Nr. 345. 33. Jahrg.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Am: Morisplas, Nr. 151 90-151 97.
Sonnabend, den 16. Dezember 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas, Ntr. 151 90-151 97.
Buzeu genommen!
Franzöfifche Vorftöße bei Dardaumont und Louvemont.
Buzen genommen.
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Bulgarischer Donan
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Raftlose Ver
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Amtlich. Großes Hauptquartier, 15. Dezember 1916.( W. T. B.)
Weftlicher Kriegsschauplan. Heeresgruppe Kronprinz.
Auf dem Westufer der Maas versuchten die Franzosen in dreimaligem Angriff umsonst, die ihnen vor kurzer Zeit auf Höhe 304 südöstlich von Malancourt entrissenen Gräben zurückzunehmen.
Deftlich des Flusses setzten sie nach starker, weit ins Hintergelände schlagender Feuervorbereitung zu mehrmaligen Angriffen an. Am Pfeffer- Rücken scheiterte das Vorgehen der Sturmwellen in unserem Abwehrfeuer. Anf den Südhängen vor Fort Hardaumont kam der Angriff in unserem Zerstörungsfeuer nicht zur Entwicklung.
Deftlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Nördlich der Bahn Zloczew- Tarnopol drangen deutsche Truppen in die russischen Gräben ein und brachten 90 Gefangene zurück.
Front des Generaloberst Erzherzog Joseph .
Die gestrigen Angriffe der Russen an der siebenbürgischen Ostfront hatten zumeist den gleichen Mißerfolg wie die der Vortage. Auf einer Höhe gelang es dem Gegner, Fuß zu fassen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.
Brennende Dörfer zeigen den Weg durch die Große Walachei, den der Russe auf seinem Rückzuge genommen hat.
Uuter ungünstigen Wegeverhältnissen wetteifern die verbündeten Truppen in der Ebene, den Gegner nicht zu längerem Halt kommen zu lassen.
Am Gebirge leistete der Feind in befestigten Stellungen Widerstand. Sie wurden durchbrochen. Buzen ist genommen. 4000 Gefangene konnte die 9. Armee von gestern und vorgestern als Ergebnis melden.
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Bei Fetesti haben stärkere bulgarische Kräfte die
Blockadedurchbruch eines deutschen Handelsdampfers.
Die Frankfurter Zeitung " erfährt aus Kristiania , daß Kriegsausbruch vor Odda bei Bergen lag, heute in Stavanger der große deutsche Dampfer Prinz Friedrich", der seit angekommen ist, nachdem er die englische Blockade von Bergen,
Mazedonische Front.
Teilvorstöße bei Paralovo und Gradesnica( beiderseits
des östlichen Cernalaufes) brachten dem Feinde lediglich Verluste.
Patrouillengeplänkel in der Struma- Niederung.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , 16. Dezember, abends.
An der Somme geringe Gefechtstätigkeit. Auf dem Ostufer der Maas seit vormittag starke französische Angriffe im Gange, bei denen der Feind Vorteile in Richtung Louvemont und Hardeaumont erlangte. Kampf noch nicht abgeschlossen.
Unsere Dobrudscha - Armee verfolgt den Feind, der unter Einwirkung des schnellen Vordringens in der großen Walachei seine Stellungen in letter Nacht räumte. An Mazedonischer Front herrscht Ruhe.
Deftlicher Kriegsschauplas.
Die Verbündeten haben in rastloser Verfolgung der weichenden Rumänen und Russen gestern Buzen genommen.
Nördlich von Buzeu leistet der Feind noch Widerstand. Die Gefangenenzahl der zwei letzten Tage beträgt abermals 4000 Mann.
Westlich und nordwestlich von Dena wird erbittert weitergekämpft. Südlich des Uz- Tales wurde den Russen eine vorübergehend von ihnen gewonnene Höhe im Gegenangriff wieder entriffen.
Nördlich des Csobanos- Tales errang der Gegner einen örtlichen Vorteil. In den Waldkarpathen ließ die russische Angriffstätigkeit
nach.
