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Nr. 357. 33. Jahrg.

Bezirks- Beilage des Vorwärts" für Süden- Welten.

Aus Groß- Berlin.

Kaufreiz.

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Kalbfleisch

älteren Saugtälbern und Mastfälbern über 60 Pfund Schlacht­

M.)

verändert.

Die Preise der Klasse II( roter Stempel) bleiben un­Die für den Bezirk der Stadtgemeinde Berlin   zugewiesenen

Heringe

30. Dezember 1916.

eine entsprechende Ermäßigung der Kleinhandels- geführt werden, weil dann höchstens nur alle zwei bis drei Monate preise für eine Verteilung vorgenommen werden könnte. Die für jede Ver­teilung pro beschäftigten Arbeiter anzusammelnde Menge eintreten zu lassen. Es kostet jetzt 1 Pfund Fleisch von jungen und wird deshalb bis auf weiteres auf zwei Kilo Bodenleder herabgesett. In Kleinstädten und selbst in verlorenen Straßen der gewicht, Klasse I( blauer Stempel): a) Rüden und Keule mit Hare, 2. Um ein Zerschneiden des Leders in zu kleinen Mengen zu Großstadt findet man zuweilen noch Ladengeschäfte, die den Brustspizze ohne Hals, ohne Nachbruſt und ohne Dünnung 2,10 m. vermeiden und die Verteilungen zu beschleunigen, sollen Lederhand­lungen und Genossenschaften, in deren Kundenlisten zurzeit Vorübergehenden eher abstoßen als anlocken, und wo man( bisher 2,30 M.); b) die übrigen Teile 1,80 m.( bisher 1,90 M.); nicht bereits Schuhmachereibetriebe mit mindestens insgesamt zehn sich wundern muß, daß überhaupt noch jemand hineingeht.) schieres Kalbfleisch ohne Knochen, auch Schnitzel 2,80 m.( bisher Arbeitskräften eingeschrieben sind, in Zukunft bei der Verteilung Eine gelbflackernde Petroleumfunzel oder eine magere Gas­flamme verbreitet des Abends ein trübes Dämmerlicht. Das Schaufenster liegt tot und verlassen, die alten Ladenhüter ruhen in bunter Unordnung im Staub, umgeben von toten Fliegen, die einſt in warmer Sommerzeit sich fröhlich hier tummelten. Wie gesagt, nur noch zuweilen trifft man solch Ueberbleibsel aus längstvergangenen Zeiten, als noch ein gemütlicher Schlendrian im Schwange war. Die letzten Jahrzehnte haben aufgeräumt damit, und wer sich den neu­zeitlichen Geschäftsgepflogenheiten nicht anpaßt, fommt unter die Räder, rettungslos, oder führt allenfalls in irgendeinem vergessenen Winkel ein fümmerliches Dasein. Die Kunst, das Publikum an die Waren heran- und ihm das Geld aus der Tasche zu locken, hat sich bis zur Virtuofität ausgebildet. Die Konkurrenz sucht sich gegenseitig zu überbieten, und ein ganz neuer Stand die Schaufenster­4. Die von den Sammellägern der Reichslederhandelsgesellschaft dekorateure und-dekorateurinnen hat sich im Laufe der vorzunehmenden Verteilungen werden nicht mehr wie bisher Zeit herausgebildet, der mit fünstlerischem Geschmack und fein entgegenstehen, soll nunmehr versucht werden, eine tunlichst gleich- obald für einen Bezirk eine genügende Menge Leder angesammelt gleichzeitig an alle Bezirke erfolgen, sondern der Reihe nach, entwickeltem Form und Farbensinn die Warenauslage besorgt mäßige Verteilung der vorhandenen Magermilchmenge vorzunehmen. und die Schau lustigen mit unwiderstehlichem Zwang heran- wegen des äußerst geringen Quantums ist lediglich die Berückt, vorgenommen werden. Hierdurch soll vermieden werden, daß in­zicht, auf daß sie sich in Stauf lustige verwandeln. Man sichtigung der Haushaltungen mit Kindern, die nicht mehr Boll- folge Ansammlung allzu großer Mengen