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kahnberlvaltung heraufbeschworen. Die berbiindeten Regienmgen hätten sich vor die Frage gestellt gesehen, ob sie die Verant- Wartung für eine GeseveSbestimmung annehmen könnten, die für die Eisenbahnverwaltung und den Eisenbahnbetrieb eine solche Gefahr bedeutet hatte, und weiterhin vor die noch sckwerere Frage, ob nicht etwa die Verwirklichung des der Hilfsdienstpsticht zugrunde liegenden Gedankens auf anderem als dem im Vertrauen auf dir verstäudnisvolle Mitwirkung des Reichstags eingeschlagenen Wege gesucht werden müsse. Einen solchen Ausspruch sollte man allerdings nicht von dem offiziösen Blatt einer Regierung erwarten, die Wert dar- aus legt, das; während des Krieges der Burgfrieden b e st e h e n bleibt. Denn diese Aeufierung ist eine un- verhohlene Bekräftigung und Uiüerstreichung jener Andeutung �elfferichs, die im Reichstag den größten Unwillen hervor- rief. Klar und offen wird hier ausgesprochen: Wenn der Reichstag entgegen dem Wuitsche Dr. Helfferichs die Aus- fchüfse für Staatseisenbahnbetriebe in das Gesetz aufgenommen hätte(wozu bekanntlich nur zwei S t i m m e n fehlten), dann hätte die Regierung das Gesetz fallen lassen und die zivile Dienstpflicht dem Bolle ohne Mitwirkung des Reichs- tages auf dem Berordnmigswege auferlegt. Wir können nicht annehmen, daß dieN. A. Z." jetzt, da diese Gefahr vorüber, nur mit dem Gedanken spielt dazu sind die Zeiten zu ernst", wir müssen uns be« wüßt sein, daß Herr Dr. Helfferich sich von Anfang an mit diesem Gedanken getragen hat, daß, wenn zwei Stimmen mehr in die Wagschale der Ausschüsse gefallen wären, Herr Helfferich dem Reichstag erklärt hätte: D i e Regierung legt auf die Annahme des Gesetzes durch den Reichstag keinen Wert mehr, der Reichstag mag nach Hause gehen. Danach aber wäre imRcichsanzeiger" die Verordnung über die zivile Dienstpflicht erschienen, und zwar wahrscheinlich nicht jenes vom Reichstag jetzt beschlossene Gesetz, dessen beste Bestimmungen ja gegen den Wider st and der Regierung erkämpft werden mußten, sondern ein viel dürftigerer Entwurf, ähnlich den zuerst veröffentlichten 4 inhaltslosen Paragraphen. Generalleutnant Grüner, dessen Haltung im Reichs- tag selbst Genosse Ledebour von der Arbeitsgemeinschaft gegenüber der des Herrn Helfferich als sympathisch hervor- hob, hat laut und deutlich erklärt: Ohne den guten Willen der Arbeiter geht es nicht. Herr Helfferich war aber eventuell bereit, die Arbeiter durch eine unter Deckung des Belagerungszustandes aufoktroyierte Zwangs- Verordnung zu verärgern. Denn darüber ist sich doch jeder- mann klar, daß den Arbeitern derVaterländische Hilfs- dienst" gar nicht mehr hätte verleidet werden können, als wenn man ihn über die Köpfe ihrer berufenen Vertreter hinweg gemacht hätte. Glaubte Herr Helfferich, der sich so oft gegenüber den Arbeiterforderungen auf das vater- ländische Gesamtinteresse berufen hat, diese Gefährdung des Gesetzeszweckes verantworten zu können, nur nm deswillen, daß die Staatseisenbahndirektion nichtmit einer dritten, außerhalb der Eisenbahnverwaltung stehenden Instanz" zu verhandeln braucht? Welche Achtung vor Willen und Ansicht des Reichstages diese Auffassung eines Regierungsvertreters verrät, bedarf keiner Hervorhebung. DasB. T.", das sich in seinem gestrigen Abendblatt mit Herrn Helfferichs Ver­teidigung durch dieN. A. Z." befaßt es nennt sieBe- kenntnisse eines Diktators" urteilt: Man muß schon um sechs bis sieben Jahrzehnte in der preußisch-deulschen Geschichte zurückgehen, um eine Parallele zu diesem Borgang zu finden. Der gesamte Reichstag oder auch sein fünfzehngliedriger Ausschuß, der dem Kriegsamte zur Ausführung dieses Gesetzes beigegeben ist, wird es sich ernstlich überlegen müssen, ob er unter solchen Umständen mit Herr» Dr. Helfferich »och länger zusammenarbeiten will. Ob Herr Helfferich auf seinem Posten bleibt, hat der Reichstag ja nach dem Buchstaben der Verfassung nicht zu entscheiden. Aber er wird doch seinen ganzen Einfluß dahin aufbieten müssen, daß der Geist der Neuorientierung sich etwas anders äußert, als aus dem Munde Helfferichs.

