Ratten. NiKi zum mindesten fstr den deutschen mit:-' lärischen Gedankengang mutzte es abstotzend wirken, datz Soldaten auf diese Weise zwei Kriegsherren erhallen konnlen, da so- ivohl bei der dänischen als auch bei der deutschen Regierung der aufriibtige Wunsch bestand, diese Schwierigkeiten zu beseitigen. DaS erste Ergebnis war das kleine dänische Gesetz, das im Frühjahr den Minister des Innern ermächtigte, Personen dänischer Ab- stammung in die dänischen Stammlisten einzutragen und aus Ansuchen das dänische Staatsbürgerrecht zu ber- leilsen. In beiden Ländern mutzte man jedoch wünschen, die schwierige Frage vollständig aus der Welt zu schaffen. Durch das neue Gesetz, über das zwischen der dänischen und der deutschen Re- gierung eine Einigung erzielt ist, und dem alle politischen Parteien Dänemarks zugestimmt haben, werden alle Staatenlosen ohne Ausnahmen zu dänischen Untertanen gemacht. Datz die schwierige zwischenstaatliche Frage damit beseitigt wird, kann auf beiden Seiten der Grenze nur Befriedigung hervorrufen.(W. T. B.)
Der Seekrieg. V-Boot-Kreuzerkrieg in der biskayischen Bucht. Kopenhagen , 27. November. (W. T. B.).Politiken" meldet: Tie Besatzung des vor einer Woche in der Bucht von Biskaha ver- senkten d äni s ch e n Dampfers.T h er e s e" ist hier eingetroffen. Tie Besatzung berichtet, datz sie, da bei der Versenkung des Dampfers schwerer Sturm herrschte, von dem Unterseeboot auf- genommen worden und im ganzen 18 Stunden auf ihm verblieben sei. Der Dampfer sei, nachdem er von der Besatzung verlassen worden, durch Brandbomben zum Sinken gebracht worden. Am nächsten Tage hätte das Unterseeboot einen norwegischen Dampfer angehalten, der mit Kohle von England nach Italien unterwegs gewesen sei. Auch er sollte versenkt werden, da aber für dessen Besatzung an Bord des Unterseebootes kein Platz mehr war. mutzte er die Besatzung der„Therese", die 19 Mann stark war, von denen etwa die Hälfte Engländer waren, aufnehmen und sich verpflichten, sie nach Brest zu bringen. Hierdurch rettete er sich vor der Versenkung. Inzwischen hatte sich ein eng Iis cher Dampfer genähert, hinter dem ver st eckt ein englischer Torpedojäger sich befand. Der Torpedojäger eröffnete sofort das Feuer auf das Unterseeboot. Dieses konnte indessen noch recht» zeitig unter dem Wasser verschwinden. * Ter deutsche v-Boot-Kreuzerkrieg und die Neutralen. Eine englische Verteidigung. Ein weitzer Rabe zeigt sich im Kreise der englischen Presse. Der .Fairploy", die bedeutendste englische Schiffahrtszeilung, fällte am 2. November folgendes Urteil über den deutschen TJ-Boolkrieg: Tie Zeitungen überhäufen Deutschland jetzt mit Schimpf und Schande wegen seines UnterseehandelSkriegeS gegen die Neutralen. Aber es fleht ihm nach dem Völkerrecht, wie es in verschiedenen Deklara- tionen und Abkommen niedergelegt ist, frei, Schiffe, die es nicht gut in die eigenen Häfen bringen kann, zu zerstören. Und Deutschland ist schlau genug, nicht nur dieses Recht in Anspruch zu nehmen, sondern es auch seinen eigenen Bedürfnissen gemätz auszulegen. Wo neutrale Interessen mit den eigenen zusammenstotzen, ist man sich selbst der Nächste. Wo es sich um einen Feind handelt, ist es Deutschlands Pflicht, die Auswahl zu treffen und zu zerstören. Ver- sehen, die dabei unglücklicherweise vorkommen, werden natürlich bezahlt. * Für Bewaffnung aller Handelsschiffe! London , 27. November.