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Eine Initiative, die gewirkt hat!

Der U- Boot- Fang im Eismeer.

Die Friedensströmung in Rußland . Die Reeder haben die Regierung ersucht, in dieser Angelegen­Viktor Adler über das Friedensangebot. Von der russischen Grenze wird der National- Zeitung" tele- beit für Abhilfe zu sorgen. graphiert: Der radikale Flügel der russischen Sozialdemokratie hielt in Sie brauchen bloß die Gebote zu erfüllen, die die Neutralität Diese Sorge fönnten am besten sie selbst übernehmen. Wien , 30. Dezember. Die Wiener Arbeiterschaft veranstaltete Petersburg unter dem Korfit des Duma- Abgeordneten Tscheidje ihres Landes von ihnen fordert. am Donnerstag abend eine Friedensversammlung, in der Bittor eine Vertrauensmännerbesprechung ab. Sämtliche Redner protestierten Adler der sicheren Ueberzeugung Ausdruck gab, daß das Friedensangebot in schärfster Weise gegen das Vorgehen der Regierung der Mittelmächte eine Initiative war, die gewirkt hat, und daß und des Dumablocks in der Besprechung des Friedens­sich trotz allem, was in Petersburg und Paris gesagt wurde, angebotes in der Duma. Die Anwesenden nahmen eine Entschließung feine Wirkung verstärken wird. Taß auch in den gegnerischen Ländern an, die die Regierung auffordert, sofert die entsprechenden Schritte die Ueberzeugung besteht, daß sie nicht lange mehr dem Frieden zu unternehmen, um in Friedensverhandlungen mit dem werden widerstehen können, jei klar. Adler bezeichnete es als Pflicht einde einzutreten. Eine weitere Fortführung des Krieges bedeute des Proletariats, seine Anfirengungen zu vermehren, damit der Wille den Ruin der russischen Volkswirtschaft und den vollständigen Nieder­zum Frieden in den Massen wachse. Er erbat sich die Ermäch gang des russischen Volkes. tigung, im Namen der Versammlung dem Präsidenten Wilsou telegraphisch Gruß und Dank zu entbieten.( Lebhafter

Beifall.)

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Weiter wird gemeldet: Die gemäßigten Sozialdemokraten, deren Führer Plecanow ist, haben ebenfalls Stellung zum Friedens Buchinger überbrachte die Grüße der ungarischen Sozial- fratische Gruppe ist gegen einen jegigen Friedens. angebot der Zentralmächte genommen. Diese schwächere sozialdemo­demokratie, die alle Kraft daran setzen werde, dem Friedens schluß, da der preußische Militarismus noch immer nicht zer­willen des Proletariats auch in Ungarn Gehör zu verschaffen. Hierauf trümmert" ist. Nur wenn der deutsche Militärgeist ausgerottet ist, wurde die Sigung unter lebhaftem Beifall geschlossen. ärgeiſt ausgerot tönne Rußland Frieden schließen.

Bevorstehende Antwort

der Entente an die Mittelmächte?

Der Bariser Korrespondent der Kopenhagener Politiken" teilt, wie dem B. T." telegraphiert wird, seinem Blatt unter dem

30. mit, daß die Antwort der Alliierten auf die Note der Zentral

Die radikale Bauerngruppe nahm in der letzten Fraktionsfigung eingehend Stellung zum Friedensangebot. Bei diefer Gelegenheit fam es zu einer Evaltung der Fraktion. Der überwiegende Teil der Abgeordneten irat nunmehr für die Eins leitung von Friedensverhandlungen ein.

