Nr.354.
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38. Jahrgang.
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Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.
Mittwoch, den 27. Dezember 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplak, Nr. 151 90-151 97.
Die deutsche Antwortnote an Wilson.
Vorschlag einer Friedenskonferenz.
Bei Rimnicul- Sarat 5500 Russen ge
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Filipesti erstürmt
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Isaccea
fangen genommen Angriff auf den Brücken
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kopf von Macin.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 26. Dezember 1916.( W. T. B.)
Weftlicher Kriegsschauplah.
In einzelnen Abschnitten der Ypern - Front, beiderseits des Kanals von La Bassée und westlich von Lens nahm die Artillerietätigkeit zu. Vorstöße starker englischer Patrouillen sind mehrfach abgewiesen worden.
Deftlicher Kriegsschauplah. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Am unteren Stochod war die russische Artillerie rühriger als sonst. Nordwestlich von Luck brachte eine Unternehmung deutscher Abteilungen 16 Gefangene ein. Front des Generaloberst Erzherzog Jofeph.
An der Ludowahöhe in den Waldkarpathen zeitweilig starkes Geschütfeuer. Am Neagratal, füdlich von Dorna Watra , scheiterte ein Borston russischer Streifabteilungen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls bon Madensen.
Bei den Kämpfen in der Groß- Wallachischen Ebene und am Rande des Gebirges südlich von Rimnicul- Sarat find in den letten Tagen 5500 Russen gefangen genommen worden.
Gestern stürmten oft bewährte deutsche Divisionen mit zugeteilten österreichisch- ungarischen Bataillonen das zäh verteidigte Dorf Filipesti( an der Bahn BuzauBraila) und beiderseits anschließende stark verschanzte Stellungen der Russen.
Mazedonische Front.
Erfolgreiche Patrouillenvorstöße bulgarischer Infanterie nordwestlich von Monastir . Jm Cernabogen wechselnd heftiges Artilleriefeuer.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , 26. Dezember, 1916. Abends. ( W. T. B.)
Auf dem Nordufer der Somme zeitweise starkes Feuer. Sonst im Westen und Osten nichts Wesentliches. In der Großen Walachei ist der Russe aus mehreren Stellungen geworfen worden.
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Amtlich. Großes Hauptquartier, den 25. Dezember 1916.( W. T. B.)
Weftlicher Kriegsschauplah.
Im Wytschaete- Bogen zeitweilig starker Artilleriefampf; bei den übrigen Armeen ging die Gefechtstätigkeit über das gewöhnliche Maß nicht hinaus.
Die Nacht verlief in den meisten Abschnitten still. Deftlicher Kriegsschauplah. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Südwestlich von Stanislau wiesen österreichisch- ungarische Vorposten bei Lysiec mehrere russische Vorstöße ab. Front des Generalaberst Erzherzog Joseph.
Im Gebiet der Cimbroslawa Wf. warfen unsere das Vorfeld beherrschenden Patrouillen mehrfach russische Streifabteilungen zurück.
Nördlich von Sosmezoe im Ditoz- Tale zwang unser Abwehrfeuer zweimal angreifende Russen, zurückzuweichen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madensen.
In der Großen Walachei haben sich neue Kämpfe entwickelt.
Die Dobrudscha - Armee nahm Isaccea und steht im Angriff auf den Brückenkopf von Macin.
Mazedonische Front.
Nichts Wesentliches.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , 25. Dezember 1916. Abends. ( W. T. B.)
Im Westen und Osten keine größeren Kampfhandlungen.
Amtlich. Großes Hauptquartier, den 24. Dezember 1916.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplah.. Beiderseits von Wieltje im Ypern - Bogen griffen englische Abteilungen nach starker Feuerwirkung im Morgengrauen unsere Stellungen an; sie wurden abgewiesen.
Auf der übrigen Front herrschte bei meist schlechtem Wetter nur geringe Feuertätigkeit.