„Daily Telegraph " tritt energisch dafür ein, datz alle Handelsschiffe der alliierten Mächte mit einem Geschütz bewaffnet werden sollen. Das Blatt sagt, die Reeder wünschten sowohl auf dem Vorderdeck als auf dem Hinterdeck Ge- schütze zu haben. Auch sei der Gedanke erwägenswert, die Kapitäne der Handelsschiffe mit Bomben auszurüsten, um sie gegen ein feindliches Untersuchungskommando zu verwenden, das sich an Bord des Schiffes begibt.(W. T. B.) London , 21. November. (SB. T. B.) Der parlamentarische Korrespondent der„Daily News" schreibt: Die defensive Be- waffnung unserer Handelsmarine macht von Woche zu Woche Fort- schritte, aber eS geschieht in Konkurrenz zur Munitionserzeugung und zur Armee. « Englischer Kreuzer gesunken. Rotterdam , 23. November.<W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten ist der englische Kreuzer. N e w c a st l e" am IS. No- vember d. I. in der Nordse auf eine Mine gelaufen und bei dem Bestreben, den heimatlichen Hafen zu erreichen, am Eingang des Firth of Förth gesunken. Er befand sich zur Zeit des Unglücks in Begleitung von zwei anderen Kreuzern. Von der Besatzung des „Newcastle " sind siebenundzwanzig Mann tot, sünfundvierzig ver- wundet. » Versenkt.(W. T. B.) Lloyds meldet: Man glaubt, datz der englische Dampfer„Emlhnverne"(64t Br.-R.-T.) versenkt ist. Lloyds meldet ferner: Der Kapitän und die Besatzung des norwegischen Dampfers.Visborg"(1311 Br.-R.-T.) aus Haugesund wurden gelandet. Sie erzählen, datz das Schiff von einem deutschen H-Boot versenkt wurde. Der englische Dampfer.City os Birmingham"(7438 Br.-R.-T.) wurde versenkt.— Der englische Dampfer. E n n a st o n", der vorher als versenkt gemeldet worden war, ist von einer Mine oder einem Torpedo schwer beschädigt in GraveSend angekommen. Minensuchender Fischdampfer versenkt. Berlin , 28. November. (W. T. B.) Das bei dem Streifzug in der Nacht vom 26. zum 27. November versenkte e n g l i sch e Bewachungsfahrzeug war der im Minensuchdienst tätige Fischdampfer»Narval ". Die Besatzung gehörte zur Royal Naval Reserve. Gerettete Besatzung. Kopenhagen , 28. November. (W. T. B.) Der dänische Dampfer„Gunhild" hat am 12. November 23 Mann der Besatzung von dem englischen Petroleumdampfer„Petroline" gerettet, der nach der Torpedierung durch ein deutsches Unterseeboot in Brand geraten war. Die Geretteten wurden von der„Gunhild" bei der Insel Wight einem englischen Patrouillendampser über- geben.
Feindliche Berichte. Französischer Bericht vom 27. November nachmittags: Die übliche Kanonade an verschiedenen Punkren der S.ommesront und im Abschnitt Douaumont— Vaux. Ruhige Nacht auf der übrigen Front. Flugwesen: Eine Gruppe sranzösischer Flieger bewarf in der Nacht vom 26. auf den 27. November die Flugfelder von Guizancourt und Nantigny mit Bomben. Die Geschosse erreichten ihr Ziel gut. Vom 27. November abends. Aus dem Verlaufe des Tages ist kein bedeutsames Ereignis zu melden. Im Verlaufe des Nach- mittags gegenseitiges Bombardement in der Gegend von D i x- m u d e. Infolge geglückter Zerstörungsschüsse belgischer Batterien gegen feindliche Anlagen war die Tätigkeit der Artillerie besonders lebhaft in Richtung Steenstraete und Boesinghe. Englischer Bericht vom 27. November nachmittags. Nichts Wichtiges. Abends: Unsere Artillerie hat heute feindliche In- fanierie westlich von P u s i e u x zerstreut und Gräben im Gebiete von J p e r n beschossen. Trotz des ungünstigen Wetters haben unsere Flugzeuge erfolgreich mit der Artillerie zusammengearbeitet und verschiedene militärisch wichtige Punkte mit Bomben beworfen. Zwei unserer Maschinen werden vermitzr.