Branting über die skandinavische Note. Aus Stockholm berichtet Wolffs Bureau: Branting er

mächte wahrscheinlich morgen den Regierungen Amerikas , Spaniens und der Schweiz überreicht werden wird. Man werde Wert darauf legen, sie den Zeitungen nicht früher als den blickt im" Socialdemokraten" den Hauptvorzug der Note Wert darauf legen, sie den Zeitungen nicht früher als den Regierungsvertretern zu übergeben, im Gegensas zu dem angeb- darin, daß sie sich gegen Deutschland richte und die Friedens­lichen Vorgehen Deutschlands , das die für den Präsidenten Wilson bereitschaft dieses Landes auf eine unangenehme Probe stelle, bestimmte Antwort zuerst den Bättern habe zukommen lassen. Die den Schleier über seinen Kriegszielen ein wenig zu Note werde voraussichtlich von allen Ententemächten unterzeichnet lüften".

richt nicht.

Die französischen Syndikalisten.

Berzicht auf Elsaß- Lothringen .

sein und auch eine Darstellung der Entstehung des Krieges enthalten, um damit die Ablehnung des Frie densangebots zu erklären. Die Antwort auf die Note Wilsons und der Schweiz werde menige Tage später erfolgen. Am 24. und 25. Dezember tagte in Paris eine allgemeine Kon Ob sie auch eine glatte Ablehnung bringen werde, sagt der Beferenz der französischen Gewerkschaften. Es tam zu scharfen De London , 29. Dezember. ( W. T. B.) Amtlich wird mitgeteilt: Jouhaug wegen seiner nationalistischen Haltung befämpfte. Die batten, in denen namentlich Bourderon von der Minderheit Während der letzten drei Tage haben in London ständige Ve- Rede Bourderons wurde jedoch von der Zenjur unterdrückt. Wie sprechungen zwischen der britischen Regierung sich die Frankfurter Beitung" melden läßt, sollen die meisten und Ribot, Thomas und anderen Vertretern der Redner die Meinung vertreten haben, Frankreich müsse, um zu französischen Regierung stattgefunden. Es hat einem schnellen Frieden zu gelangen, offen und ehrlich auf die Wiedereroberung von Elsaß- Lothringen verzichten. Der Gewert. schaftsrat erklärte sich einstimmig dafür, daß die Regierungen der Entente verpflichtet seien, ihre Friedensbedingungen zu veröffent­lichen.

eine volle, freimütige Besprechung der Punkte, an denen die zwei Regierungen beiderseits interessiert sind, stattgefunden, und es ist

cine völlige Einigung erzielt worden.

Eine Resolution Lasnier, die zu einheitlichem Kampf gegen den Kapitalismus mahnt und vor Bersplitterung warnt, fand ein stimmige Annahme.

Lebensmitteldampfer nach Zeebrügge

Die Antwort der Entente. Eine gemeinsame Note für die Neutralen. Bern , 30. Dezember. Giornale d'Italia" schreibt: Die Uebergabe der Note der Alliierten an die Neutralen steht un­mittelbar bevor. Die Note wird erst veröffentlicht werden, so­bald man mit Sicherheit annehmen kann, daß sie im Besitze Wilsons ist. Sie wird die gemeinsame Antwort der Alliierten Amtlich. Berlin , 30. Degember. Der holländische Dampfer darstellen und wird besonders die Gründe, die zum Oldampt", 470 Brutto- Tonnen mit Bannware( Lebensmittel), Kriege geführt haben, und die Berant- von Holland nach England unterwegs, ist am 29. De­wortlichkeiten dafür betouen, sie wird die zember von unseren flandrischen Seeftreitkräften angehalten und nach Nentralen in besonderer Weise berücksichtigen; der Beebrügge eingebracht worden.

Blockadebruch.

Wir teilten gestern mit, daß ein deutsches U- Boot, das im nörd­lichen Eismeer operiert hatte, ein voll beladenes Munitionstrans­portschiff, den der russischen freiwilligen Flotte angehörigen Dampfer Such a n"( 8781 Tonnen) in einen unserer Nordseehäfen ein brachte. Diese Begebenheit und diese damit verknüpften Begleit­umstände bekannt zu geben, verboten bisher militärische Gründe; nachdem diese nunmehr weggefallen sind, steht einer eingehenderen Schilderung nichts mehr im Wege.

