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de fich freilich mit einer Agitation gegen die Schnapsausfuhr I nach Afrika   weniger erwerben.

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im Sommerhalbjahre die unentgeltlichen Sprechstunden für Un­Im poliklinischen Institut, Wildnackerstr. 63, finden bemittelte zu folgenden Zeiten statt: Für Frauenkrankheiten, Dr. Abel, wochentäglich von 41/ 2-52 Uhr. Für Krankheiten der Harnorgane Dr. Mankiewicz, Dienstag und Freitag von 12-1 Uhr, Sonntag von 11-12 Uhr.

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Denunzianten. Am Sonnabend Nachmittag ging uns eine| auch die subjektive Seite des Falles ausreichend gewürdigt und Postkarte folgenden Inhalts zu: das Bewußtsein des Angeklagten Dr. Jastrow von dem beleidi= Nicht gerade überraschend und neu, aber immerhin ganz Soeben, 3 Uhr, wurden auf telephonische Drdre des Staats- genden Charakter seiner Aeußerung festgestellt. In der Nicht­lehrreich und charakteristisch waren auch einige Streiflichter, die anwalts, veranlaßt durch eine Denunziation unseres Zentral zubilligung des Schutzes des§ 193 war ein Rechtsirrthum nicht der Vortragende auf die Prinzipien und Magimen fallen ließ, vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, einige zu erblicken, denn es ist ausdrücklich festgestellt, daß es gar nicht nach denen dort Humanität und Kultur verbreitet wird. Bum 30 000 Flugschriften in der Redaktion des Antisemitischen der Zweck des Buches war, fremde Interessen wahrzunehmen. Exempel! In Tanga, dem ersten Hafen Deutsch  - Ostafrikas  , den General- Anzeigers", Rückerstr. 5, beschlagnahmt. Es handelt sich Im übrigen geht das Landgericht von der richtigen Auffassung aus, man erreicht, wenn man von Norden kommt, it's Stationsbefehl, um den Sonderabdruck aus Nr. 36 des A. G.-A." vom 6. d. M. daß der§ 193 nur Anwendung finden soll, wenn es sich um eigene, daß jeder Schwarze jeden weißen Mann zu grüßen hat; wer's des antisemitischen Agitationsgedichts" Der Bettler". Der Re- individuelle Interessen handelt. Sowohl in dieser Beziehung als nicht thut, bekommt unfehlbar seine fünfundzwanzig" aufge- dakteur soll sich geweigert haben und verhaftet sein( weil in Betreff der Frage, unter welchen Umständen der§ 193 an zählt! lautet der Utas der kaiserlichen Station!! Ferner: die zwei Kriminalbeamten teinen schriftlichen Befehl vorzeigen gewendet werden kann, wenn der Thäter die Interessen anderer Sultan Sicki scheint ein ganz schneidiger" Negerfürst gewesen tonnten!). Personen wahrzunehmen beabsichtigt habe, steht das Land­zu sein, was unsere Schneidigen" in Deutsch- Ostafrika   eigentlich Ob diese Mittheilung sich bestätigt, haben wir nicht erfahren gericht durchaus auf dem Standpunkte der konstanten Rechts würdigen müßten, und wenn er seinerzeit das himmelfchreiende tönnen. Beruht die Meldung aber auf Wahrheit, so ist unseres fprechung des Reichsgerichts. Bezüglich der Revision des Mit­Verbrechen gegen die Rourtoisie beging, den Lieutenant Sigl eine Grachtens mit dieser Denunziation der Zentralverein deutscher angeklagten Schröder ist der Paffus der Urtheilsgründe von all­Viertelstunde antichambriren zu lassen, so war Sidi doch eine Staatsbürger jüdischen Glaubens" in den Augen der anständigen gemeinerer Bedeutung, der die Bezugnahme auf die Revisions schwarze Majestät mit historischen Rechten, sein Besuch aber immer Menschen gerichtet. Wir verdenken es den Juden gewiß nicht, fchrift des Mitangeklagten, die dieser selbständig eingereicht hat, bin nur ein fremdländischer Lieutenant, der obendrein nach Sidi's wenn sie sich gegen antisemitische Rüpeleien zur Behr sehen, für unzulässig erklärt und die Revision Schröder's