Russischer Bericht twrn 27. November. W est front': Am! S t o ch o d beschotz unsere Artillerie wirksam eine kleine feinbliche Abteilung, die in der Gegend des Dorfes Svidniki erschien. In der Gegend von Ko ritni tz a beschotz der Feind unsere Stellungen mit erstickenden Gasgranaten. An der B y st r i tz a in der Gegend deS Dorfes Dzoinialch zerstreuten unsere Aufklärer eine grohe feindliche Abteilung und machten Gefangene. Kaukasusfront: Auf der ganzen Front unbedeutende Tätigkeit vou Aufklärern. Italienischer Bericht vom 27. November. Feindliche Truppen- bewegungen in der gebirgigen Gegend nördlich vom Ledrotal und im Ässatal wurden durch wohlgezielte Schüsse unserer Batterien gehemmt. Auf der übrigen Trieniiuer Front behinderte eine starke atmosphärische Depression die Tätigkeit unserer Truppen. In Kärnten beschotz am 2S. November der Feind unsere Stellungen in den oberen Tälern des Degano, des Bul und des Cbiarzo heftig. Einige Geschosse fielen auf Paluzza und Paularo, ohne Schaden an- zurichten. Uebrigens beschoffen unsere Batterien feindliche Quar- tiere bei Birnbaum und den Bahnhof von Mauthen im G a i l- r a l e. In der Gegend östlich von G ö r z hat der Feind, der neue Batterien in seine Linien gebracht hat, häufig Schüsse gegen unsere Verbindungswege gerichtet. Wir erwiderten mit Erfolg. Auf dem Karst kein wichtiges Ereignis. Bei kleinen Scharmützeln machten wir einige Gefangene. Cadorna.
Kleine Kriegsnachrichten. Ter Aufstand in den holländischen Kolonien. Amsterdam , 28. November. (W. T. B.)„Telegraaf " berichtet aus Weltevreden, daß in der Gegend des oberen Tjenako Kolonialtruppen mit 600 Aufständischen in Kampf gerieten. Eine portugiesische Hilfsarmee fahrtbereit. Lissabon , 17. No- vember.(W. T. B.) Reutermeldung. Der Kriegsminister sprach bei einem Bankett im Lager von Tancos und gratulierte dem General Tamagnini dazu, datz er das erste portugiesische Kontingent kom- mandieren würde, das demnächst Portugal verlassen werde, um das Schlachtfeld zu erreichen.
politische Ueberflcht. Teuerungszulagen bei der Staatseisenbahnverwaltung. Uns geht folgende Mitteilung zu: Die Arbeiter der preußischen Staatseisenbahnverwaltung erhalten wegen der durch den Krieg herbeigeführten Preissteigerung seit längerer Zeit laufende Lohn- teuerungszulagen, die monatlich zahlbar sind. Neuerdings sind diese laufenden Zulagen ganz beträchtlich erhöht worden. Außer- dem hat der Minister der öffentlichen Arbeiten angesichts der gegen- wältigen besonderen Aufwendungen der Arbeiterschaft die Zahlung einer einmaligen besonderen Lohnteuerungszulage ange- ordnet. Diese einmalige Zulage beträgt: bei ledigen Arbeitern 40 M., bei verheirateten Arbeitern ohne Kinder unter 14 Jahren 60 M., bei verheirateten Arbeitern mit 1 Kind unter 14 Jahren 80 M., mit 2 Kindern 90 M., mit 3 Kindern 100 M., mit 4 Kindern 110 M., mit 5 Kindern und mehr 120 M. Diese Beträge sollen unverzüglich ausgezahlt werden, und zwar an alle am 1. Dezember dieses Jahres im Eisenbahndienst beschäftigten männlichen und weiblichen Arbeiter.