Das U- Boot sichtete im Nördlichen Eismeer im Schneetreiben einen Dampfer, der nach seinen F. T.- Masten zu schließen, ein Hilfskreuzer sein mußte. Näher herangekommen, stellte das Unter­seeboot fest, daß der Dampfer feine Armierung an Bord hatte. Es tauchte daher auf und hielt ihn mit einem Kanonenschuß an. Der Dampfer stoppte, begann aber sofort Funksprüche auszusenden, so daß sich das Unterseeboot gezwungen sah, ihm das Telegraphieren durch einen Granaitreffer in den Kollisionsraum des Schiffes zu verbieten. Die Mannschaften stiegen darauf in die Rettungsboore. Die an Bord des Unterseebootes geholten Offiziere sagten aus, daß der Dampfer 6800 Tonnen Explosivstoffe an Bord habe. Der Kommandant, Kapitänleutnant Buß, beschloß sofort, diesen höchst wertvollen Dampfer nach Deutschland einzubringen. Die gesamte Bejagung von 48 Mann wurde auf das U- Boot ge­nommen und der Dampfer durch den Wachoffizier des Unterseebootes und den leitenden Ingenieur daraufhin untersucht, ob er genügend Rohlen, Wasser usw. für die Reise nach Deutschland an Bord hatte. Nach der darauf vorgenommenen Berechnung mußte es gelingen unter Zugrundelegung einer geringen Marschgeschwindigkeit mit den an Bord befindlichen Kohlen und Nesselwasser unter Zuseßung von Seewasser einen deutschen Hafen zu erreichen. Eine aus einem auf den Dampfer gesetzt und die russische Besatzung mit Offizier und 7 Mann bestehende Prisenmannschaft wurde Ausnahme der Offiziere auf den Dampfer zurüdgeschickt. Letztere Mannschaft zum Widerstande zu verhindern. Darauf begann das wurden auf dem U- Boote zurüdbehalten, um eine Beeinflussung der U- Boot mit dem Dampfer

die Fahrt nach Deutschland .

Sehr bald kam schweres Wetter auf, der Wind steigerte sich zum Orkan und es mußte beigedreht werden. Das mit seiner Munition überladene Schiff vollte 40° nach jeder Seite und die Sprizer der schweren Brecher gingen bis über den Schornstein hinweg. Die Rettungsboote wurden bis auf zwei weggeschlagen und das Wasser brang durch das Schußloch immer mehr in den Kollisionsraum ein. Ein Badebaum wurde abgefägt und unter den größten Schwie­rigkeiten in das Schußloch eingeram mt. Zu diesem Zwecke mußte der Dampfer durch Ueberpumpen von Wasser auf die dem Einschuß entgegengesetzte Seite gelegt werden. Dann wurde versucht die Fahrt fortzusehen. In einer Nacht wurde das Schiff