Bodenleder an den Sammel­fehe sich nur einmal die großen Seiden- oder Blumengeschäfte milch erhalten, vorgesehen. Zum Zwede der Anmeldung werden lägern und durch die bei einer gleichzeitigen Verteilung an alle an, deren Schaufenster Farbensymphonien von entzückender Anmeldefarten ausgegeben, und zwar erhält eine solche Karte Bezirke zeitweilig entstehende Ueberlastung des Personals die Zu­Schönheit und auserlesenem Geschmack darbieten. Und mit jeder Haushalt mit Kindern, die in den Jahren 1907, 1908, 1909, fuhr von den Gerbereien an die Sammelläger der Reichsleder­welchem Raffinement wird die Kindesseele bearbeitet! Die 1910 geboren sind. Das geringe Milchquantum läßt aber die handelsgesellschaft vor jeder Verteilung unterbrochen werden muß, Spielwarenindustrie gibt das Leben in verkleinertem Maß- Berücksichtigung eines jeden dieser Kinder nicht zu, sodaß der wodurch bisher sowohl Verzögerungen in der Abnahme der Leder Haushalt, auch wenn stabe wieder und die Verkäufer verstehen es, aus all diesen handen sind, mehrere folcher Kinder in ihm vor von den Gerbereien, als auch in der Verteilung unvermeidlich nur eine Anmeldekarte erhält. Die Haus­Dingen für die Kleinen eine wahre Märchenwelt zu gehaltsvorstände müssen sich auf Grund der ihnen in ihrer laftung der Bahn und Post herbeizuführen, müssen die den einzelnen 5. Nachdem das Kriegsamt großen Wert darauf legt, eine Ent­stalten. Gemeinde ausgehändigten Anmeldekarten in die für Magermilch Jedenfalls steht das eine fest: daß es nicht mehr gleich besonders anzulegende Kundenliste eines Milchhändlers( Laden oder Gerberei en freigegebenen Leder in Zukunft dem den betreffenden gültig ist, wie die Verkaufsware angeboten wird, sondern Wagen) bis spätestens zum 8. Januar eintragen lassen. werden, soweit hierdurch nicht die den Lederhändlern der betreffen­Gerbereien nächstgelegenen Sammellager zugeführt daß dieser Umstand für ein Geschäft geradezu ausschlaggebend Der Händler hat den Kontrollabschnitt abzutrennen und der Fett- werden, soweit hierdurch nicht die den Lederhändlern der betreffen­Fett- ben Bezirke zustehenden Mengen überschritten werden. Etwaige wirken muß, eine Erkenntnis, die der Mittelstand, be- stelle Groß- Berlin( Milch) bis zum 12. Januar einzureichen. Den überschüssige Mengen sind von der Reichslederhandelsgesellschaft Hauptteil der Anmeldekarten muß der Kunde behalten, weil nur sonders der kleinere, mit schweren Opfern bezahlt hat. U. gegen Rüdgabe dieser Karte ihm später die einem anderen benachbarten Sammellager zuzuleiten. 6. Vorstehende Bestimmungen finden erst von der sechsten Magermilch tarte ausgehändigt wird. Für Berlin  Magiftrat, Aerzte und Behandlung der Kriegerfamilien. ist angeordnet worden, daß die Anmeldefarten bei den Brot Berteilung an Anwendung, da die fünfte Verteilung bereits vor. Zwischen dem Berliner Magistrat und den vereinigten fommissionen in der Zeit vom 2. bis 5. Januar abgeholt 7. Die Bezirstommissionen werden aufgelöst, Aerzten ist es zu einem Konflikt gekommen, der sich um die werden müssen. Die Anmeldekarten berechtigen nicht zum nachdem die von denselben zu leistenden Arbeiten nunmehr von der ärztliche Behandlung der Kriegerfamilien dreht. Es wird Bezuge von Magermilch, sondern dienen nur zur vor- Kontrollstelle für freigegebenes Leber und der Reichslederhandels­darüber mitgeteilt: Die Vereinbarung über die ärztliche Verläufigen Feststellung des Bedarfs.