Der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg begeht heute seinen sechzigsten Geburtstag. Während ein Privatmann in solchem Alter auf sein Leben meist schon als auf etwas Fertiges zurückblicken kann, bleibt ein Politiker, ein Staatsmann imnier ein Werdender: er macht nicht nur Geschichte, auch die Geschichte macht ihn zu dem, was er ist. „Man glaubt zu schieben und man wird geschoben," war ein Lieblingsausspruch unseres Bebel. Und auch Bismarck pflegte zu sagen, daß sein Wille auf die Gestaltung der deutschen Reichsgeschichte von geringerem Einfluß gewesen sei, als man gemeinhin annehme. Als Konservativer hat der Reichskanzler seine politische Laufbahn begonnen. Ein Abgrund herkömmlicher Vorurteile trennt ihn von den Massen des Volkes, die sich um die Fahne der Sozialdemokratie scharen. Hätte man Herrn v. Beth- mann in früheren Jahren gesagt, er werde einmal bemüht sein, über diesen Abgrund eine Brücke zu schlagen, so würde er ungläubig das Haupt geschüttelt haben. Und doch war es dieser Kanzler, der die vielberufene„llleuorientierung" an- kündigte, der von dem„Wust und Moder" sprach, der hinweg- geräumt werden müsse, und von den„vertrockneten Herzen", die sich allein den Notwendigkeiten der Zeit verschließen könnten. Die Dinge sind eben stärker als die Menschen, und der Staatsmann ist den anderen voran, der das am ehesten begreift. Herr v. Bethmann ist Reichskanzler in der(chwersten Zeit, die das deutsche Volk jemals erlebt hat. Aber Schwereres als das bisher Getragene liegt noch vor ihm und vor uns. Das Deutsche Reich, unversehrt in seinem Bestände, frei in seiner wirtschaftlichen Entwicklung, in einen dauernden Frieden hineinzuführen und die Kräfte lebendig zu machen, die einen besseren Wiederaufbau im Innern schaffen, das ist die große Aufgabe. Sie kann nicht ohne die tätige Mit- Wirkung breirester Volksschichten gelöst werden. Die Sozial- demokratie versucht sich an dieser Aufgabe nach Maßgabe ihrer Grundsätze und ihrer Kräfte. Sie ist keine Äegierungs- Partei, die alles lobt, was von oben kommt, sie versteht ihre oppositionelle Aufgabe aber auch nicht dahin, daß sie alle und alles, was niit der Regierung zusammenhängt, unbesehen herunterreißen niüßtc. Darum hat sie Herrn v. Beth- mann bis in die letzte Zeit oft scharf bekämpft, sie hat aber auch Angriffe auf ihn, die sie für ungerecht hielt, und deren Gründe durchsichtig waren, zurückgewiesen. Ihr endgültiges Urteil über den Reichskanzler wird sie auf seinen siebzig- st e n Geburtstag verschieben müssen!
Eine Kundgebung für deu Kanzler. Gestern abend versammelte sich, wie W. T. B. berichtet, vor dem Reichskanzlerpalais eine größere Menschemncnge, um den Reichskanzler ani Vorabend seines 6(1. Geburtstages zu beglückwünschen. Als das Lied„Eine feste Burg ist unser Gott" angestiniint wurde, erschien der Reichskanzler am Fenster. Ein Herr trat aus der Menschenmenge hervor, be- grüßte den Reichskanzler in warmen patriotischen Worten, an die Nacht des 1. August 1914 erinnernd und die Einigkeit und den Siegeswillen des deutschen Volkes betonend, und brachte zum Schluß ein Hoch auf den Reichskanzler ans. Der Reichskanzler erwiderte etwa folgendes: Ich dank« Ihnen tiefbewegten Herzens für die schönen Lieder und Ihre herzlichen Wort«, für die freundliche Gesinnung, die Sie hierher geführt hat. Diese Gesinnung ist doch nur ein Ausdruck der grenzenlosen Hingabe und Liebe für unser Volk, die uns alle eint und uns mit Gottes Hilfe gegen Tod und Teufel schützt. Sie haben den ernsten Ruf gehört, der in diesen Tagen an unser Volk ergeht, den Ruf zur Slrbcit, damit es unfern Kämpfern nicht an Waffen fehle, dem Volke daheim nicht am Notwendigen. Kriegs- dienst, Hilfsdienst am Vaterland sei heute unser aller Schaffen! Wie e-Z in Geibels Lied heißt, in dem Liede von den drei Riefen am Schmiedefeuer:„Zur rechten Stund« fei das W«rk getan, daS I Schwert des Siegs hat Eile." Alle müssen, alle werden dem Rufe
folgen. Der Getil fcnet heißen Augusinachk, her Sie soelben gedachten, er lebt noch heute, auch im trüben November. Darum werden wir die schwere Zeit, die auf Land und Slol! lastet, in dem Gedanken an unsere Söhne und Brüder, die draußen fechten und bluten, sterben und siegen, siegreich bestehen, heiligen Zorn im Herzen und das Vaterland, das niemand zertrümmern� kann, so- lange ein Dcutschep-<ebt.„Das Reich muß uns doch bleiben!" Der Kanzleb schloß mit einem Kaiserhoch. Die Menge sang:„Deutschland , Deutschland über alles!"