eingebracht.infolge des orfanartigen Weststurms 35 Meilen aus der Kursrich tung getrieben, trotzdem es die ganze Zeit gegen den Wind und See andampfte. Die Kohlen wurden allmählich immer Inapper. Schließlich weigerten sich die russischen und nur der äußersten Energie des deutschen Prifenoffisters, Obers Seizer, ihren Dienst an den Feuern weiter zu versehen, leutnant zur See d. N. Hashagen, war es zu verdanken, daß das Schweiz und den Vereinigten Staaten wird eine Abschrift der Note direkt übergeben. Der Entschluß der Alliierten, Schiff die Reise fortsetzen konnte. Während dieser auf der Kom­mandobrücke war, begannen die Nussen in die Weinvorräte einzu­gemeinsam eine einzige Note zu überreichen, hat die Verspätung Aus Hamburg wird der Bosßischen Zeitung" gemeldet: brechen und sich dauernd zu betrinken, so daß die alkoholischen Ge­verursucht, die jedoch auch ihre Vorteile gehabt hat. Dadurch der Hamburger Dampfer Pylo 3"( 2177 Bruttoregifter tränke über Bord geworfen werden mußten. Immer wieder gelang verursucht, die jedoch auch ihre Vorteile gehabt hat. Dadurch tonnen) der deutschen Levantelinie, der während der Kriegszeit in es der kleinen deutschen Besagung, des widerspenstigen russischen war es den Alliierten möglich, die Frage gemeinsam zu Rotterdam lag, hat diesen Hafen verlassen und ist glücklich in den Personals Herr zu werden. Auf der Höhe des Skagerraks, als das studieren, sodaß die Antwortnote ein geschichtliches Dokument deutschen Gewässern vor dem Embener Hafen ange- Schiff nur noch 20 Tonnen Kohlen an Bord hatte, zwang ein schwerer darstellen wird, das den wirklichen Kriegsgrund und die tommen. Der Dampfer soll jest wieber in Fahrt gesetzt werden. Südweststurm den Dampfer noch einmal 36 Stunden lang beign Ziele, die die Verbündeten erreichen wollen, drehen. Schließlich gelang es trotzdem, den Suchan" in einen enthalten wird.

bling Die spanischen Reeder und die deutschen deutschen Hafen einzubringen. Nach dem Festmachen war nur noch

Wilsons Friedensnote in Bulgarien . Sofia , 29. Dezember. ( Meldung der Bulgarischen Tele­graphen- Agentur.) Der amerikanische Generalkonsul Murphy hat gestern abend dem Ministerpräsidenten Radoslawom die Friedensnote des Präsidenten Wilson überreicht. Die bul garische Regierung wird heute eine mit jener der Verbün­deten identische Antwort erteilen.

Ueber Rimnica nach Pitesti .

Von unserem Berichterstatter Hugo Schulz . Pitesti , Dezember. Frühmorgens um 7 Uhr fuhren wir im offenen Auto von Hermannstadt ab bei klarem Wetter, das die Schneegipfel des Grenzgebirges scharf hervortreten ließ, und bei bitterer Kälte, die mit dem Gegenwind schneidend ins Gesicht peitschte. Die Kälte mäßigte sich vald; während wir durch die engen Schluchten des Roten- Turut- Passes führen, umzog sich der Simmel, aber das feuchttalte Dezemberwetter, das drüben in der Walachei herrschte, machte die Reise nicht behaglicher,

Bon Caineni südwärts weitet sich das Tal allmählich, die Gipfelformen verflachen sich, der Oltfluß, der bisher fast so stür misch durch die Enge schäumte, wie die Enns durch das Gesäuje, refelt sich nun in einem breiten, bequemen Haulbett mit weichen, schlammigen Rändern und die grünen Fluten erblassen zu lehmigem Grau. Schwerste Kämpfe hat es hier gegeben und die Bosnier, die hier dem Gleise entlang vorrückten, hatten jaure Mühe, bis sie sich den Austritt aus dem Gebirge erkämpften. Von Tunnel zu Tunnel mußte sich ihr Angriff den Weg bahnen; um die ver­barrikadierten Tunnels aber, deren bombensichere Schlünde den rumänischen Reserven gute Deckung boten, entspannen sich die grimmigsten Gefechte. Gewöhnlich führte eine Umgehung, die sich über die felsigen Bergböschungen zum hinteren Ausgang schlän gefte, schließlich zum Ziele. Man hörte dann aus dem Hinter­grund des schwarzen Schlundes wildes Geschrei und das dumpje Gedröhn plaßender Handgranaten, worauf dann auch die in der Front vorgehenden Schwärme mit Hurra losgingen. Meist wurde die ganze Tunnelbesaßung gefangen.