insoweit als Auffaffung ein ganz unbilliges Verlangen zu stellen beab- aber der Weg der Denunziation hat vor allem in heutiger Zeit gar nicht eingelegt bezeichnet. Im übrigen wurde noch auss fichtigte. Wenn Sultan Sici dem deutschen Lieutenant so etwas Beschämendes an sich, daß der Wandel auf seinen gesprochen, daß der Angeklagte Schröder aus dem Umstande, daß erflärte, er erkenne nur einen Sultan an, diefer sei er selbst und schmutzigen Pfaden durch nichts entschuldigt werden kann. Es er Redakteur bes Hauptorgans der sozialdemokratischen Arbeiters fich so weigerte, die deutsche Flagge zu biffen, so hatte er vom giebt nur ein träftiges Pfui" für solche Thaten! partei ist resp. war, teinen Anspruch auf Bubilligung des nationalen Negerstandpunkt eigentlich ganz recht. Ein nationaler Negerdichter müßte Sultan Sidi und feinen Tod eigentlich ver­Schutes des§ 193 herleiten könne. herrlichen. Wenn Sicki feinen zwölf Frauen den Hals ab­schneidet und sich dann auf ein Pulverfaß sezt, um in die Luft zu fliegen, so ist dies ein ganz heroischer Abschluß seines Handelns, das Heldenthum eines Wilden, der die Seinigen, wie fich selbst vor Unehre bewahren will. Wenig Ehre aber bedeutet es für die Sieger, wenn sie den sterbenden Negersultan, bei dem daz Pulverfaß seine richtige Schuldigkeit nicht gethan hat, dorthin schleppen ließen, wo er seiner Zeit einmal den Lieutenant Gigl antichambriren ließ, und ihn dort der bar barischen Wuth ihrer schwarzen Soldatesta preis gaben. Leider find die Anschauungen über Kultur und Humanität in der Welt oft himmelweit verschieden. Wenn Kapitän Spring der Ansicht ist, daß wir zwar nicht in absehbarer Zeit, aber doch in 10 bis 15 Jahren aus den dortigen Kolonien Nutzen ziehen werden, fo leute des 15. Polizeireviers gelegentlich der Verhaftung mehrerer Die blanke Waffe gebrauchten am vorgeftrigen Abend Schuh ist dies eigentlich ein Widerspruch in sich: denn 10 bis 15 Jahre Buhälter in einem Schanklokal der Mulackstraße. Dortselbst war wären doch eine absehbare Zeit. Der Weg aber, auf den sodann Herr Spring hinweist, widerspricht allen bisherigen Er- zwischen den Gästen, die theilweise aus zweifelhaften Elementen Schöffengericht erblickte in den inkriminirten Worten zwar eine fahrungen über das Leben der Naturvölker. Er meint, unser bestanden, Streit ausgebrochen, zu deffen Schlichtung ein größeres fahrungen über das Leben der Naturvölker. Er meint, unser Schuhmannsaufgebot erforderlich war. Bei der Verhaftung setzten Intereffe für die Kolonien müsse vor allem wachsen, und die Ruheſtörer derartigen Widerstand entgegen, daß die Schutz­ferner folle eine Bahn gebaut werden. Dann würde auch das Schamgefühl der Neger wachsen; sie würden leute blank zogen. Mehrere berüchtigte Buhälter wurden ver­Kleider brauchen und würden das Land bebauen, um sich Zeug für Kleider bei den Kaufleuten erwerben zu können. Gin Körn- Beim Kalmusholen verunglückte am letzten Freitag chen Wahrheit mag auch in diesen Sägen wohl enthalten sein; Nachmittag der 12 jährige Sohn des Tischlers Hanke in der aber das Tragen von Kleidung ist nur ein Theil allgemeiner Gozlowski- Straße. Der Knabe hatte sich mit gleichaltrigen Kultur und will auch gelernt sein: in Australien   z. B. wie auch Kameraden nach Schildhorn begeben, um aus den zwischen diesem fonsiwo gehen die Naturvölker zu Grunde, ebenso an der Klei Ort und Beelighof belegenen Sümpfen der Havel Kalmus zu dung, den Lumpen der Europäer, als am Fusel. holen.. gerieth dabei in eine triebsandartige Vertiefung des Wasserbettes und versant. Erst nach längerer Zeit gelang es den Knaben herauszuziehen, doch verstarb H., der noch schwache Lebenszeichen von sich gab, wenige Minuten, nachdem er an's