Deftlicher Kriegsschauplak. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Keine besonderen Ereignisse.
Front des Generalobert Erzherzog Joseph
In den verschneiten Waldkarpathen nahm zeitweilig im Ludowa- und Kirlibaba- Abschnitt das Geschüßfeuer zu. Nördlich des Uztales ging der Russe wieder zum Angriff über. Nach einem fehlgeschlagenen Vorstoß gelang es ihm, am Höhenkamm des Magyaros sich festzusetzen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls bon Madensen.
Durch die Operationen der Dobrudscha - Armee ist der Feind in den Nordwestzipfel des Landes gedrängt worden. Das nördliche Donau - Ufer beiderseits Tucea liegt unter dem Feuer unserer Geschüße.
Mazedonische Front.
Zwischen Wardar und Dojran- See lag starkes englisches Feuer auf den deutschen und bulgarischen Stellungen; in den Abendstunden angreifende Bataillone wur. den blutig abgewiesen.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , den 24. Dezember. Abends. ( W. T. B.)
An der West- und Ostfront im allgemeinen ruhiger Tag. In der Dobrudscha ist Isaccea genommen. Bei Tulcea hält das Feuer an. In Mazedonien nichts Besonderes.
„ Die Delegierten mögen zusammentreten."
Vorschlag des alsbaldigen Zusammentritts der Delegierten.
Amtlich. Berlin , 26. Dezember. Der Staatssekretär des Aus wärtigen Amtes hat heute dem Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Beantwortung des Schreibens vom 21. Dezember folgende Note übergeben:
Eine bon stilistischen Abweichungen abgesehen gleichlautende Antwortnote ist von der österreichisch- ungarischen Regierung abgesandt worden.
Senat und Kammer.
Paris , 23. Dezember. ( Havasmeldung.) Um 6 Uhr abends beendete der Senat seine Geheimsizungen zur Besprechung der Interpellationen. Gine Viertelstunde darauf wurde die öffentliche Sigung wieder aufgenommen. Es wurden mehrere Tagesordnungen eingebracht. Ministerpräsident Briand erklärte, die Regierung werde nur die Tagesordnung Cheron- Mougeot annehmen, die der Regierung das Vertrauen ausspreche. Der erste Teil, der der Regierung das Vertrauen ausspricht, wurde mit 194 gegen 60 Stimmen angenommen, der zweite Teil und die Darauf wurde die ganze Tagesordnug durch Handhochheben. Sigung geschlossen.
Die vom Senat angenommene Tagesordnung Cheron hat folgenden Wortlaut:
Der Senat versichert, daß Frankreich mit einem Feinde, der sein Gebiet besetzt hält, nicht Frieden schließen kann. Er ist entschlossen, den Krieg, der Frankreich aufgenötigt worden ist, zu einem fiegreichen Ende zu bringen, das würdig ist der Heldenmütigkeit der französischen Soldaten, deren unsterblichem Ruhm der Senat von neuem feinen Gruß sendet. Der Senat nimmt von den Erklärungen der Regierung Kenntnis, gewährt ihr Vertrauen, damit sie im Ginverständnis mit den großen Kommissionen und unter der Kontrolle des Parlaments bie energischsten Maßregeln ergreife, fei es, um Frankreichs materielle Ueberlegenheit über den Feind sicherzustellen, sei es, um unter einer einheitlichen und tätigen Leitung die Gesamtheit der Anstrengungen der Armee und des Landes zu organisieren, sei es, um im Auslande mit Klugheit und Festigkeit die Würde und das Prestige Frankreichs zu verteidigen, und geht zur Tagesordnung über.
Paris , 24. Dezember. Petit Parifien" meldet: Die Kammertommission für die auswärtigen Angelegenheiten prüfte gestern abend die Note Wilsons und ernannte eine Abordnung, die sich zum Ministerpräsidenten begeben wird, um ihn aufzufordern, auf die Note nicht zu antworten.