Elende Ortschaften liegen am Wege. Auf Pfählen stehen wind. schiefe Hütten: manche zerschossen, andere halb verkohlt oder zu Kleinholz zertrümmert. Aber noch immer haben diese nicht mehr menschenwürdigen Heimstätten Anziehungskraft für die armfeligen Gebirgsleute, die darin hausten. Die Kämpfe haben sie daraus vertrieben, nun kehren sie in langen Gespensterkarawanen aus den Waldverstecken, in denen sie samt ihren jammernden Kindern froren und hungerten, wieder heim. Magere Ochsen ziehen ihre Karren, barfuß laufen die Weiber daneben, die Männer mit struppigem Haar unter der Lammfellmüße schwingen die Peitsche, die Kinder aber hocken hoch oben auf dem dürftigen Hausrat und lachen hin­über zu den vorbeiziehenden bayerischen Jägern, guden neugierig auf die mächtigen Lastautos, blicken auf die feisten Pferde, die

U- Boote.

Wie Daily Telegraph " aus Madrid erfährt, beab fichtigen die spanischen Needer, die Schiffahrt in der Seriegszone einzustellen, wenn sie nicht die Ver­ficherung erhalten, daß ihre Schiffe von den deutschen U Booten nicht versenkt werden. Die Anmusterung für Reifen in den nördlichen Gewässern stößt auf große Schwierigkeiten.

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½ Tonne Kohlen an Bord.

Munition und Kriegsgerä.

hatte der direkt von Amerita gekommene Dampfer geladen: etwa 225 000 Geschosse von 8,7; 7,5 und 80,5 Bentimeter Kaliber, 110 000 Kilogramm Pulver,

