ,, rechten Flügel" der Sozialdemokratie sehr gleichgültig ist, ob sich der Reichsverband zu ihm abwartend" oder sonstwic Der Staatssekretär des Innern über die Teuerungs­stellt. Die Politik der sozialdemokratischen Mehrbe ist einzig zulage an die Bauunternehmer! Der Staatssekretär des Innern hat am 9. November 1916 und allein und darin unterscheidet sie sich in nichts von der folgendes Schreiben an den Deutschen Arbeitgeberbund für der breiten Massen des Volkes. Um sie vor den entsetzlichen vor dem Krieg befolgten bestimmt durch die Interessen das Baugewerbe gerichtet: In dem Thronbesteigungsmanifest Karls heißt es nach- Im Anschluß an mein Schreiben vom 23. September 1916 Folgen einer deutschen   Niederlage zu bewahren, verfolgt die pietätvollen Worten für Franz Joseph I  : teile ich ergebenst mit, daß der preußische Herr Bartei ihre Politik und achtet es dabei sehr gering, was eine In sturmbewegter Zeit besteige Sch den ehrwürdigen Thron Minister des Innern den Kommunalverbänden Kenntnis davon hat Organisation wie der Reichsverband dazu meint. Eins aber Meiner Vorfahren, den Mein erlauchter Ohm Mir in unvergeben lassen, in welcher Weise der Herr Minister der öffentlichen Ar- mag sich der Reichsverband von vornherein gejagt sein lassen, beiten zu dem Gesuche des Deutschen Arbeitgeberbundes für das Bau- wenn es ihn gelistet, seine alte Tätigkeit aufzunehmen: gewerbe um Erstattung der bei der Tarifverlängerung im Mai d. I. gegen ihn wird die Front der Sozialdemokratic, mag fic bewilligten Teuerungszulagen Stellung genommen hat. Zugleich bat sonst noch so sehr gespalten ausschauen, stets I idenlos der Herr Minister den Kommunalverbänden nahelegen lassen, bei an jein! sie gerichteten Anträgen von Bauunternehmern auf Gewährung von Zuschlägen zu den Vertragspreisen aus dem gleichen Anlaß cin entsprechendes Entgegenkommen eintreten zu lassen. Von hier aus sind außerdem die sämtlichen außerpreußischen Bundesregierungen von der Stellungnahme des Reichsschazamts, des preußischen Herrn Kriegsministers und des preußischen Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten zu der Frage der Erstattung von Teuerungszulagen in Kenntnis gesetzt worden."

mindertem Glanze hinterlägt.

Noch ist das Ziel nicht erreicht, noch ist der Wahn der Feinde nicht gebrochen, die meinen, in fortgesetztem Ansturm Meine Monarchie und ihre Verbündeten niederringen, ja zertrümmern zu können.

Ich weiß Mich eins mit meinen Völkern in dem unbeugsamen Entichluß, den Stampf durchzufämpfen, bis der Friede er rungen ist, der den Best and Meiner Monarchie sichert und die festen Grundlagen ihrer ungestörten Entwicklung ver. bürgt.

In stolzer Zuversicht vertraue ich darauf, daß Meine Helden­mütige Wehrmacht, gestützt auf die aufopfernde Vaterlandsliebe Meiner Völker und in treuer Waffenbrüderichaft mit den ver­bündeten Heeren, auch weiterhin alle Angriffe der Feinde mit Gottes gnädigem Beistande abwehren und den siegreichen Abschluß des Krieges herbeiführen wird.

Ebenso unerschütterlich ist Mein Vertrauen, daß Meine Mon­archie, deren Machtstellung in der altverbrieften, in Not und Gefahr neut besiegelten untrennbaren Schicksalsgemeinschaft ihrer beiden Staaten wurzelt, nach innen und nach außen gestählt aus dem Kriege hervorgehen wird; daß Meine Völker, die sich, getragen von dem Gedanken der Zusammengehörigkeit und von tiefer Vaterlandsliebe, heute mit opferfreudiger Ents schlossenheit zur Abwehr der äußeren Feinde vereinen, auch zum Werke der friedlichen Erneuerung und Verjüngung zusammenwirken werden, um die beiden Staaten der Monarchie mit den angegliederten Ländern Bosnien und Herzegowina   einer Zeit der inneren Blüte, des Aufschwungs und der Erstarfung zu zuführen...