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und

in

,, Die freiwilligen Gehilfen der Staatsanwaltschaft." Wegen öffentlicher Beleidigung hatte sich am Freitag der Buch­händler Adotf Hoffmann aus Pankow   vor der 2. Straf­fammer am Landgericht II zu verantworten, nachdem er wegen desselben Delikts vom Schöffengericht in Köpenick   freigesprochen Aus Verzweiflung über eine schon längere Zeit anhaltende worden war, gegen welches Urtheil die Staatsanwaltschaft Bes Bruftfrankheit nahm sich am vorgeftrigen Morgen der in der König- rufung eingelegt hatte. Angeklagter hat am 18. November v. J. in einer Bersammlung zu Nieder Schönweide einen Chauffee 90 wohnende Arbeiter Albert Rusch mittels Erhängen Vortrag gehalten seinem Schlußworte fol­das Leben. Derselbe hatte sich gegen 8 Uhr früh nach dem Keller von Exemplaren gedruckt Abend wurde die Leiche von den Angehörigen des Bedauerns- und täuflich zu haben. Auch die freiwilligen Gehilfen der werthen aufgefunden und nach dem Schauhause gebracht. Staatsanwaltschaft können sich solche kaufen und dieselben als= bezog der überwachende Gendarm Hauschild auf seine Person, dann auf politische Trichinen untersuchen." Diese Aeußerung er erblickte darin eine Beleidigung und erstattete Anzeige. Das höhnische Redensart, eine direkte Beleidigung vermochte es aber nicht darin zu finden. Die Staatsanwaltschaft war anderer Meinung und versuchte es, mit der Berufung durchzudringen. Ihr Vertreter beantragte denn auch gegen Hoffmann 100 m. Geldstrafe. Der Angeklagte beantragte dagegen seine Frei­sprechung. Es sei logisch undenkbar, daß er unter den freiwilligen Gehilfen der Staatsanwaltschaft" den Die Gendarmen verstanden haben könne, denn diese seien nicht freiwillige Gehilfen" der Staatsanwaltschaft, sondern sie seien Behilfen derselben aus Pflicht und Beruf. Mit den, freiwilligen Gehilfen" habe er die gegnerische Presse gemeint, die, wie fura vorher das Berliner Intelligenzblatt", leicht zu benunziren geneigt sei. Der sich beleidigt fühlende Gendarm glaubt aus Aeußerung nur auf ihn und seinen mitanwesenden Kameraden den Umständen schließen zu müssen, daß sich die inkriminirte beziehen konnte. Der Gerichtshof ließ die Frage, wer gemeint sei, unerörtert und stellte sich lediglich auf den Standpunkt des Vorderrichters. Die Aeußerung sei wohl unpassend, aber nicht direkt beleidigend, womit sich die Verwerfung der Berufung der Staatsanwaltschaft und die kostenlose Freisprechung rechtfertige.

begeben und sich dort eine Schlinge um den Hals gelegt; am trag ist bereits in Tausenden gende Bemerkung gemacht: Mein eben gehaltener Bors

haftet.

Tod.

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Versammlungen.