Das Zivilöienstgesetz im Hauptausschuff. (Schluß aus der Beilage.) Ein Zentrumsredner bezeichnet die vom Vorredner vor» geschlagene Fassung als ungenügend und unbestimmt. Ein Redner der Nationalliberalen wandte sich ebenfalls gegen den Zentrumsantraz und schlug die Fassung vor:„Bei der Entscheidung der Frage, ob ein wichtiger Grund vorliege, ist auf den Zweck des Vaterländischen Hilfsdienstes Rücksicht zu nehmen. Als wichtiger Grund soll insbesondere die angemessene Verbesserung der Arbeitsbedingungen gelten." Auch der Staatssekretär des Inner« hielt seinen Widerspruch gegen den Zentrumsantraz aufrecht.� Durch eine einseitig die privaten Interessen unterstreichende Definition des„wichtigen Grundes" für den Beschäftigungswechsel könnt« schließlich geradezu der Hauptzweck des Gesetzes vereitelt werden. Eine Einigung konnte im Ausschuß nicht erzielt werden; daher wurde die endgültige Fassung des§ 7 der Vollversammlung vorbehalten. Zu s 8 stellten der Staatssekretär des Innern und der Chefdes Kriegsamts in Aussicht, daß die Vorstandsliste» der Arbeitgeber- und Llrbeitnehmerorganisationen für die zur Durch- führung der HilfSdienstpslicht zu bildenden Ausschüsse regelmäßig und soweit als irgend möglich berücksichtigt werden sollen. Ohne Ausgabe seines prinzipiellen Standpunktes stimmte der Staats- sekretär des Innern in dieser Frage einer von sozialdemokratischer Seite vorgeschlagenen Aenderung der Fassung der bezüglichen Vor- schrift zu. 8 8 wurde in nachstehender Fassung angenommen: „Die Slnweisung für das Verfahren bei den in den§§ 4, 6, 7 bezeichneten Ausschüssen erläßt das Kriegsamt. Die zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der Arbeitgeber und der Arbeit- nehmer gebildeten Organisationen sind berechtigt, beim Kriegsamt zu seiner Auswahl der in die Ausschüsse zu berufenden Vertreter der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer Vorschlagslisten einzureichen. Soweit zur Wahrnehmung der Obliegenheiten der im§ 7 bezeich. netcn Ausschüsse bereits ähnliche Ausschüsse(Kriegsausschüsse usw.) bestehem können sie mit Zustimmung des KriegSamts an die Stelle jener Ausschüsse treten."....... Bei§ 9 kam es zu Erörterungen über die Zweckmäßigkeit der Ausschüsse in den Staatsbetrieben und in der Landwirtschaft, sowie über die Durchführung der Verhältniswahl bei der Bestellung der Ausschußmitglieder. Dabei erklärte Staatssekretär Dr�Helffe- rich, er halte eS fiir zweckmäßig, daß die vorhandenen Ausschüsse, die sich eingearbeitet haben, bestehen bleiben. Die ArbeiterauSschusse sollen lediglich aus gewählten Vertretern der Arbeiter zusammen- gesetzt werden. Für Angestelltenausschüsse könne er im Rahmen des vorliegenden Gesetzes und seiner Zwecke kein Bedürfnis anerkennen. §!) wurde daraufhin wie folgt gefaßt:„In allen für den Vaterländischen Hilfsdienst tätigen Betrieben, für welche Titel VII j>cr Gewerbeordnung gilt und i.n denen in der Regel mindeitens einhundert Arbeiter beschäftigt werden, müssen ständige Arbeiter- ausschüsse bestehen. Soweit für solche betriebe ständige Arbeiter- ausschüsse nach§ 134h der Gewerbeordnung oder nach den Berg- gesetzen nicht bestehen sind sie zu errichten. Die Mitglieder dieser Arbeiterausschüffe weichen von den volljährigen Arbeitern des Be- triebes oder der Betriebsleitung aus ihrer