Ich will alles tun, um die Schrednisse und Opfer des Krieges in ehester Frist zu bannen, die schwervermißten Seg nungen des Friedens Meinen Völkern zurückzugewinnen, sobald es die Ehre unserer Waffen, die Lebensbedingungen Meiner Staaten und ihrer treuen Verbündeten und der Trotz unserer Feinde gestatten werden.

Die plumpe Friedensfalle.

In der Kreuz- Zeitung  " schreibt der Freiherr Senfft von Bilsach: Wenn es für urteilsfähige Köpfe noch eines Beweises dafür bedurft hätte, daß sich Herr Scheidemann nicht zum Berater der Regierung und zum Führer unseres Voltes eignet, so hätte er ihn beigebracht, als er im siebenundzwanzigsten Monat des deutsch­englischen Krieges in die plumpe Falle ging, die von der Firma Grey und Wilson, Gesellschaft mit beschränkter Haftung  , in Gestalt ihrer Friedensliga aufgestellt wurde. Ein Deutscher, der heute noch imstande ist, einen Vorschlag zu machen, der von jener Seite tommt, mit den Bedürfnissen unseres Reiches für verträglich zu halten, dem ist nicht zu helfen, geschweige denn, daß er uns helfen fönnte.

Nach der Theorie des Freiherrn Senfft zu Pilsach   wird es schwer sein, zum Frieden zu kommen. Wir dürfen natür­lich keine Friedensvorschläge machen, machen sie aber die andern, dann ist das eine Falle.

Dem Freiherrn Senfft zu Pilfach ist wahrscheinlich nicht bekannt, daß auch der Reich stanzier in die plumpe Friedensfalle gegangen ist, denn er hat sich für den Wilson­Greyschen Vorschlag einer Friedensliga mit begeisterten Worten ausgesprochen. Danach wäre auch Herrn v. Bethmann nicht zu helfen".

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Das Koalitionsrecht der Eisenbahner. Meinen Völkern will Ich ein gerechter und liebevoller Fürst fein. Ich will ihre verfassungsmäßigen Freiheiten und sonstigen Der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten, Herr Gerechtsame hochhalten und die Rechtsgleichheit für v. Breitenbach, hat folgende zwei Erlasse herausgegeben: alte forgiam hten. Mein unablässiges Bemühen wird es Berlin  , 24. Oktober 1916. fein, das sittliche und geistige Wohl Meiner Völker zu fördern, Freiheit und Ordnung in Meinen Staaten zu beschirmen, allen erwerbstätigen Gliedern der Gesellschaft die Früchte ehrlicher Arbeit zu sichern...

Durchdrungen von dem Glauben an die unvernicht bare Lebenstraft Desterreich- llngarns, beseelt von inniger Liebe zu Meinen Völkern, will Jch Mein Leben und Meine ganze Kraft in den Dienst dieser hohen Aufgabe stellen.

Nach Artifel VIII des Staatsgrundgesetzes vom 21. De zember 1867 leistet der Kaiser beim Antritt der Regierung in Gegenwart beider Häuser des Reichsrats den Eid auf die Verfassung.

Der neugegründete Tschechische   Verband des österreichischen Abgeordnetenhauses hat an den Minister präsidenten ein Beileidstelegramın gerichtet, worin es heißt:

Das böhmische Volt wird auf die gesegnete Epoche weiland Seiner Majestät stets mit aufrichtigster Dankbarkeit zurückblicken als auf eine Periode kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwungs.

Politische Uebersicht.

Uebereinstimmung.

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Eire Friedenskundgebung in Görliş. Am Bußtage sprach Reichstagsabgeordneter Genosse Philipp Scheidemann   in der Stadthalle in Görlitz   über: Die Sozial­Demokratie und der Krieg". Wie gewaltig der Andrang zu der Volks­versammlung war, beweist am besten die Tatsache, daß schon am Tage vorher sämtliche 2300 Eintrittsfarien vergriffen waren. Viele Sun­derte von Menschen konnten feinen Einlaß mehr finden. An der Ver­jammlung nahmen viele Frauen und Bürgerliche teil.