nicht mehr berücksichtigt werden. Die bei diesen Lederhandlungen und Genossenschaften eingeschriebenen Schuhmachereibetriebe werden von der Kontrollstelle aufgefordert, sich bei einem anderen in der Nähe ihres Wohnortes gelegenen Lederhändler des gleichen Hand­kommen vom 30. Dezember an bei den Kleinhändlern, bei werkskammerbezirks, bei welchem bereits Schuhmachereibetriebe mit denen bisher Heringe zu haben waren, gegen Aushändigung der 10 oder mehr Arbeitskräften eingeschrieben sein müssen, in dessen Kundenliste eintragen zu lassen. Abschnitte 12 der Lebensmittelkarte und soweit der Vorrat reicht, zum 3. Neuanmeldungen oder Veränderungen in den Meldelisten der Verkauf. Auf je zwei Abschnitte 12 der Berliner   Lebensmittelfarte ent­fällt ein Sloefuelhering oder ein halbes Pfund Fettheringe. Der Handwerkskammern oder den Kundenliſten der Rederkleinhändler fehlte Fettheringe find, sofern 18 bis 20 auf zwei Pfund gehen, für händlern bis spätestens 10. Januar 1917 der Kontrollſtelle für frei­Kleinhandelspreis beträgt für den Sloefullhering 45 Pf. Für ge- find von den Handwerkskammern beziehungsweise den Lederklein ein Pfund 1,20 m. zu zahlen. Wiegen 20 bis 25 gefehlte Fett ablauf von drei Monaten Veränderungen nicht mehr berücksichtigt gegebenes Leder zuzusenden. Nach diesem Termin tönnen vor heringe 2 Pfund, so beträgt der Klein verkaufspreis 1,10 M. für das Pfund. Machen 25 bis 30, 30 bis 35 gefehlte Fettheringe sowie werden. Die unter Berücksichtigung der bis zum 10. Januar 1917 22 bis 25, 30 bis 35, 35 bis 65 ungefehlte Fettheringe 2 Pfund für die während der nächsten drei Monate vorzunehmenden Leder­eingehenden Meldungen aufzustellenden Listen gelten als Grundlage aus, so beträgt der Kleinverkaufspreis für das Pfund i M. verteilungen. Trotz der großen Schwierigkeiten, die der Regelung des Magermilchbezuges

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waren.

bereitet ist.

gesellschaft ausgeführt werden.

Eine Unverfrorenheit.