Deutschland für Frieden Frankreich für Krieg?
Zwischen Berlin und Paris ist die Frage Krieg oder Frieden? auf eine dramatische Formel gestellt. Der fran zösische Senat hat in einer Resolution, die von der Regierung gebilligt ist, es für unmöglich erklärt, die Verhandlungen mit einem Feind, der im Lande steht, aufzunehmen. Der Kammerausschuß für auswärtige Angelegenheiten verlangt von Briand , er solle auf Wilsons Note überhaupt nicht antworten. Indessen haben die deutsche und die österreichische Regierung die Note Wilsons nicht nur begrüßt, sondern auch den sofortigen Zusammentritt der Friedensfonferenz vorgeschlagen.
Die deutschen Sozialdemokraten gehören nicht zu den Leuten, die geneigt sind, der eigenen Regierung gegenüber einer fremden immer recht zu geben. In diesem Falle kann aber kein deutscher Sozialdemokrat, ohne gegen sich selber unaufrichtig zu sein, dem Vorgehen der deutschen Regierung seine Sympathie versagen, während es ihm schwer fallen wird, für das Verhalten der Franzosen auch nur Entschuldigungsgründe zu finden.
Die Kaiserliche Regierung hat die hochherzige Anregung des Herrn Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika , GrundGewiß, der Standpunkt, daß man mit einem Feind, der lagen für die Herstellung eines dauernden Friedens zu schaffen, in im Lande steht, nicht verhandeln dürfe, verdient respektvolle dem freundschaftlichen Geiste aufgenommen und er- Würdigung, aber zugleich auch kritische Wertung. Würde wogen, der in der Mitteilung des Herrn Präsidenten zum Aus- dieser Standpunkt allgemein aufrechterhalten, so könnte überdruck kommt. Der Herr Präsident zeigt das Ziel, das ihm am haupt kein Krieg zu Ende gehen, denn einmal muß ja doch Herzen liegt und läßt, die Wahl des Weges offen. Der Kaiser - eine Regierung mit einem Feind unterhandeln, der im Lande lichen Regierung erscheint ein unmittelbarer Gedanken- steht, sonst gibt es keinen Frieden. austausch als der geeignetste Weg, um zu dem gewünschten Er- Deutschland, Desterreich- Ungarn und die Türkei haben gebnis zu gelangen. Sie beehrt sich daher, im Sinne ihrer Er- doch auch den Feind im Lande Deutschland im Oberelsaß klärung vom 12. Dezember, die zu Friedensverhandlungen die( von den Kolonien nicht zu reden), Desterreich in Galizien Hand bot, den alsbaldigen Zusammentritt von und im Küstenland, die Türkei in Armenien also müßten Delegierten der kriegführenden Staaten an auch sie nach der französischen Doktrin erklären: Solange der einem neutralen Orte vorzuschlagen. Feind in unserem Lande steht, verhandeln wir nicht! Das
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Auch die Kaiserliche Regierung ist der Ansicht, daß das große wäre aber ein maßlos törichter Standpunkt: denn wenn sich Werk der Verhütung fünftiger Kriege erst nach Bedie Kriegskarte im Laufe des Krieges noch so sehr ändern endigung des gegenwärtigen Völkerringens in sollte, so wird die Frontlinie wahrscheinlich doch immer an Angriff genommen werden kann. Sie wird, wenn dieser Zeitpunkt den Grenzen herüber und hinüber wechseln. Die Mittelmächte gekommen ist, mit Freuden bereit sein, zusammen mit den Ber - haben sich darum auch der Don Quichoterie, die im französieinigten Staaten von Amerika an dieser erhabenen Aufgabe mit- schen Standpunkt liegt, nicht schuldig gemacht. Sie haben zuarbeiten, nicht erklärt: Erst müssen die Franzosen aus dem Elsaß
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