Die Rede fand begeisterte Zustimmung. Eine Resolution, in der die Saltung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion gebilligt und ein Frieden gefordert wird, der Deutschlands   Grenzen unversehrt läßt und seine wirtschaftliche Entwickelungsfreiheit gewährleistet, fand cinstimmige Annahme.

Landtagswahl in Glot. Amtliches Wahlergebnis. Bei der heutigen Erjazzwahl zum Abgeordnetenhause im Wahlbezirk Bres lau 8, Glatz, entfielen von 480 abgegebenen Stimmen auf Saupt­lehrer Heinrich Elsner in Hausdorf( Kreis Neurode)( Zentrum) 414, auf Graf Oskar Pilati( Zentrum) 66 Stimmen. Ersterer ist so= mit gewählt.

Das tägliche Brot.

Eine Verteidigung der Reichsgemüsestelle. Zweifellos als Antwort auf die in Nr. 310 des Vorw." ver­öffentlichte zuschrist aus dem Ruhrrevier bringen die Mitteilungen aus dem Kriegsernährungsamt" einen Artikel, der im wesentlichen alles zugibt, was dort behauptet war. Gegenüber dem Vorwurf, das Gemüse zu verbilligen, wird ausgeführt, daß deren Hauptzwerk daß die Reichsstelle für Gemüse und Obst nicht den Zweck erfülle, vor allem sei, die Erzeugung. Verwertung und Haltbarmachung von Gemüse und Obst zu fördern. Wenn die Meichsstelle dabei gleichzeitig ein Sinten der Preise herbeiführen kann, jo ist das selbstverständlich dringend erwünscht, aber doch erst in zweiter Linie wichtig." Wenn die Reichsgemüse­stelle sich viel darauf zugute tut, eine reichlichere Zufubr schiedenen Orten eine rege Werbetätigkeit entfaltet. Ich nehme da- nur Der Deutsche   Eisenbahnerverband hat in letzter Zeit an ber zu den Märkten erreicht zu haben, so konnte das eben wie auch zugegeben wird durch anreizende her Veranlassung, das Augenmert Euer Hochwohlgeboren hierauf zu Breife" geschehen. Der Hauptvorwurf gegen die Reichsgemüsestelle lenten und Sie zu ersuchen, dafür Sorge zu tragen, daß die An- gipfelt nämlich gerade darin, daß sie Gemüse und Obst verteuert schauungen, die in den Erlassen vom 22. Juni 1916 IV 43. 146/ habe durch ihre verfehrte Preispolitik. Noch vor wenigen Tagen 392. S.. 87/16 und vom 27. August 1916 IV 43. 146/ 473- wurden in der Stadtverordnetenfigung in Hamm   i. Westf. einige R. A. 3275/16 zum Ausdruck gelangt sind, in die beteiligten Kreise markante Beispiele angeführt. Ein fortschrittlicher Stadtverordneter der Eisenbahnbediensteten mehr und mehr eindringen und auch bei rügte dort das Verfahren, Gemüse und Obst nicht zu bestimmten den Amtsvorständen, besonders denen umfangreiche Hauptwerkstätten Preisen abzugeben, sondern zu versteigern. Das habe dazu ne­unterstellt sind, ernsteste Beachtung finden. Auch halte ich es für führt, daß z. B. Steckrüben, für die der Erzengerhöchstpreis 2,50 W. dringend erforderlich, daß überall dort, wo auch nur bie gebetrug und die in der hiesigen( städtischen) Gemüseverfaufsstelle für ringste Gefahr besteht, daß der Deutsche   Eisenbahner- Verband 8,40 W. verkauft wurden, in einer solchen Auktion der Reichsgemüse­unter den Staatseisenbahnarbeitern Einfluß gewinnen tönnte, die stelle für 4,50 bis 4,90 W. verkauft worden seien. Für Fallobst, Arbeiterausschüsse eingehend darüber belehrt werden, daß dieser für das der Erzeugerhöchstpreis 7,50 M. betrug, feien in einer Verband, der es abgelehnt habe, den ausdrücklichen und sagungs- Auttion in Barmen 8-13 M. geboten worden. Der Verkäufer gemäßen Streifverzicht auszusprechen, nicht zu den von der der Reichsstelle habe erklärt, daß er das Fallobst nicht unter 28 M. Staatseisenbahn zugelassenen Verbänden gehöre. abgebe. Durch derartige Maßnahmen müsse man natürlich das gez. v. Breitenbach." Bertrauen verlieren." Die Reichsgemisestelle will die Versteigerung Berlin  , 3. November 1916. nicht vorgeschrieben haben, nur den öffentlichen Verkauf: die Ver­Im Anschluß an meinen Erlaß vom 31. August d. J.-IV. 43. steigerung finde aber in der Regel" statt. Tatsache bleibt, daß die 146/481 aus dem Verbande des Süddeutschen Eisenbahn- und Postpersonals raums abhängig gemacht worden ist. Es mag richtig sein, daß fold ( Reichsamt Nr. 8302/16) weise ich darauf hin, daß der Errichtung von Großmärkten von der Schaffung eines Versteigerungs­( Siz Nürnberg) hervorgegangene Verband des Deutschen Verkehrs- ein Großmartt, bie fürzeste Verbindung zwischen Erzeuger und personals" bisher nicht ausdrücklich und sagungsgemäß auf den Kleinhändler bildet, aber die billigste Verbindung ist er sicher Streit als zulässiges Kampfmittel verzichtet hat. Unter diesen nicht. Umständen ist der Verband gleich dem Deutschen Eisenbahnerver­bande gemäß den Weisungen der Erlasse vom 22. Juli 1916- IV. 43.