forgung der Kriegerfamilien ist nicht ohne ernstliche Schwierig- Kohlenmangel in Bäckereien. Ueber 130 Berliner   Bade­teiten zustande gekommen, weil seinerzeit die Ansprüche der reien haben an die maßgebenden Behörden die Mitteilung ge­Aerzteschaft auf Summen gingen, die die Stadt 3 richtet, daß sie ihre Geschäfte in allernächster Zeit schließen Der Großhändler P., einer der vier Gänsewucherer, die, wie leisten unmöglich sich verstehen konnte. Das Abkommen müßten, falls ihnen nicht umgehend die zum Betriebe notwendigen wir berichteten, auf Veranlassung des Kriegswucheramts verhaftet hat, soviel man erkennen fann, zur Zufriedenheit Kohlen geliefert würden. Mit Hilfe der städtischen Verwaltung und dann wieder auf freien Fuß gefegt worden waren, hat, wie es gearbeitet. Es ist deshalb bedauerlich, daß es fetzt durch die von den Aerzten ausgesprochene gestellt. wurde den Bäckereien aushilfsweise die nötige Kohlenmenge zu- fcheint, seine durch eine Bürgschaft von 10 000 M. erkaufte Freiheit zweddienlich auszunuzen gesucht. Um aus seinen Anfäufen, soweit Kündigung zum 15. März nächsten Jahres fie das Amt nicht beschlagnahmt hatte, doch noch etwas herauszu vollständig seinen Halt verliert und vielleicht nicht wieder Kartoffeln in Wirtschaften nur gegen Karte. fchlagen, ließ er die gekauften Gänse auf einem anderen Wege als aufleben kann, denn wenn die von den Aerzten an die Stadt Für die zur Kartoffelgemeinschaft Groß- Berlin gehörigen Drte, früher nach Berlin   fommen. Ob der Inhaber selbst oder einer seiner erhobenen Ansprüche die Grenzen überschreiten, die man vor also Berlin  , Charlottenburg  , Neukölln  , Schöneberg  . Bilmersdorf, Angehörigen oder Angestellten, dafür verantwortlich ist, ließ sich einem Jahre unbedingt festzuhalten sich entschließen mußte, so Schmargendorf  , Lankwiz, Grunewald  , Dahlem  , Tempelhof  , Rei noch nicht ermitteln. Jedenfalls bezog die Firma des Großhändlers würde nichts anderes übrig bleiben, als auf ein Aushilfs nickendorf, Stegliz  , Friedenau  , Lichterfelde  , Treptow  , Briz, Marien- die Gänse jest nicht mehr waggonweise, sondern in Risten, die mittel zurüdzukommen, das schon damals als die legte Mög- dorf, Niederschöneweide  ; und-Zehlendorf   steht eine völlige Neurege- unter den verschiedensten Deklarationen und Signierungen abgesandt lichkeit angesehen wurde, nämlich die Striegerfamilien un- lung in der Abgabe von Kartoffeln in den Gastwirtschaften usw. wurden. Das Kriegswucherami tam aber bald auch hinter diese mittelbar mit finanziellen Beihilfen zu versehen, sofern sie unmittelbar bevor, die zugleich eine erhebliche Einschränkung in Schliche und am Donnerstag beschlagnahmte es auf dem Stettiner Leistungsunfähig und zur Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe dem Kartoffelverbrauch darstellt. Vom 2. Januar ab dürfen Güter- Bahnhof eine Rifte mit rund 400 Kilogramm Gänsen, die gezwungen sind. nämlich in allen Restaurants, Schant- und Speisewirtschaften, Hotels, für den P.schen Großbetrieb einliefen. Die Gänse wurden dem Auf der anderen Seite wird von dem Vorsitzenden des Pensionen usw. Kartoffeln nur auf Grund von Kar- Magistrat überwiesen. Aerzteausschusses, Sanitätsrat Dr. Moll, u. a. mit- toffeltarten berabfolgt werden. Das gleiche gilt für geteilt: Von Striegsbeginn bis Mitte Februar 1915 wurden Speisen, zu deren Bereitung Kartoffeln in erster Linie verwendet Nahrhafte Weihnachtsausflüge. Die Kriegerfamilien von den Armenärzten unentgeltlich be- werden, wie Kartoffelfuppe, Startoffelsalat usw. Von den Kartoffel- Das Kriegswucheramt hat eine Familie aus Berlin   W. handelt. Die Aerzte haben Bedingungen gestellt, nach denen tarten sind immer die entsprechenden Mengen in Abschnitten abzu- um die Früchte einer Hamsterreise gebracht. Die Familie be­statt dessen eine angemessene Bezahlung verlangt wird. Bisher trennen. Da jeder Abschnitt 250 Gramm umfaßt, so ist, wenn dieses nugte die Weihnachtsfeiertage zu Ausflügen auf das Land, auf erhielten die Aerzte für die Behandlung der Familien der Gewicht nicht erreicht wird, nur die Hälfte des Abschnitts abzu denen es in verschiedenen Orten Fleisch aller Art, Schinken, Speck, Striegsteilnehmer( es handelt sich um etwa 200 000 Familien) trennen. Vom 2. Januar ab muß auch auf den Speisekarten das Kolonialwaren und dergleichen in größerer Menge auflaufte. Sie jährlich eine halbe Million Mark, die in monatlichen Teil- Rohgewicht der verwendeten Kartoffelmenge angegeben werden. ließ die Sachen in Körben als Passagiergut von verschiedenen Eisen­beträgen bezahlt wurden. Da die Zahl der Familien natur- Reisende können Kartoffeln und Kartoffelgerichte auch ohne Kartoffel- bahnstationen aus nach ebenso verschiedenen Berliner   Bahnhöfen gemäß start gestiegen ist, die Aerzte auch vollständig frei- farte erhalten, wenn sie im Besige einer Reisebrotkarte sind. Bahn- gehen. Auch diesem Handel kam das Amt auf die Spur. Gestern willig die Familien der in Berlin   befindlichen österreich  - hofswirtschaften dürfen Kartoffeln ohne Kartoffellarte nur an Ber  - fand und beschlagnahmte es auf dem Bahnhof Friedrichstraße zwei ungarischen Kriegsteilnehmehmer behandeln und ohne Be- fonen abgeben, die eine für den Fernverkehr geltende Fahrkarte vor- dieser wohlgefüllten Störbe und je einen auf dem Bahnhof Zoolo­zahlung Atteste für die Krankenernährung ausstellen, verlangen legen fönnen. Die Gastwirte usw. haben die Kartoffenfarten- gischer Garten, am Alexanderplatz   und auf dem Schlesischen Bahn­sie jährlich 1 Million Mart. abschnitte zu sammeln und alle vierzehn Tage an die zuständige bof. Der Inhalt der Sendungen kommt wieder der Allgemeinheit Behörde zwecks Empfangnahme der neuen Kartoffelbezugsscheine zugute. einzureichen.