oder

Ein zweites städtisches Asyl für Obdachlose will man auf einem der Stadt gehörigen Grundstück in der Wiesenstraße errichten. Die Nachricht, daß eine solche Absicht bestehe, soll, wie Land gebracht worden war. ein die Intereffen der Hausbefizer vertretendes Blättchen mit­Gegen den Waldfrevel". Die gesammte Gendarmerie theilt, großen Schrecken unter den Grund- und Hausbesitzern der der Umgegend Berlins   war in der Nacht auf Sonnabend unter dortigen Gegend verbreitet haben. Infolge dessen hat der Haus dortigen Gegend verbreitet haben. Infolge dessen hat der Haus- wegs, um auf Leute, welche unberechtigter Weise Maien abhieben, und Grundbefizer- Verein Gesundbrunnen   in seiner Sigung vom 9. Mai in anbetracht der großen Schädigung, die dem ganzen su fahnden. Es sollen vielfache Sistirungen erfolgt sein. Stadttheil daraus angeblich erwächst, beschlossen, eine De- Eine Beute von 1500 m. haben Einbrecher bei einem putation an den Bürgermeister zu senden, welche gegen den Ladendiebstahl in der Bergstraße gemacht. Sie gingen von Plan Einspruch erheben und die drohende Gefahr vom hieraus nach Hamburg  , lebten flott, versahen fich mit feiner Gesundbrunnen  , will sagen: von den Haus- und Grundbefizern Kleidung und wollten nach Amerika  . Bu ihnen gehört der abwenden soll. Genau dasselbe Verfahren beobachtete vor zehn Schneider Heinrich, der gestern hier dingfest gemacht werden Jahren, als es sich um die Errichtung des städtischen Obdachs konnte. Die Böttcher tagten unter zahlreicher Betheiligung am an der Prenzlauer Allee handelte, der Bezirksverein der Schön­Sonnabend Nachmittag, um den Situationsbericht vom Streit hauser Allee", indem er in einer der Stadtverordneten- Versamme Polizeibericht. Am 11. d. M. Vormittags stürzte sich ein entgegen zu nehmen. Rollege Becker erwähnte in seiner Bericht­lung übersandten Resolution es für eine entschiedene Schädigung Kanzleidiener des Reichs- Marineamts aus einem Fenster des erstattung, daß die Brauerei Nordstern die Forderungen be­des nördlichen Stadttheils Berlins   erklärte, das Asyl für Obdach- Dienstgebäudes auf den Hof hinab und fand auf der Stelle den willigt hat; von der Brauerei Borussia ist eine auf später ver­lofe dorthin zu verlegen". Der Verein, in welchem selbstverständ­In einem Hotel wurde ein Mann erschossen vorgefunden tröstende Antwort eingelaufen. Der Vorstand des Brauereiringes hat lich, wie in allen Bezirksvereinen, die Haus- und Grundstücks- Es liegt unzweifelhaft Selbstmord vor. Am Hafenplay fiel es nicht der Mühe werth gehalten, der Lohnkommission auf das besizer das große Wort führten, meinte, die Errichtung des Asyls einem Arbeiter, der mit Aufladen von Holz beschäftigt war, ein ihm in diesen Tagen zugegangene Schreiben zu antworten. werde die ganze Gegend geradezu ruiniren"," während es Kloben auf den Kopf und fügte ihm eine anscheinend schwere Die Diskussion ergab das gewöhnliche Bild, Klagen über Maß­doch( so Vor dem Hause Prenzlauerstraße Nr. 5 regelungen der Brauerei- Arbeiter. In der Brauerei Gregory städtischen Behörden sei, die Eigenthümer, Geschäftstreibenden wurde ein Mann durch einen Schlächterwagen überfahren und früher Adler- Brauerei) haben fämmliche Hilfsarbeiter wegen der Art und alle anderen Bewohner in steuerfähigem Zustande zu er anscheinend innerlich schwer verletzt. Abends fiel ein drei- der Behandlung, die ihnen zu Theil wurde, die Arbeit niederlegt. halten." Den Herren hat ihr Protest allerdings nichts genügt, jähriger Knabe aus einem Fenster der im dritten Stock des Troßdem verzweifelte Anstrengungen gemacht werden, um Ar­trozdem in der Stadtverordneten- Versammlung sogar ein dies. Sauses Grüner Weg 69 belegenen Wohnung feiner Eltern aufbeitsträfte heranzuziehen, kann, das war die einstimmige bezüglicher Antrag eingebracht worden war. Der Stadtverordnete den Hof herab, wurde aber anscheinend nur im Gesicht leicht Meinung der Versammlung, an einen auch nur theil Genosse Singer wies damals( Juni 1884) darauf hin, daß die In der Nacht zum 12. d. M. wurde in der Bergmann weisen Ersaz der Streifenden nicht gedacht werden. Abneigung der Grundbesitzer gegen eine derartige Anstalt sich straße ein Handwerker mit angeblich von einem Falle herrühren Aus Belle wurde brieflich mitgetheilt, daß eine nach sofort in das Gegentheil verwandle, sobald Aussicht vorhanden den, schweren innerlichen Verlegungen aufgefunden und nach dem dort abgegangene Sendung reparaturbedürftiger Fäffer schon Im Laufe des Tages fanden drei wieder im gleichen Zustande fei, daß ihre eigenen Grundstücke dazu verwendet werden könnten. Krankenhause gebracht. unterwegs fei.( Bravo.) Eine solche Aussicht ist diesmals freilich nicht vorhanden. Brände statt. Als Kuriosum wird erwähnt, daß die Hilfskräfte einer Brauerei Sollten die Hausbefizer des Gesundbrunnens die Angelegenheit jetzt fogar als untundbar eingestellt sind. Nach eingehender ebenfalls bis vor das Forum der Stadtverordneten- Versammlung Debatte stimmte man einmüthig folgenden Resolutionen zu. 1. Die Versammlung der streitenden Böttcher hält strikte an ben gefaßten Beschlüssen fest und nimmt die Arbeit keinesfalls frücker auf, bis der gerechten Sache zum Siege verholfen ist.

bringen und dort unter der bürgerlich gesinnten Mehrheit

wiederum einen Vertreter ihrer berechtigten Interessen" finden, so

wird es von anderer Seite hoffentlich nicht versäumt werden,

verlegt.