Trepows Kriegsschrei unü öer englische KriegswilJe. Der Kriegsschrei Trepows hat dem englischen Kriegs- willen wohlgetan. Eine Zentnerlast ist ihm vom Herzen weg- geglitten. Was Stürmers Neigung, Sondersriedensgedanken Raum zu geben, heraufbeschwor, ist der Hoffnung auf ein neues Kriegsjahr gewichen. Noch nie während des Weltkriegs hat die englische Presse wie jetzt in Jubel über Rußland gesckflvommen. Alles, was der Expansionsdrang Rußlands begehrt, wird begeistert zu- gestanden. Die Dardanellensehnsucht soll unbedingt und ganz und gar gestillt werden. Ein Blatt, wie derGlobe", versteigt sich sogar zur Erinnerung, daß Rußland nie geschlagen worden sei und aus verschiedenen Gründen als nicht eroberbar gelten müsse. Rußland ist die große ewige Hoffnung der englischen Kriegspolitikcr: an diesem Ungetüm, das alle Schläge aus- halten kann, soll sich die Schlagkraft der Feinde erschöpfen. Globe" sagt:Trepows Erklärung enthält eine ermuti- gen de Botschaft für alle Alliierten, die unter den heuffgen politischen Umständen besonders England will- kommen ist. Nämlich das Versprechen, daß Rußland und seine Bundesgenossen den letzten Mann mobilisieren werden und den letzten Pfennig opfern wolle n." Wie England den letzten Mann und Heller Frankreichs ver- braucht, so wird es auch noch den letzten Mann und Heller Rußlands auf seinem Blutrost liegen sehen. Mit dieser Hoff- nung begann der Weltkrieg, durch diese Hoffnung wird er fortgesetzt. Denn ohne Rußlaüd ginge die Arbert, dre Europa ver- wüstet, nicht mehr weiter. Deshalb hat England sich um Stürmers Sturz bemüht; deshalb hat man ein Recht zu der Frage: ob nicht die Rede Trepows bestellte englische Arbeit gewesen ist; und deshalb ergänzt Trepow seine Worte jetzt durch eine Verfügung, die jede Art von Friedenserörterungen in der russischen Presse verbietet. Der Kriegsschrei Trepows ist der erste Akkord der neuen wüsten Musik, die jetzt wieder den lauten Friedensruf der europäischen Völker in sein wildes Gegenteil verkehren soll. das da heißt: es ist nicht die Zeit, kriegsmüde zu sein. * Trepow als englischer Ordensritter. Der englische Botschafter in Petersburg , Sir George Buchanan . hat, wie wir französischen Zeitungen entnehmen, dem russischen Ministerpräsidenten Trepow acht Tage vor seiner Röde die Jnsignien des Großkreuzes des St. Michael- und St. Georgs-Orden überreicht.