Bei Koniuchy, südlich von Zborow, setzten sich österreichischungarische Abteilungen auf 350 Meter Frontbreite in den Gräben der russischen Vorposten fest.
Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplay.
Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ruhige Kraft.
Wenn wilde Volfsstämme in den Krieg ziehen, beschmieren sie ihre Gesichter mit Farbe, sie versehen ihre Häupter mit allerlei abenteuerlichem Schmuck und stoßen angesichts des Feindes unter Waffenschwingen ein fürchterliches Geheul aus. So wollen sie die Gegner durch Furcht entwaffnen. Auch die alten Germanen hielten noch viel von kriegerischen Verzierungen, unter denen Büffelhörner eine große Rolle spielten. Reste davon sicht man manchmal noch deutlich zwischen den Zeilen von Zeitungen hindurchschimmern, die auf ihre germanische Ahnenreihe besonders stolz sind.
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Das furchterregende" Gerede und Geschreibe sollte man sich abgewöhnen. Erstens einmal, weil man es nicht nötig hat und zweitens, weil es seinen Zweck verfehlt. Die Berichte von den Kriegsschauplägen sind in jeder Zeile Zeichen der Kraft. Und doch entbehren sie aller„ friegerisch" sein sollenden Verzierung, sie sind sachlich und nüchtern.
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Jeßt, da die Mittelmächte ihren Gegnern ein Friedensangebot gestellt haben, sollten wir erst recht die Tatsachen für sich allein sprechen lassen. Wenn die Gegner glauben, anders handeln zu müssen, so werden sie wohl ihre Gründe dazu haben. Aber es wäre ganz verkehrt, wenn wir auf diesem Gebiet mit ihnen in Wettbewerb träten. Was müßte 3. B. ein deutscher Reichskanzler alles zusammen reden, went er einen Trepot übertreffen wollte! Trepom nimmt Sonne, Mond und Sterne will sie nehmen. Die dent schen Truppen nehmen inzwischen Bukarest und Buzeu. Wollen nicht bloß haben sie schon! Darum weil wir soviel können dürfen wir ruhig eingestehen, daß es auch Dinge gibt, die wir nicht fönnen. Wir können uns gegen eine Welt siegreich behaupten und den Gegner, der in unser Haus will, immer weiter in sein eigenes zurückdrängen. Der Welt den Fuß auf den Nacken segen und einfach diftieren: Wir wollen das und das und das" können wir nicht. Darum fagen die Mittelmächte in ihrer Note auch, daß sie die Gegner nicht vernichten und nicht zerschmettern wollen und betonen, daß ,, ihre eigenen Rechte und begründeten Ansprüche nicht im Widerspruch zu den Rechten der anderen Die Note und die erflärende Rede Nationen stehen." des Reichskanzlers sprechen aus, was ist. Sie halten sich fern von überlautem Geschrei und bramarbasierendem Nebenwerf.
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Darum hat die Mehrheit des Reichstages nach der Rede des Reichskanzlers Schluß gemacht. Die Abstimmung über den Antrag Spahn war nur äußerlich ein formeller Aft, in Wirklichkeit war sie eine sa chliche Abstimmung über den socben vollzogenen Aft der Mittelmächte. Dem stimmte die sozialdemokratische Fraktion zu. Die Konservativen und ein Teil der Nationalliberalen stimmten ihm nicht zu: darum waren sie für Eröffnung der Debatte.