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Witterungsübersicht vom 12. Mai.

Barometer­

ftand in mm,

d. Meeressp.

Windrichtung

SW

Windstärke

NNW NINAN( Stala 1-12)

Wetter

Temperatur

50 G. 40 R.)

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2. Die Versammlung appellirt an die Solidarität der Arbeiter­schaft Deutschlands   und ersucht, allerorts so schnell als möglich öffentliche Versammlungen einzuberufen, um unsere Lage flar E zulegen und für moralische und materielle Unterstügung Sorge zu tragen.

wolfig 12 woltig bedeckt

12

762

761 762

©

12 12

759

762

Still GGD

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Regen

10

wolkig

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769

2

764

Still

768

NNW

3

wolkig bedeckt heiter

15

9

762 760

NW

2

WSW 2

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wolfig bedeckt

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ihnen und ihrem Schutzpatron aufs Neue gebührend Bescheid zu Stationen. stoßen. Es giebt in der That kaum eine dreistere Sorte Men­schen als die Hausbesizer. Wenn es nach ihnen ginge, dann hätte die Stadtverwaltung überhaupt nur eine Pflicht: die nämlich, dafür zu sorgen, daß die Miethen immer weiter steigen. Swinemünde  . Den Bewohnern der Wiesenstraße und Umgegend, welche nicht Hamburg  . zu den Hausbesitzern gehören, wäre gerade damit gedient, wenn Berlin  die Miethen durch die Nähe des die Reichen verscheuchenden Wiesbaden  . Asyls etwas herabgedrückt würden. Leider ist diese Besorgniß München  der Hausbesitzer aber nicht einmal gerechtfertigt. In der Wien  Nähe des Afyls an der Prenzlauer Allee ist von einem Haparanda  Einfluß auf die Höhe der Wohnungsmiethen nichts su merken. Petersburg Die Miethen find dort genau so hoch, wie anderswo in Arbeiter­Cort. vierteln, und wir möchten das Gesicht eines Hausbesitzers sehen, Aberdeen  dem man die Höhe des Preises seiner Wohnungen unter dem Paris  Hinweis auf die Nähe des Asyls bemängeln wollte! Im übrigen wünschen wir jedem, in der Nähe eines Asyls wohnen zu müffen. Der Anblick der aus der Wärmehalle am Alexander play hinausgejagten Obdachlosen, welche im Winter manchmal noch spät Abends durch die Prenzlauerstraße und Prenzlauer Allee oder durch die Neue Königs- und Greifswalderstraße nach dem längst überfüllten und geschlossenen Obdach zogen, dürfte selbst einem Hausbesizer ganz dienlich sein. Es giebt fein wirk­fameres Mittel, sich von der Größe des herrschenden Nothstandes zu überzeugen.

werden.

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Wetter- Prognose für Sonntag, den 13. Mai 1894. Ein wenig fühleres, zunächst ziemlich trübes, regnerisches, nachher aufklärendes Wetter mit mäßigen westlichen Winden. Berliner   Wetterbureau.

Gerichts- Beitung.

N

Die Regelung der Unterstüßung wurde einer späteren Bers sammlung überlaffen. Mit dem Bewußtsein, daß ihnen die Sympathie aller tlassenbewußten Arbeiter ficher sei und dem Versprechen, unter allen Umständen fest zu stehen, schloß die Ver sammlung.

Der Verein der Bureau- Angestellten hielt am 7. Mai cr. eine Mitgliederversammlung ab. In derselben hielt Rollege Walther einen Vortrag über:" Unsere Biele". Hierauf er stattete Kollege Scheib I Bericht über die mit der Freien Vers einigung gepflogenen Einigungsberathungen, aus welchen zu ent nehmen ist, daß sich die Freie Vereinigung der Bureau- Angestellten Berlins   und Umgegend mit den vom obigen Berein gestellten Bedingungen nicht einverstanden erklärte und daher an ein Zu fammenwirken sämmtlicher Kollegen nicht zu denken sei, zumal Kollege Astor erklärt habe, einer event. neu zu gründenden Dre ganisation nicht beizutreten.