Wenn es wahr ist, daß Sir George den Sturz des alten Herrn Stürmer herbeigeführt hat, liefert die Auszeichnung seines Nachfolgers ein recht niedliches Gegenstück dazu.

/tequith unter Kuratel. Lloyd George der Vormund. Die englische Ministerkrise scheint sich nun endgültig da- hin geklärt zu haben, daß Asquith formell an der Spitze der Regierung bleibt, diese aber tatsächlich von einem Trium- v i r a t ausgeübt wird, dem Kriegsrat, in dem nicht Asquith sondern der 5kriegsheißsporn Lloyd George mit Hilfe des konservativen Führers Bonar Law das entscheidende Wort führt. Ursprünglich war noch an den Ulstermann C a r s o n als vierten Mann gedacht Lloyd George wollte ihn sich nach Meldung derTimes" als wichtige Stütze sichern, aber diese Majorisierung ging denn Asquith doch zu weit, er lehnte ab. Folgendes Telegramm kennzeichnet die Situation: London , 4. Dezember. Die Preß-Association teilt mit, daß die gefährliche Phase der Krise vorüber sei. Es stehe fest, daß Asquith Premierminister bleiben werde, und man nehme allgemein an, daß es ihm im Verein mit Lloyd George und Bonar Law gelingen werde, alle Differenzen aus dem Wege zu räumen. In den Wandelgängen des Unterhauses glaube man, daß Sir Edward Carson in das Kabinett eintreten und der Kriegsrat nur aus Asquith , Bonar Law und Lloyd George bestehen werde. Man nehme an, daß Bonar Law Erster Lord der Admiralität wird und Balfour das Kolonialamt über- nehmen wird. Die Stellung des neuen Kriegsrats stellt der politische Mitarbeiter desManchester Guardian" folgendermaßen dar: Der von Lloyd George vorgeschlagene Kriegsrat würde eine vollständige Kontrolle über alle Kriegsmaßregeln inner- halb und außerhalb Englands ausüben. Seine Beschlüsse würden nicht der Bestätigung oder Revision durch das Kabinett, auch nicht dem Premierminister unterliege». Dieser letztere würde aber von den Beschlüssen in Kenntnis gesetzt werden und alle Beschlüsse, die er verurteilt, dem Kabinett vorlegen können. In einem solcheu Falle würde entweder das Kabinett oder der Kriegsrat nachgeben oder zurücktreten müssen. Es ist kein Wunder, wenn danach anderen Blättern wie Standard" Asquiths Stellung unhaltbar erscheint. London , S. Dezember. Der maßgebende parlamentarische Mit- arbeiter des.Star" schreibt, daß die Ursache der Krisis in der tief- gehenden Meinungsverschiedenheit über die Strategie zwischen der östlichen und westlichen Schule" zu suchen sei. Die östliche Schule verlange eine große Armee, etwa von ö00 0(M) bis 1000 000 Mann nach Saloniki zu senden: die westliche Schule halte dies für einen verrückten Plan, da es England an Schiffsmaterial fehle und uner- fllllbare Forderungen stelle und die englischen Truppen der Vernich- tung durch deutsche Unterseeboote aussetzen würde. Wie die gestri- gen Morgenblätter melden, hatte Lloyd George eine große Offensive von Shloniki aus verlangt. London , S. Dezember. DieWestminster Gazette" teilt mit, daß Asquith endgültig abgelehnt hat, einen Kriegsrat zu bilden, dem er nicht selbst angehört. Wie verlautet, unterstützen Grey und die Diehrzahl der hauptsächlichsten Mitglieder des Kabinetts Asquith . Lloyd George verlangte einen kleineren 5lricgsrat mit tat- sächlich unbeschränkter Bollmacht. Ter Premierminister sollte davon ausgeschloffen sein und nur das Recht haben, gegen die Entscheidung sein Veto einzulegen. Asquith stimmte dem