150 000 Silogramm Trinitrotoluol ,

über 500 000 8ünder und Zündschrauben, 7 Lastautos,

Nicht

vor die schweren Geschüße und die gefüllten Munitionsfarren ge- da wo sie am wüstesten und am meisten verwahrlost ist. spannt sind, hin, wie wenn das alles wundersames Spielzeug wäre. anders aber ist Slatina und noch ärger ist Bitesti. Zwischen Der Krieg bevölkert die Straßen, das muß man schon sagen Rimnica und Slatina war vom Kriege kaum noch etwas zu aber ob er sie auch belebt? Jedenfalls bringt er Tod allem merken. So rasch ist die Offensive, von Craiova aus durchbrechend, Getier, das in den Gehörten beiderseits blött, grunst und schnattert. über den Olt hinübergestürmt, daß olles, was noch diesseits des In Rumänien lebt der Krieg fast völlig vom Lande, und er fährt Flusses liegt, heute schon wie friedliches Hinterland anmutet. nicht schlecht dabei. Der Krieg ist eben keine Wohlfahrtsinstitution, Man fährt dort mutterseelenallein durch die Dörfer und glaubt, und am wenigsten in Feindesland. Er nimmt, wo er findet. Aber sich feindlicher Stimmungen versehen zu müssen; aber die Bauern daß in Rumänien gerade die Wermsten und Unschuldigsten diefe grüßen freundlich und ihre Abneigung gegen den Eindringling armseligen, bedrückten Bauern die Schuld ihrer verbrecherischen wird wohl nicht größer fein als ihre Abneigung gegen die Herr­Herrenklasse zahlen müssen, während diese feine, mit allem Bariser schaften, die ihnen die Suppe eingebrockt haben. Auf diese Herr­Parfüm gefalbte Herrentlasse rechtzeitig samt ihrem Naube verschaften wird allenthalben, insbesondere aber in den Städten, der­duftet ist, erfüllt manchen biederen Musketier mit Ingrimm, Was geit mächtig geschimpft. nüßen aber die bitteren Gefühle? Es ist nun einmal so, daß sich Slatina war wegen des umliegenden Hügelgeländes, das die selbst gegen die verheerende Sintflut die steinernen Paläste besser walachische Ebene weithin beherrscht, der Hauptstüßpunkt der rumä behaupten als die Hütten, die der Schwall sofort wegfpült. Nir- nischen Ortsverteidigung. Es wurde einfach füdlich umgangen und gends zeigte sich mir das so drastisch wie in Calimanesti. Das es nüßte den Rumänen nichts, daß sie die große Gisenbrüde, die ist ein eleganter rumänischer Gebirgskurort, der auch im dort den breiten Fluß überquert, durch Absprengung eines Mittel­Frieden einen überraschend verblüffenden Anblick gewähren muß. feldes in ein Gerümpel aus zerborstenen, traurig in das Wasser In einem Tale, das nur von Pfahlbauern mit primitivster Kultur hineinhängenden Stahlträgern verwandelt haben. Der Flußüber­besiedelt zu sein scheint, gerät man da plöblich in ein Gehege von gang konnte doch nicht verhindert werden und bald hatten die Märchenschlössern. Hotels stehen da, so elegant, wie man sie kaum Verteidiger der Slatinastellung den Angreifer im Rücken. Worauf in Biarris findet, Privatvillen mit den eindrucksvollsten Fassaden, sie schleunigst abzogen, nachdem sie noch vorher alle militärischen alles kündet üppigsten Reichtum und Lurus. Nach dem architetto- Getreidevorräte angezündet hatten. Das taten fie givei Tage nischen Stil sind Montreug und St.- Morib spießbürgerliche später in Pitesti ; der Schaden aber, den sie damit anrichteten, ist Sommerfrischen gegen das mondäne rumänische Weltbad Cali in Anbetracht der bedeutenden Getreidemengen, die menesti. Unmittelbar hinter den übereleganten Billen beginnt sich überall vorfinden, ganz unbeträchtlich. Slatina ist im Stampfe wieder die Welt der windschiefen, berräucherten Hütten und in durch Artilleriefeuer ein wenig beschädigt worden; auf die Be. diesem unmittelbaren Nebeneinander gibt sich ein so greller Gegen- wohner hat aber die Beschießung so gewaltigen Eindruck gemacht, fat kund, daß man förmlich die offene Wunde des rumänischen daß sie glauben, es feien gegen ihren Ort die berühmten Zweiund­Lebens klaffen sieht. Die windschiefen Hütten haben aber auch hier bierziger in Aftion gewesen. Pitesti ist dagegen von den Rumänen manches Leid erfahren, das ihr angeborenes Leib noch verschlim fast tampflos geräumt worden; nur eine Feuermauer fah ich, die merte, während die ragenden Paläste und luguriösen Billen un mit dem Trefferbild eines Schrapnellschusses gezeichnet war. Die berührt dastehen in aller Pracht und Eleganz. Nur ein Hotel hat Batrohner von Pitesti die reicheren sind natürlich geflohen oaran glauben müssen, sein Erdgeschoß hat sich in einen Pferdestall scheinen sich an die neue Ordnung der Dinge schon angepast zu verwandelt. In den Willen steht aber der pruntende Hausrat haben. Sie wissen sich schon alle der Brotkarten zu bedienen, die unberührt. Läden sind zum großen Teil wieder geöffnet, sie haben sich sogar an ben traurigen Anblick ihrer gefangenen Landsleute, die in langen Bügen durch die Straßen geführt werden und die man dort sehr notwendige Reinigungsarbeiten verrichten läßt, einigermaßen gewöhnt. Schon seit vier Tagen behaupten die Biteftiner unauf hörlich, daß Bukarest schon gefallen sei, und es scheint, daß sie das bringend wünschen, weil sie glauben, der fall der Hauptstadt be. deute das Ende dieses unglückseligen Abenteuers und den Frieden.

Das grelle Kontrastbild, das sich in Calimanesti bietet, zeigen übrigens in verschiedenartiger Abtönung alle rumänischen Stäbte, die ich auf dieser Fahrt sah. Man fährt in Rimnica ein und hat zunächst den wohltuenden Eindruck von gartenumfriedeten Billen. Dazwischen sieht man Bankpaläste und anspruchsvolle öffentliche Gebäude, dann geht man ein paar Schritte weiter und glaubt sich in das Elendsviertel einer orientalischen Stadt versetzt,

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