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Eine vom Kollegen Walther eingebrachte Resolution besagt: ,, daß die Versammlung des Vereins der Bureau- Angestellten und verw. Berufsgenossen" das Anfinnen der Freien Bereinigung der Bureau- Angestellten Berlins   und Umgegend, sich zu deren gunsten aufzulösen, ein für alle Mal ablehnt und erklärt, daß, wenn von folch kleinlichen Gesichtspunkten die Ginigungsfrage aufgefaßt werden soll, es nur recht und billig wäre, daß die Freie Ver einigung sich dem Verein, dessen Handeln das vom Standpunkte der modernen Arbeiterbewegung richtige war und ist, anschließt. Der Verein ist nach wie vor jeden Moment bereit, sich aufzu­lösen, wenn die Freie Vereinigung ein Gleiches thut und eine vollständig neue Organisation auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehend geschaffen wird. Will die Freie Ber einigung den Frieden und eine wirkliche Kampfesorganisation, dann wird sie ihre egoistischen Regungen fallen lassen müssen." firaße 17: Deffentliche Bersammlung. Bestilarbeiter. Dienstag Vormittag 9 Uhr in Neft's Salon, Weber­

Für die Dalldorfer Jrren- Anstalt soll ein besonderer Die vom Privatdozenten  Geleise  - Anschluß an die Echönholz- Gremmener- Eisenbahn her- Dr. Jastrow verfaßte Druckschrift Sozialliberal" gestellt werden. Die Kosien der Anlage mit 54 000 m. sind der bildete am 11. d. M. den Gegenstand einer Verhandlung, vor Bahnverwaltung bereits vor längerer Zeit zur Verfügung ge- dem zweiten Straffenat des Reichsgerichts in Leipzig  . Aus einem stellt, doch haben die Arbeiten wegen der verspäteten Fertig- Abschnitt dieses Anfangs Oktober v. J. erschienenen Werkes hatte stellung der Bahnlinie noch nicht in Angriff genommen werden der Vorwärts" Material zu einem Leitartikel mit der Ueber­tönnen. Es sollen nunmehr event. wegen Herstellung der Anschrift:" Im Auftrage Freund"! entnommen, welcher die Vor­lage mit der Bahnverwaltung Unterhandlungen angeknüpft gänge beim Erlaß der Bergwerksabgaben behandelte. Wie wir feinerzeit berichteten, fühlte fich der Handelsminister v. Berlepsch durch die Darstellung dieser Vorgänge beleidigt Endlich! Der Nachtwächter Hildebrandt in Riydorf, der und die 7. Straffammer verurtheilte nur wegen einfacher Be wegen grober Amtsvergehen( empörende Mißhandlung eines ohne leidigung aus§ 185 den Dr. Jastrow zu 100 m., Grund Verhafteten) vom Landgericht 11 zu 9 Monaten Gefängniß den Redakteur des Vorwärts", Schröder, au 150 M. Geld­verurtheilt worden ist, hat soeben seine Entlassung aus dem Amte strafe. Beide Angeklagten hatten die Revision eingelegt. erhalten. Es war die höchste Zeit, denn dieser musterhafte Das Reichsgericht verwarf jedoch, gemäß dem Antrage des Wächter der Nacht, der seinem eigenen Geständnisse nach im Reichsanwalts, beide Revisionen. Aus den Gründen ist hervor­Dienst zwar nie betrunken" war, der aber vor dem Dienst- zuheben: Alle Einwendungen gegen die Auslegung der inkrimi antritt immer Schnaps trant", hat schon wiederholt Krawalle nirten Druckschrift müssen der Natur des eingelegten Rechtsmittels ( Wolff's Telegraphen- Bureau.) provozirt und seine Gegner alsdann auf die Anklagebant gebracht. nach unberücksichtigt bleiben. Festgestellt ist, daß dem Minister Paris  , 12. Mai. Der aus dem Bergarbeiterstreik von Es hat immerhin erst der gerichtlichen Verurtheilung bedurft, um eigennützige Motive untergelegt find. Das Landgericht hat nicht Carmaux bekannte Maire Calviniac ist zur Theilnahme an dem den rechten Werth dieses Beamten" zu erkennen. nur objektiv den Thatbestand der Beleidigung festgestellt, sondern Bergarbeiter- Rongreß nach Berlin   abgereift.

Depeschen.