Vorschläge, einen kleineren Kriegsrat zu bilden, zwar zu, war aber im übrigen der Ansicht, daß der Premierminister den Vorsitz über den Rat führen müsse. Er würde eher zurücktreten, als sich irgend einer anderen Abmachung fügen. Asquiihs Entscheidung ist unwider- rnflich. Nach den letzten Meldungen hat es allerdings den An- schein, als ob Asquith sich der demütigenden Entmündigung nicht fügen will._ /lcht Milliaröen neue Kriegstreöite in England. Das Reutersche Bureau meldet amtlich: Die neu zu be- willigenden Kredite, welche dem Unterhaus in wenigen Tagen vorgelegt werden follcn, werden vierhundert Millionen Pfund Sterling betragen._ Der gordische Knoten der Entente. Die Lage in Griechenland . Im Untcrhause hat Lord Cecil eine radikale Lösung der Lage, die in Griechenland entstanden ist, auf das Programm ge- setzt, und zugleich hat er gesagt, daß die Verantwortung des griechi­schen Königs und der griechischen Regierung durch die Vorgänge in Mitleidenschaft gezogen sei. Eine radikale Lösung bedeutet zumal in gegenwärtigen Zeitläuften ein Durchhauen des unangenehmen Knotens mit dem Schwerte des Krieges. Eben das fordert auch der .Temps". Die Fournet-Phase, die darin bestand, die Diplomatenarbeit von der Aktion in Griechenland auszuscheiden, will das französische Blatt weiter gesponnen sehen. Es ist der Schicksalsfaden der Entente, und sie bringt ihn nicht mehr von den Händen los. Signale wie der blutige Freitag bedeuten da nichts mehr: die g a n z e Katastrophe muß riskiert werden, ob man will oder nicht. DerTemps" verlangt dringend sofortige militärische Sicherheitsmaßnahmen und führt aus: Wir überschätzen zwar nicht die Mittel, über die der König, die Königin, Streit und Dusmanis verfügen, aber die Orientarmee, die auf der ganzen Front vom Prespasee bis zur Struma beschäfligt ist. braucht nicht nur materielle, sondern auch moralische Sicherheit. Sollte das Athener Vorgehen Nachahmung finden, und sollten in Thessalien sich Nachwirkungen zeigen, so müßte S a l o n i k i, der Grundpfeiler von Sarrails Armee, mindestens hinsiStlich der Ver­pflegung darunter leiden. Ohne die Frage der ftüheren diplo« malischen Verhandlungen anzuschneiden, müsien wir uns vergegen- wältigen, daß augenblicklich die Lage vor allem militäri- scheu Charakter hat, und daß diplomatische Verhandlungen sie nur noch mehr verwickeln könnten. Die heutige Lage darf nur vom operativen Standpunkt aus geprüft und angefaßt werden.< Admiral Fournet besteht also, obgleich er die im Piräus gelandeten Ententetruppen wieder einschiffen mußte, auf seinem Schein. Er fordert allerdings unter Zurückstecken eines Pflockes die Auslieferung griechischer Batterien und zwingt die griechische Regierung durch dies und anderes zu Schritten, die dem Sinn des eben erlebten und siegreich verlaufenen AusstandeS entgegenstehen. Wie die Dinge jetzt liegen, wahrt also die Athener Regierung den Schein, der Lord CecilS Behauptung, ihreVerantwortung sei durch die blutigen Borgänge in Mitleidenschaft gezogen, möglichst nicht bestätigt. Woran sich aller- ding» die Entente jetzt kaum mehr kehren wird. Sie ist auf ihrer Bahn so weit geglitten, daß sie, wie gesagt. eS auf die Katastrophe ankommen lassen muß. Folgende Telegramme geben die Lage:

Erklärung der griechische« Regierung. London , 4. Dezember.Daily Telegraph " erfährt aus Athen vom 2.: Die königStreue Presse veröffentlichte heute früh«ine Regierungserklärung, in der es heißt, daß Fournet zu- gestimmt habe, die Auslieferung von sechs Batterien Feldkanonen anzunehmen und daß er seine anfängliche Forderung bezüglich der übrigen Waffen fallen gelassen habe. Es wird gemeldet, daß die griechischen Reservisten mobili- s i e r t werden. Amsterdam , S. Dezember.Times" meldet aus Athen : Am Sonnlag ist mit der griechischen Regierung ein Abkommen geschlossen worden, wonach sechs Batterien ausgeliefert werden sollen und die Alliierten die Kontrolle über die Eisenbahnen und die Zensur über den postalischen und telegraphischen Verkehr erhalten. Alle gefangen genommenen französischen Soldaten wurden in Freiheit gesetzt. Die französischen Truppenabteilungen sind nach dem Piräus abmarschiert. Die Ordnung ist wieder hergestellt. Die Stadt nimmt wieder ihr gewöhnliches Aussehen an. Nach einem anderen Telegramm derTimes" aus Athen heißt es, Gerüchte, daß die griechischen Truppen nach dem Piräus vorrücken würden, hätten neuerdings eine unruhige Stimmung in der Stadt erzeugt. Nach einer Konferenz Fournets mit dem britischen und dem französischen Gesandten wurden die Truppen der Alliierten wieder eingeschifft. Die Gesandten der Ententestaaten besuchten den griechischen Minister des Aeußern, und eine danach veröffemliche Bekanntmachung beruhigte die Bevölkerung. Oberst ZimbrakakiS, der frühere Chef der Athener Polizei, ist verhaftet worden. Die griechische Presse erklärt, offenbar durch die Regierung beeinflußt, das Vor- gefallene für bedauerlich und schreibt, sie würde es als ein großes Unglück betrachten, wenn es zu einem Konflikt mit den Staaten käme, mit denen Griechenland freundschaftliche Beziehungen zu unter- halten wünsche. Nach einer Meldung desSecolo" habe Admiral Fournet der Entente den Rat erteilt, von der Forderung der Ueber- gäbe des weiteren Kriegsmaterials abzusehen. Die bisher Athen besetzt haltenden Truppen der Alliierten in Stärke von 3000 Mann marschierten angeblich unter Es- körte griechischer Kavallerie nach dem Piräus und wurden dort auf Kriegsschiffe verladen. Tie Kämpfe in Athen . Lugano , 6. Dezember. Nach einer Meldung deSCorriere della Sera " aus Athen wurden bei den Zusammenstößen 137 Franzosen getötet und verwundet, weitere 40 wurden von den Griechen ge- fangen genommen, Schüsse sollen den Königspalast getroffen haben. Einige Anführer der Venizelisten wurden von den Königs- treuen verhaftet. London , 4. Dezember. Der Athener Korrespondent derDaily News" berichtet seinem Blatte über die Kämpfe vom Freitag: Ich befand mich im Piräus , um die Ausschiffung der französiswen Truppen zu sehen, als plötzlich in den Hügeln südlich von Athen Schüsse gehört wurden. Ich entdeckte zugleich, daß die Eisen- bahnverbindung abgeschnitten war. Ein Wagen brachte mich den halben Weg nach Athen zurück, konnte aber nicht weiter- fahren, weil auf beiden Seiten gefeuert wurde. Ich war genötigt, den zweiten Teil des Wege? zu Fuß zurückzulegen, wobei ich durch das Kampfgebiet gehen mußte, das sich auf dem Mars- Hügel und bei dem Stadion befand. In der Hauptstadt an- gekommen, erfuhr ich, daß das Schießen um 10'/2 Uhr früh in der Geniekaserne begonnen hatte: zugleich wurde auf einer Linie, die vom MarShügel nach dem Denkmal von PhilipopoS südlich der Akropolis verläuft und sich bis zum Stadion erstreckt, gefeuert. Ab