Wohnungen für Kriegsbeschädigte.

Getragene Kleidungsstücke.

Der am 6. Dezember begründete Ausschuß Groß- Berlin für die Kriegsbeschädigten- Ansiedlung, an dessen Spize Oberbürgermeister Wermuth steht, und in dem das Reichsamt des Innern, das Reichs­schazzamt, Kriegsministerium und sämtliche preußische Staats- Ueber die Bedeutung der neuen reichsrechtlichen Bestimmungen ministerien, alle Groß- Berliner Kommunen, Zwedverband und Land- zur Regelung des Verkehrs mit getragenen Kleidungsstücken herrscht freise, Gewerkschaften sowie Handelskammer, öffentliche und private Geldgeber vertreten sind, hat in der ersten Sizung seines gefchäfts­führenden Ausschusses unter dem Vorsitz von Staatssekretär a. D. Dr. Dernburg die ersten Schritte zur praktischen Tätigkeit getan. an wen Es wurde beschlossen:

er will.

Ein kleiner Hauptmann von Köpenick  . Ein an den Streich des Schusters Voigt erinnernder Vorfall hat sich am Heiligabend in Treptow   abgespielt. Gegen 4 Uhr nachmittags erschien in der Kaierne des Telegraphenbataillons ein noch vielfach Unklarheit. Um Mißverständnissen von vornherein zu Offizier und forderte einen Burschen auf, ihm schnell ein Pferd zu begegnen, sei vor allem hervorgehoben, daß nach wie vor niemand fatteln. Der Soldat befolgte den Befehl des Vorgesetzten, der dann gehindert ist, seine getragenen Kleidungsstücke zu verschenfen, fall hörten, stiegen ihnen sofort Bedenken auf. Ihr Verdacht follte stolz davonritt. Als andere Vorgesezte des Burschen von dem Vor­An die behördlichen zuzulassenen Annahme- fich denn auch bald bestätigen. Der Herr Leutnant" war nämlich stellen ist nur derjenige gebunden, der die Sachen entgelt schnurstrade nach Baumschulenweg geritten und hatte dort das Pferd 1. Den in Groß- Berlin tätigen Striegsbeschädigten im lich abzugeben oder, wenn unentgeltlich, jedoch eine Abgabe- an den Kohlenhändler Taubel in der Behringstraße für 1200 Mart Rahmen der amtlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge unter Mitwirkung bescheinigung zu erhalten wünscht, die ihm einen Anspruch verkauft. Er erklärte dem Händler, daß er in wenigen Tagen aus der städtischen Wohnungsämter und des privaten Grundbesizes bei der Erlangung geeigneter preiswerter gefunder Wohnungen in auf Erlangung eines Bezugscheines ohne Prüfung der Notwendig- dem Heeresdienst ausscheide und daher das Pferd nicht mehr brauche. keit der Beschaffung sichern soll( sogenannter Bezugschein C, bei Der Kohlenhändler, der keinerlei Verdacht schöpfte, faufte das statt­Schuhwaren Bezugschein D). Da indessen die Einrichtung solcher liche Pferd. Da er das Kaufgeld nicht sofort verfügbar hatte, be­Annahmestellen, sowie die zur Desinfektion, Bearbeitung und wieder- stellte er den angeblichen Offizier zum anderen Tage zu sich. Der verkauf der Sachen in Groß- Berlin erforderlichen Maßnahmen eine nahm die 1200 Mart in Empfang, mit denen er sich dann schnell Herr Leutnant" erschien auch pünktlich zur festgesetzten Stunde und schwierige und umfangreiche Organisation bedingen, so kann in empfahl. Bisher ist es nicht gelungen, des Betrügers habhaft zu 3. in geeigneten Fällen im Rahmen des Kapitalabfindungs- nächster Zeit noch niemand damit rechnen, eine solche Abgabe- werden. gefezes die Wege zu ebnen und durch sachliche und gewissenhafte bescheinigung zu erlangen. Für Beschaffung notwendigen Prüfung eine gutachtliche Unterlage zu schaffen. Mit der ehrenamtlichen Zeitung der Geschäftsstelle Bedarfs bleibt es natürlich bei dem bisherigen Verfahren, wonach wurde Architekt Dipl.- Ing. Erich Leyfer, Geschäftsführer des die Bezugicheine nach Prüfung der Notwendigkeit von den zu Groß- Berliner Vereins für kleinwohnungswesen betraut. Die in ständigen Stellen zu erteilen sind. der Nähe des Landeshauses( dem Sitze des Reichsausschusses für Kriegsbeschädigtenfürsorge) belegenen Räume Friedrich- Wilhelm­Straße 12 wurden hierfür gewählt. Die Mittel für die Tätigkeit