Das Volk wird ganz gut verstehen, daß das Volkssprichwort: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!" auch für Parlamente gilt. Parlamente legen ihr Hauptgewicht auf das Reden nur, solange sie ohnmächtig sind. Und aus demselben Grunde ist das Redebedürfnis der Minderheit immer größer als das der Mehrheit. Denn die Mehrheit kann mehr London , 14. Dezember. Reutermeldung. Unterhaus. Daß der Reichstag die Note der Mittelmächte ohne langes Regierungen der Alliierten seien sich der Gefahr, die eine Striegszielgerede in die Welt hinausgehen ließ, war eine Tat. Lord Robert Cecil jagte in Beantwortung einer Frage, die un als reden: sie kann handeln. in Griechenland mit sich bringt, völlig bewußt. Sie seien im im allgemeinen nicht nur festgehalten, sondern auch verteidigt Verzögerung der Lösung der unbefriedigenden Lage Denn wenn auch das Recht der Minderheit, sich auszusprechen, wo zwei britische Torpedojäger und drei Torpedoboootszer Begriff. der griechischen Regierung, um die Lage zu klären, werden muß, so kann es in großen geschichtlichen Augenblicken störer lauerten, durchbrochen. Nach der„ Frankfurter Zei tung " war Prinz Friedrich seinerzeit auf einer Nordlands- gewisse Forderungen vorzulegen. bergnügungsreise vom Kriegsausbruch überrascht worden. Stavanger liegt an der norwegischen Küste südlich von Bergen, nicht mehr weit von der Einfahrt des Skagerrak . Sofia , 15. Dezember. ( T. U.) Zuverlässigen Meldungen Der Name des Dampfers kann nicht vollständig sein, es gibt nur zufolge sind in Salonifi auf mehreren Plätzen Feuersbrünste drei Dampfer Prinz Eitel Friedrich " und einen Prinz Friedrich und Repolten ausgebrochen. Wilhelm", letzterer 17 082 Tonnen groß.
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Wie
höhere Rücksichten geben, denen das Recht der Minderheit weichen muß. Westarp und Bassermann werden schon zu Wort kommen. Zunächst sollen aber, vor den innern Gegnern des Friedensangebots, diejenigen das Wort ergreifen, an die es gerichtet ist. So hat der Reichstag die Rednerliste geändert. Jetzt hat sich der Vorstand der nationalliberalen Fraktion Die Konsuln der Mittelmächte auf Syra verhaftet. in einer demokratischen Regung beim Reichskanzler darüber Nach in Berlin eingetroffener, aus amtlicher Quelle stammender beklagt, daß die Friedensziele festgestellt worden seien, ohne Flottenvermehrung auf Kosten der Neutralen Nachricht sind Teile der Bejagung von Schiffen der Entente auf der daß das deutsche Volk dabei hätte mitwirken können. Rotterdam . 14. Dezember. ( W. T. B.) Dem„ Nieuwe Insel Syra gelandet und haben den dortigen deutschen, den öfters stellt man sich diese Mitwirkung vor? Sie ist nur möglich RcRotterdamsche Courant" wird aus London gemeldet: Roberts reidischen und den türkischen Konsul verhaftet. Der deutsche Wahl auf dem Wege einer parlamentarischen teilte im Namen des Handelsants im Unterhause mit, daß fonful, ein Siebzigjähriger, ist 24 Stunden nach der Verhaftung an gierung diesen Weg zu beschreiten; hat aber die national28 Schiffe von neutralen Ländern in Anbau den Folgen der ihm zu teil gewordenen brutalen Behandlung ge- liberale Fraktion stets abgelehnt. Vielleicht betritt sie ihn seien und daß ein Abkommen getroffen sei, demzufolge storben. jetzt, segt sie gegen den Kanzler, der das Friedensangebot gediese Schiffe, sobald sie fertiggestellt sind, im nationalen macht hat, ein Mißtrauensvotum durch und verweigert ihm Sinne verwendet werden würden. Die Regierung hat die London , 15. Dezember. Reuter erfährt, daß das Ulti solange jede Art der Mitarbeit, als er an seinem Amt festMacht, alle Schiffe, die in England gebaut wer- matum der Alliierten an Griechenland , das heute über- hält? Will sie das aber oder kann sie das nicht, was soll den, zu requirieren. reicht wurde, heute um 3 1hr nachmittags ablaufe. I dann alles Gerede von Mitwirkung"?
Das Ultimatum der Entente.