und zu wurde auch in der Gegend des Z a p p e i o n, wo die französische Abteilung einquartiert war, heftig geschossen. Das Ge- bäude war von den umliegenden Höhen, die es beherrschen, unter Feuer genommen worden. Beim Stadion waren Maschinengewehre und Gewehre in Aktion; auch die späteren Gefechte auf dem Mars- Hügel waren sehr heftig. Die griechischen Soldaten griffen dort die Franzosen vom Südrande der Akropolis und von den Abhängen deS Tbeseion aus an. Die von einem panischen Schrecken ergriffenen Einwohner suchen in Gruppen an den Mauern der Häuser Deckung, während die Kugeln durch die Straßen flogen. Tausende flüchteten auf die attische Ebene hinaus, wohin auch eine lang« Reihe von Wagen unterwegs war. Andere gingen nach Phaleron oder anderen Küstenplätzen. Am Freitag nachmittag wurden drei bis vier heftige Gefechte zwischen Griechen und Ententetruppen in den Vorstädten von Athen geliefert. Sie be- gannen, als eine frnnzösische Truppenabteilung versuchte. Waffen in der Geniekaserne zu beschlagnahmen, und dabei beschossen wurde. Da? Feuer wurde von den Franzosen beantwortet, wobei ein grie- chischer Offizier getötet wurde._ Die Verlufte üer norwegischen Zlotte. Kristiania , 4. Dezember. Meldung von Norsk Tele- grammbureau. Die DampferHarald" undErich Lindoe" wurden von deutschen Unterseebooten versenkt und die Be- satzungen gelandet. Von Anfang des Krieges an bis Mitte November sind 242 norwegische Schiffe von zusammen 325415 Tonnen durch Kriegs- ereignisse vernichtet worden, darunter 182 Dampfer von 281 628 Tonnen und 66 Segelschiffe von 43 787 Tonnen Ge- halt. Die Schiffe waren für 145,7 Millionen Kronen ver- sichert, von denen 142,4 Millionen auf die Dampfer entfallen. In den letzten drei Monaten sind 93 Schiffe von 14 5 2 9 5 Tonnen, die mit 97,5 Millionen Kronen ver- sichett waren, vernichtet worden, nämlich im September 25, im Oktober 32, im November 36 Schiffe.

Der bulgarische Kriegsbericht. Vormarsch in der Walachei. Satisköj besetzt. Constanza beschaffen. Sofia , 4. Dezember. Amtlicher Bericht vom 4. Dezember. Rumänische Front. In der Walachei dauert der Vor- marsch an. Der Feind versuchte unseren rechten Flügel anzu- greifen, wurde aber zurückgeworfen. An der Donau zwischen Tutrakan und Cernavoda Artillerie- und Jnfanteriefeuer. In der Dobrudscha Artillerietätigkeit an der ganzen Front. Nach dem völligen Scheitern der feindlichen Angriffe, die in den drei letzten Tagen gegen unseren linken Flügel zwischen Satisköj und der Donau gerichtet wurden, zog sich der Gegner heute endgültig in seine alten Stellungen zurück. Unsere vorgeschobenen Abteilungen besetzten Satisköj. Die eindlichen Verluste sind sehr schwer. Allein vor der Höhe 234 zählten wir 000 feindliche Leichen. Wir nahmen 80 Soldaten ge- fangen und erbeuteten vier Maschinengewehre. An der Front am Schwarzen Meere beschossen zwei Kriegs- schiffe Constanza; Menschen fielen der Beschießung nicht zum Opfer. Mazedonische Front. Der Feind eröffnete sehr heftiges Artilleriefeuer gegen die Höhen nordwestlich von B i t o l j a. Im Cernabogen schwache Tätigkeit der feindlichen Artillerie. Oestlich von der C e r n a sehr heftiges Artillertefeuer. An der Front zu beiden Seiten des W a rd ar schwaches Geschützfeuer. An der Front der Belasitza Planina Ruhe. An der Struma zeitweilig Artillerie» feuer und Patrouillengefechte.