der Nähe ihrer Arbeitsstätte behilflich zu sein;

2. folchen Kriegsbeschädigten, bei denen Neigung und Fähigkeit zur Ansiedelung im Kleinbause mit Garten vorhanden ist, foweit es bereits jest möglich ist, zu helfen und dafür vorbereitende Maßnahmen zu treffen;

und es mag jezt nicht leicht sein, ein anständiges Varietéprogramm Winter- Garten. Die Artisten sind in der Kriegszeit rar geworden, zusammenzustellen. Daher sucht man auch auf diesem Gebiete nach " Eriaz". Ein Berliner   Zirkusdirektor prozessierte jüngst mit dem Polizeipräsidium um die Erlaubnis zur Aufführung von Theater­Zuteilung des Leders an die Schuhmacher. stücken höherer Gattung" und die Direktion des Winter- Gartens In der letzten Sitzung des Aufsichtsrats der Reichslederhandels- hat jetzt bei Reinhardt eine Anleihe gemacht, indem sie die des Ausschusses sind zu gleichen Teilen von der Stadt Berlin   und gesellschaft wurden unter Zustimmung der Regierungsbehörden und chinesische Ballett- Pantomime Die grüne Flöte" aus der bom Landesdirektor bewilligt worden. Seitens des Potsdamer Ne- der Kontrollstelle für freigegebenes Leder in Rücksicht auf die ver- wohltemporierten Atmosphäre der Schumannstraße in ihr gierungspräsidenten wird durch Umfrage bei den Gemeinden im Veränderten Verhältnisse und zur rascheren Verteilung der freigegebenen derberes und bewegteres Milieu verpflanzte. Der Ver bandsgebiet festgestellt, welches Angebot an Land und Ansiedlungs- Mengen Bodenleder nachstehende Beschlüsse gefaßt: stellen bereits für die obigen Zwecke vorhanden ist.

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Berliner   Lebensmittelnachrichten.

Die Stallhöchstpreise für Kälber haben eine Herabsetzung er fahren, so daß der Berliner Magistrat in der Lage ist, feinerseits

such ist geglüdt. Die Inszenierungstünste Reinhardts, die

1. Der frühere Beschluß, für jede Bodenlederverteilung eine so dem Varieté ohnehin verwandt sind, die bon Einar große Menge Bodenleder anzusammeln, daß auf jeden der in fämt- Nilson dirigierte Mozartiche Musik und die entzückende, bei lichen Schuhmachereibetrieben beschäftigten Arbeiter mindestens aller natürlichen Frische vollendet virtuose Kunst der jugendlichen drei Kilo Bodenleder entfallen, kann in Rücksicht auf die seit Tänzerinnen Lillebil Christensen   und Katta Sterna  einiger Zeit erheblich verminderten Freigaben nicht mehr durch- gelangten auch in dieser grellen Umrahmung zum vollen Eindruck.