Mitte in unmittelbarer und geheimer Wahl nach den Grundsätzen der Verbalwisse gewählt. Das Nähere bestimmt die Landeszentralbehörde. Für die Äugest e l I t e n sind besondere � ngestel lte« auSsch u s s e zu § 10 blieb unveränder». Er lautet:„Dem ArbeiterauS- sckuß liegt es ob, das gute Einvernehmen innerhalb der Arbeiter- schaft des Betriebes und zwischen der Arbeiterschaft und dem Arbeitgeber zu fördern. Er hat Anträge. Wünsche und Beschwer- den der Arbeiterschaft, die sich auf die Betriebseinrichtungen, die Lohn- und sonstigen Arbeitsverhältnisse des Betriebes und seiner Wohlfahrtseinrichtungen beziehen, zur Kennwis deS Unternehmers zu bringen und sich darüber zu äußern. Auf Verlangen von mindestens einem Viertel der Mitglieder deS ArbeiterauSschusseS muß eine Sitzung anberaumt und der beantragte Beratungsgegen- stand auf die Tagesordnung gesetzt werden." Zu 8 11(Schlichtungsausschüsse) wurde auf Zentrums- a n t r a g ein Zusatz angenommen, wonach auch in den in- dustriellen Betrieben der Heeres- und Marine- Verwaltung Arbeiterausschüsse im Sinne dieses Ge- fetzes z u errichten sind. Die Schlußbestim münzen wurden:m wesentlichen un- verändert angenommen.
Letzte Nackrichten. Die Ladung der„Deutschland " im Unterhaus. Haag, 28. November. (T. U.) Lord Robert Eeoil sagte auf eine Anfrage des Unionisten Macmester, datz die„Deutschland " von Amerika abgegangen sei, bezüglich der Ladung habe er keinerlei offizielle Informationen, namentlich bezüglich des Nickels nicht. Seit Beginn des Krieges sei jegliche Vorsorge getroffen worden, um das kanadische Nickel in Händen zu behalten. Dies sei in lieber- einstilmnung mit der kanadischen Regierung geschehen.(„Frf. Ztg.") Zwei große russische Transportschiffe untergegangen. Stockholm . 28. November,(W. T. B.) Wie„Aftonbladet" aus zuverlässiger Helsingforser Quelle erfährt, sind zwei große russische Transportschiffe, von Helsingfors nach Reval unterwegs, Ende Oktober mit dem 428. Regiment wahrscheinlich infolge einer Minenexplosion untergegangen�_ Bratianus Ende? London , 28. November. (T. U.) Nach hier eingelaufenen Meldungen steht ein tief eingreifender Personenwechsel in der politischen und militärischen Leitung Rumäniens bevor. Bra- tianus Stellung gilt als erschüttert, da seine Regierung durch ungenügende Vorbereitung deS Krieges, falsche AuStoahl der Befehlshaber und Billigung des verfaßten FcldzugplanS den jetzigen Mißerfolg verursacht habe.__(„Frkf. Ztg.".) Emile Verhaercn tödlich verunglückt. Amsterdam » 28. November. (W. T. B.)„Allgeineen Handels- blad" wird aus Parts gemeldet, daß der belgische Dichter Emile Verhaereu, der nach Ronen gekommen war, um dort einen Vortrag zu halten, auf der Rückreise nach Paris von einem Eisenbahnzug überfahren und getötet worden sei. Verhaerens Bedeutuiig als lyrischer Dichter, ist unbestritten groß. Sein Name ist über Belgien hinaus ein Markstein in der neuesten Eutwicktung der Lyrik geworden. Die Wirklichkeit deS Einzelnen weitete sein durchglühendes Empfinden zu großen Welt- Perspektiven. Der sozialistischen Arbeiterschaft steht er als mächtiger Gestalter sozialer Themen da, in denen ihr Fühlen und Hoffen und Kämpfen pulsiert. Er hat den stärksten neuen Hymnus der Arbeit gesungen. In St. Amand bei Antwerpen wurde Verharren am 21. Mai 1866 geboren.