Die Bestrebungen des Vorwärts" und des Genossen 146/192- R.. S. 87/16, vom 27. August 1916- IV. 48. 146/478 a. 3275/16( vom 13. Oftober1 916-6. IV. 43. 552- R. A. vom Scheidemann   zur Anbahnung des Friedens finden, wie be- 20. Oftober 1916. 118/16 und vom 24. Oftober 1916- fannt, nicht überall Beifall. Wir geben noch drei gegen sie IV. 43. 146/598- N. A. Nr. 3968/16 zu behandeln. gerichtete Preßstimmen wieder:

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Hei lewet noch!

gez. v. Breitenbach."

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Aus Groß- Berlin.

Die Lebensmittelfrage.

1. Wenn er( Scheidemann  ) nichts unversucht lassen wird, um Seit dem Juni, d. h. in sechs Monaten, hat also Herr Der Vorwärts" hat vor zwei Wochen im Anschluß an die Kriegführenden einander zu nähern, so ist bei dem Ansehen, v. Breitenbach se ch's Erlasse gegen das Koalitionsrecht seiner eine Entscheidung der bayerischen Fleischverteilungsstelle ge­das der Durchhaltepolitiker Scheidemann in der gesamten Inter- Untergebenen produziert, in jedem Monat einen. So fleißig fordert, daß, wie es in München   der Fall ist, überall die nach nationale genießt, die Friedensarbeit allerdings in war er selbst in Friedenszeiten nicht! Mit Erlassen läßt sich Wochen datierten Teilabschnitte der Reichsfleisch farte den besten Händen. 2. In feiner neuesten Mitteilung wiederholt Scheidemann   aber die neue Zeit nicht aufhalten, auch für die Eisenbahner während der ganzen vierwöchigen Gültigkeits­feine alte Taftit. Er verzichtet auf eine direfte deutliche Antwort nicht, die, wie es scheint, am längsten auf sie warten sollen. Dauer der Fleischkarte verwendbar sein sollten. Der Datum­des deutschen   Reichstanzlers, verlangt aber von der englischen Re­aufdruck auf den Abschnitten, so sagten wir, solle verhüten, gierung, daß fie fich auf die Scheidemannschen Ausführungen be daß man gleich im Anfang sich zum Schaden später rufe und bei Herrn v. Bethmann anfrage, ob sie mit ihrer Auf- Nämlich der Reichsverband gegen die Sozialdemo- Stommender die ganze für vier Wochen bestimmte Menge faffung übereinstimmten. Nun mag man die Bedeutung von frafie". Nachdem er sich zu Beginn des Krieges scheintot ge- taufen könne; jedoch sei es durchaus sinngemäß, wenn man Scheidemanns Periönlichkeit noch so hoch einschätzen und auch an stellt hatte, ist er des langen Burgfriedens überdrüssig ge- die in einer Woche nicht verwendeten Abschnitte nachher feinen guten Beziehungen zu der deutschen   Regierung glauben, so worden und erläßt in einem Rundschreiben seiner Hauptstelle während der ganzen Zeit der vierwöchigen Geltungsdauer der wird man doch nicht erwarten dürfen, daß Lord einen Aufruf zu frischfröhlichem Kampfe in alter Manier. Starte benuken dürfe. Bei der geringen Menge der auf den Grey sich zu diesem Umwege entschließt. Nach der Wiedergabe des B. T." heißt es in dem Schreiben: einzelnen entfallenden Rationen sei es geboten, daß der " Das herrliche einmütige Verhalten unseres Volkes während Fleischanteil nicht mit dem Ablauf der entsprechenden Woche der Włobilmachung und vor dem Feinde veranlaßte den Vereins- gänzlich verfalle. vorstand in seiner bekannten, vielfach mißverstandenen Erklärung vom 27. August 1914 die Hoffnung auszusprechen, eine politische Bekämpfung der Sozialdemokratie werde fünftig nicht mehr er­forderlich sein. Diese von warmer Vaterlandsliebe getragene An­nahme hat sich leider als irrig erwiesen.

Es

3. Es ist zu durchsichtig, weshalb Scheidemann   jetzt als eifriger Friedensagent herumreist. Er weiß selbst ganz genau, daß nicht seine Reden, sondern die Geiege des Krieges über das Wann und Wie des Friedens entscheiden; aber er spekuliert auf die Einfalt der Massen, die da glauben sollen, daß er irgend­welchen Einfluß auf die Gestaltung der Dinge babe. ist ganz richtig: sein und des Vorwärts" Ver­halten dient nicht der Sache des Friedens. Er sucht in den Massen Friedenshoffnungen zu wecken, zu denen nicht der geringste Anlaß vorliegt. Aber diese Hoffnungen spornen die Massen zu äußersten Anstrengungen an. Und das ist es, was für Scheidemann   und seinesgleichen der Zweck ihrer ganzen Agitation ift.

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Das steht aber nicht in der Deutschen Tageszeitung", der" Post" und der Tägl. Rundschau", sondern im General­anzeiger für Gotha", in der Leipziger Volkszeitung  " und in der Bremer Bürgerzeitung".

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Stlarheit sich zu verschaffen, die Entscheidung des Striegs­Das Frankfurter   Polizeipräsidium hat, um imbedingte ernährungsamts in Berlin   eingeholt, die dahin lautet. daß die Fleischmarfen nur für die in dem Aufdruɗ Gegenüber dem von Scheidemann geführten rechten bezeichneten Tage gelten. Die derzeitigen gültigen Flügel der sozialdemokratischen Partei, welcher die Kriegskredite Fleischmarken tragen z. B. den Aufdruck: 20.- 26. November" bewilligte und eine gewisse Neigung zeigt, praktische, andauernde und dürfen nach Ablauf des 26. November nicht mehr ab­Arbeit zu leisten, darf man sich abwartend verhalten. Ganz gegeben und angenommen werden. anders liegt jedoch die Sache bei der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft und der Gruppe Liebknecht Roja Luremburg. Hier ist so ziemlich alles beim alten ge­blieben; hier herricht nach wie vor zersetzender Klassenhaß, un deutscher Internationalismus, Religionslosigkeit, Abkehr von be­währtem Herkommen in Staat, Gesellschaft und Familie!

Diese bedauerliche Entscheidung fommt zusammen mit der Nachricht, daß ,, in zahlreichen Berliner   Vororten" bis auf weiteres nicht mehr 250, sondern nur noch 200 Gramm Fleisch oder Fett verabreicht werden, weil diesen Vororten nicht genügend Fleisch von den Kreisen Teltow   und Nieder­